(19)
(11) EP 1 022 535 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.07.2000  Patentblatt  2000/30

(21) Anmeldenummer: 00810031.5

(22) Anmeldetag:  13.01.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7F41A 19/31
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 20.01.1999 US 234420

(71) Anmelder: SIG Arms International AG
8212 Neuhausen am Rheinfall (CH)

(72) Erfinder:
  • Fuchs, Rudolf
    8240 Thayngen (CH)
  • Osterrath, Michael
    79798 Jestetten (DE)

(74) Vertreter: Münch, Otto, Dipl.-Ing. et al
Isler & Pedrazzini AG, Patentanwälte, Postfach 6940
8023 Zürich
8023 Zürich (CH)

   


(54) Abzugsmechanismus für eine Pistole


(57) Die Pistole umfasst ein Griffstück (1) und einen darauf verschiebbaren Verschluss (7). Im Verschluss (7) ist ein nach vorn durch eine erste Feder (23) vorbelasteter Zündstift (17) verschiebbar, der eine Fangnase (36) hat. Im Griffstück (1) ist eine Abzugzunge (39) schwenkbar gelagert, an welcher eine Abzugschiene (43) angelenkt ist. Die Schiene (43) ist mit der Fangnase (36) derart wirkverbunden, dass die Fangnase (36) beim Vorlauf des Verschlusses (7) gefangen und die erste Feder (23) vorgespannt wird. Die Pistole hat ein Steuermittel, das aus der Grundstellung in eine Zerlegestellung bewegbar ist, in welcher die Wirkverbindung zwischen Abzugschiene (43) und Fangnase (36) unterbrochen ist. Dadurch wird eine erhöhte Sicherheit, insbesondere vor Fehlmanipulationen beim Zerlegen der Pistole erreicht.




Beschreibung


[0001] In der EP-B-77 790 ist in einer Ausführungsform eine Pistole beschrieben, die ein Griffstück und einen darauf verschiebbaren Schlitten aufweist. Im Schlitten ist ein Verschluss eingesetzt. Im Verschluss ist ein federbelasteter Zündstift verschiebbar. Am Zündstift ist eine Fangnase angeformt. An einer schwenkbaren Abzugzunge ist eine Abzugsschiene angelenkt. Die Abzugsschiene ist hinten mit einem Fanghebel gelenkig verbunden, an welchem die Fangnase beim Vorlauf des Verschlusses einhängt, so dass die Zündfeder vorgespannt wird. Beim Ziehen der Abzugzunge läuft das hintere Ende der Abzugsschiene auf einem Steuernocken einer Blattfeder auf und wird abgesenkt. Damit wird auch der Fanghebel abgesenkt und der Zündstift freigegeben. Nach dem Abfeuern der Patrone gleitet der Schlitten auf dem Griffstück zurück. Eine Steuerkurve des Verschlusses verschiebt dabei die Blattfeder seitlich, so dass ihr Steuernocken ausser Eingriff mit der Abzugsschiene kommt und diese samt Fanghebel nach oben verschwenkt wird. Die Fangnase wird dann bei der anschliessenden Vorwärtsbewgung des Verschlusses wieder vom Fanghebel aufgefangen. Diese Ausbildung der Abzugvorrichtung ist relativ kompliziert und benötigt viele Einzelteile. Da der Fanghebel beim Spannen des Zündstiftes eine Schwenkbewegung ausführt, ist mit der Fangnase nur eine Linienberührung möglich. Dies hat einen relativ hohen Verschleiss zur Folge mit einem entsprechenden Wartungsaufwand. Der Verschluss ist in dem Schlitten separat eingebaut, was den Herstellungsaufwand erhöht.

[0002] Soll diese Pistole zerlegt werden, wird zunächst das Magazin entfernt und durch eine Ladebewegung eine allenfalls noch im Patronenlager vorhandene Patrone entladen. Ein Querstift, der den Schlitten auf dem Griffstück sichert, wird abgesenkt. Weil die Fangnase immer noch am Fanghebel zurückgehalten ist, kann in dieser Stellung der Verschluss noch nicht nach vorn abgezogen werden. Es muss deshalb zunächst der Abzug betätigt werden. Bei nicht oder unvollständig ausgeführter vorgängiger Ladebewegung oder bei verkehrter Reihenfolge des Entladevorgangs kann dabei unbeabsichtigt und daher unkontrolliert ein Schuss abgefeuert werden.

