[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Füllen von hohlen Rahmenelementen mit
Dämmstoff-Flocken gemäß der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Gattung, Verfahren
zur Anwendung der Vorrichtung und eine mit einer solchen Vorrichtung versehene Einrichtung.
[0002] In der modernen Holzbautechnik werden vielfach hohle Rahmenelemente verwendet, die
zur Wärme- und/oder Schalldämmung mit aus Cellulose- (Zeitungspapier-) Flocken od.
dgl. bestehenden Dämmstoff-Flocken gefüllt werden. Die Rahmenelemente bestehen dabei
z.B. aus Hohlkörpern, die aus Holzplatten zusammengesetzt, an den Fugen verklebt und
ggf. durch eingelegte Konstruktionshölzer in mehrere Abschnitte unterteilt werden.
Im Falle von Rahmenelementen für Wände von Fertighäusern od. dgl. haben die Rahmenelemente
häufig eine der Geschoßhöhe (2500 mm) entsprechende Höhe und eine Breite von z.B.
500 mm bis 900 mm. Zur Vermeidung späterer Bauschäden werden die Fugen und Flächen
zusätzlich mit aufgeklebten Pappen oder Folien abgedichtet, wodurch die inneren Hohlräume
bzw. Gefache im wesentlichen luftdicht abgeschlossen sind. Ähnlich wird vorgegangen,
wenn es sich um Rahmenelemente in Form von mit Plattenmaterialien verkleideten Riegel-
und Ständerkonstruktionen oder im Bereich von Dächern um Konstruktionen handelt, die
aus Dachsparren und auf diese aufgebrachten, aus Folien bestehenden Spannbahnen, Schalungen
od. dgl. gebildet werden.
[0003] Das Befüllen derartiger Rahmenteile mit Dämmstoff-Flocken ist mit Schwierigkeiten
verbunden. Die Dämmstoff-Flocken werden meistens pneumatisch mit Hilfe von Vorrichtungen
der eingangs bezeichneten Art zugeführt, indem ein eine Ausblasöffnung aufweisender
Abschnitt eines die Flocken im Luftstrom transportierenden Rohrs oder Schlauchs durch
eine entsprechende, in einer Wand des Rahmenteils ausgebildete Einblasöffnung eingeführt
wird. Je luftdichter die Rahmenteile abgedichtet sind, um so weniger gut kann die
mit den Flocken eingebrachte Transportluft durch Lecks od. dgl. entweichen. Dadurch
entsteht in den Gefachen ein vergleichsweise großer Luftdruck, der nur über einen
das Rohr umgebenden Ringspalt im Bereich der Einblasöffnung abgebaut werden kann und
zahlreiche Probleme mit sich bringt. Dazu zählt insbesondere eine ungleichförmige
Verteilung des Dämmstoffs in den Rahmenelementen. Diese kann einerseits bei unvermeidbaren,
z.B. durch den Transport der Rahmenelemente bedingten Erschütterungen zu nicht tolerierbaren
Setzungen des Dämmstoffs in den Rahmenelementen führen. Andererseits können sich starke
Schwankungen in der Verdichtung des Dämmstoffs ergeben, die sogar zu Verbiegungen
der Wandteile der Rahmenelemente bzw. zu Ausbeulungen von Pappen- und/oder Folienverkleidungen
bzw. Spannbahnen führen können. Abgesehen davon hat der entstehende hohe Überdruck
in den Gefachen einen erhöhten Austritt von Staub und Kurzfasern im Bereich der Einblasöffnungen
zur Folge.
[0004] Die beschriebenen Probleme können teilweise dadurch vermieden werden, daß die Wandelemente
an von den Einblasöffnungen entfernten Stellen mit Bohrungen versehen werden, die
den Austritt der Transportluft ermöglichen, oder daß jedes Rahmenelement mit einer
Mehrzahl von Einblasöffnungen versehen wird. Derartige Verfahren haben jedoch den
Nachteil, daß alle Öffnungen nach dem Befüllvorgang wieder verschlossen werden müssen,
was mit aufwendigen Zusatzarbeiten verbunden ist, die Serienproduktion behindert und
zu zusätzlichen Staubemissionen führt.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Vorrichtung der eingangs bezeichneten
Gattung so auszubilden, daß die oben erläuterten Probleme weitgehend vermieden werden
können. Außerdem soll ein Verfahren vorgeschlagen werden, das es bei Anwendung der
Vorrichtung ermöglicht, weitgehend luftdichte Rahmenelemente unabhängig davon gleichmäßig
und mit homogener Verdichtung des Dämmstoffs zu befüllen, wenn die Rahmenelemente
beim Befüllvorgang horizontal oder vertikal angeordnet sind.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 1, 20,
21 und 24.
[0007] Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0008] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung in Form einer Blaslanze, wobei die Vorrichtung
im unteren Teil in einem Längsschnitt und im oberen Teil als Seitenansicht dargestellt
ist;
Fig. 2 eine Vorderansicht der Vorrichtung nach Fig. 1;
Fig. 3 bis 5 drei Anwendungsbeispiele für die Vorrichtung nach Fig. 1 und 2;
Fig. 6 einen Längsschnitt durch eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung in Form einer Blasdüse;
Fig. 7 eine Vorderansicht der Vorrichtung nach Fig. 6; und
Fig. 8 ein Anwendungsbeispiel für die Vorrichtung nach Fig. 7 in einem Vertikalschnitt.
[0009] Nach Fig. 1 und 2 enthält eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Befüllen von hohlen,
luftdichten Rahmenelementen mit Dämmstoff-Flocken insbesondere ein gerades Rohr 1,
dessen Vorderende eine Ausblasöffnung 2 und dessen Hinterende eine Zuführöffnung bildet
und das insgesamt als Blaslanze ausgebildet ist. Das Rohr 1 ist in einem der Ausblasöffnung
2 benachbarten Abschnitt von einem Siebkörper 4 aus einem Material umgeben, das gegenüber
Luft durchlässig ist, gegenüber den Dämmstoff-Flocken jedoch als Sieb wirkt. Der Siebkörper
4 bildet einen das Rohr 1 mit Abstand umgebenden Mantel, der zwischen sich und dem
Rohrmantel einen Rückführungskanal 5 für Luft bildet. An seinem Vorderende ist der
Rückführungskanal 5 verschlossen oder mit einer Stirnwand versehen, die vorzugsweise
aus demselben Material wie der Siebkörper 4 besteht.
[0010] Mit besonderem Vorteil ist die Blaslanze als doppelwandiges Bauteil ausgebildet.
