(19)
(11) EP 1 031 676 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.08.2000  Patentblatt  2000/35

(21) Anmeldenummer: 00810098.4

(22) Anmeldetag:  04.02.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E04D 13/068
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 26.02.1999 CH 35899

(71) Anmelder: STRUB AG
CH-3250 Lyss (CH)

(72) Erfinder:
  • Nobs, Peter
    3236 Vinelz (CH)

(74) Vertreter: Roshardt, Werner Alfred, Dipl.-Phys. et al
Keller & Partner Patentanwälte AG Zeughausgasse 5 Postfach
3000 Bern 7
3000 Bern 7 (CH)

   


(54) Verbindungsteil zum Verbinden von zwei Rinnen


(57) Zwei Rinnen (10,11) werden stirnseitig ohne Überlappung und ohne Lötverbindung miteinander verbunden. Der Verbindungsteil (1) besteht im wesentlichen aus einem vorgeformten Blechstreifen (2) und einem elastischen Dichtungselement (5). Er wird an die konvexe Aussenseite der Rinnen (10,11) gepresst und mit Spannvorrichtungen (4, 5) befestigt. Die Verbindung hat den Vorteil, dass sie materialunabhängig ist und dass sie ohne besondere löt- bzw, schweisstechnische Fachkenntnisse einfach und schnell erstellt werden kann.




Beschreibung

Technisches Gebiet



[0001] Die Erfindung betrifft einen rinnenförmigen Verbindungsteil zum Verbinden von zwei Rinnen sowie eine mit dem Verbindungsteil erstellte Rinnenverbindung.

Stand der Technik



[0002] Üblicherweise werden Dachrinnen in der Spenglereibranche überlappend montiert. Die Überlappung beträgt z. B. 50 mm und wird mit mehreren Nieten gesichert. Anschliessend wird die Fuge rinneninnenseitig gelötet, damit eine robuste und dichte Verbindung entsteht.

[0003] Das Verbinden der Rinnen in dieser Weise ist nicht nur zeitaufwendig sondern auch anspruchsvoll. Der Spengler muss diese Arbeit vor Ort auf einem Gerüst ausführen. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass nicht alle Metalle gelötet werden können.

Darstellung der Erfindung



[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Rinnenverbindung anzugeben, welche die genannten Nachteile vermeidet und einfach und schnell montiert werden kann.

[0005] Die Lösung der Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 definiert. Gemäss der Erfindung ist an einem Seitenrand des Verbindungsteils mindestens eine integrierte Spannvorrichtung vorgesehen. Der Verbindungsteil umschliesst die Enden der Rinnen aussenseitig bündig. Die beiden Seitenränder des Verbindungsteils sind im Bereich der Rinnenränder derart befestigt, dass ein zwischen Verbindungsteil und Rinnenaussenseite angeordnetes Dichtungselement an die (konvexe) Aussenseite der Rinnen gepresst wird.

[0006] Die Erfindung kommt nicht nur ohne Löten aus, sondern erlaubt auch einen ungestörten Wasserfluss über die Verbindung hinweg. Die Rinnen brauchen zudem nicht überlappend verbunden zu werden, sondern können mit Ihren Stirnseiten unmittelbar aneinander anschliessen.

[0007] Gemäss einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst die mindestens Spannvorrichtung ein Kniehebelsystem. Dieses wird durch Blechverformung gestreckt, wobei der Verbindungsteil an die Rinnen herangezogen bzw. gepresst wird. Es hat den Vorteil, dass durch geeignete Dimensionierung ein grosses Kraftübertragungsverhältnis erreicht werden kann.

[0008] Als Alternative sind auch kleine Exzenterpressen (bei welchen ein Blechstück exzentrisch um eine Niete gedreht werden kann) oder andere Hebelanordnungen denkbar.

[0009] Herstellungstechnisch vorteilhaft ist es, wenn der Verbindungsteil samt Spannvorrichtung einteilig aus einem Stück Blech geformt sind. Dies dürfte allerdings nicht bei allen Spannsystemen realisierbar sein.

[0010] Beim bevorzugten Spannsystem ist eine Gabelung vorgesehen, damit es auf der Rinnenkante aufgesetzt werden kann. Die Gabelung ist z. B. durch auseinandergespreizte Laschen gebildet. Die Spannvorrichtung kann auch mit einem angeschweissten bzw. angelöteten oder angenieteten Metallteil versehen sein, welcher in der Art eines Reiters auf den Rand der Rinne aufgesetzt werden kann.

