[0001] Die Erfindung betrifft eine Pressenanordnung zur Behandlung einer Faserstoffbahn,
insbesondere Papier- oder Kartonbahn.
[0002] Ziel der Erfindung ist es, eine Pressenanordnung der eingangs genannten Art zu schaffen,
deren Aufbau möglichst einfach und kompakt und deren Vakuumbedarf sowie deren Antriebsleistung
möglichst gering ist. Zudem soll insbesondere auch eine geschlossene Bahnführung möglich
sein.
[0003] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß zwei Schuhpreßwalzen einer
als gemeinsame Gegenwalze dienenden zentralen Preßwalze zugeordnet sind, um mit dieser
jeweils einen in Bahnlaufrichtung verlängerten Preßspalt zu bilden, und daß zumindest
der in Bahnlaufrichtung betrachtet erste verlängerte Preßspalt doppelt befilzt ist.
[0004] Aufgrund dieser Ausbildung entfällt die bisher übliche große, mit einem dicken Mantel
versehene Preßsaugwalze, wodurch der Vakuumbedarf deutlich verringert wird. Insgesamt
ergibt sich eine deutlich geringere Antriebsleistung. Es ist ohne weiteres insbesondere
auch eine geschlossene Bahnführung möglich, so daß die entsprechende Pressenpartie
insbesondere auch für Liner mit weißer Decke ("White Top") geeignet ist. Aufgrund
der Verwendung einer den beiden Schuhpreßwalzen zugeordneten gemeinsamen Gegenwalze
ist zudem die Anzahl der erforderlichen Preßwalzen auf ein Minimum herabgesetzt, d.h.
es sind maximal nur drei Preßwalzen erforderlich. Entsprechend verringert sich auch
die Anzahl von erforderlichen Preßfilzen. Mit dem geringeren Filzverbrauch lassen
sich die Betriebskosten weiter verringern. Diese Betriebskosten werden auch durch
den geringeren Vakuumbedarf für Rohrsauger sowie die geringere Antriebsleistung reduziert.
Es ist nunmehr insbesondere auch eine solche Anordnung möglich, bei der sich die Preßkräfte
größtenteils aufheben. Zudem ergibt sich eine geringere Lagerbelastung sowie eine
geringere Biegebelastung auf Walzenachse. Auf eine innen gestützte Walze kann, eventuell
für alle Maschinenbreiten, verzichtet werden. Der geringere Energieverbrauch ist u.a.
darauf zurückzuführen, daß angesichts des Einsatzes von nur einer gemeinsamen den
Schuhpreßwalzen zugeordneten Gegenwalze mit geringer Lagerreibung die Reibleistung
der Pressenanordnung entsprechend verringert wird. Mit einer Verringerung der Anzahl
von Filzen sind auch entsprechend weniger Filzkonditionierungen erforderlich, was
eine weitere Verringerung der Reibleistung sowie des erforderlichen Vakuums mit sich
bringt. Es treten keine Verlustleistungen durch eine über innere Stützquellen abgestützte
Walze auf. Es ist nur ein Getriebe außerhalb der betreffenden Papiermaschine erforderlich,
was einen besseren Wirkungsgrad mit sich bringt. Nachdem die Anzahl der eingesetzten
Walzen und Walzentypen auf ein Minimum herabgesetzt ist, ist entsprechend auch die
Anzahl bereitzuhaltender Reservewalzen gering, was sich wieder günstig auf die Investitionskosten
auswirkt. Zudem ist eine einfachere Steuerung möglich, wodurch die Betriebssicherheit
entsprechend erhöht wird. Im Vergleich zu den herkömmlichen Mehrwalzenpressen tritt
keine Linienkraftbeeinflussung durch gegenseitige Nipkräfte auf. Bombierungen sind
grundsätzlich nicht mehr erforderlich. Es müssen auch keine weichen Walzenbezüge mehr
verwendet werden, wodurch sich entsprechend höhere Standzeiten ergeben. Zugschwankungen
auf das Papier sind praktisch ausgeschlossen. Dementsprechend können Bahneinrisse
oder -abrisse innerhalb der Pressenpartie vermieden werden. Es ist insbesondere auch
eine einfachere, hebellose und kompakte Stuhlung mit geschlossenem Kraftfluß möglich.