Zu diesem Zweck ist das Rohr 1 z.B. auf einem wesentlichen Teil seiner Länge von einer
geschlossenen Ummantelung 6 aus einem luftdichten Material umgeben, die an ihrem vorderen
und hinteren Ende je eine vorzugsweise konisch auslaufende Stirnwand 7 bzw. 8 mit
einer dem Querschnitt des Rohrs 1 entsprechenden Öffnung aufweist. Insbesondere bei
Anwendung eines geraden, zylindrischen Rohrs 1 und einer ebenfalls geraden, zylindrischen
Ummantelung 6 ist die Anordnung vorzugsweise so getroffen, daß das Rohr 1 koaxial
in die in den Stirnwänden 7,8 ausgebildeten Öffnungen einsetzbar ist und zwischen
der Ummantelung 6 und dem Rohr 1 ein hohlzylindrischer Kanal 9 gebildet wird. Bei
dieser Anordnung ist außerdem der Siebkörper 4 zweckmäßig als ein kurzer, in Richtung
einer Rohrachse 10 erstreckter, zylindrischer Abschnitt der Ummantelung 6 ausgebildet
und beidseitig mit je einem zylindrischen Teil der Ummantelung 6 fest verbunden.
[0011] Am rückwärtigen Ende der Blaslanze ist ein Absaugstutzen 11 vorgesehen, der mit dem
Rückführungskanal 5 strömungsmäßig in Verbindung steht, wobei diese Verbindung im
Ausführungsbeispiel durch den Kanal 9 bewirkt ist, in den der Absaugstutzen 11 mündet.
Der Absaugstutzen 11 ist vorzugsweise mit Mitteln zur Einstellung der Rückführmenge
bzw. Rückführgeschwindigkeit der Luft versehen und z.B. rohrförmig ausgebildet. Die
Mittel zur Einstellung der Luftrückführung weisen z.B. wenigstens ein Loch 12 auf,
das in einem den Absaugstutzen 11 bildenden Mantel ausgebildet ist. Das freie Ende
des Absaugstutzens 11 kann mit einem Deckel 13 verschlossen werden. Außerdem ist ein
auf den Absaugstutzen 11 aufgezogener, auf diesem verschiebbar gelagerter Schieber
14 vorgesehen, der z.B. als Hülse ausgebildet ist. Der Schieber 14 kann in Richtung
eines Doppelpfeils
v verschoben werden, um das Loch 12 allmählich mehr oder weniger abzudecken oder freizugeben.
Vorzugsweise sind mehrere derartige Löcher 12 vorhanden, die sämtlich im Wirkungsbereich
des Schiebers 14 liegen.
[0012] Auf der Ummantelung 6 ist eine Dichtmanschette 15 verschiebbar gelagert, die z.B.
aus einer Hülse besteht, die an dem dem Vorderende der Blaslanze zugewandten Ende
einen im Querschnitt vergrößerten Flanschabschnitt 16 aufweist. Außerdem ist die Blaslanze
zweckmäßig mit mehreren Markierungen 17, 18 und 19 versehen, die für ihre praktische
Anwendung hilfreich sind. Dabei ist die Markierung 17 nahe der Zuführöffnung 3 bzw.
auf einem am rückwärtigen Ende aus der Ummantelung 6 herausragenden Abschnitt des
Rohrs 1 vorgesehen. Diese Markierung 17 dient in noch zu beschreibender Weise zur
Einstellung des Rohrs 1 in Abhängigkeit von der Breite eines zu befüllenden Rahmenelements.
Die Markierung 18 ist dicht hinter dem Siebkörper 4 auf der Ummantelung 6 angebracht
und dient der Anzeige, daß der Befüllvorgang beendet werden kann. Schließlich ist
auf der Ummantelung 6 noch die Markierung 19 angebracht, die eine Abschätzung der
Länge des zu befüllenden Rahmenelements bzw. der Lage der Blaslanze innerhalb des
Rahmenelements ermöglicht. Alle diese Markierungen 17 bis 19 sind vorzugsweise als
verstellbare Einstellringe ausgebildet, die mit Gleitsitz auf dem Rohr 1 bzw. der
Ummantelung 6 sitzen und z.B. nach Art einer Rohrschelle in einer ausgewählten Position
festgelegt werden können. Alternativ können die Markierungen 17 bis 19 auch mit anderen
Mitteln, z.B. mit farbigen Klebebandstreifen oder Gummibändern, realisiert werden.
[0013] Das Rohr 1 und die Ummantelung 6 bestehen beispielsweise aus Kunststoffrohren, wobei
die Ummantelung 6 und der Siebkörper 4 ein einstückiges Bauteil bilden, in dem das
Rohr 1 aus den weiter unten erläuterten Gründen zweckmäßig axial verschiebbar gelagert
ist.
[0014] Für das Füllen der Rahmenelemente werden vorzugsweise aus Zeitungspapier hergestellte
Cellulose-Flocken verwendet, die von der Anmelderin unter der eingetragenen Marke
"Isofloc" vertrieben werden. In diesem Fall besteht der Siebkörper 4 vorzugsweise
aus einem zu einem Zylinder geformten Edelstahlblech, das mit durch Stanzen hergestellten
Löchern versehen ist, wobei die Stanzgrate innen liegen sollten, um außen eine glatte
Oberfläche zu erhalten und ein Anhaften der Flocken weitgehend unmöglich zu machen.
Der Lochdurchmesser kann je nach Flockengröße z.B. 2 bis 5 mm betragen, während der
Mittenabstand der Löcher z.B. 2 bis 8 mm beträgt. Die Länge des Siebkörpers 4 in Richtung
der Achse 10 beträgt je nach Rohrquerschnitt z.B. 120 mm bis 200 mm. Die Länge des
Rohrs 1 und der Ummantelung hängt weitgehend von der Länge der zu befüllenden Rahmenelemente
ab. In einem Beispiel ist das Rohr 1 z.B. 1900 mm, die Ummantelung 6 z.B. 1500 mm
lang, so daß das Rohr 1 im wesentlichen um den Differenzbetrag von ca. 400 mm in der
Ummantelung 6 verschiebbar ist. Dabei kann das Rohr 1, wie in Fig. 1 nicht näher dargestellt
ist, an seinen äußersten Enden mit je einem im Querschnitt vergrößerten, umlaufenden
Wulst versehen sein, der als Anschlag wirkt und verhindert, daß das Rohr 1 unbeabsichtigt
aus der Ummantelung 6 herausgezogen werden kann. Dabei ist wenigstens ein Wulst abnehmbar
und als Übergangsstück zu einem Schlauch mit einer ausgewählten von mehreren unterschiedlichen
Größen ausgebildet.
[0015] Fig 3 und 4 zeigen zwei Anwendungsbeispiele für die Blaslanze nach Fig. 1 und 2.
