(19)
(11) EP 1 031 672 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.08.2000  Patentblatt  2000/35

(21) Anmeldenummer: 00102755.6

(22) Anmeldetag:  10.02.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E04B 2/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 23.02.1999 IT BZ990010

(71) Anmelder: Zwischenbrugger, Josef
39040 Trodena (IT)

(72) Erfinder:
  • Zwischenbrugger, Josef
    39040 Trodena (IT)

(74) Vertreter: Oberosler, Ludwig 
Oberosler SAS, Via Dante, 20/A, CP 307
39100 Bolzano
39100 Bolzano (IT)

   


(54) Leichtbaustein aus Holzhackschnitzeln


(57) Die Erfindung bezieht sich auf einen Leichtbaustein für den Hausbau welcher aus einem Gemisch von Holzhackschnitzeln (1) eventuell zackiger, nicht sehr langer Form, welche ohne Berücksichtigung der Faserrichtung hergestellt worden sind, vermengt mit einem Bindemittel (2, 4) welches die gesamte Außenfläche der einzelnen Hackschnitzel (1) bedeckt, mit oder ohne Lufteinschlüssen in den Zwischenräumen (3) zwischen den Hackschnitzeln, hergestellt ist.




Beschreibung


[0001] Es ist die Herstellung von Paneelen aus langen eigens dafür produzierten, zementgebundenen Holzspänen bekannt; derartige Paneele werden Im Hausbau als wärmedämmende und/oder schalldämmende Elemente zur Verkleidung von Wänden eingesetzt, diese Paneele sind ungeeignet Belastungen aufzunehmen und können somit keine statischen Funktionen erfüllen, bzw. keine mechanische Belastungen aufnehmen.
Zur Erzeugung der langen Holzspäne werden eigens dafür geplante Maschinen verwendet welche die Späne über die gesamte Länge der Holzstücke, parallel zum Verlauf der Holzfasern, abhobeln. Die so erzeugten Späne sind, in Bezug auf ihrem Querschnitt sehr lang und flexibel, der Querschnitt der Späne hat über die gesamte Spanlänge gleiche Ausmaße und gleichbleibende Form.
Die Erzeugung des Grundmaterials für die Produktion dieser Paneele erfordert also eigens dafür entwickelte Maschinen und möglichst astloses Holz welches eine bestimmte Länge und möglichst geradlinig und parallel verlaufende Fasern aufweist.

[0002] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe einen Leichtbaustein zu schaffen welcher aus biologischem nachwachsendem, eventuell Recyclingmaterial, besteht welches durch Zement oder einem anderen im Baugewerbe bekanntem Bindemittel gebunden ist; welcher gute Isoliereigenschaften aufweist und welcher geeignet ist, ähnlich wie ein Tonziegelstein, mechanische Belastungen aufzunehmen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Leichtbaustein aus relativ groben Holzhackschnitzeln hergestellt wird, welche zum Beispiel von Maschinen produziert werden wie sie für die Holzschnitzelherstellung für Heizungsanlagen oder für die Spanplattenherstellung bekannt sind. Diese Holzhackschnitzel werden eventuell aus Recyclingholz, ohne besondere

[0003] Eigenschaften in Bezug auf Form, Faserverlauf und/oder Vorhandensein von Ästen, hergestellt. Die Holzhackschnitzel werden durch Zerhacken der Holzfasern und durch Abspalten erzeugt; es entstehen dabei, betreffend Form und Ausmaße, sehr unterschiedliche Teile welche durch die zackigen Bruchstellen quer zur Faserrichtung und durch die gerippten, durch das Spalten erzeugte, Längsflächen gekennzeichnet sind.
Vorteilhafterweise werden die Holzhackschnitzel einer Behandlung zum Schutz gegen Zersetzung, Pitzbildung und Eindringen von Insekten unterzogen und darauf mit einem Bindemittel (Zement) vermengt welches einen, jedes Holzhackschnitzel umschließenden, Film bildet um darauf in eine Form gepreßt zu werden um auf bekannte Weise einen Hohlbaustein oder Vollbaustein zu formen.

[0004] Die Stückigkeit der Holzhackschnitzel, das Verhältnis Holzhackschnitzel / Bindemittel und der angewandte Druck während der Formung des Bausteines können das Vorhandensein von inneren Lufteinschlüssen bezwecken um dadurch gewünschte Dämmeigenschaften, bzw. statische Eigenschaften zu erreichen.

[0005] Die Erfindung wird anschließend anhand von zwei in der beigelegte Zeichnung schematisch dargestellten Beispielen von erfindungsgemäßen aus Holzhackschnitzeln hergestellten Leichtbausteinen unterschiedlicher Struktur näher erklärt; die Zeichnung erfüllt dabei rein erklärenden, nicht begrenzenden Zweck.

