(19)
(11) EP 1 025 888 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.08.2000  Patentblatt  2000/32

(21) Anmeldenummer: 99123535.9

(22) Anmeldetag:  26.11.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A63H 17/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 03.02.1999 DE 29901806 U

(71) Anmelder: Bruder Spielwaren GmbH + Co. KG
90768 Fürth (DE)

(72) Erfinder:
  • Bruder, Paul Heinz
    90768 Fürth (DE)

(74) Vertreter: Schneck, Herbert, Dipl.-Phys., Dr. et al
Rau, Schneck & Hübner Patentanwälte Königstrasse 2
90402 Nürnberg
90402 Nürnberg (DE)

   


(54) Spielzeugfahrzeug, insbesondere Betonmischer oder dergleichen


(57) Bei einem Spielzeugfahrzeug mit einem manuell drehantreibbaren Drehsilo oder dergleichen, insbesondere Betonmischer, wobei die Drehbewegung einer manuell betätigten Kurbel (26) umgesetzt wird in eine Drehbewegung des Drehsilos, ist zur Schaffung eines möglichst vorbildgetreuen Erscheinungsbildes und zur Realisierung der Funktion eines Kurbelantriebes zum Beispiel für ein Drehsilo problemlos vorgesehen, daß die Drehkurbel (26) an einem Gehäuseteil (9), insbesondere einem beim natürlichen Vorbild dem Wassertank entsprechenden Gehäuseteil (9), an einer schwenkbaren Klappe (27) angeordnet ist, wobei die Klappe (27) im geschlossenen Zustand das Gehäuseteil (9) abdeckt und die Kurbel (26) sich im Inneren des Gehäuseteils (9) befindet, und wobei im geöffneten Zustand der Klappe (27) diese sich radial nach außen erstreckt und die Kurbel (26) frei nach oben im eingriffsfähigen Zustand wegsteht.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung richtet sich auf ein Spielzeugfahrzeug mit einem manuell drehantreibbaren Drehsilo oder dergleichen, insbesondere ein Betonmischer, wobei die Drehbewegung einer manuell betätigten Kurbel umgesetzt wird in eine Drehbewegung des Drehsilos.

[0002] Bei bekannten Betonmischern der in Betracht stehenden Art ist an dem Fahrzeug eine sichtbare Drehkurbel angeordnet, die sich in dieser Form bei dem natürlichen Vorbild nicht findet und dementsprechend die Wirklichkeitstreue des Modells beeinträchtigt.

[0003] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Spielzeugfahrzeug der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß ein möglichst vorbildgetreues Erscheinungsbild geschaffen wird und gleichwohl die Funktion eines Kurbelantriebes zum Beispiel für ein Drehsilo problemlos realisierbar ist.

[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Drehkurbel an einem Gehäuseteil, insbesondere einem beim natürlichen Vorbild dem Wassertank entsprechenden Gehäuseteil, an einer schwenkbaren Klappe angeordnet ist, wobei die Klappe im geschlossenen Zustand das Gehäuseteil abdeckt und die Kurbel sich im Inneren des Gehäuseteils befindet, und wobei im geöffneten Zustand der Klappe diese sich nach außen erstreckt und die Kurbel frei nach oben im eingriffsfähigen Zustand wegsteht.

[0005] Erfindungsgemäß wird also eine Klappe im geöffneten Zustand als Drehkurbel verwendet, welche als solche im geschlossenen Zustand überhaupt nicht erkennbar ist, so daß das Spielzeugfahrzeug im wesentlichen wie das große Vorbild aussieht.

[0006] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Klappe drehfest mit einem Zylinder verbunden ist, der einen Längsschlitz aufweist, in den ein radial nach außen stehender Zapfen mit vertikalem Spiel eingreift, so daß auf diese Weise eine Drehmomentübertragung realisiert wird.

[0007] Der vertikale Zapfen ist mit Vorteil an einer insbesondere durch zwei senkrecht zueinander stehende Kreisscheiben gebildeten Kugelanordnung ausgebildet, wobei die Kugelanordnung formschlüssig in den Zylinder eingreift und an einem Querboden des Zylinders anliegt. Es wird hier also in Verbindung mit dem Zapfen eine Art Kardangelenk realisiert, welches es ermöglicht, die Drehbewegung um eine vertikale Drehachse in eine Drehbewegung im eine hierzu geneigte Drehachse umzusetzen.

