[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäss Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus der CH-A-617 905 ist eine Vorrichtung bekannt geworden, mit der aussermittig
gefalzte Papierbogen geöffnet und auf eine Sammelkette abgelegt werden können. Sie
weist eine kontinuierlich drehende Abzugstrommel und darunter angeordnet zwei Öffnungstrommeln
auf, welche die Bogen öffnen und auf die Transportkette abwerfen. Die erste Öffnungstrommel
greift hierbei einen Überfalz des Bogens und die zweite Öffnungstrommel anschliessend
den anderen kürzeren Schenkel des Bogens. Die Bogen werden nach dem Öffnen direkt
nach unten auf die laufende Kette abgeworfen. Die Mitnahme der Bogen auf der Kette
erfolgt durch Mitnehmer, wobei die Bogen durch die laufende Kette etwas vorbeschleunigt
werden.
[0003] Erfahrungsgemäss können dünne vierseitige Bogen ohne Vorbeschleunigung senkrecht
auf eine Sammelkette abgeworfen werden. Bei Geschwindigkeiten höher als etwa 16'000
Exemplaren pro Stunde werden die Bogen bei der Beschleunigung durch die Mitnehmer
jedoch so stark gestaucht, dass sie nicht mehr zuverlässig beschleunigt werden können.
Bei Hochleistungsmaschinen wird zudem eine möglichst kleine Differenz zwischen der
Kettenteilung, also dem Abstand zwischen zwei nachfolgenden Mitnehmern, und der Rückenlänge
des zu verarbeitenden Formates angestrebt. Hierbei steht im wesentlichen keine Zeit
zur Verfügung, um die Bogen durch Reibung auf der laufenden Sammelkette zu beschleunigen.
Bei dieser Vorrichtung ist somit eine weitere Leistungssteigerung vor allem bei dünnen
Bogen nicht möglich.
[0004] Aus der gattungsbildenden CH - A - 493 337 ist eine ähnliche Vorrichtung bekannt,
bei welcher die geöffneten Bogen auf ein Schwert abgelegt und durch eine Bewegung
dieses Schwertes vorbeschleunigt werden. In der Praxis hat sich jedoch die Beschleunigung
durch ein solches Schwert nicht bewährt. Bei statisch aufgeladenen Bogen fehlt hier
zudem die senkrecht nach unten gerichtete Geschwindigkeitskomponente, die bei solchen
Bogen erforderlich ist.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der genannten Art zu schaffen,
die eine weitere Leistungssteigerung ermöglicht und dennoch kostengünstig hergestellt
werden kann. Die Aufgabe ist mit einer Vorrichtung gemäss Anspruch 1 gelöst.
[0006] Bei der erfindungsgemässen Vorrichtung werden die Bogen jeweils durch die Öffnungstrommeln
und vor dem Abwerfen in horizontaler Richtung vorbeschleunigt. Die Bogen werden somit
nicht wie beim Stand der Technik zuerst abgeworfen und dann beschleunigt, sondern
vor dem Abwerfen auf den Öffnungstrommeln horizontal beschleunigt und damit mit einer
horizontalen als auch vertikalen Geschwindigkeitskomponente versehen. Der Beschleunigungsvorgang
folgt unmittelbar dem Öffnungsvorgang und auf den öffnungstrommeln. Wesentlich ist,
dass die Bogen bis zum Verlassen der öffnungstrommeln ohne Unterbruch geführt werden
können. Der Beschleunigungsvorgang ist damit dem Öffnungsvorgang unmittelbar nachgeschaltet.
[0007] Die Bogen werden vorzugsweise dann von den Öffnungstrommeln in horizontaler Richtung
beschleunigt, wenn die untere geöffnete Seite der Bogen bereits die Transportkette
übergreift. Nach der Abgabe der Bogen werden diese somit sofort von der Transportkette
übernommen und durch diese geführt. Versuche haben gezeigt, dass auch sehr dünne Bogen
mit höherer Leistung als bisher sicher verarbeitet werden können.
