[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Auftragen einer Längsleimung
auf schnellaufende Bahnen in einer Falzvorrichtung von Rotationsdruckmaschinen zur
Herstellung mehrseitiger gefalzter und längs der Falze geklebter Blattlagen aus endlosen
Bahnen, bei der am Auslauf eines Falztrichters ein Querschneider angeordnet ist.
[0002] Bei bekannten Vorrichtungen dieser Art, beispielsweise entsprechend der DE-GM 297
13 744.1, wird die außenliegende Bahn von mehreren zusammengeführten Bahnen mit einem
längslautenden Leimauftrag versehen, der die Problematik verursacht, daß dieser Leimauftrag
später keine Berührung mit Maschinenteilen erfahren darf, damit die offene Leimspur
sich nicht an diesen Maschinenteilen unerwünscht ablegt. Dies hätte zur Folge, daß
die Produktion in kurzer Zeit durch Verschmutzung des Falzapparates und Fehlverleimung
der Druckprodukte zum Erliegen kommt.
[0003] Um diesen Nachteil zu vermeiden, ist bei den vorbekannten Anlagen vorgesehen, daß
die der Beleimung nachfolgenden Maschinenteile, wie beispielsweise Leitwalzen, Sammelzylinder,
Führungen, usw. in dem Bereich genutet werden, der sonst mit der Leimspur in Berührung
kommen würde. In der DE-GM 297 13 744.1 ist gezeigt, daß zwei Zugwalzenpaare eine
solche Nutung besitzen.
[0004] Das Nuten stellt einen nicht unerheblichen Bearbeitungsaufwand dar. Außerdem sind
Nuten für Papierführungen generell nachteilig. Durch die Verstellnotwendigkeit von
Falzapparaten, beispielsweise einer Trichterverstellung, sind mehrere Nuten parallel
nebeneinander erforderlich, wodurch sich der Aufwand und die Problematik der Papierführung
zusätzlich erhöht.
[0005] Durch die DE-OS 295 35 38 ist ein Falzapparat an Rollen-Rotationsdruckmaschinen offenbart,
bei dem vor einem Querschneider eine Klebeeinrichtung vorgesehen ist, die im Bereich
einer Längsfalzkante tatkmäßig auf jede zweite Abschnittlänge einen Klebstoffstreifen
aufbringt. Auch hier ist nicht sichergestellt, daß die der Klebeeinrichtung nachfolgenden
Aggregate frei von Verschmutzungen durch den Klebstoff bleiben. Umgangen wird diese
Problematik im Sinne der DE-295 02 723 U1 bzw. DE-OS 43 26 855 dadurch, daß Querleimwerke
eingesetzt werden, die aber auch vor den Querschneidern angeordnet sind und einen
wesentlich größeren Konstruktionsaufwand bedingen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Problem der Verleimung von schnellaufenden
Papierbahnen im Bereich von Falzvorrichtungen von Rotationsdruckmaschinen so zu vereinfachen,
daß Nutungen in Maschinenteilen entbehrlich werden und Verschmutzungen durch den Leimauftrag
nicht mehr erfolgen können.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in Förderrichtung hinter dem
Querschneider und vor dem nachfolgenden Falzwerk mindestens ein Klebstoffauftragegerät
für das gesteuerte Aufbringen unterbrochener Längsleimungen auf den einzelnen Zuschnitt
angeordnet und dieses Klebstoffauftragegerät in Abhängigkeit von der Abzugsgeschwindigkeit
der Zuschnitte gesteuert ist.