[0008] Die Kugelanordnung ist über einen Zapfenabschnitt mit einem hiermit einstückig ausgebildeten Zahnkranz verbunden, der mit einem Zahnkranz an der Rückseite des Drehsilos kämmt, wobei der letztere Zahnkranz an einem Deckel des Drehsilos ausgebildet ist.

[0009] Günstigerweise ist an der Rückseite des Drehsilos, nämlich an dem Deckel einstückig ein Zylinderflansch angeformt, der in einer Lageranordnung um eine zur Horizontalen geneigte Drehachse drehbar gelagert ist.

[0010] Zur Befestigung der gesamten vorstehend beschriebenen Anordnung am Chassis kann vorgesehen sein, daß die Lageranordnung einen Fuß aufweist, welcher über eine Rastanordnung mit dem Chassis verrastbar ist.

[0011] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 1
eine Ansicht des Drehsilos und seines Antriebs eines Spielzeugautos von hinten,
Fig. 2
einen vertikalen Schnitt längs der Schnittlinie A1,
Fig. 3
einen vertikalen Schnitt längs der Mittel-Längsebene des Fahrzeugs, wobei der Antriebsbereich der Drehtrommel vergrößert dargestellt ist und
Fig. 4
einen Längsschnitt durch das gesamte Spielzeugfahrzeug.


[0012] Die Drehtrommel eines Spielzeugbetonmischers umfaßt ein Grundkörper und zwei Deckel am vorderen und hinteren Ende, wobei lediglich der Dekkel 1 am Vorderende in den Fig. 1 bis 3 dargestellt ist. Wie insbesondere aus Fig. 3 erkennbar ist, ist an den Deckel 1 ein Zylinderflansch 2 angeformt, der in eine Lageranordnung 3 eingreift, so daß auf diese Weise eine Schwenklagerung realisiert wird. Die Lageranordnung 3 umfaßt an ihrer Unterseite auch einen Fuß 4, der über eine Rastanordnung 5 am Chassis einrastbar ist.

[0013] Zum Antrieb des Drehsilos ist auf der Rückseite 6 des Deckels 1 ein Zahnkranz 7 ausgebildet, der insbesondere in Fig. 1 erkennbar ist, und der konzentrisch zur Drehachse 8 der Lageranordnung 3 verläuft.

[0014] Von der Lageranordnung 3 erstreckt sich nach oben weg ein Gehäuseteil 9, an dessen oberen Ende ein Wassertank 10 vorgesehen ist, der aus zwei ineinander verrastbaren Gehäusehälften 11, 12 steht, wobei die Rasteinrichtungen 13 insbesondere in Fig. 2 und 3 erkennbar sind. Dieser Wassertank 10 des natürlichen Vorbilds dient als Lager und Antrieb für einen Zahnkranz 14, der mit dem Zahnkranz 7 kämmt.

[0015] Der Zahnkranz 14 ist entsprechend der Neigung des Drehsilos zur Vertikalen um einen Winkel a (vgl. Fig. 3) geneigt.

[0016] Der Zahnkranz 14 weist einen Fuß 15 auf, über welchen der Zahnkranz 14 an einem Lagerbereich 16 schwenkbar gelagert ist. Nach oben hin erstreckt sich von dem Zahnkranz 14 ein Zapfen 17 weg, an dessen Oberseite zwei um 90° kreuzförmig angeordnete Scheiben 18 vorgesehen sind, die praktisch eine Kugeloberfläche definieren, jedoch anders als eine Vollkugel spritztechnisch vorteilhaft herstellbar sind, weil sie ein günstiges Abkühlverhalten im Vergleich zu einer Vollkugel aufweisen.

