[0001] Die Erfindung betrifft eine Wickelvorrichtung für eine Werkstoffbahn einer Rückhaltevorrichtung
od. dgl. eines Fahrzeugs, wie z.B. eines Kombinationskraftwagens. Eine solche Wickelvorrichtung
ist in der DE 29 41 711 A1 beschrieben.
[0002] Die Wickelvorrichtung gemäß der DE 29 41 711 A1 stellt eine Laderaumabdeckung für
den Kofferraum eines Kombinationskraftwagens dar. Die bekannte Wickelvorrichtung (s.
DE 29 41 711 A1 Fig. 2 Pos. 10) weist eine zwischen zwei axial einfederbaren Endkappen
durchgehend angeordnete Vorrichtungsachse auf. Beide äußeren Endbereiche der Vorrichtungsachse
sind drehfest in der zugehörigen Endkappe aufgenommen. Bei der bekannten Wickelvorrichtung
ist ein als Schraubenfeder ausgebildeter Torsionsfederspeicher mit seinem ersten Einspannende
etwa im mittleren Bereich der Vorrichtungsachse drehfest mit dieser verbunden. Das
zweite Einspannende der Schraubenfeder ist benachbart der zugehörigen Endkappe drehfest
mit der etwa rohrartigen Wickelwelle verbunden, welche die Anordnung Vorrichtungsachse/Schraubenfeder
koaxial umhüllt.
[0003] Gemäß der DE 29 41 711 A1 können innerhalb der rohrartigen Wickelwelle auf der durchgehenden
Vorrichtungsachse entweder ein Torsionsfederspeicher oder - bei größerem Kraftbedarf
bzw. bei größerer axialer Länge der Wickelvorrichtung - zwei Torsionsfederspeicher
vorgesehen sein.
[0004] Gemäß der DE 29 41 711 A1 ist an der Außenmantelfläche der Wickelwelle der innere
Rand der Werkstoffbahn (z.B. Tuchbahn) befestigt. Dazu trägt der innere Rand der Werkstoffbahn
einen Keder, welcher in eine sich axial erstreckende hinterschnittene Kedernut der
walzverformten rohrartigen Wickelwelle eingeschoben ist.
[0005] Zum Aufziehen bzw. Spannen des von der DE 29 41 711 A1 bekannten Torsionsfederspeichers
wird mindestens eine der beiden Endkappen entgegen der Rückstellkraft einer gesonderten
Schraubendruckfeder auf der Vorrichtungsachse axial in Richtung der benachbarten Stirnseite
der Wickelwelle nach innen gedrückt, wobei die Endkappe aus ihrem drehfesten Verbund
mit der Wickelwelle gelöst wird. Nachdem der Torsionsfederspeicher anschließend aufgezogen
ist, kann dieser durch eine entgegengesetzte axiale Rückstellbewegung der Endkappe
blockiert werden. Eine selbsttätige Aktivierung des aufgezogenen Torsionsfederspeichers
erfolgt beim Einsetzen der Anordnung in das fahrzeugseitige Einbaufeld, weil beim
Einsetzen die betreffende Endkappe wiederum axial nach innen gedrückt und dadurch
aus ihrem drehfesten Verbund mit der Wickelwelle gelöst wird. Bei der bekannten Wickelvorrichtung
kann der Torsionsfederspeicher nur nach der Fertigmontage der gesamten Anordnung aufgezogen
werden.
[0006] Ausgehend von der an sich vorteilhaften und im großen Umfange in der Praxis bewährten
bekannten Wickelvorrichtung gemäß der DE 29 41 711 A1, liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, die bekannte Wickelvorrichtung hinsichtlich ihres Aufbaus und ihres Herstellungsaufwandes
zu vereinfachen.
