[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Polstermaterial,
insbesondere für Verpakkungszwecke, sowie ein entsprechendes Polstermaterial.
[0002] In vielen Bereichen des Warenverkehrs, beispielsweise in Produktionsbetrieben, im
Handel oder bei Endverbrauchern fallen häufig in großer Anzahl Verpackungen an, die
nach Entnahme der Waren meist ungenutzt entsorgt werden. Verpackungen aus eigensteifem
Flachmaterial, wie Pappe, Wellpappe, Karton o. dgl. werden hierzu meist zerissen oder
auf andere Weise zerstückelt und gesammelt dem Altpapierkreislauf zugeführt. Eine
vorschriftsgemäße Entsorgung ist mit nicht unerheblichem Arbeits- und Kostenaufwand
verbunden.
[0003] Ein weiteres Problem im Verpackungsbereich ergibt sich bei Polstermaterialien, die
bei der Verpackung von gegen mechanische Einwirkungen empfindlichen Produkten verwendet
werden, um diese Produkte z.B. während des Transports gegen Stöße und ähnliche Einwirkungen
zu schützen. Häufig werden hierzu Kunststoffchips als Polstermaterial verwendet, die
sowohl bei der Herstellung, als auch bei der Entsorgung Kosten verursachen und insbesondere
bei nicht ordnungsgemäßer Entsorgung eine Belastung für die Umwelt darstellen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Verbesserungen im Bereich des Verpackungswesens
vorzuschlagen.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen von Anspruch 1, eine
Vorrichtung mit den Merkmalen von Anspruch 4 sowie ein Polstermaterial mit den Merkmalen
von Anspruch 11, insbesondere in Verbindung mit einem Verfahren nach Anspruch 16 und
eine Einrichtung nach Anspruch 22 zum Betreiben der Vorrichtung nach Anspruch 4.
[0006] Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein insbesondere für Verpackungszwecke
geeignetes Polstermaterial aus eigensteifem Flachmaterial wie Pappe, Karton o. dgl.
hergestellt, indem das Flachmaterial derart in Streifenabschnitte teilweise zertrennt
wird, daß in Querrichtung der Streifen benachbarte Streifenabschnitte im Bereich von
in Längsrichtung der Streifen mit Abstand zueinander liegenden Verbindungsbereichen
miteinander verbunden bleiben und indem die Streifenabschnitte in einer Richtung quer
zu einer Neutralfläche des Flachmateriales zwischen den Verbindungsbereichen derart
verformt werden, daß in Querrichtung benachbarte Streifenabschnitte in entgegengesetzten
Richtungen ausgelenkt werden.
[0007] Durch die erfindungsgemäße Umformung des Flachmaterials kann bzgl. des Ausgangs-Flachmateriales
ggf. ein Entsorgungsproblem und durch das entstehende Polstermaterial ein Herstellungsproblem
gelöst werden. Ein an sich störendes, weil überflüssig gewordenes Ausgangsmaterial,
wie eine Verpakkungskartonage, wird nicht kostspielig entsorgt, sondern unmittelbar
für eine neue Nutzung auf zweckmäßige Weise umgewandelt. Aus dem im wesentlichen zweidimensionalen
Flachmaterial, das beispielsweise eine Dicke zwischen ca. 0,5 mm und ca. 5 mm haben
kann und senkrecht zur Flächenausdehnung in der Regel nur geringfügig zusammenpreßbar
ist, wird durch die erfindungsgemäße Umformung ein Polstermaterial mit einer im wesentlichen
dreidimensionalen Struktur geschaffen, wobei nun die durch die Umhüllungsfläche des
verformten Materiales bestimmte "Dicke" des Materials ein Mehrfaches der Ausgangsdicke
betragen kann und eine stoßdämpfende Nachgiebigkeit im Bereich der ausgelenkten Streifenabschnitte
geschaffen ist. Weiterhin wird durch die Zertrennung in Längsstreifen das Polstermaterial
in Querrichtung gut biegsam, so daß es sich beispielsweise zur Verpackung von Flaschen
hervorragend um die Flaschenkontur legen läßt. Auch in Längsrichtung ist eine Verbiegung
und/oder Stauchung der aus zusammenhängenden Streifen bestehenden Struktur möglich.
Die Polsterwirkung wird im wesentlichen im Bereich der gegenläufig ausgelenkten Streifenabschnitte
erzeugt, die nach Zertrennung und Verformung im wesentlichen bleibend ausgelenkt sind
und durch Kantenreibung reibschlüssig in Form gehalten werden. Eine verbesserte Erhaltung
der Auslenkung kann dadurch erzielt werden, daß der Schnitt an den Kanten leicht ausgefranst
oder fein gezahnt ausgeführt wird. Hierfür eignen sich entsprechend bearbeitete Schneidscheiben
der Vorrichtung.
[0008] Obwohl es möglich ist, mehrere benachbarte Streifen als Gruppe in eine Richtung und
eine anschließende Gruppe oder einen Einzelstreifen in die entgegengesetzte Richtung
auszulenken, werden bevorzugt einzelne Streifenabschnitte abwechselnd in entgegengesetzte
Richtungen ausgelenkt, wodurch sich eine besonders gute Polsterwirkung ergibt.
[0009] Die offene, dreidimensionale Polstermaterialstruktur kann beispielsweise durch einen
Stanzprozeß erzeugt werden, bei dem die Umformung im wesentlichen gleichzeitig über
eine größere, insbesondere die gesamte Fläche des Ausgangsmaterials erfolgt. Bevorzugt
ist eine Zertrennung durch Streifenschnitt mit einer parallel zur Neutralfläche des
Flachmaterials verlaufenden Schnittrichtung, wobei zur Erzeugung der Verbindungsabschnitte
der Streifenschnitt abschnittsweise unterbrochen wird. Hierdurch ist die Umformung
des Ausgangsmaterials in einem kontinuierlich fortschreitenden Prozeß energiesparend
möglich und es können auch zur Erzeugung größerflächiger Polstermaterialteile relativ
kleine, platzsparend aufstellbare Schneideinrichtungen genutzt werden. Zur Polstermaterialherstellung
können geeignete modifizierte, für Streifenschnitt ausgelegte Dokumentenvernichter
o. dgl. verwendet werden.
[0010] Eine besonders vorteilhafte Materialstruktur kann bei einer Weiterbildung dadurch
erzeugt werden, daß Gruppen von beispielsweise drei in Querrichtung benachbarten Verbindungsbereichen
jeweils in Querrichtung voneinander getrennt werden. Hierdurch kann die Biegsamkeit
des Polstermaterials in Längsrichtung, also mit einer Krümmung um eine querrichtungsparallele
Achse, verbessert werden, da im Trennungsbereich eine gegenseitige Bewegung der jeweils
an den Verbindungsbereichen zusammengehaltenen Gruppen von Streifen ermöglicht wird.
Zudem wird eine reversible Dehnbarkeit des Materials in Querrichtung geschaffen.
[0011] Das durch die Erfindung ermöglichte Polstermaterial kann ausschließlich aus dem eigensteifen
Ausgangs-Flachmaterial bestehen, da bei der Polstermaterialerzeugung weder neue Stoffe,
wie Kleber o. dgl., zugefügt noch bei Temperaturen oder Umgebungsbedingungen gearbeitet
werden muß, bei denen sich möglicherweise ungünstige Änderungen ergeben könnten. Geeignete
Ausgangsmaterialien sind insbesondere Verpackungsmaterialien wie Steifpapier, Feinpappe,
Pappe oder Wellpappe, wobei die Materialien jeweils einschichtig oder mehrschichtig
sein können. Typische Ausgangsdicken liegen zwischen ca. 0,5 und ca. 5 mm, können
in Ausnahmefällen jedoch auch größer oder kleiner sein. Typische Dicken des erzeugten
Polstermaterials können etwa zwischen dem Doppelten und dem Fünffachen der Ausgangsmaterialdicke
und/oder zwischen ca. 1 mm und ca. 25 bis 30 mm liegen. Besonders geeignete Streifenbreiten
der normalerweise im wesentlichen parallelseitig begrenzten Streifenabschnitte können
zwischen ca. 0,5 und 4 mal der Dicke des Flachmaterials liegen, insbesondere zwischen
1 und 2 mal dieser Ausgangedicke. Derartige relativ kompakte Querschnitte sind besonders
formhaltig und dämpfungsfördernd.