Mit dem Wegfall von Preßwalzenschabern zur Papierabnahme werden die Investitionskosten
und Betriebskosten weiter verringert.
[0005] Die beiden Schuhpreßwalzen sind vorzugsweise etwa auf einander gegenüberliegenden
Seiten der zentralen Preßwalze angeordnet.
[0006] Bei einer zweckmäßigen praktischen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Pressenanordnung
sind beide verlängerten Preßspalte jeweils doppelt befilzt. Damit ergibt sich insgesamt
eine volumenschonende und symmetrische Entwässerung. Bei der Papierherstellung wird
insbesondere auch die Gleichseitigkeit des Papiers verbessert, so daß die Pressenanordnung
insbesondere auch für graphische Papiere eingesetzt werden kann.
[0007] Bei einer bevorzugten praktischen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Pressenanordnung
sind insgesamt höchstens drei Filze vorgesehen. Dabei kann ein Filz durch beide verlängerten
Preßspalte geführt sein. Entsprechend sind nur drei Filzkonditionierungen erforderlich,
wodurch die Reibleistung und das erforderliche Vakuum entsprechend verringert werden.
Insgesamt ergibt sich ein geringerer Filzverbrauch. Es ist eine insgesamt kompakte,
kostengünstige Konstruktion möglich. Abgesehen davon, daß auf Saugpreßwalzen verzichtet
werden kann, sind eine geschlossene Bahnführung und relativ kurze Rückbefeuchtungsstrecken
möglich. Nach jedem Nip ist für eine gute Nipentwässerung gesorgt, was u.a. beispielsweise
durch eine jeweilige Schleuderwasserabführung erreicht werden kann.
[0008] Mit einer geschlossenen Bahnführung vom Sieb bis in die Trockenpartie wird eine hohe
Runability erreicht. Bahnabrisse in der Pressenanordnung sind praktisch ausgeschlossen.
Zudem entfällt das manuelle Aufführen der Faserstoffbahn, was eine höhere Betriebssicherheit
und eine Maschinenverfügbarkeit mit sich bringt. Aufgrund der fehlenden offenen Züge
kann es praktisch zu keiner Papierdehnung und zu keinen Bahneinrissen kommen. Zwischen
den Pressen treten auch keine auf das Papier wirkenden Zugschwankungen auf.
[0009] Zwischen den beiden mit der zentralen Preßwalze gebildeten verlängerten Preßspalten
kann die Faserstoffbahn vorzugsweise zusammen mit einem Filz um eine vorzugsweise
als Saugwalze ausgebildete Umlenkwalze geführt sein.
[0010] Bei einer zweckmäßigen praktischen Ausführungsform ist ein durch den ersten verlängerten
Preßspalt geführter Filz gleichzeitig als Pick-up-Filz vorgesehen.
[0011] Von Vorteil ist auch, wenn die Faserstoffbahn im Anschluß an den zweiten verlängerten
Preßspalt über eine vorzugsweise als Saugwalze ausgebildete Umlenkwalze beispielsweise
zu einer nachfolgenden Trockenpartie geführt ist. Dabei kann die Faserstoffbahn zusammen
mit einem durch den zweiten verlängerten Preßspalt laufenden Oberfilz um die Umlenkwalze
geführt sein und anschließend durch eine glatte Walze von dem Oberfilz abgenommen
werden. Alternativ ist es beispielsweise auch möglich, daß die Faserstoffbahn zusammen
mit einem Unterfilz aus dem zweiten verlängerten Preßspalt geführt und im Bereich
der Umlenkwalze durch ein diese umschlingendes Trockensieb von dem Unterfilz abgenommen
wird.
[0012] Die Oberfläche der zentralen Preßwalze und/oder der Preßmantel wenigstens einer Schuhpreßwalze
kann zur Schaffung eines gewissen Wasserspeichervermögens beispielsweise blindgebohrt
und/oder gerillt sein. Damit kann die Entwässerung eines oder beider verlängerter
Preßspalte zumindest teilweise durch Abschleudern von Wasser in eine jeweilige Rinne
oder dergleichen erfolgen. Damit ist nicht nur eine optimale Entwässerung des jeweiligen
Preßspaltes gewährleistet. Es können auch leichtere Preßfilze eingesetzt werden. Schließlich
ergibt sich eine bessere Filzkonditionierung über Rohrsauger und Spritzrohre.
