[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einbauen eines aus Schienen und Schwellen
bestehenden Gleises auf Tragplatten einer festen Fahrbahn, wobei das Gleis zunächst
mit vertikalen und horizontalen Einstellmitteln vertikal und horizontal ausgerichtet
und an Stützmitteln abgestützt wird.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner eine Schalung und eine Beförderungs- und Einbaueinrichtung
zum Zuführen und Einbauen einer fließfähigen, erhärtenden Stabilisiermasse unter den
Schwellen eines Gleises auf einer festen Fahrbahn.
[0003] Bei Schienenwegen für Eisenbahnzüge, die mit sehr hoher Geschwindigkeit verkehren,
wird das Gleis als feste Fahrbahn auf Tragplatten aus Beton oder Asphalt verlegt,
wobei die Schwellen des Gleises fast bis zu ihrer Oberkante in einem Füllbeton eingebettet
und fest mit den Tragplatten verbunden werden. Um einen raschen Baufortschritt zu
erzielen, ist es zweckmäßig, den aus Schienen und Schwellen bestehenden Gleisrost
vorzufertigen und das Gleis mit verhältnismäßig großen Schienenlängen auf die Tragplatten
zu legen und dort horizontal und vertikal auszurichten. Danach wird dann der Füllbeton
zwischen den Schwellen und den Tragplatten eingebracht, der die endgültige und dauerhafte
Verbindung zwischen dem Gleis und dem Untergrund herstellt.
[0004] Es ist bekannt, das Gleis mit Einstellspindeln auszurichten, mit denen die einzelnen
Schwellen in der Höhe und seitlich gegenüber den Tragplatten verstellt werden können
(DE 43 35 877 A1). Der Gleisrost wird dann mit diesen Spindeln oder anderen, unter
den Schienen angeordneten Stützmitteln auf den Tragplatten abgestützt, bis die endgültige
Verbindung der Schwellen mit den Tragplatten der testen Fahrbahn hergestellt ist.
[0005] Bei dieser Arbeitsweise besteht die Schwierigkeit, daß das genau ausgerichtete Gleis
seine Lage bis zum Einbringen und Erhärten des Füllbetons nicht beibehält, sondern
Lageänderungen eintreten, die von Formänderungen der Schienen herrühren, die diese
aufgrund von Änderungen der Umgebungstemperatur während des Einbaues erleiden. Aus
diesem Grunde muß der Zeitraum vom Verlegen des Gleises bis zum Einbringen des Füllbetons,
insbesondere an heißen Tagen, sehr kurz bemessen werden. Hierdurch wird der Baufortschritt
gehemmt, und es entstehen viele Schienenstöße, die geschweißt werden müssen, was hohe
Kosten verursacht.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und ein Verfahren der
eingangs näher erläuterten Art so auszubilden, daß große Schienenlängen eingebaut
werden können und ein rascher Baufortschritt erzielt wird, ohne daß während des Einbaues
Lagekorrekturen des einmal ausgerichteten Gleises erforderlich sind.
[0007] Diese Aufgabe wird mit der Erfindung dadurch gelöst, daß die Schwellen nach dem Ausrichten
durch mindestens teilweises Unterfüllen mit einer erhärtenden Stabilisiermasse stabilisiert
werden, daß dann nach dem ausreichenden Erhärten der Stabilisiermasse die Schienen
auf den Schwellen gelöst und erst nach dem endgültigen und dauerhaften Befestigen
der Schwellen auf den Tragplatten der festen Fahrbahn wieder fest mit den Schwellen
verbunden werden.
[0008] Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, daß Längenänderungen der Schienen infolge von
wechselnden Temperatureinflüssen beim Einbau die richtige Lage der ausgerichteten
Schwellen nicht mehr beeinflussen können, da sich die Schienen nach dem Lockern der
Schienenbefestigungsmittel auf den Schwellen in Schienenlängsrichtung verschieben
können. Da zum Unterfüllen der Schwellen nur geringe Mengen an Stabilisiermasse erforderlich
sind, geht das Unterfüllen und Stabilisieren der Schwellen sehr rasch vonstatten.