[0008] Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemässen Vorrichtung wird auch darin gesehen,
dass die vertikale Abwerfkomponente erhalten bleibt. Dadurch können auch elektrostatische
aufgeladene Bogen verarbeitet werden, die mit einer vorbestimmten minimalen Vertikalgeschwindigkeit
auf die Transportkette bzw. Sammelkette abgeworfen werden müssen. Bei einer Vorbeschleunigung
mittels des genannten Schwertes ist dies kaum möglich.
[0009] Eine besonders kostengünstige und funktionssichere Realisierung der Vorrichtung ist
nach einer Weiterbildung der Erfindung dann gewährleistet, wenn Beschleunigungsrollen
vorgesehen sind, die jeweils schräg auf den Wellen der beiden Öffnungstrommeln angeordnet
sind. Mit diesen Beschleunigungsrollen werden die Bogen jeweils unmittelbar nach dem
Öffnen durch die Öffnungsscheiben aussenseitig gefasst und in Transportrichtung der
Transportvorrichtung beschleunigt. Vorzugsweise sind diese Beschleunigungsrollen als
Profilrollen ausgebildet. Unterschiedlich dicke Bogen können dann ohne Umstellarbeiten
verarbeitet werden, wenn gemäss einer Weiterbildung der Erfindung wenigstens eine
der schrägen Beschleunigungsrollen eine elastische Auflage aufweist.
[0010] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass wenigstens zwei angetriebene
Walzen vorgesehen sind, die jeweils auf einer Öffnungsrolle angeordnet sind und die
zum gemeinsamen Greifen und Beschleunigen jeweils eines Bogens zusammenarbeiten. Bei
dieser Weiterbildung sind die Mittel zum Beschleunigen der Bogen somit unmittelbar
auf den Öffnungsscheiben angeordnet. Ein wesentlicher Vorteil dieser Weiterbildung
besteht darin, dass auch sehr kleine Formate verarbeitet werden können. Weisen diese
Trommeln eine Form ähnlich eines Bienenkorbs auf, so werden die Bogen beim Fassen
mit diesen Trommeln kontinuierlich zunehmend beschleunigt. Die horizontale Geschwindigkeit
ist somit am Anfang gering und am Schluss maximal.
[0011] Weitere vorteilhafte Merkmale ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen, der
nachfolgenden Beschreibung sowie der Zeichnung.
[0012] Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- schematisch einen Anleger nach dem Stand der Technik,
- Fig. 2
- schematisch eine räumliche Ansicht einer erfindungsgemässen Vorrichtung,
- Fig. 3
- einen Schnitt entlang der Linie III-III der Figur 5,
- Fig. 4
- einen Schnitt entlang der Linie IV-IV der Figur 5,
- Fig. 5
- einen Schnitt entlang der Linie V-V der Figuren 3 und 4,
- Fig. 6
- einen Schnitt durch die erfindungsgemässe Vorrichtung entlang der Linie VI-VI der
Figur 3 und 4 in anderer Drehlage der Wellen B und C,
- Fig. 7
- einen Schnitt entlang der Linie VII-VII der Figuren 3 und 4,
- Fig. 8
- einen Schnitt entlang der Linie VIII-VIII der Figuren 3 und 4 in anderer Drehalge
der Wellen B und C,
- Fig. 9
- einen Schnitt entlang der Linie IX-IX der Figur 10,
- Fig. 10
- schematisch eine Vorrichtung gemäss einer Variante der Erfindung, und
- Fig. 11a und 11b
- Ansichten eines Bogens zur Illustration der Klemmbereiche.
[0013] Die Figur 1 zeigt einen Anleger 1 nach dem Stand der Technik. Mit diesem werden die
aussermittig gefalzten Druckprodukte 12, die auf einer Auflage 2 als Stapel angeordnet
sind, auf eine laufende Sammelkette 13 abgelegt. Diese Sammelkette 13 fördert die
Bogen 12 senkrecht zur Zeichnungsebene der Figur 1. Die auf der Transportkette 13
gesammelten Bogen 12 werden anschliessend weiterverarbeitet, beispielsweise mittels
einer hier nicht gezeigten Heftvorrichtung geheftet. Dies ist jedoch nicht zwingend.
