[0001] Die Erfindung betrifft eine Anschlußklemme für ein elektrisches Installationsgerät
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Anschlußklemmen in elektrischen Installationsgeräten, insbesondere in Leitungsschutzschaltern,
Fehlerstromschutzschaltern und dgl., dienen dazu, elektrische Anschlußleiter in Form
von Rundleitern, Litzenleitern oder Flachbandleitern an das Installationsgerät anzuschließen.
[0003] Bei üblichen Leitungsschutzschaltern ist eine Anschlußklemme vorgesehen, die einen
kastenförmigen Klemmrahmen aufweist, dessen die Klemmschraube aufnehmende Wand durch
zwei übereinandergeklappte Stegenden gebildet sind. An den Stegenden sind Vorsprünge
vorgesehen, die in die Seitenwände des Klemmrahmens eingedrückt werden, damit der
Klemmrahmen sich beim Verklemmen nicht verformt, siehe z. B. EP 0 454 019 A1.
[0004] Aus der WO 88/07772 ist eine Anschlußklemme vorgesehen, bei der ein im Querschnitt
rechteckiges Schmiedeteil vorgesehen ist, das eine Innendurchführung aufweist, die
einen Gewindeabschnitt besitzt, in den eine Bolzenschraube eingeschraubt werden kann,
wobei als Betätigungswerkzeug beispielsweise ein Innensechskantwerkzeug Verwendung
finden kann.
[0005] Bei dieser Anordnung ist es nicht möglich, sowohl Rundraht-, Litzenleiter als auch
Flachbandleiter anzuschrauben bzw. anzuklemmen.
[0006] Aus der DE 196 21 194 A1 ist eine Anschlußklemme der eingangs genannten Art bekannt
geworden, die eine zylinderförmigen Klemmkörper aufweist, der an seinem einen Ende
ein Innengewinde zur Aufnahme einer Klemmschraube besitzt und darüber hinaus axiale
Durchbrüche oder Schlitze an den diametral sich gegenüberliegenden Wandabschnitten
aufweist, durch die der Raum zugänglich ist, in dem eine Anklemmung erfolgt.
[0007] Bei den bekannten Anschlußklemmen drückt sich die Stirnseite der Klemmschraube auf
den Leiter, was beim Festklemmen wegen der sich drehenden Klemmschraube insbesondere
bei feindrähtigen Leitern zu einer Beschädigung derselben führen kann. Darüber hinaus
kann sich der Klemmrahmen bzw. der Klemmkörper verdrehen und dabei ein Drehmoment
auf die Klemme ausüben, so daß das Gehäuse des Installationsgerätes, in das die Anschlußklemme
eingesetzt wird, aufgeweitet oder gar beschädigt werden kann. Darüber hinaus besteht
das Problem, daß die Klemmschraube beim Herausschrauben aus dem Klemmrahmen herausgedreht
werden kann. Dabei kann sie Verkippen, wodurch beim Wiederanziehen Probleme entstehen,
oder ans Gehäuse stoßen, was ebenfalls zu Beschädigungen führen kann.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Anschlußklemme der eingangs genannten Art zu schaffen,
bei der eine Beschädigung des Gehäuses sowie ein vollständiges Herausdrehen der Klemmschraube
sicher vermieden werden kann.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
[0010] Dadurch, daß am inneren Ende der Klemmschraube eine in die Durchbrüche zur axialen
Führung eingreifenden Ansätze aufweisende Druckplatte vorgesehen ist, die gegenüber
der Klemmschraube drehbar an dieser festgelegt ist, wird zunächst vermieden, daß beim
Festklemmen feindrähtiger Leiter diese Leiter beschädigt werden.
[0011] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann der Innengewindeabschnitt
des Klemmkörpers in einem Abstand von der oberen Stirnseite des Klemmkörpers enden,
der geringfügig größer ist als der axiale Gewindebereich der Klemmschraube; der Innendurchmesser
dieses gewindefreien Abschnittes ist dabei geringfügig größer als der Außendurchmesser
der Klemmschraube, so daß nach Herausschrauben der Klemmschraube aus dem Innengewindeabschnitt
das Klemmschraubengewinde in den gewindefreien Abschnitt des Klemmkörpers gelangt
und dieser die Klemmschraube außerhalb des Innengewindeabschnittes führt.
