[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich nach deren erstem Aspekt auf eine hydraulische
Betätigungsvorrichtung für ein Abdeckelement zum Abdecken einer Öffnung in einer Fahrzeugkarosserie,
welches Abdeckelement beweglich ist zwischen seinem geschlossenen Stand, in dem das
Abdeckelement die Öffnung abdeckt, und einem geöffneten Stand, bei dem die hydraulische
Betätigungsvorrichtung einen doppeltwirkenden hydraulischen Aktuator zum Bewegen des
Abdeckelements umfaßt.
[0002] Bei einem derartigen Antrieb ist es erwünscht, daß die von dem hydraulischen Aktuator
lieferbare Antriebskraft während der Schließbewegung des Abdeckelements nachläßt.
Insbesondere ist es oft erwünscht, daß die lieferbare Antriebskraft nahe der geschlossenen
Lage des Abdeckelements gering, oder aber gleich Null ist. Dies zum Vorbeugen eines
mit unerwünscht großer Geschwindigkeit und Kraft Erreichens des Schließstandes und/oder
aus Sicherheitsgründen, wobei es sich vor allem um jene Situation handelt, in der
sich ein Objekt, zum Beispiel ein Körperteil oder ein aus dem Kofferraum herausragendes
Gepäckstück, in der Bahn des schließenden Abdeckelements befindet.
[0003] Um zu bewirken, daß das Abdeckelement trotz der Reduzierung der Aktuatorkraft dennoch
zuverlässig die geschlossene Lage erreicht, können zusätzliche Mittel vorgesehen sein,
zum Beispiel eine Feder, aber es ist auch möglich, die Geschwindigkeit, die das Abdeckelement
erreicht hat und/oder die Schwerkraft, selbstverständlich abhängig von der Aufstellung
des Abdeckelements, zu benutzen.
[0004] Aus der DE 44 07 739 ist eine hydraulische Antriebseinrichtung eines Faltverdecks
eines Cabrioletfahrzeugs bekannt, in der Maßnahmen getroffen sind, um zu verhindern,
daß beim Schließen des Faltverdecks sein vorderer Rand zu hart auf den Fensterpfosten
über der Windschutzscheibe aufkommt. Dazu ist bei dieser bekannten Abdeckeinheit vorgesehen,
daß beim Schließen des Faltverdecks zuerst nur die Schließkammern der zugehörigen
hydraulischen Antriebszylinder unter hydraulischen Druck gesetzt werden, während die
Öffnungskammern jener Zylinder mit dem Sammelbehälter verbunden sind. Nahe der geschlossenen
Lage des Faltverdecks wird dann durch eine geeignete Ansteuerung der zu diesen Abtriebszylindern
gehörenden Ventile bewirkt, daß auch die Öffnungskammer dieser Zylinder unter hydraulischen
Druck gesetzt werden. Dies ist auch als das differential oder regenerativ Betreiben
dieser Zylinder bekannt, wodurch die von diesen Zylindern lieferbare Kraft verringert
wird.
[0005] In der DE 196 41 428, sowie in der EP 0 803 630 ist ein hydraulischer Antrieb für
einen Kofferraumdeckel eines Kraftfahrzeugs beschrieben, wobei die Schließbewegung,
aus der geöffneten Lage gesehen, einen ersten, zweiten und dritten Winkelbereich aufweist.
Hierbei ist der hydraulische Antrieb so ausgeführt, daß die von den Antriebszylindern
lieferbare Kraft in dem zweiten Winkelbereich geringer ist als in dem ersten Winkelbereich.
Dies wird mittels einer zusätzlichen Verbindungsleitung und eines in dieser angeordneten
elektrischen betätigbaren Ventils realisiert, mit dem in dem zweiten Winkelbereich
die Förderstrom der Pumpe zum größten Teil direkt in den Sammelbehälter zurückgeführt
wird. Hierdurch ist der Druck in der Schließkammer des Zylinders in dem zweiten Winkelbereich
viel geringer als in dem ersten Winkelbereich. In dem dritten Winkelbereich wird die
Hydraulikpumpe ausgeschaltet, so daß der Druck in den Zylindern bis auf Null nachläßt
und der Kofferraumdeckel sich nur unter Einfluß seines Gewichts weiter fortbewegt.
[0006] In der DE 44 07 739 wird angenommen, daß es ausreichend ist, mittels eines Zeitschalters
zu bestimmen, an welchem Zeitpunkt die Ventile angesteuert werden müssen, um die Zylinder
differential zu betreiben zu können, aber dabei wird nicht mit einem eventuell abweichenden
Ablauf der Schließbewegung gerechnet. Eine solche Abweichung kann zum Beispiel aus
einer vom normalen abweichenden Umgebungstemperatur hervorgehen, oder dadurch, daß
das Abdeckelement zeitweilig zurückgehalten wurde. Auch können Abweichungen infolge
des Wechsels Schließen/Öffnen/Schließen entstehen. In der DE 196 41 428 hat man dieses
Problem dadurch gelöst, daß ein Neigungswinkelsensor an dem Kofferraumdeckel angeordnet
wurde. Dies ist aber eine kostspielige Lösung, die übrigens nicht zuverlässig funktioniert,
wenn das Fahrzeug selbst unter einem Winkel steht, zum Beipiel auf einem Gefälle.
In diesem Fall würde ein zweiter Neigungswinkelsensor erforderlich sein, um den Stand
des Fahrzeugs selbst festzustellen. Auch wird ein Verbindungsdraht zwischen dem Sensor
und der Steuerungselektronik des Antriebssystems erforderlich sein, welcher Draht
beim Übergang vom Kofferraumdeckel zur Karosserie leicht beschädigt werden kann.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt, nach deren erstem Aspekt, die Aufgabe zugrunde,
eine hydraulische Betätigungsvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen,
die in einfacher Weise ausgeführt ist und äußerst zuverlässig ist.