Bei der Anordnung nach Fig. 3 findet sich eine Mehrzahl von quaderförmigen Rahmenelementen
21 mit horizontaler Ausrichtung ihrer Längsachsen und nebeneinander auf einem Rolltisch.
Jedes Rahmenelement 21 wird an einer schmalen, senkrecht zur Längsachse verlaufenden
Stirnseite 22 mit einer Einblasöffnung 23 versehen. Die schematisch angedeutete Blaslanze
wird dann mit ihrer Ausblasöffnung 2 (Fig. 1) in eine der Einblasöffnungen 23 gesteckt
und ebenfalls im wesentlichen horizontal angeordnet. Dagegen zeigt Fig. 4 ein mit
seiner Längsachse vertikal angeordnetes Rahmenelement 21, bei dem die Einblasöffnung
23 nach oben weist. Diese Anwendung ergibt sich z.B. bei Herstellern von Fertighäusern.
Die schematisch angedeutete Blaslanze wird hierbei z.B. hängend angeordnet und an
einem Seil 24 befestigt, das über eine unter dem Dach eines Gebäudes montierte, zweckmäßig
mit einer selbsttätig wirkenden Aufrollvorrichtung versehene Rolle 25 gelegt ist.
Die Bedienungsperson kann dabei auf einem Podest 26 stehen und die Blaslanze von dort
bedienen. Auch andere Anwendungsarten sind möglich.
[0016] Fig. 5 zeigt die Anwendung einer erfindungsgemäßen Blaslanze im Sinne der Fig. 3
nach einem erfindungsgemäßen Verfahren. Dabei ist das Rohr 1 einmal in einer Position,
in der es so weit wie möglich in den gestrichelt dargestellten Siebkörper (mit 4a
bezeichnet) zurückgezogen ist, und einmal in einer Position dargestellt, in der es
so weit wie möglich aus dem durchgezogen dargestellten Siebkörper 4 ausgefahren ist.
Die Abstände der Ausblasöffnung 2 vom Vorderende des Siebkörpers 4 bzw. 4a sind für
beide Stellungen mit A bzw. B bezeichnet. Mit einem Maß X ist der Abstand der Einblasöffnung
2 von einer Stirnwand 27 des Rahmenelements 21 bezeichnet, die gegenüber von der die
Einblasöffnung 23 (Fig. 3) aufweisenden Stirnwand 22 angeordnet ist. Ein Maß Y schließlich
gibt den Abstand des Vorderendes des Siebkörpers 4 von der Stirnwand 27 an.
[0017] Zu Beginn des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Markierung 19 eingestellt. Wie
Fig. 5 zeigt, steht die Markierung 19 in einer solchen Stellung, daß der Abstand Y
bei in das Rahmenelement 21 eingeschobener Blaslanze einen vorgewählten Wert annimmt,
wenn sich die Markierung 19 in Höhe des Hinterendes der Dichtmanschette 15 befindet
und diese mit dem Flanschabschnitt 16 an der Stirnwand 22 anliegt, um den zwischen
der Blaslanze und der Stirnwand 22 frei bleibenden Ringabschnitt der Einblasöffnung
abzudecken. Dagegen wird die Lage der Markierung 17 (Fig. 1) so gewählt, daß der Abstand
B einem vorgewählten Wert entspricht, wenn sie sich in Höhe des Hinterendes der Ummantelung
6 befindet. Die Maße Y und B werden entsprechend der Größe der zu befüllenden Rahmenelemente
21 eingestellt, wobei das Maß Y in Abhängigkeit von der Länge und das Maß B in Abhängigkeit
von der Breite des von dem Rahmenelement 21 gebildeten Gefachs gewählt wird, das in
Fig. 5 mit dem Bezugszeichen 28 bezeichnet ist.
[0018] Das erfindungsgemäße Verfahren wird jetzt dadurch fortgesetzt, daß die Blaslanze
entsprechend Fig. 5 in das Rahmenelement 21 eingeführt, die Dichtungsmanschette 15
gegen die Stirnwand 22 gelegt und die Ummantelung 6 vorgeschoben wird, bis die Markierung
19 einen vorgewählten Abstand von z.B. ca. 1000 mm von der Dichtmanschette 15 hat.
Das Vorderende des Siebkörpers 4 hat jetzt einen Abstand von der Stirnwand 27, der
um ein entsprechendes Maß größer als das Maß Y ist. Das Rohr 1 wird zunächst ganz
aus der Ummantelung 6 vorgeschoben, so daß die Markierung 19 am Hinterende der Ummantelung
6 anliegt. Das Maß B sollte etwa die Hälfte der Breite des Gefachs 28 betragen.
[0019] Das Rohr 1 wird jetzt oder auch bereits vorher mit seiner Zufiihröffnung 3 (Fig.
1) an eine übliche Befüllanlage angeschlossen, die ein zum Transport des Dämmstoffs
mittels Luft geeignetes Gebläse aufweist. Befüllanlagen für beispielsweise Cellulose-Flocken
sind allgemein bekannt und brauchen daher nicht näher erläutert werden. Sie können
den Dämmstoff z.B. mit einem Überdruck von 200 bis 300 mbar zuführen.
[0020] Die erfindungsgemäße Vorrichtung eignet sich für eine aktive und eine passive Absaugung
der überschüssigen Luft aus dem Rahmenelement 21. Bei aktiver Entlüftung wird an den
Ansaugstutzen 11 (Fig. 1) bei abgenommenem Deckel 13 ein Industriestaubsauger angeschlossen,
der am Hinterende des Kanals 9 einen ausreichend großen Unterdruck von z.B. wenigstens
300 mbar erzeugen kann oder eine Saugleistung von z.B. 300 m
3/h oder mehr hat. Bei passiver Luftabsaugung wird an den Ansaugstutzen 11 lediglich
ein Staubsack angeschlossen.
[0021] Die Löcher 12 und der Schieber 14 werden in beiden Fällen zur Regulierung der Luftrückführung
verwendet. Bei Anwendung eines Staubsaugers mit vorgegebener Saugleistung wird der
Schieber 14 beispielsweise in eine solche Stellung bewegt und damit ein so großer
Anteil der Löcher 12 freigelegt bzw. abgedeckt, daß bei eingeschalteter Befüllanlage,
jedoch vor Einschaltung des Transports der Flocken, an den verbleibenden Teilen der
Löcher 12 ein leichter Überdruck feststellbar ist, was z.B. mit den Fingern erfühlt
werden kann. Dadurch ist sichergestellt, daß die Befüllanlage ohne Flocken etwas mehr
Luft zuführt, als durch den Staubsauger abgesaugt wird. Falls es erforderlich ist,
können die Löcher 12 mehr oder weniger geschlossen werden, um dem Staubsauger weniger
oder mehr Fremdluft zuzuführen. Dagegen wird beim Arbeiten mit einem Staubsack das
freie Ende des Ansaugstutzens 11 mit dem Deckel 13 verschlossen, so daß die Luft nur
durch die Löcher 12 hindurch in den Staubsack gelangen kann. Diese werden bei eingeschalteter
Befüllanlage, jedoch vor Einschaltung des Transports der Flocken mit dem Schieber
14 so eingestellt, daß der Staubsack in einen schwach aufgeblasenen Zustand gelangt.
