(19)
(11) EP 1 021 961 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.07.2000  Patentblatt  2000/30

(21) Anmeldenummer: 99124373.4

(22) Anmeldetag:  07.12.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A24C 5/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 14.12.1998 DE 19857296

(71) Anmelder: Hauni Maschinenbau AG
21033 Hamburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Schumacher, Peter
    22457 Hamburg (DE)

   


(54) Verfahren und Vorrichtung zum Bilden eines Tabakstrangs


(57) Es werden ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bilden eines Faserstrangs der tabakverarbeitenden Industrie, insbesondere eines Tabakstrangs für die Zigarettenherstellung, beschrieben, welcher Partikel eines Zusatzstoffes enthält. Mit einer Strangherstelleinrichtung (4) wird ein Basisstrang (6) aus Fasermaterial (Schnittabak) hergestellt und längsaxial durch eine Ablagezone (7) gefördert. Ein Überführungsmittel (34) einer Zuführ- und Ablegeeinrichtung (8) führt der Ablagezone (7) eine aus einer Zuteileinrichtung (33) entnommene Reihe (61) von Partikeln (2) des Zusatzstoffes zu und legt sie auf dem Basisstrang (6) ab, auf dem sie mit Saugluft gehalten wird. In einer anschließenden Strangbildungseinheit (9) werden die Partikel und der Basisstrang (6) zur Bildung eines weiter zu verarbeitenden Faserstrangs (11) mit weiterem Fasermaterial bedeckt.
Dieses Vorgehen bietet den Vorteil, daß in den Faserstrang auf einfache Weise eine dosierbare Menge eines Zusatzstoffes eingebracht wird, der auch bei längerer Lagerung nicht flüchtig ist und bei Gebrauch der aus dem Strang hergestellten Artikel seine volle Wirkung entfaltet.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bilden eines einen Zusatzstoff enthaltenden Faserstrangs der tabakverarbeitenden Industrie, insbesondere eines Tabakstrangs für die Zigarettenherstellung.

[0002] Es ist bekannt, einem Tabakstrang vor seiner Umhüllung mit einem Hüllmaterialstreifen aus Papier einen flüssigen Zusatzstoff zuzusetzen. Dazu wird der noch nicht umhüllte Tabakstrang in seiner Bewegungsbahn mit dem Zusatzstoff besprüht. Als Zusatzstoffe kommen in erster Linie Aromastoffe oder Aerosole in Frage, wie beispielsweise Menthol oder dgl., die vorzugsweise kurz vor dem Umhüllen des Strangs aufgebracht werden, um ein vorzeitiges Verfliegen des Aromas zu verhindern.

[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein weiteres Verfahren und eine weitere Vorrichtung der eingangs angegebenen Art bereitzustellen, die eine wohldosierte Zugabe von Zusatzstoffen in einer weniger flüchtigen Form zum Faserstrang erlauben.