[0006] Die Fig. 1 zeigt ein Detail der Struktur eines aus Holzhackschnitzeln hergestellten erfindungsgemäßen Leichtbausteines wobei die Holzhackschnitzel durch den Film eines Bindemittels verklebt sind und zwischen den Schnitzeln Lufteinschlüsse vorgesehen sind.

[0007] Die Fig. 2 zeigt ein Detail der Struktur eines aus Holzhackschnitzeln hergestellten erfindungsgemäßen Leichtbausteines wobei die Holzhackschnitzel durch ein Bindemittel verklebt sind welches vollständig die Zwischenräume zwischen den Hackschnitzeln ausfüllt.

[0008] Erfindungsgemäß sind für die Herstellung der Leichtbausteine aus Holzhackschnitzel sei es eine unregelmäßige ausgezackte Form als auch eine Form mit regelmäßigen und gleichförmigen Umrissen, geeignet. Durch Hackschnitzel unterschiedlicher Stückung ist es möglich die Zwischenräume unter den Hackschnitzeln größerer Stückung durch Hackschnitzel kleinerer Stückung auszufüllen um so den Anteil an Holz zu erhöhen. Durch die Verwendung von Holzhackschnitzel gleicher Stückung kann eine Struktur erzeugt werden welche Zwischenräume unter den Hackschnitzeln aufweist, wobei diese Zwischenräume vom Bindemittel ausgefüllt werden können oder hohl bleiben können. Durch das Ausfüllen der Zwischenräume mit Bindemittel kann ein schwererer, weniger isolierender aber druckfesterer Baustein erzeugt werden während durch Vorhandensein freier Hohlräume ein leichterer, mehr isolierender aber weniger druckfester Baustein erzeugt werden kann.

[0009] Das für die Produktion der Holzschnitzel verwendete Holz, bzw. die Holzhackschnitzel selbst, werden vorzugsweise mit bekannten Mitteln behandelt um Zersetzungsprozessen und dem Eindringen von Insekten vorzubeugen. Anschließend werden die Holzhackschnitzel mit Bindemitteln auf Zementbasis oder allgemein auf mineralischer Basis vermengt um die einzelnen Hackschnitzel 1 vollständig mit einem Bindemittelfilm 2 zu überziehen. Die Menge des Bindemittels im Verhältnis zur Menge der Holzhackschnitzel ist ausschlaggebend um während der Formung nur eine Kohäsion zwischen den mehr oder weniger dicken, die Holzhackschnitzel einhüllenden Filmschichten 2 des Bindemittels, mit Bildung von Hohlräumen 3, zu erhalten oder um auch die Zwischenräume zwischen den Hackschnitzeln vollständig mit Bindemittel 4 auszufüllen. Aufgrund der Vorbereitung der Mischung, der Dosierung des

[0010] Bindemittels und der Fluidität des selben, ist es also möglich einen Leichtbaustein herzustellen in welchem die isolierenden Eigenschaften, oder in welchem die Festigkeit gegenüber mechanischer Belastungen, vorherrschen.

[0011] Natürlich kann der erfindungsgemäße Leichtbaustein als Hohlbaustein oder als Vollbaustein hergestellt werden.

[0012] Die Erfindung schließt weiters nicht aus, daß der Mischung für die Herstellung des Leichtbausteines bekannte Komponenten beigemengt werden welche durch Gasentwicklung Hohlräume erzeugen.


Ansprüche

1. Leichtbaustein, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einem Gemisch von Holzhackschnitzel (1) mit eventuell zackiger, nicht sehr langer Form, welche ohne Berücksichtigung der Faserrichtung hergestellt worden sind, vermengt mit einem Bindemittel (2, 4) welches die gesamte Außenfläche der einzelnen Hackschnitzel (1) bedeckt, hergestellt ist.
 
2. Leichtbaustein gemäß Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Hackschnitzel (1) untereinander durch Kohäsion des die einzelnen Hackschnitzel (1) bedeckenden Bindemittelfilmes (2) unter Einschluß von Luft in den dazwischenliegenden Hohlräumen, verbunden sind.
 
3. Leichtbaustein gemäß dem Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenräume (3) zwischen den einzelnen Hackschnitzeln (1) vollständig mit Bindemittel (4) ausgefüllt sind.
 
4. Leichtbaustein gemäß dem Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mischung für die Herstellung des Leichtbausteines bekannte Kompomenten beigemengt werden weloche durch Gasentwicklung Hohlräume erzeugen.
 




Zeichnung