[0001] Die Erfindung betrifft eine Temperatur-Regeleinrichtung für Backöfen mit mehreren
Heizsystemen, beispielsweise für Oberhitze, Unterhitze, Umluftbetrieb, Grill, mit
einem Temperatursensor im Backofenraum zur Vorgabe des Temperatur-Istwerts für einen
elektronischen Regler zur Regelung der Backofentemperatur auf vorgebbare Sollwerte,
wobei dem Regler unterschiedliche Reglerparameter in Abhängigkeit des jeweils eingeschalteten
Heizsystems und/oder der jeweils eingeschalteten Kombination von Heizsystemen zur
Regleranpassung zuführbar sind.
[0002] Bei Backöfen mit mehreren Heizsystemen wird üblicherweise aus Kostengründen nur ein
Regler mit nur einem Temperatursensor verwendet, und ein Umschalter dient zur Umschaltung
zwischen den Heizelementen für die verschiedenen Heizsysteme. Da alle Heizsysteme
unterschiedlich arbeiten, läßt sich in der Praxis keine praktikable Position für den
Temperatursensor im Backofenraum bzw. Garraum finden, welche für alle Heizsysteme
das gleich gute Ergebnis liefert. In bekannter Weise werden daher jedem Heizsystem
spezielle Reglerparameter, wie Offset und Verstärkung oder Tabellen für Reglereinstellungen,
zugeordnet, und mittels des Funktionswählschalters zur Einstellung des gewünschten
Heizsystems werden dann diese Reglerparameter dem Regler über Steuereingänge mitgeteilt.
Nachteilig an der bekannten Lösung ist die Vielzahl von kostenintensiven Steuereingängen
und Steuerkabeln, die häufig Ursache von Störungen sind. Darüber hinaus ist auch die
Montage, also die Verkabelung, aufwendig und teuer.
[0003] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, eine einfachere und
sicherere Lösung zur Vorgabe der den einzelnen Heizsystemen zugeordneten Reglerparameter
zu schaffen.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß Mittel zur Erfassung des Temperaturgradienten
am Temperatursensor und zum Vergleich des erfaßten Temperaturgradienten mit den verschiedenen
Heizsystemen und/oder Kombinationen von Heizsystemen zugeordneten gespeicherten Temperaturgradienten
vorgesehen sind, daß jedem gespeicherten Temperaturgradienten ein Reglerparameter
oder ein Satz von Reglerparametern zugeordnet ist und daß in Abhängigkeit des durch
Vergleich ermittelten zugeordneten Temperaturgradienten der Regler mit dem entsprechenden
Reglerparameter oder Satz von Reglerparametern beaufschlagbar ist.
[0005] Die erfindungsgemäße Temperatur-Regeleinrichtung kann in vorteilhafter Weise auf
die kostenintensiven und störungsanfälligen Steuereingänge des Reglers verzichten,
und auch eine entsprechende Montage sowie Verbindungsleitungen zum Funktionswahlschalter
können entfallen. Die dem jeweils eingeschalteten Heizsystem oder der jeweils eingeschalteten
Kombination von Heizsystemen zugeordneten Reglerparameter werden vollautomatisch intern
dem Regelkreis zugeordnet, so daß keinerlei zusätzliche Leitungen oder externe Schaltvorgänge
erforderlich wären. Die Zuordnung der passenden Reglerparameter erfolgt somit ausschließlich
per Software bei einer Ausbildung des Reglers als Mikrorechner. Durch die Erfassung
des jeweiligen Temperaturgradienten zur Auswahl des oder der jeweiligen zugeordneten
Reglerparameter ist diese Auswahl praktisch unabhängig von einem Funktionswahlschalter.
[0006] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen der im Anspruch 1 angegebenen Temperatur-Regeleinrichtung möglich.
[0007] Der insbesondere als Mikrorechner ausgebildete Regler ist in vorteilhafter Weise
zusätzlich zur Erfassung des Temperaturgradienten und/oder zum Vergleich mit den gespeicherten
Temperaturgradienten und/oder zur Zuordnung des entsprechenden Reglerparameters oder
Satzes von Reglerparametern ausgebildet. Somit wird trotz komfortabler und umfangreicher
Funktionen der Hardware-Aufwand minimiert.
