[0001] Die Erfindung betrifft einen Seitenbeschlag für Dreh-Kippfenster, -türen oder dergleichen,
gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus der DE 198 11 373 A1 ist ein gattungsgemäßer Seitenbeschlag bekannt. Er weist
ein flügelseitiges Bandteil auf, das an einem Ende eines Axerarms um eine Drehachse
schwenkbeweglich befestigt ist. Außerdem weist der Seitenbeschlag ein Einsatzstück
auf, das ein Langloch besitzt. In dem Langloch ist das andere Ende des Axerarms mit
einem vom Axerarm ausgehenden Zapfen geführt. Der Axerarm ist also schwenkbeweglich
sowie längsverschieblich im Langloch des Einsatzstücks angelenkt. An der Rückseite
des Einsatzstücks kann eine Führungseinrichtung für eine Treibstange vorgesehen sein.
Ferner weist der Seitenbeschlag ein Kupplungsteil auf, welches mit dem Einsatzstück
verbunden ist. Sofern eine Stellung beziehungsweise Position des Seitenbeschlags vorliegt,
in der das Einsatzstück und der Axerarm einander überlappen beziehungsweise teilweise
überdecken und die Längserstreckung des Einsatzstücks und des Axerarms im wesentlichen
in dieselbe Richtung zeigen, umgreift das Kupplungsteil den Axerarm teilweise, so
daß dieser bei einer Drehöffnungsbewegung des Fensters gestützt wird, wodurch die
Gewichtskraft des Fensters nicht vollständig an der Lagerstelle zwischen Axerarm und
Einsatzstück aufgenommen werden muß.
[0003] Der bekannte Seitenbeschlag ist sowohl für rechtsals auch für linksangeschlagene
Fenster verwendbar. Sofern ein Wechsel von einer Anschlagseite auf die andere Anschlagseite
erfolgen soll, muß der bekannte Seitenbeschlag allerdings in seine Bauteile zerlegt
werden. Insbesondere muß das Kupplungsteil vom Einsatzstück, das flügelseitige Bandteil
vom Axerarm und das Kupplungsteil vom Einsatzstück getrennt beziehungsweise abmontiert
werden. Die Umstellung der Anschlagseite gestaltet sich also recht umständlich. Außerdem
muß beim Einsetzen des Seitenbeschlags in eine Umfangsnut des Fensterflügels eine
Einbaureihenfolge eingehalten werden. Das heißt, die einzelnen Bauteile des Seitenbeschlags
sind noch nicht miteinander verbunden, und müssen nacheinander und in einer bestimmten
Reihenfolge in die Umfangsnut eingebracht werden. Dabei kann es zu Verwechslungen
kommen, wodurch eine ordnungsgemäße Funktion des Seitenbeschlags nicht möglich ist.
Zur Behebung dieses Fehlers müssen die einzelnen Bauteile wieder einzeln ausgebaut
werden.
[0004] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen gattungsgemäßen Seitenbeschlag anzugeben,
bei dem auch während des Umschlagens von beispielsweise Rechts- auf Linksanschlag
der Seitenbeschlag nicht vollständig zerlegt werden muß.
[0005] Diese Aufgabe wird mit einem Seitenbeschlag gelöst, der die Merkmale des Anspruchs
1 zeigt. Demnach wird ein Seitenbeschlag für Dreh-Kippfenster, -türen oder dergleichen,
vorgeschlagen, welcher ein flügelseitiges Bandteil, einen Axerarm, ein Kupplungsteil
und ein Einsatzstück aufweist. Das Bandteil ist um eine Drehachse schwenkbeweglich
an einem Ende des Axerarms befestigt. Das Kupplungsteil ist mit dem Einsatzstück verbunden.
Das andere Ende des Axerarms ist mittels einer Drehverbindung schwenkbeweglich sowie
längsverschieblich am Einsatzstück geführt, wobei diese Drehverbindung ein Langloch
des Einsatzes und einen im Langloch geführten Zapfen aufweist, der vorzugsweise vom
Axerarm ausgeht. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß das Kupplungsteil zu seiner Quermittelachse
spiegelsymmetrisch ausgebildet und in zwei verschiedenen, um 1800 zueinander versetzten
Lagen am Einsatzstück festlegbar ist. Jede Lage ist einer Anschlagseite des Fensterflügels
zugeordnet. Durch die spiegelsymmetrische Ausbildung des Kupplungsteils kann dieses
bei der Umstellung der Anschlagseite am Einsatzstück verbleiben und muß lediglich
um eine Schwenkachse bewegt werden, so daß die beiden Lagen von dem Kupplungsteil
einnehmtar sind, ohne dabei den Seitenbeschlag zu zerlegen. Erfindungsgemäß ist weiterhin
vorgesehen, daß -in festgelegter Position des Kupplungsteils- sich das Langloch der
Drehverbindung aus zwei, in Längsrichtung des Zapfens miteinander fluchtenden Teillanglöchern
zusammensetzt, von denen das eine im Kupplungsteil und das andere im Einsatzstück
angeordnet sind. In festgelegter Position überdecken sich also beide Teillanglöcher,
so daß die vorstehend erwähnte Längsverschieblichkeit des Axerarms gewährleistet ist.
