(19)
(11) EP 1 029 994 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.08.2000  Patentblatt  2000/34

(21) Anmeldenummer: 00250042.9

(22) Anmeldetag:  09.02.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E04B 1/41
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 16.02.1999 DE 19907475

(71) Anmelder: Deutsche Kahneisen Gesellschaft mbH
12057 Berlin (DE)

(72) Erfinder:
  • Neikes, F. Wilhelm Dr.,
    14548 Caputh (DE)
  • Börner, Gerd, Dipl.-Ing.
    12161 Berlin (DE)

(74) Vertreter: Lüke, Dierck-Wilm, Dipl.-Ing. 
Gelfertstrasse 56
14195 Berlin
14195 Berlin (DE)

   


(54) Ankerschiene für die Bautechnik mit mittels Abstreifkragen fixierten Ankern


(57) Die Erfindung betrifft eine Ankerschiene (1) für die Bautechnik mit einem Schienenteil (2) und in Abständen voneinander an dem Schienenteil (2) angebrachten Ankern (3), wobei die Anker (3) einen Ankerfuß (4) und einen gegenüber dem Ankerfuß (4) querschnittskleineren Ankerschaft (5) aufweisen, wobei die Anker (3) an dem Schienenteil (2) in in dem Schienenteil (2) angebrachten Löchern (6) diese durchgreifend fixiert sind, wobei der Ankerfuß (4) schieneninnenseitig an dem Schienenteil (2) anliegt und wobei der Ankerschaft (5) eine schienenaußenseitig an dem Schienenteil (2) anliegende Verliersicherung aufweist. Sie ist dadurch gekennzeichnet, daß die Verliersicherung aus einem aus dem Ankerschaft (5) ausgebildeten Abstreifkragen (7) gebildet ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Ankerschiene für die Bautechnik mit einem Schienenteil und in Abständen voneinander an dem Schienenteil angebrachten Ankern, wobei die Anker einen Ankerfuß und einen gegenüber dem Ankerfuß querschnittskleineren Ankerschaft aufweisen, wobei die Anker an dem Schienenteil in in dem Schienenteil angebrachten Löchern diese durchgreifend fixiert sind, wobei der Ankerfuß schieneninnenseitig an dem Schienenteil anliegt und wobei der Ankerschaft eine schienenaußenseitig an dem Schienenteil anliegende Verliersicherung aufweist. - Ankerschienen für die Bautechnik werden als Meterware hergestellt, wobei die Anker lösbar oder fest, jedoch unverlierbar mit dem Schienenteil verbunden sind. Das Schienenteil hat in der Regel, aber nicht zwingend, einen im Wesentlichen C- oder U- förmigen Querschnitt senkrecht zur Längserstreckung des Schienenteils. Das die beiden Schenkel eines Schienenteils verbindende Teil wird als Schienenrücken bezeichnet. Die Anker sind in diesem Fall üblicherweise mit dem Schienenrücken verbunden. Die beiden Schenkel des Schienenteils lassen einen Spalt frei, dessen Breite so bemessen ist, daß ein Ankerfuß hindurchführbar ist. Dabei ist die Anordnung der Löcher so getroffen, daß diese mit dem Spalt im wesentlichen fluchten. Es versteht sich, daß der Ankerfuß nicht durch das Loch in dem Schienenteil hindurchpassen darf. In der Praxis wird der Durchmesser des Ankerschafts beim Ankerfuß gleich oder geringfügig kleiner als der Durchmesser des Lochs in dem Schienenteil sein. Die Abstände zwischen zwei Ankern betragen beispielsweise 250 mm.