[0007] Entsprechend der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Vorrichtungsachse,
mit ihrem inneren Endbereich voran axial in die Wickelwelle frei hineinragend, relativ
zur Wickelwelle axial verschieblich angeordnet ist, daß das erste Einspannende des
Torsionsfederspeichers am inneren Endbereich der Vorrichtungachse befestigt ist, und
daß der äußere Endbereich der Vorrichtungsachse Primärkupplungsmittel aufweist, die
durch axiale Verschiebung der Vorrichtungsachse relativ zur Wickelwelle mit die Wickelwelle
ankuppelnden Sekundärkupplungsmitteln in oder außer Eingriff versetzbar sind.
[0008] Im Unterschied zur Wickelvorrichtung gemäß der DE 29 41 711 A1 weist die erfindungsgemäße
Wickelvorrichtung keine durchgehende Vorrichtungsachse auf. Da die erfindungsgemäße
Vorrichtungsachse, mit ihrem inneren Ende voran axial in die Wickelwelle frei hineinragend,
relativ zur Wickelwelle axial verschieblich angeordnet ist, braucht einem bestimmter
Torsionsfedermotor (bestehend aus dem Torsionsfederspeicher und der Vorrichtungsachse)
nicht zwingend mit einer Wickelwelle bestimmter Länge kombiniert zu werden.
[0009] Vielmehr ist der erfindungsgemäße Torsionsfedermotor unabhängig von einer bestimmten
Wickelwellenlänge. Dies bedeutet, daß jeweils ein und derselbe erfindungsgemäße Torsionsfedermotor-Typ
für eine Vielzahl individuell unterschiedlicher Wickelwellen-Längen eingesetzt werden
kann. Es liegt auf der Hand, daß hiermit sowohl eine bauliche Vereinfachung als auch
eine Vereinfachung der Lagerhaltung, insgesamt also der Vorteil einer weniger aufwendigen
Fertigung, erzielt wird.
[0010] Dadurch, daß - wie vorerwähnt - der innere Endbereich der nicht durchgehenden Vorrichtungsachse
relativ zur Wickelwelle axial verschieblich angeordnet ist, ist zugleich die Voraussetzung
weiterer Erfindungsmerkmale gegeben, wonach der äußere Bereich der Vorrichtungsachse
Primärkupplungsmittel aufweist, welche durch die axiale Verschiebung der Vorrichtungsachse
relativ zur Wickelwelle mit die Wickelwelle ankuppelnden Sekundärkupplungsmitteln
in oder außer Eingriff versetzbar sind.
[0011] Eine besondere Bedeutung erhalten die miteinander in Wirkverbindung stehenden Primärkupplungsmittel
und Sekundärkupplungsmittel durch eine Ausgestaltung der Erfindung, die darin besteht,
daß in den Kraftfluß zwischen dem zweiten Einspannende des Torsionsfederspeichers
und der Wickelwelle ein von der Vorrichtungsachse aufgenommenes Mitnehmerteil eingegliedert
ist. Dieses Mitnehmerteil bildet die Sekundärkupplungsmittel, ist gemeinsam mit der
Vorrichtungsachse in die Wickelwelle einsetzbar und mit letzterer kraft- und/oder
formschlüssig drehfest verbindbar. Durch diese Erfindungsmerkmale ist es möglich geworden,
den Torsionsfedermotor vor seiner Montage, d.h. vor dem Einsetzen in die Wickelwelle,
aufzuziehen und im aufgezogenen bzw. gespannten Zustand zu lagern. Die Montage des
Torsionsfedermotors besteht sodann im wesentlichen nur darin, diesen, mit dem inneren
Endbereich seiner Vorrichtungsachse voran, axial in die Wickelwelle so weit hineinzuschieben,
bis eine formschlüssige drehfeste Verbindung zwischen dem Mitnehmerteil und der Wickelwelle
hergestellt ist.
[0012] Eine Variante der Erfindung kann in diesem Zusammenhang darin bestehen, daß das in
den Kraftfluß zwischen dem zweiten Einspannende des Torsionsfederspeichers und der
Wickelwelle eingegliederte Mitnehmerteil eine die Vorrichtungsachse koaxial umgebende
Mitnehmerhülse ist. Diese Mitnehmerhülse bildet zur drehfesten Verbindung mit dem
zweiten Einspannende des Torsionsfederspeichers einen Befestigungsbereich.