Zweckmäßig wird auch eine sehr rasch erhärtende Stabilisiermasse verwendet, die schon
nach kurzer Zeit tragfähig ist und ein Befahren des soeben verlegten Gleises mit Beförderungs-
und Einbaueinrichtungen oder einer Gleisverlege- und -richtmaschine erlaubt.
[0009] Nach dem Erhärten der Stabilisiermasse können auch die Einstellmittel und/oder die
Stützmittel wieder entfernt und an anderer Stelle wiederverwendet werden.
[0010] Als Stabilisiermasse wird zweckmäßig gießfähiger Asphalt- oder Zementbeton verwendet,
der frühhochfeste Bindemittel enthält.
[0011] Die Stabilisiermasse kann unter den Schwellen auf deren ganzer Länge angeordnet werden.
In der Regel reicht es jedoch aus, wenn die Stabilisiermasse unter den Schwellen nur
in begrenzter Länge unter den Lagerstellen der Schienen angeordnet wird. Die Schwellen
werden dann nicht auf Biegung beansprucht, wenn das Gleis von einer schweren Gleisverlege-
und -richtmaschine befahren wird, wie dies beispielsweise bei eingleisigen Tunnelstrecken
der Fall ist.
[0012] Bei der Herstellung zweigleisiger Eisenbahnstrecken, bei denen ein Gleis von dem
bereits hergestellten Nachbargleis aus hergestellt wird, ist es zweckmäßig, die Stabilisiermasse
unter den Schwellen nur in begrenzter Länge unter den Enden und vor einem Teil der
Kopfflächen der Schwellen anzuordnen. Die Stabilisiermasse unterstützt die Schwellen
dann nicht nur von unten her, sondern auch an ihren Stirnseiten, so daß die Schwellen
auch gegen seitliche Verschiebung gesichert sind.
[0013] Wenn die Stabilisiermasse nur unter den Schwellenenden angeordnet wird, muß der später
eingebrachte Füllbeton auch den Spalt zwischen der Schwellenunterseite und dem Boden
der Tragplatten satt ausfüllen, damit die Schwellen vollflächig unterstützt werden.
Da dieser Füllbeton unter Umständen sehr viel später eingebracht wird als die Stabilisiermasse,
ist diese bereits erhärtet, bevor der Füllbeton erhärtet und sein Endschwindmaß erreicht.
Es kann dann geschehen, daß einzelne Schwellen sich im fertigen Zustand nur an ihren
Enden über die Stabilisiermasse auf den Tragplatten abstützen, in ihrem mittleren
Bereich jedoch hohl liegen. Um dies zu vermeiden, geht ein besonderer Vorschlag der
Erfindung dahin, unter den Enden der Schwellen in dem Bereich begrenzter Länge, in
der die Stabilisiermasse eingebracht wird, einen Setzstreifen aus zusammendrückbarem
Material anzuordnen, dessen Dicke dem Schwindmaß des später unter der Schwelle angebrachten
Füllbetons entspricht. Dieser Setzstreifen kann aus einem auf der Schwellenunterseite
aufgeklebten oder einbetonierten Faservliesstreifen aus Kunststoff oder Textilmaterial
bestehen, der sich unter Belastung zusammendrückt, so daß sich dann die Schwelle auf
ihrer ganzen Länge auf den erhärteten und unter Umständen etwas dünner gewordenen
Füllbeton auflegen kann.
[0014] Die Stabilisiermasse wird zweckmäßig mit einer Beförderungs- und Einbaueinrichtung
zugeführt und eingebaut, die auf dem verlegten Gleis nach dessen Ausrichtung entlangfährt.
Diese Beförderungs- und Einbaueinrichtung besteht aus einem Zug mit leichten Wagen,
welche Vorratsbehälter für die Stabilisiermasse oder deren Ausgangsstoffe, ein Rührwerk
oder einen Mischer und die Einbaugeräte für die Masse tragen und die von einer kleinen
Zugmaschine, beispielsweise einer Draisine in Längsrichtung des Gleises bewegt werden.