[0008] Die Steuerung des Auftragegerätes hat somit eine doppelte Funktion. Einerseits hat
sie für kontrollierten Beginn und Ende des einzelnen Leimauftrages auf dem Zuschnitt
zu sorgen, um zu vermeiden, daß Leim über die voraus- oder nachlaufenden Kanten des
Zuschnittes hinweg aus dem Auftragegerät gelangen kann. Andererseits ist die Fördergeschwindigkeit
der Bahn nicht konstant, weil nach dem Querschneiden die dadurch entstehenden Zuschnitte
schneller als die ankommende Bahn gefördert werden müssen, um die Zuschnitte zu vereinzeln,
das heißt Abstände zwischen den Zuschnitten zu erreichen. An diese Geschwindigkeitsänderung
muß die Steuerung für den Leimauftrag angepaßt werden.
[0009] Die erfindungsgemäß beleimten Zuschnitte werden unmittelbar nach dem Leimauftrag
der weiteren Bearbeitung, insbesondere einem nachgeordneten Falzwerk, zugeführt, wo
ein stapelbildendes Zusammentragen und / oder Falzen erfolgt.
[0010] Es ist zwar durch das DE-GM 92 11 349.4 bekannt, nach dem Querschneider eine Hotmeltdüse
anzuordnen, die auf einen Abschnitt einen die nachfolgende Z-Faltung heftenden Leimtupfer
aufbringt. Hierbei handelt es sich aber um einen gattungsfremden Stand der Technik
auf dem Gebiet der Bildung von Klotzböden bei Beuteln, das keine Beziehung zu schnellaufenden
Rotationsdruckmaschinen hat.
[0011] In einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung wird gezeigt, daß jeder Zuschnitt
nur halbseitig beleimt und dann quergefaltet wird. Dadurch entstehen einfache Blattlagen,
deren Blattzahl von der Anzahl der vorher zusammengeführten Bahnen abhängig ist.
[0012] Bei einem anderen Ausführungsbeispiel wird davon ausgegangen, zwei unterschiedliche
beleimte Zuschnitte deckungsgleich zusammenzutragen und miteinander zu verleimen.
Es braucht daher nur jeder zweite Zuschnitt auf der Oberseite mit der Beleimung versehen
zu werden, um einen anderen Zuschnitt von unten her abzudecken und zu verleimen.
[0013] Demgemäß lehrt die Erfindung, daß die Steuerung des Klebstoffauftragegerätes darauf
eingestellt ist, daß nach jedem Zuschnitt ein Wechsel des Beleimungsbildes erfolgt.
[0014] Wenn die Zuschnitte nach ihrer paarweisen Zusammenführung und Verleimung nochmals
gefalzt werden sollen, dann empfiehlt es sich, daß jeder zweite Zuschnitt auf der
Oberseite eine nur über die halbe Länge des Zuschnittes verlaufende Beleimung erfährt.
Wenn nämlich dieser Zuschnitt oder ein Zuschnittpaar quer zur Förderrichtung gefalzt
werden sollen, dann genügt diese einseitige Beleimung, um sie nach dem Falzen mit
der gegenüberliegenden unbeleimten Fläche zu verkleben.
[0015] Ein zusätzliches Problem der Erfindung ergibt sich dadurch, daß der erfindungsgemäße
Ort des Klebstoffauftragegerätes in der Rotationsdruckmaschine schwer zugänglich ist.
Um dieses Problem zu lösen, sieht die Erfindung im Rahmen einer selbständigen Lösung
vor, die Halterung des Klebstoffauftragegerätes quer zur Förderrichtung der Bahnen
bis über den seitlichen Rahmen der Rotationsdruckmaschine hinaus verstellbar anzuordnen.
[0016] Diese Lösung ermöglicht es, das Klebstoffauftragegerät aus seiner Betriebsstellung
in eine frei zugängliche Wartungsstellung zu versetzen, wo Reinigung, Pflege, Ersatz
oder Austausch von Einzelteilen des Klebstoffauftragegerätes mühelos vorgenommen werden
können.
[0017] Das seitliche Versetzen des Klebstoffauftragegerätes kann auch dazu ausgenutzt werden,
die Feineinstellung des Klebstoffstreifens auf den Falz der Papierbahn vorzunehmen.
