[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von (Zigaretten-)Packungen aus
Zuschnitten aus (dünnem) Karton oder ähnlichem Verpackungsmaterial, wobei innerhalb
der Packungen durch Faltlappen bzw. Faltstege des Zuschnitts gebildete Vorsprünge
angeordnet sind, insbesondere Stützvorsprünge im Bereich einer Bodenwand zur Abstützung
des Packungsinhalts, nämlich eines Zigarettenblocks. Weiterhin betrifft die Erfindung
eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Es geht vorrangig um die Fertigung von Zigarettenpackungen des Typs Klappschachtel
in der Ausführung gemäß US 4 241 827. Bei dieser bekannten Zigarettenpackung sind
im Bereich der Bodenwand durch Faltstege bzw. Faltlappen Vorsprünge gebildet, auf
denen der quaderförmige Packungsinhalt, nämlich eine von einer Innenumhüllung umgebene
Zigarettengruppe ruht. Die Stützvorsprünge bewirken, dass ein in den Abmessungen kleinerer
Packungsinhalt eine korrekte Position einnimmt, insbesondere in bezug auf einen Deckel.
[0003] Die Erfindung befaßt sich mit der Herstellung derartiger oder ähnlicher Packungen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Herstellung der Stützvorsprünge innerhalb
der Packung sinnvoll in den Fertigungsprozeß derselben einzugliedern.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist das erfindungsgemäße Verfahren dadurch gekennzeichnet,
dass die Faltlappen bzw. Faltstege zur Bildung der Stützvorsprünge mindestens teilweise
am ebenen bzw. weitgehend ungefalteten Zuschnitt verformt werden.
[0006] Vorzugsweise wird bei der Erfindung so verfahren, dass während des Transports des
ungefalteten Zuschnitts entlang einer Zuschnittbahn die Faltlappen bzw. Faltstege
fertig- bzw. mindestens vorgefaltet und beim weiteren Faltvorgang der Zuschnitte fertiggefaltet
werden. Die Faltung bzw. Vorfaltung erfolgt während des kontinuierlichen Transports
der Zuschnitte entlang der Zuschnittbahn. Der vorgegebene Herstellungsprozeß für die
Packungen wird so durch die Anbringung der Stützvorsprünge nicht beeinträchtigt.
[0007] Die erfindungsgemäße Vorrichtung, nämlich ein Teilbereich einer Verpackungsmaschine
für (Zigaretten-)Packungen, besteht aus einer horizontalen oder geneigten Zuschnittbahn
für den Transport der (weitgehend) ungefalteten Zuschnitte. Im Bereich der Zuschnittbahn
sind ortsfeste, jedoch bewegliche Falt- bzw. Formorgane angeordnet, die während der
Bewegung der Zuschnitte die Faltung bzw. Formung der Faltlappen oder Faltstege bewiken.
Eine Fertigstellung der Faltung kann danach erfolgen, insbesondere im Bereich eines
Faltrevolvers bzw. bei der Übergabe der Zuschnitte an diesen Faltrevolver.
[0008] Weitere Einzelheiten der Erfindung betreffen die Ausgestaltung der Falt- bzw. Formorgane
für die Faltlappen oder Faltstege sowie die Integration dieser Organe in die Verpackungsmaschine
für die Fertigung der betreffenden Packungen.
