Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anfahren eines mit einem Dampfverbraucher
innerhalb eines Arbeitsmittelkreislaufes in Verbindung stehenden Zwangdurchlauf-Abhitzekessels,
der einen Verdampfer und mindestens einen Überhitzerabschnitt aufweist, in welchem
Abhitzekessel ein Arbeitsmittel von seinem flüssigen Zustand in seinen dampfförmigen
Zustand umgewandelt wird.
[0002] Die Erfindung betrifft weiter einen mit einem Dampfverbraucher innerhalb eines Wasser-/Dampf-Kreislaufes
in Verbindung stehenden Zwangdurchlauf-Abhitzekessel mit einem Verdampfer und mindestens
einem Überhitzerabschnitt zur Durchführung des Verfahrens.
Stand der Technik
[0003] Bei Kraftwerken, die eine Dampferzeugungsanlage und eine Dampfturbine aufweisen,
besteht zunächst generell das Bestreben nach Realisierung kurzer Anfahrzeiten, unabhängig
davon, ob es sich um ein reines Dampfkraftwerk oder eine Kombianlage handelt. Entscheidend
ist die Zeitdauer bis am Kesselaustritt stabil Dampf zur Verfügung steht, der den
Anforderungen der Dampfturbine genügt. Bekannte Ausbildungen von Kesseln entsprechen
diesen Anforderungen nur ungenügend.
[0004] Von besonderer Bedeutung ist das Anfahren von Kessel und Dampfturbine im Zusammenhang
mit Kombikraftwerken, welche die Abgaswärme der Gasturbine zur Dampferzeugung im Abhitzekessel
nutzen. Gasturbinen sind heute in der Lage in deutlich weniger als einer Stunde aus
dem kalten Zustand in den Nennlastbetrieb zu fahren.
[0005] Einer derart schnellen Temperaturauflastung können Abhitzekessel mit Umlauf-Trommelverdampfer
durch die dickwandigen Bauteile der Trommel oft nur eingeschränkt folgen. Abhitzekessel
nach dem Prinzip des Zwangdurchlaufverdampfers mit einem Separator zwischen Verdampfer
und Überhitzer können bereits bei mittleren Drücken bis ca. 80 bar stabile Betriebszustände
erreichen. Durch die dem Separator nachgeschalteten Überhitzer liegen die Temperaturen
am Austritt des Abhitzekessels für ein schnelles Anfahren einer Dampfturbine jedoch
zu hoch.
[0006] Die Zeit für das Anfahren einer Dampfturbine hängt aber wesentlich von den Dampftemperaturen
ab. Je niedriger die Dampftemperatur beim Anfahren gehalten werden kann, um so schneller
lässt sich die Dampfturbine anfahren. Aus diesem Grund besteht die Aufgabe, Abhitzekessel
in Kombination mit Wasser-/Dampf-Kreisläufen zu entwickeln, welche der Gasturbine
beim Anfahren verzögerungsfrei folgen, schnell stabile Betriebszustände erreichen
und der Dampfturbine frühzeitig Dampf mit niedrigen Temperaturen zum Anfahren bereitstellen.
Darstellung der Erfindung
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art
zu schaffen, welches eine kurze Anfahrzeit eines Dampfverbrauchers erlaubt. Eine weitere
Aufgabe ist, einen Zwangdurchlauf-Abhitzekessel bzw. einen Wasser-/Dampf-Kreislauf
zur Durchführung des Verfahrens zu schaffen.