[0004] Gelöst wird diese Aufgabe bei einem Verfahren der eingangs angegebenen Art erfindungsgemäß dadurch, daß ein Basisstrang gebildet und längsaxial gefördert wird, daß auf den Basisstrang Partikel eines Zusatzstoffes aufgelegt werden und daß durch Zufuhr weiteren Fasermaterlals zum Basisstrang die Partikel bedeckt werden und der Faserstrang gebildet wird. Der Zusatzstoff wird gemäß der Erfindung also in Form fester Partikel in den Strang eingebracht und vollständig mit dem Fasermaterial, vorzugsweise Schnittabak, umgeben. Der Zusatzstoff ist auf diese Weise zuverlässig in dem Strang und in den aus dem Strang hergestellten Produkten gebunden und kann nicht in die Umgebung entweichen. Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung werden die Partikel des Zusatzstoffes in einer bedarfsgerechten Aufeinanderfolge zugeteilt, in wenigstens einer Reihe hintereinander zum Basisstrang gefördert und auf dem bewegten Basisstrang abgelegt. Das erlaubt eine genaue Dosierung des Zusatzstoffes im Strang. Eine bevorzugte Ausgestaltung des Verfahrens nach der Erfindung besteht darin, daß eine Menge von Partikeln des Zusatzstoffes in ungeordneter Formation auf einer Kreisbahn unter Fliehkraftwirkung durch eine Vereinzelungszone bewegt wird und daß in der Vereinzelungszone eine wenigstens einreihige Aufeinanderfolge von Partikeln gebildet, zum Basisstrang gefördert und auf diesem abgelegt wird. Die Ausnutzung der in der Kreisbewegung auf die Partikel wirkenden Fliehkraft zur Vereinzelung der Partikel erleichtert deren Handhabung, verringert den mechanischen Aufwand und gestaltet das Verfahren einfach und zuverlässig, wobei die Einhaltung der gewünschten Partikelmenge und damit die Dosierung des Zusatzstoffes sicher gewährleistet ist. Eine weitere Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, daß die Partikel in einer Bewegungsbahn mit überwiegend horizontaler Richtungskomponente von der Vereinzelungszone zum Basisstrang gefördert werden. Eine Fortführung der Erfindung sieht vor, daß der Basisstrang an einem umlaufenden Saugstrangförderer hängend gefördert wird und daß die zugeführten Partikel mittels eines den Basisstrang am Saugstrangförderer haltenden Saugluftstroms auf dem Basisstrang gehalten werden. So ist es möglich, die Partikel in die Mitte des Strangs einzubringen. Um eine ununterbrochene Zufuhr von Partikeln des Zusatzstoffes zum Strang zu sichern, ist gemäß der Erfindung vorgesehen, daß die in der Kreisbahn bewegte Partikelmenge entsprechend der Partikelentnahme durch kontinuierliche oder diskontinuierliche Partikelzufuhr ergänzt wird.

[0005] Bei einer Vorrichtung der eingangs angegebenen Art wird die Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch eine Strangherstelleinrichtung zum Bilden und längsaxialen Fördern eines Basisstrangs aus Fasermaterial durch eine Ablagezone, eine Zuführ- und Ablegeeinrichtung zum Zuführen und zum Ablegen von Partikeln des Zusatzstoffes in der Ablagezone auf dem Basisstrang und eine Strangbildungseinheit zum Bedecken der Partikel und zum Bilden des Faserstrangs durch Aufbringen weiteren Fasermaterials auf die Partikel und den Basisstrang. Fortgeführt wird die Erfindung dadurch, daß die Zuführ- und Ablegeeinrichtung eine die Partikel in ungeordneter Formation bereithaltende Zuteileinrichtung mit einer Anordnung zum Abgeben einer Folge von Partikeln in einer Vereinzelungszone und Überführungsmittel zum Fördern der von der Zuteileinrichtung abgegebenen Partikel in einer wenigstens einreihigen Folge entlang einer Bewegungsbahn zur Ablagezone am Basisstrang aufweist. Diese Vorrichtung erlaubt die Zuführung der Partikel des Zusatzstoffes in sehr genauer Dosierung und ihre Einbettung in die Mitte des Faserstrangs.

[0006] In einer bevorzugten Fortführung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Zuteileinrichtung einen um eine Drehachse rotierend antreibbaren Behälter zum Bereithalten und Bewegen einer Menge der Partikel des Zusatzstoffes auf einer Kreisbahn aufweist, welcher an seiner Peripherie mit wenigstens einer Abgabeöffnung zur Abgabe der Partikel in der Vereinzelungszone an das Überführungsmittel versehen ist. Damit wird eine Menge ungeordneter Partikel in eine geordnete Reihe von Partikeln überführt, die nacheinander von der Zuteileinrichtung an das Überführungsmittel abgegeben werden. Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist das Überführungsmittel als Zuführförderer mit Aufnahmen für die von der Zuteileinrichtung abgegebenen Partikel ausgebildet, wobei nacheinander jeweils wenigstens eine Partikelaufnahme des Zuführförderers in der Vereinzelungszone zum Aufnehmen von Partikeln mit der wenigstens einen Abgabeöffnung des rotierenden Behälters korrespondiert. Das gewährleistet die sichere Übernahme der von der Zuteileinrichtung abgegebenen Partikel durch den Zuführförderer. Um zu einer maschinell möglichst einfachen und dennoch zuverlässigen Vereinzelung der Partikel zu kommen, ist der Behälter der Zuteileinrichtung gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung topfartig mit kreisförmiger Bodenfläche und zur Bodenfläche hin radial divergierender Außenwand ausgebildet und um eine im wesentlichen vertikale Achse in einer im wesentlichen horizontalen Ebene drehbar. Am radial äußeren Rand der Bodenfläche des topfartigen Behälters ist in der achsialen Flucht der radialen Außenwand ein Ring diskreter Abgabeöffnungen für die Partikel vorgesehen. Eine andere Variante besteht darin, daß am radial äußeren Rand der Bodenfläche zwischen der Bodenfläche und der Außenwand als Abgabeöffnung ein Ringspalt vorgesehen ist. Eine solche Ausbildung des rotierenden Behälters bewirkt, daß die auf die Partikel wirkende Fliehkraft die Partikel zu den Abgabeöffnungen hin treibt, durch die sie in der Vereinzelungszone aus dem Behälter austreten, ohne daß zusätzliche Entnahmeeinrichtungen erforderlich sind. Um die Abgabe der Partikel aus dem Behälter zu erleichtern, sind die diskreten Abgabeöffnungen des rotierenden Behälters der Zuteileinrichtung elliptisch ausgebildet, wobei die große Ellipsenachse parallel zur Umfangsrichtung des Behälters verläuft.