Hierbei kann die Zugmaschine auch mit einem Energieerzeuger ausgerüstet sein, um den
Antrieb des Rührwerks oder des Mischers und eine Pumpe oder ein Einspritzaggregat
für die Stabilisiermasse mit Energie zu versorgen.
[0015] Um die Menge der einzubauenden Stabilisiermasse in Grenzen zu halten, wird eine verlorene
Schalung vorgesehen, die bei einer Ausführungsform von einem Sack aus einem für die
erhärtende Masse teildurchlässigen Material gebildet wird. Der Sack kann aus einem
grobmaschigen Gewebe, einem Vlies oder einer perforierten Folie bestehen. Dieser Sack
ist mit einem Injektionsschlauch oder einer Injektionslanze verbindbar, mit der dieser
Sack vom Mischer oder Rührwerk aus mit der erhärtenden Masse gefüllt werden kann,
nachdem er in dem Zwischenraum zwischen der Unterseite der jeweils zu stabilisierenden
Schwelle und der Tragplatte angeordnet wurde. Die in den Sack mit Überdruck eingefüllte
Stabilisiermasse füllt nicht nur den Sack, sondern tritt auch teilweise zwischen den
Maschen des Gewebes oder aus der Perforation der Folie aus und bildet auch auf der
Außenseite des Sackes eine aus der Stabilisiermasse bestehende Schicht, die sich gut
mit dem später einzubringenden Füllbeton verbindet, der zweckmäßig auf der gleichen
Basis hergestellt wird wie die Stabilisiermasse, d.h., wenn die Stabilisiermasse aus
einem Zementbeton besteht, ist auch der Füllbeton ein Zementbeton. Wird dagegen Asphaltbeton
als Füllbeton verwendet, benutzt man als Stabilisiermasse ebenfalls zweckmäßig eine
bitumengebundene Stabilisiermasse.
[0016] Bei einer anderen Ausführungsform besteht die verlorene Schalung zum Einbauen einer
fließfähigen, erhärtenden Masse unter den Schwellen eines Gleises auf den Tragplatten
einer festen Fahrbahn nach der Erfindung aus einem Schalungsrahmen mit Seitenwänden
aus Streckmetall, der zwischen Tragplatte und Schwelle paßt und über mindestens eine
Seitenfläche oder eine Kopffläche der Schwelle vorsteht. Auch bei einem solchen Schalungsrahmen
mit Streckmetallwänden kann die eingefüllte Stabilisiermasse teilweise durch die Wände
nach außen dringen und sich gut mit der später einzufüllenden Füllmasse verzahnen
und verbinden, so daß Stabilisiermasse und Füllbeton im endgültigen, erhärteten Zustand
einen monolitischen Körper bilden, in dem die Schwellen des Gleises fest verankert
sind.
[0017] Der Schalungsrahmen kann zwei Seitenwände und mindestens eine Stirnwand aufweisen.
Hierbei füllt die eine Stirnwand den Abstand zwischen Schwelle und Tragplatte wenigstens
annähernd aus. Am oberen Rand hat diese erste Stirnwand zweckmäßig eine abgebogene
Lasche, die sich unter die Schwelle legt und hierdurch den Schalungsrahmen am Kopfende
der Schwelle stabilisiert. Die Seitenwände und ggf. eine zweite Stirnwand, die den
Schalungsrahmen nach hinten hin abschließt und zweckmäßig ebenfalls aus Streckmetall
besteht, sind höher als die unter die Schwelle reichende Stirnwand des Schalungsrahmens.
Die bis zur Oberkante der Seitenwände eingefüllte Stabilisiermasse unterfüllt dann
nicht nur die Schwelle an ihren Enden, sondern stutzt diese auch an ihren Stirnseiten
ab, so daß diese Schwellen gegen Seitenverschiebung gesichert sind.
