[0001] Die Erfindung betrifft einen Verpackungsbeutel zum Vakuumverpacken beispielsweise
von Nahrungsmitteln. Insbesondere betrifft die Erfindung einen Vakuumverpackungsbeutel,
bestehend aus einer Kunststoffolie mit einer Beutelöffnung, wobei die zueinanderweisenden
lnnenseiten des Vakuumverpackungsbeutels zumindest in einem Abschnitt im Bereich der
Beutelöffung unter Wärmeeinfluß miteinander zur Erstellung einer luftdichten Verschlußschweißnaht
verschweißbar sind, welchem Vakuumverpackungsbeutel ein durch die Beutelöffnung ins
Beutelinnere hineinreichendes Entlüftungsmittel zugeordnet ist, das zumindest in seinem
an den verschweißbaren Beutelbereich grenzenden Abschnitt Materialeigenschaften aufweist,
die eine Verschweißung mit den Beutelinnenseiten erlauben.
[0002] Derartige Vakuumverpackungsbeutel bestehen üblicherweise aus zwei Kunststoffolienstücken,
die umfänglich an drei Seiten luftdicht miteinander verschweißt sind. Zum Ermöglichen
eines solchen Verschweißens der beiden Folienstücke ist die eingesetzte Kunststoffolie
zumindest im Bereich der Beutelinnenseiten aus einem thermoplastischen Kunststoff,
beispielsweise Polyethylen gefertigt. Zur Erzielung einer ausreichenden Diffusionsdichtigkeit
ist auf dieser thermoplastischen Schicht außenseitig eine Polyamidschicht angeordnet.
Die Gesamtfoliendicke beträgt etwa 90 µm. Zum Verschließen eines solchen Vakuumverpackungsbeutels
wird dieser in ein Vakuumsverpackungsgerät mit seiner Beutelöffnung eingelegt, so
daß in einem ersten Schritt die in dem Beutelinneren befindliche Luft abgesaugt werden
kann. Bei einem Einsatz von Kunststoffolien mit glatten Beutelinnenseiten ist es notwendig,
von dem zu verpackenden Gut bis zur Beutelöffnung ein Entiüftungsmittel einzulegen,
um ein vollständiges Luftabsaugen zu gewährleisten. Ohne ein solches Entlüftungsmittel
verschließt sich ein solcher Vakuumverpackungsbeutel durch den entstehenden Unterdruck
und die dann aufeinanderliegenden glatten Innenseiten quasi selbsttätig. Als Entlüftungsmittel
ist ein Vlies vorgesehen, welches in den Vakuumverpackungsbeutel eingelegt werden
muß, nachdem in diesen das vakuumzuverpackende Gut eingebracht worden ist. Das Vlies
gewährleistet eine verbleibende Wegsamkeit zum Absaugen der Luft, auch wenn bereits
die an das Vlies grenzenden benachbarten Beutelbereiche durch den bewirkten Unterdruck
aneinandersetzen und ein Luftabsaugen über diese Bereiche nicht mehr möglich ist.
Das Entlüftungsvlies ist aus einem thermoplastischen Material gefertigt, so daß bei
einem Erstellen der den Vakuumverpackungsbeutel verschließenden Schweißnaht dieses
mit eingeschweißt wird. Nachteilig ist bei einem solchen Vakuumverpackungsbeutel,
daß es umständlich ist, das Vlies in den befüllten Beutel bestimmungsgemäß einzulegen,
insbesondere wenn der Vakuumverpackungsbeutel relativ schmal ausgebildet ist
[0003] Es sind weitere Vakuumsverpackungsbeutel bekannt geworden, bei denen anstelle eines
Entlüftungsmittels zum Gewährleisten eines bestimmungsgemäßen Luftabsaugens aus dem
Beutel auf der Innenseite die eine Folie des Vakuumverpackungsbeutels eine rautenförmige
erhabene Struktur aufweist. Diese erhabene Struktur verhindert ein vollflächiges Anliegen
der aneinander grenzenden Beutelinnenflächen beim Luftabsaugen, so daß ein bestimmungsgemäßes
Einschweißen eines Gutes auch ohne ein Entlüftungsmittel möglich ist. Nachteilig ist
bei diesem Vakuumverpackungsbeutel jedoch, daß zur Erstellung des Beutels zwei unterschiedlich
ausgebildete Folien eingesetzt werden müssen, wobei eine dieser Folien zudem eine
bestimmte Prägung aufweisen muß. Die Herstellung eines solchen Vakuumverpackungsbeutels
ist aus diesem Grunde aufwendig und daher kostenträchtig.
