Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Übertragung von digital codierten
Verkehrsnachrichten und einem Funkempfänger dazu, nach der Gattung der Ansprüche 1
und 7. Aus der DE-35 36 820 C2 ist es bereits bekannt, Empfänger aufzubauen, bei denen
die Verkehrsnachrichten standardisiert übertragen werden. Hierbei sind vorgegebenen
Autobahnnummern oder Bundesstraßennummern Streckenführungsnamen, meist Orte, zugeordnet
sowie Standardtexte vorgesehen, so daß auf codierte Art und Weise sehr schnell Verkehrsnachrichten
übertragen werden können. Die Autobahnnummern, die Streckenführungsnamen und sonstige
Ortsnamen sowie die Standardtexte werden hierbei in einem Speicher abgelegt und in
einem entsprechenden Rundfunkempfänger mitgeführt. Tritt nun ein Verkehrshindernis
auf, so werden die Informationen digital in Form von Kürzeln übertragen und dann im
Rundfunkempfänger zu einer vollständigen Meldung zusammengesetzt. Dadurch wird erreicht,
daß mit sehr wenigen Bytes komplette Verkehrsnachrichten übertragen werden können,
so daß auch bei weniger leistungsfähigen Datenübertragungssystemen sehr viele Verkehrsnachrichten
in einer relativ kurzen Zeit übertragen werden.
[0002] Problematisch wird dies dann, wenn sich Autobahnbezeichnungen oder Bundesstraßenbezeichnungen
geändert haben oder aber auch Ortsnamen oder sonstige Streckenführungsnamen im Rahmen
von Umstrukturierungen geändert werden. Dann werden von einem, mit einem entsprechenden
Speicher ausgestatteten Funkempfänger Ortsangaben wiedergegeben, die in dieser Form
beispielsweise auf Schildern nicht mehr lesbar sind, so daß der Fahrer irritiert wird.
Vorteile der Erfindung
[0003] Erfindungsgemäß wird nun vorgeschlagen, der eigentlich standardisiert übertragenen
codierten Verkehrsmeldung mindestens eine Ortsbeschreibung hinzuzufügen. Dadurch wird
es möglich, auch auf geänderte Ortsnamen einzugehen oder aber auch Ortsnamen zu übertragen,
die in einem ursprünglichen Speicher des Funkempfängers nicht vorgesehen sind. Da
weiterhin die digitale Nachrichtenübertragung über Funk immer zunimmt, und zudem in
neuerer Zeit auch Übertragungsverfahren zur Verfügung stehen, die auch ein hohes Datenaufkommen
übertragen können, ist es weiterhin möglich, auf einen Speicher im Funkempfänger ganz
zu verzichten oder nur die vorgegebenen Standardtexte in diesem Speicher abzulegen
und die Ortsangabe generell an die digital codierte Verkehrsnachricht anzuhängen.
Dies erhöht die Flexibilität der digital zu übertragenden Verkehrsnachrichten in hohem
Maße. Der Header dient dazu, daß der Funkempfänger erkennen kann, daß nicht nur digital
codierte Verkehrsnachrichten übertragen werden, sondern den digital codierten Verkehrsdaten
Ortsinformationen oder sonstige weitere Informationen folgen.
[0004] In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserung zu den
im Anspruch 1 angegebenen Verfahren aufgezeigt. Vorteilhaft ist insbesondere auch
den Header gleichzeitig zur Verschlüsselung der Verkehrsnachrichten zu verwenden.