[0018] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
und den Zeichnungen, in denen das erfindungsgemäße Verfahren und bevorzugte Ausführungsformen
der hierbei verwendeten Schalung und der Beförderungs- und Einbaueinrichtung an Beispielen
näher erläutert sind. Es zeigt:
- Fig. 1
- ein auf einer festen Fahrbahn verlegtes Gleis mit Betonschwellen in verschiedenen
Phasen des erfindungsgemäßen Verfahrens mit einem darüberfahrenden leichten Zug der
Beförderungs- und Einbaueinrichtung teilweise im Längsschnitt und teilweise in einer
Seitenansicht;
- Fig. 2
- die feste Fahrbahn mit dem Gleis in einer dritten Einbauphase in einem Querschnitt
nach Linie II-II;
- Fig. 3
- einen der Fig. 2 analogen Querschnitt einer etwas anderen Ausführungsform in der Ausrichtungsphase;
- Fig. 4
- den Gegenstand der Fig. 3 nach dem Einbringen der Stabilisiermasse, wobei die vertikalen
Einstell- und Stützmittel und eine der horizontalen Einstellmittel bereits ausgebaut
sind;
- Fig. 5
- eine der Fig. 4 analoge Darstellung einer anderen Ausführungsform von Schalungen für
die Stabilisiermittel;
- Fig. 6
- eine der Fig. 4 analoge Darstellung einer weiteren Ausführungsform mit Stabilisiermasse
und Schalungen unter den stirnseitigen Enden der Schwellen und
- Fig. 7
- einen der für die Schwellenstabilisierung nach Fig. 6 verwendeten Schalungsrahmen
aus Streckmetall in einer perspektivischen Darstellung.
[0019] In den Zeichnungen ist mit 10 eine feste Fahrbahn für ein Gleis 11 bezeichnet, die
im wesentlichen aus vorgefertigten Tragplatten 12 aus Stahlbeton besteht, die auf
einer hydraulisch gebundenen Tragschicht 13 verlegt sind, welche den Unterbau der
Bahntrasse bildet. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel haben die Tragplatten
12 einen U-förmigen Querschnitt mit seitlich aufragenden Seitenwangen 14. Die Tragplatten
könnten aber auch von ebenen Platten ohne Seitenwangen aus Asphalt oder Beton gebildet
werden.
[0020] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das Gleis 11 von Betonschwellen 15 und von
Schienen 16 gebildet, die mit Befestigungsmitteln 17, z.B. mit Schwellenschrauben
auf den Schwellen 15 lösbar befestigt sind.
[0021] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das Gleis 11 vormontiert und in großen Längen
mit einer Gleiseinbaumaschine in dem von den Tragplatten 12 gebildeten Trog gelegt.
Hierbei können die Schwellen 15 unmittelbar auf dem Boden 18 des Troges aufliegen,
sie können aber auch mit einem im Bereich der Schienen auf den Boden der Tragplatten
gelegten Auflagestreifen in geringem Abstand vom Boden des Troges gehalten werden,
die hier jedoch nicht dargestellt sind.
[0022] Nach dem Einlegen des Gleises 11, welches die erste Phase des erfindungsgemäßen Verfahrens
darstellt und in Fig. 1 im Bereich PH1 dargestellt ist, wird das Gleis horizontal
und vertikal ausgerichtet und auf dem Boden 19 der Tragplatten 12 abgestützt.
[0023] Das Ausrichten und Abstützen ist in Fig. 1 im Bereich PH2 dargestellt. Es erfolgt
entweder mit Hilfe einer über das Gleis 11 hinwegfahrenden Gleisrichtmaschine, oder
wie in Fig. 3 dargestellt, manuell mit einzelnen Richt- und Stützvorrichtungen, wie
Vertikalspindeln 19, die vertikale Löcher 20 in den Schwellen 15 durchdringen und
sich auf dem Boden 18 der Tragplatten 15 abstützen und mit horizontalen Einstellmitteln
21, mit denen die Schwellen in horizontaler Richtung eingestellt werden. Diese horizontalen
Einstellmittel 21 sind ebenfalls Schraubenspindeln, die in Gewindehülsen 22 eingreifen,
die in den Kopfflächen 23 der Schwellen angeordnet sind. Mit ihrem andern Ende stützen
sich die horizontalen Schraubspindeln 21 auf den Seitenwangen 14 der Tragplatten 12
ab.