[0014] Der Anleger 1 weist eine Abzugstrommel A auf, mit der die durch Sauger 4 abgekippten
Bogen 12 mittels Greifern 5 auf der Abzugstrommel A vereinzelt werden. Die Abzugstrommel
kann einen oder mehrere Greifer 5 aufweisen. Die Greifer 5 ziehen die Bogen 12 jeweils
gegen formateinstellbare Anschläge 6. Ein kurvengesteuerter Anstreicher 7 übergibt
die Bogen 12 jeweils einzeln den Öffnungstrommeln B und C, wobei Führungsmittel 8
und 9 diesen Übergang unterstützen. Die Öffnungstrommel B fasst den Bogen 12 im Bereich
des Überfalzes 12a mit Greifer 10 und zieht den Bogen 12 jeweils von den Anschlägen
6 weg. Der Bogen wird anschliessend zwischen die Oeffnungstrommeln B und C versetzt.
Dabei fasst der Greifer 10a den Ueberfalz. Greifer 10 lässt Bogen 12 los, sodass letzterer
aufspringt und der kürzere Schenkel des Bogens 12 durch den Greifer 11 der Oeffnungstrommel
C gefasst werden kann. Die Bogen 12 werden nun mit der offenen Seite voran zwischen
den Öffnungstrommeln B und C nach unten transportiert und auf die Transportkette 13
abgeworfen.
[0015] Bei der nachfolgenden Erläuterung der erfindungsgemässen Ausführungen ist die Abzugstrommel
A weggelassen, da sie an sich bekannt ist und auch durch eine andere Vorrichtung ersetzt
werden kann, welche die Bogen 12 in geeigneter Weise den Öffnungstrommeln B und C
übergibt.
[0016] Die erfindungsgemässe Vorrichtung 14 gemäss den Figuren 2 bis 8 weist Öffnungstrommeln
B und C auf, die jeweils zwei Öffnungsscheiben 25 und 26 bzw. 23 und 24 aufweisen,
mit denen die Bogen 12 in an sich bekannter Weise einzeln transportiert werden.
[0017] Aus Darstellungsgründen ist hier das Maschinengestell weggelassen, wobei lediglich
die gestellfesten Lagerteile 17 und 18 bzw. 19 und 20 gezeigt sind.
[0018] Die Öffnungstrommel B weist gemäss den Figuren 2 und 3 eine Welle 15 auf, auf welcher
die beiden Öffnungsscheiben 25 und 26 drehfest und parallel zueinander angeordnet
sind. Wie die Figur 3 zeigt, werden die Greifer 27 in an sich bekannter Weise mittels
Kurvenscheiben 43 gesteuert, die jeweils auf einem gestellfesten Rohr 21 abgestützt
sind. Das zweiteilige Rohr 21 ist mit Befestigungsmitteln 22 am Maschinengestell drehfest
fixiert und auf der Welle 15 gelagert. Die beiden scheibenförmigen und im Abstand
zueinander angeordneten Öffnungsscheiben 25 und 26 befinden sich zwischen diesen beiden
Teilen des Rohres 21 und sind drehfest mit der Welle 15 verbunden. Die Welle 15 weist
zu ihrer drehfesten Verbindung mit einem hier nicht gezeigten Antriebsorgan einen
Mitnahmekeil 15a auf. Wie ersichtlich, ist das Rohr 21 koaxial zur Welle 15 angeordnet.
[0019] Auf dem Rohr 21 sind im Abstand zueinander und ausserhalb der beiden Öffnungsscheiben
25 und 26 zwei gleiche Beschleunigungsrollen 29 angeordnet, die zur Achse der Welle
15 in einem Winkel α geneigt sind. Dieser Winkel α ist vorzugsweise ein spitzer Winkel
und beträgt beispielsweise etwa 30°. Die beiden Beschleunigungsrollen 29 sind jeweils
mit einem geeigneten Support 31a drehbar auf dem Rohr 21 abgestützt. Auf dem Support
31a befinden sich Wälzlager 31. Support 31a bestimmt die Schrägstellung der Beschleunigungsrollen
29.
