[0001] Die Erfindung betrifft ein Kartuschenmagazin gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Aus der DE-OS 23 24 183 ist ein Kartuschenmagzin bekannt, das ein Aufnahmeteil mit
mehreren in einer Reihe hintereinander angeordneten, voneinander beabstandeten Aufnahmekammern
aufweist. Jede dieser Aufnahmekammern ist abgedeckt von einem dünnwandigen Bodenteil.
Im Bereich des Bodenteiles ist ein elektrisch zündbarer Zündsatz angeordnet, der von
einer in der Aufnahmekammer angeordneten Treibladung umgeben ist.
[0003] Aufgrund der grossen Wandstärke des Aufnahmeteiles weist das Kartuschenmagazin eine
hohe Steifigkeit auf. Schwer zugängliche Bearbeitungspunkte sind mit einem Setzgerät,
indem das bekannte Kartuschenmagazin verwendet wird, nicht zugänglich, da das teilweise
aus dem Setzgerät ragende Kartuschenmagazin sich nicht umbiegen lässt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kartuschenmagazin zu schaffen, das
wirtschaftlich herstellbar ist, über formstabile Aufnahmekammern verfügt und bei dem
für die elektrische Zündung des Zündsatzes wenig Energie benötigt wird.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch ein Kartuschenmagazin, welches die im kennzeichnenden
Abschnitt des Patentanspruchs 1 angeführten Merkmale aufweist.
[0006] Aufgrund der erfindungsgemässen Ausgestaltung wird eine wirtschaftliche Herstellung
des Kartuschenmagazins sowie eine hohe Formstabilität im Bereich des Aufnahmekammern
erreicht und eine geringe elektrische Energie für die Zündung der Treibladung benötigt.
Um ein kompaktes Kartuschenmagazin mit einer geringen Baugrösse erreichen zu können,
weist vorzugsweise die Folie des Bodenteiles und des Aufnahmeteiles eine Wandstärke
von 0,02 mm bis 0,5 mm auf.
[0007] Um den Zündsatz beispielsweise pulverförmig ausbilden zu können, und eine Vermischung
des Zündsatzes mit der Treibladung beispielsweise durch Erschütterungen beim Transport
des Kartuschenmagazins verhindern zu können, erstreckt sich vorteilhafterweise zumindest
im Bereich der Aufnahmekammern zwischen dem Bodenteil und dem Aufnahmeteil eine den
Zündsatz von der Treibladung trennende Trennschicht, die von einer weiteren, wenigstens
einschichtigen Folie gebildet ist.
[0008] Aus herstelltechnischen Gründen weist vorzugsweise die zwischen dem Bodenteil und
dem Aufnahmeteil angeordnete Trennschicht eine Wandstärke von 0,02 mm bis 0,5 mm auf.
[0009] Ein leichtes und formstabiles Kartuschenmagazin wird zweckmässigerweise dadurch erreicht,
dass das Bodenteil und/oder das Aufnahmeteil und/oder die Trennschicht aus Aluminium
gebildet sind.
[0010] Eine besonders wirtschaftliche Herstellung des Kartuschenmagazins wird erreicht,
wenn vorzugsweise das Bodenteil und/oder das Aufnahmeteil und/oder die Trennschicht
aus Papier gebildet sind.
[0011] Um die in einer Aufnahmekammer des Aufnahmeteils angeordnete Treibladung elektrisch
zünden zu können, wird zweckmässigerweise das erfindungsgemässe Kartuschenmagazin
in einem Setzgerät verwendet, das zwei zumindest durch das Bodenteil durchstossbare
und mit dem Zündsatz in Verbindung bringbare Elektroden aufweist.
[0012] Die Erfindung wird anhand von Zeichnungen, die ein Ausführungsbeispiel wiedergeben,
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig.1
- einen geschnitten dargestellten Teil eines erfindungsgemässen Kartuschenmagazins und
zwei Elektroden eines Setzgerätes;
- Fig. 2
- das Kartuschenmagazin gemäss Fig. 1; ein Bodenteil ist von den Elektroden durchstochen;
- Fig. 3
- einen geschnitten dargestellten Teil eines weiteren, erfindungsgemässen Kartuschenmagazins;
ein Bodenteil und ein Aufnahmeteil sind von jeweils einer Elektrode durchstochen.
