[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Passiv-Infrarotmelder mit einem wärmeempfindlichen
Sensor und mit einem Fokussiermittel zur Bündelung der aus verschiedenen radialen
Überwachungsbereichen auf den Melder fallenden Wärmestrahlen auf den Sensor.
[0002] Passiv-Infrarotmelder dieser Art sind seit Jahren bekannt und weit verbreitet. Sie
dienen insbesondere zur Feststellung der Anwesenheit oder des Eindringens von unbefugten
Personen in einen Überwachungsraum durch Nachweis der von diesen Personen ausgesandten
typischen Infrarotstrahlung, welche durch das Fokussiermittel auf den Sensor gelenkt
wird. Als Fokussiermittel werden entweder Fresnellinsen verwendet, die in das an der
Frontseite des Meldergehäuses angeordnete Eintrittsfenster für die Infrarotstrahlung
integriert sind (siehe dazu beispielsweise EP-A-0 559 110), oder ein im Inneren des
Meldergehäuses angeordneter Spiegel, der aus einzelnen Reflektoren besteht (siehe
dazu beispielsweise EP-A-0 303 913).
[0003] Sowohl die Fresnellinsen als auch die Spiegel sind so ausgebildet, dass der zu überwachende
Raum mit vom Melder ausgehenden Überwachungsbereichen fächerförmig überdeckt ist.
Sobald ein Wärmestrahlung aussendendes Objekt in einen Überwachungsbereich eindringt,
detektiert der Sensor die von diesem Objekt ausgesandte Wärmestrahlung, wobei die
Detektion am sichersten ist, wenn sich das Objekt quer zum Überwachungsbereich bewegt.
[0004] Die Passiv-Infrarotmelder der heutigen Generation detektieren zwar Eindringlinge
innerhalb des Wirkbereichs des Melders sehr zuverlässig, liefern aber keine Informationen
über die Position des Einbrechers im Wirkbereich. Das ist zwar für übliche, konventionelle
Anwendungen nicht erforderlich, könnte aber für gewisse neue Anwendungen durchaus
erwünscht sein.
[0005] Eine solche neue Anwendung wäre beispielsweise ein Passiv-Infrarotmelder, bei dem
einzelne Überwachungszonen wahlweise, beispielsweise durch einen internen Schalter,
aktiv oder inaktiv einstellbar sind. Man könnte bei solchen Meldern tagsüber gewisse
Überwachungszonen auf Besucherstörung oder Alarm, also aktiv, und die restlichen Zonen
inaktiv schalten. Eine andere Anwendungsmöglichkeit wäre die Überwachung eines Raums,
beispielsweise des Schalterraums einer Bank, mit Videokameras, wobei die Kameras die
Bilder speichern, wenn die Bildverarbeitung dies verlangt. Da die Kameras zur Überwachung
eines Raumes bekanntlich einen grossen Öffnungswinkel aufweisen müssen und daher die
Bildqualität im allgemeinen schlecht ist, wäre es wünschenswert, eine Kamera mit engem
Sichtwinkel und somit höherer Auflösung verwenden und diese anhand des Signals eines
Infrarotmelders auf den interessierenden Raumbereich ausrichten zu können.
[0006] Durch die Erfindung soll nun ein Passiv-Infrarotmelder angegeben werden, der nicht
nur eine Detektion sondern auch eine Lokalisierung eines Eindringlings in seinem Wirkbereich
ermöglicht.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass der Melder mindestens zwei
wärmeempfindliche Sensoren aufweist, und dass das Fokussiermittel so aufgebaut und
angeordnet ist, dass jeder Überwachungsbereich anhand der Anzahl und Nummer der jeweils
mit Wärmestrahlung beaufschlagten Sensoren eindeutig identifizierbar ist.
[0008] Eine erste bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemässen Melders ist dadurch
gekennzeichnet, dass die Ausgangssignale der Sensoren zu einem einzigen, codierten
Sensorsignal zusammengefasst sind, welches für jeden Sensor ein dessen Beaufschlagung
oder Nichtbeaufschlagung mit Wärmestrahlung anzeigendes Zeichen aufweist, und dass
jedem Überwachungsbereich ein solches codiertes Sensorsignal zugeordnet ist.
[0009] Eine zweite bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemässen Passiv-Infrarotmelders
ist dadurch gekennzeichnet, dass das Fokussiermittel aus einer Anzahl von Fokussierelementen
aufgebaut ist, deren Anzahl grösser ist diejenige der Überwachungsbereiche, und dass
zwischen den Fokussierelementen und den Überwachungsbereichen eine eindeutige gegenseitige
Zuordnung besteht.