[0013] In bestimmten Fällen kann es zweckmäßig sein, wenn die den Preßschuhen der beiden
Schuhpreßwalzen zugeordneten Stützeinrichtungen mit gleichen Drücken beaufschlagbar
sind, wobei in diesem Fall die Länge des ersten verlängerten Preßspaltes zweckmäßigerweise
größer ist als die Länge des zweiten verlängerten Preßspaltes. Hierbei sind insbesondere
gleiche Linienkräfte möglich. Bei einer alternativen zweckmäßigen Ausführungsform
ist die dem Preßschuh der ersten Schuhpreßwalze zugeordnete Stützeinrichtung mit einem
kleineren Druck beaufschlagbar als die dem Preßschuh der zweiten Schuhpreßwalze zugeordnete
Stützeinrichtung, wobei in diesem Fall die beiden verlängerten Preßspalte zweckmäßigerweise
eine gleiche Länge besitzen können. Insbesondere in diesem Fall kann die Linienkraft
des zweiten verlängerten Preßspaltes insbesondere größer sein als die des ersten verlängerten
Preßspaltes.
[0014] Aus Gewichtsgründen kann es zweckmäßig sein, wenn die zentrale Preßwalze eine innen
gestützte Walze ist und mit den jeweils den Preßspalten zugeordneten Drücken versorgt
wird.
[0015] Um die Filzspannung zwischen den beiden verlängerten Preßspalten zu beeinflussen,
ist es von Vorteil, wenn die Umlenkwalze einen regelbaren Antrieb besitzt.
[0016] In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Pressenanordnung angegeben.
[0017] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert; in dieser zeigen:
- Figur 1
- eine schematische, teilweise geschnittene Darstellung einer Ausführungsform einer
zwei verlängerte Preßspalte aufweisenden Pressenanordnung,
- Figur 2
- eine schematische, teilweise geschnittene Darstellung einer weiteren Ausführungsform
einer zwei verlängerte Preßspalte aufweisenden Pressenanordnung,
- Figur 3
- ein Beispiel für eine mögliche Steuerung der Pressenanordnung gemäß Figur 1 oder 2
und
- Figur 4
- ein weiteres Beispiel für eine mögliche Steuerung der Pressenanordnung.
[0018] Figur 1 zeigt in rein schematischer, teilweise geschnittener Darstellung eine erste
Ausführungsform einer Pressenanordnung zur Behandlung einer Faserstoffbahn 10, bei
der es sich insbesondere um eine Papier- oder Kartonbahn handeln kann.
[0019] Die Faserstoffbahn 10 wird im Bereich einer Saugwalze 12 durch einen Oberfilz 14
von einem Siebband 16 übernommen und anschließend zusammen mit einem Unterfilz 18
einem ersten in Bahnlaufrichtung L verlängerten Preßspalt S zugeführt. Im Anschluß
daran wird die Faserstoffbahn 10 zusammen mit dem Unterfilz 18 einem zweiten in Bahnlaufrichtung
L verlängerten Preßspalt S2 zugeführt. Vor dem ersten verlängerten Preßspalt S1 ist
die Faserstoffbahn 10 zusammen mit dem Oberfilz 14 zudem über eine als Saugwalze ausgeführte
Umlenkwalze 19 geführt. Die beiden Walzen 12 und 19 können jedoch auch zusammengeführt
werden.
[0020] Wie der Figur 1 entnommen werden kann, sind die beiden in Bahnlaufrichtung L verlängerten
Preßspalte S1 und S2 zwischen einer zentralen Preßwalze 20 und zwei dieser zugeordneten
Schuhpreßwalzen 22, 24 gebildet. Die zentrale Preßwalze 20 dient den beiden Schuhpreßwalzen
22, 24 somit als gemeinsame Gegenwalze. Dabei sind die beiden Schuhpreßwalzen 22,
24 auf einander gegenüberliegenden Seiten der zentralen Preßwalze 20 angeordnet.