[0020] Die beiden Beschleunigungsrollen 29 sind mit zwei gegenüberliegenden Führungsstangen
30 mit den beiden Öffnungsscheiben 25 und 26 verbunden. Die Beschleunigungsrollen
29 werden somit beim Drehen der Öffnungsscheiben 25 und 26 mit diesen mitgedreht.
Um diese Drehung zu ermöglichen, weisen die beiden Führungsstangen 30 jeweils zwei
Kugeln 32 auf, die radial verschieblich jeweils in einem Schlitz 33 gelagert sind.
Die Kugeln 32 sind zudem auf der Führungsstange 30 in deren Längsrichtung verschieblich
geführt. Die beiden Beschleunigungsrollen 29 drehen somit mit der Welle 15 und gleichzeitig
mit den Öffnungsscheiben 25 und 26 im gleichen Drehsinn und mit gleicher Drehgeschwindigkeit.
Die Beschleunigungsrollen 29 sind keine Taumelscheiben und behalten die in Figur 2
gezeigte schräge Neigung jederzeit bei.
[0021] Die Öffnungstrommel C unterscheidet sich von der Öffnungstrommel B im wesentlichen
durch die Ausbildung der beiden Öffnungsscheiben 23 und 24 sowie die Greifer 34. Der
Aufbau und die Wirkungsweise der Greifer 34 ist dem Fachmann bekannt und braucht hier
nicht weiter erläutert zu werden. Die Steuerung der Greifer 34 erfolgt ebenfalls über
eine Steuerkurve 35. Die Öffnungstrommel C weist gemäss Figur 4 ebenfalls eine Welle
16 auf, die parallel zur Welle 15 an Lagerteilen 19 und 20 gelagert ist und auf der
ebenfalls ein gestellfestes koaxiales Rohr 21 abgestützt ist. Gleich wie bei der Öffnungstrommel
B sind auf dem Rohr 21 im Abstand zueinander und ausserhalb der Öffnungsscheiben 23
und 24 zwei Beschleunigungsrollen 29 angeordnet. Die Neigung dieser Beschleunigungsrollen
29 ist gleich wie diejenige der Öffnungstrommel B. Der Antrieb erfolgt ebenfalls über
zwei gegenüberliegende Führungsstangen 30.
[0022] Die Öffnungsscheiben 23 und 24 arbeiten mit den öffnungsscheiben 25 und 26 in an
sich bekannter Weise zusammen, um Bogen 12 jeweils einzeln zu öffnen und nach unten
auf die Transportkette 13 abzuwerfen. Die Beschleunigungsrollen 29 arbeiten ebenfalls
paarweise zusammen und dienen dazu, die Bogen 12 in der Transportrichtung der Transportkette
13 zu beschleunigen. Ohne diese Beschleunigungsrollen 29 würden die geöffneten Bogen
12 vertikal und ohne horizontale Geschwindigkeitskomponenten auf die Transportkette
13 abgeworfen und somit erst durch die Transportkette 13 in horizontaler Richtung
beschleunigt.
[0023] Das Öffnen und Beschleunigen der Bogen 12 wird nachfolgend anhand der Figuren 5 bis
8 näher erläutert.
[0024] In der in Figur 5 gezeigten Stellung der Öffnungstrommeln B und C ist ein Bogen 12
am Ueberfalz 12a mit Greifern 27 der öffnungstrommel B und am Ende 12b des kürzeren
Bogenteils mit Greifern 34 der Öffnungstrommel C erfasst und teilweise geöffnet. Die
beiden Öffnungstrommeln B und C drehen um die Welle 15 bzw. 16 in Richtung der Pfeile
44 und 45 in gegenläufiger Richtung und transportieren den Bogen 12 mit der geöffneten
Seite nach unten gegen die Transportkette 13. Der Bogen 12 wird hierbei durch Flächen
38 und 39 am Umfang der Öffnungsscheiben 23 bis 26 aussenseitig geklemmt.
[0025] In der in Figur 6 gezeigten Stellung hat das untere offene Ende des Bogens 12 die
Transportkette 13 erreicht, wird jedoch von Mitnehmern 13a noch nicht beaufschlagt.