[0004] Ausgehend von diesem diskutierten Stand der Technik liegt der Erfindung daher die
Aufgabe zugrunde, einen eingangs genannten Vakuumverpackungsbeutel dergestalt weiterzubilden,
daß dessen Handhabbarkeit vereinfacht ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als Entlüftungsmittel ein
Kunststoffröhrchen vorgesehen ist
[0006] Der erfindungsgemäße Einsatz eines Kunststoffröhrchens als Entlüftungsmittel vereinfacht
die Handhabung eines solchen Vakuumverpackungsbeutels ganz erheblich dadurch, daß
das Röhrchen aufgrund seiner höheren Formstabilität gegenüber einem Vliesstreifen
gemäß dem vorbekannten Stand der Technik ohne weiteres auch bei schmalen Vakuumverpackungsbeuteln
durch die Beutelöffnung bis zu dem darin einzuschweißenden Gut einschiebbar ist. Das
Entlüftungsröhrchen kann daher auch von außerhalb der Beutelmündung in seine bestimmungsgemäße
Positionierung gebracht werden, bevor der Beutel zum Luftabsaugen und zum Erstellen
der Verschlußschweißnaht in ein Vakuumverpackungsgerät eingelegt wird. Ebenfalls kann
vorgesehen sein, daß das Entlüftungsröhrchens auf der Innenseite des Vakuumverpackungsbeutels
bereits befestigt ist, so daß dieses nicht noch zusätzlich in den Vakuumverpackungsbeutel
von Hand eingeführt werden muß. Durch Einsatz eines solchen Kunststoffröhrchens, welches
eine gegenüber dem Material der Kunststoffolie des Vakuumverpackungsbeutels zweckmäßigerweise
höhere Steifigkeit ausweist, ist gewährleistet, daß bestimmungsgemäß die in dem Vakuumverpackungsbeutel
enthaltene Luft abgesaugt werden kann. Dabei ist vorteilhaft, daß das Röhrchen bis
zu dem in dem Vakuumverpackungsbeutel befindlichen Gut herangeführt werden kann, wodurch
zusätzlich sichergestellt ist, daß die im Bereich des zu verpackenden Gutes befindliche
Luft vollständig abgesaugt werden kann. Mit einem solchen Kunststoffröhrchen können
die Innenseiten der für die Erstellung eines solchen Vakuumverpackungsbeutels eingesetzten
Kunststoffolie glatt ausgebildet sein. Der Einsatz derartiger Kunststoffolien ist
sehr kostengünstig; insbesondere braucht auch nur eine Kunststoffolienart zur Ausbildung
des Beutels eingesetzt werden.
[0007] Zum Durchführen der bestimmungsgemäßen Verschweißung, insbesondere der bestimmungsgemäßen
Verschlußschweißnaht ist in einem Ausführungsbeispiel vorgesehen, daß die Beutelinnenseiten
zumindest im Bereich der Beutelöffnung sowie das Entlüftungsröhrchen aus einem thermoplastischen
Kunststoff bestehen. Ist, wie in einem weiteren Ausführungsbeispiel vorgesehen, die
Wandstärke des Kunststoffröhrchens größer als die Folienstärke des Vakuumverpackungsbeutels
ist es zweckmäßig, für das Entlüftungsröhrchen einen solchen thermoplastischen Kunststoff
einzusetzen, dessen Schmetztemperatur geringfügig geringer ist als der Schmelzpunkt
der für den Vakuumverpackungsbeutel vorgesehenen thermoplastischen Folienabschnitte.
Dadurch ist sichergestellt, daß auch das Röhrchen mit seiner größeren Wandstärke beim
Erstellen der Verschlußschweißnaht auch bei kurzer Schweißdauer bestimmungsgemäß aufschmilzt
und somit der gewünschte luftdichte Beutelverschluß erstellbar ist.
[0008] Weitere Vorteile und Ausgestaltungen sind Bestandteil der übrigen Unteransprüche
sowie der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles unter Bezugnahme
auf die beigefügten Figuren. Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine schematische Ansicht eines Vakuumverpackungsbeutels mit einem Entlüftungsröhrchen
vor einer Befüllung und
- Fig. 2:
- den Vakuumverpackungsbeutel mit einem darin eingeschweißten Gut.
[0009] Figur 1 zeigt einen Vakuumverpackungsbeutel 1, der aus dem eigentlichen Beutel 2
und einem Entlüftungsröhrchen 3 besteht. Der Beutel 2 besteht aus zwei rechteckigen
Folienstücken, die entlang ihrer Längsseiten und entlang einer Querseite miteinander
verschweißt sind. Die Schweißnaht ist mit dem Bezugszeichen 4 gekennzeichnet. Die
beiden Folien des Beutels 2 bestehen jeweils aus einer inneren Polyethylenschicht
von etwa 70 µm Stärke, an die außenseitig eine Polyamidschicht von etwa 20 µm Stärke
grenzt. Das Entlüftungsröhrchen 3 besteht aus einem weich eingestellten Polyethylen,
dessen Schmelztemperatur geringfügig unterhalb der Schmelztemperatur des Polyethylens
der einzelnen Beutelbestandteile liegt. Das Entlüftungsröhrchen 3 ist in der in Figur
1 gezeigten Darstellung lose in das Innere des Beutels 2 durch die Beutelöffnung 5
hindurch eingeschoben worden.
