(19)
(11) EP 1 026 314 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.08.2000  Patentblatt  2000/32

(21) Anmeldenummer: 99123888.2

(22) Anmeldetag:  02.12.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7D21F 3/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 04.02.1999 DE 19904576

(71) Anmelder: Voith Sulzer Papiertechnik Patent GmbH
89522 Heidenheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Meschenmoser, Andreas
    88263 Horgenzell (DE)

   


(54) Presseanordnung


(57) Bei einer Pressenanordnung zur Behandlung einer Faserstoffbahn 10 wie insbesondere einer Papier- oder Kartonbahn sind zwei Schuhpreßwalzen 22, 24 einer als gemeinsame Gegenwalze dienenden zentralen Preßwalze 20 zugeordnet, um mit dieser jeweils einen in Bahnlaufrichtung L verlängerten Preßspalt S1, S2 zu bilden. Dabei ist zumindest der in Bahnlaufrichtung L betrachtet erste verlängerte Preßspalt S1 doppelt befilzt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Pressenanordnung zur Behandlung einer Faserstoffbahn, insbesondere Papier- oder Kartonbahn.

[0002] Ziel der Erfindung ist es, eine Pressenanordnung der eingangs genannten Art zu schaffen, deren Aufbau möglichst einfach und kompakt und deren Vakuumbedarf sowie deren Antriebsleistung möglichst gering ist. Zudem soll insbesondere auch eine geschlossene Bahnführung möglich sein.

[0003] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß zwei Schuhpreßwalzen einer als gemeinsame Gegenwalze dienenden zentralen Preßwalze zugeordnet sind, um mit dieser jeweils einen in Bahnlaufrichtung verlängerten Preßspalt zu bilden, und daß zumindest der in Bahnlaufrichtung betrachtet erste verlängerte Preßspalt doppelt befilzt ist.

[0004] Aufgrund dieser Ausbildung entfällt die bisher übliche große, mit einem dicken Mantel versehene Preßsaugwalze, wodurch der Vakuumbedarf deutlich verringert wird. Insgesamt ergibt sich eine deutlich geringere Antriebsleistung. Es ist ohne weiteres insbesondere auch eine geschlossene Bahnführung möglich, so daß die entsprechende Pressenpartie insbesondere auch für Liner mit weißer Decke ("White Top") geeignet ist. Aufgrund der Verwendung einer den beiden Schuhpreßwalzen zugeordneten gemeinsamen Gegenwalze ist zudem die Anzahl der erforderlichen Preßwalzen auf ein Minimum herabgesetzt, d.h. es sind maximal nur drei Preßwalzen erforderlich. Entsprechend verringert sich auch die Anzahl von erforderlichen Preßfilzen. Mit dem geringeren Filzverbrauch lassen sich die Betriebskosten weiter verringern. Diese Betriebskosten werden auch durch den geringeren Vakuumbedarf für Rohrsauger sowie die geringere Antriebsleistung reduziert. Es ist nunmehr insbesondere auch eine solche Anordnung möglich, bei der sich die Preßkräfte größtenteils aufheben. Zudem ergibt sich eine geringere Lagerbelastung sowie eine geringere Biegebelastung auf Walzenachse. Auf eine innen gestützte Walze kann, eventuell für alle Maschinenbreiten, verzichtet werden. Der geringere Energieverbrauch ist u.a. darauf zurückzuführen, daß angesichts des Einsatzes von nur einer gemeinsamen den Schuhpreßwalzen zugeordneten Gegenwalze mit geringer Lagerreibung die Reibleistung der Pressenanordnung entsprechend verringert wird. Mit einer Verringerung der Anzahl von Filzen sind auch entsprechend weniger Filzkonditionierungen erforderlich, was eine weitere Verringerung der Reibleistung sowie des erforderlichen Vakuums mit sich bringt. Es treten keine Verlustleistungen durch eine über innere Stützquellen abgestützte Walze auf. Es ist nur ein Getriebe außerhalb der betreffenden Papiermaschine erforderlich, was einen besseren Wirkungsgrad mit sich bringt. Nachdem die Anzahl der eingesetzten Walzen und Walzentypen auf ein Minimum herabgesetzt ist, ist entsprechend auch die Anzahl bereitzuhaltender Reservewalzen gering, was sich wieder günstig auf die Investitionskosten auswirkt. Zudem ist eine einfachere Steuerung möglich, wodurch die Betriebssicherheit entsprechend erhöht wird. Im Vergleich zu den herkömmlichen Mehrwalzenpressen tritt keine Linienkraftbeeinflussung durch gegenseitige Nipkräfte auf. Bombierungen sind grundsätzlich nicht mehr erforderlich. Es müssen auch keine weichen Walzenbezüge mehr verwendet werden, wodurch sich entsprechend höhere Standzeiten ergeben. Zugschwankungen auf das Papier sind praktisch ausgeschlossen. Dementsprechend können Bahneinrisse oder -abrisse innerhalb der Pressenpartie vermieden werden. Es ist insbesondere auch eine einfachere, hebellose und kompakte Stuhlung mit geschlossenem Kraftfluß möglich. Mit dem Wegfall von Preßwalzenschabern zur Papierabnahme werden die Investitionskosten und Betriebskosten weiter verringert.