Da -wie vorstehend beschrieben- das Kupplungsteil auch spiegelsymmetrisch zu seiner
Quermittelachse ausgebildet ist, überdecken sich die Teillanglöcher der Drehverbindung
in beiden Lagen des Kupplungsteils. Das heißt, in den verschiedenen Lagen überdecken
sich das Teillangloch des Kupplungsteils und das Teillangloch des Einsatzstücks, so
daß quasi ein einziges Langloch, nämlich das der Drehverbindung, gebildet wird. Die
Spiegelsymmetrie des Kupplungsteils bezieht sich also nicht zwingend auf seine Außenkontur,
sondern auf die funktionswichtigen Teile.
[0006] Dadurch, daß der Zapfen der Drehverbindung durch das Langloch beziehungsweise durch
die Teillanglöcher hindurchgreift, braucht für die Umschaltung der Anschlagseite das
Kupplungsteil lediglich vom Einsatzstück gelöst werden, so daß es um den Zapfen gedreht
werden kann, so daß die beiden verschiedenen, um 180° zueinander versetzten Lagen
vom Kupplungsteil eingenommen werden können.
[0007] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Drehverbindung als
eine eine Unverlierbarkeit von Axerarm, Kupplungsteil und Einsatzstück bewirkende
Drehverbindung ausgebildet ist. Hierzu ist bevorzugt vorgesehen, daß der Zapfen -wie
vorstehend erwähnt- vom Axerarm ausgeht, das Kupplungsteil sowie das Einsatzstück
durchgreift und an seinem freien Ende einen Kopf aufweist, dessen Durchmesser größer
als der des Zapfens ist. Mit diesem auch als Pilzzapfen bezeichneten Zapfen wird auf
besonders einfache Art und Weise die Unverlierbarkeit von Axerarm, Kupplungsteil und
Einsatzstück bewerkstelligt. Bei der Umstellung der Anschlagseite muß also lediglich
die Verbindung zwischen Kupplungsteil und Einsatzstück gelöst werden, so daß anschließend
das Kupplungsteil in die andere Lage gebracht werden kann.
[0008] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Kupplungsteil an dem
Einsatzstück mittels mindestens einer die Verbindung realisierenden Schraubverbindung
festlegbar ist. Wird also diese Schraubverbindung gelöst, so kann das Kupplungsteil
bezüglich des Einsatzstücks und des Axerarms verschwenkt werden, so daß die eine oder
die andere Lage vom Kupplungsteil einnehmbar ist. Nach der Umstellung ist das Kupplungsteil
wieder mit der Schraubverbindung am Einsatzstück festlegbar. Außerdem ist vorgesehen,
daß die Schraubverbindung symmetrisch zur Quermittelachse des Kupplungsteils liegende
Befestigungsmittel am Kupplungsteil und am Einsatzstück aufweist. So kann vorgesehen
sein, daß am Kupplungsteil lediglich ein Durchgangsloch vorgesehen ist und am Einsatzstück
beispielsweise eine Gewindebohrung. Somit kann für die Schraubverbindung eine Schraube
durch das am Kupplungsteil vorliegende Loch durchgesteckt und in der Gewindebohrung
des Einsatzstücks festgeschraubt werden. Da zumindest eine Schraubverbindung vorgesehen
ist, genügt es, wenn am Kupplungsteil lediglich ein Befestigungsmittel, also ein Durchgangsloch,
vorgesehen ist, wobei dann vorzugsweise am Einsatzstück zwei Gewindebohrungen beziehungsweise
Befestigungsmittel vorgesehen sind. Das Loch beziehungsweise das Befestigungsmittel
am Kupplungsteil liegt dann bezüglich der Quermittelachse des Kupplungsteils so, daß
es in beiden Lagen mit jeweils einem Befestigungsmittel, beispielsweise der Gewindebohrung,
am Einsatzstück fluchtet, so daß die Schraubverbindung herstellbar ist.
