(19)
(11) EP 1 028 188 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.08.2000  Patentblatt  2000/33

(21) Anmeldenummer: 00101672.4

(22) Anmeldetag:  28.01.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7D06F 29/02, D06F 33/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 11.02.1999 DE 19905742

(71) Anmelder: BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH
81669 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Berschneider, Horst
    81545 München (DE)
  • Dill, Ulrich
    81829 München (DE)
  • Winzeck, Achim
    85640 Putzbrunn (DE)
  • Fischer, Michael
    13587 Berlin (DE)

   


(54) Bausatz von mindestens zwei miteinander aufzustellenden, programmgesteuerten Haushaltgeräten


(57) Insbesondere eine Waschmaschine und ein darüber aufgestellter Wäschetrockner sind mit einem Datenbuskanal (Schnittstellen 3 und 4) untereinander verbindbar. Daher muß der Wäschetrockner nicht unbedingt ein eigenes Steuergerät aufweisen; zumindest können aber seiner Steuerung Daten über den gerade behandelten Wäscheposten vom Steuergerät der Waschmaschine übermittelt werden.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bertrifft einen Bausatz von mindestens zwei miteinander aufzustellenden, programmgesteuerten Haushaltgeräten, wie Waschmaschine und Wäschetrockner, die nacheinander ablaufende Prozesse an ein und demselben Gegenstand auszuführen haben.

[0002] Ein solcher Bausatz ist aus der DE 20 11 514 B2 als Maschinenkombination bekannt. Dieser Bausatz enthält eine Waschmaschine und einen oben aufgesetzten Wäschetrockner, zwischen denen ein Maschinenzwischenteil mit je einem Steuergerät für die Waschmaschine für in ihr auszuführenden Waschprogramme sowie für den Wäschetrockner für in ihm auszuführende Trockenprogramme jeweils lösbar voneinander angeordnet ist. Steuerungstechnisch haben die beiden Maschinen keine Kopplung.

[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Bausatz eingangs genannter Art so zu konzipieren, daß Daten über einen zuerst in dem einen Gerät behandelten Gegenstand im Prozeß des zweiten oder weiteren Gerätes weiterverwendet werden können.

[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß alle miteinander aufzustellenden Haushaltgeräte mit einem Datenbuskanal untereinander verbindbar sind. Dies hat den Vorteil, daß Daten vorstehend genannter Art bei der Weiterbehandlung des Gegenstandes oder der Gegenstände automatisch berücksichtigt werden können und den im zweiten oder weiteren Gerät ablaufenden Prozeß optimieren.

[0005] Wenn gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Bausatzes nur eines der Haushaltgeräte mit einem Programmsteuergerät ausgestattet ist und Programminhalte zum Steuern auch des oder der anderen Haushaltgeräte(s) hat, dann entsteht noch ein wesentlicher weiterer Vorteil: das zweite oder weitere Haushaltgerät braucht kein eigenes Steuergerät und wird dadurch erheblich billiger. Bei der Konzeption heutiger Haushaltgeräte mit elektronischen Steuergeräten entsteht demgegenüber nur ein geringer Mehraufwand bei dem ersten, mit einem Steuergerät ausgestatteten Haushaltgerät, indem dort weitere Programme zum Betreiben des zweiten oder weiteren Haushaltgerätes gespeichert sein müssen.

[0006] Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der Datenbuskanal eine Datenbusleitung. Auf diese Weise kann eine einfache Verbindung zwischen dem ersten und dem zweiten bzw. weiteren Gerät hergestellt werden. An allen für einen erfindungsgemäßen Bausatz geeigneten Geräten müssen lediglich entsprechende Schnittstellen vorgesehen sein.

[0007] Eine weitere Ersparnis kann sich durch eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Bausatzes ergeben, wenn die untergeordneten Haushaltgeräte über das mit einem Programmsteuergerät ausgestattete Haushaltgerät mit der erforderlichen Stromversorgung verbunden ist.

[0008] Sofern der Bausatz aus einer Waschmaschine mit einem Wäschetrockner besteht, kann der erfindungsgemäße Bausatzes besonders vorteilhaft dadurch weitergebildet sein, daß der Datenbuskanal zum Übertragen der Daten, die beim Waschen eines Wäschepostens in der Waschmaschine generierbar sind, an das Steuergerät des Wäschetrockners eingerichtet ist.

[0009] Dazu sind insbesondere zu übertragende Daten wie die Wäschemenge und/oder die Restfeuchte und/oder die Wäscheart und/oder die Stückelung des Wäschepostens geeignet.

[0010] Gerade Wäschepflegegeräte sind in besonders vorteilhafter Weise miteinander zu einem Bausatz kombinierbar, wenn die Datenbusleitung in beiden Geräten bis an eine Schnittstelle geführt ist, die bei betriebsgerechter Aufstellung des Bausatzes automatisch miteinander gekoppelt sind. Dazu befindet sich die Schnittstelle der Waschmaschine an ihrer Oberseite und diejenige des Wäschetrockners an seiner Unterseite jeweils an einer Stelle, die bei betriebsgerechter Aufstellung zur Überdeckung gelangen.

[0011] Anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Bausatzes aus einer Waschmaschine mit einem darauf abgestellten Wäschetrockner ist die Erfindung nachstehend erläutert. Es zeigen
Fig. 1
eine perspektivische Ansicht einer Waschmaschine und eines Wäschetrockners, der gerade kurz vor der Kopplung mit der Waschmaschine steht und
Fig. 2
eine Seitenansicht des betriebsbereit aufgestellten Bausatzes aus den beiden Geräten gemäß Fig. 1.