[0012] Die mittlere Streifenlänge zwischen aufeinanderfolgenden Verbindungsbereichen kann
mehr als 5 mal, vorzugsweise zwischen 20 mal und 40 mal so groß sein wie die Dicke
des Flachmaterials und/oder zwischen ca. 3 und ca. 20 mal, insbesondere zwischen ca.
10 und ca. 15 mal so groß sein wie die Streifenbreite. Dadurch ist ein guter Kompromiß
zwischen der durch die freie Streifenlänge mitbestimmten erreichbaren Polstermaterialdicke
und der Dämpfungswirkung erzielbar. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß erfahrungsgemäß
die Polsterung mit größer werdender Streifenlänge geringer wird.
[0013] Durch die dank der Erfindung mögliche Verwendung von im wesentlichen zweidimensionalem,
eigensteifem Flachmaterial bzw. Verpackungsmaterial zur Herstellung von im wesentlichen
dreidimensionalem, stoßdämpfendem Polstermaterial wird nicht nur die Entsorgungsproblematik
bzgl. nicht mehr nutzbarer Verpackungskartonagen o. dgl. gelöst, sondern es wird auch
kostengünstig herstellbares Polstermaterial geschaffen, das ggf. mehrfach verwendet
werden und, falls eine weitere Nutzung nicht erforderlich oder gewünscht ist, umweitschonend
in die für Verpackungsmaterialien bereits etablierten Entsorgungskreisläufe rückgeführt
werden kann. Selbstverständlich kann als Ausgangsmaterial auch Flachmaterial verwendet
werden, das vorher keine andere Nutzung erfahren hat.
[0014] Eine insbesondere zur Durchführung des beschriebenen Verfahrens geeignete Vorrichtung
zur Herstellung von Polstermaterial basiert auf dem Prinzip der bekannten, auch als
Reißwolf bezeichneten Dokumentenvernichter. Sie hat ein Schneidwerk mit zwei zusammenwirkenden,
gegenläufig antreibbaren Schneidwalzen, von denen jede eine Mehrzahl von Schneidscheiben
hat, die von Schneidkanten axial begrenzt sind und zwischen denen axiale Zwischenräume
vorgesehen sind, in die jeweils die Schneidscheiben der anderen Schneidwalze in einem
Überschneidungsbereich bis zu einer maximalen Überschneidungstiefe zur Erzeugung eines
Schneideingriffes eingreifen. Bei erfindungsgemäßen Vorrichtungen sind die Schneidwalzen
derart ausgebildet, daß der Schneideingriff zwischen benachbarten Schneidscheiben
während eines Umlaufs mindestens einmal unterbrochen ist. Dadurch wird während eines
normalerweise überwiegenden Teiles des Umlaufs ein Streifenschnitt nach Art der bekannten
StreifenschneiderDokumentenvernichter erzeugt, wobei jedoch während der Unterbrechung
des Schneideingriffs eine verbindende Brücke zwischen direkt benachbarten Streifen
verbleibt. Die Verformung benachbarter Streifenabschnitte in entgegengesetzten Richtung
wird ohne weitere Arbeitsschritte dadurch erreicht, daß die Flachmaterialstreifen
von den Schneidscheiben jeweils in die gegenüberliegenden Zwischenräume bzw. Einstiche
der jeweils anderen Schneidwalze gedrückt werden.
[0015] Besonders vorteilhaft ist eine Weiterbildung, bei der Schneidscheiben vorzugsweise
kreisförmige Umfangsflächen haben, die durch mindestens eine Umfangsnut bzw. Randausnehmung
unterbrochen sind, wobei die Nut eine Nuttiefe hat, die gleich oder größer ist als
die maxiamle Überschneidungstiefe zusammenwirkender Schneidscheiben. Dadurch kommt
es außerhalb des Nutbereiches im Bereich des Schneidspaltes zu einer Überschneidung
und damit zu einer Trennung benachbarter Materialbereiche, während im überschneidungsfreien
Umfangsabschnitt im Bereich der Nut kein Schneideingriff stattfindet und dementsprechend
eine die Streifenabschnitte in Querrichtung verbindende Brücke bleibt. Deren Längsausdehnung
wird im wesentlichen durch die Umfangslänge des Nutbereiches bestimmt, der gleich
oder tiefer als die Überschneidungstiefe ist. Diese Umfangslänge kann z.B. zwischen
ca. 2 % und ca. 5 % der Schneidscheibenumfangslänge betragen. Bei einer bevorzugten
Weiterbildung haben die Schneidscheiben jeweils zwei diametral gegenüberliegende Nuten,
wobei allgemein bevorzugt ist, wenn eine Schneidscheibe eine vorzugsweise gerade Anzahl
von regelmäßig um den Umfang der Schneidscheibe verteilten Nuten hat, beispielsweise
zwei, vier, sechs oder acht solcher Nuten.
[0016] Bei einer Weiterbildung ist vorgesehen, daß die Schneidwalzen derart zueinander angeordnet
sind, daß in einem Überschneidungsbereich von Schneidscheiben zumindest bei einigen
Schneidscheiben neben einer Nut einer Schneidscheibe der einen Schneidwalze eine Nut
einer Schneidscheibe der anderen Schneidwalze liegt. Dadurch treffen bei Drehung der
Schneidwalzen an manchen Axialschnitten der Schneidwalzen die Nuten versetzt gegenüberliegender
Schneidwalzen aufeinander. Hierdurch wird eine für ein gleichmäßiges Polsterungsverhalten
des Polstermateriales besonders bevorzugte Verformung im wesentlichen symmetrisch
zur Ausgangsmaterialfläche erzielbar. Zudem wird bei aufeinandertreffenden Nuten ein
Schneideingriff auch dann vermieden, wenn jede Nut für sich flacher als die maxiamle
Überschneidungstiefe ist, solange nur die Summe der Nuttiefen größer als die maximale
Überschneidungstiefe ist, so daß im Schneidspalt ein lichter Abstand zwischen den
Nutgründen bzw. Nutböden bleibt.
[0017] Besonders vorteilhaft ist es, wenn Nuten benachbarter Schneidscheiben einer Schneidwalze
in Umfangsrichtung um einen geradzahligen Bruchteil von 180° gegeneinander versetzt
sind, beispielsweise um 45, 60 oder 90°. Durch diesen Versatz der Nuten kann erreicht
werden, daß die Verbindungsbereiche einzelne Streifen oder Streifengruppen in Längsrichtung
gesehen im Wechsel quer gegeneinander versetzt sind. Dadurch wird das geschnittene
Polstermaterial in Längs- und in Querrichtung gut biegsam und in Querrichtung reversibel
dehnbar.
[0018] Zur Vermeidung eines ungewollten Querschnittes oder Querrisses an den Streifenabschnitten
im Bereich der Nutkanten ist bei einer Weiterbildung vorgesehen, daß im Übergangsbereich
zwischen einer Nut und der Umfangsfläche der Schneidscheibe eine Abschrägung und/oder
eine Abrundung vorgesehen ist.
[0019] Für die Bequemlichkeit der Bedienung bei der Materialzufuhr und der Entnahme des
Polstermaterials ist bei einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, daß die Schneidscheiben
übereinander bzw. im wesentlichen vertikal übereinander angeordnet sind, wodurch eine
Materialzufuhr des in der Regel ebenen Flachmaterials sowie eine Abfuhr des hergestellten
Polstermaterials in horizontaler Richtung möglich ist. Bei horizontalem Materialdurchsatz
ist es z.B. besonders einfach, dem Materialaustritt eine geeignete Sammel- und/oder
Transporteinrichtung o. dgl. nachzuschalten.
