[0001] Die Erfindung betrifft eine Bohle gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Bei einer Einbaubohle gemäß EP-A-493 889 (Fig. 1 und 2) wird als eine der Führungseinrichtungen
der Ausziehbohle der grundbohlenfeste Basisabschnitt einer Teleskoprohranordnung benutzt,
deren ausschiebbarer Endabschnitt an der Außenwange der Ausziehbohle befestigt ist.
Als zweite von der ersten quer zur Ausziehrichtung beabstandete Führungseinrichtung
dient eine an der Tragstruktur für die Ausziehbohle befestigte Führungsleiste, die
in eine an der äußeren Grundbohlenwange befestigte Drehmomentstütze eingreift. Die
Drehmomentstütze nimmt Torsionsmomente der Ausziehbohle um die erste Führungseinrichtung
auf Der Basisabschnitt der ersten Führungseinrichtung ist in der äußeren Grundbohlenwange
und in einer nahe der Längsmitte der Grundbohle integrierten inneren Grundbohlenwange
befestigt. Zur innenseitigen Abstützung der Ausziehbohle umgreift die Schiebeführung
den Basisabschnitt, derart, dass sie zwischen den Innenseiten der beiden Grundbohlenwangen
verfahren kann. Die Schiebeführung ist mit der Tragstruktur der Ausziehbohle verbunden
und steht sogar über die zur Grundbohlenlängsmitte weisende Stirnseite vor. Der Antrieb
der Ausziehbohle ist ein Hydraulikzylinder, der an der inneren Grundbohlenwange abgestützt
ist und an der äußeren Ausziehbohlenwange angreift. Aufgrund der Wandstärken der Grundbohlenwangen,
der im Abstand von der Grundbohlenlängsmitte positionierten inneren Grundbohlenwange
und der Stärke der Schiebeführung ist der zur Verfügung stehende Ausfahrhub kürzer
als die halbe Grundbohlenlänge. Da bei eingefahrenen Ausziehbohlen eine behördlich
vorgeschriebene Transportbreite nicht überschritten werden darf, lässt sich mit dem
nutzbaren Ausfahrhub die Transportbreite der Bohle durch die Ausziehbohlen nicht ganz
verdoppeln.
[0003] Bei einer aus dem Firmenprospekt "für jede Aufgabe die richtige Einbaubohle", der
Fa. Joseph Vögele AG, D-6846 Mannheim, DE, Registriernummer 2400/10/2.97, S. 12 und
13, bekannten Einbaubohle dient als eine Führungseinrichtung für die Ausziehbohle
eine in der Grundbohle befestigte Teleskoprohranordnung, deren freies, ausfahrbares
Ende mit der Außenwange einer Tragstruktur der Ausziehbohle gekoppelt ist. Eine zweite
Führungseinrichtung wird durch eine an der Rückseite der Tragstruktur angeordnete
Führungsleiste und eine an der äußeren Grundbohlenwange befestigte, an der Führungsleiste
angreifende Drehmomentstütze gebildet. Innenseitig ist die Tragstruktur der Ausziehbohle
mit einer Schiebeführung abgestützt, die als weitere Führungseinrichtung den Basisabschnitt
der Teleskoprohranordnung nutzt und zwischen den Grundbohlenwangen hin- und herverfahrbar
ist. Da der nutzbare Verfahrhub kürzer ist als die halbe Grundbohlen- oder Transportbreite,
lässt sich die Grundbreite bei ausgefahrenen Ausziehbohlen nicht ganz verdoppeln.
[0004] Anwenderseitig werden in zunehmendem Maß Bohlen gefordert, die es ermöglichen, die
Grund- oder Transportbreite tatsächlich weitestgehend zu verdoppeln. Bei einer Einbaubohle
gemäß DE-A-198 27 902 ist die Schiebeführung auf einer zusätzlichen Schiebeführung
und mit dieser durch die äußere Grundbohlenwange hindurch verstellbar.
[0005] Ferner sind Einbaubohlen bekannt, bei denen entweder die Grundbohle oder die Ausfahrbohle
einen zusätzlich teleskopierbaren Abschnitt aufweist, der es ermöglicht, die doppelte
Grund- oder Arbeitsbreite der Grundbohle und die geforderte Transportbreite einzustellen.