[0009] Das Fertigungsverfahren sowie Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtungen
werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine teilweise fertiggestellte Zigarettenpackung des Typs Klappschachtel in perspektivischer
Darstellung,
- Fig. 2
- einen Abschnitt eines Zuschnitts für eine Klappschachtel gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- einen Teilbereich einer Verpackungsmaschine in Seitenansicht bzw. im Vertikalschnitt,
- Fig. 4
- eine Einzelheit der Verpackungsmaschine in Seitenansicht bzw. in der Schnittebene
IV-IV der Fig. 5,
- Fig. 5
- die Einzelheit der Fig. 4 in queraxialer Ansicht,
- Fig. 6
- eine weitere Einzelheit der Vorrichtung im Bereich der Einführung des Zuschnitts in
einen Faltrevolver,
- Fig. 7
- die Einzelheit gemäß Fig. 6 in Queransicht, mit Vertikalschnitt,
- Fig. 8
- die Einzelheit gemäß Fig. 6 und Fig. 7 im Grundriß,
- Fig. 9
- eine Darstellung einer Zigarettenpackung analog Fig. 1 für ein anderes Ausführungsbeispiel,
- Fig. 10
- einen Teil eines Zuschnitts für eine Packung gemäß Fig. 9,
- Fig. 11
- eine Bearbeitungseinheit für einen Zuschnitt gemäß Fig. 9 bzw. Fig. 10,
- Fig. 12
- eine Einzelheit des Organs gemäß Fig. 11 in Queransicht,
- Fig. 13
- ein weiteres Detail der Einheit gemäß Fig. 11,
- Fig. 14
- eine andere Ausführungsform einer Bearbeitungseinheit für Zuschnitte für Packungen
gemäß Fig. 9 in Seitenansicht,
- Fig. 15
- eine Queransicht der Vorrichtung gemäß Fig. 14,
- Fig. 16
- einen Grundriß zu Fig. 14 und Fig. 15,
- Fig. 17
- eine Darstellung analog Fig. 14 In einer veränderten Position,
- Fig. 18
- eine nochmals veränderte Stellung eines Organs der Einheit gemäß Fig. 17.
[0010] Die in den Zeichnungen dargestellten Beispiele befassen sich mit der Herstellung
eines Gestaltungsdetails von Zigarettenpackungen des Typs Klappschachtel (Hinge-Lid-Packung).
Derartige Packungen bestehen aus einem Zuschnitt aus dünnem Karton. Die Packung selbst
bildet einen (unteren) Schachtelteil 10 und einen mit diesem verbundenen Deckel 11.
Der Schachtelteil 10 besteht aus einer Vorderwand 12, einer Rückwand 13 und schmalen,
aufrechten Seitenwänden, die jeweils aus einem inneren Seitenlappen 14 und einem äußeren
Seitenlappen 15 bestehen. Diese liegen bei der fertigen Packung vollflächig aneinander
und sind durch Klebung miteinander verbunden.
[0011] Im Bereich einer Bodenwand 16 sind seitliche Stützvorsprünge 17 gebildet. Diese dienen
zur Abstützung des Packungsinhalts, nämlich eines quaderförmigen Zigarettenblocks
18.
[0012] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 und Fig. 2 bestehen die beiden seitlichen
Stützvorsprünge aus einem winkelförmig gefalteten Faltsteg 19. Dieser besteht aus
zwei Schenkeln 20, 21, die sich einerseits im Bereich der Seitenlappen 14 und andererseits
im Bereich von mit den inneren Seitenlappen 14 verbundenen bodenseitigen Ecklappen
22 erstrecken. Eine Faltlinie 23 zwischen Seitenlappen 14 und Ecklappen 22 trennt
die in eine winklige Position zu faltenden Schenkel 20, 21 voneinander.
[0013] Die Anbringung der Stützvorsprünge 17 bzw. die Faltung der Faltstege 19 ist in den
Fertigungsprozeß der Packung integriert. Es wird so vorgegangen, dass die Faltstege
19 in ungefaltetem Zustand des Zuschnitts vorgeformt werden, insbesondere durch Brechung
der die Schenkel 20, 21 begrenzenden Faltlinien. Danach, nämlich bei der Faltung des
Zuschnitts im übrigen, wird der Faltsteg 19 in die Stellung zur Bildung der Stützvorsprünge
17 gefaltet.
[0014] Die Zuschnitte für die Klappschachtel werden einem Zuschnittmagazin 24 entnommen
und in eine in Förderrichtung abwärts geneigte Zuschnittbahn 25 eingeführt. Diese
besteht aus Unterführungen 26 und Oberführungen 27, zwischen denen die Zuschnitte
mit Teilbereichen geführt sind. Die Zuschnittbahn 25 verläuft oberhalb eines Faltrevolvers
28, der tellerförmig ausgebildet und in horizontaler Ebene drehend angetrieben ist.