[0009] In bevorzugter Ausführungsform ist vorgesehen, daß am flügelseitigen Bandteil ein
Schließmittel in zwei verschiedenen, um 180° versetzt zueinander liegenden Lagen befestigbar
ist. Dieses Schließmittel wirkt mit einem Gegenschließmittel zusammen, welches an
einer Treibstange vorgesehen sein kann. Sind Schließmittel und Gegenschließmittel
in Eingriff miteinander, kann der Axerarm bezüglich des flügelseitigen Bandteils nicht
verschwenkt werden. Der Seitenbeschlag ist in dieser Funktionsstellung für die Drehöffnung
des Fensterflügels vorgesehen. Sind Schließmittel und Gegenschließmittel nicht miteinander
in Eingriff, so kann vom Fensterflügel die Kippöffnungsstellung eingenommen werden,
in der der Axerarm relativ zum Einsatzstück und zum Bandteil verschwenkt wird. Der
Axerarm übernimmt dabei die Kippöffnungsbegrenzung, das heißt, er begrenzt den Kippöffnungsweg
des Flügels. Dadurch, daß das Schließmittel in zwei verschiedenen, um 180° zueinander
versetzt liegenden Lagen am Bandteil befestigbar ist, kann auch das Schließmittel
besonders einfach für den Wechsel der Anschlagseite umgeschaltet werden.
[0010] In bevorzugter Ausführungsform ist vorgesehen, daß das Schließmittel um die Drehachse
schwenkbar gelagert ist. Das heißt, das Schließmittel weist eine Drehachse auf, die
am Ende des Axerarms liegt, an dem auch das Bandteil schwenkbar bezüglich des Axerarms
gelagert ist.
[0011] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Befestigung des Schließmittels
am Bandteil mittels mindestens einer Schraubverbindung erfolgt, von der Befestigungsmittel
diametral gegenüberliegend zur Drehachse am Bandteil ausgebildet sind. Mit anderen
Worten: An Schließmittel ist ein Befestigungsmittel vorgesehen, wohingegen am Bandteil
zwei Befestigungsmittel vorgesehen sein können, so daß das Schließmittel in jeder
der beiden Lagen fest mit dem flügelseitigen Bandteil verbunden werden kann. Dadurch,
daß die Drehachse des Schließmittels und des Bandteils zusammenfallen, kann die Umschaltung
der Anschlagseite auch für diese Teile relativ leicht erfolgen, da lediglich die Schraubverbindung
gelöst, das Bandteil in seine andere Lage zu bringen ist, und daß dann die Schraubverbindung
wieder herstellt werden kann und so eine feste Kopplung zwischen Bandteil und Schließmittel
hergestellt ist.
[0012] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel zeichnet sich dadurch aus, daß am Einsatzstück
und am Kupplungsteil Rastmittel zur Vorfixierung der beiden um 180° versetzt zueinander
liegenden Lagen ausgebildet sind. Das heißt, daß die Rastmittel so an Einsatzstück
und Kupplungsteil vorliegen, daß die Relativstellung zwischen Einsatzstück und Kupplungsteil
vorfixierbar ist, so daß auf einfache Art und Weise die Verbindung zwischen Einsatzstück
und Kupplungsteil ausgeführt werden kann, das heißt, daß das Kupplungsteil bezüglich
des Einsatzstücks in beiden Lagen mittels der Rastmittel vorfixierbar ist, wodurch
auf einfache Art und Weise die vorstehend erwähnte Schraubverbindung zwischen Kupplungsteil
und Einsatzstück ausgeführt werden kann. In der vorfixierten Stellung fluchten also
die Befestigungsmittel an Kupplungsteil und Einsatzstück.
[0013] Weitere Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0014] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- in Explosionsdarstellung einen Seitenbeschlag und eine Treibstange,
- Figur 2
- den zusammengesetzten Seitenbeschlag der Figur 1 und die am Seitenbeschlag angelenkte
Treibstange,
- Figur 3
- den Seitenbeschlag in Kippöffnungsposition,
- Figur 4
- eine Rückansicht des Seitenbeschlags gemäß Figur 3,
- Figur 5
- eine weitere Seitenansicht des Seitenbebeschlags der Figur 3, und
- Figur 6
- den Seitenbeschlag in für die Anschlagseitenumschaltung vorbereiteten Funktionsstellung.
[0015] Die auch als Seitenschere bezeichneten Seitenbeschläge der hier angesprochenen Art
werden insbesondere bei Rundbogenfenstern oder bei Fenstern verwendet, bei denen der
obere Querholm nicht parallel zum unteren Querholm verläuft. Bei diesen Fenstern sind
Beschläge, die sowohl ein Dreh- als auch ein Kippöffnen des Flügels ermöglichen, in
den meisten Fällen an den oberen Querholm nicht anbringbar. Es wird deshalb ein die
Dreh- und Kippöffnungsstellung ermöglichender Beschlag an einem Seitenholm derartiger
Fenster angebracht. Diese Fenster sind jedoch auch sowohl für Rechtsals auch für Linksanschlag
vorgesehen.
