(19)
(11) EP 1 024 445 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.08.2000  Patentblatt  2000/31

(21) Anmeldenummer: 99124193.6

(22) Anmeldetag:  03.12.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7G06F 17/30
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 29.01.1999 DE 19903648

(71) Anmelder: ROBERT BOSCH GMBH
70442 Stuttgart (DE)

(72) Erfinder:
  • Mueller, Fred
    31139 Hildesheim (DE)
  • Hartkopp, Oliver
    31228 Peine (DE)
  • Schmidt, Heinrich
    31199 Diekholzen (DE)

   


(54) Verfahren zum Erzeugen von Präsentationsdaten aus einem dynamischen Datenbestand


(57) Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen von Präsentationsdaten, welche einer Datensenke, aus einem dynamischen Datenbestand zugeführten werden, welcher durch einen Datenfluss aus einer Datenquelle aktualisiert wird. Hierbei wird die Erzeugung neuer Präsentationsdaten aus dem dynamischen Datenbestand in Abhängigkeit vom Datenfluss durchgeführt.




Beschreibung

Technisches Gebiet



[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen von Präsentationsdaten, welche einer Datensenke, aus einem dynamischen Datenbestand, welcher durch einen Datenfluss aus einer Datenquelle aktualisiert wird, zugeführten werden gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Stand der Technik



[0002] Bei der Erzeugung von Präsentationsdaten aus dynamischen Datenbeständen ergibt sich die Schwierigkeit, dass bei der Darstellung der Präsentationsdaten bzw. deren Weitergabe an eine nachgeschaltete, datenverarbeitende Applikation die Präsentationsdaten einerseits so aktuell wie möglich sein sollten, sich aber andererseits nicht ständig verändern sollten, da dann beispielsweise eine Ablesbarkeit der Präsentationsdaten von einem Display nicht mehr gewährleistet ist. Diese beiden Forderungen stehen sich konkurrierend gegenüber. In herkömmlichen derartigen Verfahren erfolgt eine Auffrischung bzw. Erzeugung der Präsentationsdaten aus dem dynamischen Datenbestand in einem fest vorgegebenen zeitlichen Zyklus mit einer an die Datensenke angepassten, fest vorgegebenen Zykluszeit. So erfolgt beispielsweise ein Abgleich der Präsentationsdaten mit dem dynamischen Datenbestand, welcher die Präsentationsdaten auf den aktuellen Stand des dynamischen Datenbestandes bringt, alle fünf Minuten.

[0003] Dieses bisherige Verfahren der diskreten, zyklischen Auffrischung der Präsentationsdaten hat den Nachteil, dass Datenänderungen in den dynamischen Daten im schlechtesten Fall eine gesamte Zykluszeit zurückgehalten werden, bis sie in die Präsentationsdaten übernommen werden. Ein Beispiel für derartige dynamische Daten sind mittels RDS/TMC (Radio Daten System) übertragene Verkehrsmeldungen, welche als dynamischer Datenbestand in einem RDS/TMC-Autoradio vorgehalten werden, bis die Datensenke, in Form eines vom Fahrer ablesbaren Displays, mit den aktuell im dynamischen Datenbestand vorhandenen Daten aktualisiert wird. In der Zeit zwischen der Aufnahme der Daten über einen Verkehrsstau in den dynamischen Datenbestand und der Anzeige auf dem Display dem Fahrer ist die Information über den Verkehrsstau nicht zugänglich. Benötigt der Fahrer beispielsweise für die Fahrt von seiner Wohnung zu einer Autobahnauffahrt, auf der ein Stau gemeldet ist, ca. vier Minuten und beträgt die Zykluszeit für einen Update der Präsentationsdaten fünf Minuten, so erhält der Fahrer diese für ihn wichtige Information ggf. erst nach Auffahren auf die Autobahn, obwohl die Daten über den Verkehrsstau auf dieser Autobahn bereits seit zwei Minuten vor dem Auffahren auf die Autobahn im dynamischen Datenbestand des RDS/TMC-Autoradios vorlagen. Der Fahrer steht trotz seines RDS/TMC-Verkehrsmeldesystems im Stau, was ärgerlich ist und ihn mit seinem System unzufrieden macht.