Dadurch ist es beispielsweise möglich, Verkehrsnachrichten nur dann zur Verfügung
zu stellen, wenn bestimmte Dienste empfangen werden oder aber Gebühren entrichtet
wurden. Vorteilhaft ist es weiterhin, die weiteren Informationen in Klassen aufzuteilen,
wobei jede Klasse einen Klassenbezeichner und mindestens ein Paket aufweist. Durch
die Aufteilung in Klassen ist es möglich, nicht nur Ortsinformationen zu übertragen,
sondern auch weitere zusätzliche Informationen mit den Verkehrsnachrichten zu verbinden,
beispielsweise um Speicher im Rundfunkempfänger mit neuen Ortsdaten zu versehen oder
aber fremdsprachliche Texte von Ortsbezeichnungen zusätzlich zu übertragen, so daß
auch ausländische Fahrer die Information in ihrer Muttersprache erhalten. Günstig
ist es auch, daß die Zahl der folgenden Pakete nach dem Klassenbezeichner übertragen
wird. Dadurch wird sichergestellt, daß der Funkempfänger in der Lage ist, sämtliche
Informationen einer Klasse vollständig aufzunehmen. Günstig ist auch weiterhin, jedes
Paket durch den Pakettyp, das heißt dem Inhalt der Information und den Daten zu bestimmen.
Dadurch wird es möglich, in einer Klasse Pakete unterschiedlichen Typs zu übertragen.
Vorteilhaft ist es weiterhin, das für jede Klasse eine Mindestzahl von Pflichtpaketen
festgelegt wird. Dadurch wird sichergestellt, daß für jede Klasse wirklich alle Informationen,
die zwingend notwendig sind, übertragen werden.
[0005] Der erfindungsgemäße Funkempfänger zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 6 weist eine Trennvorrichtung von digitalen Daten und Sprachinformationen
und eine Auswerteschaltung zur Auswertung der digital übertragenen Verkehrsnachrichten
auf. Hiermit wird es möglich, anhand des Headers einerseits die Empfangsberechtigung
zu prüfen und andererseits zu erkennen, welche Information neben den digital codiert
übertragenen Verkehrsnachrichten ansonsten in dem Nachrichtenpaket enthalten ist.
Vorteilhaft ist auch, wenn der Funkempfänger lediglich einen Speicher für Standardtexte
aufweist. Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß Standardtexte auf jeden Fall nicht
übertragen werden müssen.
Zeichnung
[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen
Figur 1 einen Funkempfänger zur Realisierung der Erfindung,
Figur 2 den Aufbau eines Datenwortes gemäß der Erfindung
Figur 3 den Aufbau eines Datenwortes für die Klasse und
Figur 4 den Aufbau eines Datenwortes für ein Paket.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0007] Figur 1 zeigt einen Funkempfänger, beispielsweise einen Rundfunkempfänger mit einer
Antenne 1, an den ein Rundfunkempfangsteil 2 angeschlossen ist. Am Ausgang des Rundfunkempfangsteils
2 steht das decodierte empfangene Signal zur Verfügung. Beim bekannten FM-Rundfunk
werden neben den gesprochenen Worten und der Musik auch gesprochener Verkehrsfunk
sowie über das Radiodatensystem RDS digital codierte Verkehrsnachrichten ausgestrahlt.
Die Codierung basiert dabei auf einem Standard, der speziell für die eingeschränkte
Datenkapazität von RDS entwickelt wurde. Am Ausgang des Empfängers 2 werden nun die
empfangenen Informationen getrennt. Die gesprochenen Worte werden dem Verstärker 3
zugeführt und über den Lautsprecher 4 dem Hörer hörbar gemacht. Die digital übertragenen
Daten werden dem Decoder 5 zugeführt, an dessen Ausgang ein serielles Signal mit sogenannten
TMC Daten zur Verfügung steht. Diese werden nun im Microrechner 6 verarbeitet und
dem Fahrer eines Fahrzeuges akustisch oder optisch zur Anzeige gebracht.
[0008] Aufgrund der geringen Übertragungsbandbreite, der Kanaleigenschaften und anderer
Zielsetzungen, beispielsweise die Sprachunabhängigkeit, werden bei der heutigen Übertragung
von Verkehrsnachrichten auf standardisierter Basis das Mitführen von Listen und Tabellen
in den Endgeräten für die Decodierungen der empfangenen Meldungen gefordert, wie dies
in der eingangs genannten Patentschrift beschrieben ist. TMC-Meldungen dienen heutzutage
nicht nur zur Information des Fahrers, sondern auch zur Dynamisierung der Navigation,
das heißt bei der Berechnung vor Fahrtrouten in Navigationssystemen wird die Verkehrslage
berücksichtigt, die per TMC übertragen wurde, so daß beispielsweise die Navigation
bereits Hinweise gibt, wie ein Stau zu umfahren ist.
