[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Befestigung von pneumatischen und/oder
elektropneumatischen Einrichungen eines Fahrzeugs nach der Gattung des Anspruches
1.
[0002] Pneumatische und/oder elektropneumatische Einrichtungen für eine Bremse, eine Luftfederung
und/oder Nebenverbraucher sind bei bekannten Fahrzeugen zum Teil ohne System und abhängig
von dem verfügbaren Raum im Fahrgestell des Fahrzeugs verstreut angeordnet. Eine derartige
Anordnung pneumatischer und/oder elektropneumatischer Geräte erfordert nicht nur einen
erheblichen Montageaufwand, sondern ist insbesondere auch im Hinblick auf Wartungsarbeiten
problematisch.
[0003] Aus der DE 92 03 300 U1 ist es bekannt, Bauteile einer Luftfederanlage sowie Bauteile
eines Bremssystems eines Kraftfahrzeugs zu einer vormontierten Baueinheit zusammenzufassen,
die an einem Fahrgestell des Fahrzeugs befestigbar ist.
[0004] Aus der DE 33 27 005 A1 geht die Verwendung von hydraulischen Verteilerblöcken zur
Ankopplung von Verbrauchern hervor.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Befestigung von pneumatischen
und/oder elektropneumatischen Einrichtungen eines Fahrzeugs zu vermitteln, welche
eine einfache Montage und auch eine einfache Wartung der pneumatischen und/oder elektropneumatischen
Einrichtungen ermöglicht.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung zur Befestigung von pneumatischen und/oder
elektropneumatischen Einrichtungen eines Fahrzeugs der eingangs beschriebenen Art
durch die Merkmalskombination des Anspruches 1 gelöst.
[0007] Die pneumatischen und/oder elektropneumatischen Geräte und gegebenenfalls weitere
Einrichtungen können über pneumatische Verbindungsleitungen oder unter Wegfall bzw.
weitestgehendem Wegfall dieser Verbindungsleitungen mit der Steckerleiste verbunden
sein. Gleiches gilt für die elektropneumatischen oder elektrischen Geräte und deren
Verbindung über elektrische Verbindungsleitungen mit einem Steckerelement.
[0008] Durch die Befestigung der pneumatischen und/oder elektropneumatischen sowie gegebenenfalls
weiteren Einrichtungen des Fahrzeugs an einer am Rahmen des Fahrzeugs befestigbaren
Montageplatte und die Verbindung der pneumatischen und/oder elektropneumatischen Einrichtungen
und gegebenenfalls der weiteren Einrichtungen mit einer an der Montageplatte angeordneten
Steckerleiste sowie die elektrische Verbindung mit einem an der Mantageplatte angeordneten
Steckerelement wird auf besonders vorteilhafte Weise eine zentral anzuordnende kompakte
Vorrichtung ermöglicht.
[0009] Diese Vorrichtung hat darüber hinaus den großen Vorteil, daß sämtliche elektrischen
und/oder elektropneumatischen Einrichtungen sowie gegebenenfalls weitere Einrichtungen
zusammen mit den pneumatischen und elektrischen Verbindungsleitungen sowie der Steckerleiste
und dem elektrischen Steckerelement unabhängig vom Fahrzeug und außerhalb des Fahrzeugs
montiert werden können.
[0010] Erst nachdem sämtliche pneumatischen und/oder elektropneumatischen Einrichtungen
befestigt und gegebenenfalls durch pneumatische bzw. elektrische Leitungen miteinander
verbunden sind, wird die gesamte Montageplatte beispielsweise am Fahrzeugrahmen befestigt
und sodann sowohl die pneumatischen als auch die elektrischen Fahrzeugleitungen des
Fahrgestells mit den Steckverbindungen der Steckerleiste und des elektrischen Steckerelements
verbunden.
[0011] Diese Befestigungsweise ermöglicht ferner neben einer einfachen Montage und einer
einfachen Wartung der pneumatischen und/oder elektropneumatischen Einrichtungen auch
eine große Modularität, da die Vorrichtung aufgrund der zentralen Anordnung der pneumatischen/elektropneumatischen
Einrichtungen zusammen mit den Verbindungsleitungen und Steckerelementen in unterschiedlichen
Fahrzeugen ohne weiteres eingesetzt werden kann. Von besonderem Vorteil dabei ist
der kleine Bauraum, den eine derartige Vorrichtung einnimmt.