[0005] Die beiden Schuhpreßwalzen sind vorzugsweise etwa auf einander gegenüberliegenden Seiten der zentralen Preßwalze angeordnet.

[0006] Bei einer zweckmäßigen praktischen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Pressenanordnung sind beide verlängerten Preßspalte jeweils doppelt befilzt. Damit ergibt sich insgesamt eine volumenschonende und symmetrische Entwässerung. Bei der Papierherstellung wird insbesondere auch die Gleichseitigkeit des Papiers verbessert, so daß die Pressenanordnung insbesondere auch für graphische Papiere eingesetzt werden kann.

[0007] Bei einer bevorzugten praktischen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Pressenanordnung sind insgesamt höchstens drei Filze vorgesehen. Dabei kann ein Filz durch beide verlängerten Preßspalte geführt sein. Entsprechend sind nur drei Filzkonditionierungen erforderlich, wodurch die Reibleistung und das erforderliche Vakuum entsprechend verringert werden. Insgesamt ergibt sich ein geringerer Filzverbrauch. Es ist eine insgesamt kompakte, kostengünstige Konstruktion möglich. Abgesehen davon, daß auf Saugpreßwalzen verzichtet werden kann, sind eine geschlossene Bahnführung und relativ kurze Rückbefeuchtungsstrecken möglich. Nach jedem Nip ist für eine gute Nipentwässerung gesorgt, was u.a. beispielsweise durch eine jeweilige Schleuderwasserabführung erreicht werden kann.

[0008] Mit einer geschlossenen Bahnführung vom Sieb bis in die Trockenpartie wird eine hohe Runability erreicht. Bahnabrisse in der Pressenanordnung sind praktisch ausgeschlossen. Zudem entfällt das manuelle Aufführen der Faserstoffbahn, was eine höhere Betriebssicherheit und eine Maschinenverfügbarkeit mit sich bringt. Aufgrund der fehlenden offenen Züge kann es praktisch zu keiner Papierdehnung und zu keinen Bahneinrissen kommen. Zwischen den Pressen treten auch keine auf das Papier wirkenden Zugschwankungen auf.

[0009] Zwischen den beiden mit der zentralen Preßwalze gebildeten verlängerten Preßspalten kann die Faserstoffbahn vorzugsweise zusammen mit einem Filz um eine vorzugsweise als Saugwalze ausgebildete Umlenkwalze geführt sein.

[0010] Bei einer zweckmäßigen praktischen Ausführungsform ist ein durch den ersten verlängerten Preßspalt geführter Filz gleichzeitig als Pick-up-Filz vorgesehen.

[0011] Von Vorteil ist auch, wenn die Faserstoffbahn im Anschluß an den zweiten verlängerten Preßspalt über eine vorzugsweise als Saugwalze ausgebildete Umlenkwalze beispielsweise zu einer nachfolgenden Trockenpartie geführt ist. Dabei kann die Faserstoffbahn zusammen mit einem durch den zweiten verlängerten Preßspalt laufenden Oberfilz um die Umlenkwalze geführt sein und anschließend durch eine glatte Walze von dem Oberfilz abgenommen werden. Alternativ ist es beispielsweise auch möglich, daß die Faserstoffbahn zusammen mit einem Unterfilz aus dem zweiten verlängerten Preßspalt geführt und im Bereich der Umlenkwalze durch ein diese umschlingendes Trockensieb von dem Unterfilz abgenommen wird.