[0009] Das Problem bei TMC liegt in dem im Endgerät mitgeführten Listen und Tabellen, in
denen insbesondere die Ortscodetabelle zu nennen ist, die die Liste sämtlicher Orte
für das für die Verkehrsmeldung relevante Straßennetz gespeichert hat. Weiterhin ist
eine Ereignisliste mitzuführen, in der die möglichen Ereignisse aufgeführt sind, beispielsweise
die Länge eines Staus und der Grund, warum ein Stau aufgetreten ist. Abgesehen von
dem benötigten Speicherplatz ist die Aktualisierung der Ortscodetabellen ein Problem
und es ist weiterhin zu bedenken, daß nicht alle Verkehrsmeldungen codiert werden
können, insbesondere wenn durch das Sperren oder Hinzukommen weiterer Straßen die
Ortscodetabelle nicht mehr aktuell ist. Die Ereignisliste erlaubt nur die Verwendung
der vordefinierten Ereignisse. Neue Ereignisse können über TMC in seiner bekannten
Form nicht übertragen werden. Andererseits erfreut sich TMC einer zunehmenden Beliebtheit,
da durch den gewonnen Standard mit sehr wenig Information ein großer Informationsinhalt
vermittelt werden kann.
[0010] In zunehmendem Maße findet TMC nicht mehr nur im FM Rundfunk Anwendung, sondern wird
ebenfalls in Verbindung mit GSM-Funktelefonen eingesetzt, die sich auch den TMC-Standort
mit den kurzen Übertragungszeiten zunutze macht. Auch bei neuen fortschrittlichen
Rundfunkübertragungssystemen, wie beispielsweise dem Digital Audio Broadcasting (DAB)
ist TMC im Gespräch. Aufgrund der fortentwickelten Technik sind jedoch die neueren
Übertragungsverfahren in der Lage, erheblich höhere Datenraten zu überragen, als dies
bei RDS-TMC der Fall ist.
Wesentlich ist jedoch allen Funkempfangssystemen gemeinsam, daß nach dem Empfang und
der Demodulation der Information eine Trennung der Sprachinformation und TMC-Information
erfolgen muß, die in geeigneter Weise in einem Rechner verarbeitet werden muß. In
Figur 2 ist nun ein Verfahren zur Übertragung von digitalcodierten Verkehrsnachrichten
aufgezeigt, das zum an sich bekannten TMC-Verfahren rückwärts kompatibel ist, das
heißt unter der Verwendung des bekannten TMC-Verfahrens zusätzliche Informationsmöglichkeiten
anbietet. Eine Standard TMC Meldung 13 wird erweitert ausgestrahlt. Die erweiterte
TMC-Meldung 10 setzt sich aus einem Header 12 und der eigentlichen Meldung 11 zusammen.
Die Meldung 11 selbst besteht wiederum aus einer standardisierten TMC-Meldung 13,
so wie mindestens einer Zusatzinformation 14, 15 und 16. Wird ein Header 12 der TMC-Meldung
13 vorangestellt, so muß mindestens eine Zusatzinformation 14 vorhanden sein, die
mit übertragen wird. Diese Zusatzinformation 14 muß zudem eine Ortsinformation sein.
Die weiteren Zusatzinformationen 15 und 16 sowie weitere Zusatzinformation sind optional
und dienen dazu, verschiedene Klassen von Informationen zu übertragen.