[0020] Ein vorzugsweise zum Betreiben der beschriebenen Vorrichtung geeignetes Verfahren
für den Antriebs-Elektromotor für das Schneidwerk der Vorrichtung zeichnet sich dadurch
aus, daß aus einem Gleichstrom, insbesondere beliebigen Ursprungs, durch Umformen
ein wenigstens einphasiger Wechselstrom erzeugt wird, mit dem der Antriebs-Elektromotor
gespeist wird.
[0021] Vorrichtungen für bauartenähnliche Reißwölfe zur Dokumentenvernichtung weisen oftmals
sogenannte Universalmotoren auf, deren spezielle Bauweise einen Betrieb auch mit Wechselspannung
erlaubt. Üblicherweise werden sie bei Anwendungen wie im Bürobereich mit der üblichen
gebäudeinternen Wechselspannung (230 Volt, einphasig) betrieben. Bauartenbedingte
Nachteile von Universalmotoren wie Verschleiß und Funkstörungsprobleme werden teilweise
durch die Verwendung von Drehstrom-Asynchron-Motoren, beispielsweise Kurzschlußläufermotoren,
vermieden. Hierfür sind jedoch separate Drehstromanschlüsse zu installieren, was vor
allem im Bürobereich in vielen Fällen mit hohem Aufwand verbunden ist.
[0022] Andere Lösungen sehen vor, das Drehfeld mittels eines phasenverschobenen Magnetfelds
zu erzeugen. Die erforderliche Phasenverschiebung wird durch Vorschalten eines Kondensators
erreicht, um damit einen Einphasenmotor zu betreiben. Dabei ist jedoch die Leistungscharakteristik
solcher Antriebe wegen der großen Stromwärmeverluste im Läufer und des großen Leerlaufstromes
nicht besonders gut. Die Leistung entspricht in etwa 65 % der Leistung eines vergleichbaren
Drehstrommotors.
[0023] Durch die Erfindung des Verfahrens für den Antriebs-Elektromotor mit den Merkmalen
des Anspruchs 16 kann ein Verfahren geschaffen werden, mit dem die Nachteile des Standes
der Technik vermieden werden, mit dem ein Antriebs-Elektromotor mit höherer Leistung
betrieben werden kann, wobei dieser insbesondere an eine Vielzahl von Versorgungsanschlüssen
anschließbar sein soll.
[0024] Ausgehend von dem Gleichstrom ermöglicht dies einen weiten Gestaltungsspielraum zur
Erzeugung des wenigstens einphasigen Wechselstroms. Bevorzugt wird dreiphasiger Wechselstrom
erzeugt, also Drehstrom. Der Gleichstrom kann in einen Wechselstrom variabler Frequenz
umgewandelt werden. Dies ermöglicht eine Anpassung an einen jeweils geforderten Betriebszustand
des Elektromotors. Vorzugsweise wird bei geringer Belastung des Elektromotors im Betrieb
eine hohe Frequenz eingestellt, wodurch sich vor allem bei der Verwendung von Kurzschlußläufermotoren
eine höhere Drehzahl und somit eine schnellere Vernichtung von Dokumenten ergibt.
Es können mehrere Festdrehzahlen vorgesehen sein, mit denen unterschiedliche Drehzahlen
(langsam, mittel, schnell) für unterschiedliche Betriebsweisen eingestellt werden
können. Die Getriebeübersetzungen für das Schneidwerk können anders gewählt werden,
insbesondere für hohe Drehmomente bei normaler Drehzahl. Durch Frequenzerhöhung ist
dann eine höhere Drehzahl möglich. Weitere Vorteile, insbesondere beim Anlauf des
Elektromotors, können durch eine kontinuierliche Veränderung der Frequenz und somit
der Drehzahl erzielt werden. Der Verschleiß des gesamten Gerätes kann reduziert werden
durch den Wegfall von plötzlich auftretenden Spitzenbelastungen bzw. ruckartigen Drehzahländerungen.
Weiters wird der Betriebskomfort erhöht.
[0025] Spezielle Vorteile dieses Verfahrens für Vorrichtungen zur Erzeugung von Polstermaterial
liegen unter anderem darin, daß damit auch professionelle, leistungsfähige und robuste
Drehstrommotoren für Büroanwendungen ohne Drehstromanschluß verfügbar werden. Vorteile
von Drehstrommotoren liegen auch in der niedrigeren Geräuschentwicklung, was wiederum
Vorteile für den Bürobereich bringt. Insbesondere wird eine sehr gute Regelbarkeit
der Drehstrommaschine erzielt durch Veränderung der Frequenz des Ausgangs-Drehstromes
am Wechselrichter. Damit kann dünnes Kartonmaterial sehr schnell, dickes oder gar
sehr dickes mit niedriger Geschwindigkeit und sehr hohem Drehmoment bearbeitet werden.
Dies ermöglicht es, aus verschieden dicken Ausgangsmaterialien das jeweils benötigte
Polstermaterial nach individuellen Anforderungen herzustellen, eine Vorhaltung eines
Vorrats an fertigem Polstermaterial ist überflüssig. Das Ausgangsmaterial wiederum
ist sehr viel platzsparender als das Polstermaterial. Durch die Erfindung ist es erstmals
möglich, diese Vorteile mit einer bürotauglichen Vorrichtung zu erzielen.
[0026] Darüber hinaus kann die Amplitude der Wechselspannung variabel sein zur Anpassung
an das von einem Benutzer geforderte Betriebsverhalten des Elektromotors. Bevorzugt
ist der erzeugte Wechselstrom sinusförmig, wobei durch die Leistungselektronik des
Umformers auch andere, insbesondere beliebige Formen bzw. Wellenformen, erzeugt werden
können.
[0027] Einerseits ist es möglich, den Gleichstrom aus einem fest installierten Gleichstromnetz,
evtl. aus einer Notstromversorgung bzw. einem Akkumulator heraus, zu beziehen. Bevorzugt
wird der Gleichstrom aus einer beliebigen Wechselstrom-Versorgung erzeugt, insbesondere
einer einphasigen Wechselstrom-Versorgung. Auf diese Weise kann beispielsweise über
den Gleichstrom-Zwischenkreis aus einem normalen 230 Volt-Anschluß ein gewünschter,
beispielsweise dreiphasiger, Wechselstrom erzeugt werden. Mit einem derartigen Verfahren
kann eine Vorrichtung zur Herstellung von Polstermaterial mit einem Drehstrommotor
an einer normalen Steckdose betrieben werden. Weitere Vorteile, die sich bei einer
Umformung eines Wechselstroms über einen Gleichstrom-Zwischenkreis in einen Versorgungs-Wechselstrom
für den Elektromotor ergeben, sind die in weiten Grenzen beliebige Einstellbarkeit
von Frequenz, Amplitude sowie Form des erzeugten Wechselstroms. Detaillierte Erläuterungen
hierzu finden sich nachfolgend in der Figurenbeschreibung.
[0028] Ein mögliches Verfahren nach der Erfindung kann vorsehen, daß der Wechselstrom für
den Elektromotor durch einen Wechselrichter als erster Umrichter aus dem Gleichstrom
erzeugt wird, wobei der Wechselrichter vorzugsweise über einen Zwischenkreis mit einem
Gleichrichter als zweiter Umrichter zur Erzeugung des Gleichstroms aus der Netzspannung
verbunden ist. Die Umrichter sind vorzugsweise Leistungselektronik-Baugruppen, beispielsweise
mit TRIACS, Leistungstransistoren oder Thyristoren als Ventile bestückt. Einerseits
können die Umrichter über eine Art Puffer miteinander verbunden sein, andererseits
kann es möglich sein, sie direkt miteinander zu koppeln, evtl. über einen Gleichstromzwischenkreis.
Der Wechselrichter ist abhängig Von dem zu erzeugenden Wechselstrom ausgebildet, in
der Regel mit sechs Ventilen zur Erzeugung von Drehstrom.