[0007] Eine besonders vorteilhafte Ausbildung der Erfindung sieht vor, daß das Überführungsmittel als Zahnscheibe mit an ihrem Umfang angeordneten Zähnen und der Größe der Partikel entsprechenden Zahnzwischenräumen ausgebildet ist, die unter der Bodenfläche des Vorratsbehälters in einer zu dieser parallelen Ebene umlaufend antreibbar ist. Die Peripherie der Zahnscheibe durchläuft dabei einerseits die Vereinzelungszone und andererseits die Abgabezone in der Bewegungsbahn des Basisstrangs. Die Zahnzwischenräume sind auf der der Bodenfläche des Vorratsbehälters gegenüberliegenden Seite und an der radialen Außenseite zur Bildung von Aufnahmekammern für die Partikel durch Begrenzungsflächen abgedeckt. Als Begrenzungsflächen dienen stationäre Führungsflächen, die die Zahnzwischenräume zur Bildung der Aufnahmekammern für die Partikel zumindest auf dem Wegabschnitt zwischen der Vereinzelungszone und der Ablagezone am Basisstrang radial und axial begrenzen. Diese mechanische Führung der Partikel auf ihrem Weg aus der Vereinzelungszone in die Ablagezone verhindert Partikelverluste und erspart den hohen Aufwand für pneumatische Haltemittel.

[0008] Eine weitere Fortführung der Erfindung sieht vor, daß der Radius der Zahnscheibe größer ist als der des rotierenden Behälters der Zuteileinrichtung und daß die Zahnscheibe und der Behälter zueinander exentrisch um parallele Achsen umlaufen. Die Anordnung ist so getroffen, daß die Bewegungsbahn der Zahnzwischenräume von den Abgabeöffnungen des Behälters in der Vereinzelungszone zur Ablagezone in der Bewegungsbahn des Basisstrangs verläuft.

[0009] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung erfolgt die Ablage der Partikel des Zusatzstoffes in der Ablagezone etwa auf der Mittellinie des Basisstrangs.

[0010] Dadurch ergibt sich eine konzentrische Anordnung der Partikel im Faserstrang. Um die Konfiguration des Basisstrangs durch das Ablegen der Partikel nicht zu beeinträchtigen, ist die Umfangsgeschwindigkeit der Zahnscheibe vorzugsweise etwa gleich der Fördergeschwindigkeit des Basisstrangs.

[0011] Die Erfindung bietet in vorteilhafter Weise die Möglichkeit, einen Faserstrang der tabakverarbeitenden Industrie, insbesondere einen Tabakstrang für die Zigarettenherstellung, zu bilden, der in seinem Innern in sehr gleichmäßiger Verteilung und Dosierung einen Zusatzstoff enthält. Da dieser Zusatzstoff in festem Aggregatzustand oder als in Mikrokapseln eingeschlossene Flüssigkeit im Strang vorliegt, ist er, anders als aufgesprühte Zusatzstoffe, bis zum Verbrauch der aus dem Strang hergestellten Artikel weitgehend beständig. Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Zuführ- und Ablegeeinrichtung ist einfach aufgebaut und erlaubt eine sichere Vereinzelung der zunächst als ungeordnete Menge zugeführten Partikel und ihre geordnete Überführung in die Mitte des Strangs. Der Betrieb der Vorrichtung ist wenig aufwendig.