[0008] Erfindungsgemäss wird dies durch die Anordnung eines Separators innerhalb des Abhitzekessels
nach dem mindestens einen Überhitzerabschnitt bzw. im Arbeitsmittelkreislauf erreicht,
welcher ermöglicht, dass der Abhitzekessel bzw. der Arbeitsmittelkreislauf vor dem
Anfahren bis zum Separator mit dem Arbeitsmittel in flüssigem Zustand gefüllt, dass
die flüssige Phase des Arbeitsmittels im Abhitzekessel bzw. im Arbeitsmittelkreislauf
kreislaufgeführt und danach die Wärmezufuhr eingeleitet wird, dass nach dem Einsetzen
der Bildung von Dampf eine Trennung zwischen der dampfförmigen Phase und der flüssigen
Phase des Arbeitsmittels nach dem genannten Überhitzerabschnitt im Separator durchgeführt
wird, die flüssige Phase weiter kreislaufgeführt und der Dampf zu einem Behälter geleitet
wird. Beim Erreichen der Anforderungen des Dampfverbrauchers wird die Zufuhr des Dampfes
zum genannten Behälter unterbunden und der Dampf dem Dampfverbraucher zugeführt.
[0009] Die sonst lange trocken und damit ungekühlt bleibenden Überhitzerheizflächen können
erfindungsgemäss mindestens teilweise zum Vorwärmen und Verdampfen des Wärmeträgers
während des Anfahrens eingesetzt werden.
[0010] Ein mit einem Dampfverbraucher in Verbindung stehender Zwangdurchlauf-Abhitzekessel
mit mindestens einem Überhitzerabschnitt bzw. ein entsprechender Wasser/Dampf-Kreislauf
zur Durchführung des Verfahrens zeichnet sich durch einen Separator aus, der in Durchlaufrichtung
des den Abhitzekessel bzw. den Wasser-/Dampf-Kreislauf durchströmenden Arbeitsmediums
nach dem mindestens einen Überhitzerabschnitt angeordnet ist.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0011] In den Zeichnungen sind vereinfachte Kreislaufschemas zur beispielsweisen Erläuterung
der Erfindung dargestellt. Es sind nur die für das Verständnis der Erfindung notwendigen
Elemente, z.B. Absperrorgane, gezeichnet.
Fig. 1 zeigt stark vereinfacht ein Kreislaufschema zur Illustration einer ersten Ausführung
der Erfindung;
Fig. 2 zeigt stark vereinfacht ein Kreislaufschema zur Illustration einer zweiten
Ausführung der Erfindung;
Fig. 3 zeigt eine Variante der Ausführung nach Fig. 1, bei welcher Dampf durch einen
Zwischenüberhitzer dem Kondensator/Hotwell zugeführt wird;
Fig. 4 zeigt eine Variante der Ausführung nach Fig. 2, bei welcher Dampf durch einen
Zwischenüberhitzer dem Kondensator/Hotwell zugeführt wird;
Fig. 5 zeigt eine Variante der Ausführung nach Fig. 1, mit zwei Überhitzerabschnitten;
Fig. 6 zeigt eine Variante der Ausführung nach Fig. 2 mit zwei Überhitzerabschnitten;
Fig. 7 zeigt eine Variante der Ausführung nach Fig. 3 mit zwei Überhitzerabschnitten;
und
Fig. 8 zeigt eine Variante der Ausführung nach Fig. 4 mit zwei Überhitzerabschnitten.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0012] Gleiche Elemente sind in allen Figuren mit derselben Bezugsziffer bezeichnet.
[0013] Die Figur 1 zeigt rein schematisch einen Wasser-/Dampf-Kreislauf 25 mit einem Zwangdurchlauf-Abhitzekessel
1, beispielsweise abgasseitig einer Gasturbine zur Abgaswärmenutzung nachgeschaltet
mit dem Heizgaseintritt 28 und dem Heizgasaustritt 29. Der Zwangdurchlauf-Abhitzekessel
1 kann jedoch auch anderen abwärmeintensiven Prozessen zur Abwärmenutzung nachgeschalten
sein. Zum Zwangdurchlauf-Abhitzekessel 1 gehören ein Economizerabschnitt 2, ein Verdampferabschnitt
3 und ein Überhitzerabschnitt 4. Vom Überhitzerabschnitt 4 geht eine Austrittsleitung
5, gefolgt von einer Anschlussleitung 18, zur Dampfturbine 6, die mit einem Generator
12 gekoppelt ist, in welcher Anschlussleitung 18 ein Hauptabsperrorgan 7 angeordnet
ist.
