[0001] Die vorliegende Erfindung liegt auf dem Gebiet von Stählen bzw. der Bearbeitung oder
Behandlung von Stählen, die vorzugsweise zur Herstellung von Geräten z.B. für den
Hausgebrauch bestimmt sind. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung solche
Geräte und Teile bzw. deren Behandlung, die der Wirkung von Hitze ausgesetzt sind
oder werden.
[0002] Genauer gesagt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Behandlung von
Stählen, insbesondere von rostfreien Edelstählen, zur Verfügung, die für diese Anwendungen
bestimmt sind, wobei die erfindungsgemäße Behandlung der Stähle ihre Vergilbung während
des täglichen Gebrauchs verhindert.
[0003] Die Verwendung von rostfreiem Stahl bei der Herstellung einer Vielzahl von Produkten,
insbesondere von Geräten für den Hausgebrauch wie Küchenherden, Kühlschränken, Wasserkochern,
Friteusen oder Geschirrspülern ist bekannt.
[0004] Es ist ebenfalls bekannt, daß die Teile aus rostfreiem Stahl, die regelmäßig der
Wirkung von Hitze ausgesetzt sind, im allgemeinen schließlich eine Vergilbung erfahren,
was das ästhetische Aussehen des Gerätes stark beeinträchtigt. Dies ist z.B. der Fall
bei der Innenseite der Türen von Geschirrspülern, den Arbeitsplatten aus Stahl in
Küchen, den Ringen, die die Heizplatten abschließen, den Friteusen und anderen Geräten.
[0005] Um diese Gelbfärbung (Vergilbung) zu beseitigen, die vor allem auf die Bildung von
Oxidationsprodukten auf der Oberfläche des Stahls zurückzuführen ist, hervorgerufen
durch die Wirkung der Hitze, werden gewöhnlich Abriebstechniken verwendet. Zum Beispiel
ist die Verwendung von Schmiergel, Scheuerlappen aus Metall usw. häufig. Außerdem
werden auch Abreibmittel benutzt. Diese Produkte enthalten gegebenenfalls ein Gemisch
aus Phosphorsäure und gewissen grenzflächenaktiven Stoffen (wie FINOX® DH ISO 9002,
hergestellt von Chimiderouil) und werden normalerweise auf den bereits beschädigten
(gegilbten) Stahl angewandt, um die Vergilbung zu beseitigen.
[0006] Diese aggressiven Behandlungen verkratzen den Stahl schließlich und nützen ihn auch
ab, abgesehen von den Risiken, die die Verwendung von Produkten wie FINOX® für den
Benutzer darstellt, wodurch es nach wie vor wünschenswert ist, für dieses Problem
eine bessere Lösung zu finden.
[0007] Des weiteren sind Beschichtungsverfahren für rostfreie Stahle im Stand der Technik
bereits bekannt. Dazu zählt das in der JP-A 52 64 045 beschriebene 5-Stufen-Verfahren,
bei dem die Oberfläche des Stahls zunächst Sandstrahlbehandelt, anschließend in ein
Ätzmittel wie HF, Salz-, Salpeter- oder Phosphorsäure eingetaucht, dann mit einem
Harzfilm beschichtet und erhitzt wird, so daß der Film in ausgehärteter Form auf der
Oberfläche haftet. Die JP-A 61 06 693 beschreibt ein weiteres Verfahren, das eine
Sandstrahl-Behandlung des Stahl umfaßt, um dessen Oberfläche korrosionsbeständiger
zu machen. Auch bei diesem Verfahren schließt sich an ein Eintauchen des Stahls in
eine Mineralsäure, ehe eine Harzschicht aufgetragen wird. Ein weiteres Verfahren zur
Behandlung von rostfreiem Stahl, ein sogenanntes Chromatierungsverfahren, ist in der
JP-A 52 145 346 beschrieben. Dabei wird die Oberfläche filmbeschichtet, indem der
Stahl eingetaucht wird in eine heiße wässrige Lösung, die Schwefelsäure, Oxidationsmittel,
z.B. auf Chrombasis (wie Kaliumdichromat) und Phosphorsäure enthält.
[0008] Nach dem in der JP-A 80 58 015 beschriebenen Verfahren wird wärmebeständiger rostfreier
Stahl dadurch erzeugt, daß der Stahl mit einer Zusammensetzung beschichtet wird, die
Phosphorsäure und Siliciumdioxid enthält. Dabei dient diese Formulierung lediglich
als Haftvermittler für die Harze, die anschließend auf die Oberfläche aufgetragen
werden.