[0018] Zusätzlich zum seitlichen Versetzen des Klebstoffauftragegerätes ist auch eine Verstellbarkeit
des Klebstoffauftragegerätes quer zur Schlittenführung in Richtung auf die zu beschichtende
Bahn erfindungsgemäß vorgesehen. Auf diese Weise wird das Klebstoffauftragegerät zunächst
von der zu beschichtenden Bahn abgehoben, bevor es seitlich versetzt wird. In umgekehrter
Weise wird bei der Vorbereitung des Klebstoffauftrages zunächst das Klebstoffauftragegerät
seitlich versetzt und daraufhin in Richtung zur zu beschichtenden Bahn in die Betriebsstellung
gebracht.
[0019] Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen aufgeführt beziehungsweise
der Beschreibung und Zeichnung zu entnehmen.
[0020] Diese und weitere Merkmale der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch und beispielsweise
dargestellt. Es zeigen:
- Figur 1:
- eine Vorderansicht einer eine Falzvorrichtung verlassende Papierbahn mit Längsbeleimung
und nachfolgendem Falzwerk,
- Figur 2:
- eine Seitenansicht der Anordnung gemäß Figur 1 in Richtung des Pfeiles A mit einer
halbseitigen Beleimung aller Zuschnitte,
- Figuren 2a bis 2c:
- Ausrichten eines beleimten Zuschnittes in mehreren Bearbeitungszuständen,
- Figur 3:
- eine Seitenansicht der Anordnung gemäß Figur 1 mit abwechselnd beleimten und unbeleimten
Zuschnitten,
- Figuren 3a bis 3d:
- Ansichten der beiden Zuschnitte in mehreren Bearbeitungszuständen,
- Figur 4:
- eine Seitenansicht der Anordnung gemäß Figur 1 mit abwechselnd unterschiedlich beleimten
Zuschnitten,
- Figuren 4a bis 4e:
- Ansichten der beiden Zuschnitte in mehreren Bearbeitungszuständen und
- Figur 5:
- eine Seitenansicht des Klebstoffauftragegerätes mit seiner Führung zum seitlichen
Versetzen.
[0021] Im Beispiel der Figur 1 ist ganz schematisch die auslaufende Stirnseite einer Falzvorrichtung
(1) gezeigt, die einen üblichen Falztrichter (4) aufweist, durch den die Bahn (2)
über die Einlaufwalze (3) hinweggeführt wird. Die Bahn (2) kann hierbei auch zwei-
oder mehrlagig ausgebildet sein. Nach Verlassen des Falztrichters (4) wird die gefalzte
und nur noch die halbe Breite aufweisende Bahn über die Zugwalzenpaare (5) abgezogen
und einem Querschneider (6) zugeführt, der die Bahn in Zuschnitte (7) teilt. Die Zuschnitte
(7) werden mit Hilfe von Gurtförderern (12) abgezogen, welche eine größere Fördergeschwindigkeit
als die ankommende Bahn (2) aufweisen, damit die Zuschnitte (7) vereinzelt werden,
also Abstände zwischen den Zuschnitten (7) gebildet werden. In Figur 2 sind diese
Abschnitte zwischen den Zuschnitten (7) bildlich dargestellt.
[0022] Nach der Erfindung wird der den Querschneider (6) verlassende Zuschnitt (7) von einem
Klebstoffauftragegerät (8) mit einer Längsleimung (10) versehen, die in Form unterbrochener
Striche oder Punktreihen auf die halbe Länge des Zuschnittes (7) aufgebracht wird.
[0023] In üblicher Weise wird das Auftragegerät (8) von einer Steuerung beeinflußt, die
sicherstellt, daß die Beleimung (9,10) nicht über die Zuschnittkanten hinaus erfolgt.
Andererseits ist die Steuerung so ausgebildet, daß sie von der Fördergeschwindigkeit
des die Zuschnitte (7) abziehenden und vereinzelnden Förderers (12) abhängig ist.