[0010] Figur 2 zeigt den Vakuumverpackungsbeutel 1 mit einem darin eingeschweißten Nahrungsmittel
6, beispielsweise eines Bratens. Nachdem zunächst das Nahrungsmittel 6 in den Beutel
2 durch die Beutelöffnung 5 eingelegt worden ist, ist das Entlüftungsröhrchen 3 ebenfalls
in das Innere des Beutels 2 zum Nahrungsmittel 6 hin eingeschoben worden. In der in
Figur 2 gezeigten Darstellung liegt das Nahrungsmittel 6 auf der unteren Öffnung des
Entlüftungsröhrchens 3. In dieser Anordnung ist in einem weiteren Schrift der Vakuumverpackungsbeutel
1 mit seiner Beutelöffnung 5 in ein Vakuumverpackungsgerät eingelegt worden, wobei
zunächst die in dem Beutelinneren befindliche Luft vor allem durch das Entlüftungsröhrchen
3 abgesaugt worden ist. Die Anordnung des Entlüftungsröhrchens 3 in dem Beutel 2 verhindert
dabei, daß durch das Aneinanderschmiegen der glatten Innenseiten der Kunststoffolien
ein Luftabsaugen verhindert ist. Insbesondere wird durch die Anordnung des Röhrchens
3 die Luft unmittelbar von dem Nahrungsmittel 6 abgesaugt. Nach dem Entfernen der
in dem Beutelinneren befindlichen Luft wird in dem Vakuumverpackungsgerät der Schweißvorgang
ausgelöst, bei dem im Bereich der Beutelmündung 5 eine den Vakuumverpackungsbeutel
1 verschließende Schweißnaht 7 gebildet wird. Bei dem Durchführen des Schweißvorganges
wird ebenfalls das Kunststoffröhrchen 3 im Bereich der zu erstellenden Schweißverbindung
soweit erwärmt, daß dieses anschmilzt und somit in die Schweißverbindung integriert
ist.
[0011] Dabei ist sichergestellt, daß sowohl die Innenseiten des Entlüftungsröhrchens 3 miteinander
und die Außenseiten des Entlüftungsröhrchens mit den Innenseitens des Beutels 2 verschweißt
sind.
[0012] Der Vakuumverpackungsbeutel 1 ist nunmehr luftdicht verschlossen und kann aus dem
Vakuumverpackungsgerät herausgenommen werden. Aufgrund der Ausbildung des Kunststoffröhrchens
3 ist der Abschnitt des Kunststoffröhrchens 3 innerhalb der erstellten Schweißnaht
7 ausgebaucht.
[0013] Der erfindungsgemäße Vakuumverpackungsbeutel läßt sich nicht nur zum Verpacken von
Nahrungsmitteln einsetzen, sondern es können darin sämtliche Gegenstände im Vakuum
eingeschweißt werden, die eine solche Aufbewahrung benötigen, beispielsweise auch
elektronische Bestandteile.
Zusammenstellung der Bezugszeichen
[0014]
- 1
- Vakuumverpackungsbeutel
- 2
- Beutel
- 3
- Entlüftungsröhrchen
- 4
- Schweißnaht
- 5
- Beutelöffnung
- 6
- Nahrungsmittel
- 7
- Verschlußschweißnaht
1. Vakuumverpackungsbeutel, bestehend aus einer Kunststoffolie mit einer Beutelöffnung
(5), wobei die zueinander weisenden Innenseiten des Vakuumverpackungsbeutels (1) zumindest
in einem Abschnitt im Bereich der Beutelöffnung (5) unter Wärmeeinfluß miteinander
zum Erstellen einer luftdichten Verschlußschweißnaht (7) verschweißbar sind, welchem
Vakuumverpackungsbeutel (1) ein durch die Beutelöffnung (5) ins Beutelinnere hineinreichendes
Entlüftungsmittel (3) zugeordnet ist, das zumindest in seinem an den verschweißbaren
Beutelbereich grenzenden Abschnitt Materialeigenschaften aufweist, die eine Verschweißung
mit den Beutelinnenseiten erlauben, dadurch gekennzeichnet, daß als Entlüftungsmittel ein Kunststoffröhrchen (3) vorgesehen ist.
2. Vakuumverpackungsbeutel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenseiten des eigentlichen Beutels (2) glatt sind.
3. Vakuumverpackungsbeutel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Beutelinnenseiten zumindest im Bereich der Beutelöffnung (5) sowie das Entlüftungsröhrchen
(3) aus einem thermoplastischen Kunststoff bestehen.
4. Vakuumverpackungsbeutel nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandstärke des Entlüftungsröhrchens (3) größer ist als die Folienstärke
einer zur Bildung des Beutels (2) vorgesehene Kunststoffolie.
5. Vakuumverpackungsbeutel nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelztemperatur des Entlüftungsröhrchens (3) geringer ist als die Schmelztemperatur
der Beutelinnenseiten des Vakuumverpackungsbeutels (1).