[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Pistole derart auszubilden, dass sie mindestens einen der obigen Nachteile vermeidet. Diese Aufgabe wird durch die Merkmalskombination der Ansprüche gelöst.

[0004] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen erläutert. Dabei zeigt:

Figur 1 eine perspektivische Darstellung von Einzelteilen der Pistole,

Figur 1a eine Schnittdarstellung eines Details aus Figur 1,

Figur 1b eine Draufsicht auf ein Detail der Figur 1,

Figur 1c einen Schnitt durch Figur 1 im Bereich des Verschlusshalters, und

Figuren 2 bis 5 Längsschnitte durch den hinteren Teil der Pistole in verschiedenen Funktionszuständen.



[0005] Die dargestellte Pistole umfasst ein im Querschnitt U-förmiges Griffstück 1 mit einem angeformten Abzugbügel 2 und einen Griffkörper 3, auf welchem Griffschalen 4 mit Schrauben 5 befestigt sind. Im Griffkörper 3 ist ein Magazinschacht 6 zur Aufnahme eines nicht dargestellten Magazins ausgebildet. Auf dem Griffstück 1 ist ein Verschluss 7 verschiebbar geführt, in welchem ein Lauf 8 längsverschiebbar ist. Der Lauf 8 ist in der Grundstellung gegen eine Anschlagschulter 9 des Verschlusses 7 angeschlagen. Der Verschluss 7 hat auf der rechten Seite vor der Schulter 9 eine Auswurföffnung 11 zum Auswerfen der mittels eines Ausziehers aus dem Patronenlager 10 des Laufs 8 ausgezogenen leeren Hülse.

[0006] In einer abgestuften Längsbohrung 15, 16 des Verschlusses 7 ist ein Zündstift 17 längsverschiebbar geführt. In den dickeren Teil 16 der Bohrung 15, 16 ist eine Hülse 18 mit einem quer durchgehenden Langloch 19 eingesetzt. Der Zündstift 17 hat ebenfalls ein wesentlich kürzeres Langloch 20. Durch die Langlöcher 19, 20 ist ein Stift 21 durchgesteckt. Der Zündstift 17 hat eine bis zum vorderen Rand des Langlochs 20 reichende, koaxiale Sackbohrung 22. In diese ist die Zündstiftfeder 23 eingesetzt. Die Feder 23 stützt sich vorn auf dem Stift 21 und hinten auf einem in den Verschluss 7 eingesetzten Boden 24 ab. Sie ist durch eine koaxiale Stange 25 geführt. Zwischen der hinteren Stirnfläche 26 der Hülse 18 und der Schulter 27 des Zündstiftes ist eine Rückstellfeder 28 eingesetzt. Bei der Schussabgabe wird der Zündstift 17 durch die Feder 23 nach vorn beschleunigt, bis der Stift 21 am vorderen Rand 29 des Langlochs 19 anschlägt. Der Zündstift 17 fliegt durch seine Trägheit weiter, bis der hintere Rand des Langlochs 20 am Stift 21 anschlägt. Dabei zündet die exzentrische Zündstiftspitze 30 die im Patronenlager 10 eingesetzte Patrone 32 (Figur 3). Bei entspannter Feder 23 liegt der Stift 21 wegen der Rückstellfeder 28 am vorderen Rand des Langlochs 20 an, so dass die Zündstiftspitze 30 innerhalb des Bodens 31 der Sackbohrung 15 liegt.