[0024] Wie die Figuren 2 und 2a bis 2c zeigen, wird jeder Zuschnitt (7) auf seiner Oberseite
nur über die halbe Länge mit der Beleimung (10) versehen. Beim Einlaufen in das nachfolgende
Falzwerk (13) wird jeder beleimte Zuschnitt quer zur Beleimung (10) längs der Falzlinie
gefalzt, wodurch die Beleimung (10) mit der gegenüberliegenden, leimfrei gebliebenen
Seite zusammenkommt und mit dieser verklebt wird. Dadurch entsteht ein einfach gefalzter
Zuschnitt (16), der allerdings mehrlagig sein kann, je nachdem, ob und wieviele Bahnen
(2) von dem Querschneider zusammengeführt und verleimt werden.
[0025] Beim Beispiel der Figur 3 werden abwechselnd ein Zuschnitt (7a) mit einer Beleimung
(9) über die gesamte Länge versehen und ein Zuschnitt (7b) leimfrei gehalten. Diese
Zuschnitte (7a,7b) werden stapelbildend zusammengetragen, wobei der leimfreie Zuschnitt
(7b) deckungsgleich auf die beleimte Seite des Zuschnittes (7a) gelangt.
[0026] Zu diesem Zweck werden die Zuschnitte (7a,7b) gemäß dem Ausführungsbeispiel der Figur
1 von einem Sammelzylinder (14) erfaßt, der beispielsweise fünf Falzmessersysteme
bekannter Art enthält. Der vordere Zuschnitt (7a) wird dann mit dem ankommenden sechsten
Zuschnitt deckungsgleich zusammengebracht (usw.) und dann einem Falzklappenzylinder
(15) übergeben, der die verleimten und quergefalzten Zuschnitte (16) in üblicher Weise
abführt.
[0027] In den Figuren 3a bis 3d sind die einzelnen Bearbeitungszustände schematisch dargestellt.
[0028] Wie die Figur 4 zeigt, weisen bei diesem Ausführungsbeispiel die Beleimungen (9,10)
der Zuschnitte (7a) und (7c) unterschiedliche Größen und Formate auf. Dadurch ist
die Möglichkeit gegeben, unterschiedliche Blattlagen zu erzeugen.
[0029] In diesem Fall wird jeder zweite Zuschnitt (7a) über seine gesamte Länge mit einer
gegebenenfalls unterbrochenen Längsleimung (9) versehen, wohingegen jeder dazwischenbefindliche
Zuschnitt (7c) eine Längsleimung (10) erhält, die sich nur über die halbe Länge des
Zuschnittes (7c) erstreckt. Auch in diesem Fall werden die über die gesamte Länge
beleimten Zuschnitte (7a) unter die anderen Zuschnitte (7c) geführt und mit ihnen
stapelbildend verleimt. Das so gebildete Zuschnittpaar kann dann um die Falzlinie
(11) gefalzt werden, wodurch eine Verklebung dadurch entsteht, daß die halbe Längsleimung
(10) den freibleibenden Bereich des umgefalzten Zuschnittes erfaßt und dadurch eine
Verleimung herbeiführt. Durch diese halbe Längsleimung (10) wird verhindert, daß zwei
Leimstreifen nach dem Falzen aufeinander zu liegen kommen und auseinanderquetschen.
[0030] Die Figuren 4a bis 4e zeigen die einzelnen Bearbeitungsschritte in schematischer
Darstellung.
[0031] Die Beleimung von Zuschnitten (7) nach dem Querschneiden eröffnet somit zahlreiche
Möglichkeiten, die Zuschnitte oder Zuschnittpaare weiter zu bearbeiten, was nicht
ohne Schwierigkeiten möglich wäre, wenn die Bahn vor dem Querschneiden längs beleimt
werden würde. Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele,
sondern umfaßt alle weiteren Varianten, die als Lösung der gestellten Aufgabe angesehen
werden können.