[0024] Nach dem horizontalen und vertikalen Ausrichten, das in Fig. 1 in dem Bereich PH2
dargestellt ist, wird das Gleis 11 mit Stützmitteln 27 auf dem Boden 18 des Troges
abgestützt. Diese Stützmittel 27 können die Vertikalspindeln 19 sein, mit denen die
Schwellen 15 bereits in ihrer Höhenlage ausgerichtet wurden. Bei dem in Fig. 1 dargestellten
Ausführungsbeispiel sind die Stützmittel jedoch besondere Tragspindeln, die zwischen
den Schwellen direkt unter den Schienen angeordnet werden. Anstelle der Tragspindeln
können auch Stützböcke aus Beton, Hydraulikstempel oder andere, in der Höhe verstellbare
Stützeinrichtungen verwendet werden.
[0025] Nach dem horizontalen und vertikalen Ausrichten des Gleises werden unter den Schwellen
verlorene Schalungen 24 in Stellung gebracht. Diese Bauphase ist in Fig. 1 im Bereich
PH3 dargestellt.
[0026] Die verlorenen Schalungen sind bei dem in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel
Säcke 24 aus einem grobmaschigen Gewebe, einem Vlies oder aus einer perforierten Folie.
Sie werden von einer Beförderungs- und Einbaueinrichtung 25 aus mit einer erhärtenden
Stabilisiermasse 26 gefüllt, wie dies im Bereich PH4 in Fig. 1 dargestellt ist.
[0027] Je nach Art der Fahrbahn ist diese Stabilisiermasse 26 ein Gußasphalt oder ein fließfähiger
Zementbeton, dem vorzugsweise ein frühhochfester Zement als Bindemittel zugegeben
ist, so daß die Stabilisiermasse 26 schon bald nach ihrem Einfüllen in die Säcke 24
erhärtet. Die Stabilisiermasse 26 wird mit Hilfe einer Injektionslanze oder eines
Injektionsschlauches 28 mit Überdruck in die Sackschalungen 24 gefüllt. Hierdurch
kann die Luft aus den Säcken 24 entweichen und nach dem vollständigen Füllen der Säcke
14 kann etwas Stabilisiermasse durch die Maschen oder die Perforation des Sackes nach
außen dringen und dort erhärten. Beim nachfolgenden Einbringen des Füllbetons verbindet
sich dieser dann mit dem nach außen gedrungenen Stabilisiermaterial und es gibt eine
gute Verzahnung zwischen beiden Materialien.
[0028] Durch das Einbringen des Stabilisiermaterials mit Überdruck wird erreicht, daß sich
die Stabilisiermasse 26 dicht unter die Schwelle legt und eine gewisse Vorspannung
des Stabilisiermaterials erreicht wird, die ein späteres Setzen des Gleises verhindert.
[0029] Das Einfüllen der Stabilisiermasse in die Schalungen ist in Fig. 1 im Bauabschnitt
PH4 dargestellt.
[0030] Sobald die Stabilisiermasse 26 soweit erhärtet ist, daß sie die Last des Gleises
und der darüberfahrenden Beförderungs- und Einbaueinrichtung auf die Tragplatten 12
übertragen kann, werden die Befestigungsmittel 17 der Schienen 16 soweit gelöst, daß
sich die Schienen 16 in ihrer Längsrichtung auf den Betonschwellen 15 bewegen können
und auf diese keine Längskräfte mehr übertragen, wenn sie sich infolge von Temperatureinwirkungen
längen oder verkürzen. Anschließend können auch die Vertikalspindeln 19, die horizontalen
Einstellmittel 21 oder andere Stützmittel entfernt werden. Dieser Verfahrensabschnitt
ist in Fig. 1 im Bereich PH5 dargestellt.
[0031] Die in Fig.1 nur schematisch dargestellte Beförderungs- und Einbaueinrichtung 25
besteht aus zu einem Zug zusammengestellten leichten Wagen 29 und 30, die von einer
kleinen Zugmaschine 31, beispielsweise einer Draisine in Einbaurichtung 32 über das
soeben verlegte Gleis 11 gezogen werden. Der Wagen 29 trägt einen Vorratsbehälter
33 für die Stabilisiermasse oder deren Ausgangsstoffe, beispielsweise eine Mischung
aus trockenen Zuschlagstoffen und Zement, die über einen Förderer 34 in einen Mischer
35 gegeben werden, der zusammen mit einem Wassertank 36 auf dem zweiten Wagen 30 angeordnet
ist und unter Zugabe von Wasser die fließfähige Stabilisiermasse herstellt, die dann
durch den Injektionsschlauch 28 in die Schalungen 24 eingefüllt wird.