Darstellung der Erfindung, Aufgabe, Lösung, Vorteile



[0004] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Verfahren der obengenannten Art zur Verfügung zu stellen, welches die obengenannten Nachteile beseitigt und den Gegensatz zwischen "aktuellen" Präsentationsdaten und sich nicht "ständig hektisch ändernden" Präsentationsdaten löst.

[0005] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren der o.g. Art mit den in Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmalen gelöst.

[0006] Dazu ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Erzeugung neuer Präsentationsdaten aus dem dynamischen Datenbestand in Abhängigkeit vom Datenfluss durchgeführt wird.

[0007] Dies hat den Vorteil, dass eine "intelligente Dämpfung" für die Erzeugung der Präsentationsdaten aus dem dynamischen Datenbestand zur Verfügung steht. Neue Daten stehen in den Präsentationsdaten schneller zur Verfügung, wobei andererseits der Abgleich der Präsentationsdaten mit dem dynamischen Datenbestand nicht so oft erfolgt, dass die der Datensenke zugeführten Daten in unerwünschter Weise ständig wechseln.

[0008] Vorzugsweise Weitergestaltungen des Verfahrens sind in den Ansprüchen 2 bis 12 beschrieben.

[0009] Zweckmäßigerweise ist die Datensenke eine nachgeschaltete, datenverarbeitende Applikation und/oder eine Datenanzeigevorrichtung, wie beispielsweise ein Display oder Bildschirm.

[0010] Eine Optimierung der Verfügbarkeit des dynamischen Datenbestandes bei einem Datenfluss, welcher ein kontinuierlicher Daten-/Meldungsstrom ist, welcher eine Anzahl von Daten des dynamischen Datenbestandes verändert, erzielt man dadurch, dass die Erzeugung neuer Präsentationsdaten aus dem dynamischen Datenbestand durchgeführt wird, wenn die Anzahl der Daten des dynamischen Datenbestandes für eine vorbestimmte Zeitspanne konstant bleibt. Der kontinuierliche Daten-/Meldungsstrom beinhaltet beispielsweise RDS/TMC-Nachrichten.

[0011] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform bestimmt sich die erste vorbestimmte Zeitspanne Tdynlock aus der Formel Tdynlock = tÜ * 4 + tÜ * 0,5 , wobei tÜ ein durchschnittlicher Zeitabschnitt zur vollständigen Übertragung eines einzelnen Datenelementes ist.

[0012] Eine Optimierung der Verfügbarkeit des dynamischen Datenbestandes bei einem Datenfluss, welcher eine Abfolge von übertragenen Datenpaketen ist, erzielt man dadurch, dass die Erzeugung neuer Präsentationsdaten aus dem dynamischen Datenbestand durchgeführt wird, wenn nach einem Datenpaket für eine zweite vorbestimmte Zeitspanne kein weiteres Datenpaket nachfolgt. Hierdurch wird der Datenbestand in seiner Gesamtheit bewertet ohne dass ggf. mit unvollständigen Teilinformationen gearbeitet wird, welche zu falschen Schlussfolgerungen in der Datensenke, also bei der weiteren Verarbeitung der Daten, führen könnten.

[0013] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform bestimmt sich die zweite vorbestimmte Zeitspanne Tdynlock aus der Formel Tdynlock = tmax + tAÜS, wobei tmax eine maximale zeitliche Differenz ist, in der Nachrichten einer Folge bei der Datensenke eintreffen, und TAÜS eine Zeitspanne zum Anfordern, Übertragen und Starten eines nächsten Verarbeitungsschrittes für eine Folgenachricht ist.