[0010] Wenn der Melder n Sensoren aufweist, dann ergibt das 2
n-1 Kombinationsmöglichkeiten mit eindeutiger Identifikation des Azimuts eines Eindringlings;
das sind bei akzeptablen n=3 Sensoren m=7 Überwachungsbereiche und das ist eine bei
den heutigen Passiv-Infrarotmeldern eine übliche Grösse. Wie leicht einzusehen ist,
benötigt man für die eindeutige Zuordnung zwischen Fokussierelementen und Überwachungsbereichen
bei drei Sensoren und sieben Überwachungsbereichen (3∗1) + (3∗2) + (1∗3), also insgesamt
12 Fokussierelemente, was verglichen mit den für die gleiche Anzahl von Überwachungsbereichen
erforderlichen 7 Fokussierelementen eines konventionellen Passiv-Infrarotmelders eine
Erhöhung um etwa 70% bedeutet.
[0011] Gemäss einer dritten bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemässen Passiv-Infrarotmelders
ist das Fokussiermittel durch eine Spiegelanordnung oder durch eine Fresnellinse gebildet.
Die Spiegelanordnung ist vorzugsweise durch einen einzigen, die Fokussierelemente
bildende Reflektoren aufweisenden, Spiegel gebildet.
[0012] Wenn man berücksichtigt, dass ein in heutigen Meldern üblicher Spiegel beispielsweise
knapp 50 mm breit ist, dann würde der Spiegel für den erfindungsgemässen Passiv-Infrarotmelder
etwa 85 mm breit sein, was für viele Anwendungen noch akzeptabel sein sollte.
[0013] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemässen Passiv-Infrarotmelders
ist dadurch gekennzeichnet, dass das Fokussiermittel so ausgebildet ist, dass ein
gegebenes Überdeckungsmuster der Überwachungsbereiche auf einen einem Bruchteil des
ursprünglichen Öffnungswinkels entsprechenden Teilbereich komprimiert und bis zum
Erreichen des ursprünglichen Öffnungswinkels wiederholt ist.
[0014] Bei dieser Ausführungsform wird durch entsprechende Formgebung der Fokussiermittel,
z.B. bei einem Spiegel durch entsprechende Auflösung in Teilspiegel bei gleichzeitiger
Verkleinerung der Fokussierelemente, das Überdeckungsmuster von einem Öffnungwinkel
von beispielsweise 90° auf 15° oder 30° komprimiert und dann entsprechend sechs bzw.
drei Mal wiederholt. Dadurch wird eine extrem dichte Überdeckung des Überwachungsraums
erreicht, was insbesondere für das sogenannte Präsenzmonitoring sehr attraktiv ist.
Besonders bei Verwendung eines Arrays von wärmeempfindlichen Sensoren kann damit eine
extrem dichte Überdeckung des Überwachungsraums erreicht werden.
[0015] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemässen Passiv-Infrarotmelders
ist dadurch gekennzeichnet, dass anhand der codierten Sensorsignale eine Verfolgung
der Bewegung eines Eindringlings durch die verschiedenen Überwachungsbereiche erfolgt.
[0016] Vorzugsweise ist bei der Alarmentscheidung die Bewegung eines Eindringlings zwischen
den Überwachungsbereichen mitberücksichtigt, wobei als Kriterium gilt, dass sich ein
Eindringling von einem Überwachungsbereich direkt nur in einen unmittelbar benachbarten
Überwachungsbereich bewegen kann. Auf diese Weise können Störungen, die Überwachungsbereiche
in beliebiger Reihenfolge befallen, als nicht relevant eliminiert werden. Ausserdem
eröffnet sich die Möglichkeit, anhand des Bewegungsmusters zu erkennen, dass sich
im Überwachungsraum mehr als ein Eindringling befindet, was für die ausrückende Polizei
von grossem Interesse ist.
[0017] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert; es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung der Fokussiermittel eines erfindungsgemässen Passiv-Infrarotmelders;
und
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung des mit den Fokussiermitteln von Fig. 1 erzeugten Überdeckungsmusters.