[0022] Nach den beschriebenen Voreinstellungen kann der Transport der Flocken eingeschaltet
werden. Dadurch wird mit Flocken gemischte Luft in das Gefach 28 geblasen und gleichzeitig
überschüssige Luft durch den Siebkörper 4, dessen Rückführkanal 5, den Kanal 9 und
den Ansaugstutzen 11 zum Staubsack bzw. Staubsauger transportiert, wohingegen auf
den Siebkörper 4 aufprallende Flocken von diesem zurückgehalten werden. Ein Entweichen
der abgesaugten Luft durch die Löcher 12 wird dabei vermieden, da der Druck der Transportluft
beim Transport der Flocken etwas abnimmt. Außerdem wird mit der Einstellung des Förderdrucks
festgelegt, bis zu welchem Grad der Dämmstoff im Gefach 28 verdichtet werden kann.
[0023] Die aus dem Rohr 1 ausgeblasenen Flocken werden zusammen mit der Luft durch die Stirnwand
27 zum Siebkörper 4 hin umgelenkt und bilden hinter diesem eine verdichtete Zone 30
(Fig. 5) aus sich immer mehr verdichtenden Flocken. Diese Zone 30 bildet ein Widerlager
für neu zuströmende Flocken und verhindert deren Ausbreitung in Richtung der rückwärtigen
Stirnwand 22. Die Lage dieser Zone 30 stellt sich automatisch und z.B. 200 bis 300
mm hinter dem Hinterende des Siebkörpers 4 ein. Gleichzeitig setzt sich allmählich
der Siebkörper 4 immer mehr zu, wodurch ein weiterer Transport der Flocken immer mehr
behindert wird, selbst wenn der vor der Zone 30 liegende Teil des Gefachs 28 noch
nicht homogen gefüllt ist. Um dennoch auch diesen Teil homogen füllen zu können, wird
die Ummantelung 6 nach einer vorgegebenen Zeit, die durch Versuche zu ermitteln ist
und z.B. 15 bis 30 sec beträgt, so lange vorgeschoben, bis die Markierung 19 die Dichtmanschette
15 erreicht und das Maß Y hergestellt ist. Gleichzeitig wird das Rohr 1 voll in die
Ummantelung 6 zurückgezogen, um auch das Maß X herzustellen. Die Maße X und Y sind
in der Regel durch Versuche zu ermitteln, wobei das Maß X erfahrungsgemäß bei ca.
200 mm liegt.
[0024] Der vor der Zone 30 und insbesondere vor dem Siebkörper 4 befindliche Teil des Gefachs
28 wird jetzt immer mehr und im wesentlichen homogen mit den Dämmstoff-Flocken gefüllt,
ggf. unter Bildung einer weiteren Zone 30, insbesondere aber in einer unmittelbar
an die Stirnwand 27 grenzenden und auch die Ecken erfassenden Schicht, wobei überschüssige
Luft auch weiterhin zum Staubsack bzw. Staubsauger befördert wird. Ist eine homogene
Befüllung erreicht, wird die Blaslanze ruckartig um z.B. 300 mm zurück- und dabei
aus der vorderen, homogen gefüllten Schicht herausgezogen, um einen weiteren Teil
des Gefachs 28 zwischen der Zone 30 und der Stirnwand 27 mit Flocken zu füllen und
gleichzeitig eine Art von Selbstreinigung des Siebkörpers 4 zu erreichen. Dabei kann
dieser Schritt in mehreren Einzelschritten und unter allmählichem Ausfahren des Rohrs
1 aus der Ummantelung 6 erfolgen. Entsprechend kann nach dem Passieren der zuerst
hergestellten Zone 30 vorgegangen werden, um den Raum zwischen dieser und der anderen
Stirnwand 22 zu füllen.
[0025] Die beschriebene Befüllung erfolgt so lange, bis die Markierung 18 hinter der Dichtmanschette
15 erscheint und das Ende des Befüllvorgangs anzeigt. Die Blaslanze wird dann noch
bis zum Befüllen des letzten Gefachabschnitts im Rahmenelement 21 belassen und dann
herausgezogen. Der letzte, nach dem Herausziehen der Blaslanze noch freie Teil des
Gefachs 28 kann schließlich allein mit dem ausgefahrenen Rohr 1 gefüllt werden, worauf
der Befüllvorgang beendet, die Befüllanlage abgeschaltet und die Einblasöffnung 23
verschlossen wird.
[0026] Die Zeitpunkte, zu denen die Blaslanze zunächst vorgeschoben und dann jeweils ruckartig
zurückgezogen werden sollte, ergeben sich z.B. durch Versuche oder durch das meistens
gut hörbare Ansprechen einer Überdrucksteuerung, mit der die meisten modernen Befüllanlagen
ausgerüstet sind und die Luft nach außen abbläst, wenn der durch die Flocken entstehende
Gegendruck im Gefach einen bestimmten Wert erreicht. Alternativ ist es möglich, die
Ummantelung 6 an einer z.B. zwischen dem Siebkörper 4 und der Markierung 18 gelegenen
Stelle aus einem in Fig. 1 schematisch angedeuteten, flexiblen Schlauchabschnitt 31
auszubilden und diesem einen Drucksensor 32 zuzuordnen. Der Drucksensor 32 liegt damit
jeweils an einer vor den sich bildenden Zonen 30 liegenden Stelle, und der von ihm
angezeigte, auf die Außenwand des Schlauchabschnitts 31 wirkende Druck ist ein Maß
für die Verdichtung des Dämmstoffs im Gefach. Wird daher ein vorgewählter Druck erreicht,
kann dies als ein Zeichen für das Erreichen der gewünschten Verdichtung der Flocken
und für die Möglichkeit des Vorschiebens bzw. Zurückziehens der Blaslanze angesehen
werden.