[0029] Eine insbesondere zur Durchführung des Verfahrens zum Betreiben des Antriebs-Elektromotors
geeignete Einrichtung weist wenigstens einen Umrichter auf, der aus einem Gleichstrom
einen Wechselstrom mit wenigstens einer Phase für den Elektromotor erzeugt. Der Umrichter
arbeitet als Wechselrichter und erzeugt bevorzugt Drehstrom. Vorteilhaft können ein
Drehstrommotor bzw. ein Asynchron-Motor verwendet werden. Insbesondere ist ein Asynchron-Motor
mit einem Kurzschlußläufer zum Betrieb an einem dreiphasigen Wechselstrom von Vorteil.
Durch einen Umrichter mit Leistungselektronik kann ein Wechselstrom mit im wesentlichen
beliebiger Form erzeugt werden. Neben dem bereits genannten Wechselrichter als erster
Umrichter kann ein Gleichrichter als zweiter Umrichter vorgesehen sein, durch den
es möglich ist, den Gleichstrom aus einer Wechselstrom-Versorgung zu erzeugen. Diese
kann beispielsweise einphasig sein, beispielsweise als übliche im Haus- bzw. Bürobereich
installierte Steckdose. Der zweite Umrichter kann über einen verschiedenartig ausgeführten
Zwischenkreis mit dem ersten Umrichter verbunden sein. Eine Frequenzverstellung des
ersten Wechselrichters zur Drehzahländerung des Motors kann von Hand eingestellt werden,
beispielsweise eine mindestens drei- bis maximal zehnfache Überhöhung der Frequenz.
[0030] Weiters ist es möglich, an dem Antriebs-Elektromotor einen Drehzahlgeber anzuordnen,
insbesondere an einem seiner Wellenenden zur Regelung wenigstens eines der Umrichter
in Abhängigkeit vom Lastfall und/oder der Lage der Welle des Motors. Eine Belastungserfassung
kann durch einen Drehzahlgeber, eine Stromerfassung oder eine andere geeignete Sensorik
erfolgen. Vorteilhaft wird der erste Umrichter damit ausgesteuert.
[0031] Diese und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen auch aus der Beschreibung
und den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder
zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform der Erfindung
und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte Ausführungen darstellen
können, für die hier Schutz beansprucht wird.
[0032] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird
im folgenden näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine schrägperspektivische Gesamtansicht einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Herstellung von Polstermaterial,
- Fig. 2
- einen vertikalen Längsschnitt durch die Vorrichtung gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- einen vertikalen Querschnitt durch die Vorrichtung gemäß Fig. 1 im Bereich ihres Schneidwerks,
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht eines axialen Ausschnitts einer Schneidwalze des Schneidwerks,
- Fig. 5
- einen Ausschnitt aus einer Schneidscheibe einer anderen Ausführungsform im Bereich
einer Umfangsnut,
- Fig. 6
- eine horizontale Draufsicht auf einen axialen Abschnitt einer Ausführungsform eines
Schneidwerks,
- Fig. 7
- einen Detailschnitt durch das Schneidwerk gemäß Fig. 6 beim Durchtrennen von Flachmaterial,
- Fig. 8
- eine schrägperspektivische Ansicht eines Ausschnitts von Polstermaterial, das mit
der Vorrichtung gemäß Figuren 1 bis 7 herstellbar ist,
- Fig. 9
- eine schematische Darstellung eines Gleich- und eines Wechselrichters, die einen Antriebs-Elektromotor
für die Vorrichtung gemäß Fig. 2 speisen,
- Fig. 10
- eine Kennlinie eines Drehstrommotors im Vergleich zu der eines Kondensatormotors und
- Fig. 11
- ein Betriebskennlinienfeld für einen erfindungsgemäß versorgten Drehstrommotor.
[0033] Die Figuren 1 bis 3 zeigen eine Vorrichtung 1 zur Herstellung von stoßdämpfendem
Polstermaterial aus Verpackungskartonagen oder anderem geeigneten, eigensteifen Flachmaterial.
Die Vorrichtung hat ein auf feststellbaren, lenkbaren Rollen aufgesetztes Gehäuse
mit einem kastenförmigen Gehäuseunterteil 2 mit weitgehend ebener Oberseite 3 und
einem mit einem Abstand einiger Zentimeter oberhalb des Gehäuseunterteils horizontal
angeordneten, flachen Gehäuseoberteil 4, an dessen Vorderseite Bedienelemente für
die Maschine angeordnet sind.
[0034] Eine integrierte Zuschnitteinrichtung 20 für das Flachmaterial umfaßt eine auf der
Oberseite 3 angebrachte, längsverlaufende Anschlagleiste 21 und ein mit einem Querabstand
von ca. 40 cm zur Anschlagleiste angeordnetes, vertikales Schneidmesser 22, daß einen
auf der Schneidmesserseite offenen, horizontalen Spalt 23 zwischen Unterteiloberseite
3 und Gehäuseoberteil 4 überbrückt und auch als Abstützung für das Gehäuseoberteil
dient. Die Zuschnitteinrichtung 20 ermöglicht es, aus ggf. großen Stücken von Flachmaterial
Streifen mit einer der Arbeitsbreite des Schneidwerks entsprechenden Breite zuzuschneiden
bzw. abzulängen.
[0035] Im Gehäuseunterteil ist unmittelbar unterhalb seiner Oberseite 3 etwa mittig zwischen
Vorderwand und Rückwand ein Schneidwerk 5 angeordnet, das eine um eine horizontale
Achse 6 drehbar gelagerte obere Schneidwalze 7 und vertikal darunterliegend eine um
eine zur Achse 6 parallele Achse 8 drehbare untere Schneidwalze 9 hat. Die übereinanderliegenden
Schneidwalzen werden von einem unterhalb des Schneidwerks an der Gehäusevorderwand
befestigten Elektromotor 10 über ein Synchronisations-Zahngetriebe 11 gegenläufig
drehend angetrieben.
[0036] Jede der durch Drehen (Einstechen) aus metallischem Vollmaterial gefertigten Schneidwalzen
(Fig. 6) hat eine durchgehende Schneidwelle 12 und in regelmäßigen Abständen davon
abstehende Schneidscheiben 13, zwischen denen ringnutförmige Zwischenräume 14 gebildet
sind. Je Schneidwalze sind ca. 50 Schneidscheiben mit ca. 78 mm Durchmesser und eine
Breite von ca. 4 mm vorgesehen, was eine Gesamtarbeitsbreite des Schneidwerks von
ca. 43 cm ergibt. Jede der Schneidscheiben hat eine im Bereich von später erläuterten
Nuten unterbrochene, im wesentlichen zylindrische radiale Umfangsfläche 15 und ist
axial durch die Zwischenräume begrenzende, im wesentlichen ebene und senkrecht auf
den Wellenachsen stehende Schneidkanten 16 begrenzt.
[0037] Bei der in Fig. 5 gezeigten Ausführungsform einer Schneidwalze ist die Umfangsfläche
durch eine mittige, in Umfangsrichtung verlaufende V-Nut 17 unterteilt und die an
die Seitenflanken angrenzenden Umfangsflächenstreifen sind durch eine axiale Rändelung
18 aufgerauht. Die Oberflächenaufrauhung, die auch durch Kugel- oder Sandstrahlung
herbeigeführt werden kann, dient der Verbesserung des Einzugsverhaltens des Schneidwerkes.
Die Schneidscheiben können auch als einzelne Ringscheiben hergestellt sein, die unter
Zwischenlage von den Distanzscheiben o. dgl. auf einer Welle drehtest aufgereiht sind.
Der vertikale Abstand der Schneidwalzenachsen 6, 8 ist so bemessen, daß die Schneidscheiben
jeweils bis zu einer maximalen Eingriffstiefe oder Überschneidung 49 miteinander in
Eingriff stehen und jeweils abwechselnd eine Schneidscheibe der einen Schneidwalze
in die Lücke bzw. den Zwischenraum zwischen zwei Schneidscheiben der gegenüberliegenden
Walze eingreift. Dabei verbleibt zwischen Schneidscheibenumfangsfläche und dem durch
die Schneidwelle der gegenüberliegenden Schneidwalze gebildeten Boden eines Zwischenraums
ein lichter Abstand, der etwa der Eingriffstiefe 44 entspricht und/oder zwischen ca.
