(19)
(11) EP 1 024 103 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
01.09.2004  Patentblatt  2004/36

(21) Anmeldenummer: 00101129.5

(22) Anmeldetag:  21.01.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B66B 1/46

(54)

Verfahren zur Nutzung einer Aufzugsanlage

Method for use of an elevator installation

Méthode d'utilisation d'une installation d'ascenseur


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE

(30) Priorität: 29.01.1999 EP 99101917

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
02.08.2000  Patentblatt  2000/31

(73) Patentinhaber: INVENTIO AG
CH-6052 Hergiswil (CH)

(72) Erfinder:
  • Friedli, Paul, Dr. sc.tech.
    5453 Remetschwil (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 0 879 782
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Nutzung einer Aufzugsanlage mit einer Erkennungsvorrichtung, die selbsttätig Daten von von einem Aufzugsbenutzer mitgeführten Informationsgeber liest und einer mit der Erkennungsvorrichtung in Verbindung stehenden Verarbeitungseinheit, die nach dem Erkennen von individuellen Merkmalen des Aufzugsbenutzers ein änderbares Fahrziel vorgibt und dem Aufzugsbenutzer mitteilt.

    [0002] Mit der EP 341 381 ist ein Verfahren und eine Einrichtung zur gesicherten und komfortablen Eingabe von Steuerbefehlen, insbesondere bei Aufzugsanlagen, bekanntgeworden, bei dem mit einem tragbaren, drahtlosen Sender Steuerbefehle an die Aufzugssteuerung gesendet werden können. Die portable Sendeeinheit besitzt zwei verschiedene Betriebsarten, "manuell, auf Knopfdruck" und "automatisch, permanent". Die gewünschte Betriebsart kann über einen Betriebsartenwähler auf der Sendeeinheit eingestellt werden. In der Betriebsart "manuell, auf Knopfdruck" kann mittels einer, auf der Sendeeinheit angebrachten Zehnertastatur das gewünschte Ziel direkt eingegeben und an die Aufzugssteuerung übermittelt werden. In der Betriebsart "automatisch, permanent" sendet die Sendeeinheit in bestimmtem Zeitintervallen gewünschte Zielinformationen an die Aufzugssteuerung weiter. Die Quittierung bzw. Signalisierung erfolgt auf einer auf der Sendeeinheit angebrachten Anzeige. Dem Benutzer wird so mitgeteilt, dass sein Zielruf registriert worden ist, und welchen Aufzug er benutzen muss.

    [0003] Beim vorstehend beschriebenen Verfahren ist die portable Sendeeinrichtung mit diversen Funktionstasten und einem Display versehen, was bedeutet, dass in jedem Fall zur Bestimmung der gewünschten Betriebsart der Sender zur Hand genommen werden muss. Dies ist dann unpraktisch, wenn ein Fahrgast keine freie Hand hat, um den Sender zu bedienen. Zudem wird in beiden Betriebsarten die Eingabequittierung und die zugewiesene Kabine nur auf dem Display des Senders angezeigt, den er deshalb jedesmal aus der Tasche nehmen muss, um die Anzeige abzulesen. Ausserdem sind die Abmessungen aufgrund der Funktionstasten und der Anzeige zu gross, um ein bequemes Mitführen des Senders zu ermöglichen. Schliesslich entsteht durch die Verwendung einer Tastatur und einer Anzeige ein erheblicher Fertigungsaufwand.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile der bekannten Einrichtung zu vermeiden und eine Aufzugsanlage vorzuschlagen, welche dem Fahrgast eine komfortable und sichere Nutzung bietet.

    [0005] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen, das durch den von den Aufzugsbenutzern mitgeführten Informationsgebern oder durch das Erkennen von Merkmalen der Aufzugsbenutzer der Aufzugssteuerung ohne persönliches Dazutun des Fahrgastes selbsttätig das gewünschte Fahrziel an die Aufzugsteuerung übermittelt wird. In Gebäuden wird die Sicherheit durch eine Zutrittsberechtigung nur zu bestimmten Stockwerken erhöht. Weiter vorteilhaft ist, dass die Aufzugsbenutzer auf die Fahrzielvorgabe je nach persönlicher Präferenz und innerhalb ihrer Zutrittsberechtigung Einfluss nehmen können.