[0027] Die beschriebenen Vorgänge können zumindest teilweise über die Steuerung der Luftrückführung
mittels der Löcher 12 und des Schiebers 14 beeinflußt werden, da das Verhältnis der
zuströmenden Transportluft zur abströmenden Rückluft die Geschwindigkeit bestimmt,
mit der die einzelnen Bereiche des Gefachs 28 mit Flocken gefüllt werden. Ein weiteres
Steuermittel stellt das Maß B dar, das auch andere Werte annehmen kann, als der Breite
des Gefachs 28 entspricht. Schließlich können die beschriebenen Vorgänge über die
Größe der Querschnittsfläche der Kanäle 5 und 9 gesteuert werden. Hierbei hat sich
als vorteilhaft erwiesen, wenn der Innenquerschnitt der Ummantelung 6 um wenigstens
ca. 40 % bis ca. maximal 80 % größer als der Außenquerschnitt des Rohrs 1 ist. Dagegen
sind die Anordnung der Löcher im Siebkörper 4 und die Länge des Siebkörpers 4 weitgehend
unkritisch, während die Größe der Löcher in Abhängigkeit von der Fasergröße so gewählt
werden sollte, daß keine Flocken in den Rückführungskanal 5 gelangen.
[0028] Ein wesentlicher Vorteil des beschriebenen Verfahrens besteht darin, daß nach einmaliger
Einstellung der genannten Größen alle Rahmenelemente 21 mit ähnlichen Abmessungen
in gleicher Weise reproduzierbar gefüllt werden können.
[0029] Bei Anwendung der vertikalen Anwendungsform nach Fig. 4 ist der Befüllvorgang für
die Rahmenelemente 21 wesentlich einfacher, da in diesem Fall auch die Schwerkraft
für eine gute und gleichmäßige Verteilung der Dämmstoff-Flocken sorgt. In der Regel
ist es hierbei nicht erforderlich, die Ummantelung 6 zunächst zur Bildung der Zone
30 in eine etwas zurückgezogene Stellung zu bringen und das Rohr 1 relativ zur Ummantelung
6 zu verschieben. Das Rohr 1 kann vielmehr meistens durchgehend in der voll zurückgezogenen
Position verbleiben. Außerdem könnte eine selbsttätig wirkende Aufrollvorrichtung
für die Rolle 25 (Fig. 4) den Befüllvorgang weiter erleichtern. Allerdings eignet
sich diese Anwendungsform nicht besonders gut für fertige Bauten, da die Platzverhältnisse
dies meistens nicht zulassen.
[0030] Eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist nach Fig. 6 und
7 als Blasdüse ausgebildet. Sie enthält ein Rohr 41, das an einem vorderen Ende eine
Ausblasöffnung 42 und an einem rückwärtigen Ende eine Zuführöffnung 43 aufweist. Das
Rohr 41 ist von einem der Ausblasöffnung 42 benachbarten Abschnitt bis zum rückwärtigen
Ende hin mit einem Siebkörper 44 aus einem Material umgeben, das gegenüber Luft durchlässig
ist, gegenüber den Dämmstoff-Flocken jedoch als Sieb wirkt. Der Siebkörper 44 bildet
einen das Rohr 41 mit Abstand umgebenden Mantel, der zwischen sich und dem Rohrmantel
einen Rückführungskanal 45 für Luft bildet. An seinem Vorderende ist der Siebkörper
44 mit einer Stirnwand 46 abgeschlossen, die vorzugsweise aus demselben Material wie
der Siebkörper 44 besteht, aber auch aus einer keine Löcher aufweisenden, ringförmigen
Platte bestehen könnte. Außerdem weist die Stirnwand 46 eine Öffnung mit einem dem
Außenquerschnitt des Rohrs 41 entsprechenden Innenquerschnitt auf.
[0031] Mit besonderem Vorteil ist die Blasdüse als ein im wesentlichen doppelwandiges Bauteil
ausgebildet. Zu diesem Zweck ist der Siebkörper 44 im Gegensatz zu Fig. 1 bis 5 an
seiner Rückseite ebenfalls mit einer an ihm befestigten Stirnwand 47 versehen, die
z.B. aus einem Ring besteht, dessen Außenquerschnitt dem Innenquerschnitt des Siebkörpers
44 und dessen Innenquerschnitt dem Außenquerschnitt des Rohrs 41 entspricht. Dadurch
kann das Rohr 41 entsprechend Fig. 5 auf einem großen Teil seiner Länge in die Öffnungen
der beiden Stirnwände 46,47 eingeschoben und z.B. mit einer Madenschraube 48, die
in einer die Stirnwand 47 radial durchsetzenden Gewindebohrung angeordnet ist, axial
und drehfest mit dem Siebkörper 44 verbunden werden. Insbesondere bei Anwendung eines
zylindrischen Rohrs 41 und eines ebenfalls zylindrischen Siebkörpers 44 ist die Anordnung
vorzugsweise so getroffen, daß das Rohr 41 koaxial in den Stirnwänden 46,47 angeordnet
und der zwischen dem Siebkörper 44 und dem Rohr 41 gebildete Rückführungskanal 45
im wesentlichen hohlzylindrisch ausgebildet ist. Das Rohr 41 und der Siebkörper 44
bestehen vorzugsweise aus Stahl bzw. Stahlblech, wobei der Siebkörper 44 im wesentlichen
wie der Siebkörper 4 hergestellt sein kann.
[0032] Die Vorrichtung nach Fig. 6 und 7 ist ferner mit einem Absaugstutzen 49 versehen,
der mit dem Rückführungskanal 45 strömungsmäßig in Verbindung steht. In weiterem Gegensatz
zu Fig. 1 bis 5 ist der Absaugstutzen 49 allerdings an einer Absaughaube 50 ausgebildet,
die den Siebkörper 44 an seiner Außenseite umschließt und aus einem luftundurchlässigen
Material wie z.B. einem Kunststoff hergestellt ist. Die Absaughaube 50 weist an einem
rückwärtigen Ende eine Gleithülse 51 auf, deren Innenquerschnitt im wesentlichen dem
Außenquerschnitt des Siebkörpers 44 entspricht und die mit Gleitsitz auf letzterem
axial verschiebbar und drehbar gelagert ist. An ein Vorderende der Gleithülse 51 ist
ein sich nach vorn z.B. konisch erweiternder Wandabschnitt 52 angeformt, der einerseits
in einem koaxial zur Gleithülse 51 angeordneten Dichtungsflansch 53 endet, andererseits
eine in den nach rückwärts abstehenden Absaugstutzen 49 mündende Öffnung aufweist.
Die axiale, zwischen der Vorderfläche des Dichtungsflanschs 53 und dem hinteren Ende
der Gleithülse 51 gemessene Länge der Absaughaube 50 ist kleiner als die axiale Länge
des Siebkörpers 44, z.B. etwa halb so groß wie diese.