[0012] Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Figur 1
eine Ansicht einer Vorrichtung nach der Erfindung in einer schematischen Darstellung,
Figur 2
eine Ansicht der Zuführ- und Ablegeeinrichtung etwa entlang der Linie II - II der Figur 1,
Figur 3
eine vergrößerte Darstellung der Zuführ- und Ablegeeinrichtung,
Figur 4
eine Ansicht in Richtung des Pfeils IV in Figur 3,
Figur 5
eine schematische Darstellung der relativen Anordnung des Behälters der Zuteileinrichtung, der Zahnscheibe und der Bewegungsbahn des Basisstrangs und
Figur 6
eine vergrößerte Darstellung des Ausschnitts VI der Figur 5.


[0013] Die Figuren 1 bis 6 zeigen ein derzeit bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Vorrichtung nach der Erfindung, wobei in allen Figuren gleiche Teile mit denselben Bezugszeichen versehen sind.

[0014] In Figur 1 ist eine Seitenansicht einer Vorrichtung zum Bilden eines Zigarettenstrangs 1 dargestellt, der in seinem Innern wenigstens eine Reihe von Partikeln 2 eines Zusatzstoffes enthält und von dem im weiteren, hier nicht dargestellten Verlauf nacheinander Zigaretten für die Weiterverarbeitung zu Plain- oder Filterzigaretten abgeschnitten werden.

[0015] Einige dieser Partikel 2 sind in den Figuren 1 bis 4 unmaßstäblich groß angedeutet. Tatsächlich handelt es sich bei diesen Partikeln um kleine Kügelchen, die aus einem festen Zusatzstoff bestehen, um Mikrokapseln, die einen flüssigen Zusatzstoff enthalten oder um Kügelchen eines porösen Trägermaterials, das mit dem Zusatzstoff getränkt ist, der beim Konsumieren der aus dem Strang hergestellten Zigaretten freigeben wird. Die Größe der Partikel beträgt vorzugsweise etwa 0,5 bis 1,0 Millimeter, kann aber auch darüber oder darunter liegen. In dieser Form in den Strang und damit in die Zigaretten eingebrachte Zusatzstoffe verlieren auch nach längerer Lagerungszeit der Produkte ihre Aromaeigenschaften nicht, so daß die gewünschte Qualität der Produkte langfristig erhalten bleibt.

[0016] In Figur 1 ist eine seitliche Gesamtansicht einer Vorrichtung 3 zum Bilden eines Partikel eines Zusatzstoffes enthaltenden Zigarettenstrangs 1 schematisch dargestellt. Diese Vorrichtung weist eine Strangherstelleinrichtung 4 zum Bilden und längsachsialen Fördern eines Basisstrangs 6 aus Schnittabak durch eine Ablagezone 7, eine Zuführ- und Ablegeeinrichtung 8 zum Zuführen und zum Ablegen von Partikeln 2 auf dem Basisstrang 6 und eine Strangbildungseinheit 9 zum Einbetten der Partikel und zum Bilden eines Tabakstrangs 11 auf.

[0017] Der Basisstrang 6 wird in der Strangherstelleinrichtung 4 an einem Saugband 12 gebildet, das in einem von zwei Seitenwänden 13 und 13a begrenzten Kanal 32 und über Rollen 14 geführt und derart angetrieben ist, daß es sich mit seinem unteren Trum 12a in Richtung eines Pfeils 16 bewegt. Auf der Oberseite des Saugbandes 12 befindet sich eine Saugkammer 17, die für eine Luftströmung sorgt, die einen Schauer von Tabakfasern in Richtung von Pfeilen 18 nach oben zieht, wo sie sich als dünne Schicht oder Basisstrang 6 am Fördertrum 12a des Saugbands 12 anlegen und in Pfeilrichtung 16 gefördert werden. Der Basisstrang 6 wird von einem an sich bekannten Egalisator 19 geglättet, der von dem Basisstrang überschüssigen Tabak 21 abnimmt. Dieser wird von einer nicht dargestelllten Förderschnecke und einem Förderband 22 abgefördert. Als Strangherstelleinrichtung 4 kann beispielsweise eine Verteilereinheit vom Typ VE der Anmelderin eingesetzt werden, deren Einsatz in Verbindung mit den Strangherstellungsmaschinen des Typs Protos der Anmelderin allgemein bekannt und gebräuchlich ist.