[0006] Da die Arbeitsbreite des Glättbleches der Ausziehbohle, die an der verfahrbaren Tragstruktur
angebracht wird, maximal die halbe Arbeitsbreite des Glättbleches der Grundbohle betragen
kann, würde bei dem großen Ausfahrhub solcher Einbaubohlen keine für die Oberflächenqualität
der Straßendecke wichtige Überlappung in Ausfahrrichtung zwischen den Glättblechen
vorliegen. Zur Lösung dieses Problems ist es bekannt, das Glättblech der Ausziehbohle
mit über deren Stirnseite vortretenden Vorsprüngen zu versehen, die in der ausgefahrenen
Stellung die Überlappung erzeugen. Damit die Ausfahrbohlen dennoch weit genug einfahrbar
sind, sind diese Vorsprünge an den Glättblechen beider Ausfahrbohlen in Arbeitsfahrtrichtung
zueinander versetzt, so dass sie in der voll eingefahrenen Stellung der Ausziehbohlen
nach Art einer Verzahnung ineinandergreifen.
[0007] Weiterer Stand der Technik ist enthalten in GB 2 024 900 A und EP 0 686 729 A.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bohle der eingangs genannten Art zu
schaffen, die es auf andere und baulich einfache Weise gestattet, die Grund- oder
Transportbreite der Grundbohle mit den Ausziehbohlen weitestgehend zu verdoppeln oder
sogar zu überschreiten. Wichtig ist diesbezüglich ferner, die bewährte stabile innenseitige
Abstützung der Ausziehbohle wie bei den eingangs erwähnten Bohlenkonzepten mit begrenztem
Ausfahrhub beizubehalten.
[0009] Die gestellte Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0010] Mit dem Kunstgriff, die Schiebeführung der Tragstruktur der Ausziehbohle bei eingefahrener
Ausziehbohle über die Längsmitte der Grundbohle hinweg in die gegenüberliegende Grundbohlenhälfte
zu verlagern, lässt sich der nutzbare Ausfahrhub deutlich verlängern. Trotz des großen,
möglichen Ausfahrhubs bleibt jedoch die Tragstruktur und damit die Ausziehbohle innenseitig
innerhalb der Grundbohle in bewährter Weise stabil abgestützt. Da die Schiebeführung
beim Ausfahren der Ausziehbohle weit genug hinter der Ausziehbohle zurückbleibt, kann
die Ausziehbohle weiter ausgefahren werden, ehe die Schiebeführung in eine durch die
Innenseite der äußeren Grundbohlenwange definierte Endlage gelangt. Dann ist jedoch
die Grundbreite schon verdoppelt oder sind die Ausziehbohlen sogar noch weiter ausgefahren.
[0011] Gemäß Anspruch 2 sind die Führungseinrichtungen und die Schiebeführungen versetzt,
damit die beiden Schiebeführungen aneinander vorbeifahren können.
[0012] Gemäß Anspruch 3 erstreckt sich die Führungseinrichtung für die Schiebeführung bis
in die gegenüberliegende Grundbohlenhälfte hinein, damit die Schiebeführung über den
gesamten Verfahrhub ordnungsgemäß abgestützt bleibt.
[0013] Gemäß Anspruch 4 sind zwei bewährte Führungseinrichtungen für die Ausziehbohle vorgesehen,
deren Wirklängen auf den vergrößerten Ausfahrhub abgestimmt sind.
[0014] Bei der Ausführungsform von Anspruch 5 dient der Basisabschnitt der Teleskoprohranordnung,
die die eine Führungseinrichtung für die Ausziehbohle bildet, gleichzeitig auch als
Führungseinrichtung für die Schiebeführung, die dadurch keine eigene Führungseinrichtung
benötigt. Allerdings sind die beiden Teleskoprohranordnungen quer zur Ausziehrichtung
zueinander versetzt, um die Schiebeführungen bei der Verstellung in die voll eingezogene
Stellung aneinander vorbeifahren zu lassen.
[0015] Alternativ ist gemäß Anspruch 6 zusätzlich zu der als Teleskoprohranordnung ausgebildeten
Führungseinrichtung für die gesamte Ausziehbohle für die Schiebeführung eine in der
Grundbohle, vorzugsweise zwischen deren Wangen, festgelegte Führungsstange oder ein
Führungsrohr vorgesehen. Die Teleskoprohranordnung führt und stützt hauptsächlich
die Ausziehbohle über deren Außenwange. Die Führungsstange führt und stützt die Ausziehbohle
über die Schiebeführung. Da diese beiden Führungseinrichtungen beabstandet sind, werden
damit auch Kipp- oder Verdrehmomente der Ausziehbohle aufgenommen.