[0018] Die in Fig. 1 dargestellten Fokussiermittel eines Passiv-Infrarotmelders sind durch
drei (allgemein: mehrere) konventionelle Spiegel R, R', R" gebildet, von denen jeder
aus einer Anzahl von Reflektoren besteht. Jedem Spiegel ist ein wärmempfindlicher
Sensor, beispielsweise ein Pyrosensor S, S' bzw. S" oder ein Thermosäulensensor (siehe
dazu Europäische Patentanmeldung Nr. 98 115 476) zugeordnet. Wenn in der folgenden
Beschreibung von Pyrosensor die Rede ist, dann soll das nicht einschränkend verstanden
werden. Selbstverständlich kann anstatt der Spiegel R, R', R" auch eine Fresnellinse
verwendet werden, was in der Regel aus Platz- und Kostengründen auch der Fall sein
wird. Die Darstellung mit den Spiegeln wurde aus Gründen der besseren Verständlichkeit
gewählt.
[0019] Wie beispielsweise in der EP-A-0 303 913 beschrieben ist, sind die einzelnen Reflektoren
jedes einzelnen Spiegels so ausgebildet, dass der zu überwachende Raum mit vom Melder
ausgehenden Überwachungsbereichen fächerförmig überdeckt ist, wobei entsprechend zu
verschiedenen Abständen vom Melder mehrere solcher "Fächerbereiche" oder Überwachungszonen
vorgesehen sind. Man unterscheidet beispielsweise vier Überwachungszonen, eine Fernzone,
eine mittlere Zone, eine Nahzone und eine sogenannte Look-Down Zone, die durch vier
in vertikaler Richtung versetzte Reihen von Reflektoren abgedeckt sind.
[0020] Diese Reihen sind beim Spiegel R die die Reflektoren A
n enthaltende Reihe für die Fernzone, die die Reflektoren B
m enthaltende Reihe für die mittlere Zone, die die Reflektoren C
k enthaltende Reihe für die Nahzone und die den Reflektor D enthaltende Reihe für die
Look-Down Zone. Die fächerförmige Überdeckung wird durch gegenseitige Versetzung der
Reflektoren jeder Reihe in horizontaler Richtung erreicht, wobei zur Erzielung eines
annähernd gleichförmigen Überdeckungsmusters die Anzahl der Reflektoren pro Reihe
mit dem Abstand der jeweiligen Überwachungszone vom Melder zunimmt.
[0021] Jeder Reflektor "blickt" in einen bestimmten Raumwinkel einer bestimmte Zone, empfängt
die aus diesem Raumwinkel einfallende Wärmestrahlung und bündelt diese auf den zugeordneten
Pyrosensor S. Sobald ein Wärmestrahlung aussendendes Objekt in einen Überwachungsbereich
eindringt, detektiert der Sensor die von diesem Objekt ausgesandte Wärmestrahlung,
worauf der Melder ein Alarmsignal abgibt. Dieses Alarmsignal gibt an, dass sich ein
Objekt, beispielsweise ein Eindringling, im Überwachungsraum befindet, lässt aber
keine Rückschlüsse auf die genaue Position des Eindringlings im Überwachungsraum zu.
[0022] Die bisherigen Angaben und Überlegungen gelten für einen Passiv-Infrarotmelder mit
einem einzigen Spiegel R, R' oder R" oder mit einer einem solchen Spiegel entsprechenden
Fresnellinse. Wenn nun mehrere, darstellungsgemäss drei, Spiegel R, R' und R" mit
mehreren, darstellungsgemäss drei, zugeordneten Pyrosensoren S, S' bzw. S" verwendet
werden, wird eine Bestimmung der Position eines Eindringlings (sogenanntes "tracking")
möglich, wenn man die Reflektoren der einzelnen Spiegel und die Pyrosensoren so kombiniert,
dass eine eindeutige Identifikation des Azimuts eines Eindringlings möglich wird.
[0023] In Fig. 2 ist symbolisch ein Melder M eingezeichnet, der eine Spiegelanordnung der
in Fig. 1 dargestellten Art enthält. Der Melder M ist beispielsweise in einer Ecke
eines zu überwachenden Raumes montiert und überdeckt die mit Ü1 bis Ü7 bezeichneten
Überwachungsbereiche der Fernzone (Reihe mit den Reflektoren A). Die Überwachungsbereiche
der anderen Zonen sind nicht eingezeichnet; es wird in diesem Zusammenhang auf die
EP-A-0 303 913, insbesondere auf deren Fig. 3 verwiesen. Die Reflektoren A
n, A
n' und A
n" mit n=1 bis 7 sind so angeordnet und ausgebildet, dass ein Reflektor mit dem Index
1 Wärmestrahlung aus dem Überwachungsbereich Ül empfängt, einer mit dem Index 2 Wärmestrahlung
aus dem Überwachungsbereich Ü2, und so weiter. In der genannten EP-A-0 303 913 ist
gezeigt, dass die Reflektoren B1 und B5 auf die Überwachungsbereiche Ü1 bzw. Ü7 gerichtet
sind (wenn auch nicht auf die Fernzone, sondern auf die mittlere Zone) und die Reflektoren
B3, C2 und D auf den Überwachungsbereich Ü4.