Der Bogen 12 ist in dieser Stellung durch die Beschleunigungsrollen 29 und nicht mehr
durch die Öffnungsscheiben 23 bis 26 festgehalten. Der Übergang von der Klemmung durch
die Öffnungsscheiben 23 bis 26 auf die Klemmung durch die Beschleunigungstrommeln
29 erfolgt an der mit 80 bezeichneten Stelle, an welcher die Klemmflächen 38 der Öffnungsscheibe
25 und 26 enden und im wesentlichen ohne Unterbrechung von den Klemmflächen 42 der
Beschleunigungsrollen 29 abgelöst werden. An der Stelle 80 wird die Klemmfläche 38
durch eine Ausnehmung 37 aufgehoben. Die Stellen 80 sind diametral gegenüber und somit
paarweise angeordnet. Denkbar ist jedoch auch eine Ausführung mit lediglich einer
oder mehr als zwei Stellen 80 und der entsprechenden Anzahl Greifer 27. Der Übergang
in der Klemmung erfolgt in einer Stellung, bei welcher der Bogen 12 gemäss Figur 6
etwa zur Hälfte geöffnet ist. Ein Teil des Bogens 12 befindet sich somit unterhalb
der Stelle 80 und ein anderer Teil über der Stelle 80.
[0026] Die Wirkung der Öffnungsscheiben 23 bis 26 auf den Bogen 12 ist somit aufgehoben
und der Bogen 12 ist nun durch die Beschleunigungsrollen 29 geführt. Der Übergang
erfolgt unmittelbar, so dass der Bogen 12 also auch am Übergang jederzeit geführt
ist.
[0027] Der Bogen 12 wird nun durch die Beschleunigungsrollen 29 gemäss Figur 7 weiter transportiert.
Der Transport des Bogens 12 erfolgt gemäss der Neigung der Beschleunigungsrollen 29.
Entsprechend dieser Neigung, somit entsprechend dem Winkel α, wird der Bogen 12 bezüglich
der Transportrichtung der Transportkette 13 schräg nach unten transportiert. Der Bogen
12 erfährt damit eine Geschwindigkeitskomponente V
2 (Fig. 11a) in der Transportrichtung der Transportkette 13. Der Bogen 12 wird durch
die Beschleunigungsrollen 29 zwangsläufig so lange schräg transportiert bis der Bund
12c die Berührungspunkte der Beschleunigungsrollen 29 verlassen hat. Die geöffnete
untere Seite des Bogens 12 gelangt hiermit gemäss den Figuren 7 und 8 auf die Höhe
der Mitnehmer 13a. Anschliessend an die in Figur 8 gezeigte Stellung wird der Bogen
12 mit einer in Kettenlaufrichtung gerichteten Geschwindigkeitskomponente auf die
laufende Transportkette abgeworfen und von den Mitnehmern 13a mitgenommen. Der Stoss
der Mitnehmer 13a auf den Bogen 12 wird durch die genannte horizontale Geschwindigkeitskomponente
vermindert. Durch die genannte vertikale Abwurfkomponente wird durch die schräggestellten
Beschleunigungsrollen 29 nur geringfügig vermindert.
[0028] Dadurch können auch elektrostatisch aufgeladene Bogen 12 abgeworfen und verarbeitet
werden.
[0029] Weisen die Öffnungsscheiben 23 bis 26 einen Durchmesser von beispielsweise 205 mm
auf und sind die Beschleunigungsrollen 29 mit einem Winkel α von 30° geneigt, so beträgt
die horizontale Geschwindigkeitskomponente V
2 45% der Geschwindigkeit der Transportkette 13 bei einer Kettenteilung von 14 Zoll
(355,6 mm). Diese Geschwindigkeitskomponente kann durch eine Änderung des Winkels
α vergrössert oder verkleinert werden. Grundsätzlich ist eine Beschleunigung bis zu
100% möglich. In der Regel ist aber lediglich eine Vorbeschleunigung zweckmässig,
so dass die Bogen 12 auf der Transportkette 13 durch die Mitnehmer 13a positioniert
und weiter horizontal beschleunigt werden.
