[0001] Die Erfindung betrifft eine Mühle, vorzugsweise eine Rohrmühle, mit einem das Mahlgut
aufnehmenden drehbaren Mahlgehäuse, welches einen Aussenmantel und eine in diesem
eingebettete Auskleidung aufweist.
[0002] Bei einer gattungsmässigen Mühle ist der Rohrmantel des Mahlgehäuses aus einem einteiligen,
rundum geschlossenen Rohrstück gebildet, welches einen Durchmesser von annähernd bis
zu 3 Metern und eine Länge von bis zu 15 Metern aufweisen kann. Dieser aus einem metallischen
Blech hergestellte Rohrmantel ist mit einer üblicherweise aus keramischen oder aus
Kunststoff bestehenden Steinen ausgemauert. In dieses Mahlgehäuse sind Kugeln eingefüllt,
welche durch die Rotation des Gehäuses in diesem umgewälzt werden und gegeneinander
gleiten. Hierdurch wird das in die Mühle geführte Mahlgut auf die gewünschte Korngrösse
gemahlen. Diese Auskleidung muss von Zeit zu Zeit ausgewechselt werden, da sie einem
relativ starken Verschleiss ausgesetzt ist. Das Entfernen dieser Ausmauerung wie auch
das Bestücken von neuen Steinen ist aufgrund dieser geschlossenen rohrförmigen Ausbildung
des Mahlgehäuses mit umständlicher Handarbeit verbunden.
[0003] Der vorliegenden Erfindung wurde demgegenüber die Aufgabe zugrundegelegt, eine Mühle
nach der eingangs erwähnten Gattung zu schaffen, welche ein Mahlgehäuse aufweist,
das bei einem einfachen Aufbau eine in der Handhabung schnelles und bedienerfreundliches
Auskleiden der Innenwände des Rohrmantels erlaubt.
[0004] Die Aufgabe ist erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass der Aussenmantel aus wenigstens
zwei Schalenkörpern gebildet ist, welche von Befestigungsmitteln aneinander fixiert
sind und für das an den Innenwänden dieser Schalenkörpern auszuführende Einbetten
der Auskleidung voneinander lösbar sind.
[0005] Mit dieser erfindungsgemässen Mühle kann diese Auskleidung gegenüber den bekannten
Mühlen bedeutend einfacher in diesen Aussenmantel eingemauert werden. Durch das Vorsehen
dieser Schalenkörper können diese beim Montageplatz wannenförmig hingestellt werden
und die Auskleidung kann sogar mittels einfachen Manipulatoren automatisiert eingemauert
werden.
[0006] In einer vorteilhaften Ausführung sind zwei Schalenkörper vorgesehen, welche im Querschnitt
halbkreisförmig ausgebildet und beide mit gleichen Dimensionen versehen sind. Damit
ergibt sich eine optimale Auslegung dieses Aussenmantels, welcher einen Durchmesser
bis zu drei Metern und eine Länge von bis zu 15 Metern aufweisen kann.
[0007] Ausführungsbeispiele der Erfindung sowie weitere Vorteile derselben sind nachfolgend
anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
- Fig.1
- zeigt einen Querschnitt des Mühlengehäuses einer erfindungsgemässen Mühle,
- Fig.2
- eine schematisch dargestellte Seitenansicht der Mühle nach Fig.1 mit teilweisem Längsschnitt
des Mühlengehäuses,
- Fig.3
- zeigt einen teilweisen Querschnitt des Mühlengehäuses mit einer schematischen Ansicht
eines Befestigungsmittels für den Aussenmantel, und
- Fig.4
- zeigt einen teilweisen Querschnitt eines Mühlengehäuses mit einer schematischen Ansicht
einer anderen Variante eines Befestigungsmittels für den Aussenmantel.