[0007] Am Zündstift 17 ist unten eine Fangnase 36 angeformt, die einen Längsschlitz 37 des Verschlusses 7 durchgreift und über die Unterseite des Verschlusses 7 vorsteht. Die Fangnase 36 hat zumindest in dem den Längsschlitz 37 überragenden Bereich eine in einer Radialebene des Zündstiftes 17 liegende Stirnfläche 38. Im Griffstück 1 ist eine Abzugzunge 39 auf einem Querstift 40 schwenkbar gelagert und durch eine Feder 41 nach vorn vorbelastet. Auf einem Querstift 42 ist an der Abzugzunge 39 eine Abzugsschiene 43 angelenkt. Die Schiene 43 umgreift mit zwei Schenkeln 44 das eingesetzte Magazin. Die Schenkel 44 sind hinten durch einen Steg 45 verbunden. Sie haben oben je einen Nokken 46, der in Längsnuten 47 des Verschlusses 7 in dessen Grundstellung eingreift. Die Abzugsschiene 43 ist durch die Feder 41 nach oben belastet.

[0008] Im Griffstück 1 ist hinten ein Einsatz 52 eingesetzt und durch zwei Querstifte 53, 54 gesichert. Ein weiterer, kürzerer Querstift 55 ist exzentrisch aber achsparallel an einem im Einsatz 52 in einer grösseren Querbohrung 56 schwenkbar gelagerten Bolzen 57 angeformt. Am Bolzen 57 ist aussen ein Steuerhebel 58 mit Griffrillen 59 angeformt. Der Hebel 58 ist durch die Griffschale 4 auf der Aussenfläche 60 des Griffstücks 1 gehalten. Der Hebel 58 ist aus der in Figur 1 dargestellten Grundstellung in eine um 90° hochgeschwenkte Zerlegestellung schwenkbar. In der Grundstellung ist die die Achsen der beiden Stifte 54, 55 enthaltende Ebene parallel zur Zündstiftachse. In der Zerlegestellung ist dagegen der Stift 55 abgesenkt (Figur 5). Der Einsatz 52 hat oben auf beiden Seiten je eine Führungsschiene 61, auf welchen der Verschluss 7 geführt ist. In einen Längsschlitz 62 des Einsatzes 52 ist ein Auswerfer 63 eingesetzt und durch den Stift 54 sowie einen weiteren, kurzen Stift 64 gesichert.

[0009] Auf den beiden Stiften 54, 55 ist mittels paralleler, nach hinten-unten geneigter Langlöcher 65 eine Klinke 66 parallel zu sich selbst verschiebbar geführt. Die Klinke 66 hat ein nach oben abstehendes Fangglied 67 mit einer hinteren Fläche 68, die in der Grundstellung des Hebels 58 parallel zur Fläche 38 ist. Die Flächen 38, 68 gehen scharfkantig in dazu rechtwinklige oder schwach spitzwinklig angeordnete Flächen über. Die Klinke 66 ist durch eine Druckfeder 69 in die in Figuren 2 und 4 dargestellte Grundstellung belastet, in der die Stifte 54, 55 am hinteren Rand der Langlöcher 65 anschlagen. Das Fangglied 67 ist dabei in der Bewegungsbahn der Fangnase 36.

[0010] Beim Ausführen einer Ladebewegung drückt die Fangnase 36 die Klinke 66 gegen die Kraft der Feder 69 nach hinten, bis die Fangnase 36 oberhalb des Fanggliedes 67 vorbeigleitet. Bei der anschliessenden Vorwärtsbewegung des Verschlusses 7 durch eine Schliessfeder 71 rastet die Fangnase 36 am Fangglied 67 ein, so dass die Feder 23 vorgespannt wird. Wird die Abzugzunge 39 gegen die Kraft der Feder 41 gezogen, so schlägt nach einem gewissen Vorzugweg der Steg 45 an einer Nase 73 der Klinke 66 an und stösst diese gegen die Kraft der Federn 69 und 23 nach hinten, bis das Fangglied 67 ausser Eingriff mit der Fangnase 38 kommt, so dass der Zündstift 17 freigegeben und der Schuss ausgelöst wird (Figur 3). Beim anschliessenden Zurückgleiten des Verschlusses 7 laufen die Nocken 46 am vorderen Ende der Nuten 47 auf dem Verschluss 7 auf, so dass die Abzugsschiene 43 nach unten verschwenkt wird und die Klinke 66 wieder in ihre Grundstellung zurückschnappt (Figur 4), in welcher sie bei der an den Rückhub anschliessenden Vorwärtsbewegung des Verschlusses 7 die Fangnase 36 wieder fängt.