[0016] Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 7 ist zusätzlich zu den beiden Führungseinrichtungen
der Ausziehbohle eine dritte Führungseinrichtung in Form der in die Drehmomentstütze
eingreifenden Führungsleiste vorgesehen.
[0017] Gemäß Anspruch 8 ist der die Führungseinrichtung für die Schiebeführung abstützende
Teil der inneren Grundbohlenwange über die Längsmitte der Grundbohle hinweg in die
gegenüberliegende Grundbohlenhälfte verlagert, damit die Führungseinrichtung die Schiebeführung
über den gesamten Verfahrhub abstützt.
[0018] Zweckmäßig ist gemäß Anspruch 9 an diesem bis in die andere Grundbohlenhälfte verlagerten
Teil der inneren Grundbohlenwange eine Aufnahme für den Antrieb der Ausziehbohle angeordnet.
Der Antrieb kann ein Hydraulikzylinder mit langem Hub sein, oder ein Pneumatikzylinder,
ein Zahnstangenantrieb oder dgl.
[0019] Gemäß Anspruch 10 sind die Führungseinrichtungen für die Schiebeführung in Hochrichtung
zueinander versetzt, damit bei beiden Ausziehbohlen in etwa gleichartige Abstützverhältnisse
vorliegen.
[0020] Gemäß Anspruch 11 ist der Abstand zwischen der Führungsstange und der Drehmomentstütze
größer als der Abstand zwischen der Führungsstange und der Teleskoprohranordnung,
um Drehmomente der Ausziehbohle mit möglichst großem Hebelarm aufnehmen zu können.
[0021] Gemäß Anspruch 12 ist alternativ der Antrieb in eine der Führungseinrichtungen integriert,
um Platz zu sparen und gegebenenfalls die Anzahl der Komponenten zu verringern.
[0022] Gemäß Anspruch 13 weisen die Tragstrukturen der Ausziehbohlen stirnseitig offene
Einfahrvertiefungen für die jeweils andere Schiebeführung auf.
[0023] Gemäß Anspruch 14 ist an jeder Ausziehbohle eine stufenlos verfahrbare Zusatzausziehbohle
abnehmbar angebracht. Mit den Zusatzausziehbohlen lassen sich Arbeitsbreiten einstellen,
die wesentlich mehr als das Doppelte der Grund- oder Transportbreite der Grundbohle
betragen. Für den Fall, dass keine derart großen Arbeitsbreiten benötigt werden, lassen
sich die Zusatzausziehbohlen einfach abbauen. Dieses Konzept hat eigenständige erfinderische
Bedeutung und ist nicht an das Konzept einer Bohle gebunden, die mit den Ausziehbohlen
weitestgehend die doppelte Grundbreite einstellen läßt.
[0024] Gemäß Anspruch 15 weist jede Zusatzausziehbohle einen eigenen Verschiebeantrieb auf,
der zweckmäßigerweise an die Antriebsquelle bzw. Steuerung der Bohle, bzw. des Straßenfertigers,
anschließbar ist.
[0025] Gemäß Anspruch 16 weist die Zusatzausziehbohle eine eigene Höhenverstellung auf,
um eine Anpassung an die jeweilige Einstellung der Grundbohle bzw. der Ausziehbohlen
vornehmen zu können, und lässt sich der Flansch einfach am Bohlenkörper oder an der
Tragstruktur der Ausziehbohle befestigen. Die entsprechenden Befestigungspunkte an
der Ausziehbohle können grundsätzlich vorgefertigt sein und werden bei Bedarf zum
Anbau der Zusatzausziehbohle benutzt.
[0026] Anhand der Zeichnung werden Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- einen schematischen Horizontalschnitt einer Bohle, wobei in der linken Hälfte der
Fig. die Ausziehbohle voll ausgefahren, in der rechten Hälfte der Fig. hingegen voll
eingefahren ist,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht in Blickrichtung II in Fig. 1, wobei die eigentlichen Bohlenkörper
der Grundbohle und der Ausziehbohlen weggelassen sind,
- Fig. 3A + B
- Detailansichten, ähnlich Fig. 1, der linken Grundbohlenhälfte mit der Tragstruktur
der linken Ausziehbohle, in einem Horizontalschnitt und einer Ansicht in der Schnittebene
III-III in Fig. 3A,
- Fig. 4A + B
- einen Horizontalschnitt und eine Ansicht in der Ebene IV-IV in Fig. 4A der rechten
Grundbohlenhälfte mit daran angeordneter Tragstruktur einer voll eingezogenen Ausziehbohle,
und gestrichelt eine an der Tragstruktur der Ausziehbohle abnehmbar angeordnete Zusatzausziehbohle,
und
- Fig. 5
- eine Schemaansicht einer weiteren Ausführungsform, in einer Ansichtsrichtung wie in
Fig. 2, wobei gestrichelt eine Detailmodifikation angedeutet ist.