Der Faltrevolver 28 weist eine Mehrzahl von Taschen 29 auf, in die jeweils ein Zuschnitt
von oben her eingeführt wird. Das Einführungsorgan, nämlich eine schwenkbar gelagerte
Druckplatte 30, erfaßt den Zuschnitt im Bereich der Rückwand 13 und ggf. angrenzender
Bereiche des Deckels 11. Durch Schwenkbewegung wird der Zuschnitt durch die Druckplatte
30 aus dem Bereich der Zuschnittbahn 25 abwärts bewegt in die darunter positionierte
Tasche 29, wobei gleichzeitig Teile des Zuschnitts gefaltet werden, so dass eine L-förmige
Position des Zuschnitts entsteht entsprechend Fig. 1. Die Verpackungsmaschine ist
hinsichtlich der beschriebenen Organe, insbesondere hinsichtlich des Faltrevolvers
28 und der Zuschnittbahn 25, entsprechend US 4 084 393 ausgebildet.
[0015] Im Bereich der Zuschnittbahn 25 sind Faltorgane angeordnet zum Vorfalten oder Fertigfalten
der Faltstege 19 bzw. von Faltlappen für die Stützvorsprünge 17.
[0016] Gemäß Fig. 3 werden die auf der Zuschnittbahn 25 abgelegten Zuschnitte durch Förderwalzen
31 transportiert. Im Anschluß an diese ist unterhalb der Bewegungsebene der Zuschnitte
ein Faltorgan für die Zuschnitte angeordnet, nämlich ein Faltrad 32 sowie ein Gegenorgan,
nämlich ein Gegenrad 33 oberhalb der Bewegungsbahn. Durch diese beiden Organe wird
der Faltsteg 19 vorgefaltet, und zwar durch Brechen des Materials im Bereich von Faltlinien.
Dabei wird der Faltsteg 19 mindestens teilweise aufgerichtet, und zwar unter Mitnahme
des Ecklappens 22 in eine aufgerichtete bzw. schräge Stellung (Fig. 4). Danach werden
Faltsteg 19 und Ecklappen 22 in die ebene Ausgangsposition zurückbewegt, und zwar
durch Unterführung 26 und Oberführung 27.
[0017] Es wird demnach ein weitgehend ebener Zuschnitt in die Position oberhalb des Faltrevolvers
28 gefördert.
[0018] Das Faltrad 32 ist zur Durchführung der (Vor-)Faltung des Faltstegs 19 am Umfang
mit einem Faltvorsprung 34 versehen. Dieser tritt bei der Drehung des Faitrades 32
positionsgenau von unten her gegen den Zuschnitt im Bereich des Faltstegs 19. Der
Faltvorsprung 34 ist auf die Abmessungen des Faltstegs 19 eingerichtet, weist nämlich
etwa die Breite desselben auf (Fig. 5). Im Querschnitt ist der Faltvorsprung 34 trapezförmig
ausgebildet. Eine in Drehrichtung vornliegende Flanke 35 erfaßt den Schenkel 20 des
Faltstegs 19 und drückt diesen infolge der Relativbewegung nach oben. Eine Querkante
36 des Faltvorsprungs 34 wirkt im Bereich der Faltlinie 23, so dass der Faltsteg 19
durch die Gestalt des Faltvorsprungs 34 in die in Fig. 4 gezeigte Gestalt geformt
wird. Durch die Verbindung mit dem Ecklappen 22 wird dieser automatisch mit aufgerichtet.
[0019] Um eine korrekte (Vor-)Faltung des Faltstegs 19 zu gewährleisten, drückt das Gegenrad
33 den Zuschnitt, nämlich den Seitenlappen 14, gegen die Umfangsfläche des Faitrades
32 bzw. sichert diesen Bereich des Zuschnitts gegen Abheben oder Aufrichten. Das Gegenrad
33 besteht zu diesem Zweck aus zwei Radscheiben 37, 38, zwischen denen der Faltvorsprung
34 bewegbar ist. Die Radscheiben 37, 38 erstrecken sich zu beiden Seiten des Faltvorsprungs
34 bzw. des Faltstegs 19, so dass im Bereich neben dem Faltsteg 19 ein Gegendruck
auf den Zuschnitt ausgeübt wird (Fig. 5).
