[0001] Die Erfindung betrifft einen Scheinwerfer für Fahrzeuge mit einem schalenförmigen
Reflektor, mit einer in dem Strahlengang des Reflektors angeordneten Linse, mit einer
zwischen dem Reflektor und der Linse angeordneten ersten Blende, welche zur Erzeugung
einer Hell-Dunkel-Grenze eines Lichtbündels des Scheinwerfers dient, und mit einer
oberhalb der ersten Blende angeordneten zweiten Blende, welche zur Erzeugung einer
zweiten Hell-Dunkel-Grenze dient.
[0002] Ein solcher Scheinwerfer für Fahrzeuge ist aus der DE 43 01 936 A1 bekannt geworden.
Der Scheinwerfer weist einen ellipsoidförmigen Reflektor mit einem inneren und äußeren
Brennbereich auf. Zwischen dem Reflektor und einer Linse sind eine erste und zweite
Blende angeordnet. Die erste Blende ist unterhalb der optischen Achse des Reflektors
angeordnet, während die zweite Blende in einem Abstand oberhalb der ersten Blende
angeordnet ist. Somit besteht zwischen der ersten und zweiten Blende ein Spalt, der
durch Brennlinien der ersten und zweiten Blende begrenzt ist. Die erste Blende bildet
mit ihrer Brennlinie eine Hell-Dunkel-Grenze ab, welche ein Lichtbündel des Scheinwerfers
nach oben hin begrenzt, während die zweite Blende eine Hell-Dunkel-Grenze abbildet,
die das Lichtbündel nach unten hin begrenzt. Durch die obere Hell-Dunkel-Grenze ist
das Licht für die Ferne und durch die untere Hell-Dunkel-Grenze das Licht nahe vor
dem Fahrzeug bestimmt. Hierbei ist es nachteilig, daß die Beleuchtung nahe vor dem
Fahrzeug nicht situationsabhängig einstellbar ist.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, den im Oberbegriff des Anspruchs 1 beschriebenen Scheinwerfer
für Fahrzeuge derart zu gestalten, daß eine Nahbeleuchtung eines Feldes vor dem Fahrzeug
durch die zweite Blende des Scheinwerfers variabel beeinflußbar ist. Diese Aufgabe
wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die zweite Blende um eine Drehachse, welche
horizontal und quer zur optischen Achse verläuft, in mehrere Drehstellungen verstellbar
ist und mindestens zwei unterschiedliche Brennlinien aufweist. Die Beleuchtung nahe
vor dem Fahrzeug ist während der Fahrt beeinflußbar, wenn die zweite Blende mit einem
elektrischen Antrieb des Scheinwerfers gekoppelt ist.
[0004] Beim Drehen der Welle von einer Drehstellung in die andere verändert sich die Lage
der Hell-Dunkel-Grenze nicht sprunghaft, sondern wandert kontinuierlich, wenn die
zweite Blende von einer Wette gebildet ist, deren Mantelfläche für jede Drehstellung
eine Brennlinie aufweist. Die Brennlinien können den unterschiedlichsten Verlauf aufweisen,
wenn die Mantelfläche der zweiten Blende mindestens in einem zwei unterschiedliche
Brennlinien verbindenden Flächenabschnitt der Mantelfläche abweichend und unregelmäßig
verläuft. Dadurch kann die Welle so ausgelegt sein, daß die Drehachse durch den Massenschwerpunkt
oder nahe dem Massenschwerpunkt der Welle verläuft und somit für die Welle keine Ausgleichsgewichte
notwendig sind. Der Abstand der meisten Brennlinien zu der Drehachse kann wesentlich
kleiner ausgeführt sein als bei Wellen mit zylindrischen Mantelflächen. Somit ist
die Masse der Welle kleiner als bei zylindrischen Wellen, und die elektrischen Antriebsmittel
der Welle können entsprechend klein dimensioniert sein.
[0005] Bei schneller Fahrt ist es vorteilhaft, wenn eine erste Brennlinie der zweiten Blende
konvex verläuft. Dadurch besteht eine Reduzierung der Beleuchtung unmittelbar vor
dem Fahrzeug.
[0006] Bei Geradeausfahrt ist es vorteilhaft, wenn die zweite Brennlinie der zweiten Blende
konkav verläuft. Hierbei besteht eine Reduzierung der Seitenstreuung. Die erste und
zweite Brennlinie sollten symmetrisch verlaufen.