[0008] Die Erfindung schafft dazu eine hydraulische Betätigungseinrichtung nach Anspruch
1. Der Maßnahme nach Anspruch 1 liegt die Erkenntnis zugrunde, daß der Aktuator in
solcher Weise mit dem Abdeckelement verbunden ist, zum Beispiel über geeignete Übertragungsmittel
oder direkt, daß die Rede ist von einem eindeutigen Zusammenhang zwischen dem Stand
der Kolben/Kolbenstangeneinheit zu dem Gehäuse des Aktuators einerseits und der Lage
des Abdeckelements anderseits. Dies bedeutet, daß die Kolben/Kolbenstangeneinheit
dann selbst als Schaltelement dient, um am gewünschten Moment während der Schließbewegung
den ersten Bypass-Kanal zu öffnen und damit die von dem Aktuator lieferbare Kraft
zu verringern. Die Maßnahme nach dem ersten Aspekt der Erfindung ermöglicht es, auf
die aus dem Stand der Technik bekannte Ansteuerung eines oder mehrerer elektrischer
betätigbarer Ventile mittels Steuerungselektronik, sowie die Anwendung eines zusätzlichen
Positionsmeßgeräts, zum Beispiel in der Form des Neigungswinkelsensors, zu verzichten,
was zu einer Kostpreissenkung führt. Weiter ist es wichtig, daß die Sicherung gegen
ein unbeabsichtigtes Einklemmen eines Objekts zwischen dem schließenden Abdeckelement
und dem Körper, zum Beispiel dem Kofferraumdeckel und der Karosserie eines Fahrzeugs,
bei der Lösung nach dem ersten Aspekt der Erfindung sehr zuverlässig und nicht abhängig
von elektronischen Teilen ist.
[0009] In einer bevorzugten Ausbildung nach Anspruch 3, wird die von dem Aktuator lieferbare
Kraft während der Schließbewegung in zwei oder mehreren Stufen reduziert. In deren
Abwandlung ist sogar eine mehr oder weniger stufenlose Reduzierung der lieferbaren
Aktuatorkraft möglich.
[0010] In einer bevorzugten Ausbildung ist vorgesehen, daß der Aktuator ein hydraulischer
Aktuator ist, der ein Ganzes mit einer zugehörigen elektrisch antreibbaren Pumpe und
einem Sammelbehälter fur hydraulische Flüssigkeit bildet. Bei dieser Ausführung sind
überhaupt keine hydraulischen Schläuche erforderlich.
[0011] Die vorliegende Erfindung bezieht sich, nach deren zweitem Aspekt, auf einen erfindungsgemäßen
hydraulischen Aktuator, dessen bevorzugte Ausbildungen in den Ansprüchen 15 und 16
beschrieben sind.
[0012] Weitere vorteilhafte Ausbildungen des ersten und zweiten Aspekts der Erfindung werden
nachfolgend anhand der Zeichnung und der Ansprüche erläutert werden. Es zeigt:
- Fig. 1
- perpektivisch einen Teil eines Fahrzeugs nach der vorliegenden Erfindung,
- Fig. 2
- perspektivisch in entgegengesetzter Richtung der Figur 1 die hydraulische Betätigungsvorrichtung
der Figur 1,
- Fig. 3
- eine bevorzugte Ausbildung eines erfindungsgemäßen hydraulischen Zylinders im Längsschnitt,
- Fig. 4
- ein hydraulisches Schema mit dem Zylinder nach Figur 3,
- Fig. 5
- eine andere Ausbildung eines erfindungsgemäßen hydraulischen Antriebszylinders im
Längsschnitt,
- Fig. 6
- eine weitere Ausbildung eines erfindungsgemäßen hydraulischen Antriebszylinders im
Längsschnitt.
- Fig. 7
- abermals eine weitere Ausbildung eines erfindungsgemäßen hydraulischen Antriebszylinders
im Längsschnitt.
[0013] In Figur 1 ist ein Teil der rechten Rückseite eines weiter nicht gezeigten Personenwagens
mit Kofferraum gezeigt. Wie allgemein bekannt umfaßt dieser Teil der Fahrzeugkarosserie
eine Kofferraumöffnung 1, wobei die Karosserie eine sich entlang der Seite, und meistens
der Oberseite, dieser Kofferraumöffnung 1 erstreckende und vertieft liegende Regenrinne
2 bildet. Die Regenrinne hat eine Rinnenbodenwand 3, die an einer Seite von einer
aufrechten äußeren Rinnenwand 4 begrenzt ist. Die Rinnenwand 4 schließt an eine außerhalb
der Regenrinne 2 und höher liegende Außenwand der Fahrzeugkarosserie an, welche Wand
hier nicht gezeigt ist. An der anderen Seite ist der Rinnenboden 3 von einer aufrechten
inneren Rinnenwand 5 begrenzt, die mit einem sich entlang seiner Oberseite erstreckenden
flexiblen Dichtstreifen (nicht gezeigt) versehen ist.
[0014] Wie ebenfalls üblich, hat das Fahrzeug weiter einen Kofferraumdeckel 6 zum Abschließen
der Öffnung 1 des Kofferraums.
[0015] Der Kofferraumdeckel 6 ist über Gelenkmittel um eine im wesentlichen horizontale
Gelenkachsenlinie gelenkig an der Fahrzeugkarosserie befestigt und ist beweglich zwischen
seinem geschlossenen Stand, in dem der Kofferraumdeckel 6 an dem Dichtstreifen auf
der inneren Rinnenwand 5 anliegt (so daß der Kofferraum von der Außenatmosphäre abgedichtet
ist) und einem um einen Winkel zu dem geschlossenen Stand hochgerichteten geöffneten
Stand (der in Figur 1 gezeigt ist).
[0016] Die Gelenkmittel umfassen in diesem Beispiel an jeder Seite des Kofferraumdeckels
6 zwei Stangen 7, 8, die jeweils an ihrem einen Ende über einen zugehörigen Gelenkpunkt,
beziehungsweise 9, 10 mit der Fahrzeugkarosserie und an ihrem anderen Ende über einen
zugehörigen Gelenkpunkt, beziehungsweise 11, 12 mit einer an der Unterseite des Kofferraumdeckels
6 angeordneten Stütze 13 gelenkig verbunden sind. In einer an sich bekannten Weise
bilden diese zwei Stangen 7, 8 mit ihren zugehörigen Gelenkpunkten eine sogenannte
Vierstangen-Gelenkkonstruktion.
[0017] Die Stangen 7, 8 sind in solcher Weise aufgestellt und ausgeführt, daß diese Stangen
in dem geschlossenen Stand des Kofferraumdeckels 6 in der Regenrinne 2 liegen. Dabei
ist die Regenrinne 2 zwar von oben von dem über die innere Rinnenwand 5 ausragenden
Teil des Kofferraumdeckels 6 abgedeckt, aber auch dann steht die Regenrinne 2 noch
in Verbindung mit der Außenatmosphäre.
[0018] Zum Öffnen und Schließen der Kofferraumöffnung 1 ist das Fahrzeug weiter mit einer
Betätigungsvorrichtung versehen, die hier elektrohydraulisch ausgeführt ist. Die elektrohydraulische
Betätigungsvorrichtung umfaßt neben einer nicht gezeigten elektrisch antreibbaren
Pumpe und einem Sammelbehälter für hydraulische Flüssigkeit einen doppeltwirkenden
hydraulischen Antriebszylinder 30, der zwischen der Fahrzeugkarosserie und dem Kofferraumdeckel
zum Bewegen des Kofferraumdeckels 6 aufgestellt ist.