[0014] Vor dem Hauptabsperrorgan 7 zweigt von der Austrittsleitung 5 eine zu einem Separator
8 verlaufende Abzweigleitung 9 ab, in welcher ein Abzweigabsperrorgan 10 angeordnet
ist.
[0015] Am Separator 8 schliesst eine Ausströmleitung 11 mit einem Regelorgan 24 zur Abführung
der separierten flüssigen Phase des Arbeitsmittels, hier Wasser, an. Das in der Ausströmleitung
11 befindliche Regelorgan 24 dient in Kombination mit einer nicht dargestellten Niveauanzeige
im Separator 8 zur Niveauregelung im Separator 8. Wie mit der Leitung 23 angedeutet
ist, wird das durch die Ausströmleitung 11 strömende Wasser zum Zwangdurchlauf-Abhitzekessel
1 zurückgeführt. Das durch die Ausströmleitung 11 strömende Wasser kann vor dem Eintritt
in den Zwangdurchlauf-Abhitzekessel 1 verschiedene nicht dargestellte Komponenten
des Wasser-/Dampf-Kreislaufes 25, wie beispielsweise Wärmeübertrager, Pumpen, Armaturen
usw. durchströmen.
[0016] Weiter erstreckt sich vom Separator 8 eine Bypassleitung 13 zum Kondensator/Hotwell
14. Ein eventuell vorhandener Zwischenüberhitzer wäre beim vorliegenden Bypasskonzept
im Bypassbetrieb nicht von Dampf durchströmt, d.h. nicht gekühlt, da der Frischdampf
direkt in den Kondensator/Hotwell 14 abgeleitet wird. Am Kondensator/Hotwell 14 schliesst
die Kondensat-/Speisewasserleitung 15 an, über welche das Kondensat/Speisewasser zum
Zwangdurchlauf-Abhitzekessel 1 zurückgeführt wird.
[0017] Auch in diesem Fall kann das Kondensat /Speisewasser vor dem Eintritt in den Zwangdurchlauf-Abhitzekessel
1 verschiedene nicht dargestellte Komponenten des Wasser-/Dampf-Kreislaufes 25, wie
beispielsweise Pumpen, Wärmeübertrager, Armaturen usw. durchströmen.
[0018] Zum Beginn des Anfahrens des Zwangdurchlauf-Abhitzekessels 1 wird das System bis
zum Separator 8 mit Wasser gefüllt, d.h. auch der Überhitzerabschnitt 4 ist mit Wasser
gefüllt.
[0019] Mittels des Regelorganes 24 und der im Separator 8 vorhandenen Niveauregelung wird
während des Füllens aber auch beispielsweise während des Anfahrens ein vorgegebener
Niveaubereich eingehalten.
[0020] Das Hauptabsperrorgan 7 in der Anschlussleitung 18 ist geschlossen, das Abzweigabsperrorgan
10 in der Abzweigleitung 9 ist offen.
[0021] Anschliessend wird über nicht weiter dargestellte Pumpeneinheiten der Umwälzbetrieb
über den Zwangdurchlauf-Abhitzekessel 1 und den Separator 8 eingeleitet, bevor die
Wärmezufuhr zum Zwangdurchlauf-Abhitzekessel 1 durch Inbetriebsetzung einer Gasturbine
im Falle eines Kombikraftwerkes oder durch Inbetriebsetzung eines sonstigen Abgas
auf hohem Temperaturniveau liefernden Prozesses beginnt.
[0022] Das sich im Zwangdurchlauf-Abhitzekessel 1 erwärmende Wasser strömt im geschlossenen
Kreislauf durch die Austrittsleitung 5 und die Abzweigleitung 9 in den Separator 8
und danach durch die Ausströmleitung 11, zum Zwangdurchlauf-Abhitzekessel 1 zurück.
Eine Wärmeaufnahme des Wassers erfolgt somit auch im Überhitzerabschnitt 4 des Zwangdurchlauf-Abhitzekessels
1.