[0021] Wie anhand der Figur 1 zu erkennen ist, ist die Faserstoffbahn 10 zwischen den beiden
mit der zentralen Preßwalze 20 gebildeten verlängerten Preßspalten S1, S2 zusammen
mit dem Unterfilz 18 um eine als Saugwalze ausgebildete Umlenkwalze 26 geführt. Im
Bereich dieser Umlenkwalze 26 wird der Oberfilz 14 wieder von der Faserstoffbahn 10
getrennt.
[0022] Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel ist sowohl der erste als auch der zweite verlängerte
Preßspalt S1 bzw. S2 jeweils doppelt befilzt. Dazu ist ein weiterer Oberfilz 28 vorgesehen,
der zusammen mit dem Unterfilz 18 und der Faserstoffbahn 10 durch den zweiten verlängerten
Preßspalt S2 geführt ist. Im vorliegenden Fall ist die Faserstoffbahn 10 im Anschluß
an den zweiten verlängerten Preßspalt S2 zusammen mit dem Oberfilz 28 über eine wieder
als Saugwalze ausgebildete Umlenkwalze 30 zu dem ersten Trockenzylinder 32 einer nachfolgenden
Trockenpartie geführt. Im Bereich der Umlenkwalze 30 wird der Unterfilz 18 wieder
von der Faserstoffbahn 10 getrennt. Zur Abnahme der Faserstoffbahn 10 von dem Oberfilz
28 besitzt der Trockenzylinder 32 vorzugsweise eine geschlossene oder glatte Oberfläche.
Wie anhand der Figur 1 zu erkennen ist, ist die Faserstoffbahn 10 im Anschluß an den
Trockenzylinder 32 an einem Trokkensieb 38 geführt. Zum sicheren Überführen der Papierbahn
können die Umlenkwalze 30 und der Trockenzylinder 32 zueinander einen Nip bilden,
d.h. gegeneinander angepreßt sein.
[0023] Es ergibt sich somit eine durchgehend geschlossene Bahnführung, und zwar von der
Übernahme der Faserstoffbahn 10 durch den gleichzeitig als Pick-up-Filz dienenden
Oberfilz 14 vom Siebband 16 bis zur Übergabe an die Trockenpartie.
[0024] Die Entwässerung der beiden verlängerten Preßspalte S1, S2 erfolgt zumindest teilweise
jeweils durch Abschleudern von Wasser in Rinnen 34, 34a und 36, 36a, was beispielsweise
durch eine blindgebohrte und/oder gerillte Oberfläche der zentralen Preßwalze 20 und/oder
einen jeweiligen blindgebohrten und/oder gerillten Preßmantel wenigstens einer Schuhpreßwalze
möglich ist.
[0025] Wie anhand der Figur 1 zu erkennen ist, sind die Walzen 20, 32 und 26 angetrieben.
Aus dieser Figur 1 ergibt sich zudem, daß im Bereich des Trockenzylinders 32 ein Sprührohr
53 vorgesehen ist.
[0026] Figur 2 zeigt in schematischer, teilweise geschnittener Darstellung eine weitere
Ausführungsform einer Pressenanordnung mit zwei einer gemeinsamen Gegenwalze 20 zugeordneten
Schuhpreßwalzen 22, 24.
[0027] Diese Ausführungsform unterscheidet sich von der gemäß Figur 1 im wesentlichen dadurch,
daß der Oberfilz 28 bereits vor der als Saugwalze ausgebildeten Umlenkwalze 30 durch
eine Bahntrenneinrichtung 52 wieder von der Faserstoffbahn 10 getrennt und die an
dem Unterfilz 18 weitergeführte Faserstoffbahn 10 im Bereich der Saugwalze 30 durch
ein diese umschlingendes Trockensieb 38 von dem Unterfilz 18 abgenommen wird. Im Anschluß
an die Umlenkwalze 30 wird die Faserstoffbahn 10 durch das Trockensieb 38 dem ersten
Trockenzylinder 32 der nachfolgenden Trockenpartie zugeführt.
