[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Sicherstellung einer ausreichenden
Notbeleuchtung sowie genügender Sichtbarkeit von Alarmgebern und Instruktionsschildern
bei Stromausfall in Kabinen von Personen- und Lastenaufzügen. Eine Notbeleuchtung
ist erforderlich, weil bei Stromausfall ein Stillstand der Aufzugkabine in einer Position
erfolgen kann, in der die Passagiere nicht aussteigen können und bis zum Eintreffen
von fachmännischer Hilfe eingeschlossen bleiben.
[0002] Die meisten nationalen und internationalen Aufzugsnormen (wie z.B. EN-81) verlangen
für Aufzugsanlagen eine bei Stromausfall sich selbsttätig einschaltende Kalbinen-Notbeleuchtung,
die, von einem Akkumulator gespeist, in der Kabine für min. 1 Stunde eine minimale
Beleuchtung garantiert.
[0003] US 3,808,499 beschreibt ein Akkumulator-Notstrom-Speisegerät für Notbeleuchtungssysteme
in Aufzugkabinen mit erfindungsgemässen Funktionen wie Ladespannungsüberwachung, Ladezustandsüberwachung,
Ladegeschwindigkeitssteuerung, Stromausfallsimulation, etc. Solche oder ähnliche Notbeleuchtungssysteme
werden heute in praktisch alle Aufzugkabinen eingebaut.
[0004] Notbeleuchtungssysteme der beschriebenen Art weisen einige Nachteile auf. Um Kosten
und Einbaugewicht niedrig zu halten, ist ihre Kapazität üblicherweise auf die vorgeschriebene
minimale Leistung von 1 Watt ausgelegt, die über die Dauer von einer Stunde erbracht
werden muss. Die daraus resultierende Beleuchtungsstärke genügt zwar, um gewisse Einrichtungen
wie Alarmtaste oder Gegensprecheinrichtung betätigen zu können, ist aber oft ungenügend,
um bei entsprechend disponierten Passagieren Panikgefühle verhindern zu können. Lesen
während der Wartezeit bis zur Entpannung des Aufzugs ist praktisch unmöglich. Bei
voll besetzter Kabine ist die Lichtausbreitung aus der üblicherweise punktförmigen
Lichtquelle meist durch Passagiere gestört. Ausserdem ist nie vollständig auszuschliessen,
dass die Notbeleuchtungseinrichtung bei Stromausfall nicht funktioniert, insbesondere
da die Notlampe verhältnismässig leicht durch Vandalen funktionsunfähig gemacht werden
kann. In einer solchen Situation kann der Passagier weder die relevanten Instruktionsschilder
lesen, noch die Alarmtaste oder eine Gegensprecheinrichtung erkennen. Weitere Nachteile
sind, dass der Zustand dieser Systeme periodisch zu überprüfen ist, und dass die darin
enthaltenen Akkumulatoren aufwendig entsorgt werden müssen.
[0005] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Notbeleuchtungseinrichtung für Aufzugkabinen,
die die vorschriftsgemässen Anforderungen erfüllt und die erwähnten Nachteile nicht
aufweist.
[0006] Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass im Innenraum solcher Aufzugkabinen
an geeigneten Stellen phosphoreszierende Materialien in geeigneter Weise und genügender
Menge eingebracht sind. Diese werden während des Aufzugbetriebs durch die normale
Kabinenbeleuchtung angeregt und strahlen bei deren Ausfall die aufgenommene Energie
in Form von sichtbarem Licht wieder ab. Diese Astrahlung erfolgt so, dass die gewünschte
Lichtwirkung über die Dauer von mehr als einer Stunde erhalten bleibt. Eine erfindungsgemässe
Notbeleuchtungseinrichtung enthält grossflächige phosphoreszierende Komponenten in
Form von Kunststoffteilen, Folien oder Anstrichen (Acryl-Dispersionen), die phosphoreszierende
Pigmente, z.B. anorganisch polykristallines Zinksulfid enthalten.
[0007] Eine solche Notbeleuchtung weist im Vergleich mit dem erwähnten Stand der Technik
wesentliche Vorteile auf.
