[0001] Die Erfindung betrifft ein Schloss mit drückerbetätigbarer und verriegelbarer Hauptfalle,
die in ein Schließstück einrastet, sowie mit einer Hilfsfalle, die bei geschlossener
Tür durch das Schließstück eingeschoben ist und die beim Einschieben die Hauptfalle
verriegelt, wobei die Hauptfalle in ihrer zur Gänze ausgeschobenen Position eine Sperreinrichtung
beaufschlagt, die an der Hilfsfalle angreift und diese in ihrer ausgeschobenen Position
festhält, wie beispielsweise ein Sperrhebel, der mit einer Steuerkante an einer gegen
die Einschubrichtung gerichteten Fläche, insbesondere an einem Anschlag der Hilfsfalle
angreift, wobei die Einlauffläche des Hauptfallenkopfes der Einlauffläche des Hilfsfallenkopfes
zur vorauseilenden Freigabe der Hilfsfallensperre im Zuge des Schließvorganges der
Tür vorgelagert ist, wobei ein in der Geschlossenstellung der Tür bei eingeschobener
Hilfsfalle selbsttätig durch Federkraft ausschiebbarer und durch einen Drücker und
bzw. oder Schließzylinder zurückziehbarer Riegel vorgesehen ist, sowie eine den federvorgespannten
Riegel in der zurückgezogenen Stellung festhaltende Zuhaltung, wie insbesondere eine
Wippe, dem Riegel zugeordnet ist, die bei eingeschobener Hilfsfalle in die Freigabestellung
der Zuhaltung bzw. Wippe umschwenkbar ist.
[0002] In vielen Fällen ist es wünschenswert, eine Falle eines selbstverriegelnden Schlosses
in der Geschlossenstellung einer Türe bei ausgeschobenem Riegel zusätzlich zu verriegeln,
sodass die Falle, etwa durch Einschieben eines Plättchens in den Türspalt, nicht zurückgeschoben
werden kann. Wenn es nämlich gelingt, beispielsweise eine Credit-Card in der Höhe
einer nicht verriegelbaren Falle in den Türspalt tief einzuschieben, dann stößt die
Stirnkante dieser als Einbruchswerkzeug missbrauchten Credit-Card gegen die Schrägfläche
(Einlaufschräge) der Falle und drückt diese zurück. Auf diese Weise könnte die durch
eine ausgeschobene Falle bewirkte zusätzliche Sperre einer Tür, die nur von innen
drückerbetätigbar ist, umgangen werden, sodass nur noch der Riegel die Tür versperrt
hält.
[0003] Aus der DE 215 150 B ist ein selbstverriegelndes Schloss bekannt, das eine Falle
und einen durch Federkraft in der Sperrstellung vorgespannten Riegel aufweist. Der
Riegel wird durch eine Klinke in der Offenstellung festgehalten. Um zu verhindern,
dass der Riegel bei offener Tür durch Fehlbedienung unbeabsichtigt herausspringt,
hält die Falle die Klinke in der Sperrstellung fest und gibt die Klinke erst frei,
wenn die Falle eingeschoben und dadurch die Blockierung der Klinke aufgehoben ist.
Die DE 37 00 891 A1 betrifft ein Schloss mit einem in Verriegelungsrichtung federbelasteten
Riegel, der in der Öffnungsstellung durch eine Raste festgehalten wird. Letztere wird
unmittelbar durch eine Hilfsfalle ausgelöst. Schließlich geht aus der EP 670 404 A1
ein selbstverriegelndes Schloss mit einem federvorgespannten Riegel, einer Falle und
einer Hilfsfalle hervor, die eine Raste zum Festhalten des Riegels betätigt. Ein besonders
ausgebildeter Schwenkhebel ist zur Blockierung der Hilfsfalle vorgesehen. Dieser bewirkt
die Blockierung der Hilfsfalle, so lange die Falle ausgefahren ist. Sobald die Türe
geschlossen wird, fährt die Falle ein und verschwenkt den Schwenkhebel so, dass die
Hilfsfalle zurückweichen kann. Dieses Zurückweichen löst die Raste aus, die den Riegel
bisher zurückgehalten hat. Der Riegel schnellt vor und schlägt stirnseitig gegen das
Schlossblech in dessen Riegeltasche er schließlich einrastet.