[0011] Neben der Klinke 66 ist auf einem in der Grundstellung des Hebels 58 zum Stift 55 koaxialen, kurzen Stift 78 ein doppelarmiger Hebel 79 im Einsatz 52 schwenkbar gelagert. Der obere Arm 80 des Hebels 79 überragt die Oberseite des Einsatzes 52. Der untere Arm 81 ist neben der Nase 73 und wird gleichzeitig mit dieser vom Steg 45 nach hinten gedrückt, wenn der Abzug betätigt wird.

[0012] Dabei schiebt der obere Arm 80 einen im Verschluss 7 in einem vertikalen Kanal 82 verschiebbar geführten Sicherungsschieber 83 gegen die Kraft einer Druckfeder 84 nach oben. Der Schieber 83 hat eine nach unten vorstehende, quer zur Zündstiftachse verlaufende schmale Leiste 85, die in der Grundstellung (Figur 2) in eine längliche Quernut 86 des Zündstiftes 17 eingreift. Die hintere Schulter 87 der Nut 86 und die Längslage der Leiste 85 sind so bemessen, dass die Zündstiftspitze 30 nicht über den Boden 31 vorsteht, wenn die Schulter 87 an der Leiste 85 anschlägt. Diesem Zweck dient das Langloch 20 und die Rückstellfeder 28. Der Zündstift 17 wird nach der Schussabgabe durch die Feder 28 sofort wieder in die Sicherungsrast zurückgeführt. Falls z.B. eine Patrone beim Betätigen des Abzuges nicht zünden sollte, rastet die Leiste 85 vor der Schulter 87 beim Loslassen der Abzugzunge 39 ein. Wenn in diesem Zustand die Pistole fallengelassen wird, kann die Zündstiftspitze 30 nicht erneut auf die Zündkapsel der Patrone schlagen. Diese Art der Zündstiftsicherung ist im CH-Patent Nr. 528 057 ausführlicher beschrieben, allerdings im Zusammenhang mit einer Schlaghammerzündung.

[0013] Der Verschluss 7 hat hinten einen seitlichen Vorsprung 91 mit Griffrillen 92 zum manuellen Laden der Pistole. Der Steuerhebel 58 hat auf der der Fläche 60 zugewandten Seite eine Nut 93, die etwas breiter ist als die Breite des Vorsprungs 91. Am freien Ende hat der Hebel 58 einen gegen die Fläche 60 vorstehenden Vorsprung 94. In der Grundstellung kann der Steuerhebel 58 nicht verschwenkt werden. Nach unten ist die Bewegung durch Anschlag des Vorsprungs 94 an einer Stirnfläche 95 der Griffschale 4 und nach oben durch Anschlag am Vorsprung 91 des Verschlusses 7 gesperrt. Bei geöffnetem Verschluss 7 (Figur 4) befindet sich dagegen der Vorsprung 91 hinter dem Steuerhebel 58, so dass dieser um 90° nach oben verschwenkt werden kann (Figur 5). Dabei wird der Stift 55 abgesenkt, so dass das Fangglied 67 der Klinke 66 aus der Bewegungsbahn der Fangnase 36 abgesenkt wird. Nach Ziehen eines Bolzens 96 mittels eines Zerlegehebels 97 kann nun der Verschluss 7 nach vorn abgezogen werden. Dabei gleitet der Vorsprung 91 durch die Nut 93 des Hebels 58.

[0014] Bei leerem Magazin wird der Verschluss 7 von einer Fangnase 98 des Zerlegehebels 97 in einer Fangnut 102 des Verschlusses 7 gefangen. Der Zerlegehebel 97 kann manuell hinuntergedrückt werden, um den Verschluss 7 zu schliessen. Weil der Steuerhebel 58 zum Zerlegen in der Gegenrichtung bewegt werden muss, ist eine versehentliche Fehlmanipulation beim Schliessen des Verschlusses ausgeschlossen.