[0012] Die Oberfläche der zentralen Preßwalze und/oder der Preßmantel wenigstens einer Schuhpreßwalze kann zur Schaffung eines gewissen Wasserspeichervermögens beispielsweise blindgebohrt und/oder gerillt sein. Damit kann die Entwässerung eines oder beider verlängerter Preßspalte zumindest teilweise durch Abschleudern von Wasser in eine jeweilige Rinne oder dergleichen erfolgen. Damit ist nicht nur eine optimale Entwässerung des jeweiligen Preßspaltes gewährleistet. Es können auch leichtere Preßfilze eingesetzt werden. Schließlich ergibt sich eine bessere Filzkonditionierung über Rohrsauger und Spritzrohre.

[0013] In bestimmten Fällen kann es zweckmäßig sein, wenn die den Preßschuhen der beiden Schuhpreßwalzen zugeordneten Stützeinrichtungen mit gleichen Drücken beaufschlagbar sind, wobei in diesem Fall die Länge des ersten verlängerten Preßspaltes zweckmäßigerweise größer ist als die Länge des zweiten verlängerten Preßspaltes. Hierbei sind insbesondere gleiche Linienkräfte möglich. Bei einer alternativen zweckmäßigen Ausführungsform ist die dem Preßschuh der ersten Schuhpreßwalze zugeordnete Stützeinrichtung mit einem kleineren Druck beaufschlagbar als die dem Preßschuh der zweiten Schuhpreßwalze zugeordnete Stützeinrichtung, wobei in diesem Fall die beiden verlängerten Preßspalte zweckmäßigerweise eine gleiche Länge besitzen können. Insbesondere in diesem Fall kann die Linienkraft des zweiten verlängerten Preßspaltes insbesondere größer sein als die des ersten verlängerten Preßspaltes.

[0014] Aus Gewichtsgründen kann es zweckmäßig sein, wenn die zentrale Preßwalze eine innen gestützte Walze ist und mit den jeweils den Preßspalten zugeordneten Drücken versorgt wird.

[0015] Um die Filzspannung zwischen den beiden verlängerten Preßspalten zu beeinflussen, ist es von Vorteil, wenn die Umlenkwalze einen regelbaren Antrieb besitzt.

[0016] In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Pressenanordnung angegeben.

[0017] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert; in dieser zeigen:
Figur 1
eine schematische, teilweise geschnittene Darstellung einer Ausführungsform einer zwei verlängerte Preßspalte aufweisenden Pressenanordnung,
Figur 2
eine schematische, teilweise geschnittene Darstellung einer weiteren Ausführungsform einer zwei verlängerte Preßspalte aufweisenden Pressenanordnung,
Figur 3
ein Beispiel für eine mögliche Steuerung der Pressenanordnung gemäß Figur 1 oder 2 und
Figur 4
ein weiteres Beispiel für eine mögliche Steuerung der Pressenanordnung.


[0018] Figur 1 zeigt in rein schematischer, teilweise geschnittener Darstellung eine erste Ausführungsform einer Pressenanordnung zur Behandlung einer Faserstoffbahn 10, bei der es sich insbesondere um eine Papier- oder Kartonbahn handeln kann.

[0019] Die Faserstoffbahn 10 wird im Bereich einer Saugwalze 12 durch einen Oberfilz 14 von einem Siebband 16 übernommen und anschließend zusammen mit einem Unterfilz 18 einem ersten in Bahnlaufrichtung L verlängerten Preßspalt S zugeführt. Im Anschluß daran wird die Faserstoffbahn 10 zusammen mit dem Unterfilz 18 einem zweiten in Bahnlaufrichtung L verlängerten Preßspalt S2 zugeführt. Vor dem ersten verlängerten Preßspalt S1 ist die Faserstoffbahn 10 zusammen mit dem Oberfilz 14 zudem über eine als Saugwalze ausgeführte Umlenkwalze 19 geführt. Die beiden Walzen 12 und 19 können jedoch auch zusammengeführt werden.