[0004] Die Erfindung zielt darauf ab, sowohl die Hauptfalle zu verriegeln, wenn die Tür
geschlossen ist, als auch den Riegel auszulösen, sobald diesem die Riegeltasche des
Schließstückes unmittelbar fluchtend gegenübersteht. Um Fehlbedienungen zu vermeiden
ist die Hilfsfalle bei offener Tür arretiert. Dieses Ziel wird mit einem Schloss der
eingangs beschriebenen Art erreicht, wobei erfindungsgemäß in oder an dem Schaft der
Hilfsfalle ein Bolzen oder Schieber verschiebbar gelagert ist, der in der eingeschobenen
Stellung der Hilfsfalle einerseits mit einem von der Hauptfalle beim Vorspringen derselben
betätigbaren Auslösehebel und anderseits mit der Zuhaltung, insbesondere Wippe zu
deren Umschwenken kinematisch fluchtet, sodass erst bei in eine Fallentasche des Schließstückes
vorspringender Hauptfalle der Riegel zum Vorschnellen in seine Riegeltasche des Schließstückes
freigegeben ist. Es wird damit einerseits eine Fehlfunktion des Riegels vermieden
und die Auslösung des Riegels nicht nur von der Position der Hilfsfalle abhängig gemacht,
sondern von der in die Hauptfallentasche des Schließstückes tatsächlich vorspringenden
Hauptfalle. Somit wird der Riegel nicht schon beim Einschieben der Hilfsfalle oder
der Hauptfalle freigegeben, sondern erst dann, wenn die beiden Kriterien der eingeschobenen
Hilfsfalle und der bereits wieder vorspringenden Hauptfalle erfüllt sind.
[0005] Es ist zweckmäßig, wenn als Sperreinrichtung zwischen Hauptfalle und Hilfsfalle mindestens
ein von der Hauptfalle gesteuerter, axial verschiebbarer Stift vorgesehen ist, der
bei Einschieben der Hauptfalle aus einer Sperrstellung der Hilfsfalle verschiebbar
ist und beispielsweise von einer Anlagefläche an der Hilfsfalle abhebt. Der Stift
führt eine Linearbewegung etwa parallel zum Stulp des Schlossgehäuses aus und kann
auch an diesem Stulp gelagert sein. Der Stift liegt in einer bevorzugten Ausführungsform
kopfseitig an einer Steuerfläche der Hauptfalle bzw. des Hauptfallenschaftes an, die
den Stift beim Einschieben der Hauptfalle anhebt. Es kann zwischen Stift und Hauptfalle
eine Schlitzsteuerung vorgesehen sein, wobei ein Gleitstück des Stiftes in den Schlitz
eingreift. Damit ist der Stift zwangsgesteuert. Eine weitere mit Vorteil realisierte
Ausführungsform sieht vor, dass in der Hilfsfalle etwa senkrecht zur Einschubrichtung
derselben in einer Bohrung ein gefederter Stift gelagert ist, dem bei ausgeschobener
Hauptfalle ein in einer gehäusefesten Führung gelagerter Gehäusestift fluchtend gegenüberliegt,
wobei der Gehäusestift von einer Steuerfläche der Hauptfalle gegen den Stift in der
Hilfsfalle verschiebbar ist und dieser aus der Bohrung in der Hilfsfalle austritt
und die Teilungsebene zwischen Hilfsfalle und Führung blockierend durchsetzt. Somit
werden geteilte Stifte verwendet, wie diese bei Zuhaltungen in Schließzylindern bekannt
sind. Die Hauptfalle bzw. der Schaft derselben wirkt als Steuerelement, welches den
außerhalb der Hilfsfalle geführten Stift ("Gehäusestift") verschiebt, der seinerseits
den in der Hilfsfalle geführten und gefederten Stift axial zurückdrängt und damit
die Hilfsfalle blockiert. Zur Freigabe der Hilfsfalle ist es zweckmäßig, wenn die
Steuerfläche den Gehäusestift bei eingeschobener Hauptfalle in eine Position verschiebt,
in der die aneinanderliegenden Stirnflächen der Stifte in der Teilungsebene bzw. Gleitfläche
zwischen Hilfsfalle und der gehäusefesten Führung des Gehäusestiftes liegen.