[0018] Der egalisierte Basisstrang 6 gelangt in die Ablagezone 7, in der die später zu beschreibende Zufuhr- und Ablegeeinrichtung 8 Partikel 2 eines Zusatzstoffes auf dem Basisstrang 6 ablegt. Diese Partikel werden unterhalb des Basisstrangs 6 von der Seite her in den Saugkanal zwischen den Seitenwänden 13 eingeführt und von dem durch die Saugkammer 17 bewirkten Saugzug an den Basisstrang angesaugt und dort während der weiteren Strangbewegung in Pfeilrichtung 16 gehalten.

[0019] Im weiteren Verlauf gelangt der Basisstrang 6 mit den Partikeln 2 zur Strangbildungseinheit 9, in der weitere Tabakfasern in einem Schauer entsprechend den Pfeilen 23 zu dem Saugband 12 gefördert werden und die Partikel 2 sowie den Basisstrang 6 zur Bildung eines Tabakstrangs 11 überstreuen. Die von dem Saugband abgewandte Oberfläche des Tabakstranges 11 wird von einem weiteren an sich bekannten Egalisator 24 geglättet. Letzterer weist zwei nicht dargestellte Klemmscheiben auf, die den überschüssigen Tabak zwischen sich halten. Eine Bürste oder ein Paddel 26 entfernt den Überschußtabak 27, der von dem Förderband 22 abgefördert wird. Eine höhenverstellbare Rolle 28 dient zum Herabsetzen oder Erhöhen der Menge des Überschußtabaks 27.

[0020] Der egalisierte Tabakstrang 11 wird anschließend zu einer an sich bekannten Umhüllungsvorrichtung 29 (auch Format genannt) gefördert, in der er in bekannter Weise fortlaufend von einem Zigarettenpapierstreifen 31 zur Bildung eines Zigarettenstranges 1 umhüllt wird. Von diesem Zigarettenstrang 1 werden mittels eines bekannten, nicht dargestellten Messerapparates fortlaufend Zigaretten abgeschnitten, die in ihrem Innern eine Reihe von Partikeln 2 eines Zusatzstoffes und darum herum angeordneten Tabak aufweisen.

[0021] Unter Bezugnahme auf die Figuren 2 bis 5 werden nun der Aufbau und die Funktion der Zuführ- und Ablegeeinrichtung 8 näher beschrieben. Die Figuren zeigen den von den Seitenwänden 13 und 13a begrenzten Saugkanal 32, in welchem das Fördertrum 12a des Saugbandes 12 in bekannter Weise geführt ist. Dieses Fördertrum 12a trägt den Basisstrang 6, der mittels Saugzug aus der hinter dem Saugband liegenden Saugkammer 17 hängend an dem Saugband gehalten wird. Die Saugkammer 17 ist in den Figuren 2 und 3 nur fragmentarisch dargestellt.

[0022] Die Zuführ- und Ablegeeinrichtung 8 weist eine Zuteileinrichtung 33 und ein Überführungsmittel 34 auf. Die Zuteileinrichtung 33 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel als topfartiger Behälter 36 mit einer kreisförmigen Bodenfläche 37 und einer zur Bodenfläche hin divergierenden radialen Außenwand 38 ausgebildet. Im radial äußeren Randbereich der Bodenfläche 37 sind in einer ringartigen Anordnung entlang dem Umfang der Bodenfläche mit der Innenfläche der Außenwand 38 flüchtende Abgabeöffnungen 39 angeordnet, deren Ausbildung in der Ausschnittsvergrößerung der Figur 6 zu erkennen ist. Danach sind die Abgabeöffnungen 39 eingangsseitig elliptisch ausgebildet, wobei ihre große Achse in Umfangsrichtung der Bodenfläche 37 verläuft. Auslaßseitig sind die Abgabeöffnungen 39 etwa kreisförmig ausgebildet, so daß sie von der Einlaßseite zur Auslaßseite im wesentlichen trichterförmig ausgebildet sind. Die elliptische Ausbildung der Abgabeöffnungen 39 erleichtert die Abgabe der Partikel 2 aus dem Behälter 36.