[0020] Wie der Figur 1 entnommen werden kann, sind die beiden in Bahnlaufrichtung L verlängerten Preßspalte S1 und S2 zwischen einer zentralen Preßwalze 20 und zwei dieser zugeordneten Schuhpreßwalzen 22, 24 gebildet. Die zentrale Preßwalze 20 dient den beiden Schuhpreßwalzen 22, 24 somit als gemeinsame Gegenwalze. Dabei sind die beiden Schuhpreßwalzen 22, 24 auf einander gegenüberliegenden Seiten der zentralen Preßwalze 20 angeordnet.

[0021] Wie anhand der Figur 1 zu erkennen ist, ist die Faserstoffbahn 10 zwischen den beiden mit der zentralen Preßwalze 20 gebildeten verlängerten Preßspalten S1, S2 zusammen mit dem Unterfilz 18 um eine als Saugwalze ausgebildete Umlenkwalze 26 geführt. Im Bereich dieser Umlenkwalze 26 wird der Oberfilz 14 wieder von der Faserstoffbahn 10 getrennt.

[0022] Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel ist sowohl der erste als auch der zweite verlängerte Preßspalt S1 bzw. S2 jeweils doppelt befilzt. Dazu ist ein weiterer Oberfilz 28 vorgesehen, der zusammen mit dem Unterfilz 18 und der Faserstoffbahn 10 durch den zweiten verlängerten Preßspalt S2 geführt ist. Im vorliegenden Fall ist die Faserstoffbahn 10 im Anschluß an den zweiten verlängerten Preßspalt S2 zusammen mit dem Oberfilz 28 über eine wieder als Saugwalze ausgebildete Umlenkwalze 30 zu dem ersten Trockenzylinder 32 einer nachfolgenden Trockenpartie geführt. Im Bereich der Umlenkwalze 30 wird der Unterfilz 18 wieder von der Faserstoffbahn 10 getrennt. Zur Abnahme der Faserstoffbahn 10 von dem Oberfilz 28 besitzt der Trockenzylinder 32 vorzugsweise eine geschlossene oder glatte Oberfläche. Wie anhand der Figur 1 zu erkennen ist, ist die Faserstoffbahn 10 im Anschluß an den Trockenzylinder 32 an einem Trokkensieb 38 geführt. Zum sicheren Überführen der Papierbahn können die Umlenkwalze 30 und der Trockenzylinder 32 zueinander einen Nip bilden, d.h. gegeneinander angepreßt sein.

[0023] Es ergibt sich somit eine durchgehend geschlossene Bahnführung, und zwar von der Übernahme der Faserstoffbahn 10 durch den gleichzeitig als Pick-up-Filz dienenden Oberfilz 14 vom Siebband 16 bis zur Übergabe an die Trockenpartie.

[0024] Die Entwässerung der beiden verlängerten Preßspalte S1, S2 erfolgt zumindest teilweise jeweils durch Abschleudern von Wasser in Rinnen 34, 34a und 36, 36a, was beispielsweise durch eine blindgebohrte und/oder gerillte Oberfläche der zentralen Preßwalze 20 und/oder einen jeweiligen blindgebohrten und/oder gerillten Preßmantel wenigstens einer Schuhpreßwalze möglich ist.

[0025] Wie anhand der Figur 1 zu erkennen ist, sind die Walzen 20, 32 und 26 angetrieben. Aus dieser Figur 1 ergibt sich zudem, daß im Bereich des Trockenzylinders 32 ein Sprührohr 53 vorgesehen ist.

[0026] Figur 2 zeigt in schematischer, teilweise geschnittener Darstellung eine weitere Ausführungsform einer Pressenanordnung mit zwei einer gemeinsamen Gegenwalze 20 zugeordneten Schuhpreßwalzen 22, 24.

[0027] Diese Ausführungsform unterscheidet sich von der gemäß Figur 1 im wesentlichen dadurch, daß der Oberfilz 28 bereits vor der als Saugwalze ausgebildeten Umlenkwalze 30 durch eine Bahntrenneinrichtung 52 wieder von der Faserstoffbahn 10 getrennt und die an dem Unterfilz 18 weitergeführte Faserstoffbahn 10 im Bereich der Saugwalze 30 durch ein diese umschlingendes Trockensieb 38 von dem Unterfilz 18 abgenommen wird. Im Anschluß an die Umlenkwalze 30 wird die Faserstoffbahn 10 durch das Trockensieb 38 dem ersten Trockenzylinder 32 der nachfolgenden Trockenpartie zugeführt.