[0008] Fig.1 und Fig.2 zeigen eine Mühle 10, die vorzugsweise als Rohrmühle ausgebildet
ist. Solche Rohrmühlen werden für das Mahlen von verschiedenen Gütern, wie beispielsweise
im Lebensmittelbereich, in der Farbindustrie, in der Chemie oder in anderen Branchen
benutzt. Die Mühle 10 hat ein das Mahlgut aufnehmendes drehbares Mahlgehäuse 15, welches
gemäss Fig.2 einen rohrförmigen Aussenmantel hat, an dessen Stirnseiten je ein trichterförmiges
Verbindungsstück 12 und je einen Ein- und Auslass 17, 19 anschliessen. Bei diesem
Ein- und Auslass 17, 19 ist je eine das Gehäuse 15 stützende Lagerung 11, 13 vorgesehen,
die jeweils auf einem angedeuteten Sockel 14, 18 befestigt sind.
[0009] Des weiteren ist dieser Mühle 10 ein nicht näher dargestellter Drehantrieb für das
Gehäuse 15 zugeordnet, durch welchen dasselbe um die schiefwinklige Drehachse in beiden
Richtungen gedreht werden kann. Ein angedeuteter Verschluss 29 beim Auslass des Mahlgehäuses
15 ermöglicht ein Ablassen der in dieses einfüllbaren Mahlkörper.
[0010] Der üblicherweise aus einem Stahlblech bestehende Aussenmantel ist innen mit einer
Auskleidung 24 versehen Diese aus aneinandergereihten Steinen 34, 35 bestehende Auskleidung
24 dient zum einen als Schutzabdeckung des Aussenmantels und zum andern zur Schonung
von den in diesem Gehäuse 15 eingefüllten, nicht näher gezeigten Mahlkörpern, die
insbesondere als Kugeln ausgebildet sind. Mittels diesen Mahlkörpern wird beim Drehen
des Gehäuses die mahlende Wirkung auf das darin eingefüllte Mahlgut erzeugt. Das Mahlgut
wird beim oberen Einlass 17 in dosierter Menge in das Mühlengehäuse 15 beschickt und
unten beim Auslass 19 im gemahlenen Zustand wieder entnommen. Diese Mühlenanordnung
erlaubt eine kontinuierliche oder getaktete Beschickung des Mahlgutes.
[0011] Ferner sind hintereinander angeordnete Steine 35 mit ins Mühleninnere 10' vorstehenden
Nasen 35' vorgesehen, welche entlang des Gehäuses schneckenförmig verlaufende Mitnehmerbahnen
36 beschreiben, mittels denen die Mahlkugeln in Drehrichtung mitgenommen werden und
zu einer verbesserten Mahlung beitragen. Diese Steine 35 haben zu diesem Zwecke bei
diesen Nasen 35' entsprechend den Bahnen 36 angepasste Seitenflächen 37. Es sind hierbei
vier zueinander im Winkel von 90° versetzte Mitnehmerbahnen 36 vorhanden, es könnten
auch mehr oder weniger solcher in Fig.2 strichliniert angedeuteter Bahnen vorgesehen
sein.
[0012] Erfindungsgemäss ist der Aussenmantel aus zwei Schalenkörpern 21, 22 gebildet, welche
von Befestigungsmitteln 40 aneinander fixiert sind und für das an den Innenwänden
dieser Schalenkörpern 21, 22 auszuführende Einbetten der Auskleidung 24 voneinander
lösbar sind. Diese Schalenkörper 21, 22 sind vorliegend im Querschnitt halbkreisförmig
ausgebildet und beide mit gleichen Dimensionen und vorzugsweise mit identischer Ausbildung
zwecks einfacherer Herstellung versehen.