[0012] Die Befestigung der pneumatischen und/oder elektropneumatischen Einrichtung, der
Steckerleiste sowie des Steckerelements unter Wegfall oder weitestgehendem Wegfall
pneumatischer/elektrischer Verbindungsleitungen weist nicht nur den Vorteil einer
deutlichen Reduzierung des Bauvolumens und einer einfachen Handhabung auf, sondern
darüber hinaus auch eine hohe Störunempfindlichkeit, die rein prinzipiell durch eine
weitere Verblockung der elektrischen bzw. elektropneumatischen Bauteile noch wesentlich
erhöht werden könnte, da gerade Verbindungsleitungen störempfindlich sind.
[0013] Die elektropneumatischen Geräte können mit einem zentralen Steckerelement verbunden
werden. Zur Verbindung können auch mehrere Steckerelemente vorgesehen sein.
[0014] Die oben beschriebene Vorrichtung hat darüber hinaus den großen Vorteil, daß sie
aufgrund ihres kompakten Aufbaus in unterschiedlichen Fahrzeugtypen einsetzbar ist.
Zur Verbindung der Verbraucher des Nutzfahrzeugs mit der Vorrichtung können dabei
vorgefertigte Leitungssätze pneumatischer und/oder elektrischer Leitungen vorgesehen
sein, die von Fahrzeugtyp zu Fahrzeugtyp unterschiedlich ausgebildet sind. Die Anschlüsse
werden durch einfaches Einstecken in die Steckerleiste und/oder des Steckerelements
hergestellt.
[0015] Die Montageplatte wird vorteilhafterweise an einem Rahmenteil eines Fahrzeugrahmens,
vorzugsweise an einem Querträger des Fahrzeugrahmens angeordnet.
[0016] Auf der Vorrichtung können die unterschiedlichen pneumatischen/elektropneumatischen
Einrichtungen angeordnet werden, beispielsweise ein Achsmodulator für die Hinterachse
eines Nutzfahrzeugs, Magnetventile, Trockner mit Druckregler und pneumatischen Ventilen,
ein Anhängersteuerventil und/oder ein Relaisventil für Feststellbremsen und/oder weitere
Ventile für an der Hinterachse eines Nutzfahrzeugs angeordnete Nebenverbraucher sowie
elektrisch ansteuerbare Ventile für die Niveauregulierung.
[0017] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung
sowie der zeichnerischen Darstellung eines Ausführungsbeispiels.
[0018] In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung einer von der Erfindung Gebrauch machenden Vorrichtung
zur Befestigung von pneumatischen und/oder elektropneumatischen Einrichtungen;
- Fig. 2
- eine Vorderansicht der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung;
- Fig. 3
- schematisch eine Seitenansicht der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung und
- Fig. 4
- schematisch eine Draufsicht der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung.
[0019] Eine Vorrichtung zur Befestigung von pneumatischen und/oder elektropneumatischen
Einrichtungen eines Fahrzeugs, dargestellt in Fig. 1 bis Fig. 4, umfaßt eine Montageplatte
10, an der pneumatische und/oder elektropneumatische Einrichtungen angeordnet sind.
[0020] Diese pneumatischen und/oder elektropneumatischen Einrichtungen umfassen beispielsweise
wie dargestellt eine Lufttrocknereinheit 20 mit einem Vielkreisschutzventil und einem
Druckregler, ein Anhängersteuerventil 21, ein Relaisventil 23 und ein Redundanzventil
24.
[0021] An der Montageplatte 10 ist ferner eine Steckerleiste 30 angeordnet mit beispielsweise,
wie dargestellt, 16 Steckerplätzen, in die (nicht dargestellte) pneumatische Leitungen
zur Verbindung mit den an der Montageplatte 10 angeordneten pneumatischen und/oder
elektropneumatischen Einrichtungen einsteckbar sind. Verbindungen zwischen den einzelnen
pneumatischen und/oder elektropneumatischen Einrichtungen werden dabei ebenfalls an
der Steckerleiste durch Einstecken von Brücken u.dgl. hergestellt.