[0014] Ein ggf. als Fehlverhalten interpretiertes Verändern der Präsentationsdaten bei einem untypischen Datenaufkommen wird dadurch vermieden, dass nach der Erzeugung neuer Präsentationsdaten aus dem dynamischen Datenbestand ein weiteres Erzeugen neuer Präsentationsdaten aus dem dynamischen Datenbestand für eine dritte vorbestimmte Zeitspanne gesperrt wird. Die dritte vorbestimmte Zeitspanne Tlock bestimmt sich in besonders bevorzugter Weise aus der Formel Tlock = MAX[tmin,tmaxV], wobei tmin eine minimal von einem Benutzer akzeptierte Zeitspanne zwischen zwei Auffrischungen der Präsentationsdaten aus dem dynamischen Datenbestand und tmaxV eine maximale Verarbeitungszeit der Datensenke ist.

[0015] Um unabhängig vom Datenaufkommen in jedem Fall eine Auffrischung der Präsentationsdaten aus dem dynamischen Datenbestand zu erzielen, wird in vorteilhafter Weise nach einer vorbestimmten vierten Zeitspanne in jedem Fall die Erzeugung neuer Präsentationsdaten aus dem dynamischen Datenbestand durchgeführt. Hierbei bestimmt sich die vierte vorbestimmte Zeitspanne beispielsweise aus der Formel Tforceunlock = tmaxA, wobei tmaxA eine maximale von einem Benutzer akzeptierte Zeitspanne zwischen zwei Auffrischungen der Präsentationsdaten aus dem dynamischen Datenbestand ist.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen



[0016] Nachstehend wird die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Diese zeigen in
Fig. 1
ein Datensystem in Blockdarstellung,
Fig. 2
eine erste graphische Darstellung einer einhüllenden Funktion einer Anzahl von Daten in einem dynamischen Datenbestand mit einer Auslösefunktion zum Erzeugen von Präsentationsdaten gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 3
eine graphische Darstellung über die Zeit von einer Datenquelle an einen dynamischen Datenbestand eingehenden Nachrichten mit einer Auslösefunktion zum Erzeugen von Präsentationsdaten gemäß einer zweiten bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens,
Fig. 4
eine zweite graphische Darstellung einer einhüllenden Funktion einer Anzahl von Daten in einem dynamischen Datenbestand mit einer Auslösefunktion zum Erzeugen von Präsentationsdaten gemäß einer dritten bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 5
eine dritte graphische Darstellung einer einhüllenden Funktion einer Anzahl von Daten in einem dynamischen Datenbestand mit einer Auslösefunktion zum Erzeugen von Präsentationsdaten gemäß einer vierten bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens,

Bester Weg zur Ausführung der Erfindung



[0017] Figur 1 zeigt in Blockdarstellung ein Datensystem zum Ausführen des erfindungsgemäßen Verfahrens mit einer Datenquelle 10, welche mit einem Datenfluss 12 neue, aktuelle Daten in einen dynamischen Datenbestand 14 einspeichert. Aus dem dynamischen Datenbestand 14 werden bei nachfolgend näher beschriebenen Ereignissen Präsentationsdaten 16 erzeugt, welche an eine nachfolgende Datensenke 18, wie beispielsweise eine nachgeschaltete, datenverarbeitende Applikation, und/oder einen Bildschirm, weitergegeben werden. Der Datenfluss 12 ist beispielsweise ein kontinuierlicher Daten-/Meldungsstrom mit RDS/TMC-Nachrichten, wobei diese in dem dynamischen Datenbestand 14 beispielsweise in einem RDS/TMC-Autoradio abgespeichert werden. Alternativ ist der Datenfluss 12 eine "schnelle" Abfolge von Datenpakten mit GSM-TMC-Meldungen, welche in dem dynamischen Datenbestand 14 abgespeichert werden.

[0018] Die graphische Darstellung gemäß Fig. 2 veranschaulicht eine Funktion 20 über die Zeit, welche auf der horizontalen Achse 22 aufgetragen ist. Diese Funktion 20 entspricht einer Belegung eines Speichers für den dynamischen Datenbestand 14 und wird nachfolgend auch als Meldungsspeicherbelegung bezeichnet. Auf der vertikalen Achse 24 ist diese Meldungsspeicherbelegung bzw. die Anzahl der Meldungen im Speicher des dynamischen Datenbestandes aufgetragen.