    [0006] Aus der EP 0 879 782 A1 ist ein portables Eingabegerät bekannt geworden, mittels dem die Rufeingabe zeitlich und örtlich von der Aufzugsanlage getrennt vorgenommen werden kann. Das Eingabegerät hat die Form beispielsweise einer Armbanduhr. Als Schnittstelle zum Benutzer weist das Eingabegerät eine erste Anzeige zur Visualisierung von Daten, eine erste Tastatur zur manuellen Eingabe von Daten bzw. Fahrbefehlen und eine Audioeinheit zur akustischen Eingabe von Daten bzw. Fahrbefehlen und zur Erzeugung von Audioinformation für den Aufzugsbenutzer auf. Das beispielsweise per englischer Sprache gewählte Zielstockwerk "twenty seven" wird auf der Anzeige mit "27" angezeigt und in der Nähe der Aufzugsanlage automatisch an die Aufzugssteuerung übertragen. Die Aufzugssteuerung ihrerseits übermittelt dem portablen Eingabegerät die zugeteilte, die gewünschte Fahrt ausführende Aufzugskabine.

    [0007] Nachteilig bei diesem Eingabegerät ist, dass der Aufzugsbenutzer lediglich die Möglichkeit hat einen Fahrbefehl akustisch oder manuell einzugeben. Die Eingabe muss für jeden Fahrauftrag erneut vorgenommen werden.

    [0008] Durch die Verwendung eines Informationsspeichers erhält die Aufzugssteuerung neben dem gewünschten Zielstockwerk noch zusätzliche Transportbedingungen. Mit Hilfe einer im Bereich des Aufzugs angebrachten Eingabeeinrichtung kann der Fahrgast das Fahrziel noch nach seiner Wahl innerhalb seiner Zutrittsberechtigung abändern. Zudem wird dem Aufzugsbenutzer optisch und/oder akustisch die Eingabe quittiert und beispielsweise bei Aufzugsanlagen mit mehreren Aufzugskabinen die dem Ruf zugewiesene Kabine bekanntgegeben.

    [0009] In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt und im folgenden näher erläutert.

    [0010] Es zeigen:
    Fig. 1
    ein Blockschema einer Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens,
    Fig. 2
    eine Disposition und ein prinzipieller Aufbau einer Aufzugsanlage zur Anwendung des erfindungsgemässen Verfahrens und
    Fig. 3
    eine schematische Darstellung des erfindungsgemässen Auswahlverfahrens zur Fahrzielvorgabe.