[0015] Die Fangnase 98 hat auf der Innenseite der Wand 99, an welcher der Zerlegehebel 97 anliegt, einen nach unten ragenden Nokken 100, der eine Nut 101 in der Wand 99 hintergreift. Der Zerlegehebel 97 kann deshalb nur in seiner angehobenen Stellung demontiert werden. In diese angehobene Stellung kann der Zerlegehebel 97 ausschliesslich in der geöffneten Stellung des Verschlusses 7 verschwenkt werden, weil in allen anderen Stellungen der Verschluss 7 die Fangnase 98 am Hochschwenken hindert. Die Pistole kann also ausschliesslich ausgehend vom vollständig geöffneten Verschluss demontiert werden. Eine Fehlmanipulation mit unbeabsichtigter Schussabgabe beim Zerlegen ist daher ausgeschlossen.

[0016] Weil zum Zerlegen der Pistole der Steuerhebel 58 bei geöffnetem Verschluss 7 betätigt werden muss, ist die Zündstiftfeder 23 in der entspannten Lage. Beim anschliessenden Schliessen des Verschlusses wird die Fangnase 36 durch die Klinke 66 nicht gefangen und der Zündstift 17 bleibt in der ungespannten Lage der Zündstiftfeder 23. Zum Abziehen des Verschlusses 7 nach vorn muss daher die Abzugzunge 39 nicht gezogen werden. Selbst wenn der Schütze, z.B. aus Gewohnheit, weil er dies bei herkömmlichen Pistolen tun musste, zum Abziehen des Verschlusses zusätzlich die Abzugzunge 39 zieht, hat dies keine Auswirkungen, weil die Bewegung der Klinke 66 nach hinten keinerlei Wirkung hat, da sie ausser Eingriff mit der Fangnase 36 ist. Ausserdem ist der Zündstift 17 durch den Schieber 83 gesichert. Auch wenn der vorhergehende Entladevorgang unrichtig durchgeführt worden wäre, ist es deshalb unmöglich, dass beim Zerlegen ein Schuss abgefeuert werden könnte. Die beschriebene Pistole ist daher mehrfach gesichert.

[0017] Die Parallelführung der Klinke 66 hat den Vorteil, dass die Fangnase 36 flächig am Fangglied 67 anliegt, bis der Zündstift freigegeben wird. Damit wird eine Kantenberührung mit dem damit verbundenen Verschleiss vermieden. Durch die separate Klinkenfeder 69 kann die Druckpunktkraft verändert werden, indem die Feder 69 gegen eine solche mit anderer Federkonstante oder anderer Vorspannung ausgetauscht wird. Auch der Abzugweg kann durch Austausch der Klinke 66 verändert werden. Die Zündstiftsicherung erhöht zudem die Sicherheit der Pistole gegenüber Schlägen. Zum Beispiel kann ein Schlag von hinten auf den Verschluss 7, der stark genug wäre, um die Klinke 66 bis zur Auslösestellung nach hinten zu schleudern, nicht gleichzeitig den Schieber 83 nach oben schleudern. Durch die exzentrische Zündstiftspitze 30 ist die Bohrung 15, 16 weiter oben, so dass im Verschluss 7 Platz ist für eine Längsnut, in welche der Auswerfer 63 gleitet.


Ansprüche

1. Pistole umfassend ein Griffstück (1), einen auf dem Griffstück (1) verschiebbaren Verschluss (7), einen im Verschluss (7) nach vorn durch eine erste Feder (23) vorbelasteten Zündstift (17) an welchem eine Fangnase (36) ausgebildet ist, eine im Griffstück (1) beweglich gelagerte Abzugzunge, eine mit der Abzugzunge (39) verbundene Abzugschiene (43), wobei die Abzugschiene (43) mit der Fangnase (36) derart wirkverbunden ist, dass die Fangnase (36) bei Vorlauf des Verschlusses (7) aus seiner hinteren Stellung in seine Grundstellung gefangen und die erste Feder (23) vorgespannt wird, sowie ein Steuermittel (58), das aus einer Grundstellung in eine Zerlegestellung bewegbar ist, in welcher die Wirkverbindung zwischen Abzugschiene (43) und Fangnase (36) unterbrochen ist.
 