[0020] Das Gegenrad 33 bzw. dessen Radscheiben 37, 38 sind mit einem segmentförmigen Ausschnitt
39 versehen. Dieser ist so positioniert, dass der sich aufrichtende Ecklappen 22 während
des Faltvorgangs in diesen Ausschnitt 39 eintritt.
[0021] Aufgrund der Gestaltung des Stützvorsprungs 17 gemäß Fig. 1 wird dieser beim Falten
bzw. Aufrichten des Seitenlappens 14 und des Ecklappens 22 gefaltet. Dieser Faltvorgang
vollzieht sich beim Eindrücken des Zuschnitts in eine Tasche 29 des Faltrevolvers
28. Wie aus Fig. 6 und Fig. 8 ersichtlich, erfaßt die Druckplatte 30 den Zuschnitt
im Bereich der Rückwand 13. Eine Besonderheit besteht darin, dass die Druckplatte
30 benachbart zur Bodenwand 16 eine geringere Breite aufweist durch seitliche Eckausnehmungen
40. In diesem Bereich befinden sich die Stützvorsprünge 17, wenn der Zuschnitt in
die Tasche 29 des Faitrevolvers 28 eingedrückt worden ist (Position gemäß Fig. 1).
[0022] Während der Abwärtsbewegung des Zuschnitts in die Tasche 29 werden seitliche Führungen
41 wirksam, die die Zuschnitteile aufrichten (US 4 084 393). Zugleich werden in diesem
Bereich Faltorgane wirksam, die den Faltsteg 19 aufrichten. Es handelt sich dabei
um Faltfinger 42, die im vorliegenden Falle L-förmig ausgebildet sind und die Faltung
mit Hilfe eines aufwärtsgerichteten Faitschenkels 43 ausführen. Dieser tritt von der
Unterseite her in den Bereich des Faltstegs 19 während der Abwärtsbewegung des Zuschnitts.
Der Faltschenkel 43 ist bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel im Bereich des Schenkels
21 des Faltstegs 19 wirksam. Dadurch wird auch der betreffende Ecklappen 22 durch
den Faltfinger 42 mit aufgerichtet bzw. in Faltstellung gebracht. Danach werden die
Faltfinger 42 außer Eingriff mit dem Zuschnitt bewegt, und zwar durch abwärts- und
seitwärtsgerichtete Bewegung. Die Faltfinger 42 sind zur Durchführung der Auf- und
Abbewegung an einem Betätigungsgestänge 44 angebracht. Die Bewegung ist auf die Abwärtsbewegung
der Druckplatte 30 abgestimmt, nämlich auf den Ablauf des Faltvorgangs für den Zuschnitt.
[0023] Nach Faltung der Stützvorsprünge 17 in die Position gemäß Fig. 1 wird der Zuschnitt
im Bereich des Faltrevolvers 28 in bekannter Weise fertiggefaltet und die Packung
befüllt.
[0024] Fig. 9 und Fig. 10 sind Darstellungen analog zu Fig. 1 und Fig. 2 für eine abweichende
Ausgestaltung der Stützvorsprünge 17. Diese bestehen hier aus zwei Faltlappen 45,
46, die im Bereich des (inneren) Seitenlappens 14 gebildet sind, unmittelbar oberhalb
der Bodenwand 16. Die beiden Faltlappen 45, 46 sind durch zwei Längsstanzungen 47
und eine Querstanzung 48 begrenzt. Jeder Faltlappen 45, 46 ist um eine Gelenklinie
49, 50 faltbar in eine Stellung quer zum Seitenlappen 14.