[0016] Figur 1 zeigt einen Seitenbeschlag 1 für ein/eine hier nicht dargestelltes Dreh-Kippfenster,
-tür oder dergleichen. An dem dem Seitenbeschlag 1 kann eine Treibstange 2 verschieblich
geführt sein.
[0017] Der Seitenbeschlag 1 besitzt ein flügelseitiges Bandteil 3, einen Axerarm 4, ein
auch als Kupplungsklaue bezeichnetes Kupplungsteil 5 und ein Einsatzstück 6, an dem
die Treibstange 2 verschieblich geführt sein kann. Das Einsatzstück 6 dient zur Befestigung
des Seitenbeschlags 1 in einer am Flügel des Fensters vorgesehenen Umfangsnut, in
der auch die Treibstange 2 liegen kann.
[0018] Das flügelseitige Bandteil 3 besitzt eine Lagerhülse 7, von der ein armförmiger Ausleger
8 ausgeht, der sich aus einem radial von der Lagerhülse 7 ausgehenden ersten Abschnitt
9 und einem sich daran anschließenden zweiten Abschnitt 10 zusammensetzt, wobei sich
der erste Abschnitt 9 etwa tangential von der Mantelfläche der Lagerhülse 7 erstreckt.
Der zweite Abschnitt 10 bildet mit dem ersten Abschnitt 9 einen rechten Winkel. In
jedem Randbereich der Schmalseiten des zweiten Abschnitts 10 sind Befestigungsmittel
11 und 12 vorgesehen, die als Durchbrüche 13 realisiert sind. Etwa mittig zwischen
beiden Befestigungsmitteln 11 und 12 ist eine Drehachsenaufnahme 14 ausgebildet, die
ebenfalls als Durchbruch realisiert ist.
[0019] Der Axerarm 4 ist als langgestreckter Schenkel 15 realisiert, der etwa mittig eine
Abkröpfung 16 aufweist. An seinem dem Bandteil 3 zugewandten Ende 17 weist der Axerarm
4 ebenfalls eine Drehachsenaufnahme 18 auf, die von einem Durchbruch gebildet ist.
An seinem anderen Ende 19 ist ein Durchbruch 20 (Figur 6) vorgesehen.
[0020] Das Kupplungsteil 5 ist im Querschnitt U-förmig ausgebildet, so daß zwischen den
beiden Schenkeln 21 und 22 des U's der Axerarm 4 teilweise aufgenommen werden kann.
Am im Bild oberen Schenkel 21 sind Durchbrüche 23 vorgesehen, die mit Durchbrüchen
24 (Figur 6) fluchten, die am unteren Schenkel 22 vorgesehen sind. Die Durchbrüche
23 und 24 sind hier jeweils als Lochreihe ausgebildet, wobei die Durchbrüche 23 beziehungsweise
24 beabstandet zueinander die jeweilige Lochreihe bilden. Die am unteren Schenkel
22 vorliegenden äußeren Durchbrüche 24 dienen als Befestigungsmittel 25 und 26, worauf
nachfolgend eingegangen wird.
[0021] Die beiden Schenkel 21 und 22 des Kupplungsteils 5 liegen durch die Länge der Basis
27 des U's beabstandet und vorzugsweise parallel zueinander, wobei der Abstand zwischen
beiden Schenkeln 21 und 22 so gewählt ist, daß der Axerarm 4 mit vorzugsweise geringem
Spiel zwischen die beiden Schenkel 21 und 22 paßt.
[0022] Am unteren Schenkel 22 sind außen an den Schmalseiten Rastmittel 28 vorgesehen, die
mit am Einsatzstück 6 ausgebildeten Rastmitteln 29 zusammenwirken. Die Rastmittel
28 sind als Ausnehmung realisiert, die Rastmittel 29 als Noppen beziehungsweise als
Vorsprünge.
[0023] Am unteren Schenkel 22 des Kupplungsteils 5 ist noch ein Teillangloch 30 eingebracht,
welches sich zwischen den beiden Durchbrüchen 24 erstreckt, jedoch nicht in die Durchbrüche
24 übergeht.