[0033] Der Absaugstutzen 49 ist wie bei der Vorrichtung nach Fig. 1 bis 5 mit wenigstens
einem Loch 54 und ggf. einem nicht dargestellten Schieber versehen, die beide ein
Mittel zur Einstellung der Rückführungsmenge bzw. Rückführungsgeschwindigkeit der
Luft bilden.
[0034] Das Rohr 41 ist an seiner Rückseite in einem Handgriff 55 befestigt, der z.B. aus
einem mit Preßsitz auf dem Rohrmantel befestigten Ring besteht. Der Handgriff 55 weist
an seinem Vorderende einen hohlzylindrischen Ansatz 56 auf, der in einen hohlzylindrischen
Ring 57 ragt. Der Ansatz 56 und der Ring 57 bilden den Innen- bzw. Außenring eines
Kugellagers, das zwischen beiden angeordnete Lagerkugeln enthält, so daß der Handgriff
55 und mit ihm das Rohr 41 leicht drehbar im Außenring 57 gelagert sind.
[0035] Wie Fig. 6 zeigt, kann der Siebkörper 44 so weit auf das Rohr 41 aufgeschoben werden,
bis er an den Ansatz 56 anstößt, und in dieser Lage mit der Schraube 48 am Rohr 41
befestigt werden. Der Ring 57 weist an seiner der Ausblasöffnung 42 zugewandten Vorderseite
einen Aufnahmering 58 mit einer nach vorn offenen, z.B. zylindrischen Aufnahme auf,
die das an den Ansatz 56 grenzende Ende des Siebkörpers 44 unter Bildung eines Ringspalts
mit einem Abstand umschließt, der im wesentlichen der Wandstärke der Gleithülse 51
entspricht. Diese könnte daher beim Aufsetzen der Absaughaube 50 auf den Siebkörper
44 so weit auf diesem zurückgeschoben werden, bis ihr rückwärtiges Ende vom Aufnahmering
58 aufgenommen ist und gegen den Ring 57 stößt. Zur Lagesicherung in dieser Position
kann ein leichter Preßsitz der Gleithülse 51 auf dem Siebkörper 44 oder ein zwischen
beide eingelegter O-Ring dienen, der gleichzeitig das Hinterende des Siebkörpers 44
nach außen abdichtet.
[0036] Damit die Absaughaube 50 in einer Vielzahl von unterschiedlichen axialen Positionen
auf dem Siebkörper 44 festlegbar ist, weist die Vorrichtung wenigstens einen Distanzring
59 auf, der an einem rückwärtigen Ende einen in den Aufnahmering 58 einführbaren Abschnitt
60 und an einem Vorderende einen zum Einsetzen der Gleithülse 51 bestimmten Abschnitt
61 enthält. Vorzugsweise sind mehrere solcher Distanzringe 59 vorhanden, die gemäß
Fig. 6 teleskopartig ineinander gesteckt werden können. Die Zahl der im Einzelfall
verwendeten Distanzringe 59 legt dann den Abstand der Absaughaube 50 vom Handgriff
55 bzw. ihre axiale Lage auf dem Siebkörper 44 fest.
[0037] An einer vom Siebkörper 44 abgewandten Seite ist der Handgriff 55 mit einem drehbar
in ihm gelagerten Anschlußelement 62 versehen, das an einen zu einer Befüllanlage
führenden Schlauch angeschlossen werden kann. Die Drehlagerung kann analog zu den
Teilen 56 bis 58 ausgebildet sein. Außerdem ist in Fig. 6 schematisch angedeutet,
daß an das Rohr 41 anschließende Durchgänge 63 im Handgriff 55 und im Anschlußelement
62 von hinten nach vorn leicht konisch verjüngt sind, um beim Zuführen der Dämmstoff-Flocken
in diesem Bereich eine Beschleunigung der Transportluft zu erhalten bzw. die in der
Transportluft mitgeführte Materialmenge zu reduzieren.
[0038] Die an der Vorderseite der Blasdüse vorgesehene Ausblasöffnung 42 weist nach Fig.
6 in ihrer Öffnungsebene zweckmäßig eine Achse 64 auf, die mit der Längsachse 65 des
Rohrs 41 einen solchen Winkel bildet, daß die ausströmenden Flocken um ca. 90° umgelenkt,
d.h. im wesentlichen senkrecht zur Längsachse 65 ausgeblasen werden. Auch andere zweckmäßige
Ausblaswinkel sind möglich. Im übrigen ist die Blasdüse analog zur Blaslanze nach
Fig. 1 bis 5 ausgebildet, wobei an den Ansaugstutzen 49 in analoger Weise entweder
ein Staubsack oder ein Staubsauger angeschlossen und das Verhältnis aus zu- und abströmender
Luft mit Hilfe der Löcher 54 eingestellt und/oder ertastet werden kann.
[0039] Fig. 6 und 8 zeigen je ein Anwendungsbeispiel für die Blasdüse nach Fig. 6 und 7.
Bei der Anwendung nach Fig. 6 ist ein nur schematisch dargestelltes Rahmenelement
67 vorgesehen, das quaderförmig ausgebildet ist und z.B. eine von einer Vorderwand
68 gebildete Breitseite aufweist. Die Vorderwand 68 weist eine Einblasöffnung 69 auf,
deren Querschnitt im wesentlichen dem Außenquerschnitt des Siebkörpers 44 entspricht.
Dabei ist das Rohr 41 mit seinem Vorderende um einen Teil seiner Länge in die Einblasöffnung
69 eingesetzt, so daß sich seine Ausblasöffnung 42 z.B. dicht vor einer der Vorderwand
68 gegenüber liegenden, nicht dargestellten Rückwand befindet. Der Abstand kann z.B.
20 mm betragen. Gleichzeitig liegt der Dichtungsflansch 53 der Haube 50 an der Vorderseite
der Vorderwand 68 an, um einen die Einblasöffnung 69 umgebenden, vom konischen Wandabschnitt
52 gebildeten Innenraum 70 der Absaughaube 50 nach außen abzudichten, ggf. unter Zuhilfenahme
eines zwischengelegten Dichtungsrings 71 aus Filz oder einem anderen Dichtmaterial.
Die axiale Länge, mit der das Rohr 41 und der Siebkörper 44 dabei in das Rahmenelement
67 ragen, ist durch die Zahl der ggf. verwendeten Distanzringe 59 bestimmt. Je mehr
(weniger) Distanzringe 59 eingesetzt werden, um so weniger tief (tiefer) ragen das
Rohr 41 und der Siebkörper 44 in das Rahmenelement 67 hinein. Bei Bedarf kann die
Absaughaube 50 mittels Befestigungsschrauben, die durch den Dichtungsflansch 53 in
die Vorderwand 68 eingedreht werden, fest mit dem Rahmenelement 67 verbunden werden.