[0008] Als Reglerparameter sind insbesondere Offsets und/oder Verstärkungsfaktoren und/oder
Tabellen für Reglereinstellungen vorgesehen, die jeweils dem Regelkreis in Abhängigkeit
des erfaßten Temperaturgradienten zugeordnet werden.
[0009] Zur Speicherung der Temperaturgradienten und/oder Reglerparameter ist vorzugsweise
eine Speicheranordnung vorgesehen, für die insbesondere der ohnehin vorhandene Speicher
des als Regler dienenden Mikrorechners verwendet werden kann. Die Temperaturgradienten
sind dabei zweckmäßigerweise in einer Tabelle abgelegt. Ein Flußdiagramm zur Erläuterung
der Wirkungsweise ist in der einzigen Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert.
[0010] In bekannter Weise sind Backöfen, beispielsweise Backöfen von Haushaltsherden, separate
Backöfen und professionelle Backöfen, wie Industriebacköfen, mit mehreren Heizsystemen
ausgestattet, wobei ein Funktionswahlschalter oder einzelne Bedienungstasten oder
-schalter zum Einschalten der einzelnen Heizsysteme oder zum Einschalten von Kombinationen
dieser Heizsysteme dienen. Bei diesen Heizsystemen handelt es sich beispielsweise
um solche zur Erzeugung einer Oberhitze und/oder Unterhitze, für den Umluft- bzw.
Heißluftbetrieb, für einen Grill oder dergleichen.
[0011] Zur Einstellung einer gewünschten Backofentemperatur dient ein Temperaturregler,
dem seitens eines einzigen Temperatursensors im Backofenraum der Temperatur-Istwert
zugeführt wird. Der Temperatur-Sollwert wird über ein entsprechendes Einstellelement,
beispielsweise einen Drehschalter, dem Temperaturregler zugeführt.
[0012] In der Praxis läßt sich keine praktikable Position für den Temperaturfühler im Backofenraum
finden, der für alle Heizsysteme und Kombinationen von Heizsystemen ein optimales
Ergebnis für den Temperatur-Istwert liefert. Die Erfindung geht nun von der Tatsache
aus, daß jedes Heizsystem und jede Kombination von Heizsystemen am Temperatursensor
einen anderen Meßgradienten für den Temperatur-Istwert bewirkt. Bei Heißluft ist zum
Beispiel die Temperaturänderung am Temperatursensor nach dem Ein- oder Ausschalten
der Heizung viel schneller als bei Oberhitze. Dies wird dazu verwendet, das jeweils
eingeschaltete Heizsystem oder die jeweils eingeschaltete Kombination von Heizsystemen
über den Temperaturgradienten zu erkennen und dann dem Regler diejenigen Reglerparameter
zuzuführen, die für das jeweilige Heizsystem benötigt werden bzw. optimal sind.
[0013] Nach dem Einschalten eines bestimmten Heizsystems oder einer bestimmten Kombination
von Heizsystemen mittels eines Funktionswahlschalters oder einer Einzeltaste bzw.
eines Einzelschalters wird über eine Einschalterkennung 10 die Bestimmung des Temperaturgradienten
in einem Berechnungsschritt 11 durchgeführt. Dies erfolgt prinzipiell durch eine zeitliche
Ableitung des Signals des Temperatursensors. In einem Vergleichsschritt 12 wird nun
der erfaßte Temperaturgradient mit verschiedenen, in einer Tabelle gespeicherten Temperaturgradienten
verglichen, die jeweils typisch für die verschiedenen Heizsysteme und die verschiedenen
möglichen Kombinationen von Heizsystemen sind. Diese typischen Temperaturgradienten
sind beispielsweise im Speicher eines Mikrorechners abgelegt, der als Regler eingesetzt
wird. Dieser Mikrorechner kann somit außer seiner Reglerfunktion auch noch weitere
Funktionen übernehmen, wie hier die Erkennung eines Heizsystems bzw. einer bestimmten
Kombination von Heizsystemen auf Grund des Vergleichs eines erfaßten Temperaturgradienten
mit gespeicherten typischen Temperaturgradienten.
