[0001] Die vorliegenden Erfindung betrifft ein Abflusssytem für einen Kanal mit einem Kanalzulauf
und einem Kanalablauf.
[0002] Derartige Abflusssysteme sind in vielfältigster Form und Ausführung bekannt und gebräuchlich.
Es sind insbesondere Massnahmen zum Gewässerschutz notwendig, welche häufig viel zu
teuer in der Herstellung sind. So fordert beispielsweise der Gesetzgeber Rückhaltebecken
zum Schutz der Vorfluter, d.h., Bäche, Flüsse und Seen.
[0003] Ferner besteht ein Handlungsbedarf beim Erschliessen von Neubaugebieten, wenn Kanäle
im alten Stadtbereich überlastet sind. Insbesondere eine Entsiegelung und Versickerung
sind selten ausreichend, so dass entweder noch Pufferbecken gebaut werden müssen oder
ein Austausch von Kanalsträngen zur Absicherung der Altstadtgebiete fällig werden.
[0004] Zudem lassen sich herkömmliche Abflusssysteme meist nur kostenaufwendig regeln und
steuern, sind teuer in der Wartung und verzeichnen daher äusserst hohe Betriebskosten.
Zudem soll insbesondere der Umweltschutz bei einer Reduzierung der Becken- und insbesondere
Kanalvolumen verbessert werden. Es sollen ferner Investititionskosten eingespart bzw.
gesenkt werden.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Abflusssystem zu
schaffen, welches die o.g. Nachteile beseitigt und mit welchem auf einfache und kostengünstige
Weise ein grosser Mischwasserstrom, beispielsweise bei Starkregen gebremst werden
kann, wobei Abflussspitzen vermieden werden sollen.
[0006] Ferner sollen Überflutungen verhindert und ein Kläranlagenbetrieb hierdurch optimiert
werden. Zudem soll ein derartiges. Abflusssystem in herkömmliche Kanalsysteme einsetzbar
bzw. herkömmliche Kanalsysteme nachrüstbar bei Reduktion von Installations-, Herstellungs-
und Wartungskosten sein.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe führt, dass wenigstens ein in Strömungsrichtung bewegbares
Abflusshindernis zum Begrenzen, Steuern, Regeln oder Beeinflussen eines Wasserstromes
vorgesehen ist.
[0008] Bei der vorliegenden Erfindung kann in einen herkömmlichen Kanal ein erfindungsgemässes
Abflusshindernis eingesetzt werden. Vorzugsweise werden zwei gegenüberliegend angeordnete
Abflusshindernisse in einen Kanal eingesetzt. Diese sind gelenkartig und in Strömungsrichtung
bewegbar, insbesondere verschwenkbar an Kanalwänden, insbesondere an einer Kanalinnenwand
festgelegt. Sie werden von einem Kraftspeicherelement in einer lotrechten Lage zur
Kanalwand gehalten.
[0009] Bevorzugt ist zwischen einem Abflusshindernis und der Innenwand oder zwischen zwei
benachbarten gegenüberliegenden Abflusshindernissen ein Spalt gebildet. Dieser kann
in einer geschlossenen Ruhelage auch entfallen.
[0010] Auch unterhalb des Abflusshindernisses kann ein Grundablass mit ggf. einem vertieft
in einen Sockel eingelassenen Abfluss vorgesehen sein. Auch oberhalb einer Oberkante
des Abflusshindernisses kann im Kanal ein Überlauf vorgesehen sein.
[0011] Bei der vorliegenden Erfindung strömt Wasser in einen Voraum des Kanales ein, wobei
bei sehr grossen Wassermengen bzw. Massenströmen, der Pegel im Voraum bzw. vor dem
Abflusshindernis sehr schnell ansteigt. Hierdurch wirken hohe Druckkräfte auf das
Abflusshindernis, die dann den Druckkräften nachgeben und einen ggf. gebildeten Spalt
entsprechend öffnen. Dabei kann der Spalt derart vergrössert werden, um die gewünschten
Wassermengen weiterzuführen, so dass möglichst kein Überlauf über die Schwelle erfolgt.