[0024] Durch Linien vom Melder M zu den Überwachungsbereichen Ü
n ist angedeutet, welcher Reflektor den betreffenden Überwachungsbereich überdeckt,
also mit Wärmestrahlung aus diesem Überwachungsbereich beaufschlagt ist. Dabei symbolisiert
eine voll ausgezogene Linie eine Strahlung zu einem Reflektor A des Spiegels R, eine
gestrichelte Linie eine Strahlung zu einem Reflektor A' des Spiegels R' und eine strichpunktierte
Linie eine Strahlung zu einem Reflektor A" des Spiegels R".
[0025] Darstellungsgemäss sind die Überwachungsbereiche Ü1 bis Ü7 wie folgt überdeckt:
Tabelle 1
Überwachungsbereich |
Überdeckung durch Reflektor(en) |
Ü1 |
A1(+B1) |
Ü2 |
A2'+ A2" |
Ü3 |
A3' |
Ü4 |
A4 + A4' + A4" (+ B3 + B3' + B3") (+ C2 + C2' + C2") (+ D + D' + D") |
Ü5 |
A5+A5' |
Ü6 |
A6+A6" |
Ü7 |
A7"(+B5") |
[0026] Aus dieser Aufstellung ergibt sich, dass eine Anzahl von Reflektoren, und zwar die
Reflektoren A2, A3, A7, A1', A6', A7', A1", A3" und A5" nicht benötigt wird. Diese
Reflektoren, die in Fig. 1 schraffiert sind, können ebenso wie die entsprechenden
Reflektoren der anderen Reihen weggelassen werden, wodurch sich eine Reduktion der
Breite der Spiegelanordnung um etwa 40% ergibt.
[0027] Die in Tabelle 1 in Klammern gesetzten Reflektoren für die näheren Zonen deuten an,
dass diese Reflektoren in die Auswertung miteinbezogen werden können, allerdings unter
Verlust der radialen Auflösung. Man könnte auch die restlichen Reflektoren der näheren
Zonen analog wie diejenigen der Fernzonen ausrichten, beispielsweise die Reflektoren
B2 und B4 auf Ü3 bzw. Ü5 und C1 und C2 auf Ü1 bzw. Ü7. Dadurch wären gleichsam vom
Melder M zu den Empfangsbereichen Ü1 bis Ü7 Vorhänge gespannt und man könnte das Durchdringen
jedes Vorhangs durch einen Eindringling detektieren.
[0028] Da die einfallende Wärmestrahlung von den Reflektoren des Spiegels R auf den Pyrosensor
S, von den Reflektoren des Spiegels R' auf den Pyrosensor S' und von den Reflektoren
des Spiegels R" auf den Pyrosensor S" fokussiert wird, ergibt sich für die einzelnen
Überwachungsbereiche die folgende Beaufschlagung der Pyrosensoren:
Tabelle 2
Überwachungsbereich |
Pyrosensor(en) |
Ü1 |
S |
Ü2 |
S' + S" |
Ü3 |
S" |
Ü4 |
S + S' + S" |
Ü5 |
S + S' |
Ü6 |
S + S" |
Ü7 |
S" |
[0029] Somit ist jedem Überwachungsbereich nur ein bestimmter Pyrosensor oder nur eine bestimmte
Kombination von zwei oder drei Pyrosensoren zugeordnet und man kann aus Nummer und
Anzahl der gleichzeitig mit Wärmestrahlung beaufschlagten Pyrosensoren eindeutig auf
den betreffenden Überwachungsbereich schliessen.
