[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ermitteln von Metallteilen in einem durch
eine Rohrleitung geführten Materialstrom gemäss dem Oberbegriff von Anspruch 1. Derartige
Vorrichtungen werden insbesondere an pneumatischen Fördersystemen eingesetzt, um metallische
Fremdkörper in einem beispielsweise aus Baumwollfasern bestehenden Materialstrom zu
ermitteln und auszuscheiden, um einen möglichst hohen Grad von Materialreinheit zu
gewährleisten und um nachgeschaltete Verarbeitungsmaschinen vor Beschädigungen durch
die Metallteile zu schützen.
[0002] Durch die CH-A-685 503 ist beispielsweise eine gattungsmässig vergleichbare Vorrichtung
bekannt geworden, die mit einer stromabwärts angeordneten Ausscheidevorrichtung zusammenwirkt.
Die bekannten Detektoren bestehen dabei aus einem separaten ringförmigen Modul, das
über die zu überwachende Rohrleitung geschoben wird, wobei zwischen der Aussenseite
der Rohrleitung und dem Detektormodul ein Luftspalt verbleibt. Das Detektormodul wird
dabei auf einem separaten Sockel starr montiert, oder an der Decke mittels Trägern
aufgehängt. Gemäss einer anderen Montageart wird das ringförmige Detektormodul mittels
mehreren elastischen Puffern unmittelbar am Aussenmantel der Rohrleitung abgestützt,
wobei ebenfalls ein Luftzwischenraum verbleibt. Es wurde dabei vorausgesetzt, dass
der Luftzwischenraum zwingend erforderlich ist, damit möglichst keine an der Rohrleitung
auftretenden Vibrationen auf die Spulenanordnung übertragen werden.
[0003] Ein Nachteil der bekannten Vorrichtungen besteht allerdings darin, dass die Montage
des Detektormoduls mit einem erheblichen Aufwand verbunden ist. Im Luftspalt zwischen
Modul und Rohrleitung bilden sich Schmutzschichten, die nur mühsam entfernt werden
können. Der Luftspalt reduziert aber auch die Empfindlichkeit des Detektors und das
separate Detektormodul erhöht ganz allgemein die Herstellungskosten. Es ist daher
eine Aufgabe der Erfindung, die Vorrichtung der Eingangs genannten Art zu vereinfachen
und insbesondere ein Detektormodul zu schaffen, das kompakter aufgebaut ist, das einfacher
herzustellen ist und dessen Montage mit einem geringeren Aufwand verbunden ist. An
der Vorrichtung soll ausserdem eine verbesserte Abschirmung gegen Störeinflüsse und
eine erhöhte Empfindlichkeit erreicht werden. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss
mit einer Vorrichtung gelöst, welche die Merkmale im Anspruch 1 aufweist.
[0004] Es hat sich dabei gezeigt, dass am Rohr auftretende Störgrössen wie z.B. Vibrationen
ohne weiteres durch einfache Gegenmassnahmen wie z.B. durch eine etwas verbesserte
Abschirmung kompensiert werden können. Wenn die Spulenanordnung jedoch fest mit der
Aussenseite eines in die Rohrleitung integrierbaren Rohrabschnitts verbunden ist,
lässt sich das Detektormodul wesentlich einfacher und kostengünstiger herstellen.
Es ist dabei nur ein einziges Element zu montieren, das durch geeignete Mittel und
an der gewünschten Stelle in die Rohrleitung eingesetzt wird. Das Detektormodul wird
dabei zu einem integrierenden Bestandteil der ganzen Rohrleitung. Die Ansprechempfindlichkeit
der Spulenanordnung kann dabei noch verbessert werden, weil unnötige Abstände und
Luftzwischenräume vermieden werden.
[0005] Um bei Metallteilen, welche sich unmittelbar am Innenmantel des Rohrabschnitts bewegen
die Signalbildung zu optimieren, kann es trotzdem zweckmässig sein, die Wicklungen
der Spulenanordnung im Abstand zur Aussenseite des Rohrabschnitts anzuordnen. Die
Wicklungen bleiben dabei aber trotzdem fest mit dem Rohrabschnitt verbunden und sie
werden vorteilhaft auf der Aussenseite eines Wickelkörpers angeordnet, der seinerseits
mit dem Rohrabschnitt verbunden ist.
[0006] Bei der Herstellung des Detektormoduls können die Wicklungen mit dem Wickelkörper
verklebt werden. Der Wickelkörper kann dabei aus einem porösen, saugfähigen Material
bestehen, wobei er wenigstens an der Aussenseite mit einem Klebstoff und/oder mit
einem aushärtenden Harz durchtränkt ist. Die einzelnen Wicklungen werden dann um den
so präparierten Wickelkörper gelegt, wobei sie nach dem Aushärten des Klebstoffs oder
des Harzes fixiert sind.