[0019] Gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt ein Erzeugen von neuen Präsentationsdaten 16 aus den Daten des dynamischen Datenbestandes 14 dann, wenn diese Anzahl 24 der Meldungen im Speicher des dynamischen Datenbestandes 14 für eine erste vorbestimmte Zeitspanne 26 konstant ist. Mit anderen Worten, wenn die Steigung der einhüllenden Funktion 20 der Meldungsspeicherbelegung 24 für einen definierten Zeitabschnitt 26 gleich null ist, wird von einem zwischen Datenquelle 10 und dynamischen Datenbestand 14 abgeglichenen Datenbestand ausgegangen und es werden neue Präsentationsdaten 16 erzeugt. Der Vorgang der Erzeugung von Präsentationsdaten 16 wird nachfolgend auch als Auffrischen der Präsentationsdaten 16 bezeichnet. Bei 28 ist die Anzahl 24 der Meldungen im Speicher für den dynamischen Datenbestand 14 für den Zeitraum 26 Tdynlock, welcher mit gestrichelter Linie veranschaulicht ist, konstant und die Präsentationsdaten 16 werden aufgefrischt.

[0020] Die erste vorbestimmte Zeitspanne 26, in der sich ein Füllgrad 24 des Meldungsspeichers des dynamischen Datenbestandes 14 nicht verändern darf, errechnet sich beispielsweise bei RDS/TMC folgendermaßen: Tdynlock = (Durchschnittliche Dauer der vollständigen Übertragung eines einzelnen Datenelementes) * 4 + (Durchschnittliche Dauer der vollständigen Übertragung eines einzelnen Datenelementes) * 0,5. Der zweite Summand dient dem Antialiasing.

[0021] In einem speziellen Beispiel für den Datenfluss 12 werden beispielsweise aufgrund einer 2-von-3-Prüfung 3 Sekunden zum Übertragen einer Einsequenzmeldung benötigt. Um eine Fünfsequenzmeldung zu übertragen werden beispielsweise aufgrund der 2-von-3-Prüfung 15 Sekunden benötigt. Die durchschnittliche Dauer der vollständigen Übertragung eines einzelnen Datenelementes beträgt somit 9 Sekunden.

[0022] In diesem Beispiel wäre also Tdynlock = 36 + 4,5 ≈ 40 Sekunden. Dies ist lediglich ein Beispiel eines realen Datenflusses 12. Bei anderen Daten-bzw. Meldungsquellen 10 kann Tdynlock abhängig von der Art des Meldungsaufkommens völlig anders gebildet werden.

[0023] Fig. 3 veranschaulicht eine alternative bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens. Hierbei wird als Datenfluss 12 eine "schnelle" Abfolge von Datenpaketen, wie beispielsweise schnell aufeinanderfolgende SMS-Nachrichten (Short Message Service) angenommen. Die Auffrischung der Präsentationsdaten 16 wird solange verzögert, bis ein weiteres Datenpaket als unwahrscheinlich angenommen werden kann. Diese Ausführungsform ist analog zur vorhergehenden gemäß Fig. 2 mit dem Unterschied, dass eine Sperrung für die Auffrischung der Präsentationsdaten 16 nach einem als atomar angenommenen Verarbeitungsprozess eines Datenpaketes um eine zweite vorbestimmte Zeitspanne 32 einsetzt, welche in Fig. 2 jeweils ebenfalls mit gestrichelter Linie angedeutet ist. Bei 34, 36 und 38 trifft versetzt über eine Zeitachse 30 jeweils eine Nachricht ein, wobei die Nachrichten bei 36 und 38 jeweils innerhalb der zweiten vorbestimmten Zeitspanne 32 eintreffen und somit das Auffrischen der Präsentationsdaten 16 verzögern. Erst nach der Nachricht bei 38 trifft innerhalb der zweiten vorbestimmten Zeitspanne 32 keine weitere Nachricht ein und die Präsentationsdaten 16 werden bei 40, also nach Verstreichen der zweiten vorbestimmten Zeitspanne 32 ohne eintreffen einer weiteren Nachricht aufgefrischt.