[0030] Die Figur lla zeigt schematisch mit gestrichelten Linien den Bereich 46, in welchem
die Bogen 12 geklemmt werden. In dem zum Falz 12c vertikal verlaufenden Bereich 46a
erfolgt die Klemmung durch die Öffnungsscheiben 23 bis 26 und im schräg verlaufenden
Bereich 46b erfolgt die Klemmung durch die Beschleunigungsrollen 29. Auch hier ist
ersichtlich, dass die Bogen 12 kontinuierlich und andauernd geführt sind. Der Schwerpunkt
der Bogen 12 liegt zwischen den beiden streifenartigen Abschnitten des Bereiches 46.
Der Klemmbereich 46 stellt damit sicher, dass die Bogen 12 die vorgesehene Ausrichtung
bis zu ihrer Freigabe und zum Abwurf auf die Transportkette 13 beibehalten. Der horizontale
Geschwindigkeitsvektor V
2 und der vertikale Geschwindigkeitsvektor V
1 ergeben den schräg nach unten und vorne verlaufenden Geschwindigkeitsvektor V
R.
[0031] Bei der Vorrichtung 50 gemäss den Figuren 9 und 10 werden die Bogen 12 ähnlich wie
oben erläutert durch Öffnungstrommeln B' und C' geöffnet und auf eine laufende Transportkette
13 abgeworfen. Die Vorrichtung, welche die Bogen 12 von einem Stapel abzieht, ist
auch hier weggelassen. Zum Greifen und Öffnen der Bogen 12 weisen die Trommeln B'
und C' ebenfalls Greifer 56 bzw. 55 auf, die in bekannter Weise ausgebildet sind.
[0032] Die Öffnungstrommeln B' und C' weisen gemäss Figur 10 parallele Wellen 51 und 52
auf, die an gegenüberliegenden Lagerschildern 68 auf Lagern 69 gelagert sind. Die
Wellen 51 und 52 sind ebenfalls parallel zu der hier lediglich angedeuteten Transportkette
13.
[0033] Auf den Wellen 51 und 52 sind jeweils im Abstand und parallel zueinander zwei Öffnungsscheiben
53 bzw. 54 angeordnet und drehfest mit der Welle 51 bzw. 52 verbunden. In Figur 10
sind die Wellen 51 und 52 so angetrieben, dass die Bogen 12 senkrecht zum Zeichnungsblatt
von oben nach unten transportiert und geöffnet werden.
[0034] Zum Beschleunigen der Bogen 12 in Transportrichtung der Transportkette 13 weisen
die Öffnungsscheiben 53 und 54 jeweils zwei diametral zueinander angeordnete und drehbar
gelagerte Trommeln 59 auf. Diese Trommeln 59 weisen gemäss Figur 9 eine bienenkorbähnliche
Form auf und sind jeweils auf einer Achse 61 gelagert, deren Drehachse eine Sehne
zum Umfangskreis der entsprechenden Öffnungsrolle 53 bzw. 54 bildet. Die Lagerung
auf den Wellen 56 erfolgt jeweils durch zwei im Abstand zueinander angeordnete Lager
62 und 63.
[0035] Die Trommeln 59 sind jeweils in einer Ausnehmung 57 so angeordnet, dass die äusserste
Meridianlinie 60a der Trommelfläche 60 einen Kreisabschnitt des Umfangskreises der
Öffnungstrommel bildet. Der Übergang von der Mantelfläche 53a bzw. 54a zur Trommelfläche
60 ist vorzugsweise stufenlos.
[0036] Die Trommeln 59 sind mittels eines Planetengetriebes 70 sowie zwei parallelen Antriebswellen
66 angetrieben. Das Planetengetriebe 70 ist mit einem Lager 71 auf der Welle 51 abgestützt
und weist ein Sonnenrad 72 sowie für jede Welle 66 ein Planetenrad 74 auf. Das Sonnenrad
72 ist über eine Stange 73 fest mit dem in Figur 10 rechts gezeigten Lagerschild 68
verbunden. Die Antriebswellen 66 sind an zwei im Abstand zueinander angeordneten Lagerplatten
75 gelagert, die fest mit der Welle 51 verbunden sind. Zwei auf jeder Antriebswelle
66 angeordnete Kegelräder 67 kämmen jeweils mit einem Kegelrad 64, das fest mit einer
der Trommeln 60 verbunden ist. Bei drehender Welle 51 werden zwangsläufig die Antriebswellen
66 um die Achse der Welle 51 gedreht und drehen gleichzeitig um die eigene Achse.