[0011] Der Header 12 ist notwendig, um erkennen zu können, daß es sich um eine erweiterte
TMC-Information handelt. Der Header 12 kann Informationen darüber enthalten, wieviel
Zusatzinformationen 14, 15 und 16 der eigentlichen TMC-Meldung folgen und dient dazu,
bei Bedarf eine Verschlüsselung der TMC-Meldung durchzuführen. Eine solche Verschlüsselung
muß signalisiert werden und gleichzeitig muß angegeben werden, um welche Art der Verschlüsselung
es sich handelt. Im Header kann daher auch ein Verschlüsselungsindikator eingearbeitet
sein. Somit wird es möglich, die TMC-Meldung unterschiedlich zu verschlüsseln und
diensteabhängig unterschiedliche TMC-Informationen beispielsweise über GSM oder DAB
zu übertragen. So ist es beispielsweise möglich, einem Dienstanbieter A eine erste
Verschlüsselung zuzuordnen und einem Dienstanbieter B eine andere Verschlüsselungsmethode.
Somit ist es auch mittels GSM möglich, entweder über den Short-Message-Channel oder
über übliche GSM-Signale abhängig von Diensteanbieter unterschiedliche Verkehrsinformationen
zu übertragen. Der Header ist daher in der Lage, neben der Kennzeichnung einer erweiterten
TMC-Meldung noch weitere Aufgaben wahrzunehmen, wie nämlich die Verschlüsselung und
die Anzeige, wieviel Zusatzinformationen zu erwarten sind.
[0012] Während der Aufbau der TMC-Meldung 13 standardisiert ist, so daß hier nicht näher
darauf eingegangen werden muß, können die Zusatzinformationen unterschiedlich aufgebaut
sein. Wichtig ist, daß zumindest eine Zusatzinformation 14 eine Ortsbeschreibung enthält,
da ansonsten eine erweiterte TMC-Meldung keinen Sinn machen würde.
[0013] Die Zusatzinformation ist im Detail in Figur 3 dargestellt. Die Zusatzinformation,
die unterschiedliche Inhalte haben kann, ist in sogenannte Klassen 20 aufgeteilt,
wobei sich die Klassen aus einem Klassenbezeichner 21, aus einer Klassenlänge 22,
die die Anzahl der nachfolgenden Pakete beschreibt und aus den Pakten 23, 24 zusammensetzt,
wobei die Zahl der Pakete lediglich durch die Klassenlänge 22 bestimmt ist. Wichtig
hierbei ist noch, daß bestimmten Klassen mit einer bestimmten Klassenbezeichnung eine
Mindestmenge von Pflichtpaketen zugeordnet ist, so daß eine optimale Auswertung der
TMC-Daten möglich ist. Zusätzlich können jedoch beliebige weitere Pakete optional
angehängt werden. Die Definition der Klasse 20 ist im übrigen auch für die TMC-Meldung
13 selbst anwendbar. Als Klassenbezeichner wird dann an der Stelle 21 der Code für
TMC-Meldungen eingesetzt, während die Klassenlänge die Anzahl der TMC-Meldungen kennzeichnet.
Als Pakete 23 und 24 folgt dann jeweils eine TMC-Gruppe. Bei einem Paket ist daher
eine TMC-Meldung zu übertragen, sind mehrere TMC-Meldungen zu übertragen, sind mehrere
Pakete zu bilden. Die standardisierten Verkehrsmeldungen erlauben es auch, daß eine
Verkehrsinformation nicht nur aus einer Gruppe, sondern aus bis zu fünf Gruppen bestehen
kann. In diesem Falle müssen insgesamt fünf Pakete 23, 24 für eine Verkehrsmeldung
aufgewandt werden. Das Erkennen der Zusammengehörigkeit der Pakete wird aus Figur
4 ersichtlich, da hier aufgezeigt ist, daß jedes Paket 23 und 24, dort mit 25 bezeichnet,
einerseits aus dem Typ 26 und dem Daten 27 besteht. An der Typkennzeichnung 26 ist
nun zu erkennen, ob die nachfolgenden Daten 27 zu einem vorhergehenden Paket gehören,
oder aber ob die Daten 27 in sich selbständig interpretierbar sind. Bei TMC-Meldungen
können nun aufgrund des Aufbaus der Klasse mehrere Verkehrsmeldungen zusammen über
den TMC-Meldungsbaustein 13 übertragen werden.