[0009] Diese und andere bekannte Verfahren können jedoch entweder das Problem, das Vergilben
von rostfreiem Stahl, der regelmäßig der Wirkung von Hitze ausgesetzt ist, zu verhindern,
nicht zufriedenstellend lösen, oder sie erfordern einen beträchtlichen Aufwand und
die Verwendung von aggressiven Chemikalien. Dementsprechend liegt der vorliegenden
Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein einfaches Verfahren bereitzustellen, mittels dessen
die Oberfläche von rostreien Stählen resistent gegen Verschmutzungen und Verfärbungen
(Vergilbung) gemacht werden kann.
[0010] Nach zahlreichen Versuchen und Prüfungen ist es den Erfindern gelungen, ein Verfahren
zur Behandlung von rostfreien Stählen zu entwickeln, das das oben beschriebene Problem
besser löst, d.h. die Vergilbung des Stahls bei thermischer Belastung (weitgehend)
zu vermeiden. Dieses Verfahren umfaßt die Behandlung des Stahls mit Mineralsäuren,
vorzugsweise Phosphorsäure, insbesondere mit wässriger Phosphorsäure, wobei die Gegenwart
eines oder mehrerer Surfactanten bevorzugt ist. Besonders eignet sich als Phosphorsäure
für das erfindungsgemäße Verfahren FINOX® DH ISO 9002. Bevorzugterweise liegt die
Konzentration der wässrigen Phosphorsäure bei 50% (v/v) oder darunter, besonders bevorzugt
sind Konzentrationen im Bereich von 25, 30, 35, 40 und 45% (v/v).
[0011] Dieses erfindungsgemäße Stahl-Behandlungsverfahren sollte in der Regel vor der Verwendung
des Stahls in der Fertigungskette der Geräte oder Teile erfolgen. In jedem Fall wird
durch dieses Verfahren erreicht, daß spätere Verfärbungen (Vergilbungen) des Stahls
verhindert werden.
[0012] Ein Vorteil gegenüber dem Stand der Technik besteht darin, daß das erfindungsgemäße
Verfahren keinen großen apparativen Aufwand erfordert und ohne Sandstrahl-Behandlung
und Beschichtungen jeglicher Art (z.B. mit Harzen und anderen Polymeren) auskommt.
[0013] Die vorliegende Erfindung betrifft also ein Verfahren zur Oberflächenbehandlung von
rostfreien Stählen, das besonders geeignet ist, Vergilbungen nach Hitzebeanspruchung
des Stahls zu unterbinden.
[0014] Das Verfahren zur Behandlung von rostfreiem Stahl gemäß vorliegender Erfindung umfaßt
die folgenden Schritte:
a) Oxidation der Stahloberfläche und
b) Entfernen der Oxidschicht.
[0015] Bevorzugte Ausführungsformen der Schritte (a) und (b) sind die folgenden:
a) Erhitzen des Stahls, z.B. in Form von Platten, im Inneren einer Kammer, vorzugsweise
eines Ofens, auf eine Temperatur von 200 - 550°C; und
b) Eintauchen des erhitzten Stahls in ein Flüssig-Bad auf der Grundlage von Mineralsäure,
bevorzugt Phosphorsäure, vorzugsweise in Gegenwart von einem oder mehreren grenzflächenaktiven
Stoffen.
[0016] Die Temperatur in Schritt (a) beträgt bevorzugterweise 250-500°C und besonders bevorzugterweise
300-400°C.
[0017] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird der erhitzte Stahl unmittelbar nach
Schritt (a) in das Flüssig-Bad eingetaucht (Schritt (b)), d.h. ohne vorherige Abkühlung
des Stahls. Das ist aber nicht unbedingt erforderlich, da auch der nach Schritt (a)
auf Raumtemperatur oder etwas darüber (30-55°C) abgekühlte Stahl nach seinem Eintauchen
in eine heiße Mineral-, vorzugsweise Phosphorsäure (Temperatur größer ca. 50°C, bevorzugt
größer 80°C), widerstandsfähig gegen Vergilbung ist bzw. wird.