[0023] Bei beginnender Bildung von Dampf erfolgt im Separator 8 die Trennung von Wasser
und Dampf. Das Wasser wird zum Zwangdurchlauf-Abhitzekessel 1 zurückgeführt und der
Dampf durch die Bypassleitung 13 dem Kondensator/Hotwell 14 zugeführt, dort kondensiert,
um als Kondensat bzw. Speisewasser ebenfalls zum Zwangdurchlauf-Abhitzekessel 1 zurück
gefördert zu werden.
[0024] Von einem gewissen Zeitpunkt an strömt nur noch Dampf in der Austrittsleitung 5.
Der Bypassbetrieb durch die Bypassleitung 13 wird jedoch so lange beibehalten, bis
der in der Austrittsleitung 5 strömende Dampf den Anforderungen der Dampfturbine 6
entspricht.
[0025] Entspricht der Dampf den Anforderungen der Dampfturbine 6, werden das Hauptabsperrorgan
7 geöffnet und das Abzweigabsperrorgan 10 geschlossen, so dass die Dampfturbine 6
angefahren werden kann.
[0026] Erfindungsgemäss wird der Überhitzer 4 während des Anfahrens zuerst als Economizer
zum Vorwärmen, nach Erreichen der Sättigungsbedingungen als Verdampfer und erst nach
Sattdampfbeaufschlagung als Überhitzer betrieben. Die Regelung der Frischdampftemperatur
am Austritt des Überhitzers erfolgt über den Speisewassermassenstrom am Eintritt in
den Zwangdurchlauf-Abhitzekessel 1, wobei der Verdampfungsendpunkt innerhalb der Heizflächen
verschoben wird. Dadurch können am Überhitzeraustritt stabil Dampftemperaturen mit
nur geringer Überhitzung gefahren werden, was letztlich einen frühzeitigen und schnellen
Start der Dampfturbine ermöglicht.
[0027] Da die Austrittstemperatur am Zwangdurchlauf-Abhitzekessel 1 mit der Eintrittstemperatur
an der Dampfturbine 6 identisch ist, kann die Dampfturbine im Grenzfall mit Sattdampf
angefahren werden. Der Verdampfungsendpunkt liegt in diesem Fall am Ende der Überhitzerheizflächen.
[0028] In den folgenden Figuren sollen gleiche Anlagen bzw. Komponenten und gleiche Verfahren
wie beispielsweise der Umwälzbetrieb zu Beginn eines Anfahrvorganges nicht wiederholt
erläutert werden.
[0029] Die Figur 2 zeigt eine Ausführung gemäss welcher die Austrittsleitung 5 unmittelbar
zum Separator 8 verläuft.
[0030] Vom Separator 8 verläuft eine Dampfzufuhrleitung 17 zur Dampfturbine 6, in welcher
das Hauptabsperrorgan 7 angeordnet ist. Weiter ist am Separator 8 die als Ausströmleitung
11 definierte Leitung für separiertes Wasser angeschlossen, durch welche Ausströmleitung
11 das Wasser, wie mit dem Pfeil in der Leitung 23 angedeutet ist, zum Zwangdurchlauf-Abhitzekessel
1 zurückgeführt wird. Vor dem Hauptabsperrorgan 7 zweigt die Bypassleitung 13 ab,
in welcher das Abzweigabsperrorgan 10 angeordnet ist, welche Bypassleitung 13 zum
Kondensator/Hotwell 14 verläuft.
[0031] Beim Anfahren des Zwangdurchlauf-Abhitzekessels 1 strömt erst nach Einsetzen der
Verdampfung Dampf durch die Dampfzufuhrleitung 17. Solange der Zustand des Dampfes
den Anforderungen der Dampfturbine 6 nicht genügt, ist das Hauptabsperrorgan 7 geschlossen
und das Abzweigabsperrorgan 10 offen, so dass im Bypassbetrieb gefahren wird.
[0032] Nachdem der durch die Dampfzufuhrleitung 17 strömende Dampf den Anforderungen der
Dampfturbine 6 genügt, werden das Hauptabsperrorgan 7 geöffnet und das Abzweigabsperrorgan
10 geschlossen, womit der Dampf zur Dampfturbine 6 strömen kann und diese angefahren
wird.