[0030] Allgemein ausgedrückt ergeben n Pyrosensoren 2
n-1 Kombinationsmöglichkeiten mit eindeutiger Identifikation des Azimuts eines Eindringlings,
also bei 3 Pyrosensoren 7, bei 4 Pyrosensoren 15 Kombinationsmöglichkeiten, und so
weiter. Wenn aus irgendwelchen Gründen die Anzahl der Pyrosensoren so beschränkt ist,
dass diese für die benötigten Kombinationsmöglichkeiten nicht ausreichen, dann kann
man benachbarte Überwachungsbereiche zusammenfassen.
[0031] Wenn man berücksichtigt, dass das in der EP-A-0 303 913 gezeigten Überdeckungsmuster
zusätzlich zu den sieben Überwachungsbereichen der Fernzone noch fünf Überwachungsbereiche
in der mittleren Zone und drei Überwachungsbereiche in der Nahzone, also insgesamt
15 Überwachungsbereiche aufweist, dann kann man durch Verwendung eines vierten Pyrosensors
alle 15 Überwachungsbereiche eindeutig identifizieren und erhält dadurch zusätzlich
eine, wenn auch grobe, radiale Auflösung.
[0032] Wenn die in Fig. 2 dargestellten 7 Überwachungsbereiche eine zu grobe Überdeckung
des zu überwachenden Raumes ergeben sollten und eine dichtere Überdeckung gewünscht
wird, dann kann man das einen Winkel von etwa 90° überdeckende Überdeckungsmuster
durch entsprechende Formgebung der Spiegel auf beispielsweise 15° oder 30° komprimieren
und dann so oft wiederholen bis wieder der ursprüngliche Winkel von 90° erreicht ist.
Eine Komprimierung von 90° auf 30° würde bedeuten, dass jedem der Pyrosensoren S,
S' und S" je drei Spiegel R1, R2, R3; R1', R2', R3' bzw. R1", R2", R3" mit entsprechend
schmäleren Reflektoren zugeordnet wären, wobei die Spiegel mit dem Index 1 den Winkelbereich
von 0° bis 30°, die Winkel mit dem Index 2 den Winkelbereich von 30° bis 60° und die
Spiegel mit dem Index 3 den Winkelbereich von 60° bis 90° überdecken würden.
[0033] In diesem Fall könnte man aus Nummer und Anzahl der gleichzeitig mit Wärmestrahlung
beaufschlagten Pyrosensoren zwar auf die Nummer des betreffenden Überwachungsbereichs
schliessen, ohne aber zu wissen, in welchem der drei genannten Winkelbereiche sich
dieser Überwachungsbereich befindet. Die Bestimmung des Winkelbereichs kann aber softwaremässig
erfolgen, und zwar auf folgende Art:
[0034] Wenn "1" bedeutet, dass der betreffende Pyrosensor mit Wärmestrahlung beaufschlagt
ist, und "0", dass er keine Wärmestrahlung empfängt, dann kann man den Inhalt von
Tabelle 1 wie folgt anschreiben und damit das Signal der Pyrosensoren codieren (das
erste Bit steht für den Pyrosensor S, das zweite Bit für den Pyrosensor S' und das
dritte Bit für den Pyrosensor S"):
Tabelle 3
Überwachungsbereich |
Sensorsignal codiert |
Ü1 |
100 |
Ü2 |
011 |
Ü3 |
001 |
Ü4 |
111 |
Ü5 |
110 |
Ü6 |
101 |
Ü7 |
001 |
[0035] Wenn das codierte Sensorsignal "111" lautet, befindet sich der Eindringling im Überwachungsbereich
Ü4 und kann sich von dort nur nach Ü3 oder nach Ü5 weiterbewegen. Wenn er sich in
der Richtung von Ü7 nach Ü1 durch einen Winkelbereich bewegt und an dessen Rand gelangt,
erhält man das Signal "100". Lautet nun das nächste Signal "001", dann weiss man,
dass der Eindringling in den nächsten Winkelbereich eingedrungen ist. Mit Hilfe der
codierten Sensorsignale, lässt sich also der Weg eines Eindringlings im überwachten
Raum verfolgen, und zwar auch dann, wenn das Überdeckungsmuster auf einen Bruchteil
des ursprünglichen Öffnungswinkels komprimiert und entsprechend oft wiederholt ist.
Das codierte Signal liefert auch Anhaltspunkte über die Anzahl der eventuellen Einbrecher,
was für die ausrückende Polizei von nicht geringem Interesse ist.