    [0011] Die Fig. 1 und 2 sind mit der EP 0 699 617 A1 bekannt gemacht worden. In den Fig. 1 bis 3 ist mit 1 ein Informationsgeber bezeichnet, welcher beispielsweise als Karte im Kreditkartenformat oder als Schlüsselanhänger oder als Bestandteil eines Schlüssels ausgeführt sein kann. Dieser Informationsgeber 1 besteht hauptsächlich aus einer Übetragungseinrichtung beispielsweise in der Form einer Antenne 2 und einem Geber-Elektronikteil 3. Der Elektronikteil 3 weist eine Sende- und Empfangseinheit und einen ersten Speicher 3.1 mit einem Identifikations-Code auf. Zur Speisung der Elektronik 3 ist auf dem Informationsgeber 1 eine Batterie, vorzugsweise eine Langzeitbatterie, angebracht. Es besteht auch die Möglichkeit den Informationsgeber 1 als passives Element auszuführen und über ein elektromagnetisches Feld zu speisen. Die Geber-Elektronik 3 ist ausserhalb des Aufzugsbereiches ruhend und wird beispielsweise über ein von einer Erkennungsvorrichtung 5 ausgestrahltes elektromagnetisches Feld 4 aufgeweckt. Nach einer entsprechenden Anfrage der Erkennungsvorrichtung 5 sendet der Informationsgeber 1 Daten 6 an die Erkennungsvorrichtung 5. Diese Daten 6 können direkte Informationen, beispielsweise die Stockwerknummer über das gewünschte Zielstockwerk enthalten und/oder die Daten 6 dienen zur Identifikation (Identifikations-Code) eines Aufzugsbenutzers 35 und ermöglichen einen Zugriff auf die in einem zweiten Speicher 8 abgelegte Information über das Zielstockwerk. Nach einer vorgegebenen Zeit ohne Kommunikation fällt der Informationsgeber 1 wieder in den Ruhezustand. Der Speicher 8 ist in einer Verarbeitungseinheit 9 einer Aufzugsanlage angebracht und enthält die Informationen über das Zielstockwerk. Als Variante kann der die Zielstockwerkinformationen enthaltende zweite Speicher 8 direkt auf dem Informationsgeber 1 angebracht sein. In diesem Fall erhält die Erkennungsvorrichtung 5 direkt die Informationen über das Zielstockwerk. Desweiteren beinhaltet der Speicher 8 noch weitere individuelle Transportbedingungen und Angaben von Fahrgästen wie den Fahrgastnamen, Angaben über den benötigten Platzbedarf, Solofahrt (beispielsweise für wichtige Personen, Krankenbetten, Lebensmitteltransport, Abfalltransport etc.), Vorzugsfahrt, verlängerte Türöffnungszeit bei eingeschränkter Fortbewegungsfähigkeit, Betrieb für Körperbehinderte, Betriebsart für Kabinenreinigung, spezielle Betriebsarten in Krankenhäusern und Hotels, usw.. Die Erkennungsvorrichtung 5 ist mit mindestens einer Antenne 11 ausgerüstet und überwacht einen bestimmten Gebäudeteil im Zugang zu einer Aufzugsanlage. Sie sucht selbständig den entsprechenden Gebäudeteil nach Informationsgebern 1 ab und verwaltet die Kommunikation mit einem Elektronikteil 12. Der Elektronikteil 12 besteht aus einer Sende- und Empfangs-Einheit und einer Kommunikationsverwaltung. Die Kommunikation zwischen der Erkennungsvorrichtung 5 und dem Informationsgeber 1 kann beispielsweise mittels Funkfrequenzen oder im Infrarotbereich erfolgen. Die Erkennungsvorrichtung 5 kann auch mit einem Kartenleser 12.1 ausgerüstet sein, der der nicht berührungslosen Kommunikation zwischen der Erkennungsvorrichtung 5 und einem beispielsweise als Chipkarte mit Kontaktsatz ausgebildeten Informationsgeber 1 dient. Der Speicher 8 auf dem Informationsgeber 1 oder der Verarbeitungseinheit 9 kann über die Erkennungsvorrichtung 5 gelesen und vorzugsweise auch beschrieben werden. Die Erkennungsvorrichtung 5 übermittelt die vom Informationsgeber 1 erhaltenen Daten 6 über eine Drahtleitung 13 an die Verarbeitungseinheit 9 weiter. Anhand der Daten 6 wird in der Verarbeitungseinheit 9 das Zielstockwerk evaluiert und ein entsprechender Ruf 14 durch einen Zuteilungsalgorithmus 15 generiert und an die Aufzugssteuerung 10 weitergeleitet. Die erhaltene Zuteilung 16 kann beispielsweise mit dem Namen des Fahrgastes, dem Zielstockwerk oder einem Transportbedürfnis kombiniert und dem Fahrgast bekanntgegeben werden. Dies geschieht entweder über eine Drahtleitung 17 und eine Anzeige 18 oder akustisch, beispielsweise durch Sprachsynthese. Bei einer Aufzugsanlage mit nur einem Aufzug entfällt die Bekanntgabe der Zuteilung 16. Solange die Verarbeitungseinheit 9 anhand der Daten 6 kein wahrscheinliches Ziel ableiten kann, fordert sie den Fahrgast nach dessen Erkennung via Anzeige 18 oder akustisch auf sein Ziel an einer Eingabeeinrichtung 19 einzugeben. Die Verarbeitungseinheit 9 hat entweder einem eigenen Rechner, oder wird in die Aufzugssteuerung 10 integriert. Bei Aufzugsanlagen mit mehreren Aufzugskabinen arbeitet die Aufzugsteuerung 10 üblicherweise wie beispielsweise aus der EP 246 395 bekannt als Zielrufsteuerung. Der gesamte berührungslose Vorgang der Rufeingabe erfolgt handfrei und unabhängig von der Ausrichtung des Informationsgebers 1, dass heisst auch, dass der Informationsgeber 1 zur Identifikation für die Erkennungsvorrichtung 5 nicht sichtbar sein muss. Die kompakte Bauweise mit einer minimalen Bestückung von Bauteilen ermöglichen eine sehr kostengünstige Fertigung der Informationsgeber 1.