[0008] Erstens wird mit den grossflächigen phosphoreszierenden Lichtquellen eine viel regelmässigere
Ausleuchtung der Aufzugkabine erreicht, als mit den üblichen, punktförmigen 1-Watt-Notbeleuchtungslampen.
Wie bereits erwähnt, wirkt sich dies besonders dann aus, wenn die Kabine mit Passagieren
voll besetzt ist. Zweitens verläuft bei modernen Phosphoreszenzmaterialien die Abnahme
der Lichtintensität so, dass auch nach 3 Stunden noch genügend Licht abgestrahlt wird,
um keine aus Finsternis resultierende Panikgefühle aufkommen zu lassen. Ein dritter
Vorteil ist, dass eine solche Notbeleuchtung äusserst pannensicher ist, da sie verschleissfrei
funktioniert und nicht von einer Notstromversorgung abhängig ist. Die verwendeten
phosphoreszierenden Materialien lassen eine praktisch unbegrenzte Anzahl von Anregungs-
und Entladungszyklen zu. Eine periodische Überprüfung, wie sie bei Notbeleuchtungen
mit Lampe und Notstromversorgung erforderlich ist, fällt bei diesem System weg. Ein
weiterer, wesentlicher Aspekt ist, dass ein solches System von phosphoreszierenden
Komponenten weniger leicht durch Vandalen zum Ausfall gebracht werden kann, als die
üblicherweise zum Einsatz gelangenden Notbeleuchtungslampen.
[0009] Eigenen erfinderischen Gehalt weist die phosphoreszierende Ausführung von Teilen
wie Notfall-Instruktionsschild, Alarmtaste und Gegensprecheinrichtung auf. Der Vorteil
einer solchen Ausführung liegt darin, dass diese Komponenten auch nach mehreren Stunden
Stromausfall noch lesbar oder erkennbar sind, wenn die Lichtabstrahlung der als Notbeleuchtung
dienenden, grossflächigen phosphoreszierenden Komponenten dafür nicht mehr ausreicht.
[0010] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert:
Fig 1 zeigt den Innenraum einer erfindungsgemässen Personenaufzugkabine (1) mit Blick
von der Rückwand (nicht sichtbar) auf den Kabinenzugang. Eine Aufzugkabine besteht
im wesentlichen aus einem stabilen Kabinenboden (2), zwei Seitenwänden (3), einer
Rückwand, einem Kabinendach (4) mit integrierter Beleuchtungseinrichtung (5), einer
Kabinenfront (6) mit automatischer Kabinentüre (7) und einem Bedienungs- und Anzeigenpanel
(8). Als Teile der Notbeleuchtung sind in Fig. 1 folgende grossflächigen phosphoreszierende
Komponenten erkennbar: die zur im Kabinendach integrierten Beleuchtungseinrichtung
(5) gehörenden Reflektoren (9) und Lampenabdeckungen (10), welche in der Erläuterung
zu Fig. 2 näher beschrieben sind, sowie eine Leuchtfläche (11) am oberen Rand der
linken Kabinenwand, die entweder aus einer selbstklebenden phosphoreszierenden PVC-Folie
oder aus einem Anstrich mit einer phosphoreszierende Pigmente enthaltenden Dispersion
besteht. Ebenfalls in Fig. 1 dargestellt, eingebaut in das Bedienungs- und Anzeigenpanel
(8), sind die Alarmtaste (12) und die Gegensprecheinrichtung (13) mit Mikrophon (14)
und Aktivierungstaste (15), die alle mit phosphoreszierenden Schichten so markiert
sind, dass sie nach einem Stromausfall noch während mehreren Stunden erkennbar sind.
Das Instruktionsschild (16) für den Pannenfall weist entweder phosphoreszierende Schriftzeichen
auf üblichem Schild, oder übliche Schriftzeichen auf phosphoreszierendem Schild auf
und kann daher bei Stromausfall noch nach einigen Stunden gelesen werden.
Fig. 2 zeigt die bereits erwähnte, im Kabinendach integrierte Beleuchtungseinrichtung
(5) im Detail. Am Kabinendach (4) ist mit Schrauben (17) ein Reflektor (9) fixiert,
der auch als Montagebasis für die Leuchtstofflampen (18) dient. Dieser Reflektor ist
mit einem Dispersions-Anstrich beschichtet, der phosphoreszierende Pigmente enthält.