[0033] Im vorliegenden Fall kann die Dampfturbine 6 durch die Anordnung des Separators 8
innerhalb des Wasser-/Dampf-Kreislaufs bereits mit Sattdampf angefahren werden, wenn
der Zwangdurchlauf-Abhitzekessel 1 am Austritt erst Nassdampf liefert.
[0034] Die Anordnung des Separators nach der in der Figur 3 gezeigten Ausführung gleicht
der Anordnung nach Fig. 1. Jedoch verläuft hier die Bypassleitung 13 nicht unmittelbar
zum Kondensator/Hotwell 14, sondern in die zum Zwischenüberhitzer 16 führende kalte
Zwischenüberhitzerleitung 26. Vom heissen Ende des Zwischenüberhitzers 16 erstreckt
sich die heisse Zwischenüberhitzerleitung 27, in welcher ein Niederdruckabsperrorgan
19 angeordnet ist, zum Niederdruckteil der Dampfturbine 6. Von der heissen Zwischenüberhitzerleitung
27 zweigt eine Bypassleitung 20 mit einem Bypassabsperrorgan 21 ab, welche Bypassleitung
20 zum Kondensator/Hotwell 14 verläuft. Somit wird bei dieser Ausführung mit gekühltem
Zwischenüberhitzer der im Bypassbetrieb erzeugte Frischdampf über den Zwischenüberhitzer
16 in den Kondensator/Hotwell 14 abgeleitet. Die Steuerung der Absperrorgane 7, 10,
19 und 21 erfolgt nach dem gleichen Verfahren wie bei den vorgängig beschriebenen
Ausführungen. Die Absperrorgane 7, 19 werden geöffnet und die Absperrorgane 10, 21
geschlossen, sobald der Dampf den Anforderungen der Dampfturbine 6 entspricht.
[0035] Die Anordnung des Separators 8 gemäss der in der Figur 4 gezeigten Ausführung entspricht
derjenigen der Fig. 2. Jedoch ist bei der Ausführung nach Fig. 4 der Zwischenüberhitzer
16 analog zur Ausführung nach Fig. 3 im Bypassbetrieb vom Dampf durchströmt. Das Anfahrverfahren
entspricht demjenigen der Ausführung nach Fig. 3 und muss somit nicht nochmals beschrieben
werden.
[0036] Bei der Ausführung nach Figur 5 sind im Zwangdurchlauf-Abhitzekessel 1 zwei Überhitzerabschnitte
4 und 22 vorhanden. Die Abzweigleitung 9 mit dem Abzweigabsperrorgan 10, die zum Separator
8 verläuft, ist an einer Stelle zwischen dem ersten Überhitzerabschnitt 4 und dem
Hauptabsperrorgan 7, welches vor dem zweiten Überhitzerabschnitt 22 angeordnet ist,
abgezweigt. Vom zweiten Überhitzerabschnitt 22 strömt analog zu den bisherigen Ausführungen
der Dampf zur Dampfturbine 6.
[0037] Das Anfahren verläuft gleich dem anhand der Fig. 1 beschriebenen Verfahren, mit der
Ausnahme, dass im Bypassbetrieb, d.h. bis zum Vorliegen eines den Anforderungen der
Dampfturbine 6 entsprechenden Dampfes der zweite Überhitzerabschnitt 22 nicht von
Dampf durchströmt und damit nicht gekühlt wird. Das heisst, dass wenn das dritte Abzweigabsperrorgan
10 geschlossen und das Hauptabsperrorgan 7 geöffnet werden, dem zur Dampfturbine 6
strömenden Dampf durch den zweiten Überhitzerabschnitt 22 zusätzlich Wärme zugeführt
wird, wodurch dieser Dampf zusätzlich überhitzt wird.