[0006] Ausführungsbeispiele zum Verständnis des Erfindungsgegenstandes sind in den Zeichnungen
dargestellt.
[0007] Fig. 1 zeigt ein Schloss mit drückerbetätigbarer Hauptfalle und mit Hilfsfalle, die
gegen Fehlbedienung verriegelbar ist, bei offener Tür, Fig. 2 das Schloss bei geschlossener
Tür, Fig. 3 eine andere Ausführungsform der Hilfsfallenverriegelung bei offener Tür,
Fig. 3a ein Detail nach der ersten Berührung der Hauptfalle mit dem Schließstück,
Fig. 3b bei geschlossener Tür sowie ein Detail von unten, Fig. 4 eine Ansicht gemäß
Fig. 3b jedoch einschließlich der Hauptfallenverriegelung, Fig. 5 eine weitere Ausführungsform
der Hilfsfallenverriegelung mit gefederten, geteilten Stiften bei offener Tür, Fig.
5a ein Detail beim Schließen der Tür kurz nach der ersten Berührung der Hauptfalle
mit dem Schließstück, Fig. 6 das vollständige Schloss gemäß der Erfindung einschließlich
des selbsttätigen Riegels mit einer Hilfsfallenverriegelung nach Fig. 5, bei offener
Tür und Fig. 7 das Schloss bei geschlossener Tür mit verriegelter Hauptfalle und ausgeschobenem
Riegel.
[0008] In einem Schlossgehäuse 1 ist gemäß Fig. 1 und 2 eine Hauptfalle 2 gegen die Kraft
einer Feder 3 ein- und ausschiebbar gelagert. Über eine Nuss 4, die eine entsprechende
Steuerfläche 5 aufweist, kann die Hauptfalle 2 mittels eines Drückers zurückgezogen
werden. Unterhalb der Hauptfalle 2 ist eine Hilfsfalle 6 gegen Einschieben federbelastet
gelagert. Dazu stützt sich eine Feder einerseits an einem gehäusefesten Bolzen und
anderseits im Inneren an der Hilfsfalle 5 ab. Beide Fallen 2 und 6 treten bei offen
stehender Tür über einen Stulp 7 hinaus.
[0009] Die Hauptfalle 2 verfügt über eine Sicherungseinrichtung, die verhindert, dass bei
geschlossener Tür durch Einschieben eines plattenähnlichen Einbruchswerkzeuges in
den Türspalt die Hauptfalle 2 zurückgedrängt werden kann. Diese Sicherungseinrichtung
blockiert bei geschlossener Tür die Hauptfalle 2 in ihrer ausgeschobenen Stellung.
Über die Hilfsfalle 6 wird abgetastet, ob die Türe geschlossen ist, denn das stockseitige
Schließstück 37 (Fig. 2) sieht zwar eine Fallentasche für das Eingreifen der Hauptfalle
2, nicht aber eine solche Fallentasche für die Hilfsfalle 6 vor. Letztere nimmt in
der Geschlossenstellung der Tür die in Fig. 2 dargestellte eingeschobene Lage ein.
[0010] Solche Sicherungseinrichtungen für die Hauptfalle sind bekannt. Viele davon arbeiten
derart, dass schon durch kurzes Eindrücken der Hilfsfalle 6 die Sicherungseinrichtung
und damit die Blockierung der Hauptfalle 2 aktiviert wird. Diese bleibt aktiviert,
auch wenn die Hilfsfalle 6 wieder austritt. Erst durch Drückerbetätigung von innen
kann die Fallenblockierung rückgängig gemacht werden. Somit ist nicht auszuschließen,
dass bei geöffneter Tür jemand an der Hilfsfalle 6 anstreift und damit die Hauptfallenblockierung
im unerwünschten Zeitpunkt auslöst. Dies hätte aber zur Folge, dass beim nächsten
Schließen der Tür die blockierte Hauptfalle 2 nicht zurückweichen, also in das Schließstück
37 nicht einrasten kann, sondern an diesem hart anschlägt. Dadurch werden Schloss
und Schließstück 37 beschädigt.