[0013] Dabei ist die Kupplungsanordnung derart ausgestaltet, daß der äußere Endbereich der
Vorrichtungsachse als Primärkupplungsmittel in Axialrichtung ausrückbare Mitnehmerflächen,
wie z.B. Abflachungen od. dgl., bildet, welche mit korrespondierenden axial ausrückbaren
Mitnehmergegenflächen, den Sekundärkupplungsflächen, zusammenwirken, die in einer
zentralen Kupplungsaussparung der Mitnehmerhülse vorgesehen sind.
[0014] Andere Erfindungsmerkmale sind zusätzlichen Unteransprüchen zu entnehmen.
[0015] In den Zeichnungen ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel entsprechend der Erfindung
näher dargestellt, es zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht einer die wesentlichen Bauteile zeigenden Wickelvorrichtung;
die rohrförmige Wickelwelle ist lediglich als Teillänge und im übrigen mehr schematisch
dargestellt,
Fig. 2 unter Weglassung der in Fig. 1 gezeigten Wickelwelle einen Längsschnitt entsprechend
der Schnittlinie II-II in Fig. 1,
Fig. 3, 4 und 5 Radialschnitte entsprechend den Schnittlinien III-III, IV-IV und V-V
in Fig. 1 und
Fig. 6 und 7 auseinandergezogene räumliche Darstellungen, etwa entsprechend den in
Fig. 1 eingetragenen und mit VI und VII bezeichneten Blickrichtungspfeilen.
[0016] In Fig. 1 ist eine teilweise dargestellte Wickelvorrichtung insgesamt mit der Bezugsziffer
10 bezeichnet. Die Wickelvorrichtung 10 weist eine rohrförmige Wickelwelle 11 sowie
einen insgesamt mit 12 bezeichneten Torsionsfedermotor auf.
[0017] Der Torsionsfedermotor 12 besitzt eine Vorrichtungsachse 13, sowie einen als Schraubenfeder
ausgebildeten Torsionsfederspeicher 14, dessen erstes Einspannende mit E und dessen
zweites Einspannende mit Z bezeichnet ist.
[0018] Das erste Einspannende E des Torsionsfederspeichers 14 ist drehfest an der Vorrichtungsachse
13 angeordnet, während das zweite Einspannende Z des Torsionsfederspeichers 14 in
der nachfolgend noch näher zu beschreibenden Weise mit der Wickelwelle 11 drehfest
ist.
[0019] Der innere Endbereich der Vorrichtungsachse 13 ist mit I bezeichnet, während der
äußere Endbereich der Vorrichtungsachse 13 das Bezugszeichen A trägt.
[0020] Der innere Endbereich I der Vorrichtungsachse 13 ist stirnseitig mit einer Lageranordnung
15 versehen, welche sich an der Innenmantelfläche 16 der Wickelwelle 11 axial verschieblich
abstützt.
[0021] Die Lageranordnung 15 weist einen stirnseitig des inneren Endbereichs I der Vorrichtungsachse
13 befestigten Lagerzapfen 17 und eine auf dem Lagerzapfen 17 axial gesicherte, mit
der Wickelwelle 11 auf Drehmitnahme verbundene Lagerschale 18 (Fig. 3) auf.
[0022] Der Lagerzapfen 17 besitzt eine zu seiner Lagerzapfenachse (identisch mit der Längsmittelachse
M der Anordnung) koaxiale, in seine Außenmantelfläche eingeformte Ringnut 19, in welche
die Lagerschale 18 zu ihrer Axialsicherung eingreift. Die Lagerschale 18 ist mit einem
sich radial und axial erstreckenden Schlitz 20 versehen, so daß die Lagerschale 18
in die Nut 19 des Lagerzapfens 17 eingerastet werden kann. Lagerzapfen 17 und Lagerschale
18 bestehen zweckmäßig aus einem gewisse Lagereigenschaften und eine hinreichende
Eigenelastizität aufweisenden Kunststoff.