[0014] Nachdem durch Zuordnung des erfaßten Temperaturgradienten mit einem der gespeicherten
typischen Temperaturgradienten das jeweils wirksame Heizsystem oder die wirksame Kombination
von Heizsystemen erkannt wurde, wird in einem Zuordnungsschritt 13 eine Tabelle mit
Reglerparametern angewählt, die zur Regelung des gewählten Heizsystems oder der gewählten
Kombination von Heizsystemen erforderlich und optimal ist. Solche Reglerparameter
können beispielsweise Offsets, Verstärkungsfaktoren und andere typische Reglervorgaben
sein, die zur Beeinflussung und Einstellung des Reglerverhaltens erforderlich sind.
Im einfachsten Falle kann es sich hierbei auch nur um einen einzelnen Reglerparameter
handeln. Der oder die Reglerparameter bzw. die entsprechenden Tabellen können ebenfalls
im Speicher des Mikrorechners abgelegt sein.
[0015] Die auf diese Weise ausgewählten Reglerparameter oder auch nur ein einzelner Reglerparameter
werden nun im Schritt 14 zur Einstellung des Reglerverhaltens dem Temperaturregler
zugeführt, so daß dieser in optimaler Weise die Temperatur T im Backofenraum bzw.
Garraum regeln kann.
[0016] Im einfachsten Falle kann ein Reglerparameter auch lediglich aus einem Korrekturwert
oder einem Korrekturfaktor oder einer Korrekturfunktion für den Temperatur-Istwert
oder dem Temperatur-Sollwert bestehen.
1. Temperatur-Regeleinrichtung für Backöfen mit mehreren Heizsystemen, beispielsweise
für Oberhitze, Unterhitze, Umluftbetrieb, Grill oder dergleichen, mit einem Temperatursensor
im Backofenraum zur Vorgabe des Temperatur-Istwerts für einen elektronischen Regler
zur Regelung der Backofentemperatur auf vorgebbare Sollwerte, wobei dem Regler unterschiedliche
Reglerparameter in Abhängigkeit des jeweils eingeschalteten Heizsystems und/oder der
jeweils eingeschalteten Kombination von Heizsystemen zur Regleranpassung zuführbar
sind, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel zur Erfassung (11) des Temperaturgradienten
am Temperatursensor und zum Vergleich des erfaßten Temperaturgradienten mit den verschiedenen
Heizsystemen und/oder Kombinationen von Heizsystemen zugeordneten gespeicherten Temperaturgradienten
vorgesehen sind, daß jedem gespeicherten Temperaturgradienten ein Reglerparameter
oder ein Satz von Reglerparametern zugeordnet ist und daß in Abhängigkeit des durch
Vergleich ermittelten zugeordneten Temperaturgradienten der Regler mit dem entsprechenden
Reglerparameter oder Satz von Reglerparametern beaufschlagbar ist.
2. Temperatur-Regeleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Regler
ein Mikrorechner vorgesehen ist.
3. Temperatur-Regeleinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Mikrorechner
zusätzlich zur Erfassung des Temperaturgradienten und/oder zum Vergleich mit dem gespeicherten
Temperaturgradienten und/oder zur Zuordnung des entsprechenden Reglerparameters oder
Satzes von Reglerparametern ausgebildet ist.
4. Temperatur-Regeleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß als Reglerparameter Offsets und/oder Verstärkungsfaktoren und/oder Tabellen für
Reglereinstellungen vorgesehen sind.
5. Temperatur-Regeleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Speicheranordnung, insbesondere der Speicher eines Mikrorechners, zur Speicherung
der Temperaturgradienten und/oder Reglerparameter vorgesehen ist.
6. Temperatur-Regeleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperaturgradienten in einer Tabelle abgelegt sind.