[0019] Der Zylinder 30 hat ein Zylindergehäuse 31, das an der Bodenseite gelenkig, über
Zapfen 16, mit einer Stützkonstruktion 17 verbunden ist, die ihrerseits an der Innenseite
der Karosserie an der aufrechten Regenrinnenwand 4 befestigt ist.
[0020] Der Zylinder 30 hat eine hin und her bewegliche Kolbenstange 35, die über eine Kugelgelenkkupplung
19 mit dem Ende eines Hebels 20 verbunden ist. An dem anderen Ende ist der Hebel 20
fest mit einer Achse 21 verbunden, die sich quer zu dem Hebel 20 erstreckt. Die Achse
21 steckt an einem Ende durch eine zusätzliche Stütze 22 und steckt in der anderen
Richtung durch die Stütze 17 und dann durch eine mit einem Dichtring versehene Öffnung
23 in der Rinnenwand 4 bis in die Regenrinne 2. Der in die Regenrinne 2 hineinragende
Teil der Achse 21 bildet den Gelenkpunkt 10 der Stange 8 und ist fest mit dieser Stange
8 verbunden.
[0021] In der Darstellung der Figur 2 ist deutlichkeitshalber die Fahrzeugkarosserie weggelassen.
Aus der Figur 2 ist noch eine zusätzliche Stütze 24 ersichtlich, die in der Regenrinne
2 an der Rinnenwand 4 angeordnet ist und die eine solide Basis für die Gelenkpunkte
der Stangen 7, 8 schafft.
[0022] Die Stütze 17, auf der der Zylinder 30 stützt, bildet zugleich ein Drehlager für
die Achse 21, so daß die von dem Zylinder 30 auf die Achse 21 ausgeübte Kraft von
der Stütze 17 aufgefangen wird und nicht auf die Karosserie wirkt.
[0023] Der Antriebszylinder 30 befindet sich in einem von der Fahrzeugkarosserie abgeschirmten
Raum, statt in der Regenrinne 2. Hierdurch braucht der Zylinder 30 und die eventuellen
zugehörigen Schläuche nicht beständig gegenüber einer direkten Aussetzung an Wettereinflüssen
zu sein, und die Wettereinflüsse haben auch weniger Effekt auf die Wirkung der hydraulischen
Betätigungsvorrichtung. Durch eine der Stangen des an sich bekannten Vierstangen-Gelenkmechanismus
als Teil der Übertragung zwischen dem Zylinder 15 und dem Kofferraumdeckel zu benutzen,
werden zusätzliche Kosten eingespart und wird auch eine vom Aussehen her ansprechende
Lösung erhalten. Faktisch kann von außen kaum wahrgenommen werden, in welcher Weise
der Kofferraumdeckel 6 bewegt wird.
[0024] Durch die Durchführung der Übertragungsmittel durch eine Öffnung in der aufrechten
Rinnenwand 4, kann die Durchführung gut abgedichtet werden, weil Wasser sich überall
über den Rinnenboden 3 verlagern wird. Weiter werden durch diese Aufstellung wenig
Probleme mit dem Aufhäufen von Schmutz auftreten, wenn die Übertragungsmittel in einem
Abstand über dem Rinnenboden 3 liegen.
[0025] Der Zylinder 30 ist wie nachfolgend anhand der weiteren Figuren erläutert werden
wird, ausgeführt.
[0026] Bei einer nicht gezeigten Abwandlung ist vorgesehen, daß die elektrisch antreibbare
Hydraulikpumpe, der Sammelbehälter für hydraulische Flüssigkeit, der Aktuator und
eventuelle hydraulische Ventile ein Ganzes bilden, so daß hydraulische Schläuche nicht
erforderlich sind.
[0027] Es wird deutlich sein, daß der Begriff Kofferraumdeckel, der hier in dem geschlossenen
Stand nahezu horizontal liegen wird, auch anwendbar auf eine sogenannte fünfte Tür
eines Kraftfahrzeugs sein wird, welche fünfte Tür oft in seinem geschlossenen Stand
nahezu vertikal steht. Weiter wird deutlich sein, daß die vorliegende Erfindung zum
Beispiel auch anwendbar auf die Wagentüren und die Motorhaube eines Kraftfahrzeugs
sein kann. Namentlich Lastkraftwagen haben um eine horizontale Achse gelenkige Motorhauben
mit einem großen Gewicht.
[0028] Die Erfindung ist auch anwendbar, wenn das Abdeckelement ein Faltverdeck oder dergleichen
ist. Insbesondere kann vorgebeugt werden, daß ein derartiges Faltverdeck mit einer
unerwünscht großen Kraft oder Geschwindigkeit seinen völlig geschlossenen oder geöffneten
Stand erreicht.
[0029] In Figur 3 ist der doppeltwirkender hydraulischer Zylinder 30 gezeigt.
[0030] Der Zylinder 30 hat ein Gehäuse 31 mit einem Zylinderraum 32, in dem ein Kolben 33
mit einem auf der zylindrischen Wand des Zylinderraums 32 abdichtenden Dichtring 34
axial hin und her beweglich ist. Eine Kolbenstange 35 ist fest an dem Kolben 33 befestigt
und ragt durch eine Abdichtung 36 aus dem Gehäuse 31 heraus.
[0031] Die Kolben/Kolbenstangeneinheit ist zwischen der eingeschobenen Endlage und der ausgeschobenen
Endlage hin und her beweglich.
[0032] Der Kolben 33 verteilt den Zylinderraum 32 in eine erste Kammer 38 und eine zweite
Kammer 39, die jeweils ein von dem Stand der Kolben/Kolbenstangeneinheit abhängiges
Volumen haben.
[0033] Das Gehäuse 31 hat einen mit der Kammer 38 in Verbindung stehenden Anschluß 40 und
einen Anschluß 41, der mit der Kammer 39 in Verbindung steht, so daß über die Anschlüsse
40, 41 hydraulische Flüssigkeit zu- und abgeführt werden kann. In der Anwendung an
der Stelle in Figur 1 ist die erste Kammer 38 die Schließkammer, da, wenn ihr hydraulische
Flüssigkeit zugeführt wird, der Zylinder 30 eine Kraft liefern kann, die zur Schließbewegung
des Kofferraumdeckels 6 führt. Die Kammer 39 ist dann die Öffnungskammer des Zylinders
30.
[0034] Aus Figur 3 ist ersichtlich, daß in einem an die eingeschobene Endlage anschließenden
ersten Teil des axialen Schlags der Kolben/Kolbenstangeneinheit die erste Kammer 38
und die zweite Kammer 39 voneinander abgeschlossen sind.