[0027] Eine Bohle B mit variabler Arbeitsbreite, insbesondere eine Einbaubohle oder Aufraubohle,
die in konventioneller Weise an einen Straßenfertiger (nicht gezeigt) anschließbar
ist, besteht in Fig. 1 aus einer Grundbohle G und zwei Ausziehbohlen A.
[0028] Die Grundbohle G besteht aus zwei Grundbohlenhälften H
L und H
R, die in der Längsmitte m der Grundbohle B auf nicht im Detail dargestellte Weise
miteinander verbunden und gegebenenfalls relativ zueinander verstellbar bzw. abknickbar
sind. Die Grundbohle G könnte auch einteilig sein. Die Grundbohle G definiert mit
ihren gestrichelt angedeuteten Glättblechen 1 eine Grundbohlen- oder Transportbreite
b
G, die, behördlichen Vorschriften entsprechend, z.B. maximal ca. 2,55 m beträgt. Jede
Ausziehbohle A ist mit ihrem gestrichelt angedeuteten Glättblech 2 etwa halb so lang
wie die Grundbohle G. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Glättblechbreite b
A der Ausziehbohle annähernd gleich der halben Grundbohlenbreite b
G/2.
[0029] Die Grundbohle G hat in jeder Grundbohlenhälfte H
L, H
R eine innere Grundbohlenwange 3 und eine äußere Grundbohlenwange 4, die in zur Arbeitsfahrtrichtung
parallelen Ebenen stehen und durch nicht näher hervorgehobene Bauteile miteinander
starr verbunden sind. In den Grundbohlenwangen 3, 4 ist eine erste Führungseinrichtung
F1 für die Ausziehbohle A festgelegt, und zwar in der gezeigten Ausführungsform eine
Teleskoprohranordnung 5, 6, 7 aus drei Abschnitten, wobei der Basisabschnitt 5 in
den Grundbohlenwangen 3, 4 befestigt ist, während sich die Abschnitte 6 und 7 ausfahren
lassen und der Abschnitt 7 mit einer äußeren Ausziehbohlenwange 8 verbunden ist. Ein
Teil 9 der inneren Grundbohlenwange 3 jeder Grundbohlenhälfte H
L, H
R ist gegenüber der zugehörigen Grundbohlenwange 3 über die Längsmitte m der Grundbohle
G hinweg in die gegenüberliegende Grundbohlenhälfte verlagert, d.h. greift über die
Längsmitte m hinweg. In Fig. 1 ist nur der zur inneren Grundbohlenwange 3 der Grundbohlenhälfte
H
L gehörige Teil 9 mit einem Bezugszeichen versehen. Die beiden Teile 9 der Grundbohlenhälften
H
L, H
R sind nämlich hier in Hochrichtung zueinander versetzt, d.h. der in Fig. 1 mit dem
Bezugszeichen versehene Teil 9 liegt in Blickrichtung auf die Zeichnungsebene hinter
dem entsprechenden und mit keinem Bezugszeichen versehenen, entsprechenden Teil der
anderen Grundbohlenhälfte H
R.
[0030] An dem Teil 9 und der äußeren Grundbohlenwange 4 jeder Grundbohlenhälfte H
L, H
R ist eine weitere Führungseinrichtung F
2 befestigt, und zwar eine Führungsstange oder ein Führungsrohr 10, die für die innenseitige
Abstützung und Führung der Ausziehbohle A verantwortlich ist. Ferner ist eine dritte
Führungseinrichtung F
3 für die Ausziehbohle A vorgesehen, die aus einer an einer kastenförmigen Tragstruktur
12 für die Ausziehbohle A rückseitig angebrachten Führungsleiste 11 und einer an der
äußeren Grundbohlenwange 4 angebrachten, die Führungsleiste 11 fassenden Drehmomentstütze
13 besteht. Die Führungsleisten 11 an beiden Tragstrukturen 12 sind in Hochrichtung
zueinander versetzt, so dass sie in den voll eingefahrenen Stellungen (rechte Hälfte
von Fig. 1) der Ausziehbohlen aneinander vorbeigreifen. Sie sind den vergrößerten
Anfahrhüben entsprechend lang ausgebildet.