[0018] Eine besonders bevorzugte Phosphorsäure in Schritt (b) ist eine wässrige Phosphorsäure
in Abmischung mit Surfactanten wie FINOX® DH ISO 9002. Besonders bevorzugt ist die
Verwendung einer 33%igen (v/v) wässrigen Lösung von FINOX® DH ISO 9002 (Chimiderouil
Productos Tamosa, S.A.).
[0019] Gemäß Hersteller beseitigt FINOX® DH ISO 9002 durch Eintauchen, Umlauf, Beregnung
oder sonstige Anwendung fettige Verunreinigungen von Oberflächen. Es ermöglicht auch
die Desoxidation zahlreicher Metalle (d.h. die Entfernung von Oxidschichten bzw. das
Entrosten) wie der Kohlenstoff- und Gußstähle, der rostfreien ferritischen und martensitischen
Stähle, des Aluminiums und Kupfers und ihrer beider Legierungen.
[0020] FINOX® DH ISO 9002 weist die folgenden Spezifizierungen auf:
ZUSAMMENSETZUNG
Chemische Beschaffenheit: wässrige Lösung von Phosphorsäure und grenzflächenaktivem
Stoff (Surfactant)
Gefährliche Bestandteile: Phosphorsäure Cas Nr. 7664-38-2 Konz. (Gew.%) >25, C; R
34 (Richtlinie 88/379/CEE) Verunreinigungen (gefährlich): keine
PHYSIKALISCHE/CHEMISCHE EIGENSCHAFTEN
Aussehen: saure, leicht viskose Flüssigkeit
Farbe: farblos
Dichte bei 20 °C: 1,30 ± 0,01g/ml
pH: unter 1
Entflammbarkeit: unentflammbar
[0021] Die Behandlung in Schritt (b) erfolgt vorzugsweise über einen Zeitraum von 1-10 min,
bevorzugt sind 2-8 min, besonders bevorzugt 3-6 min. Eine weitere besonders bevorzugte
Ausführungsform sieht eine Dauer von etwa 5 min für Schritt (b) vor.
[0022] Andere bevorzugte Mineralsäuren, die für das Flüssig-Bad in Schritt (b) Verwendung
finden können, sind Salzsäure, Salpetersäure, Schwefelsäure, Chlorsäure, Perchlorsäure,
Bromsäure, Perbromsäure, Iodsäure, Periodsäure, Kieselsäure, Wolframsäure, 12-Wolframatokieselsäure,
12-Wolframatophosphorsäure oder ein Gemisch aus zwei oder mehr von diesen oder anderen
Mineralsäuren.
[0023] Vorzugsweise schließen sich an die Schritte (a) und (b) die weiteren Schritte (c)
und/oder (d) an:
c) Spülen des behandelten Stahls bzw. der behandelten Platten mit Wasser, beispielsweise
durch Beregnung im Inneren eines Spülbottichs;
d) Trocknen des gespülten Stahls (der Platten), insbesondere mit Hilfe eines Luftstroms,
insbesondere eines heißen Luftstroms, z.B. im Inneren einer Trockenkammer.
[0024] Aufgabe der Schritte (c) und (d) ist es, jeglichen Rest des Flüssig-Bades aus Schritt
(b) vollständig zu entfernen. Andernfalls besteht die, allerdings geringe, Möglichkeit,
daß sich während der Endverarbeitung gestreifte oder gemaserte Oberflächen ausbilden,
wodurch das Endprodukt ästhetisch weniger annehmbar wäre.
[0025] Die Temperatur des Luftstroms in Schritt (d) liegt in der Regel bei 50-150°C, insbesondere
bei 70-130°C oder bei 80-120°C, besonders bevorzugterweise bei 90-110°C oder bei 95-105°C,
wobei eine Temperatur von 100°C besonders geeignet ist.
[0026] Die erfindungsgemäße Behandlung der z.B. Stahlplatten ist außer durch die oben dargestellten
Betriebseigenschaften dadurch gekennzeichnet, daß sie vor der Einfügung der z.B. Platten
in die Fertigungskette der Geräte ausgeführt werden kann.
[0027] Auf diese Wiese vergilben das Gerät und v.a. seine Teile aus Stahl, die den Wirkungen
von Hitze regelmäßig ausgesetzt sind, nicht mehr im Laufe der Zeit.
[0028] Durch diese Behandlung wird vermieden, daß der Benutzer sein Gerät einem mechanischen
oder chemischen Abriebvorgang unterwerfen muß, um die vergilbten Oberflächen zu beseitigen.