Entsprechend werden die Trommeln 59 jeweils um ihre Achse 61 gedreht. In der Figur
10 sind die Drehrichtungen der Trommeln 59 mit den Pfeilen 77 angedeutet. Die Trommel
59 der Welle 52 sind gleich angetrieben wie diejenige der Welle 51, in Fig. 10 ist
die entsprechende Antriebsvorrichtung aus zeichnerischen Gründen weggelassen.
[0037] Die Trommeln 59 haben im wesentlichen die Funktion der Beschleunigungsrollen 29 der
oben erläuterten Vorrichtung 14. Die horizontale Geschwindigkeit, welche die Trommeln
59 auf die Bogen 12 ausüben, sind jedoch zunehmend. Dies ergibt sich aus der bezüglich
der Achse 61 rotationssymmetrischen und bienenkorbförmigen Form dieser Trommeln 59.
Wie die Figur 9 zeigt, ändert sich der Umfang der Trommeln 59 entsprechend den Umfangslinien
60b mit zunehmendem Abstand zum Lager 62. Da nun die Trommeln 52 mit konstanter Geschwindigkeit
drehen, nimmt entsprechend die Umfangsgeschwindigkeit mit zunehmendem Abstand zum
Lager 62 stetig zu.
[0038] Die Bogen 12 werden wie oben erläutert gefasst und geöffnet und anschliessend zwischen
gegenüberliegenden Trommeln 59 schräg zur Transportrichtung die Transportkette 13
gefördert und schliesslich auf der Transportkette 13 abgeworfen. Der Übergang von
der Klemmung durch Klemmflächen 53a und 54a und anschliessend die aneinanderliegenden
Trommelflächen 60a ist hier ebenfalls nahtlos. Da die Bogen 12 zuerst im Bereich der
Lager 62 erfasst werden, ist entsprechend die Umfangsgeschwindigkeit anfangs vergleichsweise
klein und nimmt bis zu der in Figur 9 gezeigten Stellung stetig zu. Da bei der Vorrichtung
50 die Trommeln 60 direkt auf den Öffnungsscheiben 53 und 54 angeordnet sind, sind
die Klemmbereiche 46' gemäss Figur 11b beim Beschleunigen der Bogen 12 näher beieinander
als bei der oben erläuterten Vorrichtung. Die Vorrichtung 50 eignet sich deshalb besonders
zum Ablegen vergleichsweise kleiner Formate. Wie die Figur 11b zudem zeigt, verläuft
der Klemmbereich 46' entsprechend der zunehmenden horizontalen Geschwindigkeit nach
dem Erfassen durch die Trommeln 59 bogenförmig.