[0032] Es sei lediglich darauf hingewiesen, daß das einzelne Klebstoffauftragegerät (8)
zwischen den Gurten des Abzugförderers (12) plaziert ist. Es wird bei den gezeigten
Ausführungsbeispielen die Seite des Zuschnittes (7) beleimt, die am Umfang des Sammelzylinders
(14) zur Anlage kommt, der dann im Bereich der Klebstofflinie ausgespart ist.
[0033] Die Erfindung läßt die Möglichkeit offen, auch die andere Seite der Zuschnitte (7)
zu beleimen.
[0034] Anstelle einer mittigen Beleimung kann auch eine Randbeleimung vorgesehen werden,
welche die Möglichkeit bietet, Gruppen von gefalzten und verleimten Zuschnitten aneinanderzukleben.
[0035] Im Ausführungsbeispiel der Figur 5, das selbständigen Erfindungscharakter besitzt,
wird gezeigt, daß man das Klebstoffauftragegerät (8) bis über den seitlichen Rahmen
(17) der Rotationsdruckmaschine hinaus versetzen kann, um in der strichpunktiert dargestellten
Stellung freien Zugang zum Auftragegerät (8) zu haben. Dabei wird davon ausgegangen,
daß das in Arbeitsposition befindliche Auftragegerät (8) bedingt durch die Raumform
der Rotationsdruckmaschine schwer zugänglich ist.
[0036] Beim gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Auftragegerät mit seiner Halterung (18)
an einem Schlitten (19) befestigt, der längs einer Führung (20) quer zur Förderrichtung
der Bahn (2) beweglich ist. Im Beispiel der Figur 5 wird davon ausgegangen, daß die
Führung (20) ortsfest seitlich des Rahmens (17) angeordnet ist.
[0037] Wenn diese Anordnung sich als störend erweisen sollte, kann man auch die Führung
(20) im Lagerbock (21) verschiebbar lagern, so daß das Auftragegerät (8) mitsamt der
Führung seitlich versetzbar ist. Mit dem Pfeil (22) ist die seitliche Verschiebebewegung
quer zur Vorschubrichtung der Bahn (2) angedeutet.
[0038] Darüber hinaus ist auch eine weitere Verstellung des Auftragegerätes in Richtung
des Doppelpfeiles (23) gegeben, um nämlich das Auftragegerät (8) von der Bahn (2)
abzuheben, bevor es seitlich entsprechend dem Pfeil (22) versetzt wird, und umgekehrt.
[0039] Diese zusätzliche Verstellbarkeit längs des Doppelpfeiles (23) kann einerseits dadurch
veranlaßt werden, daß die Führung (20) im Lagerbock (21) im Sinne eines Kreuzschlittens
versetzbar ist. Es besteht aber auch die Möglichkeit, das Auftragegerät (8) quer zu
seiner Halterung (18) verstellbar anzuordnen.
[0040] Das Auftragegerät (8) kann mit seiner Halterung (18) und Führung (19,20) als Baueinheit
(24) ausgebildet sein, die über den Lagerbock (21) oder dergleichen als Ganzes an
die Rotationsdruckmaschine montierbar beziehungsweise von ihr abnehmbar ist. Damit
kann dem Umstand Rechnung getragen werden, daß die reine Druckarbeitszeit ohne Klebevorgang
gegenüber dem Drucken mit Falzklebung überwiegt. Der Gegenstand der Erfindung betrifft
aber ein Anbauaggregat, das nur bei Bedarf mit einem minimalen Arbeitsaufwand in die
Rotationsdruckmaschine integriert wird.