[0002] Ankerschienen des eingangs genannten Aufbaus sind beispielsweise aus den Literaturstellen DE 25 31 396 C1 und EP 0 226 710 B1 bekannt. Bei den insofern bekannten Ankerschienen wird die Fixierung dadurch erreicht, daß der Ankerschaft bei fixiertem Ankerfuß mit einem Klammerwerkzeug in Abstand von dem Schienenteil gefaßt und dieses in Richtung auf den Ankerfuß hin bewegt und so ein dem Schienenteil benachbarter Schaftteil gestaucht wird. Im Ergebnis ist der Anker einerseits verkürzt und andererseits mittels schienenaußenseitig anliegendem, gleichsam verquetschtem Material fixiert. Bei der Stauchung tritt eine Gefügeveränderung, insbesondere Gefügeverdichtung ein. Diese bekannten Ankerschienen weisen mehrere Nachteile auf. Zunächst ist es aufwendig, eine Stauchung durchzuführen. Denn das Klammerwerkzeug muß sowohl in radialer Richtung (Klammerrichtung) als auch in axialer Richtung (Stauchrichtung) beachtliche Kräfte aufbringen. Entsprechend aufwendig müssen neben dem Klammerwerkzeug selbst die Antriebe hierzu ausgelegt sein. In werkstofftechnischer Hinsicht ist von Nachteil, daß die Gefügeveränderung neben der u.U. wünschenswerten Gefügeverdichtung auch eine Versprödung bewirken kann, und zwar über den gesamten Querschnitt des gestauchten Schaftteils. Hierdurch wird die Zugfestigkeit des Ankers verschlechtert. Je nach Material kann die Gefügeveränderung zudem eine drastisch verschlechterte Korrosionsbeständigkeit mit sich bringen.

[0003] Demgegenüber liegt der Erfindung das technische Problem zugrunde, eine Ankerschiene zu schaffen, bei welcher die Anker mit weniger Aufwand an dem Schienenteil fixierbar sind und zudem die Zugfestigkeit der Anker im wesentlichen unverändert bzw. erhalten bleibt.

[0004] Zur Lösung dieses technischen Problems lehrt die Erfindung, daß die Verliersicherung aus einem aus dem Ankerschaft ausgebildeten Abstreifkragen gebildet ist. - Als Abstreifkragen ist eine Verliersicherung bezeichnet, welche durch im wesentlichen schneidende Materialformung aus dem Schaft herausgebildet wird. Hierbei wird umfangsseitig des Schafts mittels eines Schneidwerkzeuges eine dünne Außenschicht des Schafts in Richtung auf das Schienenteil gleichsam abgeschält, und zwar soweit, bis zumindest ein Teil des abgeschälten bzw. abgestreiften Materials schienenaußenseitig zum Anliegen kommt. Der Schaftkern bleibt hierbei praktisch unverändert, insbesondere tritt praktisch keine Gefügeveränderung ein. Der bei dem Abstreifen gebildete Abstreifkragen ist zwar als solcher von vergleichsweise geringer Festigkeit, diese Festigkeit ist jedoch völlig ausreichend, um die Funktion als Verliersicherung zu erfüllen. Im eingebauten bzw. einbetonierten Zustand einer Ankerschiene wird ein Anker nämlich nur in Zugrichtung beansprucht, so daß die vergleichsweise geringe Festigkeit des Abstreifkragens nicht stört. Dagegen stellt die unveränderte Gefügestruktur des Schafts eine beachtliche Verbesserung der Zugfestigkeit dar. Von besonderem Vorteil ist aber, daß für den Betrieb des Schneidwerkzeuges um Größenordnungen geringere Antriebskräfte erforderlich sind im Vergleich zu Stauchwerkzeugen.

[0005] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Löcher in schienenaußenseitig konvex vorstehenden Ausformungen des Schienenteils angeordnet, vorzugsweise konzentrisch zu den Ausformungen angeordnet.

[0006] Üblicherweise weisen die Löcher in dem Schienenteil einen im wesentlichen zylindrischen Querschnitt auf. Dementsprechend hat der Ankerschaft orthogonal zur Längserstreckung des Ankers einen kreisförmigen Querschnitt, wobei der Durchmesser des Ankerschafts anschließend an den Ankerfuß vorzugsweise geringfügig kleiner als der Durchmesser des Lochs ist. Grundsätzlich ist die Erfindung aber auch bei Löchern und Ankerschäften mit anderen Querschnitten, beispielsweise rechteckigem Querschnitt, einsetzbar.