[0012] Der dargestellte Bausatz enthält eine Waschmaschine 1 und einen Wäschetrockner 2, der kein eigenes Programmsteuergerät besitzt. Die Waschmaschine 1 und der Wäschetrockner 2 haben jeder eine Schnittstelle, die Waschmaschine auf ihrer Oberseite eine Schnittstelle 3 und der Wäschetrockner an seiner Unterseite an der in betriebsgerechter Aufstellung des Bausatzes kongruierenden Fläche eine Schnittstelle 4.

[0013] Der Wäschetrockner 2 hat an seinem vorderen unteren Bereich einen Zugang zu einem dahinter angeordneten Kondensator 5 und/oder Flusenfilter, was der ergonomischen Bedienbarkeit bestens entgegen kommt. Die Waschmaschine hat in ihrem vorderen oberen Bereich wie üblich eine Bedienblende 6 mit einem nicht dargestellten, hinter der Bedienblende angeordneten Programmsteuergerät. In der Bedienblende 6 ist weiterhin eine Einstellhandhabe 7 für die Steuerung des Wäschetrockners 2 vorgesehen.

[0014] Mit dieser Einstellhandhabe 7 kann für den Wäscheposten, der gerade in der Waschmaschine gewaschen und geschleudert worden ist, oder für einen unabhängig vom Waschen zu behandelnden Wäscheposten, ein geeignetes Trockenprogramm ausgewählt werden. Vorteilhafterweise kann aber diese Einstellhandhabe auch eine Startposition haben, die betätigt werden kann, wenn entweder an dieser oder einer oder mehrerer weiterer Handhaben ein Trockenprogramm ausgewählt worden ist oder wenn nach Umladen des Wäschepostens aus der Waschmaschine 1 in den Wäschetrockner 2 der Trockenprozeß sofort gestartet wird, ohne daß noch ein bestimmtes Trockenprogramm eingestellt worden wäre. Dann hat nämlich das Steuergerät der Waschmaschine die aus dem Waschprozeß über den Wäscheposten bereits aufgenommenen Daten zu einem geeigneten Trockenprogramm zusammengestellt, und gibt dieses dem Trockner für den anschließenden Trockenprozeß vor.

[0015] Abweichend vom dargestellten Ausführungsbeispiel kann aber auch der Wäschetrockner 2 ein eigenes Programmsteuergerät haben, dessen jeweils einzustellendes Programm lediglich durch Daten, die über die Schnittstellen 3, 4 von der Waschmaschine 1 übertragen worden sind, im Hinblick auf den aktuellerweise zu behandelnden Wäscheposten modifiziert wird. Weiterhin sind natürlich die gezeigten Anordnungen der Bedienungshandhaben, der Schnittstellen, deren Ausgestaltung und der Formen der Bedienblende und der Geräte keinesfalls für die vorstehend beschriebene Erfindung bindend. Weiterhin können die miteinander aufzustellenden Geräte - anders als im dargestellten Beispiel - auch nebeneinander aufzustellen sein. Eine Datenübertragung kann dann entweder durch seitlich angebrachte und miteinander gekoppelte Schnittstellen oder über eine besondere Datenleitung von Schnittstelle zu Schnittstelle erfolgen.


Ansprüche

1. Bausatz von mindestens zwei miteinander aufzustellenden, programmgesteuerten Haushaltgeräten, wie Waschmaschine (1) und Wäschetrockner (2), die nacheinander ablaufende Prozesse an ein und demselben Gegenstand auszuführen haben, dadurch gekennzeichnet, daß alle miteinander aufzustellenden Haushaltgeräte (1 und 2) mit einem Datenbuskanal (Schnittstellen 3 und 4) untereinander verbindbar sind.
 
2. Bausatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichent, daß nur eines der Haushaltgeräte (1) mit einem Programmsteuergerät ausgestattet ist und Programminhalte zum Steuern auch des oder der anderen Haushaltgeräte(s) (2) hat.
 
3. Bausatz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Datenbuskanal eine Datenbusleitung ist.
 
4. Bausatz nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die untergeordneten Haushaltgeräte (2) über das mit einem Programmsteuergerät ausgestattete Haushaltgerät (1) mit der erforderlichen Stromversorgung verbunden ist.
 
5. Bausatz einer Waschmaschine (1) mit einem Wäschetrockner (2) nach einem der vorstehenden Ansprüche unter Ausschluß des in Anspruch 2 gekennzeichneten Bausatzes, dadurch gekennzeichnet, daß der Datenbuskanal zum Übertragen der Daten, die beim Waschen eines Wäschepostens in der Waschmaschine (1) generierbar sind, an das Steuergerät des Wäschetrockners (2) eingerichtet ist.
 
6. Bausatz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die zu übertragenden Daten die Wäschemenge und/oder die Restfeuchte und/oder die Wäscheart und/oder die Stückelung des Wäschepostens betreffen.
 
7. Bausatz nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Datenbusleitung in beiden Geräten (1 und 2) bis an eine Schnittstelle (3 bzw. 4) geführt ist, die bei betriebsgerechter Aufstellung des Bausatzes automatisch miteinander gekoppelt sind.
 




Zeichnung