(19)
(11) EP 1 029 821 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.08.2000  Patentblatt  2000/34

(21) Anmeldenummer: 00103175.6

(22) Anmeldetag:  16.02.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B65H 75/40
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 17.02.1999 DE 29902526 U

(71) Anmelder: REV Ritter GmbH
63776 Mömbris (DE)

(72) Erfinder:
  • Ritter, Michael
    63776 Mömbris (DE)
  • Ritter, Frank
    63776 Mömbris (DE)

(74) Vertreter: Blumbach, Kramer & Partner GbR 
Patentanwälte, Alexandrastrasse 5
65187 Wiesbaden
65187 Wiesbaden (DE)

   


(54) Tragbare Kabeltrommel


(57) Es ist eine Kabeltrommel mit einer zum Aufwickeln eines elektrischen Kabels geeigneten Trommel, einem Halter zum drehbaren Halten der Trommel vorgesehen, wobei die Kabeltrommel durch eine Einrichtung gekennzeichnet ist, die zum Tragen oder Halten einer zweiten Kabeltrommel dient und durch welche eine stapelbare Kabeltrommel bereitgestellt wird. Der drehbare Halter der Kabeltrommel umfaßt dabei vorzugsweise ein gleichzeitig als Standbein und Stütze ausgebildetes Rohr.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft allgemein Kabeltrommeln und insbesondere tragbare Kabeltrommeln für den Haushalt oder das Elektrohandwerk.

[0002] Tragbare Kabeltrommeln sind weit verbreitet und finden ihren Einsatz sowohl im Haushalt als auch im Elektrohandwerk und eignen sich bestens auch für andere gewerbliche Zwecke, wie z.B. deren Anwendung auf Baustellen, Großveranstaltungen oder dergleichen.

[0003] Beim Transport derartiger Kabeltrommeln, beispielsweise vom Hersteller zum Kunden oder zu Zwischenhändlern sowie bei einer Benutzung von mehreren Kabeltrommeln ist üblicherweise der Platzbedarf sehr groß, da die Kabeltrommeln entweder einzeln verpackt und danach gestapelt werden oder jeweils nur nebeneinander aufgestellt werden können. Hierdurch ergibt sich entweder ein hoher Platzbedarf oder eine sehr aufwendige Handhabung.

[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, die vorstehend geschilderten Probleme zu vermeiden und insbesondere eine für den Endbenutzer vorteilhafte handhabbare Kabeltrommel zu schaffen.

[0005] Diese Aufgabe wird auf überraschend einfache Weise bereits durch eine Kabeltrommel, wie sie im Anspruch 1 definiert ist, gelöst.

[0006] Da die erfindungsgemäße Kabeltrommel über eine Einrichtung verfügt, die zum Tragen oder Halten einer zweiten bzw. weiteren Kabeltrommel dient, wird hierdurch eine stapelbare Kabeltrommel bereitgestellt, welche ohne zusätzliche Verpackung bereits in gestapelter, und seitlich anreihbarer Form transportiert werden kann. Ferner können Besitzer mehrerer Kabeltrommeln die Stapelbarkeit nutzen, um auf diese Weise Platz zu sparen und bei der Aufbewahrung eine ordentliche und standsichere Anordnung zu erhalten. Ist etwa auf Baustellen der Bedarf an elektrischer Leistung für die dort verwendeten elektrischen Geräte so hoch, dass die Kabelquerschnitte einer einzigen Trommel nicht ausreichen, können mit ordentlich gestapelten erfindungsgemäßen Kabeltrommeln Versorgungspunkte geschaffen werden, welche gegenüber einer einzigen Trommel ein mehrfaches an elektrischer Leistung abgeben können.

[0007] In vorteilhafter Weise ist die Einrichtung zum Tragen oder Halten als Einrichtung zum Aufnehmen eines Standbeines einer weiteren Kabeltrommel ausgebildet, und insbesondere so ausgebildet, dass sich hieraus ein Formschluß zwischen den gestapelten Kabeltrommeln ergibt, der für einen sicheren Stand und eine zuverlässige Transportierbarkeit sorgt.