[0023] Der topfartige Behälter 36 ist um eine Achse 41 drehbar gelagert. An seinem Aussenumfang ist er mit einem Zahnkranz 42 versehen. Von einem Motor 43 wird der Behälter 36 über ein Zahnrad 44 angetrieben, das mit dem Zahnkranz 42 kämmt. Natürlich können hier auch andere Antriebsmittel, beispielsweise ein Zahnriementrieb, eingesetzt werden.

[0024] Das Überführungsmittel 34 ist als Zahnscheibe 46 mit Zähnen 47 und Zahnzwischenräumen 48 an seinem Umfang ausgebildet, wobei die Abmessungen der Zahnzwischenräume etwa der Größe der zu fördernden Partikel 2 entsprechen. Die Zahnscheibe 46 läuft dicht unterhalb der Bodenfläche 37 des Behälters 36 in einer zur Bodenfläche parallelen Ebene um eine Achse 49 um und ist über ein Zahnrad- oder Riemengetriebe 51 vom Motor 43 synchron zum Behälter 36 angetrieben.

[0025] Aus einem Nachfüllvorrat 52 werden die Partikel 2 von oben über eine Rutsche 53 in den Behälter 36 eingegeben. Die Rotation des Behälters 36 bewirkt eine Ansammlung der Partikel 2 an der Außenwand 38 des Behälters 36, an der entlang sie unter der Wirkung der Fliehkraft nach unten zu den in der Bodenfläche 37 angeordneten Abgabeöffnungen 39 getrieben werden. Diese Bewegung wird durch die zur Bodenfläche 38 hin divergierende Ausbildung der Außenwand 38 wirksam unterstützt. Während des Umlaufs des Behälters 36 treten die Partikel 2 in die Abgabeöffnungen 39 ein, wie das Figur 3 zeigt, und werden darin von der Oberfläche der dicht unter dem Behälter 36 rotierenden Zahnscheibe 46 gehalten. Durch die trichterförmige Ausbildung der Abgabeöffnungen 39 wird der Vorgang des Eintretens der Partikel unterstützt.

[0026] Der Radius RZ der Zahnscheibe 46 ist größer als der Radius RB der Bodenfläche 37 des Behälters 36. Die Achse 41 des Behälters 36 ist zur Achse 49 der Zahnscheibe 46 so versetzt, daß die Zähne 47 und die Zahnzwischenräume 48 der Zahnscheibe in einer Vereinzelungszone 54 mit den Abgabeöffnungen 39 in der Bodenfläche des Behälters 36 korrespondieren, daß also Abgabeöffnungen 39 und Zahnzwischenräume 48 gleichzeitig und möglichst synchron die Vereinzelungszone 54 durchlaufen. Dabei gelangen die während des Umlaufs des Behälters in die Abgabeöffnungen 39 eingetretenen Partikel 2 einzeln oder in Gruppen vorgegebener Anzahl nacheinander in aufeinanderfolgende Zahnzwischenräume 48 und werden in diesen als geordnete Reihe zur Ablagezone 7 hin gefördert. Die Figuren 2 und 5 zeigen die relative Anordnung des rotierenden Behälters 36 und der Zahnscheibe 46 und machen den Verlauf des Förderweges 56 der Partikel 2 in den Zahnzwischenräumen 48 der Zahnscheibe 46 von der Vereinzelungszone 54 zur Ablagezone 7 deutlich. Figur 3 und Figur 4 zeigen, daß die Zahnzwischenräumen 48 zur Bildung von Aufnahmekammern für die Partikel 2 an der Unterseite mit einer Platte 57 und radial außen mit einer stationären konzentrischen Führungsfläche 58 begrenzt sind. Mit einer Deckplatte 59 ist die Bewegungsbahn der Partikel 2 an der Oberseite bedeckt (Figur 3).