[0011] Der Verbindungsteil kann an einem zweiten Seitenrand eine Einhängung aufweisen, so dass er ohne Hilfe von Werkzeugen am genannten zweiten Rand eingehängt und danach gespannt werden kann. Alternativ oder zusätzlich kann der Verbindungsteil mit einem Ende durch Nieten im Bereich des Rinnenrandes befestigt sein. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass der Verbindungsteil einen überstehenden Abschnitt (Lasche) hat, welcher eng anliegend um die Rinnenränder gebogen wird. Sollte es in besonderen Fällen (z. B. im Zusammenhang mit Reparaturen) erwünscht sein zu löten, steht dem nichts entgegen.

[0012] Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform hat der Verbindungsteil an einer Seite eine hakenförmige bzw. zylindrische Anformung, derart dass diese bei der Montage in einem geeignet ausgebildeten Wulst des Rinnenrandes eingehängt werden kann. Die Anformung kann durch einen im Querschnitt z. B. halb- oder dreiviertelkreisförmig umgebogenen Rand gebildet sein, welcher bei Bedarf verstärkt ist (z. B. Ausführung in doppelter Materialstärke). Zwischen der umgebogenen Blechteil und dem an die Rinnenform angepassten Teil des Bleches wird ein schmaler Schlitz gebildet, in welchen der Rinnenrand eingeführt werden kann.

[0013] Typischerweise sind zwei Spannvorrichtungen vorgesehen. Zwischen ihnen können eine oder mehrere Laschen ausgebildet sein. Die Laschen werden nach dem Spannen um den Seitenrand der Rinnen nach innen umgelegt.

[0014] Das Dichtungselement, welches an der Innenseite des Verbindungsteils anzuordnen ist, ist z. B. durch einen grossflächigen Gummieinsatz gebildet. Sinnvollerweise (aber nicht zwingend) ist das Dichtungselement am Verbindungsteil angeklebt. Gemäss einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind auf dem Dichtungselement quer zur Längsachse der Rinnen verlaufende Dichtungslippen vorgesehen. Sie stehen z.B. um 1 - 2 mm vor und haben einen gegenseitigen Abstand von z. B. mehreren Millimetern. Bei der Montage des Verbindungsteils werden diese Dichtungslippen an die Aussenseite der Rinnen gepresst und dabei komprimiert. Indem mehrere solche Dichtungslippen vorgesehen sind, werden mehrere Barrieren gegen das Durchsickern des Wasser aufgebaut.

[0015] Mit dem erfindungsgemässen Verbindungsteil können im Prinzip beliebige Rinnen verbunden werden. Im Prinzip handelt es sich um eine Verbindung durch Klemmwirkung. (Die Klemmkraft, mit welcher der Verbindungsteil an die Rinnen gepresst wird, wird - wie bereits weiter oben erläutert - durch die Spannvorrichtung erzeugt.) Der Verbindungsteil kann aus irgendeinem geeigneten Material bestehen. Aus ästhetischen Gründen wird das gleiche Material wie bei der Rinne verwendet (z. B. Kupfer, Aluminium, nicht rostende Metalle etc.).

[0016] Zum Fixieren des gespannten Verbindungsteils kann ein Blechteil der Spannvorrichtung um den Seitenrand der Rinnen herum nach innen gebogen werden. Es können aber auch Nieten angebracht werden.

[0017] Mit dem erfindungsgemässen Verbindungsteil kann auch eine Dilatationsverbindung erstellt werden. Der Verbindungsteil ist in diesem Fall typischerweise länger als bei einer gewöhnlichen festen Verbindung. Die Dilatationsbewegungen der Rinnen werden durch die Klemmverbindung, welche zwischen dem Verbindungsteil und den Rinnen gebildet ist, aufgenommen. Die in Längsrichtung starren Teile werden aufgrund der vorhandenen aber beschränkten Gleitwirkung in der Klemmverbindung relativ zueinander verschoben. Bei der Dilatationsverbindung wird die Fuge innenseitig zwischen den Rinnen vorzugsweise mit einem dem Rinnenquerschnitt angepassten Blechstreifen abgedeckt, damit das Dichtungselement auch dann gegen UV-Licht geschützt ist, wenn sich die Fuge dilatationsbedingt öffnet.