[0008] Wird die Einrichtung zum Tragen oder Halten einer weiteren Kabeltrommel mit Fächern oder Kleinteilemagazinen zur Ablage oder Aufnahme von Kleinteilen oder Werkzeug ausgestattet, so kann hiermit in vielen Fällen eine zusätzliche Werkzeugtasche oder ein Werkzeugkasten ersetzt werden und die Verwendung der erfindungsgemäßen Kabeltrommel ausreichen, um kleinere Aufgaben zu bewältigen.

[0009] In vorteilhafter Weise weist die Trommel eine Einrichtung zum Aufwickeln und Unterbringen eines in eine Steckdose einsteckbaren Kabelendes auf, so dass ein selbsttätiges Abwickeln des Kabels von der Trommel sicher vermieden wird.

[0010] Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist die Einrichtung zum Tragen oder Halten einer weiteren Kabeltrommel eine im Wesentlichen rechteckförmige Form auf und umfasst vorzugsweise über die gesamte Länge der beiden kürzeren Seiten jeweils eine Mulde, die so dimensioniert ist, dass die Standbeinabschnitte einer weiteren Kabeltrommel darin aufgenommen werden können und entweder einen festen verrastenden oder einen Sitz mit vorgegebenem Spiel haben.

[0011] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf eine bevorzugte Ausführungsform und anhand der anliegenden schematischen und nicht maßstabsgerechten Zeichnungen detaillierter erläutert.

[0012] Es zeigen:
Fig. 1
eine Vorderansicht von zwei aufeinandergestapelten erfindungsgemäßen Kabeltrommeln,
Fig. 2
eine Ansicht der Rückseite der zwei aufeinander gestapelten Kabeltrommeln von Fig. 1,
Fig. 3
eine Vorderansicht der erfindungsgemäßen Kabeltrommel, bei welcher zur Verdeutlichung des Aufbaus die Trommel mit dem darauf aufgewickelten Kabel weggelassen wurde,
Fig. 4
eine Vorderansicht auf die der Trommel zugewandte Seite einer Stabilisierungseinrichtung,
Fig. 5
eine Seitenansicht der in Fig. 4 gezeigten Darstellung der Stabilisierungseinrichtung,
Fig. 6
eine Draufsicht von oben auf die Einrichtung zum Tragen oder Halten einer weiteren Kabeltrommel mit deren Kleinteilemagazinen,
Fig. 7
eine perspektivische Darstellung der Stabilisierungseinrichtung schräg von vorne.


[0013] Die Erfindung wird nachfolgend detaillierter und zunächst unter Bezugnahme auf die Figuren 1 und 2 beschrieben. Die Figuren 1 und 2 zeigen jeweils zwei aufeinandergestapelte erfindungsgemäße Kabeltrommeln 1. Jede der stapelbaren Kabeltrommeln 1 umfaßt eine Trommel 2 zum Auf- oder Abwickeln eines in den Figuren nicht dargestellten, jedoch dem Fachmann bekannten elektrischen Kabels.

[0014] Die Trommel 2 umfaßt eine Kurbeleinrichtung 2a zum leichteren Aufwickeln des elektrischen Kabels. Ferner umfaßt die Trommel 2 eine Einrichtung 2b zum Aufwickeln und Unterbringen eines in eine Steckdose einsteckbaren Kabelendes. Die Trommel 2 ist drehbar und unverlierbar an einem Trommelhalter 3a gelagert.

[0015] Der Trommelhalter 3a ist ein integraler Abschnitt einer im speziellen in Fig. 3 gezeigten Einrichtung 3, die aus einer Stange oder einem Rohr gebildet wird. Die Einrichtung 3 umfaßt gleichzeitig, außer dem Trommelhalter 3a, ein Standbein oder -fuß 3c, 3d, 3e und eine Stützeinrichtung 3f.