1. Vorrichtung zum Öffnen und Ablegen eines gefalzten Bogens (12) auf eine laufende Transportvorrichtung
(13), insbesondere Sammelkette, mit zwei Öffnungstrommeln (B, C), deren Achsen (15,
16; 51, 52) im wesentlichen parallel zur Transportrichtung der Transportvorrichtung
(13) verlaufen und die jeweils einen Bogen (12) öffnen und mit der geöffneten Seite
voraus nach unten auf die Transportvorrichtung (13) ablegen, wobei die Bogen (12)
in der Transportrichtung der Transportvorrichtung (13) vorbeschleunigt werden, dadurch
gekennzeichnet, dass öffnungstrommeln (B, C) Mittel (29, 59) zum Vorbeschleunigen
der Bogen (12) in horizontaler Richtung aufweisen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bogen (12) zu ihrer
Vorbeschleunigung von den Öffnungstrommeln (B, C) aussenseitig zwischen zwei gegeneinander
abrollenden Bereichen (46) gefasst werden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungstrommeln
jeweils wenigstens zwei Öffnungsscheiben (53-56; 53, 54) aufweisen, welche die Bogen
(12) jeweils nach dem Öffnen freigeben und diese von weiteren auf den Öffnungstrommeln
(B,C) angeordneten Mitteln (29, 59) erfasst und vor dem Abwerfen auf die Transportvorrichtung
(13) in deren Transportrichtung beschleunigt werden.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, daurch gekennzeichnet, dass die Öffnungsscheiben (53-56;
53, 54) am Umfang unterbrochen sind, derart, dass sie die Bogen (12) jeweils mit einem
bestimmten Teilbereich ihres Umfangs greifen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die genannten Mittel
(29) Beschleunigungsrollen aufweisen, die jeweils schräg auf den Wellen (15, 16) der
beiden öffnungsscheiben (23-26) angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschleunigungsrollen
(29) am Umfang ebenfalls unterbrochen sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschleunigungsrollen
(29) die Bogen (12) jeweils unmittelbar nach ihrem Freilassen durch die Öffnungsscheiben
(23-26) greifen und beschleunigen.
8. Vorrichtung nach einem der Anprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschleunigungsrollen
(29) jeweils an einem drehfesten Gestell gelagert sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschleunigungsrollen
(29) durch parallel zur Drehachse der Öffnungstrommel (B, C) verlaufende Führungsstangen
(30) antriebsverbunden sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschleunigungsrollen
(29) radial verlaufende Führungsschlitze (33) aufweisen, in denen jeweils eine auf
einer Führungsstange (30) angeordnete Kugel (32) verschieblich geführt ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass jede Öffnungstrommel
(B, C) wenigstens zwei Öffnungsscheiben (21-26) aufweist, die zwischen wenigstens
zwei Beschleunigungsrollen (29) angeordnet sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungsscheiben
(21-26) und die Beschleunigungsrollen (29) jeweils paarweise zusammenarbeiten.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschleunigungsrollen
(29) auf ihren greifenden Umfangsflächen (42) jeweils eine elastische Auflage aufweisen,
mit welcher die zu beschleunigenden Bogen gefasst werden.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschleunigungsrollen
(29) die zu beschleunigenden Bogen (12) jeweils aussenseitig erfassen und schräg zum
Falz (12c) des Bogens (12) auf diesen ablaufen.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschleunigungsrollen
(29) jeweils lediglich in einem oberen falznahen Bereich der Aussenseite ablaufen.
16. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die genannten Mittel (59)
zum Beschleunigen der Bogen (12) auf den Öffnungsscheiben (53, 54) angeordnet sind.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die genannten Mittel (59)
wenigstens zwei angetriebene Walzen oder Trommeln (59) aufweisen, die jeweils auf
einer Öffnungsscheibe (53, 54) angeordnet sind und die zum gemeinsamen Greifen und
Beschleunigen eines Bogens (12) zusammenarbeiten.
18. Vorrichtung nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Trommeln
(59) eine bienenkorbähnliche Form aufweisen.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden
Trommeln (59) jeweils auf einer Achse (61) drehbar gelagert sind, wobei diese Achse
(61) eine Sehne zum Umfang der Öffnungsscheibe bildet.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden
Trommeln (59) jeweils in einer Ausnehmung (57) der Öffnungsscheibe (53, 54) angeordnet
sind und ihr Umfang mit einer Meridianlinie (60a) einen Kreisbogen bildet, der bündig
ist zu einem vorlaufenden Umfangsbereich der Öffnungsscheiben (53, 54).
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass der Umfang
(60b) der Trommeln (59) in Laufrichtung gesehen stetig zunimmt, derart, dass die Bogen
(12) jeweils stetig zunehmend in der Laufrichtung der Transportrichtung (13) beschleunigt
werden.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass auf jeder
Öffnungsscheibe (53, 54) diametral gegenüberliegend zwei Trommeln (59) angeordnet
sind.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Trommeln
(59) jeweils über ein Planetengetriebe (70) angetrieben sind, das auf der Welle (51,
52) der entsprechenden Öffnungsscheibe (53, 54) abgestützt ist.