[0018] Aus der nachfolgenden Detailbeschreibung und der Gesamtheit der Patentansprüche ergeben sich weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Merkmalskombinationen der Erfindung.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen



[0019] Die zur Erläuterung des Ausführungsbeispiels verwendeten Zeichnungen zeigen:

Fig. 1 a Eine schematische perspektivische Darstellung eines Verbindungsteils;

Fig. 1b eine schematische Darstellung eines Längsschnittes des Verbindungsteils gemäss Fig. 1a;

Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Rinnenverbindung;

Fig. 3 eine schematische Darstellung der bevorzugten Spannvorrichtungen; und

Fig. 4a-c eine schematische Darstellung der Funktionsweise der Spannvorrichtung.



[0020] Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.

Wege zur Ausführung der Erfindung



[0021] Fig. 1a zeigt beispielhaft einen erfindungsgemässen Verbindungsteil 1. Dieser besteht im wesentlichen aus einem zugeschnittenen und geformten Blechstück 2 und mindestens einem Dichtungselement 3. Das Blechstück 2 ist entsprechend der Querschnittsform der zu verbindenden Rinnen vorgeformt. Im vorliegenden Beispiel wird von einer halbzylindrischen Form ausgegangen.

[0022] Am einem Seitenrand 2.1 sind z.B. zwei in Rinnenlängsrichtung beabstandete Spannvorrichtungen 4, 5 und eine dazwischen angeordnete Lasche 6 vorgesehen. Am gegenüberliegenden Seitenrand 2.2 ist das Blechstück 2 zur Bildung einer Einhängung 7 zylindrisch nach aussen umgebogen. Der umgebogene Teil endet in einem gewissen Abstand zur Aussenseite des Verbindungsteils, so dass ein Längsschlitz 8 für die Einhängung 7 gebildet wird. Im Bereich der Einhängung 7 kann das Blech (welches typischerweise dieselbe Dicke wie die zu verbindenden Rinnen hat) doppellagig ausgeführt sein, um eine erhöhte Stabilität zu gewährleisten.

[0023] Das Dichtungselement 3 ist z.B. eine an der Innenseite des Blechstückes 2 angeklebte Gummimatte. Wie aus Fig. 1a ersichtlich ist, deckt das Dichtungselement 3 die Innenseite des Blechstückes 2 grossflächig ab. Die Endbereiche 9.1, 9.2 des Verbindungsteils 1 sind vorzugsweise frei vom Dichtungselement 3. Sie können folglich leicht nach innen (d.h. zur Längsachse des Verbindungsteils 1) gebogen sein, so dass eine Stufung entsprechend ungefähr der Dicke des Dichtungselementes 3 gebildet wird. Diese Stufung deckt bei der fertigen Rinnenverbindung das Dichtungselement 3 in axialer Richtung ab (vgl. Fig. 2).

[0024] Auf der Oberfläche des Dichtungselementes 3 sind mehrere Dichtungslippen 3.1 bis 3.5 ausgebildet. Es handelt sich um streifenförmige Lamellen, welche quer zur Längsachse des Verbindungsteils 1 verlaufen. Sie erstrecken sich von einer Seite des Dichtungselementes 3 zur anderen und können gegen eine (senkrecht zur Längsachse stehende) Spiegelsymmetrieebene hin geneigt sein (vgl. Fig. 1 b). Auf diese Weise kann erreicht werden, dass sie sich dicht an die Aussenseiten der zu verbindenden Rinnen schmiegen können. Im übrigen können die Dichtungslippen 3.1 bis 3.5 in regelmässigen Abständen parallel zueinander angeordnet sein. Ein Mittelbereich des Dichtungselementes 3 ist vorzugsweise frei von Dichtungslippen. Das Dichtungselement ist mit einer Klebeschicht 26 am Blechstück 2 angebracht.

[0025] Fig. 2 zeigt eine schematische perspektivische Darstellung der Rinnenverbindung. Der Verbindungsteil 1 umschliesst die beiden an der Fuge 12 stirnseitig aneinanderstossenden Rinnen 10, 11. Zwischen dem Blechstück 2 und den Aussenseiten der Rinnen 10, 11 ist das Dichtungselement 3 eingepackt. Es verhindert, dass Wasser durch die Fuge 12 ablaufen kann. In Fig. 2 ist deutlich die weiter oben erwähnte Stufung 13 zu erkennen, welche den endseitigen Abschluss des Verbindungsteils 1 bildet.