[0014] Wie bereits erwähnt, muß eine der Zusatzinformationen 14 eine Klasse zur Ortsbeschreibung
enthalten. Wobei hier Informationen von den in der TMC-Meldung enthaltenen codierten
Ortsangaben enthalten sind. Abhängig von der Art der in der TMC-Meldung beschriebenen
Situation benötigt man für eine solche Ortsbeschreibung einen oder mehrere verschiede
Pakettypen. Die Kombination von Paketen hinsichtlich Anzahl, Typ und Reihenfolge führen
zur Bildung mehrerer verschiedener Klassen, wobei diese Klassen Pflichtangaben enthalten.
Pflichtangaben für die Ortsinformation sind beispielsweise Pakete für die Straßenbezeichnug,
für den Namen oder Kurzbezeichnung der Straße, deren Numerierung, Koordinaten, Audiobausteine
und ähnliches zu sehen. Hierdurch wird es möglich, den in codierter Form übermittelten
TMC-Daten Inhalte hinzuzufügen, die ständig zu aktualisieren sind. Für den Empfänger
bietet sich dann der Vorteil, daß der eingangs erwähnte Speicher beispielsweise bei
einem GSM Handfunk-Gerät nicht vorhanden sein muß, da die Daten zur Codierung des
TMC-Paket anschließend in der Klasse Ortsinformation mit übertragen werden. Dadurch
wird bereits eine Ausgabe der Information auf dem Display möglich. Werden zusätzlich
noch Audioinformationen übertragen, wird eine Sprachwiedergabe erreicht. Kommen zusätzlich
noch Koordinaten hinzu, können diese Koordinaten dazu verwendet werden, sofort zum
Navigationsgerät überführt zu werden, so daß eine neue Routenberechnung dadurch vereinfacht
wird. In weiteren Klassen können nun applikationsspezifische Anwendungen abgelegt
werden, beispielsweise Zusatzinformationen für spezielle Navigationssysteme Hinweise
auf Sehenswürdigkeiten oder besondere Gefahrangaben, wie starkes Gefälle, Glatteis
oder Kurve.
[0015] Der Microprozessor 6 in Figur 1 enthält zusätzlich einen Speicher 7, in den in einem
speziellen Ausführungsbeispiel der Erfindung die normierten Ereignisse abgelegt sind.
Da die normierten Ereignisse sich weniger häufig ändern als Ortsdaten, kann auch durch
die Erfindung ein gemischter Betrieb erreicht werden, indem nämlich ein Teil der notwendigen
TMC-Informationen, insbesondere die Ereignisse, wie

3 km Stau" und ähnliches in einem Speicher des Funkempfängers abgelegt wird während
andere Informationen, deren Änderung mehr wahrscheinlich ist, wie beispielsweise Ortsnamen,
übertragen werden. Dies ist jedoch nicht zwingend. Selbstverständlich ist es möglich,
gar keinen Speicher vorzusehen und auch die Ereignisse als Zusatzinformation zu übertragen,
oder aber eine komplette Ortscode- und Ereignisliste vorzuhalten und nur solche Informationen
als erweiterte Themen zur Information zu übertragen, die in der Ortscodeliste nicht
enthalten sind. Wesentlich dabei ist, daß die TMC-Meldung selbst mit der bereits genormten
TMC-Meldung kompatibel ist.
[0016] In der folgenden
Tabelle 1 sind beispielhaft verschiedene Pakettypen aufgeführt, die als Paket in einer Klasse
von Zusatzinformationen übertragen werden können.
