[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1. Bevorzugt handelt es sich bei diesen Klappen um Heckklappen oder hochschwenkbare
Hecktüren von Kraftfahrzeugen.
[0002] Neben Vorrichtungen, die ein Öffnen der Klappe (in dem eben definierten Sinne) durch
Aufbringen der Öffnungskräfte von Hand ermöglichen, sind auch Vorrichtungen bekannt,
die diesen Kraftaufwand dem Menschen abnehmen und hierzu Motoren verwenden. Ein Beispiel
dafür gibt die DE 40 40 372 A1, bei der die Heckklappe vom Fahrzeuginnenraum her durch
einen Fahrzeuginsassen mittels Einschalten eines Motors sich öffnen und schließen
läßt. Nachteilig bei dieser Konstruktion ist zum einen der relativ große Energieaufwand,
da der Motor offensichtlich die gesamte Öffnungsbewegung der Klappe vornehmen muß,
und zum anderen die Tatsache, daß ein Öffnen der Heckklappe von außen auf diesem Wege
nicht möglich ist.
[0003] Den letztgenannten Nachteil vermeidet das System nach der DE 296 23 461 U1, das eine
tragbare Fernsteuerung beinhaltet, die den Entriegelungs- und den Öffnungsvorgang
der Klappe einleitet. In der Schrift ist erwähnt, daß dieses System generell für die
Steuerung des Entriegelns und/oder Öffnens jeder Öffnungsvorrichtung eines Kraftfahrzeugs
verwendet werden könne. Dieser Schrift ist nicht zu entnehmen, wie die eigentliche
Öffnungsvorrichtung, also die Vorrichtung zur Erzeugung der Öffnungskräfte, aussehen
soll.
[0004] Die US-PS 5,369,911 beschreibt eine Kraftfahrzeugtür, die auf drahtlosem Wege entriegelbar
ist und der ein dauernd unter Federspannung stehender Auswerfer zugeordnet ist. Sobald
die betreffende Tür durch Aussenden und Empfangen eines Funksignals entriegelt ist,
drückt der Auswerfer die Tür in eine Öffnungsstellung.
[0005] Nachteilig bei dieser Konstruktion ist die Tatsache, daß der Auswerfer auch und gerade
bei geschlossener Tür auf diese ein relativ großes im Öffnungssinne wirkendes Moment
ausübt, das in dem Schloß der Tür aufgefangen werden muß, so daß das Entriegeln gegen
relativ hohe Reibkräfte im Schloß erfolgen muß.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Vorrichtung zu schaffen,
die einerseits völlige Freiheit hinsichtlich der Anordnung und Ausbildung des Befehlsgebers
zuläßt (dieser kann als tragbarer Befehlsgeber zur Aussendung drahtloser Signale oder
aber als Druckimpulsgeber am Fahrzeug ausgebildet sein), und die im übrigen ein vollständiges
Öffnen der Klappe ohne Aufbringen von Kräften seitens einer Bedienungsperson sicherstellt,
ohne daß bei in Schließstellung befindlicher Klappe in ihrem Schloß hohe Flächenpressungen
und damit Reibungen in Kauf zu nehmen sind.
[0007] Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in den kennzeichnenden Merkmalen
des Hauptanspruchs, vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung beschreiben die Unteransprüche.
[0008] Ein wesentliches Merkmal der Erfindung ist also in einer speziell ausgelegten Gasfeder-Auswerfer-Kombination
zu sehen. Der Auswerfer ist nämlich so ausgelegt, daß er die Klappe - nach Entriegelung
- aus ihrer geschlossenen Lage lediglich bis etwas über eine teilgeöffnete Stellung
hinaus öffnet, in der die Gasfeder infolge geeigneter Wahl ihrer Angriffsstellen an
Karosserie und Klappe beginnt, auf die letztere ein Öffnungsmoment auszuüben (bei
kleineren Öffnungsstellungen der Klappe übt die Gasfeder ein Schließmoment aus). Man
kann also sagen, daß die Gasfeder eine Totpunktstellung bei der definierten teilgeöffneten
Lage der Klappe besitzt, und daß der Auswerfer lediglich so ausgelegt ist, daß er
die Totpunktstellung der Gasfeder gleichsam überfährt; die weitere Öffnungsbewegung
erfolgt dann ohne Energiezufuhr, nämlich allein unter der Wirkung der in der Gasfeder
gespeicherten Energie.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung erläutert,
die, teilweise im Schnitt, die Verhältnisse im Bereich einer hier die Klappe darstellenden
hochschwenkbaren Hecktür eines PKW zeigt.
[0010] Zur Abdeckung einer Hecköffnung in dem hinteren Karosseriebereich 1 dient die Hecktür
2 an sich bekannten und daher nicht zu beschreibenden Aufbaus. Erwähnt sei lediglich,
daß sie bei 3 ein Heckfenster enthält und bei 4 einen Aufnahmebereich für das Nummernschild
bildet. Die Hecktür ist über die querverlaufende Schwenkachse 5 zwischen ihrer Schließlage
2 und ihrer Öffnungslage 2' verschwenkbar. Zur Arretierung der Hecktür 2 in ihrer
Schließstellung dient das bei 6 angedeutete Schloß ebenfalls bekannter Bauart, beispielsweise
ein Drehfallenschloß.