[0024] Das Einsatzstück 6 weist eine Basis 31 auf, deren Länge etwa der Längserstreckung
des Kupplungsteils 5 entspricht. In der Basis 31 ist ein Teillangloch 32 vorgesehen,
welches sich zwischen Befestigungsmitteln 33 und 34 erstreckt, die im vorliegenden
Ausführungsbeispiel als Gewindebohrungen ausgebildet sind. Die Rastmittel 29, die
Befestigungsmittel 33 und 34 und das Teillangloch 32 liegen vorzugsweise in einer
Reihe, wobei die außenliegenden Rastmittel 29 einen größeren Abstand zueinander aufweisen
als die Befestigungsmittel 33 und 34 zueinander. Das am Einsatzstück 6 vorgesehene
Teillangloch 32 und das am Kupplungsteil 5 vorgesehene Teillangloch 30 sind vorzugsweise
bezüglich ihrer Länge und Breite identisch ausgebildet und liegen so im Kupplungsteil
5 beziehungsweise Einsatzstück 6, daß sie bei auf dem Einsatzstück 6 aufliegenden
Kupplungsteil 5 miteinander fluchten beziehungsweise deckungsgleich vorliegen.
[0025] An der vom Bandteil 3 abgewandten Seite 35 des Einsatzstücks 6 geht die Basis 31
in einer Stufe 36 in eine Klemmittelaufnahme 37 über. In der Klemmittelaufnahme 37
sind Klemmittel 38 vorgesehen, die im vorliegenden Beispiel als Madenschrauben ausgebildet
sind. Sie dienen dazu, das in der Umfangsnut des Flügels einliegende Einsatzstück
6 mit dem Flügel zu verklemmen, so daß das Einsatzstück 6 und damit auch der Seitenbeschlag
1 sicher in der Umfangsnut gehalten werden. Außerdem liegt das Einsatzstück 6 -im
Querschnitt gesehen- derart als Profil vor, daß zwischen Umfangsnut und Einsatzstück
6 ein Hintergriff ausgebildet ist. Dadurch wird das Einsatzstück 6 in der Umfangsnut
sicher gehalten, wobei die Klemmittel 38 eine Längsverschiebung des Einsatzstücks
6 in der Umfangsnut verhindern.
[0026] Dem Seitenbeschlag 1 ist außerdem noch ein Schließmittel 39 zugeordnet, welches als
gabelförmige Aufnahme 40 ausgebildet ist, die sich vom Einsatzstück 6 weggerichtet
öffnet. Am Schließmittel 39 ist noch ein Befestigungsmittel 41 ausgebildet, das als
Gewindebohrung realisiert ist. Ferner weist das Schließmittel 39 eine bereichsweise
randoffene Ausnehmung 42 auf, in der das Ende 17 des Axerarms einlegbar ist. Im Bereich
der Ausnehmung 42 ist eine als Durchbruch realisierte Drehachsenaufnahme 43 ausgebildet.
[0027] Die dem Seitenbeschlag 1 zuordenbare Treibstange 2 weist an ihrem einen, dem Ende
17 des Axerarms benachbarten Ende 44 ein Gegenschließmittel 45 auf, welches vorzugsweise
als Pilzzapfen ausgebildet ist, der außer dem Hut 46 noch einen Ringkragen 47 aufweisen
kann, wobei der Hut 46 und der Ringkragen 47 -in axialer Erstreckung des Pilzzapfens
geseheneinen Abstand zueinander aufweisen. Dieser Abstand entspricht etwa der Dicke
D der gabelförmigen Aufnahme 40, wobei der zwischen dem Hut 46 und dem Ringkragen
47 vorliegende Bereich des Pilzzapfens einen Außendurchmesser aufweist, der der Öffnungsweite
W der Aufnahme 40 entspricht.
[0028] Mit geringem Abstand zum Ende 44 weist die Treibstange 2 eine Abkröpfung 48 auf,
wobei eine weitere Abkröpfung 49 am anderen Ende 50 der Treibstange 2 vorliegt. Zwischen
beiden Abkröpfungen 48 und 49 weist die Treibstange 2 Führungslanglöcher 51 und 52
auf, in die Führungselemente 53 (Figur 4) eingreifen, die an der Rückseite 54 der
Basis 31 des Einsatzstücks 6 vorgesehen sind.
[0029] An beiden Enden 44 und 50 weist die Treibstange Kopplungseinrichtungen 55 auf, mit
denen die Treibstange 2 an das übrige Treibstangengetriebe (nicht dargestellt) des
Flügels ankoppelbar ist, wodurch die Treibstange 2 beispielsweise über einen Betätigungsgriff
antreibbar ist.