[0007] Die Spulenanordnung ist vorteilhaft von einem Abschirmgehäuse aus einem elektrisch
leitenden Material, beispielsweise aus Aluminium umgeben. Dadurch wird eine Abschwächung
des durch die Spulenanordnung erzeugten Magnetfelds nach aussen erzielt. Gleichzeitig
werden durch das Abschirmgehäuse äussere Magnetfelder abgeschirmt. Das Abschirmgehäuse
hat dabei gegenüber der Breite der Spulenanordnung eine ausreichende Überlänge. Ausserdem
ist es zweckmässig, wenn das Abschirmgehäuse an beiden Enden möglichst dicht am Rohrabschnitt
anliegt.
[0008] Der Zwischenraum zwischen dem Rohrabschnitt bzw. der Spulenanordnung und dem Abschirmgehäuse
ist vorteilhaft mit einem Füllstoff, insbesondere mit einem versteifenden Kunststoffschaum
ausgefüllt. Die Spulenanordnung wird dadurch weder elektromagnetisch noch mechanisch
beeinflusst und auf der Innenseite des Abschirmgehäuses kann sich kein Kondenswasser
bilden. Besonders gute Resultate werden erreicht, wenn das Abschirmgehäuse die Spulenanordnung
auf beiden Seiten um wenigstens einen Rohrdurchmesser des Rohrabschnitts in Rohrlängsrichtung
überragt. Das ausgeschäumte Abschirmgehäuse ergibt insgesamt eine in sich starre Einheit,
was sich positiv auf die Detektorfunktion auswirkt.
[0009] Der Rohrabschnitt besteht vorteilhaft aus einem nicht metallischen vorzugsweise antistatisch
behandelten Material. Dabei kann es sich beispielsweise um ein harzgetränktes Papier
bzw. Kartonrohr handeln. Der Rohrabschnitt kann je nach der Beschaffenheit des Transportsystems
unterschiedliche Querschnitte aufweisen. Neben einem runden Querschnitt ist insbesondere
auch ein vieleckiger Querschnitt ohne weiteres möglich. Für die Integration in die
Rohrleitung ist der Rohrabschnitt an beiden Enden mit Anschlussflanschen versehen.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird
nachstehend genauer beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- eine stark vereinfachte Darstellung einer Vorrichtung als Bestandteil einer Ausscheideanlage
für Baumwollfasern,
- Figur 2
- ein Querschnitt durch eine erfindungsgemässe Vorrichtung, und
- Figur 3
- eine alternative Ausführungsform einer Vorrichtung ohne Wickelkörper.
[0011] Figur 1 zeigt den an sich bekannten Aufbau einer Vorrichtung zum Ausscheiden von
Metallteilen. Ein Materialstrom 1, beispielsweise aufgelockerte Baumwollfasern, strömt
in Pfeilrichtung a in einer Rohrleitung 2, welche Bestandteil eines pneumatischen
Fördersystems ist. An einem nicht metallischen Rohrabschnitt 6 ist ein induktiver
Metalldetektor 3 angeordnet. Dieser ist nach bekannten Funktionsprinzipien in der
Lage, metallische Teile zu ermitteln, welche durch die Rohrleitung strömen. Dabei
spielt es keine Rolle, ob diese Teile aus ferromagnetischem Material bestehen oder
nicht. Stromabwärts ist nach dem Detektor 3 eine Ausscheidevorrichtung 4 in die Rohrleitung
2 integriert. Mit Hilfe von Anschlusskonen 15 können dabei verschiedene Rohrdurchmesser
berücksichtigt werden. Die Ausscheidevorrichtung trägt einen Ausscheidebehälter 5,
in welchem ausgehend von einer Trennwand 16 ein Sieb 13 angeordnet ist. Bei Betrieb
mit nicht kontaminiertem Material ist der Ausscheidebehälter 5 durch eine Federklappe
7 und durch eine Pneumatikklappe 8 verschlossen. Die Federklappe 7 wird unter der
Einwirkung einer geeigneten Federvorrichtung in der Schliessstellung gehalten. Die
Pneumatikklappe 8 steht in Wirkverbindung mit einem Pneumatikzylinder 9, der über
eine Druckluftquelle 10 und ein Steuerventil 12 mit Druckluft beaufschlagt werden
kann.
[0012] Das Steuerventil 11 ist an eine Steuervorrichtung 12 angeschlossen, in welchem die
Signale vom Metalldetektor 3 ausgewertet werden. An der Steuervorrichtung 12 können
verschiedene Parameter, wie z.B. Ansprechschwelle, Zeitverzögerung für die Betätigung
des Pneumatikzylinders usw. eingestellt werden.
[0013] Sobald ein Metallteil den Detektor 3 passiert, wird das Steuerventil 11 aktiviert.
Der Pneumatikzylinder 9 schwenkt die Pneumatikklappe 8 aus ihrer horizontalen Öffnungstellung
in eine vertikale Schliessstellung, wobei in Folge des Staudrucks die Federklappe
7 gegen den Ausscheidebehälter 5 öffnet. Dabei folgt eine Umlenkung der Strömung in
Pfeilrichtung b durch den Ausscheidebehälter und durch das Sieb 13, wobei ersichtlicherweise
die festen Bestandteile im Ausscheidebehälter zurückgehalten werden. Die ausgeschiedenen
Baumwollfasern und das darin enthaltenen Metallteil können durch die Klappe 14 aus
dem Ausscheidebehälter 5 entnommen werden. Nach dem Ausscheidevorgang wird die Pneumatikklappe
8 wiederum zurückgestellt, bzw. bezogen auf den Ausscheidebehälter 5 geschlossen,
wodurch die Federklappe 7 unter Einwirkung der Federkraft selbständig in die Normalstellung
schwenkt.