Nr |
Paket-Typ |
Typ-Länge |
Beschreibung |
0 |
Zahl |
5 Byte |
TMC-Gruppe |
1 |
Zahl |
8 Byte |
Location: ECC+ CC+LocDB#+Locationcode (nach ALERT C) |
2 |
Zahl |
1 Byte |
Straßenklasse (Primary,Secondary,etc., codiert als 1,2,etc.) |
3 |
Str.Bezeich |
n Byte |
Straßenkennung (z.B. A,ST,etc.) |
4 |
Str.Bezeich |
n Byte |
Straßennummer (z.B.4,1204 etc.) |
5 |
Text |
n Byte |
Straßensuffix (z.B. n,old,etc.) |
6 |
Name |
n Byte |
Straßenname (z.B. Kölner Ring) |
7 |
Name |
n Byte |
1. Segmentname |
8 |
Name |
n Byte |
2. Segmentname |
9 |
Text |
n Byte |
Locationtyp (nach ENV12313-3,z.B.A1.0, P1.13.etc.) |
10 |
Text |
n Byte |
Locationtyp-Bezeichnung (z.B. Ausfahrt) |
11 |
Name |
n Byte |
Locationname (z.B. Hildesheim-Drispenstedt) |
12 |
Nummer |
n Byte |
Ausfahrtnummer(z.B. 17b) |
13 |
Text |
n Byte |
Gebietsbezeichnung (z.B. Regierungsbezirk) |
14 |
Name |
n Byte |
Gebietsname (z.B. Hannover) |
15 |
Nummer |
n Byte |
Umleitungsnummer |
16 |
Text |
n Byte |
Umleitungssuffix |
17 |
Koo |
18 Byte |
Punkt-Koordinate (WGS84) |
18 |
Koo |
36 Byte |
Koordinaten-Paar (WGS84) |
19 |
zahl |
8 Byte |
Cross-Referenz auf anderen Location-Code |
20 |
Str.Bezeich |
n Byte |
Europa-Straßen-Nummer (z.B.4 für die E4) |
21 |
Audio |
n Byte |
Audio-Datei |
22 |
Nummer |
1 Byte |
Versionsnummer (der Location-Datenbank) |
23 |
Text |
n Byte |
Freier Text |
.. |
|
|
|
24 |
|
n Byte |
Location-Listen-Zeile (zur Aktualisierung von Listen im Endgerät) |
[0017] Tabelle 2 zeigt unterschiedliche Klassenstrukturen auf.
Nr |
Pflichtpakete |
Optionale Pakete |
Beschreibung |
1 |
1,9,10,17 |
12,13 |
Gebietsmeldung |
2 |
1,2,4,7,8,17 |
3,5,6,12,13,14 19 |
Straßen-oder Segment-Meldung |
3 |
1,2,4,9,10,13,16 |
3,5,6,7 8,12,18 19 |
Punkt in Stadt |
4 |
1,2,4,7,8,9, 10,11,16 |
3,5,6,12,13,14 15,18 |
Punkt außerhalb einer Stadt |
5 |
1,2,4,9,10,13,16 |
3,5,6,12,18,19 |
2 Punkte in einer Stadt |
.. |
|
|
|
.. |
|
|
|
.. |
|
|
|
9 |
2,4,7,8,1,9, 10,11,16,1,9,10,11,16 |
3,5,6,12,14,15 18,19 |
2 Punkte, beide außerhalb einer Stadt |
.. |
|
|
|
17 |
245 |
- |
Location-Liste-Update |
.. |
|
|
|
[0018] Hier ist beispielsweise aufgeführt, daß die Klasse 1 mit bestimmten Nummern gemäß
Tabelle, sowie zusätzlich zwei optionale Pakete übertragen werden können, die jedoch
nicht zwingend sind. Ähnlich ist dies bei den übrigen Klassen zu sehen.
[0019] Im folgenden soll der Weg der Codierung einer erweiterten TMC-Meldung exemplarisch
aufgezeigt werden. Folgende Meldung ist eine typische Verkehrsfunkmeldung für eine
Störung auf einer Autobahn:

A4 Olpe Richtung Köln, zwischen Bergisch-Gladbach Moitzfeld und Bergisch-Gladbach
Bensberg 2 km stockender Verkehr".
[0020] Wird diese Verkehrsmeldung nach dem gegebenen Standard hexadezimal codiert, ergibt
sich folgende Darstellung: 08 086E 2B74. Dies wäre die Information, die nunmehr als
Verkehrsmeldung als TMC-Meldung 13 in einem Paket 23 übertragen würde. Als Klasse
für die Ortsinformation wird, aufgrund der in der Verkehrsmeldung beschriebenen Situation
im Ausführungsbeispiel am besten die Klasse 9 gemäß Tabelle 2 benutzt. Diese hat den
Aufbau, wie er in der Tabelle 3 dargestellt ist.