[0035] Die Länge dieses ersten Teils wird von dem Standort des an den Zylinderraum 32 anschließenden
Mundes 42 eines ersten Bypass-Kanals bestimmt. Dieser Mund 42 ist von einer in dem
Gehäuse angeordneten Querbohrung 43 gebildet worden. Die Querbohrung 43 ist gestuft
ausgeführt, so daß ein Sitz für die Kugel 44 erhalten wird, die mittels der Feder
45 in Richtung auf den Sitz gedrückt wird. Dies ergibt ein in Richtung auf den Zylinderraum
schließendes Rückschlagventil in dem ersten Bypass-Kanal. Die Querbohrung 47 ist an
der Außenseite des Gehäuses 31 mittels eines Stopfens abgeschlossen.
[0036] In einem axialen Abstand zum Mund 42 und in einem Abstand vom Mund des Anschlusses
41 entfernt, ist ein an den Zylinderraum 32 anschließender Mund 46 eines zweiten Bypass-Kanals
vorhanden, welcher Mund 46 von einer in dem Gehäuse angeordneten Querbohrung 47 gebildet
ist. Die Querbohrung 47 ist gestuft ausgeführt, so daß ein Sitz für die Kugel 48 erhalten
wird, die mittels der Feder 49 in Richtung auf den Sitz gedrückt wird. Auch dies bildet
wieder ein in Richtung auf den Zylinderraum schließendes Rückschlagventil des zweiten
Bypass-Kanals. Ein Stopfen schließt die Querbohrung 47 an der Außenseite des Gehäuses
31 ab.
[0037] Eine Querbohrung 50 verbindet die Querbohrungen 43 und 47 miteinander und mit dem
Anschluß 41, so daß beide Bypass-Kanäle mit dem Anschluß 41 verbunden sind.
[0038] Der Durchlaß des Teiles der Querbohrung 43 zwischen der Kugel 44 und dem Mund 42
ist kleiner als der Durchgang des Teiles der Querbohrung 47 zwischen der Kugel 48
und dem Mund 46, so daß der wirksame Durchlaß des zweiten Bypass-Kanals kleiner als
der des ersten Bypass-Kanals ist. In der gezeigten Ausführung ist vorgesehen, daß
der Durchlaß des Mundes 42 deutlich kleiner als der des Anschlusses 40 der Kammer
38 ist, während der Durchlaß des Mundes 46 fast gleich groß wie der des Anschlusses
40 ist.
[0039] Durch die obenbeschriebene Ausführung des Zylinders 30 definieren die Münder 42 und
46 zwischen ihnen einen zweiten Teil des axialen Verschiebungsbereich der Kolben/Kolbenstangeneinheit.
Wenn beim Ausschieben der Kolbenstange der Dichtring 34 den Mund 42 passiert hat,
kann über den ersten Bypass-Kanal hydraulische Flüssigkeit aus der ersten Kammer 38,
über den Mund 42 entlang der von ihrem Sitz gedrückten Kugel 44 und durch die Querbohrung
50 zu dem zu der zweiten Kammer gehörenden Anschluß 41, und von dort zu dem Sammelbehälter
des weiter nicht gezeigten hydraulischen Systems strömen.
[0040] Das Gebiet zwischen dem Mund 46 und dem Mund des Anschlusses 41 definiert einen an
den zweiten Teil anschließenden dritten Teil des axialen Verschiebungsbereich der
Kolben/Kolbenstangeneinheit.
[0041] Wenn beim Ausschieben der Kolbenstange der Dichtring 34 den Mund 46 passiert hat,
kann über den Mund 46 des zweiten Bypass-Kanals, entlang der von ihrem Sitz gedrückten
Kugel 48 hydraulische Flüssigkeit zu dem zu der zweiten Kammer 39 gehörenden Anschluß
41 und von dort zum Sammelbehälter strömen.
[0042] Die Federn 45 und 49 können leichte Rückstellfedern sein, wodurch die zugehörigen
Kugeln direkt von ihrem Sitz gedrückt werden, wenn beim Ausschieben der Kolbenstange,
der Kolben einen solchen Stand einnimmt, daß der zugehörige Mund des Bypass-Kanals
geöffnet wird. In einer Abwandlung kann jedoch auch vorgesehen sein, daß die Federn
45 und 49 in solcher Weise ausgeführt sind, daß die zugehörigen Kugeln sich erst von
ihrem Sitz bewegen können, wenn in der Schließkammer 38 ein vorgegebenes Druckniveau
überschritten ist. Hierdurch wird dann vorgebeugt, daß bereits bei einem niedrigen
hydraulischen Druck in der Kammer 38 hydraulische Flüssigkeit über den Bypass-Kanal
aus der Kammer ausfließt.
[0043] Figur 4 zeigt ein Beispiel eines Hydrauliksystem, in dem der Zylinder 30 für die
in den Figuren 1 und 2 gezeigte Anwendung angeordnet ist.
[0044] In Figur 4 ist eine umkehrbare Pumpe 51 mit einem Ansaug/Ausströmanschluß 52 und
einem Ansaug-/Ausströmanschluß 53 gezeigt. Beide Anschlüsse 52, 53 stehen über ein
Saugwechelventil 54 in Verbindung mit einem Sammelbehälter 55 für hydraulische Flüssigkeit.
Weiter sind Druckbegrenzungsventile 56 und 57 zur Beschränkung des maximalen hydraulischen
Drucks in dem System vorgesehen. Die Anschlüsse 52 und 53 sind jeweils an die Anschlüsse
40 und 41 des Zylinders 30 angeschlossen, wobei in jeder Verbindungsleitung ein von
hydraulischer Flüssigkeitsströmung betätigbares Ventil, beziehungsweise 57 und 58,
angeordnet ist. Diese Ventile 57, 58 sind an sich bekannt und umfassen jeweils einen
in einer Bohrung hin und her beweglichen Schiebekörper mit einem zentralen Duchlaßkanal,
der mit einer Restriktion versehen ist. An die Bohrung schließt dann jedes mal ein
Anschluß zum Sammelbehälter 55 an und weiter ist eine Rückstellfeder vorgesehen. Beim
Vorhandensein einer Strömung hydraulischer Flüssigkeit von einem Ausströmanschluß
der Pumpe zu dem zugehörigen Anschluß, schiebt der Schiebekörper entgegen der Kraft
der leichten Feder und deckt dabei den Anschluß zum Sammelbehälter 55 ab. In Abwesenheit
einer Strömung oder bei einer Strömung in entgegengesetzter Richtung ist der Anschluß
zum Reservoir 55 dieses Ventils 57, 58 gerade offen.