[0011] Um zu verhindern, dass durch ein bloßes kurzes Einschieben der Hilfsfalle 6 die obige
Wirkung bereits eintritt sieht die Ausführung nach Fig. 1 und 2 vor, dass bei offener
Tür die Hilfsfalle 6 gesperrt ist und zu deren Freigabe vorerst die Hauptfalle 2 ein
Stück eingeschoben werden muss. Es ist nicht anzunehmen, dass die beiden Bedingungen
für die Aktivierung der Verriegelung der Hauptfalle 2 tatsächlich in der vorgesehenen
Reihenfolge durch Zufall eintreten.
[0012] Die Hilfsfalle 6 verfügt bei einer Ausführungsform über einen Anschlag 8, an dem
eine Steuerkante 9 eines Sperrhebels 10 angreift, sobald sich die Hauptfalle 2 in
ihrer zur Gänze ausgeschobenen Stellung befindet. Diese in Fig. 1 dargestellte Situation
führt dazu, dass die ausgeschobene Hilfsfalle 6 (bei offener Tür) nicht zurückbewegt
werden kann und daher gegen eine Fehlbedienung gesichert ist. Erst wenn der um dem
Drehpunkt 11 schwenkbare Sperrhebel 10 um einen kleinen Winkel nach rechts verdreht
wird, hebt die Steuerkante 9 vom Anschlag 8 ab und die Hilfsfalle 6 kann zurückgeschoben
werden. Diese kleine Verdrehung des Sperrhebels 10 wird durch ein geringfügiges Zurückschieben
der Hauptfalle 2 erreicht, in deren Fallenschaft 12 ein Hebelsarm 13 des Sperrhebels
10 mit etwas Spiel eingreift. Um beim normalen Schließen der Tür die Hilfsfallensperre
auszuheben und dann in weitere Folge die Hauptfallensperre bei geschlossener Tür zu
aktivieren, liegt die Schrägfläche der Einlaufschräge der Hauptfalle 2 etwas vor der
Schrägfläche der Einlaufschräge der Hilfsfalle 6. Beim Schließen der Tür kommt also
die Einlaufschräge der Hauptfalle 2 zuerst mit dem Schließstück in Berührung und wird
zuerst eingeschoben. Wenn dann ein wenig später auch die zurückversetzte Einlaufschräge
der Hilfsfalle 6 gegen das Schließstück stoßt, hat die bereits etwas zurückgewichene
Hauptfalle 2 den Sperrhebel 10 schon aus der Sperrstellung für die Hilfsfalle 6 verdreht
und die Hilfsfalle kann unbehindert zurückweichen. Sie verfügt über eine Anlagefläche
14, die im Anschluss an den Anschlag 8 verläuft und beim Einschieben der Hilfsfalle
6 eine Schulter 15 des Sperrhebels 10 untergreift. Eine zylindrische Feder 16 mit
jeweils einem Federschenkel an den Enden ist um einen Zapfen 17 schwenkbar gelagert.
Beim Einschieben der Hilfsfalle 6 wird die Feder 16 bzw. deren Schenkel verschwenkt
und diese übertragen ein Drehmoment auf eine ebenfalls schwenkbar gelagerte Platte
18. Letztere führt beim Einschieben der Hilfsfalle 6, vermittelt durch die Feder 16
mit ihren beiden V-förmig gespreizten Schenkeln, eine Drehbewegung aus, wobei eine
Anlagefläche 19 dieser Platte 18 zur Abstützung unter die zweite Schulter 20 des Sperrhebels
10 gedreht wird. Zwischen den Schultern 15 und 20 liegt der Drehpunkt des Sperrhebels
10. Wenn dieser beiderseits seines Drehpunktes durch Anlageflächen unterstützt ist,
dann ist ein Verdrehen des Sperrhebels 10 ausgeschlossen. Der in den Fallenschaft
12 der Hauptfalle 2 eingreifende Hebelsarm 13 blockiert also die Hauptfalle 2, sodass
sie gegen ein Manipulieren und insbesondere gegen den Versuch eines Einschiebens von
außen gesichert ist.