[0028] Im übrigen besitzt diese Ausführungsform im wesentlichen den gleichen Aufbau wie
die gemäß Figur 1, wobei einander entsprechenden Teilen gleiche Bezugszeichen zugeordnet
sind.
[0029] Figur 3 zeigt in rein schematischer Darstellung ein Beispiel für eine mögliche Steuerung
der Pressenanordnung gemäß Figur 1 oder 2. Hierbei werden die den Preßschuhen 40,
42 der beiden Schuhpreßwalzen 22, 24 zugeordneten Stützeinrichtungen 44, 46 mit gleichen
Drücken p1, p2 beaufschlagt. Dazu sind die Stützeinrichtungen 44, 46 an eine den Druck
p liefernde gemeinsame Leitung 48 angeschlossen. Die Länge L1 des ersten verlängerten
Preßspaltes S1 ist im vorliegenden Fall größer als die Länge L2 des zweiten verlängerten
Preßspaltes S2. Die Linienkräfte Lk1 und Lk2 sind gleich groß. Die spezifischen Maximaldrücke
sind jedoch unterschiedlich. Auf die Preßwalzenlager der zentralen Preßwalze 20 wirkt
lediglich das Walzengewicht.
[0030] Die sich mit einer entsprechenden Steuerung für die beiden Preßspalte S1, S2 ergebenden
Druckprofile sind rein schematisch in dem unteren Teil der Figur 3 dargestellt.
[0031] Figur 4 zeigt ein weiteres Beispiel für eine mögliche Ansteuerung einer jeweiligen
Pressenanordnung. In diesem Fall wird die dem Preßschuh 40 der ersten Schuhpreßwalze
22 zugeordnete Stützeinrichtung 44 mit einem kleineren Druck p1 beaufschlagt als die
dem Preßschuh 42 der zweiten Schuhpreßwalze 24 zugeordnete Stützeinrichtung 46. Die
beiden verlängerten Preßspalte S1, S2 besitzen hier eine gleiche Länge L1, L2, d.h.
es gilt L1 = L2. Die Linienkraft Lk1 ist in diesem Fall kleiner als die Linienkraft
Lk2. Mittels eines in der Leitung 48 vorgesehenen Druckreduzier-Ventils 50 können
die Drücke p1, p2 getrennt voneinander eingestellt werden, d.h. auf die Preßwalzenlager
der zentralen Preßwalze 20 wirkt lediglich die Differenzlinienkraft und das Walzengewicht.
[0032] Die sich mit einer entsprechenden Steuerung für die beiden Preßspalte S1, S2 ergebenden
Druckprofile sind rein schematisch in dem unteren Teil der Figur 4 dargestellt.
Bezugszeichenliste
[0033]
- 10
- Faserstoffbahn
- 12
- Saugwalze
- 14
- Oberfilz
- 16
- Siebband
- 18
- Unterfilz
- 19
- Umlenkwalze
- 20
- zentrale Preßwalze
- 22
- Schuhpreßwalze
- 24
- Schuhpreßwalze
- 26
- Umlenkwalze
- 28
- Oberfilz
- 30
- Umlenkwalze
- 32
- Trockenzylinder
- 34, 34a
- Rinne
- 36, 36a
- Rinne
- 38
- Trockensieb
- 40
- Preßschuh
- 42
- Preßschuh
- 44
- Stützeinrichtung
- 46
- Stützeinrichtung
- 48
- Leitung
- 50
- Ventil
- 51
- Bahnhaltesauger
- 52
- Bahntrenneinrichtung
- 53
- Sprührohr
- L
- Bahnlaufrichtung
- L1
- Spaltlänge
- L2
- Spaltlänge
- Lk1
- Linienkraft
- Lk2
- Linienkraft
- S1
- erster verlängerter Preßspalt
- S2
- zweiter verlängerter Preßspalt
- p
- Druck
- p1
- Druck
- p2
- Druck
1. Pressenanordnung zur Behandlung einer Faserstoffbahn (10), insbesondere einer Papier-
oder Kartonbahn,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei Schuhpreßwalzen (22, 24) einer als gemeinsame Gegenwalze dienenden zentralen
Preßwalze (20) zugeordnet sind, um mit dieser jeweils einen in Bahnlaufrichtung (L)
verlängerten Preßspalt (S1, S2) zu bilden, und daß zumindest der in Bahnlaufrichtung
(L) betrachtet erste verlängerte Preßspalt (S1) doppelt befilzt ist.
2. Pressenanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Schuhpreßwalzen (22, 24) etwa auf einander gegenüberliegenden Seiten
der zentralen Preßwalze (20) angeordnet sind.
3. Pressenanordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß beide verlängerten Preßspalte (S1, S2) jeweils doppelt befilzt sind.
4. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß insgesamt höchstens drei Filze (14, 18, 28) vorgesehen sind.
5. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie eine durchgehend geschlossene Bahnführung aufweist.
6. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Filz (18) durch beide verlängerten Preßspalte (S1, S2) geführt ist.
7. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Faserstoffbahn (10) zwischen den beiden mit der zentralen Preßwalze gebildeten
verlängerten Preßspalten (S1, S2) vorzugsweise zusammen mit einem Filz (18) um eine
vorzugsweise als Saugwalze ausgebildete Umlenkwalze (26) geführt ist.
8. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein durch den ersten verlängerten Preßspalt (S1) geführter Filz (14) gleichzeitig
als Pick-up-Filz vorgesehen ist.
9. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Faserstoffbahn (10) im Anschluß an den zweiten verlängerten Preßspalt (S2)
über eine vorzugsweise als Saugwalze ausgebildete Umlenkwalze (30) vorzugsweise zu
einer nachfolgenden Trokkenpartie geführt ist.
10. Pressenanordnung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Faserstoffbahn zusammen mit einem durch den zweiten verlängerten Preßspalt
(S2) laufenden Oberfilz (28) um die Umlenkwalze (30) geführt ist und anschließend
durch eine glatte Walze (32) von dem Oberfilz (28) abgenommen wird.
11. Pressenanordnung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Faserstoffbahn (10) zusammen mit einem Unterfilz (18) aus dem zweiten verlängerten
Preßspalt (S2) geführt und im Bereich der Umlenkwalze (30) durch ein diese umschlingendes
Trockensieb (38) von dem Unterfilz (18) abgenommen wird.
12. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zentrale Preßwalze (20) blindgebohrt und/oder gerillt ist.
13. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Entwässerung der beiden verlängerten Preßspalte (S1, S2) zumindest teilweise
durch Abschleudern von Wasser in eine jeweilige Rinne (34, 34a, 36, 36a) oder dergleichen
erfolgt.
14. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die den Preßschuhen (40, 42) der beiden Schuhpreßwalzen (22, 24) zugeordneten
Stützeinrichtungen (44, 46) mit gleichen Drücken (p1, p2) beaufschlagbar sind und
daß die Länge (L1) des ersten verlängerten Preßspaltes (S1) vorzugsweise größer ist
als die Länge (L2) des zweiten verlängerten Preßspaltes (S2).
15. Pressenanordnung nach einem Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die dem Preßschuh (40) der ersten Schuhpreßwalze (22) zugeordnete Stützeinrichtung
(44) mit einem kleineren Druck (p1) beaufschlagbar ist als die dem Preßschuh (42)
der zweiten Schuhpreßwalze (24) zugeordnete Stützeinrichtung (46) und daß die beiden
verlängerten Preßspalte (S1, S2) vorzugsweise eine gleiche Länge (L1, L2) besitzen.
16. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest eine der beiden Schuhpreßwalzen (22, 24) einen blindgebohrten und/oder
gerillten Preßmantel besitzt.
17. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zentrale Preßwalze (20) eine innen gestützte Walze ist und mit den jeweils
den Preßspalten (S1, S2) zugeordneten Drücken versorgt wird.
18. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Faserstoffbahn (10) zwischen der Umlenksaugwalze (26) und dem zweiten Preßspalt
(S2) zusätzlich mittels eines Bahnhaltesaugers (51) an dem Unterfilz (18) gehalten
wird.
19. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Umlenkwalze (26) einen regelbaren Antrieb besitzt.
20. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Umlenkwalze (26) mit ihrem Antrieb auch gebremst werden kann, um die Filzspannung
vor dem zweiten Preßspalt (S2) zu erhöhen.