[0045] Beim Ausschieben der Kolben/Kolbenstangeneinheit 35, und also beim Schließen des
Kofferraumdeckels 6 in Figur 1, wird über Anschluß 52 der Kammer 38 hydraulische Flüssigkeit
zugeführt, während Flüssigkeit aus der Kammer 39 ausströmt. Nachdem der Kolben 33
den Mund 42 passiert hat, kann ein Teil der der Schließkammer 38 zugeführten Flüssigkeit
über den Mund 42 ausströmen, wobei dann die Strömung einen wie eine Restriktion wirkenden
Teil des Bypass-Kanals passieren muß. Nach dem Passieren des Mundes 46 kann die der
Schließkammer 38 zugeführte Flüssigkeit leicht über den Mund 46 ausströmen, da dieser
Mund 46 einen größeren Durchlaß als der Mund 42 hat.
[0046] Durch die hier beschriebene Ausführung des Zylinders 30 wird erreicht, daß beim Ausschieben
der Kolbenstange 35 die von dem Zylinder 30 zu liefernde Kraft ab einem maximalen
Wert in zwei Stufen nahezu bis auf gleich Null abnimmt. Hierbei führt die Pumpe 51
weiterhin fortwährend in der gleichen Weise dem Anschluß 40 der Schließkammer Flüssigkeit
zu und auch findet in keiner anderen Weise eine Ansteuerung hydraulischer Ventile
statt.
[0047] Der Zylinder 30 ist insbesondere geeignet, weil bei der Zuführung hydraulischer Flüssigkeit
an die Kammer 38 eine Schließbewegung des Kofferraumdeckels 6 mit einer stufenweise
abnehmenden von dem Zylinder 30 lieferbaren Kraft realisiert wird.
[0048] Der Zylinder 30 liefert in dieser Anwendung auch ein hohes Maß an Sicherheit, da
das Einklemmen eines Gegenstandes sich in dem dritten und eventuell zweitem Teil des
axialen Schlags der Kolben/Kolbenstangeneinheit abspielen wird. In diesen Teilen ist
immer ein Bypass-Kanal geöffnet, so daß die der Kammer 38 zugeführte hydraulische
Flüssigkeit ausströmen kann und keine unerwünscht große Kraft von dem Zylinder 30
geliefert werden kann. Die Sicherung ist nicht von einem Ventil oder einem anderen
störungsempfindlichen Teil abhängig.
[0049] Statt des Mundes 46 könnte auch vorgesehen sein, in dem Gebiet zwischen dem vorgesehenen
dritten Teil des axialen Verschiebungsbereichs in einer anderen Weise ein Bypass zu
realisieren. Zum Beispiel könnte dieser Teil des Zylinderraumes mit einem größeren
Durchmesser ausgeführt sein, so daß hydraulische Flüssigkeit zwischen dem Kolben und
der Zylinderwand passieren kann.
[0050] Es wird deutlich sein, daß statt zwei Mündern 42, 46 mit einem unterschiedlichen
Durchlaß der Bypass-Kanäle auf einfache Weise noch mehr Münder vorgesehen werden könnten,
wodurch die lieferbare Kraft beim Ausschieben der Kolben/Kolbenstangeneinheit in mehr
als zwei Stufen verringert wird.
[0051] Fig. 5 zeigt einen doppeltwirkenden Hydraulikzylinder 60, wobei die anhand der Figur
3 erläuterte Wirkung in einer konstruktiv anderen Weise realisiert worden ist. Der
Zylinder 60 hat ein Gehäuse 61 mit einem Zylinderraum 62 und einem in diesem hin und
her verschieblichen Kolben 63, der in dem Zylinderraum 62 eine erste Kammer 65 und
eine zweite Kammer 66 bildet. Weiter ist ein Anschluß 67 zur ersten Kammer 65 und
ein Anschluß zur zweiten Kammer 66 ersichtlich.
[0052] Der Kolben 63 ist mit einem ersten Dichtring 70 versehen, der dazu ausgelegt ist,
dichtend an der zylindrischen Wand des Zylinderraums 62 anzuliegen. Weiter ist ein
zweiter Dichtring 71 vorgesehen, dessen Wirkung im nachfolgenden erläutert werden
wird.
[0053] In einem an die eingeschobene Endlage anschließenden ersten Verschiebungsbereich
des Kolbens 63, und der fest mit diesem verbundenen Kolbenstange 69, dichtet der Dichtring
70 auf der Wand des Zylinderraumes 62 ab.
[0054] Eine oder mehrere in dieser Wand des Zylinderraumes 62 gebildete untiefe Nuten 72,
die sich über ein Mittelgebiet des Zylinderraumes 62 erstrecken, definieren einen
an den ersten Teil anschließenden zweiten Teil des Verschiebungsbereichs des Kolbens
63. In diesem zweiten Bereich dichtet der Dichtring 70 die untiefen Nuten 72 nicht
ab, so daß über diese Nuten 72 hydraulische Flüssigkeit von der Kammer 65 zu der Kammer
66 strömen kann. Die Abdichtung 71 ist einer solchen Ausführung, daß diese wohl imstande
ist, die Nuten 72 abzudichten, aber diese wirkt wie eine Art Rückschlagventil, das
in Richtung auf die Kammer 66 zu der Kammer 65 abschließt und in entgegengesetzter
Richtung die Flüssigkeit passieren läßt. Dies ist zum Beispiel dadurch möglich, daß
der Dichtring 71 mit einer flexiblen und ab dem Kolben herausragenden ringförmigen
Lippe ausgeführt ist.
[0055] Eine oder mehrere in der Wand des Zylinderraums geformte Nuten 73 mit einem größeren
Durchlaß als die Nuten 72, die sich über ein Endgebiet des Zylinderraums erstrecken,
definieren einen an den zweiten Teil anschließenden dritten Teil des Verschiebungsbereichs
des Kolbens. In diesem dritten Bereich dichtet der Dichtring 70 die Nuten 73 nicht
ab, so daß über diese Nuten 73 die hydraulische Flüssigkeit leicht von der Kammer
65 zu der Kammer 66 strömen kann. Die Abdichtung 71 ist einer solchen Ausführung,
daß diese wohl imstande ist, die Nuten 73 abzudichten, aber diese funktioniert auch
hier wie eine Art Rückschlagventil, das abschließt in Richtung auf die Kammer 66 zu
der Kammer 65 und die Flüssigkeit in die andere Richtung passieren läßt.