[0031] An der Tragstruktur 12 für jede Ausziehbohle A ist an deren zur Längsmitte m weisendem
Endbereich eine Schiebeführung S angebracht, die z.B. aus einer massiven Platte 14
und einer Schiebehülse 15 besteht. Die Schiebehülse 15 umgreift die Führungsstange
10 und ist an dieser geführt und abgestützt. Die Schiebeführungen S beider Tragstrukturen
12 sind in Hochrichtung (Fig. 1 in Blickrichtung auf die Zeichnungsebene) zueinander
versetzt, entsprechend der Versetzung zwischen den zweiten Führungseinrichtungen F
2. Jede Schiebeführung S ist derart an der Tragstruktur 12 angebracht, dass sie in
der voll eingefahrenen Stellung (Fig. 1 rechte Hälfte) über die Längsmitte m der Grundbohle
G hinweg bis in die gegenüberliegende Grundbohlenhälfte verlagert ist. In dieser Stellung,
in der beide Schiebeführungen S aneinander vorbei in die jeweils gegenüberliegenden
Grundbohlenhälften gefahren sind, können die Schiebehülsen 15 an den Teilen 9 zum
Anschlag kommen. Angrenzend an jede Schiebeführung S ist in der Tragstruktur 12 eine
zur Stirnseite offene Einfahrvertiefung 16 vorgesehen, in die die Schiebeführung S
der jeweils anderen Tragstruktur eintreten kann.
[0032] Im Übergangsbereich von jeder inneren Grundbohlenwange 3 zum in die andere Grundbohlenhälfte
verlagerten Teil 9 sind Halterungen 17 für ein Ende einer Führungsstange 10 vorgesehen.
Ferner ist an jedem Teil 9 eine Aufnahme 18 für einen bei 19 mit der Außenwange 8
der Ausziehbohle A verbundenen Antrieb 20 vorgesehen. Die Antriebe 20 sind ebenfalls
in Hochrichtung zueinander versetzt und können Hydraulikzylinder, Zahnstangenantriebe,
elektrischen Antriebe, pneumatischen Antriebe oder dgl. sein.
[0033] Aufgrund der damit geschaffenen Voraussetzung der Verlagerung der Schiebeführungen
S von ihren zugehörigen Grundbohlenhälften in die jeweils gegenüberliegenden Grundbohlenhälften
H
L, H
R kann jede Schiebeführung S einen Ausfahrhub ausführen, der größer ist als der Abstand
zwischen den Grundbohlenwangen 4, 3, 8 und der mindestens so groß ist wie oder größer
ist als die halbe Grundbohlenbreite b
G/2, ehe die Schiebeführung, z.B. mit der Führungshülse 15, an der Innenseite der äußeren
Grundbohlenwange 4 zur Anlage kommt.
[0034] Eine bei X angedeutete Überlappung zwischen den Glättblechen 1, 2 kann dadurch eingehalten
werden, dass die Glättbleche 1 der Grundbohle G jeweils nach außen über die äußeren
Grundbohlenwangen 4 vorspringen. Es ist denkbar, die Ausziehbohlen A so weit auszufahren,
dass keine Überlappung mehr vorliegt. In der voll eingefahrenen Stellung (Fig. 1,
rechte Hälfte) liegen die an den äußeren Grundbohlenwangen 4 anliegenden äußeren Ausziehbohlenwangen
8 innerhalb der Grundbreite, die z.B. durch die Arbeitsbreite der Glättbleche 1 definiert
ist.
[0035] In der Ansicht von Fig. 2 der Grundbohlenhälfte H
L ist erkennbar, dass die Führungseinrichtung F
1, deren Abschnitt 7 an der äußeren Ausziehbohlenwange 8 befestigt ist, in Hochrichtung
in etwa in der Mitte zwischen den beiden zweiten Führungseinrichtungen F
2 und den beiden Antrieben 20 positioniert ist, und dass der Abstand zwischen der ersten
Führungseinrichtung F
1 und der zweiten Führungseinrichtung F
2 kleiner ist als der Abstand zwischen der zweiten Führungseinrichtung F
2 und der dritten Führungseinrichtung F
3. Die beiden Schiebeführungen S sind durch ausgezogene Linien hervorgehoben, die jedoch
dünner sind als die Umrisslinien der äußeren Grundbohlenwange 4.