[0007] Der Vorgang des Abstreifens kann auf die verschiedensten Weisen erfolgen, solange in Zuge des Abstreifens kontinuierlich Material abgestreift bzw. abgeschnitten wird, oder jedenfalls in der Endphase des Abstreifens abgestreiftes Material nicht vom Schaftkern abgetrennt wird. In jedem Fall muß zumindest in der Endphase des Abstreifens soviel Material mit dem Schaftkern verbunden bleiben, daß ein als Verliersicherung funktionierender Abstreifkragen mit dem Schaftkern verbunden bleibt.

[0008] Im einzelnen kann so gearbeitet werden, daß das Schneidwerkzeug an einen durchmessermäßig gleichförmigen Schaft angesetzt wird und vor dem Abstreifen oder im Zuge des Abstreifens in den Schaftkern hineinschneidet. Hierfür müßte das Schneidwerkzeug nicht nur in Richtung der Längserstreckung des Schaftes, sondern auch in beispielsweise radialer Richtung nach innen beweglich sein. Eine hinsichtlich des antriebsseitigen Aufwandes besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist jedoch dadurch gekennzeichnet, daß der Abstreifkragen aus einem vor der Fixierung des Ankers gegenüber einem zweiten Schaftteil durchmessergrößeren ersten Schaftteil des Ankerschafts ausgebildet ist. Der erste Schaftteil schließt dabei vorzugsweise unmittelbar an den Ankerfuß an. Dann braucht das Schneidwerkzeug nur in Richtung der Längserstreckung des Ankerschafts bewegt werden, wobei Material von dem ersten Schaftteil abgestreift wird. Es versteht sich, daß dabei der Innendurchmesser des Schneidwerkzeuges zwischen den Durchmessern des ersten und des zweiten Schaftteils liegt. In diesem Fall sind die Querschnitte des Lochs im Schienenteil und des ersten Schaftteils praktisch deckungsgleich.

[0009] Typischerweise weist der Anker einen Ankerkopf auf. Der Ankerkopf kann auf die verschiedensten Weise angebracht sein. Beispielsweise kann das zweite Schaftteil ein Außengewinde aufweisen, auf welches eine den Ankerkopf bildende Mutter aufgeschraubt wird. Auch kann der Ankerkopf auf das zweite Schaftteil aufgeschweißt werden. Bevorzugt und im Rahmen dieser Beschreibung von selbständiger Bedeutung ist es jedoch, wenn der Ankerkopf aus dem zweiten Schaftteil im Wege des Taumelnietens ausgeformt ist. Hierbei wird das zweite Schaftteil von einem Werkzeug, welches vorzugsweise ein koaxial zum Schaft liegendes konkaves, beispielsweise konisches, Nietbett aufweist, gefaßt und mittels eines in axialer Richtung zum Nietbett hin fahrenden Döpperwerkzeuges wird an dem aus dem Nietbett vorstehenden Schaftende durch plastische Materialverformung ein Ankerkopf ausgebildet. Das Döpperwerkzeug führt dabei mit einer gegen eine zur Schaftachse orthogonalen Ebene mit einem Winkel < 90°, vorzugsweise zwischen 1° und 20°, höchstvorzugsweise 2° bis 10°, beispielsweise 5°, abgewinkelten Döpperfläche eine rotationssymetrisch zur Schaftachse verlaufende Präzessionsbewegung aus. Der Präzessionsbewegung kann zusätzlich eine Schaukelbewegung um eine beim Werkstück liegende Schaukelachse überlagert sein. Im einzelnen kann das Schneidwerkzeug auch gleichzeitig das Nietbett zum Herstellen des Ankerkopfes tragen. Das Nietbett liegt dann dem Schneidelement in axialer Richtung des Ankerschafts gegenüber. Wesentliches Merkmal des Taumelnietens ist, daß das Döpperwerkzeug auf einer Werkstückoberfläche abgewälzt wird und praktisch kein "verschmieren" des Werkstoffs stattfindet. Das Taumelnieten hat zum Vorteil, daß die erforderlichen Druckkräfte bzw. die entgegengerichteten Unterstützungskräfte gegenüber anderen Techniken beachtlich kleiner sind. Insofern können bei dieser Ausführungsform sowohl die Fixierung des Ankers als auch die Ausbildung des Ankerkopfes mit relativ wenig aufwendig gestalteten und betriebenen Geräten erfolgen.