[0014] In Figur 2 ist der Aufbau des Metalldetektors 3 genauer dargestellt. Ein nicht metallischer
Rohrabschnitt 6 ist an seinen beiden Enden mit je einem Flansch 22, 22' versehen,
damit er auf einfache Weise in die Rohrleitung 2 integriert werden kann.
[0015] Der Rohrabschnitt 6 ist über eine bestimmte Länge von einem Wickelkörper 19 beispielsweise
aus einem Schaumstoffmaterial umgeben. Es wäre aber auch denkbar, dass dieser Wickelkörper
einstückig mit dem Rohrabschnitt ausgebildet ist, beispielsweise wenn der Rohrabschnitt
aus einem Kunststoffmaterial hergestellt wird. Auf dem Wickelkörper ist eine Spulenanordnung
bestehend aus einer Erregerwicklung 17 und zwei seitlich davon angeordneten Empfängerwicklungen
18 bzw. 18' befestigt. Mit der Erregerwicklung 17 wird auf bekannte Weise ein Wechselfeld
im Detektionsbereich erzeugt. Dieses Wechselfeld bewirkt seinerseits eine induzierte
Spannung an den Empfängerwicklungen 18, 18'. Durch ein Metallteil im Materialstrom
1 wird das Wechselfeld beeinflusst und damit ein Signal ausgelöst.
[0016] Die gesamte Spulenanordnung ist von einem Abschirmgehäuse 20 z.B. aus Aluminium umgeben,
das möglichst nahtlos ausgebildet ist und das am Rohrabschnitt 6 anliegt. Sofern sich
aus herstellungstechnischen Gründen Stossnähte nicht vermeiden lassen, wird das aneinanderstossende
Material mit einer elektrisch isolierenden Schicht voneinander getrennt, damit sich
entlang der Naht keine undefinierten elektrischen Widerstände ergeben. In Rohrlängsrichtung
erstreckt sich das Abschirmgehäuse um wenigstens etwa einen Rohrdurchmesser über die
Spulenanordnung hinaus. Der Rohrabschnitt hat in der Regel eine Länge von ca. 2 Metern,
welche vom Abschirmgehäuse weitgehend ausgenützt werden kann. Die Aussenwand des Abschirmgehäuses
ist ausserdem genügend weit von der Spulenanordnung entfernt. Der Luftraum innerhalb
des Abschirmgehäuses 20 ist mit einem versteifenden Kunststoffschaum 21 ausgeschäumt.
Der gesamte Detektor 3 bildet so eine kompakte, leicht herzustellende und leicht zu
montierende Einheit.
[0017] Beim Ausführungsbeispiel gemäss Figur 3 sind die Wicklungen 17, 18, 18' der Spulenanordnung
unmittelbar auf dem Rohrabschnitt 6 angeordnet bzw. mit diesem verklebt. Der übrige
Aufbau ist gleich wie beim Ausführungsbeispiel gemäss Figur 2.
1. Vorrichtung zum Ermitteln von Metallteilen in einem durch eine Rohrleitung (2) geführten
Materialstrom (1), mit einem Detektor (3), der eine die Rohrleitung umgebende Spulenanordnung
(17, 18, 18') aufweist, mit der beim Passieren eines Metallteils ein Signal erzeugbar
ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Spulenanordnung fest mit der Aussenseite eines
in die Rohrleitung integrierbaren Rohrabschnitts (6) verbunden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wicklungen (17, 18,
18') der Spulenanordnung im Abstand zur Aussenseite des Rohrabschnitts (6) angeordnet
sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wicklungen der Spulenanordnungen
auf der Aussenseite eines Wickelkörpers (19) angeordnet sind, der mit dem Rohrabschnitt
(6) verbunden ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Wicklungen der Spulenanordnungen
mit dem Wikkelkörper (19) verklebt sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Wickelkörper
aus einem porösen, saugfähigen Material besteht und dass er wenigstens an der Aussenseite
mit einem Klebstoff und/oder einem Harz durchtränkt ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Spulenanordnung
von einem Abschirmgehäuse (20) aus einem elektrisch leitenden Material umgeben ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Abschirmgehäuse (20)
die Spulenanordnung auf beiden Seiten um wenigstens einen Rohrdurchmesser des Rohrabschnitts
(6) in Rohrlängsrichtung überragt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Abschirmgehäuse
(20) an beiden Enden am Rohrabschnitt anliegt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwischenraum
zwischen dem Rohrabschnitt bzw. der Spulenanordnung einerseits und dem Abschirmgehäuse
andererseits mit einem versteifenden Füllstoff (21), insbesondere mit einem Kunststoffschaum
ausgefüllt ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Rohrabschnitt
(6) aus einem nicht metallischen vorzugsweise antistatischen Material besteht.