[0013] Die Auskleidung 24 wird im Rahmen der Erfindung separat in die voneinander gelösten
und vorteilhaft an einem Montageplatz wannenförmig aufgestellten Schalenkörper 21,
22 eingemauert. Die Auskleidung 24 ist beidseitig zu der vom jeweiligen Schalenkörper
21, 22 gebildeten Stirnseite 44 vorstehend angeordnet, damit sich diese Auskleidung
24 bei ihren Berührungsstellen 24' im zusammengebauten Zustand der beiden Schalenkörper
21, 22 gegenseitig andrücken und von den Befestigungsmitteln 40 eine annähernd tangential
wirkende Druckkraft auf diese Auskleidung 24 erzeugt wird. Diese Steine sind derart
geformt, dass sich ihre gegenseitigen Berührungsflächen 24' im verlegten Zustand radial
zum Mühlengehäuse erstrecken. Zwischen den Steinen 34 ist jeweils ein Verbindungsmittel
45, zum Beispiel ein Mörtel, ein Kleber oder ähnliches vorhanden, womit der Mahlraum
10' von dieser Auskleidung 24 dicht umschlossen ist.
[0014] Durch die auf die Auskleidung 24 rundum wirkende innere tangentiale Druckkraft werden
die einzelnen Steine 34, 35 auf dem gesamten Durchmesser an den jeweiligen Aussenmantel
21, 22 gedrückt. Dadurch müssen diese Steine 34, 35 nicht am Aussenmantel durch einen
Mörtel oder dergleichen befestigt werden, sondern sie können direkt an diesem anliegen.
Dies erleichtert sowohl das Einbetten von neuen als auch das Herausnehmen der verschlissenen
Steine. Im Prinzip könnte auch auf das Verbindungsmittel 45 verzichtet werden, d.h.
die Steine könnten bloss in die Schalenkörper eingelegt und - sich unmittelbar gegenseitig
berührend - aneinandergereiht sein.
[0015] Bei den Schalenkörpern 21, 22 sind mehrere entlang ihrer Längserstrekkung verteilte
Flansche 21', 22' für die als Schrauben vorgesehenen Befestigungsmittel 40 angeordnet.
Endseitig weisen diese Schalenkörper 21, 22 je einen radialen Flansch 27 auf, an welchen
ein entsprechender Flansch 26 des Verbindungsstückes 12 anschliesst, die miteinander
verbindbar sind. Bei den Flanschen 26, 27 am Auslass ist ein nicht näher gezeigtes,
den Mahlraum 10' begrenzendes Sieb vorhanden, durch welches das gemahlene Gut mit
der gewünschten Korngrösse durchgelassen und zum Auslass 19 geführt wird, indessen
die Mahlkörper und das übrige Mahlgut von einem Verlassen des Mahlraumes 10' gehindert
wird.
[0016] Gemäss der schematischen Veranschaulichung in Fig.3 können als Befestigungsmittel
hydraulisch oder pneumatisch betätigbare Klemmzylinder 52, 53 verwendet werden, durch
welche die Schalenkörper 21, 22 bei den Flanschen 21', 22' fixierbar sind. Diese Klemmzylinder
52, 53 sind von einem Bügel 51 gehalten und können für ein schnelles und einfaches
Festziehen oder Lösen von einer mit diesen verbindbaren Druckmittelquelle betätigt
werden.
[0017] Fig.4 zeigt eine Variante eines Befestigungsmittels, bei dem eine Klemmbride 55 vorgesehen
ist, die von einer angedeuteten Schraube 56 in den Klemm- bzw. in den gelösten Zustand
gebracht werden kann. Ausserdem sind als Besonderheit die Schalenkörper 61, 62 im
Gegensatz zu denjenigen gemäss Fig.1 beim Übergang zueinander geschlossen angeordnet.
Zu diesem Zwecke ist der eine Schalenkörper 61 mit einem verlängerten Mantel 63 versehen,
der in eine Nut 64 des anderen Schalenkörpers 62 eingreift. Die Auskleidung ist wiederum
derart in den Schalenkörpern 61, 62 eingebettet, dass beim Zusammenspannen der Klemmbride
55 eine tangential wirkende Druckkraft auf die Steine entsteht, die grundsätzlich
einstellbar ist.