[0032] Nach dem vollständigen Erhärten der Stabilisiermasse 26 kann das Gleis 11 dann von
einer schweren Betonmisch- und -fülleinrichtung befahren werden, die den Füllbeton
37 zwischen den Schwellen 15 und den Seitenwangen 14 der Tragplatten 12 einbringt.
Die Schienenbefestigungsmittel 17 können bei günstiger Witterung, d.h. wenn nur geringe
Temperaturdifferenzen während des Einbringens des Füllbetons 37 zu erwarten sind,
schon unmittelbar vor dem Einbringen des Füllbetons wieder festgezogen werden, an
heißen Tagen ist es jedoch zweckmäßiger, mit dem Festziehen der Schienenbefestigungsmittel
und dem Verschweißen der Schienenstöße solange zu warten, bis der Füllbeton 37 vollständig
erhärtet ist und auch die von den Schienen auf die Schwellen ausgeübten Längskräfte
aufnehmen kann. Diese letzte Bauphase des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in Fig.
1 im Bereich PH6 dargestellt.
[0033] In den Fig. 4 bis 7 sind andere Ausführungsformen dargestellt, bei denen die verlorene
Schalung unter den Schwellen 15 nicht von Säcken, sondern von Schalungsrahmen 38 gebildet
wird, die jeweils zwei Seitenwände 39 und 40 und Stirnwände 41 und 42 aufweisen. Die
Seitenwände 39 und 40 und die Stirnwände 41 und 42 bestehen aus Streckmetall.
[0034] Bei dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Schalungsrahmen 38 etwas
größer als die Grundfläche der Schwelle 15, so daß er über die Seitenflächen 43 und
die Kopfflächen 23 der Schwelle 15 vorsteht. Der Schalungsrahmen 38 kann hierdurch
leicht von oben her befüllt werden, wobei die Stabilisiermasse 26 auch etwas über
die Seitenflächen 43 und die Kopfflächen 23 der Schwelle 15 hochsteigen und diese
am unteren Rand auch seitlich umfassen kann (Fig. 4).
[0035] Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 sind unter den Schwellen 15 zwei Schalungsrahmen
38 angeordnet, die jeder nur eine begrenzte Länge
l1 haben und die im Bereich der Schienen 16 unter den schwellen 15 angeordnet sind.
Die Stirnwände 41 und 42 sowie eine Seitenwand 40 dieser Schalungsrahmen sind nicht
höher als der Abstand
a zwischen der Unterseite einer Schwelle 15 und dem Boden 18 der Tragplatten 12 nach
dem Ausrichten der Schwellen. Hierdurch passen diese Schalungsrahmen zwischen Tragplatte
12 und Schwelle 15 und können von der Seite her unter die in der Höhe ausgerichteten
Schwellen geschoben werden. Die zweite Seitenwand 39 steht über die Seitenfläche der
Schwelle 15 vor und kann auch etwas über deren Unterkante hinausragen, um das Befüllen
mit Stabilisiermasse 26 zu erleichtern.
[0036] Die Ausführungsform nach Fig. 5 hat den Vorteil, daß alle Schwellen im Bereich der
Schienen unterstützt werden und die auf die Schienen ausgeübten Radlasten, ebenso
wie bei der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform auch, unmittelbar in den Untergrund
eingeleitet werden.
[0037] Bei der in den Fig. 6 und 7 dargestellten Ausführungsform sind Schalungsrahmen 38
nur an den Schwellenenden 44 angeordnet und untergreifen diese nur in einem schmalen
Bereich begrenzter Länge l
2. Die eingefüllte Stabilisiermasse 26 füllt den Abstand
a zwischen dem Boden 18 des Troges und der Schwellenunterseite 52 deshalb nur in dem
Bereich begrenzter Länge l
2 aus.