[0026] Die zylindrisch umgebogene Einhängung 7 ist in einem an den Rinnen 10, 11 angeformten Wulst 14 eingehängt. Am anderen Seitenrand ist der Verbindungsteil 1 durch die Spannvorrichtungen 4, 5 und die von aussen nach innen um den Rinnenrand gebogene Lasche 6 befestigt. Es ist zu beachten, dass der Verbindungsteil im vorliegenden Beispiel die Innenseite der Rinnen 10, 11 im Wasserflussbereich vollkommen frei lässt. Der Fluss des Wassers wird also in keiner Weise behindert. Die Befestigungsmittel (Lasche 6 etc.) befinden sich am Seitenrand, wo sie nicht stören.

[0027] Die Einhängung 7 und der Wulst 14 sind derart aufeinander abgestimmt, dass der Verbindungsteil bei der Montage mit der Einhängung 7 in den Schlitz 15 an der Unterseite des Wulstes 14 eingeführt und dann wie eine Türe um ein Scharnier geschwenkt werden kann, bis er in der gewünschten Stellung an der Aussenseite der Rinnen anliegt. Mit anderen Worten: Der Aussenradius der Einhängung 7 ist mit geringem Spiel an den Innenradius des Wulstes 14 angepasst.

[0028] In Fig. 3 sind die Spannvorrichtungen 4, 5 näher dargestellt. Sie sind identisch ausgebildet, so dass im folgenden nur eine der beiden erläutert wird.

[0029] Im Prinzip handelt es sich um eine lange Lasche, die geeignet eingeschnitten und zu einem Kniehebel-System umgebogen ist. Die strichpunktierte Linie 16 zeigt an, wo mutmasslich der Seitenrand 24 (vgl. Fig. 2) der Rinnen verläuft. Ausgehend von dieser Linie 16 ist eine flache streifenförmige Verlängerung als Rückenpartie 17 ausgebildet. Sie hat eine Höhe von z.B. 3 bis 6 cm. Entlang einer Oberkante 18 ist die Blechlasche zu einem spitzen Winkel umgebogen. Die obere Kniehebelpartie 19 schliesst mit der Rückenpartei 17 einen Winkel von z.B. 20° bis 45° ein. Bei einer Kniehebelkante 20 beginnt die untere Kniehebelpartie 21. Diese ist zur Rückenpartie 17 gerichtet und bildet mit der oberen Kniehebelpartie 20 einen stumpfen Winkel (im Bereich von z.B. 90° bis 135 °).

[0030] Am unteren Ende der Kniehebelpartie 21 ist eine Art Gabel ausgebildet. Es handelt sich um vorzugsweise drei Laschen 22.1, 22.1, 22.3, die gabelförmig gespreizt sind. Während die beiden äusseren Laschen 22.1, 22.3 in der Fläche der unteren Kniehebelpartie 21 liegen, ist die mittlere Lasche 22.2 aus der genannten Fläche herausgebogen. (Sie verläuft z. B. etwa in der selben Richtung wie die obere Kniehebelpartie 19.)

[0031] Die Lasche 6 ist durch Schlitze 23.1, 23.2 von den Spannvorrichtungen 4, 5 getrennt. Die Schlitze gehen unter die Linie 16, damit die Lasche 6 unabhängig davon, auf welcher Höhe genau der Seitenrand 15 der Rinnen zu liegen kommt, eng um diesen herum nach unter gebogen werden kann.

[0032] Nachfolgend wird das Verfahren zum Erstellen der Rinnenverbindung erläutert.

[0033] In einem ersten Schritt werden die Rinnen 10, 11 am Gebäude vormontiert. Die Vormontage der Rinnen 10, 11 ist mit Vorteil so, dass sie ohne Überlappung stirnseitig direkt aneinander anschliessen.

[0034] Als nächstes wird der Verbindungsteil 1 mit seinem zylindrischen Seitenrand 2.2 in die miteinander fluchtenden Wülste 14 der Rinnen 10, 11 eingeführt. Zu diesem Zweck wird der Verbindungsteil 1 (bezogen auf die gewünschte Endstellung) auf den Kopf gedreht, damit die Einhängung 7 via Längsschlitz 8 von unten in den Wulst 14 eingeschoben werden kann. Danach wird der Verbindungsteil 1 - wie eine Türe um ein Scharnier - um den Wulst 14 herum in die gewünschte Stellung an der Aussenseite der Rinnen 10, 11 geschwenkt.