[0030] Anhand der Figuren 2 bis 5 wird beschrieben, wie die Bauteile des Seitenbeschlags
1, also das Bandteil 3, der Axerarm 4, das Kupplungsteil 5 und das Einsatzstück 6,
miteinander verbunden sind und wie die Treibstange 2 an dem Seitenbeschlag 1 angelenkt
ist:
[0031] Eine Drehachse 56 durchgreift die Drehachsenaufnahme 43 am Schließmittel 39, die
Drehachsenaufnahme 18 am Ende 17 des Axerarms 4 und die Drehachsenaufnahme 14 am Bandteil
3. Die Drehachse 56 ist bevorzugt als Steckachse ausgebildet und weist einen Anschlag
57 auf, der bei in die Drehaufnahmen 14, 18 und 43 eingesteckter Drehachse 56 beispielsweise
auf dem Schließmittel 39 zu liegen kommt beziehungsweise mit geringem Abstand zum
Schließmittel 39 liegt. Nachdem die Drehachse 56 durch die Drehachsenaufnahmen 14,
18 und 43 gesteckt ist, ist vorgesehen, daß ihr freies, dem Anschlag 57 gegenüberliegendes
Ende 58 aufgeweitet wird, so daß ein Herausfallen der Drehachse 56 vermieden wird.
Die Drehachse 56 ermöglicht eine Schwenkbewegung des Bandteils 3 bezüglich des Axerarms
4, wobei durch ein hier nicht dargestelltes Befestigungselement, welches das Befestigungsmittel
11 und das Befestigungsmittel 41 durchgreift, eine feste Verbindung zwischen Bandteil
3 und Schließmittel 39 hergestellt ist. Somit können das Bandteil 3 und das Schließmittel
39 bezüglich des Axerarms 4 schwenkbeweglich bewegt werden. Das Bandteil 3 und das
Schließmittel 39 sind also mit einer Schraubverbindung miteinander koppelbar.
[0032] Das Kupplungsteil 5 ist zumindest mit einer Schraubverbindung auf dem Einsatzstück
6 festlegbar. Die Schraubverbindung umfaßt ein Befestigungselement, welches durch
einen der außenliegenden Durchbrüche 23 hindurchführbar ist, so daß es einen der Durchbrüche
24 und das Befestigungsmittel 33 oder 34 durchgreift. Zur Vorfixierung des Kupplungsteils
5 auf dem Einsatzstück 6 sind -wie vorstehend erwähnt- die Rastmittel 28 am Kupplungsteil
5 und die Rastmittel 29 am Einsatzstück 6 vorgesehen.
[0033] Vom Ende 19 des Axerarms 4 geht ein Zapfen 59 (Figur 6) aus, der sich rechtwinklig
zur Längserstreckung des Axerarms erstreckt. Der Zapfen 59 durchgreift das Teillangloch
30 im unteren Schenkel 22 des Kupplungsteils 5 und durchgreift das andere Teillangloch
32 des Einsatzstücks 6. An seinem freien Ende, welches auf der Rückseite 54 der Basis
31 liegt, weist der Zapfen 5 eine Verdickung auf, die über den Begrenzungsrand des
Teillanglochs 32 übersteht. Am Axerarm 4 ist der Zapfen 59 ebenfalls unverlierbar
gehalten. Der Axerarm 4 liegt zwischen den Schenkeln 21 und 22 des Kupplungsteils
5. Mittels des Zapfens 59 und der sich überdeckenden Teillanglöcher 30 und 32, die
so ein Langloch L ausbilden, ist eine Drehverbindung X zwischen Axerarm 4 und Einzsatzstück
6 realisiert, so daß der Axerarm bezüglich des Einsatzstücks 6 und des Kupplungsteils
5 längsverschieblich und schwenkbeweglich geführt ist. Dadurch, daß der Zapfen 59
im Axerarm 4 unverlierbar gehalten und an seinem freien Ende eine Verdickung aufweist,
sind der Axerarm 4, das Einsatzstück 6 und das Kupplungsteil 5 unverlierbar miteinander
verbunden.
[0034] Durch diese Drehverbindung X kann der Axerarm 4 in eine Ausklappstellung gebracht
werden, wie sie in Figur 3 dargestellt ist. Diese Ausklappstellung des Axerarms 4
ist der Kippöffnungsstellung des Flügels des Fensters zugeordnet. Die Ausklappstellung
des Axerarms 4 kann dann eingenommen werden, wenn die Treibstange 2 mit ihrem Gegenschließmittel
45 aus der Gabelung des Schließmittels 39 in Pfeilrichtung 60 ausgefahren wird, wie
dies in Figur 2 dargestellt ist, wobei dargestellt ist, daß der Zapfen 59 im Langloch
L gedreht und das Bandteil 3 zusammen mit dem Schließmittel 39 um die Drehachse 56
gedreht ist, wie dies durch Pfeile P angedeutet ist. Dadurch wird die starre Verbindung
zwischen Einsatzstück 6 und dem Bandteil 3 aufgehoben, wobei diese starre Verbindung
durch die Treibstange 2 realisiert ist, wenn das Gegenschließmittel 45 in die Gabelung
des Schließmittels 39 eingreift.