    [0012] Als Variante kann die Erkennungsvorrichtung 5 so eingerichtet sein, dass sie anhand eines individuellen Merkmals, beispielsweise auf optischem Weg (Gesichtskonturen, Fingerabdrücke, Iris) oder aufgrund der Sprache einen Fahrgast erkennt. Bei einer Übereinstimmung mit im Speicher 8 abgelegten Merkmalen sendet die Erkennungsvorrichtung 5 eine Meldung an die Verarbeitungseinheit 9. In diesem Fall kann auf einen Informationsgeber 1 verzichtet werden. Zur Änderung des vorgeschlagenen Zielstockwerkes ist auch hier eine Eingabeeinrichtung 19 anzubringen. Die Verarbeitungseinheit 9 evaluiert dann den Ruf wie in oben beschriebenem Ausführungsbeispiel.

    [0013] In bestimmten Fällen kann auf die Eingabeeinrichtung 19 verzichtet werden. Der Fahrgast kann somit nur Stockwerke erreichen zu denen er zutrittsberechtigt ist. Diese Zutrittsberechtigung wird anhand der im Speicher 8 abgelegten Informationen festgelegt. In einem Hotel können dies beispielsweise der Haupthalt und das Zimmerstockwerk sein.

    [0014] Der Informationsgeber 1 kann auch auf einem beliebigen Gegenstand angebracht sein. Bei Aufzügen in Parkhäusern von Warenhäusern und Flughäfen besteht das Problem, dass nicht im voraus bekannt ist, ob der Fahrgast einen Gepäck- oder Einkaufswagen mit sich führt oder nicht. Das Platzmanagement im Aufzug muss entsprechend verschieden geplant werden. Durch Informationsgeber 1 an den Wagen kann sehr einfach erkannt werden, ob der Passagier allein oder mit Wagen kommt. In Parkhäusern bekommt der Autofahrer an der Einfahrt eine Karte mit einem Informationsgeber 1. Diese Karte dient gleichzeitig als Ticket zur Zahlung der Parkgebühr. Auf seinem Parkstockwerk nimmt er eventuell einen Gepäckwagen mit. Sobald er sich dem Aufzug nähert wird er und ein eventueller Wagen von der Erkennungsvorrichtung 5 erkannt und seine Karte (Informationsgeber 1) mit dem momentanen Stockwerk beschrieben. Das Ziel ist bei Parkhäusern immer der Haupthalt des Gebäudes, sodass er sofort eine optimale Aufzugszuteilung erhält, die auch seine Platzbedürfnisse berücksichtigt. Der Fahrgast wird nun zum Ziel gebracht. Kommt er zurück zum Haupthalt, wird er automatisch, mit oder ohne Wagen, zu jenem Stock gebracht, wo sein Auto parkiert ist. Beim Checkpoint zum Verlassen des Parkhauses wird ihm die Karte (Informationsgeber 1) wieder abgenommen. Diese Variante kann auch in Hotels angewendet werden, wo die Karte (Informationsgeber 1) zusätzlich als Zimmerschlüssel dient. Als Zielstockwerke werden der Haupthalt und das Stockwerk, wo sich das entsprechende Zimmer befindet, vorgegeben.

    [0015] Eine weitere Variante besteht darin, dass der Informationsgeber 1 nicht als separate Karte mitgeführt wird, sondern als codiertes Schlüsselmittel ausgeführt ist. Beispielsweise kann in einem Wohn- oder Bürogebäude der Gebäudeschlüssel mit dem Informationsgeber 1 versehen werden. Die Erkennungsvorrichtung 5 ist dann am Türschloss angebracht, so dass bereits beim Öffnen der Türe die Aufzugssteuerung 10 den Zielruf erhält. In einem Bürogebäude kann der Vorgang beim Bedienen beispielsweise der Stempeluhr zur Zeiterfassung erfolgen.