[0012] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann die Länge der die Druckplatte
aufnehmenden und führenden Schlitze am Klemmkörper so bemessen sein, daß dann, wenn
die Klemmschraube in den gewindefreien Abschnitt des Klemmkörpers gelangt, sich die
Druckplatte gegen die betätigungsseitigen Schlitzenden anlegt.
[0013] Damit wird erreicht, daß auch bei vollständigem Herausschrauben der Klemmschraube
aus dem Innengewinde des Klemmkörpers ein Verkanten der Klemmschraube vermieden wird,
so daß beim Wiederanziehen der klemmschraube problemlos ein Eingriff des Außengewindes
der klemmschraube in das Innengewinde des Klemmkörpers ermöglicht wird. Dabei wird
durch das Anlegen der Druckplatte an die Schlitzenden ein Herausfallen der Klemmschraube
verhindert.
[0014] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann gemäß Anspruch 5 die Druckplatte
durch einen Nietvorgang an der Klemmschraube festgelegt werden, wobei die Druckplatte
relativ zur Klemmschraube drehbar ist.
[0015] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung können das Innengewinde des Klemmkörpers
und das Außengewinde der Klemmschraube als Sägezahngewinde ausgebildet sein, wobei
gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung die etwa radial verlaufende Flanke
zur Klemmstelle hingerichtet ist bzw. in Klemmrichtung weist.
[0016] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der Erfindung sind den weiteren
Unteransprüchen zu entnehmen.
[0017] Anhand der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt ist,
sollen die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen
der Erfindung und weitere Vorteile näher erläutert und beschrieben werden.
[0018] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer Anschlußklemme,
- Fig. 2
- die Anschlußklemme gemäß Fig. 1, eingesetzt in eine Hälfte eines Gehäuses für einen
Leitungsschutzschalter,
- Fig. 3
- eine perspektivische Darstellung der Klemmschraube und eines Klemmteiles, und
- Fig. 4
- eine Längsschnittansicht durch eine Anschlußklemme gemäß Fig. 1, teilweise geschnitten.
[0019] Die in der Fig. 1 dargestellte Anschlußklemme 10 besitzt einen zylindrischen Klemmkörper
11, der zwei diametral sich gegenüber liegende Schlitze 12, die axial verlaufen, aufweist,
von denen lediglich einer der Schlitze sichtbar ist.
[0020] Die Innenfläche des zylindrischen Klemmkörpers 11 besitzt zwischen den Schlitzen
12 auf sich diametral gegenüber liegenden Innenwandabschnitten Innengewindebereiche
13, die durch Eindrücken von außen gebildet sind, was in der Fig. 1 anhand der axial
verlaufenden Vertiefung 14 erkennbar ist. In den Innengewindeabschnitt 13, der in
Abstand L vom oberen Ende des Klemmkörpers 11 (siehe Fig. 4), abschließt, ist eine
Stift-Schraube 15 eingeschraubt, deren inneres Ende einen Fortsatz 16 mit verringertem
Durchmesser aufweist, an den sich eine Nietung 17 mit gegenüber dem Vorsprung oder
Fortsatz 16 größeren Durchmesser ausschließt, wobei sich in dem Abschnitt zwischen
der Klemmschraube 15 und der Nietung 17 eine Druckplatte 18 befindet, welches eine
nicht dargestellte Bohrung besitzt, in der die Druckplatte als das Druckstück 18 mittels
der Nietung vernietet ist. Das Druckstück 18 greift dabei in die axial verlaufenden
Schlitze 12 beidseitig ein, so daß es in den Schlitzen 13 durch deren axiale Längskanten
19, 20 axial geführt ist.