[0036] Fig. 2 zeigt, dass die äußere Grundbohlenwange 4 oben über die Tragstruktur 12 hinweggreift
und die Drehmomentstütze 13 trägt, in welche die an der Rückseite der Tragstruktur
12 befestigte Führungsleiste 11 eingreift. Die Tragstruktur 12 der Ausziehbohle A
weist unterseitig eine Sockelplatte 21 auf, an der über einstellbare Halterungen 22
der in Fig. 2 nicht gezeigte Ausziehbohlenkörper befestigt wird. Ein sich nach unten
erstreckender Abschnitt 23 der äußeren Grundbohlenwange 4 dient zum Anbringen des
ebenfalls nicht gezeigten Grundbohlenkörpers.
[0037] Die Fig. 3A, 3B und 4A, 4B verdeutlichen in Einzeldarstellungen nochmals die bauliche
Ausgestaltung jeweils einer Grundbohlenhälfte H
L, H
R, die in der Längsmitte m voneinander getrennt gezeigt sind. Es ist deutlich zu erkennen,
dass in der voll eingefahrenen Stellung jeder Ausziehbohle A die jeweilige Schiebeführung
14 deutlich jenseits der Längsmitte m steht und, z.B. am Teil 9, abgefangen ist. Die
in Fig. 3A hervorgehobenen Einfahrvertiefung 16 für die Schiebeführung 5 der anderen
Ausziehbohle A befindet sich oberhalb der Platte 14 der Schiebeführung S der Ausziehbohle
A der Grundbohlenhälfte H
L, während die entsprechende Einfahrvertiefung 16 in Fig. 4A nur gestrichelt gezeigt
ist, da sie sich unterhalb der Plane 14 der Schiebeführung S in der Tragstruktur 12
befindet.
[0038] In den Fig. 3B, 4B ist zu sehen, dass Ausschnitte 24 in der Tragstruktur 12 das Eindringen
der jeweiligen Aufnahme 18 am Teil 9 der anderen Grundbohlenhälfte zulassen. Ferner
ist aus dem Vergleich der Fig. 3B, 4B zu ersehen, wie weit die Führungsleisten 11
in Hochrichtung zueinander versetzt sind.
[0039] In Fig. 4A ist gestrichelt eine Zusatzausziehbohle Z angedeutet, die abnehmbar auf
der Tragstruktur 12 der Ausziehbohle A anbringbar ist. Alternativ ist eine Befestigung
an einem Verbreiterungsflansch des Ausziehbohlenkörpers mit Abstützung der Zusatzverschiebeeinrichtung
am bestehenden Ausziehbohlenkörper denkbar. Eine solche Zusatzausziehbohle Z, die
an jeder der beiden Ausziehbohlen A anbringbar ist, ist stufenlos ausfahr- und einfahrbar
und ermöglicht die Einstellung einer Arbeitsbreite, die deutlich größer ist als die
doppelte Grund- oder Transportbreite der Grundbohle G. In der Tragstruktur 12 jeder
Ausziehbohle A sind Befestigungsstellen 25 vorgesehen, die zum Festlegen eines Flansches
26 der Zusatzausziehbohle Z mittels nicht gezeigter Befestigungselemente dienen. Diese
Komponenten bilden eine lösbare Verbindungseinrichtung V für die Zusatzausziehbohle
Z. Diese besitzt ein Gehäuse 27, in dem ihr Verschiebeantrieb 28 gelagert ist, mittels
dessen sich ein Bohlenkörper 29 aus der gezeigten, voll eingezogenen Stellung nach
rechts ausfahren lässt. Ferner besitzt die Zusatzausziehbohle Z eine eigenen Höheneinstellvorrichtung
T, um das nicht gezeigte Glättblech der Zusatzausziehbohle Z in Anpassung an die Einstellungen
der Glättbleche 1,2 der Ausziehbohlen A bzw. der Grundbohle G einstellen zu können.
[0040] In Fig. 5 ist schematisch eine weitere Ausführungsform einer Bohle angedeutet, bei
der die Tragstruktur 12 für jede Ausziehbohle A mittels der Schiebeführung S direkt
an der Führungseinrichtung F
1 bzw. deren Basisabschnitt 5 verschiebbar geführt wird. Die Führungseinrichtung F
1 übernimmt hierbei die Aufgabe der in Fig. 1 gezeigten zweiten Führungseinrichtung
F
2, die dadurch entfallen kann. Als weitere Führungseinrichtung ist für jede Ausziehbohle
die dritte Führungseinrichtung F
3 in großem Abstand von der ersten Führungseinrichtung F
1 vorgesehen. Damit die Schiebeführungen S beider Ausziehbohlen aneinander vorbei in
die jeweils gegenüberliegende Grundbohlenhälfte einfahren können, sind die beiden
ersten Führungseinrichtungen F
1 in beiden Grundbohlenhälften in Hochrichtung zueinander versetzt.
