(19)
(11) EP 1 027 934 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.08.2000  Patentblatt  2000/33

(21) Anmeldenummer: 99810113.3

(22) Anmeldetag:  10.02.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B02C 17/22, B02C 17/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder: Calatrava Valls, Santiago, Dr.
8008 Zürich (CH)

(72) Erfinder:
  • Calatrava Valls, Santiago, Dr.
    8008 Zürich (CH)

(74) Vertreter: Luchs, Willi 
Luchs & Partner, Patentanwälte, Schulhausstrasse 12
8002 Zürich
8002 Zürich (CH)

   


(54) Mühle, vorzugsweise eine Rohrmühle


(57) Eine Mühle (10), vorzugsweise eine Rohrmühle, hat ein das Mahlgut aufnehmendes drehbares Mahlgehäuse (15), welches einen Aussenmantel (15) und eine in diesem eingebettete Auskleidung (24) aufweist. Der Aussenmantel (15) ist aus zwei Schalenkörpern (21, 22) gebildet, welche von Befestigungsmitteln (40) aneinander fixiert sind und für das an den Innenwänden dieser Schalenkörper (21, 22) auszuführende Einbetten der Auskleidung (24) voneinander lösbar sind. Die Schalenkörper (21, 22) sind hierbei im Querschnitt halbkreisförmig ausgebildet. Diese Mühle ermöglicht ein vereinfachtes Einbauen der Auskleidung in diese Schalenkörper, da diese getrennt voneinander wannenförmig an einem Montageplatz aufgestellt werden können




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Mühle, vorzugsweise eine Rohrmühle, mit einem das Mahlgut aufnehmenden drehbaren Mahlgehäuse, welches einen Aussenmantel und eine in diesem eingebettete Auskleidung aufweist.

[0002] Bei einer gattungsmässigen Mühle ist der Rohrmantel des Mahlgehäuses aus einem einteiligen, rundum geschlossenen Rohrstück gebildet, welches einen Durchmesser von annähernd bis zu 3 Metern und eine Länge von bis zu 15 Metern aufweisen kann. Dieser aus einem metallischen Blech hergestellte Rohrmantel ist mit einer üblicherweise aus keramischen oder aus Kunststoff bestehenden Steinen ausgemauert. In dieses Mahlgehäuse sind Kugeln eingefüllt, welche durch die Rotation des Gehäuses in diesem umgewälzt werden und gegeneinander gleiten. Hierdurch wird das in die Mühle geführte Mahlgut auf die gewünschte Korngrösse gemahlen. Diese Auskleidung muss von Zeit zu Zeit ausgewechselt werden, da sie einem relativ starken Verschleiss ausgesetzt ist. Das Entfernen dieser Ausmauerung wie auch das Bestücken von neuen Steinen ist aufgrund dieser geschlossenen rohrförmigen Ausbildung des Mahlgehäuses mit umständlicher Handarbeit verbunden.

[0003] Der vorliegenden Erfindung wurde demgegenüber die Aufgabe zugrundegelegt, eine Mühle nach der eingangs erwähnten Gattung zu schaffen, welche ein Mahlgehäuse aufweist, das bei einem einfachen Aufbau eine in der Handhabung schnelles und bedienerfreundliches Auskleiden der Innenwände des Rohrmantels erlaubt.

[0004] Die Aufgabe ist erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass der Aussenmantel aus wenigstens zwei Schalenkörpern gebildet ist, welche von Befestigungsmitteln aneinander fixiert sind und für das an den Innenwänden dieser Schalenkörpern auszuführende Einbetten der Auskleidung voneinander lösbar sind.

[0005] Mit dieser erfindungsgemässen Mühle kann diese Auskleidung gegenüber den bekannten Mühlen bedeutend einfacher in diesen Aussenmantel eingemauert werden. Durch das Vorsehen dieser Schalenkörper können diese beim Montageplatz wannenförmig hingestellt werden und die Auskleidung kann sogar mittels einfachen Manipulatoren automatisiert eingemauert werden.

[0006] In einer vorteilhaften Ausführung sind zwei Schalenkörper vorgesehen, welche im Querschnitt halbkreisförmig ausgebildet und beide mit gleichen Dimensionen versehen sind. Damit ergibt sich eine optimale Auslegung dieses Aussenmantels, welcher einen Durchmesser bis zu drei Metern und eine Länge von bis zu 15 Metern aufweisen kann.