[0011] Zum selbsttätigen Öffnen der Hecktür 2, das heißt zum Hochachwenken in ihre voll
geöffnete Stellung 2', nach Aussenden eines drahtlosen Befehls mittels des lnfrarotsensors
7, der beispielsweise in einen Fahrzeugschlüssel integriert sein kann, dient die Gasfeder-Auswerfer-Kombination
mit der einen üblichen Aufbau besitzenden Gasfeder 8 und dem durch eine Kolben-Zylinder-Anordnung
gebildeten Auswerfer 9. Während dieser nur in der Karosserie 1 festgelegt ist und
mit seinem in der Figur rechten freien Ende lediglich druckübertragend auf einem Bereich
der Hecktür 2 aufliegt, ist die Gasfeder 8 mit ihren Enden teils bei 10 an der Karosserie
1, teils bei 11 an der Hecktür 2 schwenkbar angelegt. Die Ausrichtung der Achse der
Gasfeder 8 ist durch geeignete Wahl ihrer Anlenkungen 10 und 11 bezüglich der Schwenkachse
5 der Hecktür 2 so gewählt, daß sie in einem sich zwischen ihrer voll geschlossenen
Lage und einer teilgeöffneten Lage erstreckenden Schwenkbereich der Tür auf diese
ein Schließmoment ausübt, dagegen darüber gleichsam in Übertotpunktlagen ein Öffnungsmoment,
das ausreicht, um die Hecktür 2 in ihre voll geöffnete Stellung 2' zu verschwenken.
[0012] Der Auswerfer 9 dagegen ist so ausgelegt, daß er durch Energiezufuhr in seine in
der Zeichnung linken Kammer seine Kolbenstange lediglich so weit ausfährt, daß diese
die Hecktür 2 etwas über ihre definierte teilgeöffnete Stellung hinaus in eine Lage
verschwenkt, in der die Gasfeder 8 ein öffnendes Moment auf die Hecktür 2 ausübt.
Dadurch ist sichergestellt, daß der weitaus größte Teil der Öffnungsbewegung der Heckklappe
2, noch dazu derjenige, bei dem das Gewicht der Heckklappe ein Schließmoment erzeugt,
ohne Energiezufuhr allein durch die in der Gasfeder 8 gespeicherte Energie erfolgt.
Der Auswerfer 9 fährt dann wieder in seine Ausgangslage.
[0013] Wie bereits erwähnt, wird die Öffnungsbewegung der Hecktür 2 eingeleitet durch ein
Signal von dem tragbaren Befehlsgeber 7. Dieses drahtlose Signal wird im Empfänger
12 empfangen und so verarbeitet, daß dieser die Steuereinheit 13 im Sinne der Beaufschlagung
der in der Zeichnung linken Kammer des Auswerters 9 ansteuert. In dem gezeichneten
Ausführungsbespiel erfolgt die Betätigung des Auswerfers 9 durch Zufuhr von pneumatischer
Energie; auch andere Energieformen können Einsatz finden.
[0014] Selbstverständlich muß, bevor die Öffnungsbewegung der Heckklappe 2 beginnt, das
Schloß 6 entriegelt werden; dies ist durch die Signalleitung 14 angedeutet.
[0015] Da die Gasfeder 8 bei geschlossener Hecktür 2 auf diese ein - wenn auch geringes
- Schließmoment ausübt, sind die zusammenwirkenden Schloßbestandteile des Schlosses
6 während ihrer Entriegelungsbewegungen weitgehend druckkraftentlastet, so daß hohe
Reibkräfte vermieden sind. Das gilt auch, wenn der Auswerfer 9 mit seinem freien Stößelende
mit einer gewissen Kraft auf dem ihn zugekehrten Bereich der Hecktür 2 aufliegt.
[0016] Mit der Erfindung ist demgemäß eine gattungsgemäße Vorrichtung geschaffen, die bei
geringem zusätzlichen Aufwand, noch dazu an an sich bekannten und bewährten Baugruppen,
in energieoptimierter Weise ein automatisches Öffnen einer Kraftfahrzeug-Heckklappe
ermöglicht.
1. Vorrichtung zum selbsttätigen Öffnen einer um eine horizontale Schwenkachse schwenkbaren
Klappe einer Kraftfahrzeugkarosserie mit einem Befehlsgeber, gekennzeichnet durch
eine Gasfeder-Auswerfer-Kombination, deren Gasfeder (8) mit ihren Enden klappen- und
karosserieseitig an bezüglich der Schwenkachse (5) derart gewählten Stellen (10, 11)
angelenkt ist, daß die Gasfeder (8) bei in Schließstellung und in einer teilgeöffneten
Stellung befindlicher Klappe (2) auf diese ein Schließmoment, dagegen bei weiter geöffneter
Klappe (2) ein diese in ihre voll geöffnete Stellung (2') schwenkendes Öffnungsmoment
ausübt, während der Auswerfer (9) zum Schwenken der Klappe (2) nur etwas über die
teilgeöffnete Stellung hinaus ausgelegt und ihm der Befehlsgeber (7) zugeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Befehlsgeber ein mechanischer
Druckimpulsgeber am Fahrzeug, insbesondere an der Klappe (2), ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Befehlsgeber ein tragbarer
drahtloser Sender (7) ist.