[0010] In einer weiterhin bevorzugten Ausführungsform der Erfindung trägt der Ankerfuß eine Kennzeichnung. Diese ist bereits vor der Fixierung des Ankers an dem Schienenteil an dem Anker angebracht und kann beliebiger Art sein; es ist allerdings bevorzugt, die Kennzeichnung als Prägung (erhaben oder vertieft) auszuführen. Solche Kennzeichnungen sind vorgeschrieben. Im Rahmen der Erfindung ist es möglich, die Kennzeichnung an Ankerfuß bereits bei der Herstellung des Ankers anzubringen, da die beim Abstreifen oder ggf. Taumelnieten auftretenden Kräfte zur Unterstützung des Ankerfußes so klein sind, daß die Kennzeichnung nicht zerstört wird, beispielsweise durch Egalisierung. Der Ankerfuß kann strinseitig an den Umfang anschließend einen Stützring tragen, welcher ausreicht, um auftretende Druckkräfte der Verarbeitung beim Fixierung und beim Taumelnieten aufzunehmen. Mit einem solchen Ring werden selbst filigranste Kennzeichnungen vor einer Egalisierung bzw. Zerstörung geschützt.

[0011] Die Erfindung lehrt auch ein Verfahren zur Herstellung einer Ankerschiene, wobei ein Anker mit einem Ankerfuß und einem Ankerschaft von der Innenseite eines Schienenteils mit dem Ankerschaft durch ein Loch in dem Schienenteil eingesteckt wird, wobei der Ankerfuß schieneninnenseitig an das Schienenteil zum Anliegen gebracht und dort gehalten wird, wobei schienenaußenseitig und beabstandet von dem Schienenteil ein den Ankerschaft umfassendes Schneidwerkzeug eingerichtet wird und wobei das Schneidwerkzeug relativ zu dem Ankerfuß in Richtung auf den Ankerfuß bewegt wird und im Zuge der Bewegung von dem Ankerschaft, einen schienenaußenseitig an dem Schienenteil anliegenden Abstreifkragen bildend, Material abgestreift wird. Der Ankerschaft kann orthogonal zu seiner Längserstreckung einen kreisförmigen Querschnitt aufweisen, wobei der Ankerschaft ein an den Ankerfuß anschließenden und gegenüber einem zweiten Schaftteil durchmessergrößeren ersten Schaftteil aufweist. Nach dem Abstreifen des Abstreifkragens an dem scheinenaußenseitigen Ende des Ankerschafts kann im Wege des Taumelnietens ein Ankerkopf ausgeformt werden. Die vorstehenden Ausführung zu einer erfindungsgemäßen Ankerschiene gelten entsprechend für das erfindungsgemäße Verfahren und umgekehrt.

[0012] Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Figuren 1a-d:
die Arbeitsfolgen der Herstellung eines Abstreifkragens,
Figuren 2a-c:
die an die Arbeitsfolgen der Figuren 1a-d anschließenden Arbeitsfolgen der Herstellung eines Ankerkopfes und
Figur 3:
Eine Ansicht des Schneidwerkzeuges in der Ebene A-A der Figur 1c.