[0028] Im übrigen besitzt diese Ausführungsform im wesentlichen den gleichen Aufbau wie die gemäß Figur 1, wobei einander entsprechenden Teilen gleiche Bezugszeichen zugeordnet sind.

[0029] Figur 3 zeigt in rein schematischer Darstellung ein Beispiel für eine mögliche Steuerung der Pressenanordnung gemäß Figur 1 oder 2. Hierbei werden die den Preßschuhen 40, 42 der beiden Schuhpreßwalzen 22, 24 zugeordneten Stützeinrichtungen 44, 46 mit gleichen Drücken p1, p2 beaufschlagt. Dazu sind die Stützeinrichtungen 44, 46 an eine den Druck p liefernde gemeinsame Leitung 48 angeschlossen. Die Länge L1 des ersten verlängerten Preßspaltes S1 ist im vorliegenden Fall größer als die Länge L2 des zweiten verlängerten Preßspaltes S2. Die Linienkräfte Lk1 und Lk2 sind gleich groß. Die spezifischen Maximaldrücke sind jedoch unterschiedlich. Auf die Preßwalzenlager der zentralen Preßwalze 20 wirkt lediglich das Walzengewicht.

[0030] Die sich mit einer entsprechenden Steuerung für die beiden Preßspalte S1, S2 ergebenden Druckprofile sind rein schematisch in dem unteren Teil der Figur 3 dargestellt.

[0031] Figur 4 zeigt ein weiteres Beispiel für eine mögliche Ansteuerung einer jeweiligen Pressenanordnung. In diesem Fall wird die dem Preßschuh 40 der ersten Schuhpreßwalze 22 zugeordnete Stützeinrichtung 44 mit einem kleineren Druck p1 beaufschlagt als die dem Preßschuh 42 der zweiten Schuhpreßwalze 24 zugeordnete Stützeinrichtung 46. Die beiden verlängerten Preßspalte S1, S2 besitzen hier eine gleiche Länge L1, L2, d.h. es gilt L1 = L2. Die Linienkraft Lk1 ist in diesem Fall kleiner als die Linienkraft Lk2. Mittels eines in der Leitung 48 vorgesehenen Druckreduzier-Ventils 50 können die Drücke p1, p2 getrennt voneinander eingestellt werden, d.h. auf die Preßwalzenlager der zentralen Preßwalze 20 wirkt lediglich die Differenzlinienkraft und das Walzengewicht.

[0032] Die sich mit einer entsprechenden Steuerung für die beiden Preßspalte S1, S2 ergebenden Druckprofile sind rein schematisch in dem unteren Teil der Figur 4 dargestellt.

Bezugszeichenliste



[0033] 
10
Faserstoffbahn
12
Saugwalze
14
Oberfilz
16
Siebband
18
Unterfilz
19
Umlenkwalze
20
zentrale Preßwalze
22
Schuhpreßwalze
24
Schuhpreßwalze
26
Umlenkwalze
28
Oberfilz
30
Umlenkwalze
32
Trockenzylinder
34, 34a
Rinne
36, 36a
Rinne
38
Trockensieb
40
Preßschuh
42
Preßschuh
44
Stützeinrichtung
46
Stützeinrichtung
48
Leitung
50
Ventil
51
Bahnhaltesauger
52
Bahntrenneinrichtung
53
Sprührohr
L
Bahnlaufrichtung
L1
Spaltlänge
L2
Spaltlänge
Lk1
Linienkraft
Lk2
Linienkraft
S1
erster verlängerter Preßspalt
S2
zweiter verlängerter Preßspalt
p
Druck
p1
Druck
p2
Druck



Ansprüche

1. Pressenanordnung zur Behandlung einer Faserstoffbahn (10), insbesondere einer Papier- oder Kartonbahn,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei Schuhpreßwalzen (22, 24) einer als gemeinsame Gegenwalze dienenden zentralen Preßwalze (20) zugeordnet sind, um mit dieser jeweils einen in Bahnlaufrichtung (L) verlängerten Preßspalt (S1, S2) zu bilden, und daß zumindest der in Bahnlaufrichtung (L) betrachtet erste verlängerte Preßspalt (S1) doppelt befilzt ist.
 
2. Pressenanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Schuhpreßwalzen (22, 24) etwa auf einander gegenüberliegenden Seiten der zentralen Preßwalze (20) angeordnet sind.
 
3. Pressenanordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß beide verlängerten Preßspalte (S1, S2) jeweils doppelt befilzt sind.
 
4. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß insgesamt höchstens drei Filze (14, 18, 28) vorgesehen sind.
 
5. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie eine durchgehend geschlossene Bahnführung aufweist.
 
6. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Filz (18) durch beide verlängerten Preßspalte (S1, S2) geführt ist.
 
7. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Faserstoffbahn (10) zwischen den beiden mit der zentralen Preßwalze gebildeten verlängerten Preßspalten (S1, S2) vorzugsweise zusammen mit einem Filz (18) um eine vorzugsweise als Saugwalze ausgebildete Umlenkwalze (26) geführt ist.
 
8. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein durch den ersten verlängerten Preßspalt (S1) geführter Filz (14) gleichzeitig als Pick-up-Filz vorgesehen ist.
 
9. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Faserstoffbahn (10) im Anschluß an den zweiten verlängerten Preßspalt (S2) über eine vorzugsweise als Saugwalze ausgebildete Umlenkwalze (30) vorzugsweise zu einer nachfolgenden Trokkenpartie geführt ist.
 
10. Pressenanordnung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Faserstoffbahn zusammen mit einem durch den zweiten verlängerten Preßspalt (S2) laufenden Oberfilz (28) um die Umlenkwalze (30) geführt ist und anschließend durch eine glatte Walze (32) von dem Oberfilz (28) abgenommen wird.
 
11. Pressenanordnung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Faserstoffbahn (10) zusammen mit einem Unterfilz (18) aus dem zweiten verlängerten Preßspalt (S2) geführt und im Bereich der Umlenkwalze (30) durch ein diese umschlingendes Trockensieb (38) von dem Unterfilz (18) abgenommen wird.
 
12. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zentrale Preßwalze (20) blindgebohrt und/oder gerillt ist.
 
13. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Entwässerung der beiden verlängerten Preßspalte (S1, S2) zumindest teilweise durch Abschleudern von Wasser in eine jeweilige Rinne (34, 34a, 36, 36a) oder dergleichen erfolgt.
 
14. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die den Preßschuhen (40, 42) der beiden Schuhpreßwalzen (22, 24) zugeordneten Stützeinrichtungen (44, 46) mit gleichen Drücken (p1, p2) beaufschlagbar sind und daß die Länge (L1) des ersten verlängerten Preßspaltes (S1) vorzugsweise größer ist als die Länge (L2) des zweiten verlängerten Preßspaltes (S2).
 
15. Pressenanordnung nach einem Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die dem Preßschuh (40) der ersten Schuhpreßwalze (22) zugeordnete Stützeinrichtung (44) mit einem kleineren Druck (p1) beaufschlagbar ist als die dem Preßschuh (42) der zweiten Schuhpreßwalze (24) zugeordnete Stützeinrichtung (46) und daß die beiden verlängerten Preßspalte (S1, S2) vorzugsweise eine gleiche Länge (L1, L2) besitzen.
 
16. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest eine der beiden Schuhpreßwalzen (22, 24) einen blindgebohrten und/oder gerillten Preßmantel besitzt.
 
17. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zentrale Preßwalze (20) eine innen gestützte Walze ist und mit den jeweils den Preßspalten (S1, S2) zugeordneten Drücken versorgt wird.
 
18. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Faserstoffbahn (10) zwischen der Umlenksaugwalze (26) und dem zweiten Preßspalt (S2) zusätzlich mittels eines Bahnhaltesaugers (51) an dem Unterfilz (18) gehalten wird.
 
19. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Umlenkwalze (26) einen regelbaren Antrieb besitzt.
 
20. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Umlenkwalze (26) mit ihrem Antrieb auch gebremst werden kann, um die Filzspannung vor dem zweiten Preßspalt (S2) zu erhöhen.
 




Zeichnung