Dieses System arbeitet vorzugsweise rein mechanisch und ist auch rein mechanisch regelbar.
[0012] Es dient im wesentlichen zum Abbau und zur Aufnahme von Spitzenbelastungen. Gerade
bei Regenereignissen wird durch die Wirkung der Abflusshindernisse das Kanalvolumen
gezielt zum Einstau genutzt. Der Abfluss wird auf diese Weise gebremst. Derartige
Abflusssysteme, insbesondere Abflusshindernisse können strangweise oder sogar kaskadenförmig
eingesetzt werden. Sie sind besonders auch zum Einbau in bisher vorhandene Schächte
oder Kanäle geeignet.
[0013] Über den Grundablass zwischen Sohle und zumindest einem Abflusshindernis wird ein
berechneter Abfluss, beispielsweise zur nächsten Halterung weitergeleitet. Mit zunehmendem
Regen entsteht ein Einstau vor dem zumindest einen Abflusshindernis. Die Wasserinhaltsstoffe
sinken ab und werden von der Bodenströmung über den Abfluss bzw. über den Grundablass
zur Kläranlage transportiert.
[0014] Somit kann auch eine grobe Trennung des Mischwassers von Verunreinigungen bzw. Schmutzfracht
vorgenommen werden, damit das Ansteigen der Wassermassen frei von diesen ist. Hierdurch
führt die zur Entlastung kommende Wassermenge durch das druckbedingte Öffnen des Abflusshindernisses
weniger Schmutzfracht mit, die auch zur Reduktion der Spitzen führen. Daher können
überlastete Kanäle die abflussverzögerte Wassermenge transportieren.
[0015] Ein Austausch der Kanäle entfällt, wobei neue Beckenvolumen entsprechend reduziert
werden können.
[0016] Dieses Abflusssystem lässt sich durch Kanalnetzberechnung auslegen und entsprechend
hierauf lassen sich die Dimensionen der Abflusshindernisse exakt bestimmen.
[0017] Insbesondere durch die Optimierung von Abwasseranlagen durch Aktivierung von Retentionsräumen
in Kanalisationen und Abflussverzögerung durch den Einsatz des erfindungsgemässen
Abflusssystemes können vorhandene und auch neue Kanäle genutzt werden, wobei Abflussspitzen
gesenkt und Abflüsse gebremst werden.
[0018] Zudem können Überflutungen vermieden werden, wobei auch ein daran angeschlossener
Kläranlagenbetrieb optimiert werden kann.
[0019] Das vollständige Kanalnetz kann wie ein Schwamm auf rein mechanische Weise sehr kostengünstig
und wartungsarm betrieben werden. Zudem ist ein derartiges Abflusssystem nachträglich
in jeden Schacht einsetzbar und insbesondere einfach zu regeln. Die Überflutungshäufigkeiten
können minimiert werden und hierdurch die Belastung von Vorflutern reduziert werden.
[0020] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt
in
Figur 1 eine schematisch dargestellte Draufsicht auf ein Abflusssystem für einen Kanal;
Figur 2 einen Querschnitt durch das Abflusssystem, insbesondere durch den Kanal gemäss
Figur 1 entlang Linie II-II;
Figur 3 eine schematisch dargestellte Draufsicht auf ein Abflusssystem für einen Kanal
gemäss Figur 1 als weiteres Auführungsbeispiel;
Figur 4 einen schematisch dargestellten Querschnitt durch das Abflusssystem, insbesondere
durch den Kanal gemäss Figur 3 entlang Linie III-III.