[0013] Die Fig. 1 bis 3 zeigen einen Ausschnitt eines Kartuschenmagazins, das ein streifenförmig
ausgebildetes Bodenteil 1, 11 und ein streifenförmiges Aufnahmeteil 9, 20 mit mehreren
im Abstand voneinander angeordneten Aufnahmekammern 2, 12 aufweist. In Fig. 2 und
3 ist nur jeweils eine Aufnahmekammer 2, 12 dargestellt.
[0014] Die Aufnahmekammern 2, 12 sind im wesentlichen kegelstumpfförmig ausgebildet, wobei
die grösste lichte Weite der Aufnahmekammern 2, 12 von dem Bodenteil 1, 11 abgedeckt
ist. Das Bodenteil 1, 11 ist beispielsweise mittels einer Klebverbindung oder einer
mechanischen Verbindung mit dem Aufnahmeteil verbunden. Sowohl der Ladestreifen als
auch das Aufnahmeteil sind aus einem dünnwandigen Material, beispielsweise einem thermoplastischen
Material, aus Aluminium oder einem Papier gebildet, das beispielsweise wasserundurchlässig
ist.
[0015] Innerhalb jeder Aufnahmekammer 2, 12 ist im Bereich des Bodenteiles 1, 11 ein Zündsatz
3, 13 angeordnet, der die Zündung einer beispielsweise pulverförmigen Treibladung
4, 14, unterstützt, die sich ebenfalls in der Aufnahmekammer 2, 12 befindet und den
Zündsatz 3, 13 umgibt. Der Zündsatz 3 ist mit Hilfe einer dünnen Trennschicht 10 von
der Treibladung 4 getrennt.
[0016] Wie der Fig. 3 zu entnehmen ist, befindet sich der Zündsatz 13 in einer von der Aufnahmekammer
12 gebildeten Nebenkammer 19, die allerdings mit dem restlichen Teil der Aufnahmekammer
12 in Verbindung steht. Um diese Nebenkammer 19 bilden zu können, weist die Aufnahmekammer
12 eine von einer kreisrunden Form abweichende Aussenkontur auf.
[0017] Der Zündsatz 3, 13 ist beispielsweise durch eine starke Erwärmung desselben oder
mit einem elektrischen Funken zündbar. Erzeugt wird die Wärme bzw. der elektrische
Funken mit zwei, an einem nur andeutungsweise dargestellten Setzgerät 7 angeordneten
Elektroden 5, 6, 15, 16. Diese Elektroden 5, 6, 15, 16 sind beispielsweise bei einem
Anpressvorgang des Setzgerätes 7, 17, 18 gegen einen nicht dargestellten Untergrund,
gegenüber dem Kartuschenmagazin versetzbar. Dabei durchstossen die beiden Elektroden
5, 6 das Bodenteil 1, gemäss Fig. 1 und 2, bzw. die Elektroden 15, 16 das Bodenteil
11 und das Aufnahmeteil 20, gemäss Fig. 3 und stehen mit dem Zündsatz 3, 13 in Verbindung.
[0018] Die beiden Elektroden 5, 6 stehen, wie in Fig. 2 dargestellt ist, mit einer Stromquelle
beispielsweise in Form einer Batterie 8 in Verbindung, wobei eine erste Elektrode
5 mit dem Pluspol und eine zweite Elektrode 6 mit dem Minuspol der Batterie verbunden
ist. Zwischen den Elektroden 5, 6 und der Batterie 8 ist beispielsweise ein nicht
dargestellter elektrischer Betätigungsschalter angeordnet, mit dem eine Bedienungsperson
den Zeitpunkt der Zündung selbst bestimmen kann. Der Betätigungsschalter ist beispielsweise
derart mit dem Setzgerät gekuppelt, dass eine Betätigung des Betätigungsschalters
nur möglich ist, wenn sich das Setzgerät in einer angedrückten Stellung befindet und
die beiden Elektroden 5, 6 das Bodenteil 1, 11 durchstossen und in den Zündsatz 3,
13 ragen.