[0023] Die Lagerschale 18 besitzt eine nach außen offene Axialnut 21 in welche eine nach
innen vorragende Axialrippe 34 oder 35 der Wickelwelle 11 eingreift. Auf diese Weise
ist die Lagerschale 18 drehfest mit der Wickelwelle 11 verbunden, so daß sich diese
vermittels der Lagerschale 18 auf dem durch die Vorrichtungsachse 13 undrehbar gehaltenen
Lagerzapfen 17 drehen kann.
[0024] Die Lagerschale 18 besitzt außerdem sich etwa in der Radialebene der Wickelwelle
11 erstreckende, etwa blattfederartige, stoffschlüssig angeformte Fortsätze 22, welche
sich an der Innenmantelfläche 16 der Wickelwelle 11 in Axialrichtung gleitbar abstützen
und so die Lagerschale 18 bezüglich der Wickelwellenachse (identisch mit der Längsmittelachse
M) zentrieren.
[0025] Der innere Endbereich I der Vorrichtungsachse 13 bildet an seinem Stirnende Mitnehmerflächen,
die aus Abflachungen 23 bestehen, welche der metallenen Vorrichtungsachse 13 etwa
rippenförmig angeprägt sind. Die Abflachungen 23 wirken mit korrespondierenden Mitnehmerflächen
24 einer zentralen Aussparung 25 des Lagerzapfens 17 auf Drehmitnahme zusammen.
[0026] Außerdem bildet der Lagerzapfen 17 zur drehfesten Verbindung mit dem ersten Einspannende
E des Torsionsfederspeichers 14 (Schraubenfeder) einen Befestigungsbereich 26 etwa
in Form eines kreiszylindrischen Ansatzes. Der kreiszylindrische Ansatz 26 ist vom
Einspannende E kraftschlüssig drehfest umgriffen. Außerdem ist es möglich, den vom
Torsionsfederspeicher drehfest umgriffenen kreiszylindrischen Ansatz 26 ein wenig
anzuschmelzen, um zusätzlich einen Formschluß zwischen dem ersten Einspannende E und
dem kreiszylindrischen Ansatz 26 herbeizuführen.
[0027] Der Lagerzapfen 17 bildet an seiner dem Torsionsfederspeicher 14 abgewandten Stirnseite
etwa nach Art eines Sechskants Drehmitnahmeflächen 27. Mittels der Drehmitnahmeflächen
27 kann der Torsionsfedermotor 12 in noch zu beschreibender Weise aufgezogen bzw.
gespannt werden.
[0028] In den Kraftfluß zwischen dem zweiten Einspannende Z des Torsionsfederspeichers 14
und der Wickelwelle 11 ist ein Mitnehmerteil in Form einer die Vorrichtungsachse 13
koaxial umgebenden Mitnehmerhülse 28 eingegliedert. Die Mitnehmerhülse 28 bildet zur
drehfesten Verbindung mit dem zweiten Einspannende Z des Torsionsfederspeichers 14
einen Befestigungsbereich 29. Der Befestigungsbereich der Mitnehmerhülse 28 stellt
einen kreiszylindrischen Ansatz dar, der vom zweiten Einspannende Z des Torsionsfederspeichers
14 (Schraubenfeder) drehfest umgriffen ist.
[0029] Der äußere Endbereich A der Vorrichtungsachse 13 bildet als Primärkupplungsmittel
in Axialrichtung x ausrückbare Mitnehmerflächen in Form von angeprägten flachen Rippen
30, welche mit korrespondierenden, axial ausrückbaren Mitnehmergegenflächen 31 zusammenwirken,
die in einer zentralen Kupplungsaussparung 32 der Mitnehmerhülse 28 vorgesehen sind.