[0038] Die Figur 6 zeigt ebenfalls eine Ausführung mit einem Zwangdurchlauf-Abhitzekessel
1, der zwei Überhitzerabschnitte 4 und 22 aufweist, wobei der Separator 8 in bezug
auf die Durchströmrichtung des Dampfes zwischen dem ersten Überhitzerabschnitt 4 und
dem zweiten Überhitzerabschnitt 22 angeordnet ist. Das Anfahren erfolgt analog zur
Ausführung nach der Fig. 2, jedoch mit der Ausnahme, dass dem den Separator 8 durchströmenden
Dampf vor dem Eintritt in die Dampfturbine 6 durch den zweiten Überhitzerabschnitt
22 weiter Wärme zugeführt wird.
[0039] Die Ausführung nach Figur 7 ist mit derjenigen der Fig. 3 zu vergleichen. Das heisst,
im Bypassbetrieb wird der Zwischenüberhitzer 16, 16a von Dampf durchströmt. Die Abzweigung
der Abzweigleitung 9 mit dem Abzweigabsperrorgan 10 erfolgt analog zur Fig. 5 zwischen
dem ersten Überhitzerabschnitt 4 und dem zweiten Überhitzerabschnitt 22, und vor dem
Hauptabsperrorgan 7. Auch hier wird beim Anfahren der Dampfturbine 6 dem Dampf durch
den zweiten Überhitzerabschnitt 22 zusätzlich Wärme zugeführt.
[0040] Die Ausführung nach Figur 8 weist wieder zwei Überhitzerabschnitte 4 und 22 auf,
wobei der Dampf analog zur Ausführung nach Fig. 6 nach dem ersten Überhitzer 4 durch
die Leitung 5 dem Separator 8 zugeführt wird. Im Bypassbetrieb wird der Dampf durch
den Zwischenüberhitzer 16, 16a dem Kondensator/Hotwell 14 zugeführt. Bei beginnender
Dampferzeugung sind die Absperrorgane 7 und 19 zunächst noch geschlossen und die Absperrorgane
10 und 21 offen, so dass der Bypassbetrieb über den Zwischenüberhitzer 16, 16a erfolgt.
Erreicht der Dampf Parameter, die den Anforderungen der Dampfturbine 6 genügen, werden
die Absperrorgane 7 und 19 geöffnet und die Absperrorgane 10 und 21 geschlossen, so
dass Dampf vom zweiten Überhitzerabschnitt 22 zur Dampfturbine strömt, wobei dem Dampf
durch den zweiten Überhitzerabschnitt 22 zusätzlich Wärme zugeführt wird.
[0041] Abschliessend sei zu den Bypässen vermerkt, dass diese an ihrem Austritt Dampfbedingungen
zu bringen haben, welche den Bedingungen an den Dampfeinführungen in der kalten Zwischenüberhitzungsleitung
26 (Bypasskonzept mit gekühltem Zwischenüberhitzer) bzw. dem Kondensator 14 (Bypasskonzept
mit ungekühltem Zwischenüberhitzer) entsprechen. In den Bypässen sind daher Druckreduzierungen
und Wassereinspritzungen vorhanden, welche zur Erhaltung der Übersichtlichkeit nicht
gezeichnet sind, da diese den Erfindungsgedanken nicht beeinflussen.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 1
- Zwangdurchlauf-Abhitzekessel
- 2
- Economizerabschnitt
- 3
- Verdampferabschnitt
- 4
- erster Überhitzer(abschnitt)
- 5
- Austrittleitung
- 6
- Dampfverbraucher/Dampfturbine
- 7
- Hauptabsperrorgan
- 8
- Separator
- 9
- Abzweigleitung
- 10
- Abzweigabsperrorgan
- 11
- Ausströmleitung
- 12
- Generator
- 13
- Bypassleitung
- 14
- Behälter/Kondensator/Hotwell/Heizkondensator
- 15
- Kondensat-/Speisewasserleitung
- 16,16a
- Zwischenüberhitzer
- 17
- Dampfzufuhrleitung
- 18
- Anschlussleitung
- 19
- Niederdruckabsperrorgan
- 20
- Bypassleitung
- 21
- Bypassabsperrorgan
- 22
- zweiter Überhitzer(abschnitt)
- 23
- Leitung
- 24
- Regelorgan
- 25
- Arbeitsmittelkreislauf/ Wasser-/Dampf-Kreislauf
- 26