[0035] Die längsverschiebliche Führung der Treibstange 2 wird dadurch erreicht, daß an der
Rückseite 54 des Einsatzstücks 6 eine Führungsnut 61 vorgesehen ist, in der die Treibstange
2 längsverschieblich ist. Außerdem wird die Treibstange 2 durch die Führungselemente
53 geführt, die in die Führungslanglöcher 51 und 52 eingreifen. Die Führungselemente
53 werden durch Ringkragen 62 gebildet, die an ihrer Innenwandung jeweils ein Gewinde
der Befestigungsmittel 33 und 34 aufweisen. Durch die Führungslanglöcher, die von
den Führungselementen 53 durchgriffen werden, beziehungsweise durch die Länge der
Führungslanglöcher 51 und 52 ist auch eine Wegbegrenzung der Treibstange gebildet.
[0036] Für die Drehöffnungsstellung des Flügels wird die Treibstange 2 entgegen der Pfeilrichtung
60 bewegt, so daß das Gegenschließmittel 45 in die Gabelung des Schließmittels 39
eingreift. Dadurch, daß die Treibstange an der Rückseite 54 des Einsatzstücks 6 lediglich
längsverschieblich gehalten ist, wird somit die vorstehend erwähnte starre Verbindung
zwischen Einsatzstück 6 und flügelseitigem Bandteil 3 gebildet, so daß der Fensterflügel
um seine Drehöffnungsachse, die von der Lagerhülse 7 umgriffen wird, beweglich ist.
[0037] Aus Figur 5 wird besonders deutlich, daß der Axerarm 4 zwischen den beiden Schenkeln
21 und 22 des Kupplungsteils 5 mit geringem Spiel gehalten ist. Das Kupplungsteil
5 dient insbesondere dazu, die Drehverbindung X am Zapfen 59, der in die Teillanglöcher
30 und 32 eingreift, zu entlasten. Insbesondere bei der Drehöffnungsstellung des Fensterflügels
werden mit dem Kupplungsteil 5 auf den Axerarm 4 wirkende Biegemomente abgefangen,
die aus der Gewichtskraft des Fensterflügels resultieren. Wie außerdem aus Figur 5
ersichtlich ist, übernimmt das Kupplungsteil 5 noch die Funktion einer Führung des
Axerarms 4 beim Verbringen des Fensterflügels in Kippstellung.
[0038] Soll der Seitenbeschlag 1 auf eine andere Anschlagseite umgestellt werden, so wird
wie folgt vorgegangen:
[0039] Die Schraubverbindung zwischen Kupplungsteil 5 und Einsatzstück 6 wird gelöst, wodurch
eine Schwenkbewegung des Kupplungsteils 5 relativ zum Einsatzstück 6 möglich ist,
wie dies in Figur 6 dargestellt ist. Ausgehend von Figur 2 ist in Figur 6 das Kupplungsteil
5 entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt worden, wie dies durch einen Pfeil 63 angedeutet
ist. Um den Seitenbeschlag 1 für die andere Anschlagseite vollständig vorzubereiten,
wird der Axerarm 4 in Fluchtungsposition mit der Treibstange 2 gebracht und anschließend
das Kupplungsteil 5 weiter in Pfeilrichtung 63 verschwenkt, bis seine Längserstreckung
wieder mit der Längserstreckung des Einsatzstücks 6 zusammenfällt. Dabei rasten die
Rastmittel 28 und 29 wieder ein, so daß die Schraubverbindung zwischen Kupplungsteil
5 und Einsatzstück 6 leicht ausgeführt werden kann, das heißt, daß die Schraube der
Schraubverbindung in die Befestigungsmittel 25 oder 26 und 33 oder 34 eingebracht
werden kann. Für die vollständige Umschaltung auf die andere Anschlagseite wird dann
noch die Schraubverbindung gelöst, die die Befestigungsmittel 11 und 41 durchgreift,
so daß das Bandteil 3 entgegen dem Uhrzeigersinn (Pfeil 63) um 180° gedreht werden
kann. Danach wird durch das Befestigungsmittel 12 wieder eine Schraube hindurchgeführt
und mit dem Befestigungsmittel 41 verschraubt, so daß die feste Kopplung zwischen
Bandteil 3 und Schließmittel 39 wieder hergestellt ist. Es zeigt sich also, daß -ohne
eine Zerlegung des Seitenbeschlags 1- eine Anschlagseitenumstellung möglich ist, wobei
lediglich Schraubverbindungen gelöst, das Kupplungsteil 5 und das Bandteil 3 aus einer
Lage um 180° gedreht in ihre andere Lage gebracht und anschließend die entsprechenden
Schraubverbindungen wieder hergestellt werden müssen. Denkbar wäre es auch, daß die
Anschlagseitenumstellung des Seitenbeschlags 1 auch dann durchführbar ist, wenn der
Seitenbeschlag 1 bereits am Flügelrahmen angeordnet ist. Beispielsweise kann dies
erforderlich sein, wenn fälschlicherweise ein auf Linksanschlag ausgerichteter Seitenbeschlag
an einem für Rechtsanschlag vorgesehenen Flügelrahmen montiert worden ist.