[0035] Der Seitenrand 24 der Rinnen 10, 11 kann nun in die Gabelung (Laschen 22.1, 22.2, 22.3) der Spannvorrichtungen 4, 5 eingeführt werden. Dies ist in Fig. 4a dargestellt. Zum Spannen des Verbindungsteils 1 wird z.B. mit einer (nicht dargestellten) handelsüblichen Flachzange die Kniehebelkante 20 gegen die Rückenpartie gepresst. Die obere und untere Kniehebelpartie 19, 21 liegen nun gestreckt an der Rückenpartei (Fig. 4b). Der Seitenrand 24 ist z.B. um einige Millimeter nach unten gedrückt worden, wodurch Verbindungsteil 1 und Rinnen 10, 11 eng aneinander gepresst werden.

[0036] Als nächstes wird die Lasche 6 um den Seitenrand 15 herum nach innen umgelegt. Auch der obere Teil der Spannvorrichtungen wird mit Vorteil nach innen umgebogen, wie in Fig. 4c gezeigt. Die Knickstelle 25 ist vorteilhafterweise in der Nähe der Gabelung, kann aber auch weiter oben liegen. Auf diese Weise wird die Spannung (Klemmverbindung) zwischen Verbindungsteil 1 und Rinnen 10, 11 auf Dauer aufrechterhalten.

[0037] Bei Bedarf kann der Verbindungsteil 1 mit den Rinnen 10, 11 zusätzlich vernietet werden. Die Nieten werden vorzugsweise in der Nähe des Seitenrandes angebracht, wo einerseits kein Dichtungselement vorhanden ist und wo sie andererseits den Wasserfluss nicht stören.

[0038] Die Kraftentwicklung und die Weglänge der Spannvorrichtung können durch die Wahl der Winkel und der Länge der Kniehebelpartien dimensioniert werden. Ist z.B. der Kniewinkel an der Kniehebelkante nahe bei 180° so ist das Übersetzungsverhältnis zwischen aufzubringender Kraft und Spannkraft sehr gross, der Weg dagegen sehr klein. Ist der Kniewinkel dagegen im Bereich von 90° (oder darunter), dann hat die Spannvorrichtung unter Umständen zu Beginn des Spannvorgangs eine unerwünscht hohe Reibung.

[0039] Nach dem selben Prinzip kann auch eine Dilatationsverbindung erstellt werden. Der Verbindungsteil hat in diesem Fall eine grössere (z.B. doppelte) Länge, damit der Überlappungsbereich (zwischen Rinne und Verbindungsteil) auch bei niederen Temperaturen (also grosser Dilatationsfuge) hinreichend gross ist. Anstelle eines zusammenhängenden grossen Dichtungselementes sind mit Vorteil mehrere beabstandete streifenförmige Dichtungen vorgesehen. Weil bei niederen Temperaturen die Fuge zu einem grösseren Spalt (von mehreren Zentimetern) werden kann, wobei das Dichtungselement sichtbar wird, kann es vorteilhaft sein, bei einer Dilatationsverbindung an der Innenseite der Rinne ein Blechstück als Schutz gegen UV-Licht anzubringen.

[0040] Das Blechstück kann seinerseits einen zylindrische Wulst haben, welcher am Wulst 14 der Rinnen eingehängt werden kann. Das gegenüberliegende Ende des (hier halbzylindrisch geformten) Blechstücks kann mit der Lasche 6 oder einer Spannvorrichtung fixiert werden.

[0041] Die Rückenpartie 17 hat z. B. eine Länge von 3 cm, die beiden Kniehebelpartien 19, 21 eine Länge von 1.5 bis 2 cm und die Laschen 22.1, 22.2, 22.3 haben eine Länge von z. B. 3 bis 5 mm. Die Rückenpartie 17 und die Kniehebelpartien 19, 21 sind alle gleich breit (z. B. 3 cm). Diesem Masse dienen nur zur Illustration. Andere Dimensionierungen sind ohne weiteres möglich. Die Spannvorrichtung sollte aber weder zu klein noch zu gross gemacht werden. Ist sie zu klein, werden die Kräfte und Hebel Verhältnisse ungünstig. Ist sie zu gross, kann sie nicht mehr mit einem handelsüblichen Werkzeug ohne nachzufassen betätigt werden.

[0042] Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die oben beschriebene Ausführungsform beschränkt. Das erfindungsgemässe Prinzip kann zum Verbinden von beliebigen offenen Rinnen verwendet werden. Anstelle von zylindrischen Rinnenformen sind insbesondere auch eckige Kastenformen möglich.