[0040] Zu Beginn des Befüllvorgangs können mit Hilfe der Löcher 54 dieselben Einstellungen
vorgenommen werden, wie oben anhand der Fig. 1 bis 5 ausführlich erläutert wurde.
Außerdem werden so viele Distanzringe 59 eingesetzt, wie zum Erreichen einer vorgewählten
Eindringstellung des Rohrs 41 erforderlich ist. Insbesondere wird das Rohr 41 mit
Vorteil so angeordnet, daß es bei einem 140 mm tiefen Rahmenelement 67 z.B. ca. 20
mm vor der gegenüberliegenden Rückwand endet. Danach wird in der Befüllanlage die
Flockenzufuhr eingeschaltet, um den Befüllvorgang zu starten. Im Gegensatz zu Fig.
1 bis 5 kann das Rohr 41 dabei allmählich mit dem Handgriff 55 manuell gedreht werden,
z.B. mit Drehzahlen um 5 U.p.M., um den Aufbau der Dämmschicht im Rahmenelement 67
allmählich von oben nach unten und/oder von hinten nach vorn und/oder von rechts nach
links aufzubauen. Die Drehbewegung bewirkt gleichzeitig eine gewisse Selbstreinigung
des Siebkörpers 44, und die drehbare Lagerung des Handgriffs 55 bewirkt, daß sich
weder die Absaughaube 50 noch ein an das Anschlußelement 62 angeschlossener Zuführungsschlauch
od. dgl. mitdrehen müssen. Überschüssige Transportluft wird bei dieser Ausführungsform
nicht durch einen gesonderten Kanal, sondern allein durch den Rückführungskanal 45
zum Absaugstutzen 49 geleitet, da der Siebkörper 44 stets teilweise im Rahmenelement
67 angeordnet ist und teilweise aus diesem herausragt. Die Vorderwand 68 dient dabei
als Trennebene. Der im Rahmenelement 67 befindliche Abschnitt des Siebkörpers 44 saugt
die Transportluft an, und sein außerhalb des Rahmenelements 67 befindlicher Abschnitt
gibt die Transportluft an den Innenraum 70 der Absaughaube 50 ab, von wo sie in den
Absaugstutzen 49 gelangt.
[0041] Bei einer praktischen Ausführungsform beträgt die Länge des Siebkörpers 150 mm, wobei
für den Querschnitt des Rückführungskanals 45 im wesentlichen dieselben Werte wie
für den Rückführungskanal 5 nach Fig. 1 bis 5 zweckmäßig sind.
[0042] Ein zweites Anwendungsbeispiel für die Blasdüse nach Fig. 6 und 7 ist in Fig. 8 dargestellt,
bei dem ein vertikal angeordnetes Rahmenelement 72 zu befüllen ist, das durch einen
Riegel 73 in zwei Hälften unterteilt ist, wobei die obere Hälfte z.B. durch eine zusätzliche
Diagonalstrebe 74 in zwei Abschnitte 75 und 76 unterteilt ist. Bei derartigen Rahmenelementen
kann es sich um Wandelemente von in Skelettbauweise errichteten Gebäuden handeln.
Außerdem sind in Fig. 8 schematisch drei in bevorzugter Lage angebrachte Einblasöffnungen
77 bis 79 angedeutet. Diese sind etwa in relativen Positionen dargestellt, die zur
homogenen Befüllung mit der anhand der Fig. 6 und 7 beschriebenen Einblasdüse geeignet
sind, wenn nur je eine Einblasöffnung pro Hohlraum vorgesehen wird. Die Einblasdüse
kann daher insbesondere dann erfolgreich eingesetzt werden, wenn es sich um die Befüllung
von bereits fertigen Gefachen an Gebäuden handelt, bei denen abweichend von Fig. 3
bis 5 die Stirnseiten der Rahmenelemente nicht oder nur schlecht zugänglich sind und
daher die Einblasöffnungen in den Breitseiten vorgesehen werden müssen. Außerdem eignet
sich die Blasdüse nach Fig. 6 und 7 erfindungsgemäß auch z.B. zur Befüllung von Rahmenelementen,
die an einer beim Befüllvorgang vorzugsweise horizontal angeordneten und oben liegenden
Breitseite offen sind. Zum Zweck der Befüllung wird diese Breitseite mit einem z.B.
zur Vorderwand 68 analogen Deckel verschlossen, in den eine oder mehrere der beschriebenen
Blasdüsen nach Fig. 6 und 7 eingebaut sind und der nach dem Befüllvorgang wieder vom
Rahmenelement abgenommen wird, um dieses mit üblichen Mitteln zu verschließen. Dabei
können den Rohren 41, Siebkörpern 44 und/oder Handgriffen 55 mit Vorteil auch steuerbare
Antriebe zugeordnet sein, um die Rohre 41 automatisch drehen zu können.
[0043] Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, die
auf vielfache Weise abgewandelt werden können. Das gilt insbesondere für die beschriebenen
Formen, Maße und Materialien der Vorrichtungen, da hierbei zahlreiche Abwandlungen
möglich sind. Die Rohre 1,41 und die Ummantelung 6 können z.B. aus einem Metall, insbesondere
Aluminium, anstatt aus Kunststoff bestehen. Dabei eignen sich die Blaslanzen insbesondere
zur Befüllung von den schmalen Stirnseiten der Rahmenelemente aus, während die Blasdüsen
vor allem zur Befüllung von den Breitseiten der Rahmenelemente aus geeignet sind.
Bei den Blaslanzen nach Fig. 1 bis 5 können weiterhin mit Vorteil wenigstens das Rohr
1 und die Ummantelung 6 aus einem flexiblen Material, d.h. nach Art eines biegsamen
Schlauchs hergestellt sein. Hierdurch wäre es möglich, ihre Ausblasöffnungen auch
um Ecken herum in zu befüllende Gefache einzuführen, wie dies z.B. bei bereits bestehenden
Dachkonstruktionen (Steildach, Tonnendach od. dgl.) erforderlich sein kann, wenn das
nachträgliche Anbringen von Einblasöffnungen vermieden werden soll oder muß. Schließlich
versteht sich, daß die einzelnen Merkmale der Vorrichtungen auch in anderen als den
dargestellten und beschriebenen Kombinationen verwendet werden können.