[0025] Da die Stützvorsprünge 17 bei diesem Ausführungsbeispiel ausschließlich aus einem
Faltlappen der Packung bestehen, nämlich den Seitenlappen 14, können die Faltlappen
45, 46 am ungefalteten, ebenen Zuschnitt in die Endstellung gefaltet werden. Zu diesem
Zweck sind entsprechende Faltorgane in einer Transportbahn des Zuschnitts vorgesehen,
nämlich im Bereich der Zuschnittbahn 25. Unterhalb der Bewegungsbahn des Zuschnitts
ist ein Faltorgan angebracht, nämlich ein Faltrad 51. Dieses ist an einer (zylindrischen)
Umfangsfläche mittig mit einem Faltvorsprung 52 versehen, der aufgrund der Drehung
des Faltrades 51 von unten her gegen den Zuschnitt bewegt wird, und zwar im Bereich
der Faltlappen 45, 46. Der Faltvorsprung 52 ist mit einem sich nach außen verjüngenden,
etwa spitz bzw. scharfkantig zulaufenden Querschnitt versehen (Fig. 12). Eine obere
bzw. radial außenliegende Kante 53 wirkt im Bereich der Querstanzung 48 auf die Faltlappen
45, 46 ein, so dass diese in eine Schrägstellung angehoben werden (Fig. 12).
[0026] Diese erste Faltstellung der Faltlappen 45, 46 wird von einem weiteren Faltorgan
komplettiert, nämlich von einem ortsfesten Faltschuh 54, der oberhalb der Bewegungsbahn
des Zuschnitts positioniert ist und die vorgefalteten Faltlappen 45, 46 in eine aufrechte
Position faltet. Der Faltschuh 54 ist auf der dem ankommenden Zuschnitt bzw. den Faltlappen
45, 46 zugekehrten Seite mit einem spitz zulaufenden Ende 55 versehen. Dieses tritt
in den Bereich zwischen den vorgeformten Faltlappen 45, 46 ein und richtet diese bei
fortgesetzter Bewegung des Zuschnitts auf. Der Faltschuh 54 hat zu diesem Zweck eine
Breite, die etwa dem Abstand der aufgerichteten Faltlappen 45, 46 voneinander entspricht.
[0027] Der Zuschnitt ist nach diesen Faltschritten für die Weiterverarbeitung vorbereitet,
und zwar insbesondere nach Maßgabe der Fig. 3 in Verbindung mit US 4 084 393.
[0028] Bei den bisher beschriebenen Ausführungsbeispielen werden die langgestreckten, annähernd
rechteckigen Zuschnitte mit ihrer Längserstreckung in Förderrichtung weisend transportiert,
wobei die Bereiche des Deckels 11 in Förderrichtung vorn liegen. Fig. 14 bis Fig.
18 zeigen Einzelheiten einer Vorrichtung für die Faltung von Stützvorsprüngen 17 bei
quer geförderten Zuschnitten, also mit der Längserstreckung quer zur Förderrichtung
liegend. Gezeigt wird ein Ausführungsbeispiel mit Stützvorsprüngen 17 entsprechend
Fig. 9 und Fig. 10.
[0029] Bei dieser Konfiguration sind die Faltlappen 45 und 46 in Bewegungsrichtung des Zuschnitts
aufeinanderfolgend angeordnet. Durch besondere Faltorgane wird dabei zuerst der eine,
in Förderrichtung rückwärtige Faltlappen 46 und danach der vornliegende Faltlappen
45 gefaltet.
[0030] Zu diesem Zweck ist unterhalb der Bewegungsbahn, nämlich an der Unterseite der Zuschnittbahn
25, eine Falteinheit 56 angeordnet. Diese weist ein in mehreren Richtungen bewegbares
Faltorgan auf, nämlich einen Faltstab 57. Der Faltstab 57 ist um eine quergerichtete
Achse drehbar und zugleich in Längsrichtung bzw. in Radialrichtung verschiebbar. Zu
diesem Zweck ist der Faltstab 57 in einer queraxialen Ausnehmung eines Drehkörpers
58 verschiebbar gelagert. In einer Ausgangsstellung (Fig.14) ist der Faltstab 57 schräggerichtet,
mit dem oberen Faltende dem ankommenden Zuschnitt zugekehrt. Bei fortgesetzter Bewegung
tritt der Faltstab 57 durch Drehung des Drehkörpers 58 und durch aufwärtsgerichtete
Verschiebung in den Bereich der Faltlappen 45, 46 ein, nämlich durch den Zuschnitt
hindurch. Dadurch werden die Faltlappen 45, 46 aufgerichtet. Aufgrund der zunächst
weiterbestehenden Schrägstellung wird dabei der in Förderrichtung rückwärtige Faltlappen
46 über die Gelenklinie 49 hinweg in eine nach rückwärts gerichtete "überbrochene"
Stellung gefaltet. Bei fortgesetzter Bewegung und durch Drehung des Drehkörpers 58
gelangt der Faltstab 57 in eine andere, in Förderrichtung weisende Schrägstellung
(Fig. 18). In dieser wird in gleicher Weise der vornliegende Faltlappen 45 über die
aufrechte Position hinaus verformt. Dadurch bleiben die Faltlappen 45, 46 nach Zurückziehen
des Faltstabs 57 in der aufrechten Position (Fig. 18).