[0007] Bei Regen bzw. nasser Fahrzbahn ergibt sich für den Gegenverkehr eine Reflexminderung,
wenn eine dritte Brennlinie asymmetrisch verläuft und einen Bereich seitlich des Fahrzeugs
auf der Gegenfahrbahn abschattet, während die eigene Fahrbahnseite bis nahe vor dem
Fahrzeug ausgeleuchtet ist.
[0008] Die erste Blende weist ebenfalls, wie die zweite Blende, unterschiedliche Brennlinien
auf und baut leicht, wenn die erste Blende um eine Drehachse, welche zu der Drehachse
der zweiten Blende parallel verläuft, in mehrere Drehstellungen verstellbar ist und
mindestens zwei unterschiedliche Brennlinien aufweist, wobei eine Mantelfläche der
ersten Blende mindestens in einem zwei unterschiedliche Brennlinien verbindenden Flächenabschnitt
der Mantelfläche abweichend und unregelmäßig verläuft.
[0009] Eine Beeinflussung der Vorfeldbeleuchtung erfolgt abhängig von der jeweiligen Drehstellung
der ersten Blende, wenn die zweite Blende über ein Getriebe mit der ersten Blende
gekoppelt ist. Dadurch ist nur ein einziger elektrischer Antrieb zusammen für beide
verstellbaren Blenden erforderlich.
[0010] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel nach der Erfindung dargestellt, und
zwar zeigen
Figur 1 in einem vertikalen mittleren Längsschnitt einen Scheinwerfer für Fahrzeuge
mit verstellbaren Blenden, welche zwischen einem Reflektor und einer Linse angeordnet
sind;
Figur 2 in einer perspektivischen Ansicht die verstellbaren Blenden aus Figur 1 mit
einem die beiden Blenden koppelnden Getriebe und
die Figuren 3, 4 und 5 unterschiedliche Brennlinien der Blende in Figur 1, welche
oberhalb der optischen Achse des Scheinwerfers angeordnet ist.
[0011] Der Scheinwerfer weist ein aus Kunststoff bestehendes, topfförmiges Gehäuse (20)
auf, dessen vordere Öffnung durch eine schalenförmige, lichtdurchlässige Abschlußscheibe
(16) verschlossen ist. Im Inneren des Gehäuses (20) ist ein ellipsoidförmiger Reflektor
(1) angeordnet, welcher durch eine nicht dargestellte Verstellvorrichtung um zwei
senkrecht zueinander verlaufende Achsen verstellbar ist. Der ellipsoidförmige Reflektor
weist im Scheitelbereich eine Öffnung (19) zur Aufnahme einer Lichtquelle (18) auf
Als Lichtquelle (18) dient eine Glühlampe oder eine Gasentladungslampe. Die Lichtquelle
(18) ist in einem inneren Brennort des ellipsoidförmigen Reflektors (1) angeordnet.
An dem vorderen umlaufenden Rand des Reflektors (1) ist ein Gestell (17) befestigt,
welches eine Linse (2) trägt. Die Linse (2) sammelt das von dem Reflektor (1) reflektierte
Licht der Lichtquelle (18). Zwischen dem Reflektor (1) und der Linse (2) ist in einem
Brennbereich der Linse (2) eine erste Blende (3) angeordnet. Als Blende (3) dient
eine Welle, welche um eine Drehachse (11) verstellbar ist, die unterhalb einer optischen
Achse (6) des Scheinwerfers horizontal und quer zur Lichtaustrittsrichtung des Scheinwerfers
verläuft. Die Blende (3) weist mehrere Brennlinien (12, 13) auf, welche einen unterschiedlichen
Verlauf aufweisen. Eine Brennlinie der Blende (3) kann eine Hell-Dunkel-Grenze eines
asymmetrischen Lichtbündels und eine andere Brennlinie eine symmetrische Hell-Dunkel-Grenze
eines Lichtbündels ergeben. Der zwischen den Brennlinien (12, 13) verlaufende Flächenabschnitt
einer Mantelfläche der ersten Blende (3) verläuft in Umfangsrichtung und in Richtung
der Drehachse (11) unregelmäßig. Oberhalb der ersten Blende (3) ist eine zweite Blende
(4) angeordnet. Die erste und die zweite Blende (3 und 4) sind von einem Halter (21)
getragen, der an dem vorderen Rand des Reflektors (1) befestigt ist. Als Blende (4)
dient ebenfalls eine Welle, welche unterschiedliche Brennlinien (7, 8, 9) aufweist
und zwischen den Brennlinien (7,8,9) in Umfangsrichtung und in Richtung der Drehachse
(5) unregelmäßig verläuft. Die Drehachse (5) der zweiten Blende (4) verläuft ebenfalls
horizontal und quer zur Lichtaustrittsrichtung. Die weiten Blenden (3, 4) sind über
ein Getriebe (15) zwangsgekoppelt. Dadurch ist jeder Drehstellung der ersten Blende
(3) eine bestimmte Brennlinie der zweiten Blende (4) der jeweiligen aktiven Brennlinie
der ersten Blende (3) zugeordnet. Eine erste Brennlinie (7) der zweiten Blende (4)
verläuft konvex und symmetrisch und eine zweite Brennlinie (8) konkav und symmetrisch,
während eine dritte Brennlinie (9) asymmetrisch und konvex verläuft.