[0038] Da nach dem späteren, vollständigen Unterfüllen der Schwelle 15 mit Füllbeton 37
zwischen den Stabilisierbetonplomben 26 ein Schwinden des erhärteten Füllbetons zu
erwarten ist, wird unter den Enden 44 der Schwellen 15 in den Bereichen begrenzter
Länge l
2 je ein Setzstreifen 51 aus einem Faservlies angeordnet, dessen Dicke
d mindestens dem Schwindmaß des später unter der Schwelle 15 angebrachten Füllbetons
37 entspricht. Dieser Setzstreifen 51 kann beim Herstellen der Betonschwelle in deren
Schalung eingelegt und an die Schwelle anbetoniert werden, es ist aber auch möglich,
diese Setzstreifen 51 unter die fertigen Schwellen 15 zu kleben.
[0039] Die Schalungsrahmen 38 haben zwei Seitenwände 39 und 40 und eine Stirnwand 45 aus
Streckmetall. Die Stirnwand 45 füllt den Abstand
a zwischen Schwelle 15 und Tragplatte 12 aus und hat an ihrem oberen Rand 46 eine abgebogene
Lasche 47, die mit der Stirnwand 45 aus einem Stück besteht und beim Einbau des Schalungsrahmens
sich unter die Schwelle legt. Wie aus Fig. 6 hervorgeht, reichen die Seitenwände 39
und 40 der Schalungsrahmen 38 bis an die Innenflächen 48 der Seitenwangen 14 der Tragplatten
12 und sind an ihren unteren Ecken 49 durch einen Holm 50 miteinander verbunden. Wenn
die Tragplatten 12 keine Seitenwangen 14 haben, ist der Schalungsrahmen 38 auch an
seiner Rückseite mit einer zweiten Stirnwand aus Streckmetall versehen. Man erkennt,
daß die Schalungsrahmen aus Streckmetall leicht hergestellt werden können und bei
ihrer verhältnismäßig geringen Höhe auch ausreichend stabil sind, um den Flüssigkeitsdruck
der eingefüllten Stabilisiermasse aufzunehmen. Diese kann bei geeigneter Konsistenz
zwischen den Rippen der Streckmetallwände teilweise hindurchtreten und auch auf den
Außenseiten der Schalungsrahmen erhärten und dort eine rauhe Oberfläche bilden, die
sich mit dem später zwischen die Schwellen einzufüllenden Füllbeton verzahnt.
[0040] Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene Verfahren und die dargestellten und
beschriebenen Ausführungsbeispiele der verwendeten Schalungen, Einrichtungen und Geräte
beschränkt, sondern es sind mehrere Ergänzungen und Änderungen möglich, ohne den Rahmen
der Erfindung zu verlassen. Beispielsweise ist es möglich, andere erhärtende Stabilisiermaterialien,
beispielsweise kunststoffmodifizierte Betone oder bitumengebundene Massen zu verwenden,
die heiß eingebaut werden und bei ihrer Abkühlung erhärten. Ferner können zum Füllen
und Instellungbringen der als verlorene Schalung dienenden Säcke Injektionslanzen
verwendet werden, auf welche die Säcke aufgesteckt und mit denen sie unter die Schwellen
geschoben werden. Schließlich ist es auch möglich, die Schwellen für den Endzustand
auch auf andere Weise fest mit dem Untergrund zu verbinden, beispielsweise in Dübeln
festzuschrauben, die in den Tragplatten der festen Fahrbahn angeordnet werden.