5 % und 20 % des Schneidscheibendurchmessers betragen kann. Um zwischen den Schneidscheiben
einen Schneideingriff herzustellen, sind die Zwischenräume 14 jeweils nur um Zehntelmillimeter
breiter als die darin eingreifenden Schneidscheiben. Der Eingriffs- bzw. Überschneidungsbereich
19 der Schneidscheiben wird auch als Schneidspalt des Schneidwerkes bezeichnet.
[0038] Im dargestellten Beispiel wird das zu zerschneidende und in Polstermaterial unzuformende
Flachmaterial mittels einer Materialführung 25 in horizontaler Richtung zum Schneidwerk
geführt und nach Zertrennung in horizontaler Richtung abgeführt. Hierzu ist etwa auf
Höhe des Schneidspaltes im Gehäuseunterteil 4 ein wenige Zentimeter hoher und ca.
40 cm breiter Materialführungskanal 26 vorgesehen, der vor und hinter dem Schneidwerk
durch zueinander parallele, ebene horizontale Begrenzungsflächen 27, 28 begrenzt wird
und sich sowohl einlaßseitig, als auch auslaßseitig im Bereich von Schrägflächen erweitert,
um Materialeinführung bzw. Materialentnahme zu erleichtern.
[0039] Die Schneidwalzen sitzen beidseits des Materialführungskanals in nach unten bzw.
oben geöffneten Rechteckausnehmungen 29, 30, die auf Höhe der Begrenzungsflächen 27,
28 durch eingesetzte Leitbleche 31, 32 einer Abstreifeinrichtung 33 überbrückt sind.
Die rechteckig U-förmig gewinkelten Leitbleche sind zwischen den beiden Schneidwalzen
eingesetzt und verlaufen zwischen den Rändern der Ausnehmungen 29, 30 horizontal in
Verlängerung der Begrenzungsflächen 27, 28 und tangential zu den Schneidwellen nahe
den wellennahen Böden der Zwischenräume 14. Sie besitzen im Bereich der Schneidscheiben
rechteckförmige Schlitze, durch die die Schneidscheiben mit geringem Seitenabstand,
jedoch ohne Randberührung in den Bereich des Materialführungskanals 26 hineinragen.
Die Leitbleche dienen der Abstreifung des fertiggestellten Polstermaterials von den
Schneidwalzen und verhindern eine Mitnahme von Schnittgut durch die Walzen in dem
Bereich der Ausnehmungen. Sie sind im Vergleich zu herkömmlichen, einzeln gesteckten
Einzelräumern bei vergleichbarer Abstreifwirkung deutlich kostengünstiger herstellbar,
da sie beispielsweise einstückig aus einem Blechteil gestanzt und zur Bildung der
Rechteckwinkelform gebogen werden können.
[0040] Das Schneidwerk 5 ist ähnlich wie ein Schneidwerk bekannter Dokumentenvernichter
für streifenschnitt aufgebaut, wobei jedoch durch eine spezielle Geometrie der Schneidwalzen
im Bereich der Schneidscheiben keine durchgehenden, sondern in Langsrichtung abschnittsweise
unterbrochene Schnitte erzeugt werden. Dadurch wird das behandelte Flachmaterial in
miteinander zusammenhängende Streifenabschnitte aufgeteilt, wobei zur Erzielung einer
ausreichenden Polsterung die Streifenabschnitte jeweils abwechselnd in entgegengesetzter
Richtung ausgelenkt bzw. verformt sind. Dies kann durch die in Fig. 4 beispielhaft
gezeigte Geometrie der Schneidscheiben erreicht werden. Die Schneidscheiben der dortigen
Schneidwalze 40 sind jeweils identisch geformt, jedoch sind axial benachbarte Schneidscheiben
um jeweils 90° gegeneinander drehversetzt. Die vordere Schneidscheibe 41 hat an ihrem
Umfang zwei diametral zur Schneidwellenachse 42 angeordnete Nuten 43, 44, die die
aus Vereinfachungsgründen kreiszylindrisch dargestellte, normalerweise jedoch durch
eine Rändelung oder eine andere Aufrauhung strukturierte äußere Umfangsfläche in Umfangsrichtung
unterbrechen.
[0041] Die Nuten haben jeweils einen weitgehend ebenen, senkrecht zum Wellenradius ausgerichteten
Nutgrund 45, der sich über einen Umfangswinkel von beispielsweise ca. 10 bis 15° erstreckt
und der durch parallel zueinander und senkrecht zum Nutgrund verlaufende Randabschnitte
46 in Umfangsrichtung begrenzt wird. Diese gehen etwa auf halber Höhe in ca. 45° zur
Radialrichtung geneigte Schrägflächen 47 über. Diese Schrägabflachung, die auch durch
einen Übergangsradius ersetzt werden kann, bricht die Nutkanten und dient der Vermeidung
eines ungewollten Querrisses bei Überschneidung benachbarter Schneidscheiben im Nutbereich.
[0042] Die Nuttiefe 48, die dem radialen Abstand zwischen Nutgrund 45 und der gedachten
kreisbogenförmigen Verlängerung der radialen Umfangsfläche im Mittelbereich der Nut
entspricht, ist bei der gezeigten Ausführungsform so an den Achsabstand der Schneidwellen
und den Durchmesser der Schneidscheiben angepaßt, daß sie größer ist als die maximale
Überschneidung 49 der im Schneideingriff stehenden benachbarten Schneidscheiben. Diese
Überschneidung 49 (Fig. 6) errechnet sich als Differenz zwischen der Summe der maximalen
Schneidscheibenradien zusammenwirkender Schneidwalzen und dem Achsabstand der Schneidwalzen.
Die der Schneidscheibe 41 benachbarte Schneidscheibe 50 ist gegenüber dieser um 90°
um die Achse 42 verdreht, während die nachfolgende Schneidscheibe 51 wieder mit der
vorderen Schneidscheibe 41 fluchtet und die hintere Schneidscheibe 52 mit der zweiten
Schneidscheibe 50 u.s.w.
[0043] Die axiale Abfolge gegeneinander versetzter Schneidscheiben ist auch in Fig. 6 gut
zu erkennen. Diese Darstellung zeigt einen axialen Ausschnitt des Schneidwerkes in
Materialzufuhrrichtung betrachtet, wobei die Schneidwalzen gegenüber der Darstellung
in Fig. 4 um beispielsweise ca. 30° verdreht sind, so daß die Nuten in schrägem Einblick
erkennbar sind. Bei einer kurz vor Einlauf in den Überschneidungsbereich stehenden
Nut 44 der Scheibe 41 sind zur Verdeutlichung die nutbegrenzenden Flächen mit den
in Fig. 4 angegebenen Bezugszeichen gekennzeichnet. Es ist zu erkennen, daß bei weiterer
gegenläufiger Drehung der Schneidwalzen die Nuten sich versetzt gegenüberliegender
Schneidscheiben jeweils gleichzeitig in den Schneidspalt 19 einlaufen bzw. aufeinandertreffen
(vgl. Fig. 7). Dabei ergibt sich in Axialrichtung eine sich wiederholende Abfolge
unterschiedlicher Eingriffsbedingungen zwischen jeweils zusammenwirkenden Schneidscheiben.