[0007] Ausführungsbeispiele der Erfindung sowie weitere Vorteile derselben sind nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
Fig.1
zeigt einen Querschnitt des Mühlengehäuses einer erfindungsgemässen Mühle,
Fig.2
eine schematisch dargestellte Seitenansicht der Mühle nach Fig.1 mit teilweisem Längsschnitt des Mühlengehäuses,
Fig.3
zeigt einen teilweisen Querschnitt des Mühlengehäuses mit einer schematischen Ansicht eines Befestigungsmittels für den Aussenmantel, und
Fig.4
zeigt einen teilweisen Querschnitt eines Mühlengehäuses mit einer schematischen Ansicht einer anderen Variante eines Befestigungsmittels für den Aussenmantel.


[0008] Fig.1 und Fig.2 zeigen eine Mühle 10, die vorzugsweise als Rohrmühle ausgebildet ist. Solche Rohrmühlen werden für das Mahlen von verschiedenen Gütern, wie beispielsweise im Lebensmittelbereich, in der Farbindustrie, in der Chemie oder in anderen Branchen benutzt. Die Mühle 10 hat ein das Mahlgut aufnehmendes drehbares Mahlgehäuse 15, welches gemäss Fig.2 einen rohrförmigen Aussenmantel hat, an dessen Stirnseiten je ein trichterförmiges Verbindungsstück 12 und je einen Ein- und Auslass 17, 19 anschliessen. Bei diesem Ein- und Auslass 17, 19 ist je eine das Gehäuse 15 stützende Lagerung 11, 13 vorgesehen, die jeweils auf einem angedeuteten Sockel 14, 18 befestigt sind.

[0009] Des weiteren ist dieser Mühle 10 ein nicht näher dargestellter Drehantrieb für das Gehäuse 15 zugeordnet, durch welchen dasselbe um die schiefwinklige Drehachse in beiden Richtungen gedreht werden kann. Ein angedeuteter Verschluss 29 beim Auslass des Mahlgehäuses 15 ermöglicht ein Ablassen der in dieses einfüllbaren Mahlkörper.

[0010] Der üblicherweise aus einem Stahlblech bestehende Aussenmantel ist innen mit einer Auskleidung 24 versehen Diese aus aneinandergereihten Steinen 34, 35 bestehende Auskleidung 24 dient zum einen als Schutzabdeckung des Aussenmantels und zum andern zur Schonung von den in diesem Gehäuse 15 eingefüllten, nicht näher gezeigten Mahlkörpern, die insbesondere als Kugeln ausgebildet sind. Mittels diesen Mahlkörpern wird beim Drehen des Gehäuses die mahlende Wirkung auf das darin eingefüllte Mahlgut erzeugt. Das Mahlgut wird beim oberen Einlass 17 in dosierter Menge in das Mühlengehäuse 15 beschickt und unten beim Auslass 19 im gemahlenen Zustand wieder entnommen. Diese Mühlenanordnung erlaubt eine kontinuierliche oder getaktete Beschickung des Mahlgutes.

[0011] Ferner sind hintereinander angeordnete Steine 35 mit ins Mühleninnere 10' vorstehenden Nasen 35' vorgesehen, welche entlang des Gehäuses schneckenförmig verlaufende Mitnehmerbahnen 36 beschreiben, mittels denen die Mahlkugeln in Drehrichtung mitgenommen werden und zu einer verbesserten Mahlung beitragen. Diese Steine 35 haben zu diesem Zwecke bei diesen Nasen 35' entsprechend den Bahnen 36 angepasste Seitenflächen 37. Es sind hierbei vier zueinander im Winkel von 90° versetzte Mitnehmerbahnen 36 vorhanden, es könnten auch mehr oder weniger solcher in Fig.2 strichliniert angedeuteter Bahnen vorgesehen sein.