[0018] Mit dieser erfindungsgemässen Mühle 10 lässt sich als weiterer Vorteil durch dieses
vereinfachte automatisierbare Auswechseln der Auskleidung in diesem Aussenmantel erreichen,
dass keine Betriebsunterbrüche mehr entstehen. Eine solche Auswechslung kann innerhalb
kurzer Zeit beispielsweise bei einem Stillstand der Mühle über Nacht ausgeführt und
die Mühle anderntags wieder in Betriebsbereitschaft gesetzt werden. Dies erhöht die
Leistungsfähigkeit dieser neuartigen Mühle.
[0019] Mit dieser Mühle 10 kann einem Mühlenbetreiber ein praktisch ohne Unterbruch gewährleisteter
Betrieb auch in dem Sinne aufrechterhalten werden, indem in einem Service-System die
defekten oder abgenützten Mühlen von einer zentralen Servicestelle aus auf Verlangen
oder in geregelten Zeitabständen ersetzt werden. Bei diesem Servicekonzept kann auch
eine Ersatzmühle hingestellt werden, um einen annähernd unterbruchfreien Betrieb zu
ermöglichen.
[0020] Die Erfindung ist mit den oben erläuterten Ausführungsbeispielen ausreichend dargetan.
Sie liesse sich jedoch noch in anderen Varianten darstellen. So könnten drei oder
noch mehr Schalenkörper vorhanden sein, welche in entsprechender Weise im zusammengebauten
Zustand einen kreisförmigen Querschnitt bilden. Das Mahlgehäuse könnte auch aus zwei
hintereinander befestigten Aussenmanteln, welche je aus zwei Schalenkörpern bestehen,
zusammengesetzt sein. Zudem könnte das Gehäuse auch eine konische oder kegelige Aussenform
aufweisen.
1. Mühle, vorzugsweise eine Rohrmühle, mit einem das Mahlgut aufnehmenden drehbaren Mahlgehäuse
(15), welches einen Aussenmantel und eine in diesem eingebettete Auskleidung (24)
aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass
der Aussenmantel aus wenigstens zwei Schalenkörpern (21, 22) gebildet ist, welche
von Befestigungsmitteln (40) aneinander fixiert sind und für das an den Innenwänden
dieser Schalenkörper (21, 22) auszuführende Einbetten der Auskleidung (24) voneinander
lösbar sind.
2. Mühle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Schalenkörper (21,
22) vorgesehen sind, die im Querschnitt halbkreisförmig ausgebildet und beide mit
gleichen Dimensionen versehen sind.
3. Mühle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Auskleidung (24) beidseitig
zu der vom jeweiligen Schalenkörper (21, 22) in Umfangsrichtung gebildeten Stirnseite
(44) vorstehend angeordnet ist, damit sich diese jeweiligen Auskleidungen (24) der
beiden Schalenkörper im zusammengebauten Zustand gegenseitig berühren und von den
Befestigungsmitteln (40) auf diese eine annähernd tangential wirkende Druckkraft entsteht.
4. Mühle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalenkörper
(21, 22) mehrere entlang ihrer Stirnseiten (44) verteilte Flansche (21', 22') für
die Befestigungsmittel (40) aufweisen, die vom einen zum andern Schalenkörper miteinander
korrespondieren
5. Mühle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Befestigungsmittel Schrauben
(41), Klemmbriden (55), hydraulisch oder pneumatisch betätigbare Klemmzylinder (52,
53) oder dergleichen verwendbar sind, durch welche die Schalenkörper (21, 22) bei
den Flanschen (21', 22') fixierbar sind.
6. Mühle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auskleidung
(24) aus backsteinartig aneinandergereihten Steinen (34, 35) besteht, wobei die Steine
von einem Verbindungsmittel (45) zusammengefügt sind,
7. Mühle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Schalenkörper
(61, 62) vorgesehen sind, die beim gegenseitigen Übergang zueinander geschlossen angeordnet
sind.