[0019] Der Zündsatz 3, 13 wird beispielsweise aus einem leicht erwärmbaren Material gebildet,
das eine gute elektrische Leitfähigkeit aufweist. Als Zündsatz 3, 13 kann aber beispielsweise
auch ein poröses Material verwendet werden, bei dem durchgehende Porösitäten zwischen
den Elektroden 5, 6, 15, 16 die Ausbildung eines Funkens ermöglichen, mit dem die
Treibladung 4, 14 gezündet werden kann. Die mit der Treibladung 4, 14 in Verbindung
stehende Aussenkontur des Zündsatzes 3, 13 ist beispielsweise mit einer Klebeschicht
versehen, die eine bestimmte Menge an Treibladung 4, 14 an den Zündsatz 3, 13 bindet.
Auf diese Weise wird selbst dann eine gute Zündung der Treibladung 4, 14 erreicht,
wenn die Aufnahmekammern (2, 12) nicht ganz mit der Treibladung (4, 14) gefüllt sind.
[0020] Zumindest die äusseren, nicht näher dargestellten Ränder des Aufnahmeteiles 9, 20
und/oder des Bodenteiles 1, 11 weisen eine Profilierung auf, die mit einem nicht dargestellten
Vorschubmechanismus des Setzgerätes formschlüssig in Verbindung bringbar sind und
dem Transport des Kartuschenmagazin in einem nicht dargestellten Kartuschenkanal des
Setzgerätes dienen.
1. Kartuschenmagazin für pulverkraftbetriebene Setzgeräte, mit einem Bodenteil (1, 11)
und einem Aufnahmeteil (9, 19) mit mehreren voneinander getrennten Aufnahmekammern
(2, 12), die der Aufnahme einer Treibladung (4, 14) sowie eines elektrisch zündbaren
Zündsatzes (3, 13) dienen, der im Bereich des die Aufnahmekammern (2, 12) verschliessenden
Bodenteiles (1, 11) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Bodenteil (1, 11) und das Aufnahmeteil (9, 19) von jeweils einer wenigstens
einschichtigen nicht stromleitenden Folie gebildet sind.
2. Kartuschenmagazin nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie des Bodenteiles
(1, 11) und des Aufnahmeteiles (9, 19) eine Wandstärke (S1) von 0,02 mm bis 0,5 mm
aufweist.
3. Kartuschenmagazin nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich zumindest
im Bereich der Aufnahmekammern (2) zwischen dem Bodenteil (1) und dem Aufnahmeteil
(9) eine den Zündsatz (3) von der Treibladung (4) trennende Trennschicht (10) erstreckt,
die von einer weiteren, wenigstens einschichtigen Folie gebildet ist.
4. Kartuschenmagazin nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zwischen dem Bodenteil
(1) und dem Aufnahmeteil (9) angeordnete Trennschicht (10) eine Wandstärke (S2) von
0,02 mm bis 0,5 mm aufweist.
5. Kartuschenmagazin nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das
Bodenteil (1) und/oder das Aufnahmeteil (19) und/oder die Trennschicht (10) aus Aluminium
gebildet sind.
6. Kartuschenmagazin nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das
Bodenteil (1) und/oder das Aufnahmeteil (19) und/oder die Trennschicht (10) aus Papier
gebildet sind.
7. Verwendung eines Kartuschenmagazins nach einem der Ansprüche 1 bis 6 in einem Setzgerät
mit zwei zumindest durch das Bodenteil (1, 11) durchstossbaren und mit dem im Bereich
des Bodenteiles (1, 11) angeordneten Zündsatz (3, 13) in Verbindung bringbaren Elektroden
(5, 6, 15, 16).