[0021] Gemäss Figur 1 weist ein erfindungsgemässes Abflusssystem R
1 einen Kanal 1 auf, welcher aus seitlichen Kanalwänden 2 gebildet ist. Stirnseitig
kann der Kanal 1 über Stirnwände 3 verschlossen sein. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung
liegt jedoch auch ein stirnseitig offener Kanal 1.
[0022] Querschnittlich ist, wie insbesondere in Figur 2 dargestellt, der Kanal 1 rechteckartig
bis quadratisch aus den Kanalwänden 2 gebildet.
[0023] Eine Sohle 4 bildet eine untere Begrenzung, wobei vorzugweise mittig in der Sohle
4 ein vertiefter Abfluss 5 gebildet ist. Bevorzugt verläuft die Sohle 4 mittig leicht
geneigt zum Abfluss 5. Der Abfluss 5 kann quadratisch, rechteckartig oder auch halbkreisartig
ausgebildet sein.
[0024] Das Wasser strömt in einer Strömungsrichtung X über einen Kanalzulauf 6 durch den
Kanal 1 zu einem Kanalablauf 7. Zwischen Kanalzulauf 6 und Kanalablauf 7 ist vorzugsweise
der Kanal 1 mit einem leichten Gefälle versehen.
[0025] Wichtig bei der vorliegenden Erfindung ist jedoch, dass in dem Kanal 1, wie insbesondere
aus den Figuren 1 und 2 hervorgeht, zumindest ein Abflusshindernis 8.1, 8.2 eingesetzt
ist. Das Abflusshindernis 8.1, 8.2 ist gelenkartig über ein Gelenk 9 mit einer Kanalinnenwand
10 und insbesondere in Strömungsrichtung X verschwenkbar gelagert.
[0026] Bevorzugt ist das Abflusshindernis 8.1, 8.2 plattenartig aus symmetrischen Plattenelementen
gebildet, an welche vorzugsweise andernends des Gelenkes 9 ein Kraftspeicherelement
11, insbesondere als Druckfederelement ausgebildet, gelenkartig angreift und mit der
Kanalinnenwand 10 der Kanalwand 2 gleichfalls gelenkartig verbunden ist.
[0027] Dabei schliessen Kraftspeicherelement 11 und das Plattenelement des Abflusshindernisses
8.1 in einer Ruhe- und Ausgangslage vorzugsweise einen Winkel β von etwa 45° ein.
[0028] In einer Ruhelage liegen die Abflusshindernisse 8.1, 8.2, insbesondere deren Plattenelemente
in einer Ebene E und vorzugsweise lotrecht zu der Kanalwand 2, bzw. zu der Kanalinnenwand
10.
[0029] Dabei ist zwischen den beiden Abflusshindernissen 8.1, 8.2 ein Spalt 12 gebildet,
welcher Wasser, insbesondere Abwasser od. dgl., welches in Strömungsrichtung X durch
den Kanalzulauf 6 in den Kanal 1 einmündet, durchströmen kann.
[0030] Steigt in einem Vorraum 13 des Kanals 1 der Flüssigkeitsspiegel stark an, so erhöht
sich der Druck auf die beiden Abflusshindernisse 8.1, 8.2, welche dem Druck der Wassermassen
durch Zusammendrücken des Kraftspeicherelementes 11 nachgeben. Auf diese Weise werden
rein mechanisch die Abflusshindernisse 8.1, 8.2 in Strömungsrichtung X bewegt, so
dass der Spalt 12 vergrössert wird. Durch diesen grösseren Spalt lässt sich ein erheblich
grösserer Volumenstrom an Wasser hindurchbewegen, so dass sich auf diese Weise das
Abflusshindernis 8.1, 8.2 von selbst regelt.
[0031] Zur Feineinstellung einer Ruhelage kann eine Trimmeinrichtung 14 vorgesehen sein,
welche die Länge des Kraftspeicherelementes 11 und insbesondere die Lage des Abflusshindernisses
8.1, 8.2 begrenzt. Ferner soll daran gedacht sein, die Federsteifigkeit bzw. die Federkonstante
oder sogar eine Vorspannung des Kraftspeicherelementes 11 mechanisch zu verändern,
um Einfluss auf das Federverhalten nehmen zu können.