- 1
- Falzvorrichtung
- 2
- Bahn
- 3
- Einlaufwalze
- 4
- Falztrichter
- 5
- Zugwalzenpaar
- 6
- Querschneider
- 7
- Zuschnitt
- 7a
- Zuschnitt
- 7b
- Zuschnitt
- 7c
- Zuschnitt
- 8
- Auftragegerät
- 9
- Längsleimung
- 10
- Längsleimung
- 11
- gedachte Falzlinie
- 12
- Gurtförderer (Abzugförderer)
- 13
- nachfolgendes Falzwerk
- 14
- Sammelzylinder
- 15
- Falzklappenzylinder
- 16
- gefalzter Zuschnitt
- 17
- Rahmen der Rotationsdruckmaschine
- 18
- Halterung des Auftragegerätes
- 19
- Schlitten
- 20
- Führung
- 21
- Lagerbock
- 22
- Pfeil
- 23
- Pfeil
- 24
- Baueinheit
1. Vorrichtung zum Auftragen einer Längsleimung auf schnellaufende Bahnen (2) in Falzvorrichtungen
(1,13) von Rotationsdruckmaschinen zur Herstellung mehrseitiger gefalzter und längs
der Falze verklebter Blattlagen, bei der in Förderrichtung hinter dem Falztrichter
(4) ein Querschneider (6) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß in Förderrichtung hinter dem Querschneider (6) und vor dem nachfolgenden Falzwerk
(13) mindestens ein Klebstoffauftragegerät (8) für das gesteuerte Aufbringen unterbrochener
Längsleimungen (9,10) auf den einzelnen Zuschnitt (7) angeordnet und dieses Klebstoffauftragegerät
in Abhängigkeit von der Abzugsfördergeschwindigkeit der Zuschnitte (7) gesteuert ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung des Klebstoffauftragegerätes (8) darauf eingestellt ist, daß nach
jedem Zuschnitt (7) ein Wechsel des Beleimungsbildes (9,10) erfolgt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder zweite Zuschnitt (7) unbeleimt bleibt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder zweite Zuschnitt (7a,7c) eine unterbrochene Längsleimung (9) über die
gesamte Länge des Zuschnittes (7) erhält.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß jeder andere Zuschnitt (7b,7d) eine Längsleimung (10) über die halbe Länge des
Zuschnittes (7) erhält.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zwei beleimte Zuschnitte (7a,7b) stapelbildend zusammengeführt und miteinander
verklebt sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die miteinander verklebten Zuschnittpaare (7a,7b) in Anschluß an ihre Verklebung
längs und/oder quer (11) zur Leimnaht gefalzt sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß das Klebstoffauftragegerät auf derjenigen Seite des Zuschnittes (7) angeordnet
ist, die dem Zylinder () des nachfolgenden Falzwerkes (13) zugekehrt ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß ein weiteres Klebstoffauftragegerät (8) auf der anderen Seite des Zuschnittes
(7) angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß das Klebstoffauftragegerät (8) zur Beleimung der Mitte des Zuschnittes (7) eingestellt
ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß das Klebstoffauftragegerät (8) zur Beleimung eines längslaufenden Zuschnittrandes
eingestellt ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß das Klebstoffauftragegerät (8) zwischen den endlos umlaufenden Gurten () des
Zuschnitt-Abzugförderers (12) angeordnet ist.
13. Vorrichtung insbesondere nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung des Klebstoffauftragegerätes quer zur Förderrichtung der Bahnen
bis über den seitlichen Rahmen der Rotationsdruckmaschine hinaus vestellbar angeordnet
ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung des Klebstoffauftragegerätes in einen verschiebbar geführten Schlitten
integriert ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung des Klebstoffauftragegerätes quer zur Schlittenführung in Richtung
auf die zu beschichtende Bahn verstellbar ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung für den Schlitten verstellbar ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung des Klebstoffauftragegerätes mitsamt dem Schlitten und gegebenenfalls
der Schlittenführung als Baueinheit lösbar an der Rotationsdruckmaschine angeordnet
ist.