[0013] Eine völlig andere Lösung für eine Sperreinrichtung, die an der Hilfsfalle 6 angreift,
ist in den Fig. 3, 3a, 3b und 4 dargestellt. Ein Stift 30 ist in einer gehäusefesten
Führung 31 gegen die Kraft einer Feder 32 längs des Stulps 7 verschiebbar gelagert.
Der Kopf des Stiftes 30 liegt an einer Steuerfläche 33 der Hauptfalle 2 bzw. des Hauptfallenschaftes
12 an. Der Stift 30 durchgreift die gehäusefeste Führung 31 und im Anschluss daran
einen langlochähnlichen Freiraum 34 in der Hilfsfalle 6. Im Austrittsbereich des Stiftes
30 ist am Stift 30 ein Kragen 35 angesetzt, dem gemäß Fig. 3 eine Stufe 36 an der
Hilfsfalle 6 unmittelbar gegenüberliegt.
[0014] Gemäß Fig. 3 ist bei offener Tür sowohl Hauptfalle 2 als auch Hilfsfalle 6 ausgeschoben.
Die Steuerfläche 33 hält den Kragen 35 in der Einschubebene der Hilfsfalle 6 in der
Höhe der Stufe 36. Dadurch kann die Hilfsfalle 6 nicht eingeschoben werden. Erst wenn
gemäß Fig. 3a beim Schließen der Tür die etwas vorgeschobene Einlauffläche der Hauptfalle
2 durch eine Kante eines Schließstückes 37 zurückgedrängt wird, läuft der Stift 30
auf eine Rampe der Steuerfläche 33 auf. Der Stift 30 wird gegen die Kraft der Feder
32 linear verschoben und der Kragen 35 hebt von der Hilfsfalle 6 ab, sodass die Stufe
36 nun freigestellt ist. Im Zuge der weiteren Schließbewegung der Tür kann auch die
Hilfsfalle 6 eingeschoben werden. Sobald die Hauptfalle 2 in die Fallentasche des
Schließstückes 37 vorschnellt, legt sich der Kragen 35 des Stiftes 30 an die Randbereiche
des langlochähnlichen Freiraumes 34 an. Die Hilfsfalle 6 kann trotz ihrer Federvorspannung
nicht aus dem Schlossgehäuse austauchen, weil die Hilfsfalle 6 stirnseitig am Schließstück
37 anliegt (Fig. 3b). In Fig. 3b ist der Freiraum 34 mit dem Stift 30 bzw. dessen
Kragen 35 als weiteres Detail zusätzlich in Untersicht dargestellt. Die Hauptfalle
ist in dieser Lage verriegelt, wie Fig. 4 zeigt. Der Sperrhebel 10 liegt nämlich mit
seiner Schulter 20 an der Anlagefläche 19 der Platte 18 an. Letztere wurde gegenüber
ihrer Position in Fig. 3 infolge des Einschiebens der Hilfsfalle 6 von der Feder 16
in die Position nach Fig. 4 verschwenkt. Damit kann die Hauptfalle 2 nicht zurückgedrückt
werden. Erst wenn infolge Drückerbetätigung die Platte 18 durch eine Steuerkante der
Nuss 4 wieder in Richtung ihrer Lage nach Fig. 3 zurückgedreht ist (Spiel des Hebelsarmes
13'dies Sperrhebels 10' zwischen den Anlageflächen im Hauptfallenschaft 12), kann
die Hauptfalle 2 eingezogen und die Tür geöffnet werden. Dabei springt die Hilfsfalle
6 heraus und wird sogleich durch den Stift 30 bzw. dessen Kragen 35 gemäß Fig. 3 blockiert.
Die Hauptfalle 6 kann daher weder zufällig (unbeabsichtigt) noch mit Absicht bei offener
Tür eingeschoben werden.
[0015] Eine weitere Alternative für eine Sperreinrichtung zeigt Fig. 5. Parallel zum Stulp
7 sind in einer gehäusefesten Führung 31, die sich in einer Bohrung in der Hilfsfalle
6 fortsetzt, ein Gehäusestift 38 und ein Hilfsfallenstift 39 gegen Federkraft verschiebbar
gelagert. Der Gehäusestift 38 liegt mit einem Ende an einer Steuerfläche 33 der Hauptfalle
2 und mit dem anderen Ende an dem Hilfsfallenstift 39 an. Wie Fig. 5 zeigt, liegt
der Hilfsfallenstift 39 bei offener Tür in der Teilungsebene zwischen gehäusefester
Führung 31 und Hilfsfalle 6, wodurch die Hilfsfalle 6 blockiert ist. Dadurch kann
es bei offener Tür nicht zu Fehlfunktionen etwa infolge eines unbeabsichtigten Einschiebens
der Hilfsfalle 6 können.