[0022] In die Steckerleiste 30 sind des weiteren pneumatische Fahrzeugleitungen einsteckbar,
die beispielsweise zu den Bremsen, der Luftfederung und weiteren Verbrauchern des
Fahrzeugs führen und die im Fahrzeug verlegt sind (nicht dargestellt). An der Montageplatte
10 ist ferner ein elektrisches zentrales Steckerelement angeordnet (in den Figuren
ist lediglich der Halter 40 für das (nicht dargestellte) Steckerelement dargestellt),
in das elektrische Verbindungsleitungen für die elektropneumatischen Einrichtungen
sowie Fahrzeugleitungen zu im Fahrzeug montierten Verbrauchern u.dgl. einsteckbar
sind.
[0023] Die in den Fig. 1 bis Fig. 4 dargestellte Vorrichtung kann unabhängig von einem Fahrzeug
montiert werden und erst nach der kompletten Montage sämtlicher an ihr befestigter
pneumatischen und elektropneumatischen Einrichtungen sowie der elektrischen bzw. der
pneumatischen Verbindungsleitungen der Steckerleiste 30 und des elektrischen Steckelements
beispielsweise an einem Querträger 50 eines Fahrzeugrahmens eines Nutzfahrzeugs befestigt
werden.
[0024] Bei einer anderen (nicht dargestellten) Ausführungsform kann vorgesehen sein, daß
die pneumatischen und/oder elektropneumatischen Einrichtungen sowie die Steckerleiste
30 und das Steckerelement unter weitestgehendem Wegfall von Verbindungsleitungen aneinander
befestigt sind. Eine solche Anordnung ist nicht nur besonders kompakt, sie ist insbesondere
auch sehr störunempfindlich, da gerade Verbindungsleitungen in nicht seltenen Fällen,
beispielsweise durch Leckagen oder durch andere defekte Störungen hervorrufen.
[0025] An der Montageplatte 10 können weitere (nicht dargestellte) Einrichtungen des Fahrzeugs
wie z.B. ein Achsmodulator oder ENR-Ventile (elektronische Niveauregulierung) angeordnet
sein.
1. Vorrichtung zur Befestigung von pneumatischen und/oder elektropneumatischen Einrichtungen
(20, 21, 22, 23, 24) eines Fahrzeugs, gekennzeichnet durch eine an dem Fahrzeug befestigbare
Montageplatte (10), an der die pneumatischen und/oder elektropneumatischen Einrichtungen
angeordnet sind, wenigstens eine an der Montageplatte (10) befestigte, mit den pneumatischen
und/oder elektropneumatischen Geräten (20, 21, 22, 23, 24) verbundene Steckerleiste
(30) zur Ankopplung von pneumatischen Fahrzeugleitungen über Steckverbindungen und
ein an der Montageplatte befestigtes, mit den elektropneumatischen Geräten elektrisch
verbundenes Steckerelement zur Ankopplung von elektrischen Fahrzeugleitungen über
Steckverbindungen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die pneumatischen und/oder
elektropneumatischen Geräte (20, 21, 22, 23, 24) über pneumatische Verbindungsleitungen
mit der Steckerleiste (30) verbunden sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die elektropneumatischen
Geräte über elektrische Verbindungsleitungen mit dem Steckerelement verbunden sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein Steckerelement
zur Ankopplung von elektrischen Fahrzeugleitungen über einen Zentralstecker.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Montageplatte (10) an einem Rahmenteil eines Fahrzeugrahmens, vorzugsweise an einem
Querträger (50) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an
der Montageplatte (10) folgende elektrischen und/oder pneumatischen Einrichtungen
angeordnet sind:
ein Achsmodulator für eine Hinterachse;
und/oder Magnetventilblöcke;
und/oder wenigstens ein Trockner mit einem Druckregler und einem Vierkreisschutzventil;
und/oder ein Anhängersteuerventil;
und/oder ein Relaisventil für eine Feststellbremse;
und/oder wenigstens ein Redundanzventil;
und/oder Überstromventile für eine Luftfederung;
und/oder weitere Nebenverbraucher für die Hinterachse eines Nutzfahrzeugs;
und/oder elektrisch ansteuerbare Ventile für die Niveauregulierung (ENR-Ventile).