[0024] Der zweite vorbestimmte Zeitabschnitt 32, den das System wartet, bevor es die Präsentationsdaten 16 auffrischt bzw. generiert, errechnet sich beispielsweise bei der Übertragung von einer Folge von SMS-Nachrichten folgendermaßen:Tdynlock = (maximale zeitliche Differenz in der Nachrichten einer Folge bei der Datensenke 18 eintreffen) + (Zeit zum Anfordern, Übertragen und Starten des nächsten Verarbeitungsprozesses für die Folgenachricht). In dem obigen Beispiel wäre also Tdynlock = 6 + 0,8 ≈ 7 Sekunden. Dies ist lediglich ein Beispiel für einen realen Datenfluss 12. Bei anderen Meldungsquellen 10 kann Tdynlock abhängig von der Art des Meldungsaufkommens völlig anders gebildet werden.

[0025] Fig. 4 illustriert in einer zu Fig. 2 analogen Darstellung eine dritte bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens. Hierbei bezeichnen gleiche Bezugsziffern gleiche Teile, so dass zu deren Erläuterung auf die obige Beschreibung der Fig. 2 verwiesen wird. Nach dem Auffrischen bzw. dem Update der Präsentationsdaten 16 bei 28 wird für ein dritte vorbestimmte Zeitspanne 42, welche mit strichpunktierter Linie angedeutet ist, eine weiteres Update der Präsentationsdaten 16 gesperrt. Sollten tatsächlich die auch als Dämpfungsmaßnahmen bezeichneten Verfahrensweisen gemäß der Fig. 2 und 3 durch ein untypisches Datenaufkommen nicht zum Tragen kommen, wird auf diese Weise ein Verhalten des Systems beim Auffrischen der Präsentationsdaten 16 unterbunden, welches von einem Betrachter als Fehlverhalten interpretiert werden könnte.

[0026] Die dritte vorbestimmte Zeitspanne 42 errechnet sich beispielsweise wie folgt: Tlock = MAX[(minimal vom Benutzer akzeptierter Zeitabstand zwischen zwei Auffrischungen), (maximale Verarbeitungszeit der nachfolgenden Applikation, die auf die Präsentationsdaten 16 aufsetzten)], wobei "MAX" eine Funktion bezeichnet, die als Ergebnis den jeweils größeren Wert der Argumente in den eckigen Klammern hat. Beispielsweise ist Tlock = 1 Minute, was einem minimal vom Benutzer akzeptierten Zeitabstand zwischen zwei Auffrischungen entspricht.

[0027] Fig. 4 veranschaulicht in einer zu Fig. 2 und 3 analogen Darstellung eine vierte bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens. Hierbei bezeichnen gleiche Bezugsziffern gleiche Teile, so dass zu deren Erläuterung auf die obige Beschreibung der Fig. 2 und 3 verwiesen wird. Mit 44 ist ein Zeitpunkt bezeichnet, an dem zuletzt keine Sperre vorhanden war. Nach einer vierten vorbestimmten Zeitspanne 46 Tforceunlock wird der Update der Präsentationsdaten 16 zum Zeitpunkt 48 erzwungen. Durch das dynamische Sperren des Updates ( dynamisches Locking) gemäß Fig. 2 bis 4 würden in dem in Fig. 5 dargestellten Beispiel die Präsentationsdaten 16 länger als die vierte vorbestimmte Zeitspanne 46 Tforceunlock zurückgehalten, weil aufgrund eines hohen Meldungsaufkommens in der Datenquelle 10 der Abgleich mit der Datenquelle 10 nicht innerhalb der vierten vorbestimmte Zeitspanne 46 Tforceunlock als positiv "angenommen" werden kann. Hier wird deshalb nach Verstreichen der vierten vorbestimmte Zeitspanne 46 Tforceunlock ohne Auffrischung der Präsentationsdaten 16 ein entsprechender Update dadurch erzwungen, dass die Sperre kurz außer Kraft gesetzt wird.