    [0016] Fig. 2 zeigt eine Disposition und den prinzipiellen Aufbau einer Aufzugsanlage 30 zur Anwendung des erfindungsgemässen Auswahlverfahrens, welches auch zur Nutzung einer Aufzugsanlage mit lediglich einem Aufzug anwendbar ist. Eine Aufzugsgruppe mit den Aufzügen 31a, 31b und 31c führt vom Haupthalt 32 mit dem Zugang 33 in die oberen Stockwerke. Im Bereich des Zugangs 33, 34 jeden Stockwerks ist mindestens eine Erkennungsvorrichtung 5 angebracht. Der Sende- und Empfangsbereich einer Erkennungsvorrichtung 5 umfasst den ihr zugeordneten Zugang. Die Erkennungsvorrichtungen 5 sind einige Schritte beabstandet von den Aufzügen 31a, 31b, 31c aufgestellt, sodass der Aufzugssteuerung 10 frühzeitig das Fahrziel übermittelt wird und der zugeteilte Aufzug möglichst vor oder gleichzeitig mit dem Fahrgast an der Schachttür eintrifft. Somit kann ein Fahrgast 35 erkannt und ein Aufzug 31a, 31b, 31c bereitgestellt werden, ohne dass dieser unmittelbar vor die Erkennungsvorrichtung 5 stehen muss. Im Bereich der Erkennungsvorrichtung 5 wird zum Ändern des vorgeschlagenen Zielstockwerks eine Eingabeeinrichtung 19 angeordnet. Oberhalb oder seitlich der Stockwerktüren und/oder an der Eingabeeinrichtung 19 befinden sich Anzeigevorrichtungen 18. Dem Fahrgast 35 wird der zugewiesene Aufzug und das implizit vom Informationsgeber 1 angegebene Fahrziel bekanntgegeben, bevor sich der Aufzug 31a, 31b, 31c auf dem Einsteigestockwerk befindet. Wenn der Fahrgast 35 nun ein anderes Fahrziel wählen möchte, kann er dies explizit an der Eingabeeinrichtung 19 tun. Der implizit eingegebene Ruf wird somit annulliert. Die Verarbeitungseinheit 9 merkt sich diese Änderung und wird für diesen Fahrgast 35 der Aufzugssteuerung 10 jeweils zur gleichen Tageszeit das neue Fahrziel bereithalten. Nach gewisser Zeit liegt im Speicher 8 soviel statistisches Material über den Fahrgast 35 vor, dass er bei gleichbleibenden Gewohnheiten zu beliebigen Zeiten automatisch ans richtige Fahrziel gebracht wird.

    [0017] Will der Fahrgast zu einem anderen als zu dem von der Verarbeitungseinheit 9 vorgeschlagenen Stockwerk, kann über die Eingabeeinrichtung 19 das Zielstockwerk geändert bzw. gewählt werden. Die Eingabeeinrichtung 19, beispielsweise als Zehnertastatur ausgeführt, ist im Bereich der Erkennungsvorrichtung 5 angebracht und steht in direkter Verbindung 20 mit der Verarbeitungseinheit 9. Das neue Zielstockwerk wird im Speicher 8 ergänzt. Dieses Vorgehen ermöglicht es, dass nun die Verarbeitungseinheit 5 anhand der identifizierten Person, der Tageszeit, des Wochentags und dem Startstockwerk die üblichen Zielstockwerke des Fahrgastes evaluieren kann.

    [0018] Identifikationsdaten wie auch der Umfang der Zutrittsberechtigung (Zutrittsberechtigte Stockwerke) eines jeden neuen Aufzugsbenutzers werden beispielsweise von einem Sicherheitsbeauftragten des betreffenden Gebäudes beispielsweise mittels separatem Rechner auf den Informationsgeber 1 bzw. auf die Verarbeitungseinheit 9 übertragen. Der Aufzugsbenutzer 35 hat dann gesamthaft die in Fig. 3 dargestellte Auswahl, Einfluss auf die Fahrzielvorgabe innerhalb seiner Zutrittsberechtigung nehmen können.

    [0019] Nach der Identifikation des Aufzugsbenutzers wird in der Regel automatisch ein Basisziel vorgegeben, das beispielsweise dem Stockwerk des Büros oder Zimmers des Aufzugsbenutzers entspricht. Die Vorgabe wird auf der Anzeige 18 visualisiert und danach ausgeführt.

    [0020] Der Aufzugsbenutzer 35 kann nach der Identifikation die Vorgabe seines Basisziels mittels einer bestimmten Tastenkombination auf der Eingabeeinrichtung 19 aufheben und eine andere Art von Fahrzielvorgabe wählen, wobei mindestens folgende Auswahl möglich ist:

    Kein Ziel:



    [0021] Der Informationsgeber 1 hat bei dieser Art von Fahrzielvorgabe lediglich eine Schlüsselfunktion. Der Aufzugsbenutzer muss vor jeder Fahrt sein gewünschtes Fahrziel via Eingabeeinrichtung 19 beispielsweise innerhalb eines Zeitfensters der Aufzugssteuerung 10 mitteilen. Wählbar sind alle Stockwerke der Zutrittsberechtigung des jeweiligen Aufzugsbenutzers.