[0013] In einer vergleichenden Betrachtung der Figuren 1 und 2 erkennt man zunächst eine Ankerschiene 1 für die Bautechnik mit einem Schienenteil 2 und einem Anker 3. In dem dargestellten Querschnitt ist nicht erkennbar, daß mehrere Anker 3 in Abständen voneinander an dem Schienenteil 2 angebracht sind. Der Anker 3 weist letzendlich (siehe Fig 2c) einen Ankerfuß 4 und einen gegenüber dem Ankerfuß 4 querschnittskleineren Ankerschaft 5 auf, wobei die Anker 3 an dem Schienenteil 2 in in dem Schienenteil 2 angebrachten Löchern 6 diese durchgreifend fixiert sind, wobei der Ankerfuß 4 schieneninnenseitig an dem Schienenteil 2 anliegt und wobei der Ankerschaft 5 eine schienenaußenseitig an dem Schienenteil 2 anliegende Verliersicherung aufweist. Die Verliersicherung ist aus einem aus dem Ankerschaft 5 ausgebildeten Abstreifkragen 7 gebildet. Die Löcher 6 sind in schienenaußenseitig konvex vorstehenden Ausformungen 8 konzentrisch des Schienenteils 2 angeordnet. Die Löcher 6 in dem Schienenteil 2 weisen einen im wesentlichen zylindrischen Querschnitt auf. Der Ankerschaft 5 weist orthogonal zur Längserstreckung des Ankers 3 einen kreisförmigen Querschnitt auf. Der Abstreifkragen 7 ist aus einem vor der Fixierung des Ankers 3 gegenüber einem zweiten Schaftteil 9 durchmessergrößeren ersten Schaftteil 10 des Ankerschafts 5 ausgebildet (Fig. 1a-d). Der Ankerkopf 11 ist aus dem zweiten Schaftteil 9 im Wege des Taumelnietens ausgeformt (Fig. 2a-c).

[0014] Anhand einer vergleichenden Betrachtung der Figuren 1 a-d wird folgend das erfindungsgemäße Verfahren erläutert. Zunächst wird der Anker 3 von der Innenseite eines Schienenteils 2 mit dem Ankerschaft 5 durch das Loch 6 in das Schienenteil 2 eingesteckt (Fig. 1a und 1b). Dabei wird der Ankerfuß 4 schieneninnenseitig an das Schienenteil 2 zum Anliegen gebracht und dort gehalten. Schienenaußenseitig und beabstandet von dem Schienenteil 2 wird dann ein den Ankerschaft 5 umfassendes Schneidwerkzeug 12 mit Werkzeugbacken 13 und in den Werkzeugbacken 13 gelagerten Schnittplatten 14 eingerichtet (Fig. 1c). Dann wird das Schnittplatten 14 aus einem Bereich des zweiten Schaftteils 9 relativ zu dem Ankerfuß 4 in Richtung auf den Ankerfuß 4 bewegt und im Zuge der Bewegung wird von dem Ankerschaft 5, einen schienenaußenseitig an dem Schienenteil 2 anliegenden Abstreifkragen 7 bildend, Material abgestreift (Fig. 1d). Die Schnittplatten 14 bilden dabei im wesentlichen eine kreisrunde Öffnung, an deren dem Ankerfuß 5 zugewandten Kante Schneiden angeordnet sind. Dabei bilden die Schneiden einen Kreis, dessen Durchmesser größer als der Durchmesser des zweiten Schaftteils 9, jedoch kleiner als der Durchmesser des ersten Schaftteils 10 ist (siehe auch Fig. 3).

[0015] Einer vergleichenden Betrachtung der Figuren 2a-c ist entnehmbar, daß nach dem Abstreifen des Abstreifkragens 7 an dein scheinenaußenseitigen Ende des Ankerschafts 5 im Wege des Taumelnietens ein Ankerkopf 11 ausgeformt wird. Hierbei wird das zweite Schaftteil 9 von einem Werkzeug, welches vorzugsweise ein koaxial zum Ankerschaft 5 liegendes konkaves, beispielsweise schüsselförmiges, Nietbett 15 aufweist, gefaßt und mittels eines in axialer Richtung zum Nietbett 15 hinfahrenden Döpperwerkzeuges 16 wird an dem aus dem Nietbett vorstehenden Schaftende durch plastische Materialverformung ein Ankerkopf 11 ausgebildet. Das Döpperwerkzeug 16 führt dabei mit einer gegen eine zur Schaftachse orthogonalen Ebene mit einem Winkel von ca. 15° abgewinkelten Döpperfläche 17 eine rotationssymetrisch zur Schaftachse verlaufende Präzessionsbewegung aus. Den Figuren entnimmt man weiterhin, daß das Schneidwerkzeug 12 auch gleichzeitig das Nietbett 15 zum Herstellen des Ankerkopfes 11 trägt. Das Nietbett 15 liegt den Schnittplatten 14 in axialer Richtung des Ankerschafts 5 gegenüber. Schließlich werden die Werkzeugbacken 13 weggefahren (Fig. 2c).