[0016] Erst im Zuge des Schließvorganges der Tür wird die Hauptfalle 2 infolge der etwas
weiter vorne liegenden Einlaufschrägfläche als jene der Hilfsfalle durch eine Kante
des Schließstückes innerhalb des Spiels der an sich blockierten Hauptfalle 2 zurückgeschoben,
bevor diese Kante noch die Hilfsfalle 6 erreicht (analog Fig. 3a). Die Fig. 5a zeigt
diese Situation. Das Stiftpaar 38 und 39 wird durch die Rampe in der Steuerfläche
33 zurückgedrängt und zwar genau so weit, dass die Berührungsfläche zwischen den Stiften
38 und 39 in der vorgenannten Teilungsebene liegt. Damit ist die Blockierung der Hilfsfalle
6 aufgehoben. Beim weiteren Schließvorgang kann die Hilfsfalle 6 durch das Schließstück
zur Gänze eingeschoben werden.
[0017] In den Fig. 6 und 7 ist die Sperreinrichtung nach Fig. 5 bzw. 5a in Verbindung mit
der gesamten Schlosskonstruktion beispielhaft dargestellt. Es könnte natürlich auch
eine andere Sperreinrichtung für die Hilfsfalle 6 an deren Stelle treten. Was die
Fig. 6 betrifft, so ist die Hilfsfallenblockierung analog zu Fig. 5 dargestellt. Bei
geschlossener Tür und ausgeschobener Hauptfalle 2 erkennt man, dass die auf Teilung
gebrachten Stifte 38, 39 in der Teilungsebene zueinander verschoben sind, da ja die
Hilfsfalle 6 durch das Schließstück 37 zurückgeschoben ist. Damit ist, wie im Zusammenhang
mit Fig. 2 und 4 erläutert, die Hauptfalle 2 verriegelt.
[0018] Im Zuge des Schließens der Tür, ausgehend von Fig. 6 erfolgt das zeitverschobene
Auslösen des federbelasteten Riegels 21. Dieser Riegel 21 wird von einer Feder 22
in Richtung seiner Sperrstellung vorgespannt, jedoch gemäß Fig. 6 von einer Wippe
23 (zweiarmiger Hebel) in der eingeschobenen Stellung zurückgehalten. Diese Wippe
23 ist unterhalb der Hilfsfalle 6 angeordnet und um einen gehäusefesten Zapfen drehbar
gelagert. Ein Hebelsarm der Wippe 23 verfügt über eine Nase, die in eine Ausnehmung
des Riegels 21 eingreift und dort an einer Anschlagfläche anliegt. Wenn die Wippe
23 umschwenkt, dann hebt die Nase von der Anschlagfläche ab; der Riegel 21 ist freigegeben
und schnellt unter der Wirkung der Feder 22 über den Stulp 7 aus dem Schlossgehäuse
1 heraus. Dies soll jedoch nur bei zuverlässig geschlossener Tür geschehen und darf
nicht unbeabsichtigt oder bewusst missbräuchlich durch Auslösen über die Hilfsfalle
6 erfolgen. Um dies sicherzustellen wird der Riegel 21 nicht schon beim Eindrücken
der Hilfsfalle 6 durch das Schließstück 37, sondern durch die Hauptfalle 2 freigegeben
- und zwar erst dann, wenn diese bei geschlossener Tür bereits in die Hauptfallentasche
des Schließstückes 37 vorschnellt. Um diese Zeitverzögerung zu erreiche, die dazu
führt, dass der Riegel 21 erst dann freigegeben wird, wenn seine Bahn mit der Riegeltasche
des Schließstückes 37 fluchtet, ist ein Auslösehebel 24 in Form eines zweiarmigen
Winkelhebels vorgesehen, der einerseits von einer Anschlagfläche auf dem Hauptfallenschaft
12 bei dessen Ausschubbewegung mitgenommen wird. Dieser Auslösehebel 24 setzt die
horizontale Ausschubbewegung der Hauptfalle 2 in eine vertikale Bewegung eines im
Schaft der Hilfsfalle 6 gelagerten Bolzens 25. Der Bolzen 25 macht die horizontale
Bewegung der Hilfsfalle 6 also mit. Ist die Tür geöffnet (Fig. 6), dann ist der Bolzen
25 aus der kinematischen Verbindung zum Auslösehebel 24 herausgerückt. Wenn aber die
Tür geschlossen ist (Fig. 7), dann fluchtet die Bolzenachse genau mit der Auslösekante
des Auslösehebels 24 und der Bolzen 25 führt eine Schubbewegung aus, die gegen die
Steuerkante der Wippe 23 gerichtet ist. Somit wirkt ein Drehmoment auf die Wippe 23;
die Wippe 23 schwenkt um und ihre Nase gibt den Riegel 21 frei, der nun vorschnellt.