Im Überschneidungsbereich I treffen nutfreie Umfangsabschnitte der zusammenwirkenden
Schneidscheiben aufeinander, während im Überschneidungsbereich II ein nutfreier Abschnitt
der oberen Schneidscheibe auf eine Nut 53 der unteren Schneidscheibe trifft. Im Bereich
III trifft die Nut 53 auf eine Nut 54 einer oberen Schneidscheibe, wobei diese Nut
im Bereich IV auf einen nutfreien Abschnitt einer unteren Schneidscheibe trifft. Schließlich
treffen im Abschnitt V wieder zwei nutfreie Umfangsabschnitte von Schneidscheiben
aufeinander. Nach weiterer Drehung der Schneidwalzen um 90° tritt diese Eingriffsreihenfolge
in Achsrichtung der Schneidwalzen um zwei Schneidscheibenbreiten versetzt auf, so
daß dann z.B. im Bereich III ein durchgehender Schnitt erfolgt. Diese Periodizität
mit einer Periodizitätslänge von vier Schneidscheibenbreiten schlägt sich in der Ausbildung
des in Fig. 8 gezeigten Polstermaterials nieder.
[0044] Anhand von Fig. 7 wird nun das mit dieser Vorrichtung durchführbare Verfahren zur
Herstellung von Polstermaterial erläutert, wobei beispielhaft der Fall dargestellt
ist, daß bei gegenläufiger Drehung der Schneidwalzen in den durch die Pfeile 55 angegebenen
Richtungen eine Umfangsnut 56 der dem Betrachter zugewandten oberen Schneidscheibe
57 im Schneidspalt auf eine Nut 58 einer hinten liegenden unteren Schneidscheibe 59
trifft.
[0045] Das Flachmaterial 60, beispielsweise eine einlagige Wellpappe, tritt in horizontaler
Zufuhrrichtung 61 in den Überschneidungsbereich der Schneidscheiben ein und wird überall
dort, wo sich die Schneidflanken zusammenwirkender Schneidscheiben ggf. reibend überschneiden,
durch Abscherung zertrennt, wobei jeweils die Breite der entstehenden Streifenabschnitte
im wesentlichen der Breite der Schneidscheiben entspricht. Dabei beginnt die schneidende
Auftrennung des Materials jeweils bei Eintritt des Materials in den generell linsenförmigen
Überschneidungsbereich (zwischen den Punkten 62 und 63 in Fig. 7) und setzt sich bei
fortschreitender Drehung der Schneidwalzen unter Einziehen von Material in den Schneidspalt
fort, so lange Schneidflanken einander axial gegenüberliegen. Dabei wird das Material
beidseitig des Schnittes von den jeweils benachbarten Schneidscheiben in den jeweils
der Schneidscheibe zugeordneten, gegenüberliegenden Zwischenraum hineingedrückt, was
zu einer Verformung benachbarter Streifenabschnitte in entgegengesetzte Richtungen
relativ zur normalerweise ebenen Neutralfläche 64 des Flachmaterials führt.
[0046] Im Beispiel wird der dem Betrachter zugewandte Streifenabschnitt 65 durch die obere
Schneidscheibe 57 bzw. deren zylindrischen Umfang nach unten gedrückt, während der
hintere Streifenabschnitt 66 durch die untere Schneidscheibe 59 nach oben gedrückt
wird. Der in Längsrichtung fortschreitende Streifenschnitt wird unterbrochen, sobald
der Schneideingriff zwischen zusammenwirkenden Schneidscheiben aufgehoben wird. Dies
ist im gezeigten Beispiel dort der Fall, wo die Nuten 56, 58 aufeinandertreffen. Das
in diesem Bereich befindliche Flachmaterial bleibt weitgehend unversehrt und ungeschnitten
und bildet einen Verbindungsbereich 67, der in Querrichtung benachbarte Streifenabschnitte
verbindet und zusammenhält. Es ist offensichtlich, daß die Länge der Unterbrechung
des Längsschnittes von der Umfangsausdehnung des Nutabschnittes abhängt, der tiefer
als die maximale Überschneidungstiefe ist. Durch die Länge der Verbindungsabschnitte
wird auch die Steifigkeit des entstehenden Polstermaterials in Längsrichtung mitbestimmt.
Es ist weiter erkennbar, daß die Länge der jeweils zwischen den Verbindungsbereichen
voneinander getrennten Streifenabschnitte vom Umfangsabstand aufeinanderfolgender
Nuten abhängt. Diese Dimensionen können entsprechend dem verwendeten Flachmaterial
und der gewünschten Polsterwirkung durch entsprechende Auslegung von Wellendurchmesser,
Schneidscheibenbreite und Nutanzahl in weiten Grenzen variiert werden.
[0047] Das in Fig. 8 gezeigte, aus einlagiger Wellpappe 60 mittels der beschriebenen Vorrichtung
hergestellte Polstermaterial besteht aus in Längsrichtung 68 parallel zueinander verlaufenden
Streifenabschnitten 65, 66, deren Breite in Querrichtung 69 durch die Breite der Schneidscheiben
bestimmt wird und im Beispiel ca. 4 mm beträgt. In Querrichtung 69 benachbarte Streifenabschnitte
hängen im Bereich von in Längsrichtung beabstandeten Verbindungsbereichen 67 miteinander
zusammen, wobei die Länge der Verbindungsbereiche im wesentlichen durch die Nutbreiten
der Messerscheiben bestimmt ist und beispielsweise ca. 6 bis 8 mm betragen kann. Durch
die im Zusammenhang mit Fig. 7 beschriebene gegenseitige Verschränkung bzw. Verformung
benachbarter Streifenabschnitt entgegengesetzten Richtungen sind die Streifen in Querrichtung
gesehen abwechselnd in entgegengesetzter Richtung verbogen, wobei die Biegung teilweise
durch reibschlüssiges Aneinanderhalten der verbogenen Streifenabschnitte nahe den
Verbindungsbereichen aufrechterhalten bleibt. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind
nur die vier dem Betrachter zugewandten Streifen in ihrem Verformungszustand dargestellt.
[0048] Aufgrund des im Zusammenhang mit Figuren 4 und 6 erläuterten Versatzes der Umfangsnuten
sind die Verbindungsbereiche bzw. Schnittunterbrechungen zwischen einzelnen Streifen
im Wechsel gegeneinander versetzt. Bei der etwa mittig quer über den gezeigten Bereich
verlaufenden Verbindungszone 70 ist der vordere Streifenabschnitt 65 mit dem nächsten
Streifenabschnitt 66 verbunden. Auch zum darauffolgenden Streifenabschnitt 71 und
dem danebenliegenden Streifen 72 besteht eine Verbindungszone etwa gleicher Breite.
Zwischen Streifen 72 und dem Nachbarstreifen 73 verläuft dagegen ein in Längsrichtung
verlaufender Schnitt quer zur Verbindungszone 70, durch den die zusammenhängende Gruppe
von vier benachbarten Streifen 65, 66, 71, 72 in diesem Bereich von der benachbarten
Vierergruppe in gleicher Weise zusammenhängender Streifen getrennt ist. Die Trennung
bewirkt, daß diese Streifengruppen sich bei Bedarf in entgegengesetzte Richtungen
bezogen auf die Flachmaterialfläche verbiegen können. Diese vier Streifen umfassende
Periodizität wird durch die im Zusammenhang mit Fig. 6 erläuterte Abfolge von Schneideingriffen
I, II, III, IV und V bewirkt, wobei die die Verbindungszone 70 durchlaufenden Längsschnitte
jeweils im Bereich der Schneideingriffe I und V erzeugt werden.
[0049] Bei der in Längsrichtung nachfolgenden Verbindungszone 74 liegen die die Verbindungszone
in Längsrichtung zerteilenden Längsschnitte in Querrichtung um zwei Streifenbreiten
versetzt, so daß z.B. zwischen den Streifen 66 und 71 ein durchgehender Schnitt liegt.
Diese durch den Versatz der Nuten herbeigeführte, im Wechsel versetzte Verbindung
bzw. Trennung benachbarter Streifen führt dazu, daß das geschnittene Polstermaterial
in Längs- wie in Querrichtung gut biegsam ist, wobei die Biegsamkeit um die Längsachse
jedoch größer ist. In Querrichtung ergibt sich eine elastische Dehnbarkeit, so daß
das Material ohne zu zerreißen z.B. auf das Doppelte seiner Breite auseinandergezogen
werden kann. Dabei stellt sich eine streckmetallartige Struktur des auseinandergezogenen
Polstermaterials ein, wobei die Verbindungsbereiche sich schräg zur Dehnungsrichtung
anstellen.