[0056] Der Zylinder 60 kann geeignet an der Stelle des Zylinders 30 in Figur 1 angewendet
werden, wobei bei Zuführung hydraulischer Flüssigkeit an die Kammer 65 der Kofferraumdeckel
6 eine Schließbewegung ausführt. Durch die Nuten 72, die eine Art hydraulische Restriktion
bilden, kann beim Ausschieben automatisch eine Verringerung der von dem Zylinder lieferbaren
Kraft realisiert werden. Wenn der Kolben 63 die tieferen Nuten 73 erreicht, läßt die
möglicherweise von dem Zylinder 60 zu liefernde Kraft noch weiter nach, nahezu bis
auf gleich Null. Hierdurch wird erreicht, daß der Kofferraumdeckel 6 ruhig auf die
Karosserie aufkommt und zugleich wird eine Sicherung gegen das Ausüben einer unzulässig
großen Kraft auf ein Hindernis, das sich eventuell in der Bahn des schließenden Kofferraumdeckels
befindet, geschaffen.
[0057] In einer nicht gezeigten Abwandlung des Zylinders in Figur 5 ist keine Rede von sich
stufenweise vertiefenden Nuten, sondern von einer oder mehrerer Nuten mit einem in
axiale Richtung allmählich zunehmenden Durchlaß, zum Beispiel einer Nut, die einen
unter einem Winkel zu der Längsachse des Zylinders verlaufenden Nutboden aufweist,
aber auch die Durchlaßveränderung könnte auch in Umfangsrichtung realisiert werden.
[0058] Figur 6 zeigt eine Abwandlung des Zylinders 30 nach Figur 3. Der in Figur 6 gezeigte
Zylinder 80 hat ein Gehäuse 81 mit einem Zylinderraum 82 und einem in diesem hin und
her beweglichen Kolben 83, der in dem Zylinderraum 82 eine erste Kammer 85 und eine
zweite Kammer 86 bildet. Weiter ist ein Anschluß 87 zu der ersten Kammer 85 und ein
Anschluß zu der zweiten Kammer 86 ersichtlich.
[0059] Der Kolben 83 ist mit einem Dichtring 90 versehen, der dazu ausgelegt ist, dichtend
an der zylindrischen Wand des Zylinderraums 82 anzuliegen. Weiter sind zwei Münder
91 und 92 ersichtlich, die mit dem Anschluß 87 verbunden sind. Dies hat eine große
Ähnlichkeit mit der Ausführung der Figur 3, aber dies ist dadurch unterschiedlich,
daß die Münder 91, 92 mit dem anderen Anschluß des Zylinders 80 verbunden sind. Bei
einer Anwendung zum Schließen eines Deckels, wie in den Figuren 1 und 2, kann dieser
Zylinder 80 in solcher Weise aufgestellt werden, daß das Schließen mit dem eingehenden
Schlag des Kolbens 83 übereinstimmt. Dabei wird dann dem Anschluß 88 hydraulische
Flüssigkeit zugeführt. Die Münder 91, 92 bewirken dann die zweistufige Verringerung
der lieferbaren Kraft. Ein anderer Unterschied mit dem Zylinder 30 ist das Fehlen
der Rückschlagventile in den Bypass-Kanälen. Dies ist möglich, wenn die Öffnungsbewegung
des Kofferraumdeckels dadurch realisiert wird, daß der Zylinder 80 regenerativ betrieben
wird, also daß sowohl der Anschluß, als auch der Anschluß mit der Druckquelle, dem
Ausströmanschluß der Pumpe, verbunden wird.
[0060] In Figur 7 ist der doppeltwirkende Zylinder 100 gezeigt, der zum Beizpiel an der
Stelle des Zylinders 30 angewendet werden kann. Der Zylinder 100 hat ein Gehäuse 101
mit einem Zylinderraum, in dem ein Kolben 33 102 einem auf der zylindrischen Wand
des Zylinderraums abdichtenden Dichtring axial hin und her beweglich ist. Eine Kolbenstange
103 ist fest an dem Kolben 102 befestigt und ragt durch eine Abdichtung aus dem Gehäuse
101 heraus.
[0061] Die Kolben/Kolbenstangeneinheit ist zwischen der eingeschobenen Endlage und der ausgeschobenen
Endlage hin und her beweglich.
[0062] Der Kolben 102 verteilt den Zylinderraum in eine erste Kammer 104 und eine zweite
Kammer 105, die jeweils ein von dem Stand der Kolben/Kolbenstangeneinheit abhängiges
Volumen haben.
[0063] Das Gehäuse 101 hat einen mit der Kammer 104 in Verbindung stehenden Anschluß 106
und einen Anschluß 107, der mit der Kammer 105 in Verbindung steht, sodaß über die
Anschlüsse 106, 107 hydraulische Flüssigkeit zu- und abgeführt werden kann. In der
Anwendung an der Stelle des Zylinders 30 würde die erste Kammer 104 die Schließkammer
sein, da, wenn ihr hydraulische Flüssigkeit zugeführt wird, der Zylinder 30 eine Kraft
liefern kann, die zur Schließbewegung des Kofferraumdeckels 6 führt. Die Kammer 105
ist dann die Öffnungskammer des Zylinders.
[0064] Aus Figur 7 ist ersichtlich, daß in einem an die eingeschobene Endlage anschließenden
ersten Teil des axialen Schlags der Kolben/Kolbenstangeneinheit die erste kammer 104
und die zweite Kammer 105 voneinander abgeschlossen sind.
[0065] Die Länge dieses ersten Teils wird von dem Standort des an den Zylinderraum anschließenden
Mundes 108 eines Bypass-Kanals 109 zu hart auf den Fensterpfosten über der Windschutzscheibe
aufkommt bestimmt. In dem Bypass-kanal 109 ist ein in Richtung auf den Zylinderraum
schließendes Rückschlagventil 115 aufgenommen.
[0066] Der Öffnungsanschluß 107 schließt über einem Kanal 110 bei einem Mund 111 an den
Kamer 105 an. In dem Kanal 110 ist ein Drossel 112 aufgenommen.
[0067] Das Bypass-kanal 109 schließt an dem Kanal 110 an zwischen dem Drossel 112 und dem
Anschluß 107.
[0068] Weiter ist, wie bevorzugt wird, einem Umlaufkanal 113 vorgesehen um dem Drossel 112
herum. Das Kanal 113 schließt an den beiden Seiten des Drossels 112 an dem Kanal 110
an. In dem Kanal 113 ist ein in Richtung auf den Anschluß 107 schließendes Rückschlagventil
114 aufgenommen.