1. Verfahren zum Einbauen eines aus Schienen und Schwellen bestehenden Gleises auf Tragplatten
einer festen Fahrbahn, wobei das Gleis zunächst mit vertikalen und horizontalen Einstellmitteln
vertikal und horizontal ausgerichtet und an Stützmitteln abgestützt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwellen (15) nach dem Ausrichten durch mindestens teilweises Unterfüllen mit
einer erhärtenden Stabilisiermasse (26) stabilisiert werden, daß dann die Schienen
(16) auf den Schwellen (15) gelöst und erst bei oder nach dem endgültigen und dauerhaften
Befestigen der Schwellen (15) auf den Tragplatten (12) der festen Fahrbahn (10) wieder
fest mit den Schwellen (15) verbunden werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellmittel (19, 21) und/oder die Stützmittel (27) nach dem Erhärten der Stabilisiermasse
(26) wieder entfernt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Stabilisiermasse (26) gießfähiger Asphalt- oder Zementbeton verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stabilisiermasse (26) unter den Schwellen (15) auf deren ganzer Länge angeordnet
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stabilisiermasse (26) unter den Schwellen (15) nur in begrenzter Länge (l1) unter den Lagerstellen der Schienen (16) angeordnet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stabilisiermasse (26) unter den Schwellen (15) nur in begrenzter Länge (l2) unter den Enden (44) und vor einem Teil der Kopfflächen (23) der Schwellen (15)
angeordnet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß unter den Enden (44) der Schwellen (15) in den Bereichen begrenzter Länge (l2) Setzstreifen (51) aus zusammendrückbarem Material angeordnet werden, deren Dicke
(d) mindestens ebenso groß ist wie das Schwindmaß des später unter der Schwelle (15)
angebrachten Füllbetons (37).
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Setzstreifen (51) aus auf der Schwellenunterseite (52) aufgeklebten oder einbetonierten
Faservliesstreifen bestehen.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Stabilisiermasse (26) mit einer Beförderungs- und Einbaueinrichtung (25) zugeführt
und eingebaut wird, die auf dem verlegten Gleis (11) nach dessen Ausrichtung entlangfährt.
10. Verlorene Schalung zum Einbauen einer erhärtenden, fließfähigen Masse unter den Schwellen
eines Gleises auf einer festen Fahrbahn, gekennzeichnet durch einen Sack (24) aus einem für die erhärtende Masse (26) teildurchlässigen Material.
11. Schalung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Sack (24) aus einem grobmaschigen Gewebe, einem Vlies oder einer perforierten
Folie besteht.
12. Schalung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Sack (24) mit einem Injektionsschlauch (28) oder einer Injektionslanze verbindbar
ist, die ihn mit der erhärtenden Masse (26) füllt.
13. Verlorene Schalung zum Einbauen einer fließfähigen, erhärtenden Masse unter den Schwellen
eines Gleises auf den Tragplatten einer festen Fahrbahn, gekennzeichnet durch einen Schalungsrahmen (38) mit Seitenwänden (39, 40) aus Streckmetall, der zwischen
Tragplatte (12) und Schwelle (15) paßt und über mindestens eine Seitenfläche (43)
oder eine Kopffläche (23) der Schwelle (15) vorsteht.
14. Schalung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalungsrahmen (38) zwei Seitenwände (39, 40) und mindestens eine Stirnwand
(45) aufweist und daß die Stirnwand (45) den Abstand (a) zwischen Schwelle (15) und Tragplatte (12) wenigstens annähernd ausfüllt und am
oberen Rand eine abgebogene Lasche (47) aufweist, die sich unter die Schwelle (15)
legt und daß die Seitenwände (39, 40) und ggf. eine zweite Stirnwand höher sind als
die unter die Schwelle (15) reichende Stirnwand (45) des Schalungsrahmens (38).
15. Beförderungs- und Einbaueinrichtung zum Zuführen und Einbauen einer fließfähigen,
erhärtenden Stabilisiermasse unter den Schwellen eines Gleises auf einer festen Fahrbahn,
gekennzeichnet durch zu einem Zug zusammengestellte, leichte Wagen (29, 30), die auf dem verlegten, ausgerichteten
Gleis (11) fahren und welche Vorratsbehälter (33) für die Masse (26) oder deren Ausgangsstoffe,
ein Rührwerk oder einen Mischer (35) und die Einbaugeräte (28) für die Masse (26)
tragen und von einer kleinen Zugmaschine (31) und ggf. Energieerzeuger in Einbaurichtung
(32) des Gleises (11) bewegt werden.
16. Beförderungs- und Einbaueinrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugmaschine (31) eine Draisine ist.