[0031] Die Falteinheit 56 arbeitet zusammen mit Gegenfaltorganen. Es handelt sich dabei
um zwei im Abstand voneinander angeordnete Faltleisten 59 oberhalb der Bewegungsbahn
der Zuschnitte. Die feststehenden Faltleisten 59 weisen in Förderrichtung der Zuschnitte
und sind mit einem Abstand voneinander angeordnet, der etwa der Breite der Faltlappen
45, 46 entspricht. Diese können demnach zwischen den Faltleisten 59 durch den Faltstab
57 aufgerichtet werden. Die neben den Faltlappen 45, 46 sich erstreckenden Bereiche
des Zuschnitts werden durch die Faltleiste 59 in der ebenen Position bzw. in der Ebene
der Förderbahn gehalten.
[0032] Nach Durchführung dieses Faltschritts sind die Teile der Stützvorsprünge 17 fertiggefaltet.
Der Zuschnitt kann nun in der bekannten Weise weiterverarbeitet werden.
Bezugszeichenliste:
[0033]
- 10
- Schachtelteil
- 11
- Deckel
- 12
- Vorderwand
- 13
- Rückwand
- 14
- Seitenlappen
- 15
- Seitenlappen
- 16
- Bodenwand
- 17
- Stützvorsprung
- 18
- Zigarettenblock
- 19
- Faltsteg
- 20
- Schenkel
- 21
- Schenkel
- 22
- Ecklappen
- 23
- Faltlinie
- 24
- Zuschnittmagazin
- 25
- Zuschnittbahn
- 26
- Unterführung
- 27
- Oberführung
- 28
- Faltrevolver
- 29
- Tasche
- 30
- Druckplatte
- 31
- Förderwalze
- 32
- Faltrad
- 33
- Gegenrad
- 34
- Faltvorsprung
- 35
- Flanke
- 36
- Querkante
- 37
- Radscheibe
- 38
- Radscheibe
- 39
- Ausschnitt
- 40
- Eckausnehmung
- 41
- Führung
- 42
- Faltfinger
- 43
- Faitschenkel
- 44
- Betätigungsgestänge
- 45
- Faltlappen
- 46
- Faltlappen
- 47
- Längsstanzung
- 48
- Querstanzung
- 49
- Gelenklinie
- 50
- Gelenklinie
- 51
- Faltrad
- 52
- Faltvorsprung
- 53
- Kante
- 54
- Faitschuh
- 55
- Ende
- 56
- Falteinheit
- 57
- Faltstab
- 58
- Drehkörper
- 59
- Faltleiste
1. Verfahren zum Herstellen von (Zigaretten-)Packungen aus Zuschnitten aus (dünnem) Karton
oder ähnlichem Verpackungsmaterial, wobei innerhalb der Packung durch Faltstege (19)
bzw. durch Faltlappen (45, 46) gebildete Vorsprünge angeordnet sind, insbesondere
Stützvorsprünge (17) im Bereich einer Bodenwand (16) zur Abstützung des Packungsinhalts,
nämlich eines Zigarettenblocks (18), dadurch gekennzeichnet, dass die Faltstege (19) bzw. Faltlappen (45, 46) zur Bildung der Stützvorsprünge
(17) mindestens teilweise am ebenen bzw. (weitgehend) ungefalteten Zuschnitt verformt
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die ungefalteten, ebenen Zuschnitte im Bereich einer Zuschnittbahn (25) hinsichtlich
der Faltstege (19) bzw. Faltlappen (45, 46) mindestens teilweise gefaltet, insbesondere
vorgefaltet werden zur Brechung von Faltlinien.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Faltstege (19) im Anschluß an die Vorfaltung zur weiteren Verarbeitung in
die ebene Ursprungsform des Zuschnitts zurückkehren und dass danach der Zuschnitt
in üblicher Weise verarbeitet, nämlich gefaltet und befüllt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass einzelne Faltlappen (45, 46) im Bereich der Zuschnittbahn (25) in die packungsgemäße
Faltstellung gefaltet und danach der Zuschnitt in üblicher Weise verarbeitet, nämlich
gefaltet und gefüllt wird.