[0019] Statt eines Bolzens 25 kann der Hilfsfallenschaft mit einer Führung, z.B. einem Schwalbenschwanz
auf einer Flachseite, ausgebildet sein, in der ein Schieber senkrecht zur Bewegungsrichtung
der Hilfsfalle 6 gleitet. Bolzen 25 bzw. Schieber sind mittels einer Feder (nicht
dargestellt) so vorgespannt, dass sie die Hilfsfalle 6 bzw. deren Schaft oben überragen
(Fig. 6). Diese Feder kann z.B. auf der Achse der Wippe 23 vorgesehen sein und die
Wippe 23 im Uhrzeigersinn vorspannen. Wenn ein Hebelsarm der Wippe 23 am unteren Ende
des Bolzens 25 bzw. Schiebers anliegt, dann wird derselbe in der neutralen Stellung
(Fig. 6) nach oben gedrückt. Erst der Auslösehebel 24 kann den Bolzen 25 bzw, den
Schieber unter der Voraussetzung der eingeschobenen Hilfsfalle 6 nach unten drücken.
[0020] Wie erwähnt, kommt obiger Mechanismus nur dann zur Wirkung, wenn die Türe geschlossen,
die Hilfsfalle 6 vom Schließstück 37 zurückgeschoben und die Hauptfalle 2 nach dem
Zurückschieben durch das Schließstück 37 bereits auf dem Weg in die Hauptfallentasche
des Schließstückes 37 ist.
[0021] Wenn die Erfindung, die sich in erster Linie auf das verzögerte selbsttätige Ausschieben
des Riegels 21 bezieht, zusammen mit der Hauptfallenverriegelung realisiert ist, dann
ist die Tür zweifach gesichert. Hohe Sicherheitsanforderungen bzw. Normen setzen diese
zweifache Sicherung mit Riegel 21 und gegen Zurückschieben gesicherter Hauptfalle
2 voraus.
[0022] Das verzögerte Vorschnellen des Riegels 21 stellt sicher, dass der Riegel 21 nicht
gegen die Stirnseite des Schließstückes 37 schlägt und dort entlangschleift bis bei
vollständig geschlossener Tür der Riegel endlich in die Riegeltasche einrasten kann.
Vielmehr wird der Riegel 21 erfindungsgemäß erst dann ausgelöst, wenn seiner Bewegung
in die Sperrstellung nicht mehr im Wege steht.
[0023] Ein Rückzug des Riegels 21 wie auch der Hauptfalle 2 erfolgt mittels der Nuss 4 und
einem Drücker (nicht dargestellt). Die Platte 18 ist dabei Teil eines Hebels, der
von der Nuss 4 über eine Steuerfläche betätigt wird. Wenn von Fig. 7 ausgehend die
Nuss 4 durch einen Drücker im Uhrzeigersinn um etwa 45° gedreht wird, dann schwenkt
die Platte 18 und der in Fortsetzung der Platte 18 vorgesehene zweiarmige Hebel in
Gegenuhrzeigerrichtung und zieht den Riegel 21 ein. Die Betätigung kann auch durch
einen Schließzylinder in bekannter Weise erfolgen. Ein Wechsel stellt beispielsweise
die Verbindung zur Hauptfalle 2 her während die Schließnase des Schließzylinders den
Rückzug des Riegels 21 bewirkt.