[0027] Im Betrieb ist die Rotationsgeschwindigkeit des Behälters 36 groß genug zu wählen, daß die Partikel 2 unter der Wirkung der Fliehkraft zur Außenwand 38 hin gedrängt werden. Sie ist so auf die Drehgeschwindigkeit der Zahnscheibe 46 abgestimmt, daß aus den Abgebeöffnungen 39 in der Vereinzelungszone 54 in jeden Zahnzwischenraum 48 wenigstens ein Partikel 2 übergeben wird. Vorzugsweise sind die Abgabeöffnungen 39 und die Zahnzwischenräume 48 in demselben Abstand zueinander angeordnet. Der Behälter und die Zahnscheibe können mit derselben Umfangsgeschwindigkeit rotieren, so daß beim Durchgang durch die Vereinzelungszone 54 jede Abgabeöffnung 39 zum Übergeben eines Partikels mit einem Zahnzwischenraum 48 zusammentrifft. Um die Übergabebedingungen zu verbessern, kann es vorteilhaft sein , die Rotationsgeschwindigkeit des Behälters 36 und die Zahnscheibe 46 unterschiedlich einzustellen. So kann die Rotationsgeschwindigkeit des Behälters 36 kleiner sein als die der Zahnscheibe 46, wenn dabei noch die erforderliche Fliehkraft auf die Partikel 2 ausgeübt wird. Besonders vorteilhaft und für den Vorgang der Übergabe der Partikel 2 an die Zahnscheibe 46 sicherer ist es, die Rotationsgeschwindigkeit des Behälters größer als die der Zahnscheibe 46 einzustellen. Die Wahl des optimalen Geschwindigkeitsverhältnisses wird eine Sache der empirischen Einstellung sein. Auf diese Weise wird auf den Basisstrang 6 in der Ablagezone 7 eine lückenlose Reihe 61 von Partikeln 2 des Zusatzstoffes abgelegt.


Ansprüche

1. Verfahren zum Bilden eines einen Zusatzstoff enthaltenden Faserstrangs der tabakverarbeitenden Industrie, insbesondere eines Tabakstrangs für die Zigarettenherstellung, dadurch gekennzeichnet, daß ein Basisstrang gebildet und längsaxial gefördert wird, daß auf den Basisstrang Partikel eines Zusatzstoffes aufgelegt werden und daß durch Zufuhr weiteren Fasermaterials zum Basisstrang die Partikel bedeckt werden und der Faserstrang gebildet wird.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Partikel des Zusatzstoffes in einer bedarfsgerechten Aufeinanderfolge zugeteilt, in wenigstens einer Reihe hintereinander zum Basisstrang gefördert und auf dem bewegten Basisstrang abgelegt werden.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Menge von Partikeln des Zusatzstoffes in ungeordneter Formation auf einer Kreisbahn unter Fliehkraftwirkung durch eine Vereinzelungszone bewegt wird und daß in der Vereinzelungszone eine wenigstens einreihige Aufeinanderfolge von Partikeln gebildet, zum Basisstrang gefördert und auf diesem abgelegt wird.
 
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Partikel in einer Bewegungsbahn mit überwiegend horizontaler Richtungskomponente von der Vereinzelungszone zum Basisstrang gefördert werden.
 
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Basisstrang an einem umlaufenden Saugstrangförderer hängend gefördert wird und daß die zugeführten Partikel mittels eines den Basisstrang am Saugstrangförderer haltenden Saugluftstroms auf dem Basisstrang gehalten werden.
 
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Kreisbahn bewegte Partikelmenge entsprechend der Partikelentnahme durch kontinuierliche oder diskontinuierliche Partikelzufuhr ergänzt wird.
 
7. Vorrichtung zum Bilden eines einen Zusatzstoff enthaltenden Faserstrangs der tabakverarbeitenden Industrie, insbesondere eines Tabakstrangs für die Zigarettenherstellung, gekennzeichnet durch eine Strangherstelleinrichtung (4) zum Bilden und längsaxialen Fördern eines Basisstrangs (6) aus Fasermaterial durch eine Ablagezone (7), eine Zuführ- und Ablegeeinrichtung (8) zum Zuführen und zum Ablegen von Partikeln (2) des Zusatzstoffes in der Ablagezone (7) auf dem Basisstrang und eine Strangbildungseinheit (9) zum Bedecken der Partikel und zum Bilden des Faserstrangs (11) durch Aufbringen weiteren Fasermaterials auf die Partikel und den Basisstrang.
 
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführ- und Ablegeeinrichtung (8) eine die Partikel (2) in ungeordneter Formation bereithaltende Zuteileinrichtung (33) mit einer Anordnung (38, 39) zum Abgeben einer Folge von Partikeln in einer Vereinzelungszone (54) und Überführungsmittel (34) zum Fördern der von der Zuteileinrichtung (33) abgegebenen Partikel in einer wenigstens einreihigen Folge (61) entlang einer Bewegungsbahn zur Ablagezone (7) am Basisstrang (6) aufweist.
 