    Fixes Ziel:



    [0022] Diese Art von Fahrzielvorgabe entspricht derjenigen des Basisziels mit dem Unterschied, dass der Aufzugsbenutzer sein eigenes innerhalb der Zutrittsberechtigung liegendes Basisziel vorgeben kann.

    Zuletzt gewähltes Ziel:



    [0023] Die Verarbeitungseinheit 9 merkt sich die letzte Fahrt des jeweiligen Aufzugsbenutzers und zeigt bei dieser Art von Fahrzielvorgabe die letzte Fahrt nach der Identifikation des jeweiligen Aufzugsbenutzers automatisch auf der Anzeige 18 an.

    Gelerntes Ziel:



    [0024] Diese Art von Zielvorgabe ist weiter oben bereits beschrieben worden. Die Verarbeitungseinheit 9 merkt sich die Gewohnheiten des jeweiligen Aufzugsbenutzers hinsichtlich zu welcher Zeit angefahrener Stockwerke und zeigt nach der Identifikation das gewohnheitsmässig benutzte Stockwerk an.

    [0025] Kombinationen aus obigen Varianten sind beispielsweise als Tagesprofil wählbar. Beispielsweise kann ein Tagesprofil mit dem Basisziel als Fahrzielvorgabe zwischen Acht und Neun, mit dem gelernten Ziel als Fahrzielvorgabe zwischen Neun und Zehn, mit keinem Ziel als Fahrzielvorgabe zwischen Zehn und Elf und mit dem fixen Ziel als Fahrzielvorgabe zwischen Elf und Zwölf gewählt werden.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Nutzung einer Aufzugsanlage mit einer Erkennungsvorrichtung (5), die selbsttätig Daten (6) eines Aufzugsbenutzers liest und einer mit der Erkennungsvorrichtung (5) in Verbindung stehenden Verarbeitungseinheit (9), die aus den Daten (6) des Aufzugsbenutzers das Fahrziel bestimmt und dem Aufzugsbenutzer mitteilt,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass der Aufzugsbenützer Einfluss nehmen kann auf die Bestimmung des Fahrziels durch Auswahl eines bestimmten Fahrzielvorgabemodus, wobei das Fahrziel solange nach dem gewählten Fahrzielvorgabemodus bestimmt wird, bis ein anderer Fahrzielvorgabemodus gewählt wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    individuelle Merkmale des Aufzugsbenutzers erkannt werden.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass das Fahrziel nach dem Erkennen der individuellen Merkmale dem Aufzugsbenutzer mitgeteilt wird.
     
    4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass der Aufzugsbenutzer eine von seinen individuellen Merkmalen abhängige Basiszielvorgabe wählen kann.
     
    5. Verfahren nach Anspruch 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass der Aufzugsbenutzer eine von der Verarbeitungseinheit (9) bestimmte Basiszielvorgabe wählen kann.
     
    6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass der Aufzugssteuerung (10) vom Aufzugsbenutzer vor jeder Fahrt ein gewünschtes Fahrziel via einer Eingabeeinrichtung (9) mitgeteilt wird.
     
    7. Verfahren nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass der Aufzugsbenutzer eine fixe Fahrzielvorgabe wählen kann, bei der der Aufzugsbenutzer ein Fahrziel nach seinem Wunsch und innerhalb seiner Zutrittsberechtigung vorgeben kann.
     
    8. Verfahren nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass der Aufzugsbenutzer eine Zielvorgabe mit dem zuletzt gewählten Ziel wählen kann.
     
    9. Verfahren nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass der Aufzugsbenutzer eine Zielvorgabe mit dem von der Verarbeitungseinheit (9) gelernten Ziel wählen kann, wobei das gelernte von den Gewohnheiten des Aufzugsbenutzers abgängige Ziel jedes Mal nach dem Erkennen der individuellen Merkmale dem Aufzugsbenutzer mitgeteilt wird.
     
    10. Verfahren nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass der Aufzugsbenutzer ein Profil mit mindestens zwei Arten von Zielvorgaben wählen kann, wobei sich die Zielvorgaben chronologisch folgen.
     


    Claims

    1. Method for use of an elevator installation with a detector (5) which automatically reads data (6) of an elevator user, and with a processing unit (9) connected to the detector (5) which determines from the data (6) of the elevator user and communicates to him the destination floor,
    characterized in that
    the elevator user can exercise influence on determination of the destination floor by selecting a certain destination-floor preselection mode, the destination floor being determined according to the selected destination-floor preselection mode until a different destination-floor preselection mode is selected.
     