5. Vorrichtung zum Herstellen von (Zigaretten-)Packungen aus Zuschnitten aus dünnem Karton
oder ähnlichem Verpackungsmaterial, vorzugsweise von Packungen des Typs Klappschachtel,
wobei die herzustellenden Packungen durch Faltstege (19) und/oder Faltlappen (45,
46) gebildete Vorsprünge aufweisen, vorzugsweise Stützvorsprünge (17) zur Abstützung
des Packungsinhalts, nämlich eines Zigarettenblocks (18),
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
a) ebene, weitgehend ungefaltete Zuschnitte mit Stanzungen zur Begrenzung der Faltstege
(19) und/oder Faltlappen (45, 46) sind längs einer Zuschnittbahn (25) transportierbar,
b) die Zuschnitte sind einem Faltrevolver (28) mit Taschen (29) zur Aufnahme der Zuschnitte
und zum Falten derselben zuführbar,
c) im Bereich der Zuschnittbahn (25) sind Falt- bzw. Formorgane ortsfest positioniert
zur (Teil-) Faltung bzw. Verformung der Faltstege (19) und/oder Faltlappen (45, 46)
während des Transports der Zuschnitte entlang der Zuschnittbahn (25).
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass unterhalb und/oder oberhalb der Zuschnittbahn (25) bewegbare, insbesondere drehende
Faltorgane angeordnet sind, vorzugsweise Falträder (32, 51) bzw. Drehkörper (58) mit
am Außenumfang angeordneten bzw. vorstehenden Faltwerkzeugen, insbesondere Faltvorsprüngen
(34, 52) oder Faltstäben (57), die im Bereich der Bewegungsbahn der Faltstege (19)
bzw. Faltlappen (45, 46) wirken und von unten oder oben unter Verformung der Faltstege
(19) bzw. Faltlappen (45, 46) auf diese einwirken.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder einem der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf der zu den Faltwerkzeugen (32, 51, 58) gegenüberliegenden Seite der Bewegungsbahn
der Zuschnitte Gegenwerkzeuge angeordnet sind, insbesondere ortsfeste bzw. feststehende
Niederhalter, wie Gegenräder (33), Faltleisten (59).
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder einem der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in Förderrichtung an die Faltwerkzeuge (51) anschließende weitere Faltorgane
zur Vervollständigung der Verformung oder Faltung der Faltstege (19) oder Faltlappen
(45, 46) angeordnet sind, vorzugsweise auf der zu den Faltwerkzeugen (51) gegenüberliegenden
Seite der Bewegungsbahn der Zuschnitte.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder einem der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die weiteren, zusätzlichen Faltorgane feststehend angeordnet sind, insbesondere
als feststehende Faltleisten bzw. Faltschuhe (54), die die Faltung der Faltstege (19)
oder Faltlappen (45, 46) aufgrund Relativbewegung der transportierten Zuschnitte bewirken.
10. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder einem der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Vervollständigung von vorgefalteten Faltstegen (19) oder Faltlappen (45,
46) weitere Faltorgane den Zuschnitten zugeordnet sind, vorzugsweise im Bereich der
Übergabe der Zuschnitte an den Faltrevolver (28), zum Beispiel relativ zu den Zuschnitten
bewegbare Faltfinger (42).