[0041] Für den Fall, dass die dritten Führungseinrichtungen F
3 nicht vorgesehen werden, könnten im Unterschied zur Darstellung der Fig. 5 die in
Fig. 1 gezeigten zweiten Führungseinrichtungen F
2 zum Führen der Schiebeführungen S benutzt werden, so dass die Ausziehbohlen bzw.
deren Tragstrukturen 12 mit ihren Kipp- oder Drehmomenten an den Führungseinrichtungen
F
1 und F
2 abgestützt sind.
[0042] Bei den beschriebenen Ausführungsformen sind die Führungseinrichtungen und die Antriebe
in Hochrichtung der Bohle zueinander versetzt. Es ist denkbar, die Führungseinrichtungen
und/oder die Antriebe in Horizontalrichtung oder in schrägen Richtungen im Raum zueinander
zu versetzen, um den in der Bohle zur Verfügung stehenden Innenraum optimal zu nützen.
Ferner ist in den vorhergehenden Ausführungsformen die Schiebeführung S mit einer
Führungshülse 15 ausgestattet, die zylindrischen Führungskontakt hat. Anstelle einer
solchen Führungshülse 15 könnten auch andere Führungselemente benutzt werden, da es
im wesentlichen nur darauf ankommt, die Tragstruktur 12 der Ausziehbohle in horizontaler
und/oder vertikaler Richtung abzustützen, insbesondere wenn ohnedies zwei weitere
Führungseinrichtungen vorgesehen sind. Es wäre auch möglich, einen Fortsatz oder ein
Gleitkissen der Platte 14 in ein U-Profil eingreifen oder ein klammerartiges Profil
eine Führungsstange außen zumindest an zwei Seiten übergreifen zu lassen. Da ein sehr
großer Ausfahrhub für die Schiebeführungen S zur Verfügung steht, könnten Anschläge
zur Hubbegrenzung vorgesehen werden, gegebenenfalls mit elastischen Auflagen, die
die beiden Endlagen jeder Ausziehbohle schonend definieren.
1. Bohle, insbesondere Einbau- oder Aufraubohle, für einen Straßenfertiger, bestehend
aus einer zwei außenliegende Grundbohlenwangen (4) aufweisenden Grundbohle (G) und
zwei an der Grundbohle geführten, über Antriebe (20) seitlich verfahrbaren, sich jeweils
annähernd über die halbe Arbeitsbreite (bG/2) der Grundbohle erstreckenden Ausziehbohlen (A), mit mehreren, grundbohlenfesten
Führungseinrichtungen (F1, F2, F3) für jede Ausziehbohle (A), und mit wenigstens einer
mit der jeweiligen Ausziehbohle (A) verbundenen Schiebeführung (S), die zum innenseitigen
Abstützen der Ausziehbohle an einer der Führungseinrichtungen bis zur Innenseite der
äußeren Grundbohlenwange (4) verfahrbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass in der voll eingefahrenen Stellung der Ausziehbohle (A) die Schiebeführung (S)
bis über die Längsmitte (m) der Grundbohle (G) in die gegenüberliegende Grundbohlenhälfte
(HR, HL) eingreift.
2. Bohle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die grundbohlenfesten Führungseinrichtungen (F2, F1) für die Schiebeführungen (S) in den beiden Grundbohlenhälften (HR, HL) und die beiden Schiebeführungen (S) quer zur Ausziehrichtung derart versetzt sind,
dass die beiden Schiebeführungen zu ihren voll eingefahrenen Stellungen aneinander
vorbeifahrbar sind.
3. Bohle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich die grundbohlenfeste Führungseinrichtung (F2, F1) für die Schiebeführung (S) aus der einen Grundbohlenhälfte (HR, HL) über die Längsmitte (m) der Grundbohle (G) hinweg in die gegenüberliegende Grundbohlenhälfte
erstreckt.