[0016] Während vorstehend die Ausbildung eines den Ankerschaft praktisch vollständig umgebenden Abstreifkragens beschrieben ist, liegt es ebenso im Rahmen der Erfindung, wenn der Abstreifkragen nicht umlaufend ist, sondern nur in Teilbereichen des Umfang gebildet wird.


Ansprüche

1. Ankerschiene (1) für die Bautechnik mit einem Schienenteil (2) und in Abständen voneinander an dem Schienenteil (2) angebrachten Ankern (3), wobei die Anker (3) einen Ankerfuß (4) und einen gegenüber dem Ankerfuß (4) querschnittskleineren Ankerschaft (5) aufweisen, wobei die Anker (3) an dem Schienenteil (2) in in dem Schienenteil (2) angebrachten Löchern (6) diese durchgreifend fixiert sind, wobei der Ankerfuß (4) schieneninnenseitig an dem Schienenteil (2) anliegt und wobei der Ankerschaft (5) eine schienenaußenseitig an dem Schienenteil (2) anliegende Verliersicherung aufweist,
   dadurch gekennzeichnet,
daß die Verliersicherung aus einem aus dem Ankerschaft (5) ausgebildeten Abstreifkragen (7) gebildet ist.
 
2. Ankerschiene (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Löcher (6) in schienenaußenseitig konvex vorstehenden Ausformungen (8) des Schienenteils (2) angeordnet, vorzugsweise konzentrisch zu den Ausformungen (8) angeordnet, sind.
 
3. Ankerschiene nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Löcher (6) in dem Schienenteil (2) einen im wesentlichen zylindrischen Querschnitt aufweisen.
 
4. Ankerschiene (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Ankerschaft (5) orthogonal zur Längserstreckung des Ankers (3) einen kreisförmigen Querschnitt aufweist und daß der Abstreifkragen (7) aus einem vor der Fixierung des Ankers (3) gegenüber einem zweiten Schaftteil (9) durchmessergrößeren ersten Schaftteil (10) des Ankerschafts (5) ausgebildet ist.
 
5. Ankerschiene (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Anker (3) einen Ankerkopf (11) aufweisen.
 
6. Ankerschiene (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Ankerkopf (11) aus dem zweiten Schaftteil (9) im Wege des Taumelnietens ausgeformt ist.
 
7. Ankerschiene (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Ankerfuß (4) eine Kennzeichnung trägt, wobei die Kennzeichnung vorzugsweise schieneninnenraumseitig einsehbar ist, höchstvorzugsweise stirnseitig am Ankerfuß (4) angebracht ist.
 
8. Verfahren zur Herstellung einer Ankerschiene (1),
wobei ein Anker (3) mit einem Ankerfuß (4) und einem Ankerschaft (5) von der Innenseite eines Schienenteils (2) mit dem Ankerschaft (5) durch ein Loch (6) in dem Schienenteil (2) eingesteckt wird,
wobei der Ankerfuß (4) schieneninnenseitig an das Schienenteil (2) zum Anliegen gebracht und dort gehalten wird,
wobei schienenaußenseitig und beabstandet von dem Schienenteil (2) ein den Ankerschaft (5) umfassendes Schneidwerkzeug (12) eingerichtet wird und
wobei das Schneidwerkzeug (12) relativ zu dem Ankerfuß (4) in Richtung auf den Ankerfuß (4) bewegt wird und im Zuge der Bewegung von dem Ankerschaft (5), einen schienenaußenseitig an dem Schienenteil (2) anliegenden Abstreifkragen (7) bildend, Material abgestreift wird.
 
9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei der Ankerschaft (5) orthogonal zu seiner Längserstreckung einen kreisförmigen Querschnitt aufweist, wobei der Ankerschaft (5) ein an den Ankerfuß (4) anschließenden und gegenüber einem zweiten Schaftteil (9) durchmessergrößeren ersten Schaftteil (10) aufweist.
 
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, wobei nach dem Abstreifen des Abstreifkragens (7) an dem scheinenaußenseitigen Ende des Ankerschafts (5) im Wege des Taumelnietens ein Ankerkopf (11) ausgeformt wird.
 




Zeichnung