[0021] An dem in der Fig. 1 unteren Ende, also an demjenigem Ende, das der Einschraubrichtung
entgegengesetzt liegt, besitzt der quer zur Längsachse verlaufende untere Rand 20
eine Lasche 21, die ins Innere des Klemmkörpers 11 eingebogen ist und senkrecht zur
Mittelachse des Klemmkörpers verläuft. An den Außenflächen, etwa in einer Linie mit
den Vertiefungen 14 für die Innengewindeabschnitte 13, sind axial verlaufende Vorsprünge
23, 24 angeformt, die in entsprechenden Vertiefungen an einem Gehäuse, in das die
Klemme 10 eingesetzt ist und z. B. das Gehäuse eines Leitungsschutzschalters oder
Fehlerstromschutzschalters sein kann, geführt ist. Dadurch wird ein Mitdrehen des
Klemmrahmens beim Anziehen der Klemmschraube verhindert und die Kraft definiert in
das Gehäuse eingeleitet und ein Auseinanderklaffen verhindert.
[0022] In den Zwischenraum zwischen den Längskanten 19 und 20 ist ein Klemmstück 25 eingesetzt,
welches U-förmig ausgebildet ist und zwei quer zur Mittelachse des Klemmkörpers 11
verlaufende Schenkel 26 und 27 besitzt, wobei an dem Schenkel 26 senkrecht zu diesem
und parallel zur Mittelachse des Klemmkörpers 11 eine Anschlußlasche 28 angeformt
ist, an der Anschlußelemente für im Inneren des Installationsgerätes befindliche Komponenten
befestigt sind. Zwischen den beiden Schenkeln 26 und 27 befindet sich ein Druckelement
29, damit die beiden Schenkel 26 und 27 beim Festziehen der Klemmschraube nicht aufeinander
zu verformen.
[0023] Auf der oberen Seite des Schenkel 26 befindet sich eine quer zum Schenkel 26 verlaufende
Leiste 30, und an der dem Schenkel 26 zugewandten Seite des Druckstückes 18 zwei dazu
parallele Druckstückleisten 31, 32, die quer zum Verlauf eines eingeführten Leitungsdrahtes
angeordnet sind und auf diese Weise ein Herausziehen des Leitungsdrahtes verhindern.
In Fig. 3 ist auch ersichtlich der Randbord 17 zur Fixierung der Schraube 15.
[0024] In Fig. 4 ist nun ein Teil des Klemmkörpers 11 dargestellt, bei dem ersichtlich ist,
daß der Innengewindeabschnitt 13 in dem Abstand L von der oberen Stirnfläche endet,
so daß an der Innenfläche des Klemmkörpers ein gewindefreier Abschnitt 33 vorgesehen
ist, dessen Innendurchmesser bis hin zum Rand des Klemmkörpers dem Außendurchmesser
der Schraube 15 entspricht, so daß in diesem Abschnitt die Schraube 15 geführt ist.
Damit wird erreicht, daß beim Wiedereindrehen der Schraube 15 das Außengewinde der
Schraube 15 sofort mit dem Innengewinde 13 kämmt. Beim Herausdrehen der Klemmschraube
läuft die Klemmschraube aus dem Innengewinde des klemmkörpers heraus, bevor die Druckplatte
an den Rahmen anstößt, und die Druckplatte dient dazu, ein Herausfallen der Klemmschraube
zu verhindern.
[0025] Die Fig. 2 zeigt den Einbau der klemmschraube 10 in ein Gehäuseteil 40, das mit einem
entsprechenden schalenförmigen Gehäuseteil (nicht gezeigt) zu einem Leitungsschutzschaltergehäuse
ergänzt wird. Dieses Gehäuseteil 40 besitzt einen klemmenaufnahmeraum 41, dessen Länge
und Innendurchmesser der Anschlußklemme 10 angepaßt ist. Von der Frontseite 62 her
besitzt das Gehäuse 40 eine kreisförmige Öffnung 43, durch die ein Werkzeug zu der
Schraube 15 hindurch geführt werden kann. Auf den sogenannten Schmalseitenflächen
44 des Gehäuseteils sind Durchbrechungen 45 und 46 vorgesehen, durch die in Pfeilrichtung
P1 bzw. P2 Anschlußleiter zur Klemmschraube eingeführt werden können. Dabei ist die
Anordnung so gewählt, daß durch den Durchbruch 46 eine Anschlußfahne für eine Sammelschiene
einführbar ist, wogegen durch den Durchbruch 45 ein Runddraht oder Litzendraht angeschlossen
werden kann.