4. Bohle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Führungseinrichtung (F1) für die Ausziehbohle (A) eine Teleskoprohranordnung (5, 6, 7) ist, die mit einem
Basisabschnitt (5) in der Grundbohle (G) angebracht und mit einem Teleskopabschnitt
(7) mit der Ausziehbohle (A) verbunden ist, und dass als weitere Führungseinrichtung
(F3) der Ausziehbohle (A) wenigstens eine zur Teleskoprohranordnung parallele und quer
zur Ausziehrichtung davon beabstandete Führungsleiste (11) der Ausziehbohle (A) in
eine grundbohlenfeste, vorzugsweise an der äußeren Grundbohlenwange (4) vorgesehene,
Drehmomentstütze (13) eingreift.
5. Bohle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Basisabschnitt (5) jeder Teleskoprohranordnung gleichzeitig die Führungseinrichtung
(F1) für die Ausziehbohle (A) und für deren Schiebeführung (S) bildet, und dass die Teleskoprohranordnung
(5, 6, 7) in der einen Grundbohlenhälfte (HR) quer zur Ausziehrichtung gegenüber der Teleskoprohranordnung in der anderen Grundbohlenhälfte
(HL) versetzt ist.
6. Bohle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Führungseinrichtung (F1) für die Ausziehbohle (A) eine Teleskoprohranordnung (5, 6, 7) ist, die mit einem
Basisabschnitt (5) in der Grundbohle (G) angebracht und mit einem Teleskopabschnitt
(7) mit der Ausziehbohle (A) verbunden ist, und dass als Führungseinrichtung (F2) für die Schiebeführung (S) eine in der Grundbohle (G) festgelegte Führungsstange
(10), vorzugsweise ein Führungsrohr, dient.
7. Bohle nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass als weitere Führungseinrichtung (F3) der Ausziehbohle (A) eine zur Führungsstange (10) parallele und quer zur Ausziehrichtung
davon beabstandete Führungsleiste (11) der Ausziehbohle (A) in eine grundbohlenfeste,
vorzugsweise an der äußeren Grundbohlenwange (4) vorgesehene, Drehmomentstütze (13)
eingreift.
8. Bohle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Grundbohlenhälften (HR, HL) jeweils innere und äußere Wangen (3, 4) aufweisen und verstellbar miteinander verbunden
sind, und dass ein die Führungseinrichtung (F2) für die Schiebeführung (S) abstützender Teil (9) der inneren Grundbohlenwange (3)
über die Längsmitte (m) der Grundbohle (G) hinweg in die gegenüberliegende Grundbohlenhälfte
verlagert ist.
9. Bohle nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Teil (9) jeder inneren Grundbohlenwange (3) eine Aufnahme (18) für den
Antrieb (20), vorzugsweise einen Hydraulikzylinder, der an dieser Grundbohlenhälfte
angeordneten Ausziehbohle (A) vorgesehen ist, und dass die beiden Teile (9) quer zur
Ausziehrichtung gegeneinander versetzt sind.
10. Bohle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungseinrichtungen (F1, F2) für die Schiebeführungen (S) in Hochrichtung zueinander versetzt sind.
11. Bohle nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der quer zur Ausziehrichtung gesehene Abstand zwischen der Führungsstange (10)
und der Teleskoprohranordnung (5, 6, 7) kleiner ist als der Abstand zwischen der Drehmomentstütze
(13) und der Führungsstange (10).
12. Bohle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (20) in eine der Führungseinrichtungen (F1, F2), vorzugsweise in die Teleskoprohranordnung (5, 6, 7), integriert ist.
13. Bohle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schiebeführungen (S) mit einer kastenförmigen Tragstruktur (12) verbunden
ist, an der unterseitig ein Bohlenkörper der Ausziehbohle (A) anbringbar ist, und
dass die Tragstruktur (12) in ihrem zur Grundbohlenmitte (m) weisenden Endbereich
eine stirnseitige offene Einfahrvertiefung (16) für die jeweils andere Schiebeführung
(3) aufweist.
14. Bohle, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an jeder Ausziehbohle (A) bzw. deren Tragstruktur (12) eine stufenlos verfahrbare
Zusatzausziehbohle (Z) mittels einer lösbaren Verbindungseinrichtung (V) abnehmbar
angebracht ist.
15. Bohle, nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusatzausziehbohle (Z) einen hydraulischen, motorischen oder elektromotorischen
Verschiebeantrieb (28) enthält.
16. Bohle nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusatzausziehbohle (Z) mittels wenigstens eines Flansches (26) an die Tragstruktur
(16) der Ausziehbohle (A) angeflanscht ist und eine integrierte Höhenverstellung (T)
aufweist.