    2. Method according to Claim 1,
    characterized in that
    individual characteristics of the elevator user are recognized.
     
    3. Method according to Claim 2,
    characterized in that
    after recognition of the individual characteristics the destination floor is communicated to the elevator user.
     
    4. Method according to Claim 1 or 2,
    characterized in that
    the elevator user can select a standard preselected destination floor depending on his individual characteristics.
     
    5. Method according to Claim 4,
    characterized in that
    the elevator user can select a standard preselected destination floor determined by the processing unit (9).
     
    6. Method according to one of claims 1 to 5,
    characterized in that
    before each trip a desired destination floor is communicated to the elevator control (10) by the elevator user via an input device (9).
     
    7. Method according to Claim 1,
    characterized in that the elevator user can select a fixed preselected destination floor in which the elevator user can specify a destination floor according to his wish and within his access authorization.
     
    8. Method according to Claim 1,
    characterized in that
    the elevator user can select a preselected destination floor with the destination last chosen.
     
    9. Method according to Claim 1,
    characterized in that
    the elevator user can select a preselected destination floor with the destination learnt by the processing unit (9), the learnt destination depending on the habits of the elevator user being communicated to the elevator user each time after recognition of the individual characteristics of the elevator user.
     
    10. Method according to Claim 1,
    characterized in that
    the elevator user can select a profile with at least two types of destination-floor preselection, the destination preselections taking place chronologically.
     


    Revendications

    1. Méthode de utilisation d'une installation d'ascenseur avec un dispositif de reconnaissance (5) qui lit automatiquement les données (6) d'un utilisateur d'ascenseur et avec une unité de traitement (9) qui communique avec le dispositif de reconnaissance (5), l'unité de traitement (9) établissant la destination à partir des données (6) de l'utilisateur d'ascenseur et qui la communique à l'utilisateur d'ascenseur, caractérisée par le fait que l'utilisateur d'ascenseur peut influencer la détermination de la destination à l'aide d'une sélection d'un mode de donnée de destination déterminé, auquel cas la destination est déterminée pendant longtemps après le mode de donnée de destination choisi, jusqu'à ce qu'un autre mode de donnée de destination soit choisi.
     
    2. Méthode selon la revendication 1, caractérisée par le fait que des caractéristiques individuelles de l'utilisateur d'ascenseur sont reconnues.
     
    3. Méthode selon la revendication 2, caractérisée par le fait que la destination est communiqué à l'utilisateur d'ascenseur après la reconnaissance des caractéristiques individuelles.
     
    4. Méthode selon la revendication 1 ou 2, caractérisée par le fait que l'utilisateur d'ascenseur peut choisir une destination de base qui dépend de ses caractéristiques individuelles.
     
    5. Méthode selon la revendication 4, caractérisée par le fait que l'utilisateur d'ascenseur peut choisir une donnée de destination de base déterminée par l'unité de traitement (9).
     
    6. Méthode selon une des revendications de 1 à 5, caractérisée par le fait que l'utilisateur d'ascenseur communique avant chaque voyage une destination souhaitée au système de manoeuvre d'ascenseur (10) par l'intermédiaire d'une installation d'introduction (9).
     
    7. Méthode selon la revendication 1, caractérisée par le fait que l'utilisateur d'ascenseur peut choisir une donnée de destination fixe, avec laquelle l'utilisateur d'ascenseur peut fixer une destination selon son désir et dans le cadre de son autorisation d'accès.
     
    8. Méthode selon la revendication 1, caractérisée par le fait que l'utilisateur d'ascenseur peut choisir une donnée de destination avec la destination choisie la dernière fois.
     
    9. Méthode selon la revendication 1, caractérisée par le fait que l'utilisateur d'ascenseur peut choisir une donnée de destination avec la destination mémorisé par l'unité de traitement (9), auquel cas la destination mémorisée, qui dépend des habitudes de l'utilisateur d'ascenseur, est communiqué à l'utilisateur d'ascenseur à chaque fois après la reconnaissance des caractéristiques individuelles.
     
    10. Méthode selon la revendication 1, caractérisée par le fait que l'utilisateur d'ascenseur peut choisir un profil avec au moins deux sortes de donnée de destination, auquel cas les données de destination se suivent par ordre chronologique.
     




    Zeichnung