[0012] Erfindungsgemäss ist der Aussenmantel aus zwei Schalenkörpern 21, 22 gebildet, welche von Befestigungsmitteln 40 aneinander fixiert sind und für das an den Innenwänden dieser Schalenkörpern 21, 22 auszuführende Einbetten der Auskleidung 24 voneinander lösbar sind. Diese Schalenkörper 21, 22 sind vorliegend im Querschnitt halbkreisförmig ausgebildet und beide mit gleichen Dimensionen und vorzugsweise mit identischer Ausbildung zwecks einfacherer Herstellung versehen.

[0013] Die Auskleidung 24 wird im Rahmen der Erfindung separat in die voneinander gelösten und vorteilhaft an einem Montageplatz wannenförmig aufgestellten Schalenkörper 21, 22 eingemauert. Die Auskleidung 24 ist beidseitig zu der vom jeweiligen Schalenkörper 21, 22 gebildeten Stirnseite 44 vorstehend angeordnet, damit sich diese Auskleidung 24 bei ihren Berührungsstellen 24' im zusammengebauten Zustand der beiden Schalenkörper 21, 22 gegenseitig andrücken und von den Befestigungsmitteln 40 eine annähernd tangential wirkende Druckkraft auf diese Auskleidung 24 erzeugt wird. Diese Steine sind derart geformt, dass sich ihre gegenseitigen Berührungsflächen 24' im verlegten Zustand radial zum Mühlengehäuse erstrecken. Zwischen den Steinen 34 ist jeweils ein Verbindungsmittel 45, zum Beispiel ein Mörtel, ein Kleber oder ähnliches vorhanden, womit der Mahlraum 10' von dieser Auskleidung 24 dicht umschlossen ist.

[0014] Durch die auf die Auskleidung 24 rundum wirkende innere tangentiale Druckkraft werden die einzelnen Steine 34, 35 auf dem gesamten Durchmesser an den jeweiligen Aussenmantel 21, 22 gedrückt. Dadurch müssen diese Steine 34, 35 nicht am Aussenmantel durch einen Mörtel oder dergleichen befestigt werden, sondern sie können direkt an diesem anliegen. Dies erleichtert sowohl das Einbetten von neuen als auch das Herausnehmen der verschlissenen Steine. Im Prinzip könnte auch auf das Verbindungsmittel 45 verzichtet werden, d.h. die Steine könnten bloss in die Schalenkörper eingelegt und - sich unmittelbar gegenseitig berührend - aneinandergereiht sein.

[0015] Bei den Schalenkörpern 21, 22 sind mehrere entlang ihrer Längserstrekkung verteilte Flansche 21', 22' für die als Schrauben vorgesehenen Befestigungsmittel 40 angeordnet. Endseitig weisen diese Schalenkörper 21, 22 je einen radialen Flansch 27 auf, an welchen ein entsprechender Flansch 26 des Verbindungsstückes 12 anschliesst, die miteinander verbindbar sind. Bei den Flanschen 26, 27 am Auslass ist ein nicht näher gezeigtes, den Mahlraum 10' begrenzendes Sieb vorhanden, durch welches das gemahlene Gut mit der gewünschten Korngrösse durchgelassen und zum Auslass 19 geführt wird, indessen die Mahlkörper und das übrige Mahlgut von einem Verlassen des Mahlraumes 10' gehindert wird.

[0016] Gemäss der schematischen Veranschaulichung in Fig.3 können als Befestigungsmittel hydraulisch oder pneumatisch betätigbare Klemmzylinder 52, 53 verwendet werden, durch welche die Schalenkörper 21, 22 bei den Flanschen 21', 22' fixierbar sind. Diese Klemmzylinder 52, 53 sind von einem Bügel 51 gehalten und können für ein schnelles und einfaches Festziehen oder Lösen von einer mit diesen verbindbaren Druckmittelquelle betätigt werden.

[0017] Fig.4 zeigt eine Variante eines Befestigungsmittels, bei dem eine Klemmbride 55 vorgesehen ist, die von einer angedeuteten Schraube 56 in den Klemm- bzw. in den gelösten Zustand gebracht werden kann. Ausserdem sind als Besonderheit die Schalenkörper 61, 62 im Gegensatz zu denjenigen gemäss Fig.1 beim Übergang zueinander geschlossen angeordnet. Zu diesem Zwecke ist der eine Schalenkörper 61 mit einem verlängerten Mantel 63 versehen, der in eine Nut 64 des anderen Schalenkörpers 62 eingreift. Die Auskleidung ist wiederum derart in den Schalenkörpern 61, 62 eingebettet, dass beim Zusammenspannen der Klemmbride 55 eine tangential wirkende Druckkraft auf die Steine entsteht, die grundsätzlich einstellbar ist.