[0030] Die Mitnehmerhülse 28 weist an ihrer Außenmantelfläche 33 zwei nach außen offene
Axialnuten 53 auf, in welche jeweils eine nach innen vorragende Axialrippe 34, 35
der Wickelwelle 11 eingreift.
[0031] Die Mitnehmerhülse 28 besitzt von ihrer Außenmantelfläche 33 nach außen vorragende,
etwa blattfederartige Fortsätze 36, welche, sich an der Innenmantelfläche 16 der Wickelwelle
11 abstützend, die Mitnehmerhülse 28 bezüglich der Wickelwellenachse (identisch mit
der Längsmittelachse M) zentrieren. Mit nicht gezeigten Einprägungen der Wickelwelle
11 können die beiden stoffschlüssig angeformten blattfederartigen Fortsätze 36 zugleich
als widerhakenartige Arretierungsmittel dienen, die ein unbeabsichtigtes Herausziehen
der Mitnehmerhülse 28 aus dem Innenraum der Wickelwelle 11 verhindern.
[0032] Der äußere Endbereich A der Vorrichtungsachse 11 ist drehfest sowie gegen Axialverschiebung
gesichert in einer Endkappe 40 (s. Fig. 6 und 7) aufgenommen. Dazu weist der äußere
Endbereich A der Vorrichtungsachse 13 in diametral gegenüberliegender Anordnung seitlich
angeprägte, radial abstehende Rippen 37 auf, welche mit Sperrflächen 38, die außen
an der Endkappe 40 angeordnet sind, zwecks drehfester Aufnahme zusammenwirken. Zur
Axialsicherung der Vorrichtungsachse 13 bezüglich der Endkappe 40 dient insbesondere
eine an sich bekannte innenverzahnte Fächerscheibe 39 aus Federstahl.
[0033] Aus den Fig. 6 und 7 ist deutlich zu erkennen, daß die Mitnehmerhülse 28 aus zwei
baugleichen Schalen 41 zusammengesetzt ist, die Kunststoffspritzgußteile bilden. Jede
Schale 41 weist patrizenartige Rastmittel 42, 43 auf, mit welchen matrizenartige Rastmittel
44, 45 korrespondieren.
[0034] Aus den Fig. 6 und 7 ist auch zu erkennen, daß der innere Endbereich I der Vorrichtungsachse
13 an der Stirnseite des Lagerzapfens 17 mittels einer innenverzahnten Federstahl-Axialsicherungs-Fächerscheibe
46 axial festgelegt ist.
[0035] Um unangenehme Klappergeräusche zu vermeiden, ist ein im Querschnitt etwa Ω-förmiges
schlitzrohrartiges Kunststoff-Bauteil 47 auf die Vorrichtungsachse 13 radial aufgerastet.
Das Kunststoffbauteil 47 verhindert demnach, daß der Torsionsfederspeicher 14 gegen
die Vorrichtungsachse 13 schlägt.
[0036] Montage- und Funktionsweise der Wickelvorrichtung 10 sind wie folgt zu erläutern:
[0037] Der in Fig. 2 dargestellte Torsionsfedermotor 12 wird zunächst aufgezogen bzw. gespannt.
Dazu wird die Vorrichtungsachse 13 in Axialrichtung x relativ zur Mitnehmerhülse 28
nach links verschoben, so daß die rippenartigen Abflachungen 30 (Primärkupplungsmittel)
der Vorrichtungsachse 13 außer Eingriff mit den Gegenaussparungen 31 (Sekundärkupplungsmittel)
der Mitnehmerhülse 28 geraten. Ist diese gelüftete Kupplungsstellung erreicht, so
wird die Mitnehmerhülse 28 gegen Drehung gesichert und der Torsionsfedermotor 12 mittels
eines die Drehmitnahmeflächen 27 des Lagerzapfens 17 ergreifenden Drehantriebs mit
einer bestimmten Umdrehungszahl aufgezogen.