[0017] Von dem Mittelpunkt 19 der so definierten Kugel erstreckt sich radial nach außen weg ein Zapfen 20, der insbesondere in Fig. 2 erkennbar ist. Dieser Zapfen 20 greift in einen Schlitz 21 ein, der die Mantelfläche eines Zylinders 22 durchsetzt. Ein Querboden 23 des Zylinders 22 (vgl. Fig. 3) liegt auf der Oberseite der Kugelflächen (Kreisscheiben 18) auf und ist nach oben durch einen Ringkragen 25 an der Oberseite der oberen Gehäusehälfte 11 des Wassertanks 10 geführt.

[0018] Der Drehantrieb des Zylinders 22 wird über eine Kurbel 26 bewerkstelligt, welche an einer Klappe 27 angeordnet ist, die über ein Schwenklager 28 von einer den Wassertank 10 abdeckenden, geschlossenen Position, in welcher sich die Kurbel 26 innerhalb der oberen Gehäusehälfte 11 befindet, in eine in den Fig. 1 bis 3 dargestellte aktive Position aufschwenkbar ist.

[0019] Durch diese Ausgestaltung weist das Spielzeugfahrzeug bei eingeklappter Kurbel 26 ein dem Vorbild äußerst ähnliches äußeres Erscheinungsbild auf.

[0020] Will das Kind das Drehsilo antreiben, wird die Klappe 27 aufgeklappt und die Kurbel 26 um die Drehachse 29 gedreht. Hierdurch wird der Zylinder 22 drehangetrieben und nach Art eines kartanischen Antriebs wird die Drehbewegung um die vertikale Drehachse 29 mittels des Zapfens 20 und des Schlitzes 21 übertragen auf eine Drehbewegung um eine Drehachse 30, die gegenüber der vertikalen Achse 29 um den Winkel a geneigt ist und damit also auf den Zahnkranz 14, der seinerseits wieder mit dem Zahnkranz 7 kämmt und auf diese Weise die Drehbewegung auf den Deckel 1 überträgt und in eine Drehbewegung um die Drehachse 8 entsprechend der Mittellängsachse des Silos umsetzt.


Ansprüche

1. Spielzeugfahrzeug mit einem manuell drehantreibbaren Drehsilo oder dergleichen, insbesondere Betonmischer, wobei die Drehbewegung einer manuell betätigten Kurbel umgesetzt wird in eine Drehbewegung des Drehsilos, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehkurbel (26) an einem Gehäuseteil, insbesondere einem beim natürlichen Vorbild dem Wassertank entsprechenden Gehäuseteil (9), an einer schwenkbaren Klappe (27) angeordnet ist, wobei die Klappe (27) im geschlossenen Zustand das Gehäuseteil (9) abdeckt und die Kurbel (26) sich im Inneren des Gehäuseteils (9) befindet, und wobei im geöffneten Zustand der Klappe (27) diese sich radial nach außen erstreckt und die Kurbel (26) frei nach oben im eingriffsfähigen Zustand wegsteht.
 
2. Spielzeugfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klappe (27) drehfest mit einem Zylinder (22) verbunden ist, der einen Längsschlitz (21) aufweist, in den ein radial nach außen stehender Zapfen (20) mit vertikalem Spiel eingreift.
 
3. Spielzeugfahrzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der vertikale Zapfen (20) an einer insbesondere durch zwei senkrecht zueinander stehende Kreisscheiben (18) gebildeten Kugelanordnung ausgebildet ist, wobei die Kugelanordnung formschlüssig in den Zylinder (22) eingreift und einem Querboden (23) des Zylinders (22) anliegt.
 
4. Spielzeugfahrzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kugelanordnung über einen Zapfenabschnitt (17) einen hiermit einstückig ausgebildeten Zahnkranz (14) aufweist, der mit einem Zahnkranz (7) an der Rückseite (6) des Drehsilos (Deckel 1) kämmt.
 
5. Spielzeugfahrzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß an der Rückseite (6) des Drehsilos (Deckel 1) einstückig ein Zylinderflansch (2) angeformt ist, der in einer Lageranordnung (3) um eine zur Horizontalen geneigte Drehachse (8) drehbar gelagert ist.
 
6. Spielzeugfahrzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Lageranordnung (3) einen Fuß (4) aufweist, welcher über eine Rastanordnung (5) mit dem Chassis verrastbar ist.
 




Zeichnung