[0032] Das durch den Spalt 12 ausströmende Wasser gelangt dann durch den Kanal 1, insbesondere
durch den Kanalablauf 2 nach aussen und kann dort weitergeführt werden.
[0033] Wie ferner aus Figur 2 hervorgeht, ist unterhalb einer Unterkante 15 des Abflusshindernisses
8.1, 8.2 eine Öffnung, insbesondere spaltartig ein Grundablass 16 gebildet, welcher
schlitzartig ausgebildet ist. Zu dem Grundablass 16 gehört ebenfalls der in die Sohle
4 eingelassene Abfluss 5. Der Grundablass 16 kann durch eine Höhenverstellung des
zumindest einen Abflusshindernisses 8.1 bis 8.3 verändert werden.
[0034] An eine Oberkante 17 des Abflusshindernisses 8.1, 8.2 schliesst ein Überlauf 18 an,
welcher eine Überlauföffnung 19 bildet. Diese dient als zusätzliche Sicherung vor
grossen Wassereintritten, wird allerdings bei einer richtigen Auslegung des Abflusssystemes
nicht benutzt.
[0035] Das Wasser strömt maximal bis zu Oberkante 17 der Abflusshindernisse 8.1, 8.2.
[0036] Die Funktionsweise des vorliegenden Ausführungsbeispiels ist folgende:
[0037] Strömt Wasser, Abwasser, Regenwasser od. dgl. über den Kanalzulauf 6 in den Kanal
1, so wird bei geringen Mengen das Wasser durch den Abfluss 5, insbesondere Trockenwetterabfluss
geleitet. Steigt der Wasserspiegel an, so durchströmt er den vollständigen Grundablass
16 sowie zumindest teilweise den Spalt 12.
[0038] Bei stark ansteigendem Wasser kann sich das Wasser im Voraum 13 aufstauen, wobei
bei einer bestimmten Druckbeaufschlagung der Abflusshindernisse 8.1, 8.2 deren Kraftspeicherelemente
11 in Strömungsrichtung X nachgeben und aufschwenken.
[0039] Hierdurch wird der Spalt 12 kontinuierlich geöffnet und lässt eine grössere Wassermenge
in den nachfolgenden Kanal 1 einströmen. Hierdurch wird eine Abflussverzögerung durch
Retentionsräume bzw. Rückstauräume gebildet. Hierdurch kann eine Regenwasserbehandlung
erfolgen.
[0040] Ferner werden hierdurch Abflussspitzen abgebaut, unerwünschte Rückstaus werden verhindert
und Retentionsräume nutzbar gemacht.
[0041] Wichtig bei der vorliegenden Erfindung ist jedoch auch, dass eine Regelung und Steuerung
und insbesondere Beeinflussung der Wassermengen durch das druckbeaufschlagte Aufschwenken
der Abflusshindernisse 8.1, 8.2 rein mechanisch erfolgt. Hierdurch lassen sich derartige
Abflusssysteme R
1 sehr kostengünstig herstellen, warten und regeln.
[0042] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung soll auch liegen, dass beispielsweise die Kraftspeicherelemente
11 durch Torsionsfederelemente, Spiralfederelemente od. dgl. ersetzt werden können,
die auch im Bereich der Gelenke 9 angeordnet sein können. Hier soll der Erfindung
keine Grenze gesetzt sein.
[0043] Mitumfasst von der vorliegenden Erfindung ist, dass beispielsweise nur ein einziges
Abflusshindernis 8.1 oder 8.2 in den Kanal 1 in oben beschriebener Weise eingesetzt
ist. Dabei kann der Spalt 12 dann zwischen der Kanalinnenwand 10 der Kanalwand 2 und
dem Plattenelement gebildet sein. Dieser kann auch schmal oder in jeder gewünschten
beliebigen Breite als Grundeinstellung voreingestellt sein. Die Funktionsweise ist
die oben beschriebene.