[0038] Sobald der Torsionsfederspeicher 14 aufgezogen ist, wird die Vorrichtungsachse 13
entgegen der Axialrichtung x nach rechts verschoben, so daß die Primärkupplungsmittel
30 und die Sekundärkupplungsmittel 32 sich wieder in Eingriff befinden. Auf diese
Weise hat der Torsionsfedermotor 12 seine für den Betrieb erforderliche potentielle
Energie erhalten. Durch einfache provisorische Sicherungsmittel, wie z.B. durch eine
Klammer, kann der aufgezogene Torsionsfedermotor 12 gegen ein unbeabsichtigtes Abwickeln
gesichert und bis zu seiner Verwendung in der Fertigung bevorratet werden.
[0039] Zu seiner Montage wird der aufgezogene Torsionsfedermotor 12 gemäß Fig. 2 mit dem
inneren Endbereich I der Vorrichtungsachse 13 voran in Axialrichtung x in den Innenraum
der Wickelwelle 11 so weit eingeschoben, bis der Kragen 49 der Mitnehmerhülse 28 gegen
die Stirnfläche 48 der Wickelwelle 11 schlägt. Vor dem Einschieben werden Lagerschale
18 und Mitnehmerhülse 28 mit ihren Axialnuten 21, 53 bezüglich der Axialrippen 34,
35 ausgerichtet. Auf diese Weise sind Lagerschale 18 und Mitnehmerhülse 28 auf Drehmitnahme
mit der Wickelwelle 11 verbunden.
[0040] Sodann wird die Endkappe 40 mit ihren Sperrflächen 38 über die am äußeren Endbereich
A der Vorrichtungsachse 13 angeformten Rippen 37 geschoben, welche mit einer Schraubendruckfeder
50 und Bundbuchsen 51 zur Aufnahme der Enden der Schraubendruckfeder 50 versehen ist.
[0041] Nach Beseitigung der vorerwähnten provisorischen Sicherungsmittel wird die Endkappe
40 zum Einsetzen der Wickelvorrichtung 10 in das kraftfahrzeugseitige Einbaufeld entgegen
der Rückstellkraft der Feder 50 in Axialrichtung x bewegt. Hierbei bewegt sich zugleich
die Vorrichtungsachse 13 in Axialrichtung x, was zur Folge hat, daß sich die rippenartigen
Abflachungen 30 (Primärkupplungsmittel) nach links aus den Gegenaussparungen 31 (Sekundärkupplungsmittel)
der Mitnehmerhülse 28 hinausbewegen, so daß der Torsionsfedermotor 12 aktiviert ist.
Auf diese Weise kann die nicht dargestellte Werkstoffbahn mittels eines Handhabungsrandes
aus dem Ausziehschlitz 52 der Wickelvorrichtung 10 entgegen dem Drehmoment des Torsionsfedermotors
ausgezogen und an fahrzeugseitigen Befestigungsstellen lösbar festgelegt werden.
[0042] Ergänzend ist zu bemerken, daß in den Zeichnungen nur ein Endbereich der Wickelvorrichtung
10 dargestellt ist. Der andere Endbereich kann, wenn die Wickelvorrichtung 10 nur
einen Torsionsfedermotor 12 besitzt, z.B. mit irgendeiner endkappenartigen Drehlagerung
versehen sein. Grundsätzlich ist es aber auch möglich, die Wickelvorrichtung 10 mit
den erfindungsgemäßen Elementen als Doppelanordnung aufzubauen. Hierbei ist zu berücksichtigen,
daß der Drehsinn der beiden Torsionsfederspeicher 14 entgegengesetzt sein muß.