Die Folge davon ist, daß Beschädigungen der Stahlteile und das Risiko, das sich für
den Benutzer bei der Verwendung von derart aggressiven chemischen Produkten ergibt,
vermieden werden kann.
[0029] Die Vorrichtung, die dazu entworfen ist, das Verfahren der Erfindung durchzuführen,
wird schematisch in Figur 1 dargestellt. Sie ist dadurch gekennzeichnet, daß sie im
wesentlichen die folgenden Elemente umfaßt:
- einen Ofen 1 zur Durchführung von Schritt (a);
- ein Bad 2 zur Durchführung von Schritt (b);
- ein Behälter 3 zur Durchführung von Schritt (c);
- einen Bereich bzw. eine Trockenkammer 4 zur Durchführung von Schritt (d),
die mit Hilfe der entsprechenden Verbindungen und Transportmittel in einem Hauptkreislauf
(dargestellt in Fig. 1 durch eine durchgehende Linie) zur Behandlung z.B. der Stahlplatten
miteinander verbunden sind, wobei der Hauptkreislauf in einer Zone 8 des Eintrittes
des Stahls in den Ofen 1 beginnt.
[0030] Außerdem umfaßt die Vorrichtung eine Zone 5 des Eintritts von Wasser in einen Kühl-
und Spülkreislauf (dargestellt in Fig. 1 durch eine Linie "·-·-·-"), eine Zone der
Trennung 7 zwischen dem Wasser und dem Flüssig-Bad, aus dem das Wasser der Zone 6
für den Kühl- und Spülkreislauf wiederaufbereitet wird und die abgetrennte Phosphorsäure
9 in den Dampfkreislauf (dargestellt in Fig. 1 durch eine Linie "----") zur Wiedererlangung
und zur Wiederaufbereitung desselben eingespeist wird. Dieser Dampfkreislauf umfaßt
außerdem eine Zone zur Kühlung 11, die dem Kühl- und Spülkreislauf gemein ist, und
eine Zone 10 zum Einsammeln von Dämpfen, die es ermöglicht, die Phosphorsäure in das
Bad der Behandlung 2 zurückzuführen.
[0031] In Übereinstimmung mit einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung werden
zu behandelnde Planen aus rostfreiem Stahl durch die Zone 8 in den Ofen 1 eingeführt,
wo sie auf 300 - 400 °C erhitzt werden, bevor sie für einen Zeitraum von 4,5 Minuten
in das Bad 2 geführt werden, das eine 33%ige (v/v) Lösung von FINOX® DH ISO 9002 in
Wasser enthält. Anschließend werden die Platten in den Spülbottich 3 geführt, wo sie
einer Spülung mit Wasser durch Beregnung unterzogen werden. Von dort werden sie in
eine Trockenkammer mit Heißluft von 105 ± 5°C geführt. Im Anschluß daran werden die
Planen in die Montagekette geschickt, um mit dem weiteren normalen Verfahren zur Herstellung
des entsprechendes Gerätes fortzufahren.
[0032] Vom Gesichtspunkt des Umweltschutzes aus verfügt die Vorrichtung, wie bereits oben
angegeben, über einen Kreislauf zur Wiederaufbereitung des Wassers und der Phosphorsäure
und ihrer beider Rückführung in das System. Neben der Einsparung von Wasser und Behandlungsprodukt
werden Abfallprodukte vermieden, die für die Umwelt schädlich sind.
[0033] Fig. 1 ist eine schematische Darstellung der Vorrichtung, die dazu benutzt werden
kann, das Verfahren der vorliegenden Erfindung durchzuführen. Die Zahlenhinweise haben
die folgenden Bedeutungen:
1: Ofen
2: Bad der Behandlung
3: Spülbottich
4: Trockenkammer
5: Eingangszone des Wassers
6: Wiedergewonnenes Wasser
7: Zone der Trennung
8: Zone des Einganges des zu behandelnden Stahls
9: Wiedergewonnenes FINOX DH
10: Sammler der Dämpfe
11: Zone der Kühlung
12: Zur Montagekette
Beispiel:
[0034] Die vorliegende Erfindung wird zusätzlich mit Hilfe des folgenden Beispiels dargestellt,
das in keiner Weise beabsichtigt, ihre Reichweite einzuschränken.