Tabelle 3
Klasse d. Ortsinformationen |
Pflichtpakete (Pakettypen der Ortsinformation) |
Optionale Pakete (Pakettypen der Ortsinformation |
|
9 |
2,4,7,8,1,9,10, |
3,5,6,12,14,15, |
2 Punkte, beide außerhalb einer Stadt |
11,16, |
18,19 |
1,9,10,11,16 |
Ausführung der Pflichtpakete:
[0021]
Element 2: Strassenklasse: 1
Element 4: Strassennr.: 4
Element 7: Olpe
Element 8: Köln
1. Element 1: ECC=E0, CC=D, LocDB#=1;Locationcode=2B74h
1. Element 9: P1.3
1. Element 10: Bergisch-Gladbach Moitzfeld
1. Element 11: 20
1. Element 16: 007642312,051238721
2. Element 1: ECC=E0, CC=D, LocDB#=1;Locationcode=2B73h
2. Element 9: P1.3
2. Element 10: Bergisch-Gladbach Bensberg
2. Element 11: 19
2. Element 16: 007542342,051029628
Ausführung der optionalen Pakete
Element 14: 50 (Da die U50 von Moitzfeld n. Bensberg führt)
Element 19: 40 (Da die A4 Teil der E40 ist).
[0022] Aufgrund der nun vorliegenden Informationen ist es nicht nur möglich, ein Nagivationsgerät
mit den notwendigen Daten zu übertragen, sondern die oben erwähnte Verkehrsfunkmeldung
kann ein eindeutig zurückgewonnen werden, ohne daß irgendwelche Informationen im Funkempfänger
gespeichert sein müssen.
[0023] Als Zusatzinformationen in den weiteren Feldern 15 und 16 können beispielsweise die
Ortsangaben für den Stauanfang und das Stauende, Zwischenstützpunkte oder der aktuelle
Zeitverlust übertragen werden, der sich aufgrund der maximalen Verkehrsdichte der
Straße ergibt. Weiterhin sind als zusätzliche Informationen die Ereignisklasse übertragbar,
oder nähere Beschreibungen. Anhand der Ereignisklasse ist es dann möglich, die Verkehrsmeldungen
nach verschiedenen Kriterien zu sortieren.
1. Verfahren zum Übertragen von digital codierten Verkehrsnachrichten, wobei die Verkehrsmeldungen
nach einem standardisierten Aufbau, insbesondere nach dem TMC-Verfahren, übertragen
werden, dadurch gekennzeichnet, daß den digital codierten Verkehrsmeldungen (13) ein
Header (12) vorangestellt wird und daß der digital codierten Verkehrsmeldung (13)
mindestens eine weitere Information (14, 15, 16) folgt, wobei eine dieser Informationen
(14) eine Ortsbeschreibung enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Header (12) zur Verschlüsselung
der Verkehrsnachrichten dient.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die weiteren Informationen
(14, 15, 16) in Klassen (20) aufgeteilt sind, wobei jede Klasse (20) einen Klassenbezeichner
(21) und mindestens 1 Paket (23, 24) aufweist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahl der folgenden Pakete
(23, 24) nach dem Klassenbezeichner (21) übertragen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Paket (23, 24) durch
den Typ (26) und die Daten (27) bestimmt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß durch die
Klasse die Zahl der Pflichtpakete festgelegt wird.
7. Funkempfänger zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6, mit
einem Funkempfangsteil (2) mit einer Trennvorrichtung von digitalen Daten und Sprachinformationen,
mit einer Auswerteschaltung (5) zur Auswertung digital codiert übertragener Verkehrsnachrichten,
insbesondere TMC-Nachrichten, und einer Recheneinrichtung (6) zum Auswerten der digital
empfangenen Informationen.
8. Funkempfänger nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß er nur einen Speicher (7)
für Standardtexte aufweist.