[0050] Die Fig. 9 zeigt eine mögliche Anordnung mit einem Wechselrichter 112 als erster
Umrichter, der von einem Gleichstrom gespeist wird und dreiphasigen Wechselstrom bzw.
Drehstrom beliebiger Frequenz, Form und Amplitude erzeugt. Über den Gleichstrom-Zwischenkreis
113 wird der Wechselrichter 112 von dem Gleichrichter 114 gespeist, welcher aus einphasigem
Wechselstrom einen Gleichstrom macht. Dazu ist er an einen Wechselstromanschluß 115
angeschlossen, beispielsweise an eine übliche einphasige Netzsteckdose in einem Büroraum.
[0051] Der Wechselrichter 112 ist über eine dreiphasige Verbindungsleitung 117 mit einem
Drehstrommotor 118 als Antriebs-Elektromotor (entspricht dem Motor 10 aus Fig.2) verbunden.
Der Drehstrommotor 118 weist, insbesondere an einem Wellenende 119, einen Drehzahlgeber
120 auf, der Drehzahl und/oder Lage des Läufers des Motors 118 erfaßt. Die Daten werden
über eine Rückführung 121 an den Wechselrichter 112 zurückgegeben. Sie können zur
Regelung der Versorgung des Drehstrommotors 118 verwendet werden. Der Motor 118 treibt
gemäß Fig. 2 das Schneidwerk 5 an, das die von dem Motor über das Getriebe 11 angetriebene,
ineinander eingreifende Schneidwalzen 7 und 9 aufweist.
[0052] Evtl. kann in dem Gleichstrom-Zwischenkreis 113 ein sogenannter Hochsetzsteller enthalten
sein, der die Spannung erhöht. Dies ermöglicht eine Versorgung des Wechselrichters
112 mit einer unter Umständen wesentlich höheren als der am Wechselstromanschluß 115
liegenden Spannung.
[0053] Die Fig. 10 zeigt gestrichelt eine Kennlinie 123 eines Kondensatormotors im Vergleich
zu einer Kennlinie 125 eines Drehstrommotors. Aufgetragen ist das Drehmoment M über
der Drehzahl n, welche mit der Betriebsfrequenz korreliert ist. Wie zu erkennen ist,
ist bei der Kennlinie 125 des Drehstrommotors das Anlaufmoment höher als bei der Kennlinie
123 des Kondensatormotors, ebenso das Kippmoment, das ist der Bereich des maximalen
Moments M. Darüber hinaus fehlt der ausgeprägte Sattelbereich der Kennlinie 123, der
im Bereich niedriger Drehzahlen auf das Anlaufmoment folgt.
[0054] Die Fig. 11 zeigt ein Diagramm, in dem ein Betriebskennlinienfeld dargestellt ist.
Dazu wird das Drehmoment M über dem Verhältnis der Betriebsfrequenz f zur Nennfrequenz
f
N aufgetragen. Es ergeben sich seitlich verschobene Kennlinien, ähnlich der Kennlinie
125 aus Fig. 2. Deren Maxima, also die Kippmomente, bilden eine strichpunktiert dargestellte
Einhüllende, welche zuerst waagerecht verläuft und dann in etwa parabelförmig abfällt.
[0055] Ebenso ist die Leistung P des Motors über f/f
N aufgetragen, allerdings punktiert. Ein zu beachtender Punkt ist der bei f/f
N gleich 1. Bei einer Nennfrequenz f
N von 50 Hz beträgt die Eckfrequenz f
eck ebenfalls 50 Hz, das Verhältnis der beiden zueinander ist also 1. Die Leistungskurve
beginnt als Ursprungsgerade bei Null und verläuft ab f/f
N gleich 1 als Konstante. Dies bedeutet, daß bis zu der Eckfrequenz f
eck bei f/f
N die Leistung des Motors zunimmt und ab der Eckfrequenz in etwa gleich bleibt. Spannung
und Ausgangsleistung sind beim Kurzschlußläufermotor proportional zueinander. Bei
einer Ausführungsmöglichkeit der Erfindung kann die Nennfrequenz größer als 50 Hz
gewählt werden, beispielsweise zu 120 Hz.
[0056] Eingetragen sind zwei Betriebspunkte des Drehstrommotors auf verschiedenen Kennlinien.
Der erste Betriebspunkt 127 mit M1 weist bei f/f
N kleiner 1 sein beinahe maximales Drehmoment auf. Dieser erste Betriebspunkt 127 wird
durch Einstellung der Frequenz f kleiner als f
N über den Wechselrichter 112 zur Bewältigung großer Mengen Karton oder dicker Qualitäten
bei einer Vorrichtung zur Herstellung von Polstermaterial genommen. Zwar sinkt die
Schnittgeschwindigkeit, dafür liegt aber beinahe das maximale Drehmoment an. Durch
Spannungserhöhung unter f
N ist eine Momentenerhöhung möglich.
[0057] Der zweite Betriebspunkt 129 wurde bei einer Frequenz deutlich größer als f
N gewählt. Zwar ist das dabei erzielte Drehmoment M
2 erheblich geringer als das des ersten Betriebspunktes 127, dafür ist jedoch die Frequenz
f und demzufolge auch die Schnittgeschwindigkeit in etwa doppelt so groß. Dieser zweite
Betriebspunkt 129 wird bevorzugt zur Bewältigung von dünnerem zu erzeugendem Polstermaterial
gewählt. Die strichpunktierte Kurve 128 ist die Kurve, auf der alle Betriebspunkte
liegen.
[0058] Im Bereich bis zu f gleich f
N wird der Motor mit konstantem magnetischem Fluß angetrieben. Das Kippmoment bleibt
dabei konstant. Erreicht die Spannung ihren Maximalwert, wird nur noch die Frequenz
weiter erhöht. Der magnetische Fluß und damit auch das zur Verfügung stehende Moment
nehmen durch Feldschwächung ab. Dadurch nimmt das Kippmoment bei im wesentlichen konstanter
Leistung quadratisch ab. Des weiteren können durch entsprechende Wahl der Spannungsregelcharakteristik
(Variation der Eckfrequenz) das abgegebene Motordrehmoment erhöht und damit die Motorleistung
optimiert werden.
[0059] Registriert der Motor bei anfänglichem Betrieb im Feldschwächebereich eine geringe
Belastung bzw. Ausgangsmaterialmenge, so wird er weiterhin in diesem Bereich betrieben.
Dazu ist eine Überwachung des Stromes vorteilhaft. Wird dagegen stärkeres Ausgangsmaterial
zugeführt, regelt der Wechselrichter 112 die Frequenz zurück bis zu Eckfrequenz. Wird
darüber hinaus noch stärkeres oder mehr Ausgangsmaterial zugeführt, regelt der Wechselrichter
die Frequenz sowie wahlweise die Spannung zurück um das maximale Drehmoment des Motors
anzusteuern. Erreichen Frequenz und/oder Spannung einen unteren Schwellwert bzw. der
Motorstrom einen oberen Schwellwert, so wird der Motor 118 abgeschaltet.
[0060] Eine erfindungsgemäße Einrichtung kann in einer Vorrichtung zur Herstellung von Polstermaterial
den Wechselrichter 112 und den Gleichrichter 114 sowie einen Gleichstrom-Zwischenkreis
113 enthalten. Auf diese Weise kann ein kompaktes sowie unkompliziert anzuschließendes
Gerät aufgebaut werden. Dieses ist dann lediglich an eine normale einphasige Netzsteckdose
durch Einstecken anzuschließen.