1. Schloss mit drückerbetätigbarer und verriegelbarer Hauptfalle, die in ein Schließstück
einrastet, sowie mit einer Hilfsfalle, die bei geschlossener Tür durch das Schließstück
eingeschoben ist und die beim Einschieben die Hauptfalle verriegelt, wobei die Hauptfalle
in ihrer zur Gänze ausgeschobenen Position eine Sperreinrichtung beaufschlagt, die
an der Hilfsfalle angreift und diese in ihrer ausgeschobenen Position festhält, wie
beispielsweise ein Sperrhebel, der mit einer Steuerkante an einer gegen die Einschubrichtung
gerichteten Fläche, insbesondere an einem Anschlag der Hilfsfalle angreift, wobei
die Einlauffläche des Hauptfallenkopfes der Einlauffläche des Hilfsfallenkopfes zur
vorauseilenden Freigabe der Hilfsfallensperre im Zuge des Schließvorganges der Tür
vorgelagert ist, wobei ein in der Geschlossenstellung der Tür bei eingeschobener Hilfsfalle
selbsttätig durch Federkraft ausschiebbarer und durch einen Drücker und bzw. oder
Schließzylinder zurückziehbarer Riegel vorgesehen ist, sowie eine den federvorgespannten
Riegel in der zurückgezogenen Stellung festhaltende Zuhaltung, wie insbesondere eine
Wippe, dem Riegel zugeordnet ist, die bei eingeschobener Hilfsfalle in die Freigabestellung
der Zuhaltung bzw. Wippe umschwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass in oder an dem Schaft der Hilfsfalle (6) ein Bolzen (25) oder Schieber verschiebbar
gelagert ist, der in der eingeschobenen Stellung der Hilfsfalle (6) einerseits mit
einem von der Hauptfalle (2) beim Vorspringen derselben betätigbaren Auslösehebel
(24) und anderseits mit der Zuhaltung, insbesondere Wippe (23) zu deren Umschwenken
kinematisch fluchtet, sodass erst bei in eine Fallentasche des Schließstückes (37)
vorspringender Hauptfalle (2) der Riegel (21) zum Vorschnellen in seine Riegeltasche
des Schließstückes (37) freigegeben ist.
2. Schloss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Sperreinrichtung zwischen Hauptfalle (2) und Hilfsfalle (6) mindestens ein
von der Hauptfalle gesteuerter, axial verschiebbarer Stift (30) vorgesehen ist, der
bei Einschieben der Hauptfalle (2) aus einer Sperrstellung der Hilfsfalle (6) verschiebbar
ist und beispielsweise von einer Anlagefläche an der Hilfsfalle (6) abhebt.
3. Schloss nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Stift (30) kopfseitig an einer Steuerfläche (33) der Hauptfalle (2) bzw.
des Hauptfallenschaftes (12) anliegt, die den Stift (30) beim Einschieben der Hauptfalle
(2) von der Hilfsfalle (6) anhebt.
4. Schloss nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in der Hilfsfalle (6) etwa senkrecht zur Einschubrichtung derselben in einer
Bohrung ein gefederter Stift (39) gelagert ist, dem bei ausgeschobener Hauptfalle
(2) ein in einer gehäusefesten Führung (31) gelagerter Gehäusestift (38) fluchtend
gegenüberliegt, wobei der Gehäusestift (38) von einer Steuerfläche (33) der Hauptfalle
(2) gegen den Stift (39) in der Hilfsfalle (6) verschiebbar ist und dieser aus der
Bohrung in der Hilfsfalle (6) austritt und die Teilungsebene zwischen Hilfsfalle (6)
und Führung (31) blockierend durchsetzt.
5. Schloss nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerfläche (33) den Gehäusestift (38) bei eingeschobener Hauptfalle (2)
in eine Position verschiebt, in der die aneinanderliegenden Stirnflächen der Stifte
(38, 39) in der Teilungsebene bzw. Gleitfläche zwischen Hilfsfalle (6) und der gehäusefesten
Führung (31) des Gehäusestiftes (38) liegen.