- kalte Zwischenüberhitzerleitung
- 27
- heisse Zwischenüberhitzerleitung
- 28
- Heizgaseintritt
- 29
- Heizgasaustritt
1. Verfahren zum Anfahren eines mit einem Dampfverbraucher (6) innerhalb eines Arbeitsmittelkreislaufes
(25) in Verbindung stehenden Zwangdurchlauf-Abhitzekessels (1), der einen Verdampfer
(3) und mindestens einen Überhitzerabschnitt (4) aufweist, in welchem Zwangdurchlauf-Abhitzekessel
(1) ein Arbeitsmittel von seinem flüssigen Zustand in seinen dampfförmigen Zustand
umgewandelt wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwangdurchlauf-Abhitzekessel (1)
bzw. der Arbeitsmittelkreislauf (25) vor dem Anfahren bis zu einem Separator (8) mit
dem Arbeitsmittel im flüssigen Zustand gefüllt, dass die flüssige Phase des Arbeitsmittels
im Zwangdurchlauf-Abhitzekessel (1) bzw. Arbeitsmittelkreislauf (25) kreislaufgeführt
und danach die Wärmezufuhr eingeleitet wird, dass nach dem Einsetzen der Bildung von
Dampf eine Trennung zwischen der dampfförmigen Phase und der flüssigen Phase des Arbeitsmittels
nach dem genannten Überhitzerabschnitt (4) in einem Separator (8) durchgeführt wird,
die flüssige Phase weiter kreislaufgeführt und der Dampf zu einem Behälter (14) geleitet
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zufuhr des Dampfes zum
genannten Behälter (14) beim Erreichen der Anforderungen des Dampfverbrauchers (6)
unterbunden und der Dampf dann dem Dampfverbraucher (6) zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Zwangdurchlauf-Abhitzekessel (1) einen ersten
(4) und einen dem ersten folgenden, zweiten Überhitzerabschnitt (22) aufweist, dadurch
gekennzeichnet, dass die Trennung der flüssigen Phase und der dampfförmigen Phase
des Arbeitsmittels in einer Leitung (5, 17) zwischen dem ersten und dem zweiten Überhitzerabschnitt
des Zwangdurchlauf-Abhitzekessels (1) erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennung der flüssigen
Phase und der dampfförmigen Phase des Arbeitsmittels in einer Leitung (9, 13) zwischen
dem Zwangdurchlauf-Abhitzekessel (1) und dem Behälter (14) erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennung der flüssigen
Phase und der dampfförmigen Phase des Arbeitsmittels in einer Leitung (5, 17) zwischen
dem Zwangdurchlauf-Abhitzekessel (1) und dem Dampfverbraucher (6) erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Zwangdurchlauf-Abhitzekessel (1) einen Zwischenüberhitzer
(16) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennung der flüssigen Phase und der
dampfförmigen Phase des Arbeitsmittels in einer Leitung (9, 13) zum Zwischenüberhitzer
(16) erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Dampfverbraucher (6) eine Dampfturbine (6) ist,
dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (14) ein der Dampfturbine (6) folgender
Kondensator/Hotwell bzw. Heizkondensator (14) ist.
8. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Zwangdurchlauf-Abhitzekessel (1) einen Zwischenüberhitzer
(16) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der erzeugte Dampf bis zum Erreichen der
Anforderungen des Dampfverbrauchers (6) erst dem Zwischenüberhitzer (16) und anschliessend
dem als Kondensator/Hotwell bzw. Heizkondensator ausgebildeten Behälter (14) zugeführt
wird.