[0036] Wenn im überwachten Raum eine Überwachungskamera installiert ist, dann kann sich
diese anhand des tracking des Einbrechers auf diesen ausrichten und auch bei engem
Sichtwinkel eine Aufnahme mit guter Auflösung machen, was bei heutigen Anwendungen
nicht möglich ist. Diese Anwendung ist besonders für Banken, Museen und dergleichen
interessant.
[0037] Eine andere interessante Applikation ist die Möglichkeit, durch einen Schalter bestimmte
Überwachungsbereiche wahlweise aktiv oder inaktiv zu schalten und dadurch in Räumen
mit Besuchern auch tagsüber bestimmte Zonen zu überwachen. Ausserdem kann man in der
Nacht, bei scharf geschaltetem Melder, bestimmte Problemzonen im Überwachungsraum,
in denen sich beispielsweise Fax- oder Klimageräte befinden, ausschalten. Die Vervielfachung
des Überdeckungsmusters besitzt insbesondere hinsichtlich der Verwendung von Pyro-Arrays
für Intrusionsdetektion und Präsenzmonitoring ein vielversprechendes Potential, weil
die Störsicherheit beträchtlich erhöht wird.
1. Passiv-Infrarotmelder mit einem wärmeempfindlichen Sensor (S, S', S") und mit einem
Fokussiermittel (R, R', R") zur Bündelung der aus verschiedenen radialen Überwachungsbereichen
(U1 - Ü7) auf den Melder (M) fallenden Wärmestrahlen auf den Sensor, dadurch gekennzeichnet,
dass der Melder (M) mindestens zwei wärmeempfindliche Sensoren (S, S', S") aufweist,
und dass das Fokussiermittel so aufgebaut und angeordnet ist, dass jeder Überwachungsbereich
(Ü1 - Ü7) anhand der Anzahl und Nummer der jeweils mit Wärmestrahlung beaufschlagten Sensoren
(S, S', S") eindeutig identifizierbar ist.
2. Passiv-Infrarotmelder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Melder (M)
drei wärmeempfindliche Sensoren (S, S', S") aufweist.
3. Passiv-Infrarotmelder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgangssignale
der Sensoren (S, S', S") zu einem einzigen, codierten Sensorsignal zusammengefasst
sind, welches für jeden Sensor (S, S', S") ein dessen Beaufschlagung oder Nichtbeaufschlagung
mit Wärmestrahlung anzeigendes Zeichen aufweist, und dass jedem Überwachungsbereich
(Ü1 - Ü7) ein solches codiertes Sensorsignal zugeordnet ist.
4. Passiv-Infrarotmelder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
das Fokussiermittel (R, R', R") aus einer Anzahl von Fokussierelementen (A, A', A")
aufgebaut ist, deren Anzahl grösser ist als diejenige der Überwachungsbereiche (U1 - Ü7), und dass zwischen den Fokussierelementen und den Überwachungsbereichen (Ü1 - Ü7) eine eindeutige gegenseitige Zuordnung besteht.
5. Passiv-Infrarotmelder nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
das Fokussiermittel (R, R', R") durch eine Fresnellinse gebildet ist.
6. Passiv-Infrarotmelder nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
das Fokussiermittel (R, R', R") durch eine Spiegelanordnung gebildet ist.
7. Passiv-Infrarotmelder nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Spiegelanordnung
durch einen einzigen, die Fokussierelemente (A, A', A") bildende Reflektoren aufweisenden,
Spiegel gebildet ist.
8. Passiv-Infrarotmelder nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass
das Fokussiermittel (A, A', A") so ausgebildet ist, dass ein gegebenes Überdeckungsmuster
der Überwachungsbereiche (U1 - Ü7) auf einen einem Bruchteil des ursprünglichen Öffnungswinkels entsprechenden Teilbereich
komprimiert und bis zum Erreichen des ursprünglichen Öffnungswinkels wiederholt ist.
9. Passiv-Infrarotmelder nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass
anhand der codierten Sensorsignale eine Verfolgung der Bewegung eines Eindringlings
durch die verschiedenen Überwachungsbereiche (Ü1 - Ü7) erfolgt.
10. Passiv-Infrarotmelder nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Alarmentscheidung
die Bewegung eines Eindringlings zwischen den Überwachungsbereichen (Ü1 - Ü7) mitberücksichtigt ist, wobei als Kriterium gilt, dass sich ein Eindringling von
einem Überwachungsbereich (Ün) direkt nur in einen unmittelbar benachbarten Überwachungsbereich (Ün+1 oder Ün-1) bewegen kann.