[0044] In einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung gemäss Figur 3 ist
ein Abflusssystem R
2 aufgezeigt, welches entsprechend in oben beschriebener Weise aufgebaut ist. Im wesentlichen
wird hier nicht nochmals auf die einzelnen Bauteile eingegangen. Unterschiedlich ist
jedoch, dass ein Abflusshindernis 8.3 einseitig von einer der beiden Kanalwände 2
aus mehreren Elementen 20.1 bis 20.3 gebildet ist. Das erste Element 20.1 erstreckt
sich in einem Winkel α von etwa 0° bis 90° in den Kanal 1 hinein, wobei in Strömungsrichtung
X das Element 20.1 winkelig angestellt ist.
[0045] Im Anschluss an das vorzugsweise plattenartige Element 20.1 schliesst ein bogenartiges
Element 20.2 an. Über Verbindungsgelenke 21 stehen die Elemente 20.1, 20.2 gelenkartig
miteinander in Verbindung.
[0046] Im Anschluss an das Element 20.2 schliesst ein plattenartig gebildetes Element 20.3,
vorzugsweise leicht geneigt zur Kanalwand 2 in Strömungsrichtung, insbesondere zur
Kanalinnenwand 10 an und mündet dort in eine Führungsschiene 22 und ist dort über
ein Rollenelement 23 bewegbar gelagert. Dabei kann das Rollenelement 23 ein Rad, Zahnrad
od. dgl. sein.
[0047] Wird nun Wasser, Abwasser od. dgl. dem Kanal 1 zugeführt, so wird ein Druck auf das
flächenartig ausgebildete Element 20.1 ausgeübt, wenn der Wasserspiegel im Kanal 1
ansteigt. Hierdurch wird der Spalt 12, welcher zwischen dem Element 20.2 und der Kanalinnenwand
10 gebildet ist durch Verschieben des Abflusshindernisses 8.3, insbesondere durch
endseitiges Verfahren des Elementes 20.3 in der Führungsschiene 22 in Strömungsrichtung
X, wie es in Figur 3 gestrichelt dargestellt ist, vergrössert. Eine grössere Menge
an Wasser kann nachströmen.
[0048] Ein Kraftspeicherelement 11 kann endseitig mit dem Element 20.3 in der Führungsschiene
22 verbunden sein und kann dieses, beispielsweise, wenn es als Druckfeder ausgebildet
ist, zurück in eine lotrechte Ausgangs- bzw. Ruhelage, zurückbewegen.
[0049] Andernends ist das Kraftspeicherelement 11 über eine Arretiereinrichtung 24, beispielsweise
einem festlegbaren Zahnrad, Rad od. dgl. in der Führungsschiene 22 lageveränderbar.
Hierdurch kann Einfluss auf die Lage des Elements 20.3 und insbesondere auf eine Vorspannung
des Kraftspeicherelementes 11 genommen werden.
[0050] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung soll auch liegen, dass zwei derartige Abflusshindernisse
8.3, entsprechend dem Ausführungsbeispiel gemäss Figur 1 auch gegenüberliegend angeordnet
sein können, um dann einen vorzugsweise mittig angeordneten Spalt 12 in oben beschriebener
Weise zu verändern.
[0051] Auch soll vom vorliegenden Erfindungsgedanken umfasst sein zwei gegenüberliegende
Abflusshindernisse 8.1, 8.2 bzw. 8.3 im Kanal 1 vorzusehen, welche auch ausserhalb
einer gemeinsamen Ebene E, beispielsweise versetzt im Kanal angeordnet sind.