9. Wasser-/Dampf-Kreislauf (25) einschliesslich einem mit einem Dampfverbraucher (6)
innerhalb eines Wasser-/Dampf-Kreislaufes (25) in Verbindung stehenden Zwangdurchlauf-Abhitzekessel
(1) mit mindestens einem ersten Überhitzerabschnitt (4), mit einer Austrittsleitung
(5) für das mindestens einen Überhitzerabschnitt (4) durchströmende Arbeitsmedium,
zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Separator
(8), der in Durchlaufrichtung des den Zwangdurchlauf-Abhitzekessel (1) und den Wasser-/Dampf-Kreislauf
(25) durchströmenden Arbeitsmediums nach dem mindestens einen Überhitzerabschnitt
(4) angeordnet ist, durch ein vor dem Dampfverbraucher (6) angeordnetes Hauptabsperrorgan
(7) zum Sperren oder Freigeben einer Zufuhr des Arbeitsmediums zum Dampfverbraucher
(6) und einem nach dem mindestens einen Überhitzerabschnitt (4) in einer Abzweigleitung
(9, 13) angeordnetes Abzweigabsperrorgan (10), welche Absperrorgane (7, 10) entsprechend
der Fahrweise des Wasser-/Dampf-Kreislaufes (25) wechselweise in der Offen- bzw. Schliessstellung
sind.
10. Wasser-/Dampf-Kreislauf (25) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass am Separator
(8) eine zum Zwangdurchlauf-Abhitzekessel (1) zurückführende Ausströmleitung (11)
mit einem Regelorgan (24) für die abgetrennte flüssige Phase und eine Leitung (13,
17) für die abgetrennte Dampfphase anschliessen.
11. Wasser-/Dampf-Kreislauf (25) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Abzweigleitung
(9) von der Austrittsleitung (5) abgezweigt ist und zum Separator (8) verläuft.
12. Wasser-/Dampf-Kreislauf (25) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Abzweigleitung
(13) von der Leitung (17) für die abgetrennte Dampfphase abgezweigt ist.
13. Wasser-/Dampf-Kreislauf (25) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine der
Leitungen (13, 17) als Bypassleitung unmittelbar vom Separator (8) zu einem Behälter
(14) des Wasser-/Dampf-Kreislaufes (25) verläuft, von welchem Behälter (14) eine Kondensat/Speisewasserleitung
(15) zum Zwangdurchlauf-Abhitzekessel (1) zurück verläuft.
14. Wasser-/Dampf-Kreislauf (25) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass an einer
der Leitungen (13, 17) eine zu einem Zwischenüberhitzer (16, 16a) verlaufende kalte
Zwischenüberhitzerleitung (26) anschliesst.
15. Wasser-/Dampf-Kreislauf (25) nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass von der
heissen Zwischenüberhitzerleitung (27) des Zwischenüberhitzers (16, 16a) eine Bypassleitung
(20) abgezweigt ist, die zu einem Behälter (14) des Wasser-/Dampf-Kreislaufes (25)
verläuft, von welchem Behälter (14) eine Kondensat-/Speisewasserleitung (15) zum Zwangdurchlauf-Abhitzekessel
(1) zurück verläuft.
16. Wasser-/Dampf-Kreislauf (25) nach Anspruch 9, wobei der Zwangdurchlauf-Abhitzekessel
(1) einen ersten (4) und einen dem ersten folgenden zweiten Überhitzerabschnitt (22)
aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Abzweigleitung (9) von der Austrittleitung
(5) an einer Stelle zwischen dem ersten (4) und dem zweiten Überhitzerabschnitt (22)
abgezweigt ist.
17. Wasser-/Dampf-Kreislauf (25) nach Anspruch 10, wobei der Zwangdurchlauf-Abhitzekessel
(1) einen ersten (4) und einen dem ersten folgenden zweiten Überhitzerabschnitt (22)
aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass eine Dampfzufuhrleitung (17) für die abgetrennte
Dampfphase an einer Stelle im Zwangdurchlauf-Abhitzekessel (1) zwischen dem ersten
(4) und zweiten Überhitzerabschnitt (22) in den Zwangdurchlauf-Abhitzekessel (1) mündet.
18. Wasser-/Dampf-Kreislauf (25) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Dampfverbraucher
(6) eine Dampfturbine (6) und der Behälter (14) ein der Dampfturbine (6) folgender
Kondensator/Hotwell bzw. Heizkondensator (14) ist.