[0040] Der erfindungsgemäße Seitenbeschlag 1 zeichnet sich also dadurch aus, daß der Axerarm
4 mittels des Zapfens 59 gegenüber dem Einsatzstück 6 und dem Kupplungsteil 5 drehbar
und längsverschieblich angelenkt und darüber hinaus unverlierbar an diesen beiden
Teilen angekoppelt ist. Außerdem zeichnet sich der Seitenbeschlag 1 dadurch aus, daß
das Kupplungsteil bezüglich seiner Quermittelachse 64 spiegelsymmetrisch ausgebildet
ist, wobei sich die Spiegelsymmetrie insbesondere auf die Befestigungsmittel 25 und
26 sowie auf die Rastmittel 28 und das Teillangloch 30 bezieht.
[0041] Aus Figur 6 ist noch ersichtlich, daß die Treibstange 2 mit Gegenschließmittel 45,
das Einsatzstück 6, der Axerarm 4 und das Schließmittel 39 bezüglich ihrer Längsmittelachse
spiegelsymmetrisch ausgebildet sind, so daß für eine Anschlagseitenumschaltung keine
Teile ausgetauscht, sondern lediglich das Bandteil 3 und das Kupplungsteil 5 um 180°
verschwenkt werden müssen.
1. Seitenbeschlag für Dreh-Kippfenster, -türen oder dergleichen, mit einem flügelseitigen
Bandteil, einem Axerarm, einem Kupplungsteil und einem Einsatzstück, wobei das Bandteil
um eine Drehachse schwenkbeweglich an einem Ende des Axerarms befestigt ist, das Kupplungsteil
mit dem Einsatzstück verbunden ist, und das andere Ende des Axerarms mittels einer
ein Langloch und ein im Langloch geführten Zapfen aufweisenden Drehverbindung schwenkbeweglich
sowie längsverschieblich am Einsatzstück geführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Kupplungsteil (5) zu seiner Quermittelachse (64) spiegelsymmetrisch ausgebildet
und in zwei verschiedenen, um 180° zueinander versetzten Lagen am Einsatzstück (6)
festlegbar ist, wobei sich -in festgelegter Position- das Langloch (L) der Drehverbindung
(X) aus zwei, in Längsrichtung des Zapfens (59) miteinander fluchtenden Teillanglöchern
(30,32) zusammensetzt, von denen das eine im Kupplungsteil (5) und das andere im Einsatzstück
(6) ausgebildet ist.
2. Seitenbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehverbindung (X) als eine eine Unverlierbarkeit von Axerarm (4), Kupplungsteil
(5) und Einsatzstück (6) bewirkende Drehverbindung ausgebildet ist.
3. Seitenbeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Kupplungsteil (5) an dem Einsatzstück (6) mittels mindestens einer Schraubverbindung
festlegbar ist, die symmetrisch zur Quermittelachse (64) des Kupplungsteils (5) liegende
Befestigungsmittel (25,26;33,34) sowohl am Kupplungsteil (5) als auch am Einsatzstück
(6) aufweist.
4. Seitenbeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am Bandteil (3) ein Schließmittel (39) in zwei verschiedenen, um 180° versetzt
zueinander liegenden Lagen befestigbar ist.
5. Seitenbeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Schließmittel (39) um die Drehachse (56) schwenkbar gelagert ist.
6. Seitenbeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigung des Schließmittels (39) am Bandteil (3) mittels mindestens einer
Schraubverbindung erfolgt, von der Befestigungsmittel (11,12) diametral gegenüberliegend
zur Drehachse (56) am Bandteil (3) ausgebildet sind.
7. Seitenbeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am Einsatzstück (6) und Kupplungsteil (5) Rastmittel (28;29) zur Vorfixierung
der beiden Lagen ausgebildet sind.