[0052] Figur 4 zeigt einen ähnlichen Querschnitt entsprechend Figur 2, wobei unterhalb der
Unterkante 15 des Abflusshindernisses 8.3 der Grundablass 16 gebildet ist und oberhalb
der Oberkante 17 der Überlauf 18 mit Überlauföffnung 19 vorgesehen sind. Der Spalt
12 ist allerdings zwischen der Kanalinnenwand 10 und dem bogenartigen Element 20.2
ausgebildet.
Positionszahlenliste |
1 |
Kanal |
34 |
|
67 |
|
2 |
Kanalwand |
35 |
|
68 |
|
3 |
Stirnwände |
36 |
|
69 |
|
4 |
Sohle |
37 |
|
70 |
|
5 |
Abfluss |
38 |
|
71 |
|
6 |
Kanalzulauf |
39 |
|
72 |
|
7 |
Kanalablauf |
40 |
|
73 |
|
8 |
Abflusshindernis |
41 |
|
74 |
|
9 |
Gelenk |
42 |
|
75 |
|
10 |
Kanalinnenwand |
43 |
|
76 |
|
11 |
Kraftspeicherelement |
44 |
|
77 |
|
12 |
Spalt |
45 |
|
78 |
|
13 |
Vorraum |
46 |
|
79 |
|
14 |
Trimmeinrichtung |
47 |
|
|
|
15 |
Unterkante |
48 |
|
|
|
16 |
Grundablass |
49 |
|
R1 |
Abflusssystem |
17 |
Oberkante |
50 |
|
R2 |
Abflusssystem |
18 |
Überlauf |
51 |
|
|
|
19 |
Überlauföffnung |
52 |
|
E |
Ebene |
20 |
Element |
53 |
|
|
|
21 |
Verbindungsgelenk |
54 |
|
X |
Strömungseinrichtung |
22 |
Führungsschiene |
55 |
|
|
|
23 |
Rollenelement |
56 |
|
|
|
24 |
Arretiereinrichtung |
57 |
|
|
|
25 |
|
58 |
|
|
|
26 |
|
59 |
|
|
|
27 |
|
60 |
|
α |
Winkel |
28 |
|
61 |
|
β |
Winkel |
29 |
|
62 |
|
|
|
30 |
|
63 |
|
|
|
31 |
|
64 |
|
|
|
32 |
|
65 |
|
|
|
33 |
|
66 |
|
|
|
1. Abflusssytem für einen Kanal (1) mit einem Kanalzulauf (6) und einem Kanalablauf (7),
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens ein in Strömungsrichtung (X) bewegbares Abflusshindernis (8.1 bis
8.3) zum Begrenzen, Steuern, Regeln oder Beeinflussen eines Wasserstromes vorgesehen
ist.
2. Abflusssytem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Abflusshindernis
(8.1 bis 8.3) in einer Ruhelage in etwa quer zum Kanal (1) angeordnet ist.
3. Ablusssytem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwei im Kanal (1)
gegenüberliegend angeordnete Abflusshindernisse (8.1 bis 8.3) vorgesehen sind, welche
quer zum Kanal (1) angeordnet in einer gemeinsamen Ebene (E) liegen.
4. Abflusssystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen einem Abflusshindernis (8.3) und einer Kanalwand (2) oder zwischen zwei
im Kanal (1) gegenüberliegenden Abflusshindernisse (8.1 bis 8.3) ein vertikaler Spalt
(12) gebildet ist.
5. Abflusssystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass oberhalb einer Oberkante (17) des zumindest einen Abflusshindernisses (8.1 bis
8.3) im Kanal (1) ein Überlauf (18), insbesondere eine Überlauföffnung (19) gebildet
ist.
6. Abflusssystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen einer Unterkante (15) des zumindest einen Abflusshindernisses (8.1 bis
8.3) und einer Sohle (4) des Kanales (1) ein zumindest teilweise spaltartiger Grundablass
(16) gebildet ist, welcher ggf. durch eine Höhenverstellung des Abflusshindernisses
(8.1 bis 8.3) veränderbar ist.
7. Abflusssystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Sohle (4) zu einem
mittig vorgesehenen vertieften Abfluss (5), insbesondere Trockenwetterabfluss geneigt
ausgebildet ist.
8. Abflusssystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
dass das zumindest eine Abflusshindernis (8.1 bis 8.3) gelenkartig über wenigstens
ein Gelenk (9) mit dem Kanal (1) in Verbindung steht.
9. Abflusssystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
dass dem zumindest einen Abflusshindernis (8.1 bis 8.3) wenigstens ein Kraftspeicherelement
(11), insbesondere Druckfederelement zugeordnet ist, welches mit dem Kanal (1) und
dem Abflusshindernis (8.1 bis 8.3) gelenkig in Verbindung steht.
10. Abflusssystem nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichent, dass die Federkonstante des
Kraftspeicherelementes (11) mechanisch veränderbar und beliebig einstellbar ist.
11. Abflusssystem nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass an das Kraftspeicherelement
(11) eine Trimmeinrichtung (14) zur Feineinstellung der Lage des Abflusshindernisses
(8.1 bis 8.3) im Kanal (1) anschliesst.
12. Abflusssystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
dass das zumindest eine Abflusshindernis (8.1 bis 8.3) plattenartig, ggf. hohlkörperartig
ausgebildet ist.
13. Abflusssystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
dass das Abflusshindernis (8.1 bis 8.3) aus mehreren Elementen (20.1 bis 20.3), insbesondere
Plattenelementen gebildet ist, wobei die einzelnen Elemente (20.1 bis 20.3) gelenkartig
über Verbindungsgelenke (21) miteinander verbunden sind.
14. Abflusssystem nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass ein erstes Element (20.1)
geneigt zur Kanalwand (2) in einem Winkel (α) von etwa 0° bis 90° im Kanal (1) angeordnet
ist, wobei daran ein zweites Element (20.2) bogen- und gelenkartig anschliesst und
ein drittes Element (20.3) in Ruhelage zur Kanalwand (2) eine etwa geneigte Verbindung
herstellt.
15. Abflusssystem nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichent, dass ein drittes Element
(20.3) endseitig entlang der Kanalwand (2) in einer Führungsschiene (22) geführt und
gelagert ist.
16. Abflusssystem nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das dritte Element (20.3)
in der Führungsschiene (22) mit einem Kraftspeicherelement (11) in Verbindung steht,
welches ggf. in der Führungsschiene (22) lageveränderbar eingesetzt ist.
17. Abflusssystem nach wenigstens einem der Ansprüche 4 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
dass bei Druckbeaufschlagung mittels eines Wasserstromes das zumindest eine Abflusshindernis
(8.1 bis 8.3) in Strömungsrichtung (X) bewegbar ist und der Spalt (12) oder ein durch
die Bewegung der Absperrhindernisse (8.1 bis 8.3) entstehenden Spalt (12) veränderbar,
insbesondere vergrösserbar ist.
18. Abflusssystem nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass bei Verringerung einer
Druckbeaufschlagung durch ein Abnehmen des Wasserstromes das Abflusshindernis (8.1
bis 8.3) entgegen der Strömungsrichtung (X) bewegbar und hierdurch der Spalt (12)
verkleinerbar, insbesondere verschliessbar ist.
19. Ablusssystem nach wenigstens einem der Ansprüche 5 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
dass bei einem Ansteigen des Wasserstromes bis an die Oberkante (17) des Abflusshindernisses
(8.1 bis 8.3) eine Schwenkbewegung in Strömungsrichtung (X) erfolgt und bei resultierendem
Abnehmen eines Wasserstrompegels ein Schliessen des Abflusshindernisses (8.1 bis 8.3)
erfolgt.