[0069] Wenn beim Ausschieben der Einheit von Kolben 102 und Kolbenstang 103 der Kolben 102
den Mund 108 passiert, laßt den durch den Zylinder 100 lieferbaren Kraft nach, weil
jetzt über dem Bypass-kanal 108 Flüssigkeit zur Anschluß 107 strömen kann. Das Ausschieben
des Kolbenstanges 103 wird aber wohl weitergehen, sodaß auch Flüssigkeit aus der Kammer
105 ausströmen muß. Die Ausströmung wird aber gedrosseld durch den Drossel 112, was
zufolge hat daß der lezten Teil der Ausschiebebewegung des Kolbenstanges 103 langsamer
geschieht. Es ergibt sich eine Dampfung der Geschwindigkeit des Kolbenstanges 103.
[0070] Beim Hineinschieben des Kolbenstanges 103 aus der hinausgeschobene Lage heraus wird
über den Öffnungsanschluß 107 hydraulischen Flüssigkeit an den Kamer 105 zugeführt
über den Umlaufkanal 113. Hierbei blokkiert das Rückschlagventil 115 den Bypass-kanal.
[0071] Der Zylinder 100 kann mit Vorteil angewendet werden zum Antreiben von einem Faltverdeck
von einem Personenkraftfahrzeug, wobei der Ausschiebebewegung des Kolbenstanges 103
übereinstimmt mit der Schließbewegung des Faltverdecks. Die Geschwindigkeitsdampfung
beugt vor daß der Faltverdeck zu hart auf den Fensterpfosten über der Windschutzscheibe
aufkommt.
[0072] Die in der Figur 7 gezeigte Lösung kann auch an die andere Seite des Zylinders 100
vorgesehen werden.
[0073] Es ist selbstverständlich möglich, einen zweiten Zylinder anzuordnen, um zum Beispiel
den Kofferraumdeckel an der anderen Seite anzutreiben, wobei dieser zweite Zylinder
dann parallel mit dem ersten Zylinder geschaltet ist. Wenn dieser erste Zylinder dann
von der in den Figuren 3, 5 und 6 gezeigten Bauart mit Bypass-Kanälen ist, so kann
der zweite Zylinder ein Standardzylinder ohne Bypass-Kanäle sein, weil dieser zweite
Zylinder dann die Bypass-Kanäle in dem ersten Zylinder benutzen kann.
1. Hydraulische Betätigungsvorrichtung für ein Abdeckelement zum Abdecken einer Öffnung
in einer Fahrzeugkarosserie, welches Abdeckelement beweglich ist zwischen seinem geschlossenen
Stand, in dem das Abdeckelement die Öffnung abdeckt, und einem geöffneten Stand, bei
dem die hydraulische Betätigungsvorrichtung einen doppeltwirkenden hydraulischen Aktuator
zum Bewegen des Abdeckelements umfaßt, welcher Aktuator ein Gehäuse mit einem Zylinderraum
aufweist, in dem eine Kolben/Kolbenstangeneinheit hin und her beweglich ist, welche
Kolben/Kolbenstangeneinheit in dem Zylinderraum eine Schließkammer und eine Öffnungskammer
begrenzt, wobei das Gehäuse bei jeder der Kammern mit einem zugehörigen und an den
Zylinderraum anschließenden Anschluß für die Zu- und Abfuhr hydraulischer Flüssigkeit
versehen ist, und wobei bei dem der Schließkammer Zuführen hydraulischer Flüssigkeit
der Aktuator eine Kraft liefert, um das Abdeckelement eine Schließbewegung in den
geschlossenen Stand ausführen zu lassen und bei dem der Öffnungskammer Zuführen eine
Kraft liefert, um das Abdeckelement eine Öffnungsbewegung in den geöffneten Stand
ausführen zu lassen, wobei die Schließbewegung des Abdeckelements aus dem geöffneten
Stand heraus einen ersten Bereich und einen daran anschließenden zweiten Bereich umfaßt,
und wobei die Betätigungsvorrichtung in solcher Weise ausgelegt ist, daß in dem zweiten
Bereich die von dem Aktuator lieferbare Kraft geringer ist als in dem ersten Bereich,
dadurch gekennzeichnet, daß der Aktuator mit einem ersten Bypass-Kanal versehen ist, der sich zwischen einem
in dem Gehäuse gebildeten und an den Zylinderraum anschließenden ersten Mund und einem
zweiten Mund erstreckt, wobei der erste Mund in solcher Weise aufgestellt ist, daß
in dem ersten Bereich der Schließbewegung die Schließkammer nur mit dem zugehörigen
Anschluß in Verbindung steht und von dem ersten Mund des ersten Bypass-Kanals abgeschlossen
ist, und daß in dem zweiten Bereich die Schließkammer sowohl mit dem zugehörigen Anschluß,
als auch mit dem ersten Mund des ersten Bypass-Kanals verbunden ist, wobei der zweite
Mund in solcher Weise aufgestellt ist, daß dem Anschluß der Schließkammer zugeführte
hydraulische Flüssigkeit gänzlich oder teilweise entlang dem ersten Bypass-Kanal aus
der Schließkammer ausströmen kann.
2. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 1, bei der der Aktuator mit einem zweiten Bypass-Kanal
versehen ist, der sich zwischen einem zugehörigen dritten und vierten Mund erstreckt,
und bei der der dritte Mund in dem Zylindergehäuse gebildet ist, an den Zylinderraum
anschließt und näher an dem Anschluß der Öffnungskammer liegt als der erste Mund des
ersten Bypass-Kanals, so daß in einem an den zweiten Bereich anschließenden dritten
Bereich die Schließkammer sowohl mit dem zugehörigen Anschluß, als auch mit dem dritten
Mund des zweiten Bypass-Kanals verbunden ist, wobei der vierte Mund in solcher Weise
aufgestellt ist, daß dem Anschluß der Schließkammer zugeführte hydraulische Flüssigkeit
gänzlich oder teilweise entlang dem zweiten Bypass-Kanal aus der Schließkammer ausströmen
kann.
3. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 2, bei der der zweite Bypass-Kanal einen größeren
wirksamen Durchlaß als der erste Bypass-Kanal hat.
4. Betätigungsvorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, bei
der der zweite und/oder vierte Mund in dem Gehäuse gebildet sind und an einer näher
an dem Anschluß der Öffnungskammer liegenden Stelle als der zugehörige erste oder
dritte Mund an den Zylinderraum anschließen, welcher zweite und/oder vierte Mund mit
dem Anschluß der Öffnungskammer zusammenfallen können.
5. Betätigungsvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-4, bei der Mittel
mit Rückschlagventilwirkung vorgesehen sind, die eine Strömung hydraulischer Flüssigkeit
über einen Bypass-Kanal zu der Schließkammer verhindern.
6. Betätigungsvorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehende Ansprüche, bei der
ein Druckbegrenzungsventil in einem Bypass-Kanal vorgesehen sein kann, welches Druckbegrenzungsventil
eine Strömung hydraulischer Flüssigkeit durch den betreffenden Kanal gestattet, wenn
der Druck in der Schließkammer einen vorgegebenen Wert überschreitet.
7. Betätigungsvorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, bei
der ein Bypass-Kanal als eine oder mehrere Aussparungen in der Umfangswand des Zylinderraums
ausgeführt ist.
8. Betätigungsvorrichtung nach den Ansprüchen 5 und 7, bei der an der Kolben/Kolbenstangeneinheit
eine elastische Dichtlippe angeformt ist, die abdichtend an der Umfangswand des mit
einem oder mehreren Aussparungen versehehen Zylinderraums anliegt, und in solcher
Weise ausgeführt ist, daß hydraulische Flüssigkeit entlang der Dichtlippe in Richtung
auf die Schließkammer zu der Öffnungskammer strömen kann und in der anderen Richtung
eine Strömung hydraulischer Flüssigkeit verhindert.
9. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 5, bei der in einem Bypass-Kanal ein in Richtung
auf die Schließkammer schließendes Rückschlagventil mit einem Sitz und einem zugehörigen
Schließkörper versehen ist, der von einer Ruckstellfeder in Richtung auf den Sitz
gedrückt wird.
10. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 2, bei der der zweite Bypass-Kanal als eine oder
mehrere Aussparungen in der Umfangswand des Zylinderraums ausgeführt ist, und der
erste Bypass-Kanal als ein in das Gehäuse geformter und mit dem ersten Mund anschließender
Kanal ausgeführt ist.
11. Betätigungsvorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, bei
der in einem Kanal zwischen einem Anschluß des Aktuators und dem zugehörigen Mund
in dem Zylinderraum eine Drosselung vorgesehen ist.
12. Betätigungsvorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, bei
der der Aktuator ein Ganzes mit einer zugehörigen elektrisch antreibbaren Pumpe und
einem Sammelbehälter für hydraulische Flüssigkeit bildet.
13. Fahrzeug mit einer Fahrzeugkarosserie und einer Öffnung in der Außenseite einer Fahrzeugkarosserie,
welches Fahrzeug weiter ein Abdeckelement aufweist, das zwischen seinem geschlossenen
Stand, in dem das Abdeckelement die Öffnung abdeckt, und einem geöffneten Stand, bei
dem das Fahrzeug weiter mit einer hydraulischen Betätigungsvorrichtung nach einem
oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche zum Bewegen des Abdeckelements versehen
ist.
14. Fahrzeug nach Anspruch 13, bei dem das Abdeckelement über Gelenkmittel gelenkig an
der Fahrzeugkarosserie befestigt ist und zwischen seinem geschlossenen Stand, in dem
das Abdeckelement an der Fahrzeugkarosserie anliegt und dabei die Öffnung abdeckt,
und einem um einen Winkel zu dem geschlossenen Stand ausgerichteten geöffneten Stand
beweglich ist.
15. Hydraulischer doppeltwirkender Aktuator, umfassend ein Gehäuse mit einem Zylinderraum,
in dem eine Kolben/Kolbenstangeneinheit zwischen zugehörigen Endlagen axial hin und
her beweglich angeordnet ist, welche Kolben/Kolbenstangeneinheit aus dem Gehäuse herausragt,
wobei die Kolben/Kolbenstangeneinheit in dem Zylinderraum eine erste Kammer und eine
zweite Kammer mit einem von dem Stand der Kolben/Kolbenstangeneinheit abhängigen Volumen
begrenzt, wobei das Gehäuse bei jeder der Kammern mit einem zugehörigen und mit diesem
in Verbindung stehenden Anschluß für die Zu- und Abfuhr hydraulischer Flüssigkeit
versehen ist,
wobei in einem an eine Endlage anschließenden ersten Teil des axialen Verschiebungsbereichs
der Kolben/Kolbenstangeneinheit die erste und die zweite Kammer voneinander abgeschlossen
sind,
wobei in einem an den ersten Teil anschließenden zweiten Teil des axialen Verschiebungsbereichs
der Kolben/Kolbenstangeneinheit die erste und die zweite Kammer über einen an dem
Aktuator angeordneten ersten Bypass-Kanal verbunden sind, der sich zwischen seinem
ersten Mund und seinem zweiten Mund erstreckt, und einen zugehörigen ersten wirksamen
Querschnitt aufweist, welcher erster und zweiter Mund in axialem Abstand zueinander
entfernt liegen,
wobei in einem an den zweiten Teil anschließenden dritten Teil des axialen Verschiebungsbereichs
der zweiten Kolben/Kolbenstangeneinheit, die erste und die zweite Kammer über einen
an dem Aktuator angeordneten zweiten Bypass-Kanal verbunden sind, der sich zwischen
seinem dritten und seinem vierten Mund erstreckt und einen zugehörigen zweiten wirksamen
Querschnitt hat, welcher dritte und vierte Mund in axialem Abstand zueinander entfernt
liegen, wobei der zweite wirksame Querschnitt größer als der erste wirksame Querschnitt
ist.
16. Hydraulischer doppeltwirkender Aktuator, umfassend ein Gehäuse mit einem Zylinderraum,
in dem eine Kolben/Kolbenstangeneinheit zwischen zugehörigen Endlagen axial hin und
her beweglich angeordnet ist, welche Kolben/Kolbenstangeneinheit aus dem Gehäuse herausragt,
wobei die Kolben/Kolbenstangeneinheit in dem Zylinderraum eine erste Kammer und eine
zweite Kammer mit einem von dem Stand der Kolben/Kolbenstangeneinheit abhängigen Volumen
begrenzt, wobei das Gehäuse bei jeder der Kammern mit einem zugehörigen und mit diesem
in Verbindung stehenden Anschluß für die Zu- und Abfuhr hydraulischer Flüssigkeit
versehen ist, welche Anschlüsse jeweils mit einem zugehörigen Mund bei dem Zylinderraum
in Verbindung sind,
wobei in einem an eine Endlage anschließenden ersten Teil des axialen Verschiebungsbereichs
der Kolben/Kolbenstangeneinheit die erste und die zweite Kammer voneinander abgeschlossen
sind,
wobei in einem an den ersten Teil anschließenden zweiten Teil des axialen Verschiebungsbereichs
der Kolben/Kolbenstangeneinheit die erste und die zweite Kammer über einen an dem
Aktuator angeordneten ersten Bypass-Kanal verbunden sind, der sich zwischen einem
Mund des Bypass-Kanals, der zwischen den beiden Mündern der Anschlüsse liegt, und
einem der Anschlüsse erstreckt,
wobei zwischen diesem Anschluß und dem zugehörigen Mund eine Drosselung vorgesehen
ist.