[0043] Haben die Rinnen keinen Wulst sondern nur eine Kante, können anstelle der zylindrischen Einhängung z.B. hakenförmig nach innen gebogene Laschen vorgesehen sein. Das Spannen kann dann gegen diese Haken-Laschen erfolgen. Es ist im einfachsten Fall auch möglich, auf eine Einhängung übehaupt zu verzichten und die eine Seite des Verbindungsteils direkt mit den Rinnenenden zu vernieten.

[0044] Das Dichtungselement kann ebenfalls variiert werden. Um ein gutes Gleiten auf der Aussenseite der Rinnen sicherzustellen, kann ein Gleitmittel (z.B. Siliconöl) eingesetzt oder eine geeignete Oberflächenbeschichtung verwendet werden. Anstelle von Gummi kann auch ein imprägnierter kompressibler Schaumstoff verwendet werden.

[0045] Zusammenfassend ist festzuhalten, dass durch die Erfindung eine Rinnenverbindung geschaffen worden ist, welche schnell und ohne löt- oder schweisstechnische Fachkenntnisse erstellt werden kann. Die Innenseite der Rinne kann frei von Einbauten oder Befestigungsmitteln gehalten werden. Der Fluss des Wassers wird nicht behindert. Schliesslich ist zu beachten, dass in die erfindungsgemässe Verbindung - anders als eine Löt- bzw. Schweissverbindung - materialunabhängig ist. Sie eignet sich z.B. sowohl für Kupfer oder nicht-rostenden Stahl wie auch für Aluminium.


Ansprüche

1. Rinnenförmiger Verbindungsteil (1) zum Verbinden von zwei Rinnen (10, 11), dadurch gekennzeichnet, dass er an einem Seitenrand (2.1) mindestens eine integrierte Spannvorrichtung (4, 5) aufweist, um den Verbindungsteil (1) aussenseitig dicht an die Rinnen (10, 1 1) anbringen zu können.
 
2. Verbindungsteil (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannvorrichtung (4, 5) ein Kniehebelsystem umfasst.
 
3. Verbindungsteil (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass er einschliesslich der Spannvorrichtung (4, 5) einteilig aus einem Blechstück gebildet ist.
 
4. Verbindungsteil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannvorrichtung mit einer auf einen Rinnenrand aufsetzbaren Gabelung ausgestattet ist.
 
5. Verbindungsteil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass er an einem zweiten Seitenrand (2.2) eine Einhängung (7) aufweist, so dass der Verbindungsteil an diesem Seitenrand ohne Hilfe von Werkzeugen zum nachträglichen Spannen eingehängt werden kann.
 
6. Verbindungsteil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest zwei unabhängige Spannvorrichtungen (4, 5) und mindestens eine zwischen diesen plazierte Lasche (6) vorgesehen sind.
 
7. Verbindungsteil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass an seiner Innenseite ein flächiges, vorzugsweise mit quer zu einer Längsachse des Verbindungsteils (1) verlaufenden Lippen (3.1 bis 3.5) ausgestattetes Dichtungselement (3) vorgesehen ist.
 
8. Rinnenverbindung, bei welcher ein Verbindungsteil (1) von aussen an zwei zu verbindende Rinnen (10, 11) angebracht ist, dadurch gekennzeichnet, dass an einem Seitenrand (2.1) mindestens eine integrierte Spannvorrichtung (4, 5) vorgesehen ist, um den Verbindungsteil (1) aussenseitig dicht an die Rinnen (10, 11) zu pressen.
 
9. Rinnenverbindung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Blechteil der Spannvorrichtung (4, 5) um den Seitenrand (24) der Rinnen (10, 11) herum nach innen gebogen (25) ist, um die Spannnvorrichtung zu fixieren.
 
10. Rinnenverbindung nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Dilatationsverbindung ausgebildet ist, indem zwischen den Rinnen (10,11) eine Dilatationsfuge (12) vorhanden ist, welche durch den starren Verbindungsteil überbrückt ist, wobei Dilatationsbewegungen durch die zwischen Rinnen (10,11) und Verbindungsteil (1) gebildete Klemmverbindung aufgenommen wird.
 
11. Rinnenverbindung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Dilatationsfuge innenseitig der Rinnen (10, 11) mit einem Blechstück abgedeckt ist, um dem Dichtungselement bei Dilatation der Rinnen einen Lichtschutz zu bieten.
 




Zeichnung










Recherchenbericht