[0028] Die vierte vorbestimmte Zeitspanne 46 Tforceunlock bestimmt sich beispielsweise als eine maximal vom Benutzer akzeptierte Zeitspanne zwischen zwei Auffrischungen und beträgt beispielsweise 5 Minuten.


Ansprüche

1. Verfahren zum Erzeugen von Präsentationsdaten, welche einer Datensenke, aus einem dynamischen Datenbestand, welcher durch einen Datenfluss aus einer Datenquelle aktualisiert wird, zugeführten werden
dadurch gekennzeichnet, dass
die Erzeugung neuer Präsentationsdaten aus dem dynamischen Datenbestand in Abhängigkeit vom Datenfluss durchgeführt wird.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Datensenke eine nachgeschaltete, datenverarbeitende Applikation und/oder eine Datenanzeigevorrichtung, wie beispielsweise ein Display oder Bildschirm, ist.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Datenfluss ein kontinuierlicher Daten-/Meldungsstrom ist, welcher eine Anzahl von Daten des dynamischen Datenbestandes verändert, wobei die Erzeugung neuer Präsentationsdaten aus dem dynamischen Datenbestand durchgeführt wird, wenn die Anzahl der Daten des dynamischen Datenbestandes für eine vorbestimmte Zeitspanne konstant bleibt.
 
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
der kontinuierliche Daten-/Meldungsstrom RDS/TMC-Nachrichten beinhaltet.
 
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich die erste vorbestimmte Zeitspanne Tdynlock aus der Formel

bestimmt, wobei tÜ ein durchschnittlicher Zeitabschnitt zur vollständigen Übertragung eines einzelnen Datenelementes ist.
 
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Datenfluss eine Abfolge von übertragenen Datenpaketen ist, wobei die Erzeugung neuer Präsentationsdaten aus dem dynamischen Datenbestand durchgeführt wird, wenn nach einem Datenpaket für eine zweite vorbestimmte Zeitspanne kein weiteres Datenpaket nachfolgt.
 
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Abfolge übertragener Datenpakete GMS-TMC-Meldungen beinhaltet.
 
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich die zweite vorbestimmte Zeitspanne Tdynlock aus der Formel

bestimmt, wobei tmax eine maximale zeitliche Differenz ist, in der Nachrichten einer Folge bei der Datensenke eintreffen, und TAÜS eine Zeitspanne zum Anfordern, Übertragen und Starten eines nächsten Verarbeitungsschrittes für eine Folgenachricht ist.
 
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
nach der Erzeugung neuer Präsentationsdaten aus dem dynamischen Datenbestand ein weiteres Erzeugen neuer Präsentationsdaten aus dem dynamischen Datenbestand für eine dritte vorbestimmte Zeitspanne gesperrt wird.
 
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich die dritte vorbestimmte Zeitspanne Tlock aus der Formel

bestimmt, wobei tmin eine minimal von einem Benutzer akzeptierte Zeitspanne zwischen zwei Auffrischungen der Präsentationsdaten aus dem dynamischen Datenbestand und tmaxV eine maximale Verarbeitungszeit der Datensenke ist.
 
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
nach einer vorbestimmten vierten Zeitspanne in jedem Fall die Erzeugung neuer Präsentationsdaten aus dem dynamischen Datenbestand durchgeführt wird.
 
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass sich die vierte vorbestimmte Zeitspanne aus der Formel

bestimmt, wobei tmaxA eine maximale von einem Benutzer akzeptierte Zeitspanne zwischen zwei Auffrischungen der Präsentationsdaten aus dem dynamischen Datenbestand ist.
 




Zeichnung