Bezugszeichenliste
Scheinwerfer für Fahrzeuge
[0012]
- 1
- Reflektor
- 2
- Linse
- 3
- erste Blende
- 4
- zweite Blende
- 5
- Drehachse
- 6
- optische Achse
- 7
- erste Brennlinie
- 8
- zweite Brennlinie
- 9
- dritte Brennlinie
- 10
- Mantelfläche
- 11
- Drehachse
- 12
- Brennlinie
- 13
- Brennlinie
- 14
- Mantelfläche
- 15
- Getriebe
- 16
- Abschlußscheibe
- 17
- Gestell
- 18
- Lichtquelle
- 19
- Öffnung
- 20
- Gehäuse
- 21
- Halter
1. Scheinwerfer für Fahrzeuge mit einem schalenförmigen Reflektor (1), mit einer in dem
Strahlengang des Reflektors (1) angeordneten Linse (2), mit einer zwischen dem Reflektor
(1) und der Linse (2) angeordneten ersten Blende (3), welche zur Erzeugung einer ersten
Hell-Dunkel-Grenze eines Lichtbündels des Scheinwerfers dient, und mit einer oberhalb
der ersten Blende (3) angeordneten zweiten Blende (4), welche zur Erzeugung einer
zweiten Hell-Dunkel-Grenze dient, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Blende (4)
um eine Drehachse (5), welche horizontal und quer zur optischen Achse (6) verläuft,
in mehrere Drehstellungen verstellbar ist und mindestens zwei unterschiedliche Brennlinien
(7, 8, 9) aufweist.
2. Scheinwerfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Blende (4) von
einer Welle gebildet ist, deren Mantelfläche (10) für jede Drehstellung eine Brennlinie
(7, 8, 9) aufweist.
3. Scheinwerfer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mantelfläche (10) der
zweiten Blende (4) mindestens in einem zwei unterschiedliche Brennlinien (7,8 bzw.
9) verbindenden Flächenabschnitt der Mantelfläche (10) gegenüber einer Zylinderfläche
abweichend und unregelmäßig verläuft.
4. Scheinwerfer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine erste
Brennlinie (7 bzw. 9) der zweiten Blende (4) konvex verläuft.
5. Scheinwerfer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine zweite
Brennlinie (8) der zweiten Blende (4) konkav verläuft.
6. Scheinwerfer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
eine Brennlinie (7, 8) der zweiten Blende (4) symmetrisch verläuft.
7. Scheinwerfer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
eine dritte Brennlinie (9) der zweiten Blende (4) asymmetrisch verläuft.
8. Scheinwerfer nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die erste
Blende (3) ebenfalls um eine Drehachse (11), welche zu der Drehachse (5) der zweiten
Blende (4) parallel verläuft, in mehrere Drehstellungen verstellbar ist und mindestens
zwei unterschiedliche Brennlinien (12, 13) aufweist.
9. Scheinwerfer nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine Mantelfläche der ersten
Blende (3) mindestens in einem zwei unterschiedliche Brennlinien (12, 13) verbindenden
Flächenabschnitt der Mantelfläche (14) gegenüber einer Zylinderfläche abweichend und
unregelmäßig verläuft.
10. Scheinwerfer nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Blende
(4) über ein Getriebe (15) mit der ersten Blende (3) gekoppelt ist.