[0016] Die rohrartige Einrichtung 3 ist an einem ihrer Enden so gebogen, dass sich ein im Wesentlichen horizontaler Abschnitt 3a bildet, an welchem die Trommel 2 drehbar gelagert werden kann. Im Anschluß an den Abschnitt 3a erstreckt sich ein diagonal nach unten verlaufender Abschnitt 3b, der an seinem unteren Ende mit einer Krümmung in das Standbein oder den Standfuß 3c übergeht. Das Standbein 3b verläuft im Wesentlichen parallel zum Trommelhalter 3a und geht mit einer Krümmung in einen zum Standbein 3c senkrecht verlaufenden Abschnitt 3d über. Der Abschnitt 3d mündet mit einer Krümmung in den Abschnitt 3e, der parallel zu Abschnitt 3c verläuft, und mündet mit einer Krümmung in den Abschnitt 3f, der sich wiederum in entgegengesetzter Richtung zum Abschnitt 3b diagonal nach oben erstreckt. Der Abschnitt 3f mündet mit einer Krümmung in einen Abschnitt 3g, der parallel zum Trommelhalter 3a und den Abschnitten 3b und 3e ausgerichtet ist.

[0017] An der rohrartigen Einrichtung 3, insbesondere an den Abschnitten 3b, 3f und 3g ist eine allgemein mit 4 bezeichnete Einrichtung angebracht, die eine Stabilisierungseinrichtung 4a und eine Kabeltrommelaufnahmeeinrichtung 4b, d.h. eine Einrichtung zum Tragen oder Halten einer weiteren Kabeltrommel umfaßt.

[0018] Die Stabilisierungseinrichtung 4a weist vorzugsweise eine im Wesentlichen dreieckige Form auf. An der zur Trommel 2 zugewandten Seite weist die Stabilisierungseinrichtung 4a wenigstens zwei Klemmvorrichtungen 41a und 42a auf, die hinsichtlich ihrer Lage übereinstimmend mit den Abschnitten 3b und 3f angeordnet sind und an vorgegebenen Stellen der Abschnitte 3b und 3f fest einrasten.

[0019] Die Stabilisierungseinrichtung 4a umfaßt wenigstens eine Öffnung, vorzugsweise drei Öffnungen 45b, 46b und 47b, die zu der in Fig. 4 gezeigten Längsachse 43a symmetrisch angeordnet sind und mit deren Hilfe eine Kabeltrommel 1 der gleichen Art, mit geeigneten lösbaren Befestigungsmitteln, z.B. Stifte mit Rastnasen (in den Figuren nicht gezeigt) oder dergleichen befestigt werden kann. Eine weitere Möglichkeit zur Nutzung der Öffnungen besteht darin, die Kabeltrommel an einer Wand zu befestigen. Ferner kann man die mit 4 bezeichnet Einrichtung von der Kabeltrommel 1 entnehmen und eigenständig an der Wand befestigen, wodurch sich ein Regal ergibt, auf welches nachfolgend die Kabeltrommel 1 gestellt werden kann.

[0020] Es liegt im Rahmen der Erfindung, hierzu einen entsprechenden Wandhalter mit den zugeordneten Stiften mit Rastnasen zu verwenden.

[0021] Die Stabilisierungseinrichtung 4a ist im Wesentlichen in einer rechtwinkligen Anordnung einstückig mit der Kabeltrommelaufnahmeeinrichtung 4b verbunden und in bevorzugter Ausgestaltung als ein Spritzgußteil aus Kunststoff ausgebildet.

[0022] Die, wie bereits erwähnt, mit der Stabilisierungseinrichtung 4a einstückig verbundene Kabeltrommelaufnahmeeinrichtung 4b weist eine im Wesentlichen rechteckförmige Form auf, wobei an den beiden kürzeren Seiten, vorzugsweise über deren gesamte Länge, eine Mulde 43b bzw. 44b ausgebildet ist. Des weiteren weist die Kabeltrommelaufnahmeeinrichtung 4b beliebig geformte, nach unten vorspringende Fächer oder Kleinteilemagazine 4c auf, die entweder oben offen sein können oder jeweils mit einer Abdeckung für jedes Fach oder mit einer die ganze Kabeltrommelaufnahmeeinrichtung 4b, mit Ausnahme der Mulden 43b und 44b, überspannende Abdeckung verschlossen werden können.