[0018] Mit dieser erfindungsgemässen Mühle 10 lässt sich als weiterer Vorteil durch dieses vereinfachte automatisierbare Auswechseln der Auskleidung in diesem Aussenmantel erreichen, dass keine Betriebsunterbrüche mehr entstehen. Eine solche Auswechslung kann innerhalb kurzer Zeit beispielsweise bei einem Stillstand der Mühle über Nacht ausgeführt und die Mühle anderntags wieder in Betriebsbereitschaft gesetzt werden. Dies erhöht die Leistungsfähigkeit dieser neuartigen Mühle.

[0019] Mit dieser Mühle 10 kann einem Mühlenbetreiber ein praktisch ohne Unterbruch gewährleisteter Betrieb auch in dem Sinne aufrechterhalten werden, indem in einem Service-System die defekten oder abgenützten Mühlen von einer zentralen Servicestelle aus auf Verlangen oder in geregelten Zeitabständen ersetzt werden. Bei diesem Servicekonzept kann auch eine Ersatzmühle hingestellt werden, um einen annähernd unterbruchfreien Betrieb zu ermöglichen.

[0020] Die Erfindung ist mit den oben erläuterten Ausführungsbeispielen ausreichend dargetan. Sie liesse sich jedoch noch in anderen Varianten darstellen. So könnten drei oder noch mehr Schalenkörper vorhanden sein, welche in entsprechender Weise im zusammengebauten Zustand einen kreisförmigen Querschnitt bilden. Das Mahlgehäuse könnte auch aus zwei hintereinander befestigten Aussenmanteln, welche je aus zwei Schalenkörpern bestehen, zusammengesetzt sein. Zudem könnte das Gehäuse auch eine konische oder kegelige Aussenform aufweisen.


Ansprüche

1. Mühle, vorzugsweise eine Rohrmühle, mit einem das Mahlgut aufnehmenden drehbaren Mahlgehäuse (15), welches einen Aussenmantel und eine in diesem eingebettete Auskleidung (24) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass
der Aussenmantel aus wenigstens zwei Schalenkörpern (21, 22) gebildet ist, welche von Befestigungsmitteln (40) aneinander fixiert sind und für das an den Innenwänden dieser Schalenkörper (21, 22) auszuführende Einbetten der Auskleidung (24) voneinander lösbar sind.
 
2. Mühle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Schalenkörper (21, 22) vorgesehen sind, die im Querschnitt halbkreisförmig ausgebildet und beide mit gleichen Dimensionen versehen sind.
 
3. Mühle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Auskleidung (24) beidseitig zu der vom jeweiligen Schalenkörper (21, 22) in Umfangsrichtung gebildeten Stirnseite (44) vorstehend angeordnet ist, damit sich diese jeweiligen Auskleidungen (24) der beiden Schalenkörper im zusammengebauten Zustand gegenseitig berühren und von den Befestigungsmitteln (40) auf diese eine annähernd tangential wirkende Druckkraft entsteht.
 
4. Mühle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalenkörper (21, 22) mehrere entlang ihrer Stirnseiten (44) verteilte Flansche (21', 22') für die Befestigungsmittel (40) aufweisen, die vom einen zum andern Schalenkörper miteinander korrespondieren
 
5. Mühle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Befestigungsmittel Schrauben (41), Klemmbriden (55), hydraulisch oder pneumatisch betätigbare Klemmzylinder (52, 53) oder dergleichen verwendbar sind, durch welche die Schalenkörper (21, 22) bei den Flanschen (21', 22') fixierbar sind.
 
6. Mühle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auskleidung (24) aus backsteinartig aneinandergereihten Steinen (34, 35) besteht, wobei die Steine von einem Verbindungsmittel (45) zusammengefügt sind,
 
7. Mühle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Schalenkörper (61, 62) vorgesehen sind, die beim gegenseitigen Übergang zueinander geschlossen angeordnet sind.
 




Zeichnung













Recherchenbericht