2. Pistole nach Anspruch 1, wobei das Steuermittel (58) Sperrmittel (94) aufweist, die ein Bewegen des Steuermittels (58) in die Zerlegestellung ausschliesslich in der geöffneten Stellung des Verschlusses (7) erlauben.
 
3. Pistole nach Anspruch 1, wobei die Abzugschiene (43) an der Abzugzunge (39) schwenkbar gelagert und durch eine zweite Feder (41) nach oben vorbelastet ist und einen nach oben vorstehenden Nocken (46) aufweist, der in der Grundstellung des Verschlusses (7) in eine Ausnehmung (47) des Verschlusses (7) eingreift, wobei die Wirkverbindung zwischen Abzugschiene (43) und Fangnase (36) eine im Griffstück (1) schräg nach hinten-unten verschiebbar gelagert Klinke (66) umfasst, an welcher ein Fangglied (67) ausgebildet ist, das in der Grundstellung der Klinke (66) in die Bewegungsbahn der Fangnase (36) ragt, sowie eine die Klinke nach vorn in deren Grundstellung belastende dritte Feder (69), wobei ein Anschlagglied (45) der Abzugschiene (43) beim Ziehen der Abzugzunge (39) gegen die Klinke (66) anstösst und diese mitnimmt, so dass das Fangglied (67) ausser Eingriff mit der Fangnase (36) gelangt, und wobei beim Rücklauf des Verschlusses (7) dieser den Nocken (46) nach unten drückt und damit das Anschlagglied (45) ausser Eingriff mit der Klinke (66) verschwenkt.
 
4. Pistole nach Anspruch 3, wobei die Klinke (66) geneigt zur Längsrichtung der Pistole parallel zu sich selbst verschiebbar gelagert ist.
 
5. Pistole nach Anspruch 4, wobei die Klinke (66) zwei parallele Langlöcher (65) hat, die von je einem im Griffstück (1) gelagerten Stift (54, 55) durchsetzt sind.
 
6. Pistole nach Anspruch 5, wobei der eine dieser Stifte (55) auf einem zylindrischen Bolzen (57) exzentrisch angeordnet ist, der im Griffstück (1) drehbar gelagert ist, und wobei am Bolzen (57) ein manuell bedienbarer Steuerhebel (58) befestigt ist, der das Steuermittel bildet.
 
7. Pistole nach Anspruch 3, wobei die Klinke (66) und die dritte Feder (69) in einer Steckeinheit (52) eingebaut sind, die lösbar im Griffstück (1) eingebaut ist und seitliche Führungsschienen (62) zur Führung des Verschlusses (7) aufweist.
 
8. Pistole nach Anspruch 7, wobei die Steckeinheit (52) zusätzlich einen Auswerfer (63) aufweist.
 
9. Pistole nach Anspruch 1, wobei im Griffstück (1) ein Hebel (79) schwenkbar angeordnet ist, der ebenfalls von der Abzugsschiene (43) betätigbar ist und bei gezogener Abzugzunge (39) eine Zündstiftsicherung (83) entsichert.
 
10. Pistole nach Anspruch 1, wobei eine Zündstiftspitze (30) exzentrisch am Zündstift (17) angeformt ist.
 
11. Pistole nach Anspruch 1, wobei ein Zerlegeglied (96, 97) aus einer Grundstellung in eine Zerlegestellung bewegbar ist, in welcher der Verschluss (7) über seine Grundstellung hinaus nach vorn abziehbar ist, und wobei am Zerlegeglied (96, 97) und am Griffstück (1) zusammenwirkende Sperrmittel (100, 101) angeordnet sind, die eine Bewegung des Zerlegegliedes (96, 97) in die Zerlegestellung ausschliesslich in der vollständig geöffneten Stellung des Verschlusses (7) ermöglichen.
 




Zeichnung