[0023] An der Unterseite der Kabeltrommelaufnahmeeinrichtung 4b sind, wenn gewünscht, Klemmvorrichtungen 41b und 42b angebracht (siehe Fig. 6), die an einer vorbestimmten Stelle des Abschnitts 3g einrasten, und somit eine feste mechanische Verbindung bilden.


Ansprüche

1. Kabeltrommel (1) mit:

einer zum Aufwickeln eines elektrischen Kabels geeigneten Trommel (2),

einem Halter (3a) zum drehbaren Halten der Trommel (2), der vorzugsweise ein gleichzeitig als Standbein (3c, 3e) und Stütze (3b, 3f) ausgebildetes Rohr (3) umfasst,
wobei die Kabeltrommel (1) durch eine Einrichtung (4) gekennzeichnet ist, die zum Tragen oder Halten einer zweiten Kabeltrommel (1) dient und durch welche eine stapelbare Kabeltrommel bereitgestellt wird.


 
2. Kabeltrommel nach Anspruch 1, bei welcher die Einrichtung (4) zum Tragen oder Halten als Einrichtung (4b) zum Aufnehmen eines Standbeines (3c, 3e) einer weiteren Kabeltrommel ausgebildet ist.
 
3. Kabeltrommel nach Anspruch 1 oder 2, bei welcher die Einrichtung (4) zum Tragen oder Halten mit Fächern oder Kleinteilemagazinen (4c) zur Ablage oder Aufnahme von Kleinteilen oder Werkzeug ausgestattet ist.
 
4. Stapelbare Kabeltrommel nach Anspruch 1, 2 oder 3, bei welcher die Trommel (2) eine Einrichtung (2b) zum Aufwickeln und Unterbringen eines in eine Steckdose einsteckbaren Kabelendes aufweist.
 
5. Stapelbare Kabeltrommel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei welcher die Einrichtung (4, 4b) zum Tragen oder Halten eine im Wesentlichen rechteckförmige Form aufweist, wobei vorzugsweise über die gesamte Länge der beiden kürzeren Seiten jeweils eine Mulde (43b, 44b) ausgebildet ist, die so dimensioniert ist, dass die Standbeinabschnitte (3c, 3e) einer weiteren Kabeltrommel darin aufgenommen werden können und entweder einen festen Sitz oder einen Sitz mit vorgegebenem Spiel haben.
 
6. Stapelbare Kabeltrommel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei welcher an der Unterseite der Einrichtung (4, 4b) zum Tragen oder Halten Klemmvorrichtungen (41b und 42b) angebracht sind, die an einer vorbestimmten Stelle eines Abschnitts (3g) der Standbeine einer weiteren Kabeltrommel einrasten und eine weitere Stabilisierung der getragenen oder gehaltenen weiteren Kabeltrommel bilden.
 
7. Stapelbare Kabeltrommel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei welcher die Einrichtung (4, 4b) zum Tragen oder Halten einstückig mit einer Stabilisierungseinrichtung (4a) in einer im Wesentlichen rechtwinkligen Anordnung verbunden ist.
 
8. Stapelbare Kabeltrommel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei welcher die Stabilisierungseinrichtung (4a) von der Seite her gesehen eine im Wesentlichen dreieckförmige Form aufweist.
 
9. Kabeltrommel nach einem der Ansprüche von 1 bis 8, bei welcher die Stabilisierungseinrichtung (4a) an der zur Trommel (2) gewandten Seite Klemmvorrichtungen (41a, 42a) aufweist, in welchen die entsprechenden Abschnitte (3b, 3f) der rohrartigen Einrichtung (3) einer weiteren, gehaltenen Kabeltrommel festklemmbar sind.
 
10. Kabeltrommel nach einem der Ansprüche von 1 bis 9, bei welcher die im Wesentlichen dreieckförmige Stabilisierungseinrichtung (4a) wenigstens eine Öffnung (45b), vorzugsweise drei zu einer Achse (43a) symmetrisch angeordnete Öffnungen (45b, 46b, 47b), aufweist, mit deren Hilfe eine weitere Kabeltrommel (1) des gleichen Typs mit lösbaren Befestigungsmitteln, vorzugsweise einrastenden Stiften oder Rastnasen gehalten werden kann.
 




Zeichnung