[0026] Das Gehäuseteil 40 wird ergänzt durch ein gleich ausgebildetes Gehäuseteil, bei dem
die in der Fig. 2 dargestellten Hälften der Durchbrüche 43, 45 und 46 zu "geschlossenen"
Durchbrüchen ergänzt werden, so daß sich im montierten Zustand eine kreisförmige Öffnung
43, eine rechteck-förmige Öffnung 45 und eine rechteck-förmige Öffnung 46 ergeben.
1. Anschlußklemme für ein elektrisches Installationsgerät, insbesondere für einen Leitungs-
oder Fehlerstromschutzschalter oder dergleichen, mit einem zylindrischen Klemmkörper
(11) der an diametral gegenüber liegenden Mantelflächen sich gegenüber liegende axiale
Schlitze aufweist, mit einer Klemmenschraube und einem Klemmstück, das in die Durchbrüche
einfügbar ist, so daß zwischen der Klemmschraube und dem Klemmstück und zwischen dem
Klemmstück und dem benachbarten quer zur Mittelachse des Klemmkörpers verlaufenden
Rand der Schlitze je wenigstens ein Leiter festklemmbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß am inneren Ende der Klemmschraube (15) eine in die Schlitze zur axialen Führung
eingreifende Ansätze aufweisende Druckplatte (18) drehbar gegenüber der Klemmschraube
(15) festgelegt ist.
2. Anschlußklemme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Innengewindeabschnitt
(13) des Klemmkörpers (11) in einem Abstand (L) von der betätigungsseitigen Stirnseite
des Klemmkörpers endet, der etwa so groß ist wie der axiale Gewindebereich der Klemmschraube
(15) oder auch kleiner, und daß der Innendurchmesser des gewindefreien Abschnittes
geringfügig größer ist als der Außendurchmesser der Klemmschraube (15), so daß der
gewindefreie Abschnitt die Klemmschraube (15), so daß nach Herausschrauben der Klemmschraube
aus dem Innengewindeabschnitt das Klemmschraubengewinde in den gewindefreien Abschnitt
des Klemmkörpers gelangt und dieser die Klemmschraube (15) außerhalb des Innengewindeabschnittes
führt.
3. Anschlußklemme nach Anspruche 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der die Druckplatte
aufnehmenden und führenden Schlitze so bemessen ist, daß dann, wenn die Klemmschraube
in den gewindefreien Abschnitt gelangt, sich die Druckplatte gegen die Betätigungsseitenschlitzenden
anlegen kann, so daß ein Herausfallen der Klemmschraube mit Druckplatte verhindert
wird.
4. Anschlußklemme nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an einem
der Betätigungsseite entgegengesetzt liegenden Rand eines der Schlitze eine Lasche
(22) angeformt und in den klemmkörper hinein gebogen ist, so daß sie senkrecht zur
Längsachse des Klemmkörpers (11) verläuft und als Gegenlager für anzuklemmende Leiter
dient.
5. Anschlußklemme nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schraube
einen Fortsatz mit geringerem Durchmesser aufweist, an den sich ein Nietfortsatz mit
größerem Durchmesser anschließt, und daß die Druckplatte (18) mit ihrem Innenloch
den Fortsatz mit geringerem Durchmesser umfaßt und damit vernietet ist.
6. Anschlußkleme nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Innengewinde des Klemmkörpers und das Außengewinde der Klemmschraube ein Sägezahngewinde
ist.
7. Anschlußklemme nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die etwa radial verlaufenden
Flanken zur Klemmstelle hingerichtet sind bzw. in Klemmrichtung weisen.
8. Anschlußklemme nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auf
der Außenseite des Klemmkörpers diametral sich gegenüberliegende leistenartige Anformunen
angebracht sind, die in entsprechende Ausnehmungen des Gehäuses, in das die Anschlußklemme
einsetzbar ist, eingreifen und so den Klemmkörper führen.