[0035] Es wurden Stahlplatten von 890 x 480 mm verwendet, die vorher auf 375°C erhitzt wurden.
Ein Flüssig-Bad mit FINOX® DM ISO 9002 wies ein Fassungsvermögen von 4000 Litern auf,
in das 1333 Litter des Finox-Produktes eingeführt wurden, wobei das Gesamtvolumen
mit Wasser vervollständigt wurde, um eine 33%ige (v/v) Lösung zu erhalten.
[0036] Die zu behandelnden Platten wurden durch Zone 8 in Ofen 1 eingeführt, wo sie auf
375°C erhitzt wurden. Nach diesem Schritt wurden sie in das Flüssig-Bad geführt, das
die 33%ige (v/v) Lösung von FINOX® DM ISO 9002 enthielt, wo sie 4,5 Minuten verblieben.
Anschließend wurden sie in Spülbottich 3 geführt, wo sie einer Spülung mit Wasser
durch Beregnung unterzogen wurden. Von dort wurden sie in eine Trockenkammer mit Heißluft
bei 105 ± 5°C geführt, von wo aus sie in die Montagekette geschickt wurden, um mit
dem normalen Verfahren der Verarbeitung der Platten zur Herstellung der Geräte fortzufahren.
1. Verfahren zur Behandlung von rostfreien Stählen, dadurch gekennzeichnet, daß es die
folgenden Schritte umfaßt:
a) Oxidation der Stahloberfläche und
b) Entfernen der Oxidschicht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oxidation durch Erhitzen
des Stahls, z.B. in Form von Platten, im Inneren einer Kammer, vorzugsweise in einem
Ofen, auf eine Temperatur von 200 - 550°C; und das Entfernen der Oxidschicht durch
Eintauchen des Stahls in ein Flüssig-Bad auf der Grundlage von Mineralsäure erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mineralsäure eine
Phosphorsäure, insbesondere eine wässrige Lösung von Phosphorsäure ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mineralsäure Salzsäure, Salpetersäure, Schwefelsäure, Chlorsäure, Perchlorsäure, Bromsäure,
Perbromsäure, Iodsäure, Periodsäure, Kieselsäure, Wolframsäure, 12-Wolframatokieselsäure,
12-Wolframatophosphorsäure oder ein Gemisch aus zwei oder mehr von diesen oder anderen
Mineralsäuren ist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Temperatur in Schritt (a) 250-500°C, bevorzugterweise 300-400°C, beträgt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Behandlung in Schritt (b) über einen Zeitraum von 1-10 min, bevorzugt 2-8 min, besonders
bevorzugt 3-6 min, ganz besonders bevorzugt über einen Zeitraum von etwa 5 min, erfolgt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Flüssig-Bad neben einer Mineralsäure auch einen oder mehrere grenzflächenaktive Stoffe
(Surfactanten) enthält.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Flüssig-Bad von Schritt
(b) FINOX® DH ISO 9002, insbesondere eine 33%ige (v/v) wässrige Lösung von FINOX®
DH ISO 9002, enthält.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
erhitzte Stahl entweder unmittelbar nach Schritt (a), d.h. ohne vorherige Abkühlung
des Stahls, in das Flüssig-Bad eingetaucht wird oder daß der erhitzte Stahl zur Abkühlung
auf 20-55°C kommt und dann in ein erwärmtes Flüssig-Bad von >50°C, vorzugsweise von
>80°C, getaucht wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich
an die Schritte (a) und (b) die weiteren Schritte (c) und/oder (d) anschließen:
c) Spülen des behandelten Stahls mit Wasser, beispielsweise durch Beregnung im Inneren
eines Spülbottichs; und
d) Trocknen des gespülten Stahls, insbesondere mit Hilfe eines Luftstroms, insbesondere
eines heißen Luftstroms, z.B. im Inneren einer Trockenkammer.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Temperatur des Luftstroms in Schritt (d) bei 50-150°C, insbesondere bei 70-130°C oder
80-120°C, besonders bevorzugterweise bei 90-110°C oder 95-110°C, liegt, wobei die
Bereiche von 100°C ± 5°C und 105°C ± 5°C besonders geeignet sind.
12. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur des Luftstroms
in Schritt (d) bei 90-110°C oder 95-105°C liegt, wobei die Temperatur von 100°C besonders
geeignet ist.