1. Verfahren zur Herstellung von Polstermaterial, insbesondere für Verpackungszwecke,
aus eigensteifem Flachmaterial, wie Pappe, Karton o. dgl., mit folgenden Schritten:
teilweise Zertrennung des Flachmaterials in Streifenabschnitte derart, daß in Querrichtung
benachbarte Streifenabschnitte im Bereich von in Längsrichtung zueinander beabstandeten
Verbindungsbereichen miteinander verbunden bleiben;
Verformung von Streifenabschnitten zwischen Verbindungsbereichen in Richtung quer
zu einer Neutralfläche des Flachmaterials derart, daß in Querrichtung benachbarte
Streifenabschnitte in entgegengesetzten Richtungen ausgelenkt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zertrennung durch Streifenschnitt
erfolgt, wobei zur Erzeugung der Verbindungsabschnitte der Streifenschnitt abschnittweise
unterbrochen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zertrennung so erfolgt,
daß jeweils mehrere, insbesondere drei, in Querrichtung benachbarte Verbindungsbereiche
eine zusammenhängende Gruppe bilden und daß zusammenhängende Gruppen in Querrichtung
voneinander getrennt werden.
4. Vorrichtung zur Herstellung von Polstermaterial, insbesondere für Verpackungszwecke,
aus eigensteifem Flachmaterial, wie Pappe, Karton o. dgl., mit einem Schneidwerk (5)
mit zwei zusammenwirkenden, gegenläufig antreibbaren Schneidwalzen (7, 9), von denen
jede eine Mehrzahl von Schneidscheiben (13, 41, 50, 51, 52, 57, 59) hat, die von Schneidkanten
(16) axial begrenzt sind und zwischen denen axiale Zwischenräume (14) vorgesehen sind,
in die jeweils die Schneidscheiben der anderen Schneidwalze zur Erzeugung eines Schneideingriffes
eingreifen, wobei die Schneidscheiben derart ausgebildet sind, daß der Schneideingriff
zwischen benachbarten Schneidscheiben während eines Umlaufs der Schneidwalzen mindestens
einmal unterbrochen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidscheiben (13,
41, 50, 51, 52, 57, 59) wenigstens eines der folgenden Merkmale aufweisen:
- sie haben kreisförmige Umfangsflächen, die durch mindestens eine sich in Umfangsrichtung
erstreckende Nut (43, 44, 53, 54, 56, 58) unterbrochen sind,
- die Nut hat eine Nuttiefe (48), die gleich oder größer ist als eine maximale Überschneidung
(49) der Schneidscheiben,
- wenigstens eine der Schneidscheiben hat eine vorzugsweise gerade Anzahl von regelmäßig
um den Umfang verteilten, ggf. zwei diametral gegenüberliegende Nuten (43, 44, 53,
54, 56, 58),
- eine Nut (43, 44, 53, 54, 56, 58) hat in Umfangsrichtung eine Ausdehnung, die mehr
als 1 %, vorzugsweise zwischen ca. 2 % und ca. 5 % der Umfangslänge der Schneidscheibe
beträgt,
- die Schneidwalzen (7, 9) sind derart zueinander angeordnet, daß in einem Überschneidungsbereich
von Schneidscheiben neben einer Nut (56) einer Schneidscheibe (57) der einen Schneidwalze
eine Nut (58) einer Schneidscheibe (59) der anderen Schneidwalze liegt,
- Nuten benachbarter Schneidscheiben (41, 50, 51, 52) einer Schneidwalze sind in Umfangsrichtung
um einen geradzahligen Bruchteil von 180°, insbesondere um 90°, gegeneinander versetzt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Abstreifung
von Streitenabschnitten aus den Zwischenräumen (14) der Schneidwalze eine Abstreifeinrichtung
(33) vorgesehen ist, die für jede der Schneidwalzen ein tangential zur Schneidwelle
in Zwischenräume (14) eingreifendes, vorzugsweise einstückiges Leitelement, insbesondere
Leitblech (31, 32), aufweist, das Schlitze zur Durchführung von Schneidscheiben aufweist.
7. Polstermaterial, insbesondere für Verpackungszwecke, vorzugsweise hergestellt oder
herstellbar durch ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 und/oder mit einer
Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß es im
wesentlichen aus eigensteifem Flachmaterial, wie Pappe, Karton o. dgl. besteht, daß
das Flachmaterial (60) derart in parallele Streifenabschnitte (65, 66, 71, 72, 73)
zertrennt ist, daß in Querrichtung (69) benachbarte Streifenabschnitte im Bereich
von in Längsrichtung beabstandeten Verbindungsbereichen (67) miteinander verbunden
sind und daß Streifenabschnitte zwischen den Verbindungsbereichen quer zu einer Neutralfläche
des Flachmaterials derart verformt sind, daß in Querrichtung benachbarte Streifenabschnitte
in entgegengesetzten Richtungen verformt sind.
8. Polstermaterial nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß Gruppen von mehreren,
insbesondere drei, in Querrichtung (69) benachbarten Verbindungsbereichen (67) in
Querrichtung voneinander getrennt sind.
9. Polstermaterial nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß Verbindungsbereiche
(67) einzelne Streifen oder Streitengruppen in Längsrichtung (68) gesehen im Wechsel
quer gegeneinander versetzt sind.
10. Polstermaterial nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß es in
Querrichtung (69) elastisch dehnbar und/oder streckmetallartig auseinanderziehbar
ist.
11. Verwendung von eigensteifem Flachmaterial, wie Karton, Pappe o. dgl., zur Herstellung
von Polstermaterial gemäß einem der Ansprüche 7 bis 10, insbesondere mit einem Verfahren
gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3 und/oder mit einer Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche
4 bis 10.
12. Verfahren zum Betreiben eines Antriebs-Elektromotors (10, 118) für das Schneidwerk
(5) einer Vorrichtung (1) zur Herstellung von Polstermaterial, insbesondere nach einem
der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß aus einem Gleichstrom (113) durch
Umformen ein wenigstens einphasiger Wechselstrom (117) erzeugt wird, mit dem der Elektromotor
(10, 118) gespeist wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Wechselstrom ein dreiphasiger
Drehstrom (117) ist.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Frequenz des Wechselstroms
(117) variiert wird zur Anpassung an den geforderten Betriebszustand des Elektromotors
(10, 118), wobei vorzugsweise bei geringer Belastung des Elektromotors (10, 118) eine
hohe Frequenz für hohe Motordrehzahlen eingestellt wird und ggf. die Amplitude des
Wechselstroms (117) variabel ist.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Gleichstrom
(113) aus einer Wechselstrom-Versorgung (115) erzeugt wird, insbesondere einer einphasigen
Wechselstrom-Versorgung, wobei vorzugsweise der Wechselstrom (117) durch einen ersten
Umrichter (112) aus dem Gleichstrom erzeugt wird, wobei dieser als Wechselrichter
(112) vorzugsweise über einen Zwischenkreis (113) mit einem zweiten Umrichter (114)
als Gleichrichter für den Gleichstrom verbunden ist.
16. Einrichtung, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche
12 bis 15, zum Betreiben eines Elektromotors (10, 118) einer Vorrichtung (1) zur Herstellung
von Polstermaterial nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtung wenigstens einen Umrichter (112) aufweist, der aus einem Gleichstrom
(113) einen mindestens einphasigen Wechselstrom (117) für den Elektromotor (10, 118)
erzeugt.
17. Einrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektromotor ein Drehstrom-Motor
(10, 118) ist, vorzugsweise ein Asynchron-Motor, insbesondere mit einem Kurzschlußläufer,
wobei der erzeugte Wechselstrom (117) dreiphasig ist.
18. Einrichtung nach Anspruch 10 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Umrichter (112)
zur Erzeugung eines Wechselstromes (117) mit im wesentlichen beliebiger Form, insbesondere
mit variabler Frequenz, ausgebildet ist.
19. Einrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß ein zweiter
Umrichter (114) vorgesehen ist, der den Gleichstrom (113) aus einer Wechselstrom-Versorgung
(115) erzeugt, welche vorzugsweise einphasig ist, wobei er insbesondere über einen
Zwischenkreis (113) mit dem ersten Umrichter (112) verbunden ist.