1. Vorrichtung zum Befüllen von hohlen, luftdichten Rahmenelementen (21, 67, 72) mit
Dämmstoff-Flocken, enthaltend ein Rohr (1, 41) mit einer zum Anschluß an eine Blasvorrichtung
bestimmten Zuführöffnung (3, 43) und einer Ausblasöffnung (2, 42), dadurch gekennzeichnet,
daß das Rohr (1, 41) zumindest in einem der Ausblasöffnung (2, 42) benachbarten Abschnitt
von einem einen Luftrückführungskanal (5, 45) bildenden Siebkörper (4, 44) aus einem
gegenüber Luft durchlässigen, gegenüber den Dämmstoff-Flocken jedoch als Sieb wirkenden
Material umgeben ist und der Luftrückführungskanal (5, 45) strömungsmäßig mit einem
zum Anschluß an eine Staubaufnahmeeinrichtung bestimmten Absaugstutzen (11, 49) in
Verbindung steht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Absaugstutzen (11, 49)
mit Mitteln zur Einstellung der Luftrückführung versehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel wenigstens ein
im Mantel des Absaugstutzens (11, 49) ausgebildetes Loch (12, 54) aufweisen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Absaugstutzen (11)
ein zur wahlweisen Abdeckung oder Freigabe des Lochs (12) bestimmter Schieber (14)
angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie als
Blaslanze ausgebildet, der Absaugstutzen (11) nahe der Zuführöffnung (3) angeordnet
und der Luftrückführungskanal (5) mittels eines Kanals (9) strömungsmäßig mit dem
Absaugstutzen (11) verbunden ist, der durch eine das Rohr (1) mit Abstand umgebende,
geschlossene Ummantelung (6) gebildet wird.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Siebkörper (4) und die
Ummantelung (6) ein einstückiges Bauteil bilden, in dem das Rohr (1) verschiebbar
gelagert ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Ummantelung
(6) eine Dichtmanschette (15) verschiebbar gelagert ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr
(1) an einer zwischen der Ummantelung (6) und der Zuführöffnung (3) befindlichen Stelle
mit einer zur Anzeige der Breite des Rahmenelements (21) bestimmten Markierung (17)
versehen ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Ummantelung
(6) an einer dicht hinter dem Siebkörper (4) angeordneten Stelle mit einer zur Anzeige
des Endes des Befüllvorgangs bestimmten Markierung (18) versehen ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Ummantelung
(6) mit einer zur Anzeige der Länge des Rahmenelements (21) bestimmten Markierung
(19) versehen ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
eine der Markierungen (17, 18, 19) aus einem Einstellring besteht.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie als
Blasdüse ausgebildet und Absaugstutzen (49) an einer den Siebkörper (44) umgebenden
Absaughaube (50) angebracht ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausblasöffnung (42)
an einem Ende des Rohrs (41) und unter einem Winkel zur Rohrachse (65) angeordnet
ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (41) an
dem die Zuführöffnung (43) aufweisenden Ende mit einem Handgriff (55) versehen ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Siebkörper (44) bis
zum Handgriff (55) reicht und fest mit dem Rohr (41) verbindbar ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Handgriff
(55) auf einer vom Siebkörper (44) abgewandten Seite mit einem drehbar in ihm gelagerten
Anschlußelement (62) verbunden ist, das einen mit der Zuführöffnung (43) verbundenen
Durchgang (63) aufweist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Absaughaube
(50) mittels einer Gleithülse (51) axial verschiebbar und drehbar auf dem Siebkörper
(44) gelagert ist und der Handgriff (55) auf seiner der Absaughaube (50) zugewandten
Seite mit einem zum Einschieben eines Abschnitts der Gleithülse (51) bestimmten, den
Siebkörper (44) umschließenden Aufnahmering (58) versehen ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmering (58) drehbar
am Handgriff (55) gelagert ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß ihr wenigstens ein
Distanzring (59) zugeordnet ist, der an einem Ende einen in den Aufnahmering (58)
einsetzbaren Abschnitt (60) und am anderen Ende einen zum Einsetzen der Gleithülse
(51) bestimmten Abschnitt (61) aufweist.
20. Einrichtung mit einer Vorrichtung (41,44) nach einem oder mehreren der Ansprüche 12
bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß sie zur Befüllung von Rahmenelementen, die an
einer Breitseite offen sind, einen zum Verschließen des Rahmenelements an dieser Breitseite
bestimmten, wenigstens eine Einblasöffnung mit eingesetzter Vorrichtung (41,44) aufweisenden
Deckel enthält.
21. Verfahren zum Befüllen eines geschlossenen Rahmenelements (21) mit Dämmstoff-Flocken
unter Anwendung einer Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das Rahmenelement (21) in einem mittleren Bereich einer Stirnwand
(22) mit einer Einblasöffnung (23) versehen und die Vorrichtung (1, 6) durch diese
hindurch zunächst nur teilweise in das Rahmenelement (21) eingeschoben wird, daß dann
bei eingeschalteter Zufuhr der Dämmstoff-Flocken an einer hinter dem Siebkörper (4)
befindlichen Stelle eine über den ganzen Querschnitt des Rahmenelements (21) erstreckte
Zone (30) aus verdichteten Dämmstoff-Flocken ausgebildet wird, daß danach die Vorrichtung
(1, 6) weiter in das Rahmenelement (21) vorgeschoben wird, um das Rahmenelement (21)
in einer an die gegenüberliegende Stirnwand (27) grenzenden Schicht mit Dämmstoff-Flocken
zu füllen, daß dann in einem weiteren Schritt die Vorrichtung (1, 6) aus der bereits
gebildeten Schicht herausgezogen, die Ausblasöffnung (2) dicht vor dieser angeordnet
und eine weitere Schicht aus verdichteten Dämmstoff-Flocken gebildet wird, und daß
dieser Schritt dann so oft wiederholt wird, bis das Rahmenelement (21) bis dicht an
die Stirnwand (22) heran im wesentlichen mit Dämmstoff gefüllt ist.
22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (1) während der Ausbildung
der Zone (30) in einer vorgeschobenen Position und bei Ausbildung der Schichten in
einer zurückgezogenen Position relativ zur Ummantelung (6) angeordnet wird.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschiebungen
der Vorrichtung (1,6) vorgenommen werden, wenn ein dem Blasdruck einer Befüllanlage
entgegenwirkender Druck im Rahmenelement (21) einen vorgewählten Wert überschreitet.
24. Verfahren zum Befüllen eines hohlen, im wesentlichen luftdichten Rahmenelements (67,
72) mit Dämmstoff-Flocken unter Anwendung einer Vorrichtung nach wenigstens einem
der Ansprüche 12 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß das Rahmenelement (67, 72) an
einer einer Breitseite zugeordneten Wand (68) mit einer Einblasöffnung (69, 77, 78,
79) versehen, die Vorrichtung (41, 44) durch diese hindurch in das Rahmenelement (67,72)
eingeführt, die Zufuhr der Dämmstoff-Flocken eingeschaltet und das Rahmenelement (67,72)
dann unter Drehung zumindest des Rohrs (41) mit Dämmstoff-Flocken gefüllt wird.