Unterhalb der Leuchtstofflampen, vom Reflektor (9) über Schnappverbindungen (19) gehalten,
sind Lampenabdeckungen (10) angebracht, die aus einem transparenten Kunststoff bestehen,
der ebenfalls phosphoreszierende Pigmente enthält. Diese Lampenabdeckungen (10) können
als Dekorationselemente mit verschiedensten Formen, z.B. als geschlossene Schale (10.1)
oder als Gitter (10.2), ausgeführt sein. Mit der hier beschriebenen Anordnung der
phosphoreszierenden Elemente in unmittelbarer Nähe der Leuchtstoffröhren wird erreicht,
dass deren phosphoreszierende Pigmente optimal angeregt werden, was für ein langdauerndes
Nachleuchten bei Stromausfall äusserst wichtig ist.
[0011] Es versteht sich von selbst, dass die vorliegende Aufzählung von möglichen Ausführungen
der phosphoreszierenden Komponenten, wie auch ihrer Anbringpositionen und Befestigungsarten
nicht abschliessend ist.
Bezugszeichenliste:
[0012]
- 1
- Aufzugkabine
- 2
- Kabinenboden
- 3
- Seitenwand
- 4
- Kabinendach
- 5
- Beleuchtungseinrichtung
- 6
- Kabinenfront
- 7
- Kabinentüre
- 8
- Bedienungs- und Anzeigepanel
- 9
- Reflektor
- 10
- Lampenabdeckung
- 11
- Phosphoreszierende PVC-Folie
- 12
- Alarmtaste
- 13
- Gegensprecheinrichtung
- 14
- Mikrophon
- 15
- Aktivierungstaste
- 16
- Instruktionsschild
- 17
- Schraube
- 18
- Leuchtstoffröhre
- 19
- Schnappverbindung
1. Kabine (1) für Aufzugsanlagen, enthaltend eine Beleuchtungseinrichtung für den Normalbetrieb
und eine Notbeleuchtung,
dadurch gekennzeichnet, dass der Kabinen-Innenraum an geeigneten Stellen phosphoreszierende
Flächen (9, 11) oder Komponenten (10) als Notbeleuchtung enthält.
2. Kabine (1) für Aufzugsanlagen nach Anspruch 1, enthaltend eine oder mehrere Alarmeinrichtungen,
dadurch gekennzeichnet, dass Bedienungselemente (12, 13, 15), die zur Alarmgebung
dienen, mit phosphoreszierenden Materialien beschichtet sind oder aus Materialien
bestehen, die phosphoreszierende Zusätze enthalten.
3. Kabine (1) für Aufzugsanlagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass für den
Pannenfall wichtige Instruktionsschilder (16) entweder phosphoreszierende Schriftzeichen
auf üblichem Schild, oder übliche Schriftzeichen auf phosphoreszierendem Schild aufweisen.
4. Kabine (1) für Aufzugsanlagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass phosphoreszierende
Flächen (11) im Innenraum aus selbstklebenden, phosphoreszierende Pigmente enthaltenden
Kunststoff-Folien bestehen.
5. Kabine (1) für Aufzugsanlagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass phosphoreszierende
Flächen (9, 11) im Innenraum einen Anstrich aufweisen, der phosphoreszierende Pigmente
enthält.
6. Kabine (1) für Aufzugsanlagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ihre Beleuchtungseinrichtung
über den Leuchtstoffröhren (18) einen Reflektor (9) aufweist, der aus phosphoreszierenden
Kunststoff-Folien besteht oder mit einem Anstrich versehen ist, der phosphoreszierende
Pigmente enthält.
7. Kabine (1) für Aufzugsanlagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ihre Beleuchtungseinrichtung
unterhalb der Leuchtstoffröhren (18) Lichtgitter (10) oder transparente Verschalungen
aufweist, die aus Materialien hergestellt oder mit Anstrichen versehen sind, die phosphoreszierende
Pigmente enthalten.