1. Wickelvorrichtung (10) für eine Werkstoffbahn einer Rückhaltevorrichtung od. dgl.
eines Fahrzeugs, wie z.B. eines Kombinationskraftwagens, mit mindestens einer einbaufeldseitig
drehfest lösbar gehaltenen Vorrichtungsachse (13), mit einem die Vorrichtungsachse
(13) umgebenden Torsionsfederspeicher (14), dessen erstes Einspannende (E) an der
Vorrichtungsachse (13) und dessen zweites Einspannende (Z) benachbart einem äußeren
Endbereich (A) der Vorrichtungsachse (13) an einer koaxial zur Vorrichtungsachse (13)
gelagerten, letztere (13) und den Torsionsfederspeicher (14) aufnehmenden hohlen Wickelwelle
(11) befestigt ist, an deren Außenmantelfläche der innere Rand der Werkstoffbahn gehalten
ist, wobei der äußere Rand der abgewickelten Werkstoffbahn fahrzeugseitig lösbar zu
befestigen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtungsachse (13), mit ihrem inneren Endbereich (I) voran axial in die
Wickelwelle (11) frei hineinragend, relativ zur Wickelwelle (11) axial verschieblich
angeordnet ist, daß das erste Einspannende (E) des Torsionsfederspeichers (14) am
inneren Endbereich (I) der Vorrichtungsachse (13) befestigt ist, und daß der äußere
Endbereich (A) der Vorrichtungsachse (13) Primärkupplungsmittel (30) aufweist, die
durch axiale Verschiebung der Vorrichtungsachse (13) relativ zur Wickelwelle (11)
mit die Wickelwelle (11) ankuppelnden Sekundärkupplungsmitteln (31) in oder außer
Eingriff versetzbar sind.
2. Wickelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den Kraftfluß zwischen dem zweiten Einspannende (Z) des Torsionsfederspeichers
(14) und der Wickelwelle (11) ein von der Vorrichtungsachse (13) aufgenommenes Mitnehmerteil
(28) eingegliedert ist, welches die Sekundärkupplungsmittel (31) bildet und welches
gemeinsam mit der Vorrichtungsachse (13) in die Wickelwelle (11) einsetzbar und mit
dieser kraft- und/oder formschlüssig drehfest verbindbar ist.
3. Wickelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der innere Endbereich (I) der Vorrichtungsachse (13) stirnseitig mit einer Lageranordnung
(15) versehen ist, welche sich an der Innenmantelfläche (16) der Wickelwelle (11)
axial verschieblich abstützt.
4. Wickelvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lageranordnung (15) einen stirnseitig des inneren Endbereichs (I) der Vorrichtungsachse
(13) befestigten Lagerzapfen (17) und eine auf letzterem axial gesicherte, in der
Wickelwelle (11) gegen Mitdrehen gesicherte Lagerschale (18) aufweist.
5. Wickelvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerzapfen (17) eine zu seiner Lagerzapfenachse (bei M) koaxiale, in seine
Außenmantelfläche eingeformte Ringnut (19) aufweist, in welche die Lagerschale (18)
zu ihrer Axialsicherung eingreift.
6. Wickelvorrichtung nach Anspruch 4 oder nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerschale (18) radial auf den Lagerzapfen (17) aufrastbar ist.
7. Wickelvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerschale (18) eine nach außen offene Axialnut (21) aufweist, in welche
eine nach innen vorragende Axialrippe (34, 35) der Wickelwelle (11) eingreift.
8. Wickelvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerschale (18) sich in der Radialebene der Wickelwelle (11) erstreckende,
etwa blattfederartige Fortsätze (22) bildet, welche, sich an der Innenmantelfläche
(16) der Wickelwelle (11) abstützend, die Lagerschale (18) bezüglich der Wickelwellenachse
(bei M) zentrieren.
9. Wickelvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der innere Endbereich (I) der Vorrichtungsachse (13) an seinem Stirnende Mitnehmerflächen
(23), wie z.B. Abflachungen od. dgl., bildet, welche mit korrespondierenden Mitnehmerflächen
(24) einer zentralen Aussparung (25) des Lagerzapfens (17) auf Drehmitnahme zusammenwirken.
10. Wickelvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerzapfen (17) zur drehfesten Verbindung mit dem ersten Einspannende (I)
des Torsionsfederspeichers (14) einen Befestigungsbereich (26) bildet.
11. Wickelvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Befestigungsbereich des Lagerzapfens (17) einen kreiszylindrischen Ansatz
(26) und der Torsionsfederspeicher (14) eine Schraubenfeder bilden, deren Einspannende
(E) den kreiszylindrischen Ansatz (26) kraftschlüssig drehfest umgreift.
12. Wickelvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerzapfen (17) an oder benachbart seiner dem Torsionsfederspeicher (14)
abgewandten Stirnseite Drehmitnahmeflächen (27) bildet.
13. Wickelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das in den Kraftfluß zwischen dem zweiten Einspannende (Z) des Torsionsfederspeichers
(14) und der Wickelwelle (11) eingegliederte Mitnehmerteil eine die Vorrichtungsachse
(13) koaxial umgebende Mitnehmerhülse (28) ist.
14. Wickelvorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Mitnehmerhülse (28) zur drehfesten Verbindung mit dem zweiten Einspannende
(Z) des Torsionsfederspeichers (14) einen Befestigungsbereich (29) bildet.
15. Wickelvorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Befestigungsbereich der Mitnehmerhülse (28) einen zum inneren Endbereich
(I) der Vorrichtungsachse weisenden kreiszylindrischen Ansatz (29) und der Torsionsfederspeicher
(14) eine Schraubenfeder bilden, deren zweites Einspannende (Z) den kreiszylindrischen
Ansatz (29) kraftschlüssig drehfest umgreift.
16. Wickelvorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der äußere Endbereich (A) der Vorrichtungsachse (13) als Primärkupplungsmittel
in Axialrichtung (bei x) ausrückbare Mitnehmerflächen (30), wie z.B. Abflachungen
od. dgl., bildet, welche mit korrespondierenden axial ausrückbaren Mitnehmergegenflächen
(31), den Sekundärkupplungsmitteln, zusammenwirken, die in einer zentralen Kupplungsaussparung
(32) der Mitnehmerhülse (28) vorgesehen sind.
17. Wickelvorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Mitnehmerhülse (28) an ihrer Außenmantelfläche (33) mindestens eine nach
außen offene Axialnut (53) aufweist, in welche jeweils eine nach innen vorragende
Axialrippe (34, 35) der Wickelwelle (11) eingreift.
18. Wickelvorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Mitnehmerhülse (28) von ihrer Außenmantelfläche (33) nach außen vorragende
etwa blattfederartige Fortsätze (36) bildet, welche, sich an der Innenmantelfläche
(16) der Wickelwelle (11) abstützend, die Mitnehmerhülse (28) bezüglich der Wickelwellenachse
(bei M) zentrieren.
19. Wickelvorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Mitnehmerhülse (28) sowohl drehfest als auch gegen Axialverschiebung gesichert
in der Wickelwelle (11) angeordnet ist.
20. Wickelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß der äußere Endbereich (A) der Vorrichtungsachse (13) drehfest sowie gegen Axialverschiebung
gesichert in einer Endkappe (40) aufgenommen ist.
21. Wickelvorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungsmittel (30, 31) durch Verschieben der Vorrichtungsachse (13) entgegen
Federrückstellkraft (bei 50) in Richtung (x) Mitnehmerhülse (28) außer Eingriff versetzbar
sind.
22. Wickelvorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Federrückstellkraft von einer zwischen Mitnehmerhülse (28) und Endkappe (40)
wirkenden Feder (50), insbesondere von einer Schraubendruckfeder, gebildet ist.
23. Wickelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 22, gekennzeichnet durch eine Doppelanordnung, bei welcher von jeder endseitigen Öffnung (bei 48) der Wickelwelle
(11) eine Vorrichtungsachse (13) mit ihrem inneren Endbereich (I) axial in die Wickelwelle
(11) frei hineinragt, wobei beide Torsionsfederspeicher (14) im jeweils entgegengesetzten
Drehsinn aufziehbar und entspannbar sind.