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuteileinrichtung (33) einen um eine Drehachse (41) rotierend antreibbaren Behälter (36) zum Bereithalten und Bewegen einer Menge der Partikel (2) des Zusatzstoffes auf einer Kreisbahn aufweist, welcher an seiner Peripherie mit wenigstens einer Abgabeöffnung (39) zur Abgabe der Partikel in der Vereinzelungszone (54) an das Überführungsmittel (34) versehen ist.
 
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Überführungsmittel (34) als Zuführförderer (46) mit Aufnahmen (48) für die von der Zuteileinrichtung (33) abgegebenen Partikel (2) ausgebildet ist und daß nacheinander jeweils wenigstens eine Partikelaufnahme (48) des Zuführförderers in der Vereinzelungszone (54) zum Aufnehmen von Partikeln mit der wenigstens einen Abgabeöffnung (39) des rotierenden Behälters (36) korrespondiert.
 
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (36) der Zuteileinrichtung (33) topfartig mit kreisförmiger Bodenfläche (37) und zur Bodenfläche hin radial divergierender Außenwand (38) ausgebildet und um eine im wesentlichen vertikale Achse (41) drehbar ist.
 
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Bodenfläche (37) des topfartigen Behälters (36) und seiner radialen Außenwand (38) als Auslaßöffnung (39) für die Partikel (2) ein Ringspalt vorgesehen ist.
 
13. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß am radial äußeren Rand der Bodenfläche (37) des topfartigen Behälters (36) in der Flucht der radialen Außenwand (38) ein Ring diskreter Abgabeöffnungen (39) vorgesehen ist.
 
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgabeöffnungen (39) des rotierenden Behälters (36) der Zuteileinrichtung (33) elliptisch ausgebildet sind, wobei die große Ellipsenachse parallel zur Umfangsrichtung des Behälters verläuft.
 
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Überführungsmittel (34) als Zahnscheibe (46) mit an ihrem Umfang angeordneten Zähnen (47) und der Größe der Partikel (2) entsprechenden Zahnzwischenräumen (48) ausgebildet ist, die unter der Bodenfläche (37) des Behälters (36) in einer zu dieser parallelen Ebene umlaufend antreibbar ist, daß die Peripherie der Zahnscheibe (46) einerseits die Vereinzelungszone (54) und andererseits die Abgabezone (7) in der Bewegungsbahn (32) des Basisstrangs (6) durchläuft und daß die Zahnzwischenräume (48) auf der der Bodenfläche (37) des Behälters (36) gegenüberliegenden Seite und an der radialen Außenseite zur Bildung von Aufnahmekammern für die Partikel (2) durch Begrenzungsflächen (57, 58) abgedeckt sind.
 
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß als Begrenzungsflächen (57, 58) stationäre Führungsflächen vorgesehen sind, die die Zahnzwischenräume (48) zur Bildung der Aufnahmekammern für die Partikel (2) zumindest auf dem Wegabschnitt zwischen der Vereinzelungszone (54) und der Ablagezone (7) am Basisstrang (6) radial und axial begrenzen.
 
17. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Radius (RZ) der Zahnscheibe (46) größer ist als der (RB) des rotierenden Behälters (36) der Zuteileinrichtung (33), daß die Zahnscheibe (46) und der Behälter (36) zueinander exentrisch um parallele Achsen (49, 41) umlaufen, so daß die Bewegungsbahn der Zahnzwischenräume (48) von den Abgabeöffnungen (39) des Behälters (36) in der Vereinzelungszone (54) zur Ablagezone (7) in der Bewegungsbahn des Basisstrangs (6) verläuft.
 
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Ablage der Partikel (2) des Zusatzstoffes in der Ablagezone (7) etwa auf der Mittellinie des Basisstrangs (6) erfolgt.
 
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangsgeschwindigkeit der Zahnscheibe (46) etwa gleich der Fördergeschwindigkeit des Basisstrangs (6) ist.
 
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangsgeschwindigkeit der Zahnscheibe (46) etwa gleich der Umfangsgeschwindigkeit des Behälters (36) ist.
 
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangsgeschwindigkeit der Zahnscheibe (46) größer oder kleiner als die des Behälters (36) ist.
 




Zeichnung