[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Abdichtung eines zylindrischen Ölgefäßes
eines Schalters, vorzugsweise eines Lastwählers, Lastumschalters für Stufenschalter
o.dgl., der im Kessel, insbesondere im Ölkessel, eines Transformators vorgesehen ist
und das Ölgefäß aus einem Isolierrohr besteht, dessen beiden Stirnflächen je ein Metallflansch
eines Deckel- bzw. Bodenteiles mit einer Abdichtung zugeordnet sind, wobei der Metallflansch
über lösbare Spannelemente, die in eine Außennut des Isolierrohres eingreifen, mit
dem Isolierrohr verbunden ist.
[0002] Eine derartige Abdichtungsanordnung ist aus der AT-PS 341 624 bekannt. Bei dieser
bekannten Abdichtungsanordnung weist die im Isolierrohr vorgesehene Außennut einen
rechteckigen Querschnitt auf, in die ein Ringansatz eines Metallringes eingreift.
Dieser Metallring wird über Spannschrauben, die in einer vertikalen Gewindebohrung
des Metallflansches endet, in Richtung der Stirnseite des Isolierrohres gezogen. Damit
werden auch die Dichtringe zwischen der Stirnseite des Isolierzylinders und dem Metallflansch
zusammengepreßt. Als großer Nachteil bei dieser Abdichtung hat sich herausgestellt,
daß auf Grund des rechteckigen Querschnittes der Außennut eine überdimensionierte
Dicke des Isolierrohres gewählt werden muß. Der rechteckige Querschnitt bedingt in
den Kanten eine Kerbwirkung die zu Schäden führen kann und die mit Materialstärke
quasi ausgeglichen werden muß.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Anordnung der eingangs zitierten Art zu
schaffen, die einerseits die oben aufgezeigten Nachteile vermeidet und die anderseits
eine rationelle Fertigung eines derartigen Schalters erlaubt.
[0004] Die Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst. Die erfindungsgemäße Anordnung ist dadurch
gekennzeichnet, daß die Außennut des Isolierrohres im Querschnitt halbkreisförmig
ausgebildet ist, daß in dieser halbkreisförmigen Außennut ein im Querschnitt runder
Spannring angeordnet ist und daß im Metallflansch mindestens eine im spitzen Winkel
zur Stirnseite des Isolierrohres verlaufende Gewindebohrung mit einer Schraube vorgesehen
ist, wobei die Stirnfläche der Schraube auf den Spannring wirkt. Mit dieser Erfindung
ist es erstmals möglich, eine öl- und gasdichte Abdichtung des Ölgefäßes gegenüber
dem Traforaum zu erreichen. Ferner erlaubt die Erfindung eine Wandstärke des Isolierrohres
zu wählen, die der rechnerisch ermittelten Dimensionierung sehr nahe kommt, da keine
Kerbwirkung in der Außennut gegeben ist. Darüber hinaus ist, durch die wenigen Bauteile
bedingt, auch eine einfache und dadurch rationelle Montage der Deckel- bzw. Bodenteile
am Isolierrohr gewährleistet.
[0005] Gemäß einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung sind die Gewindebohrungen bzw.
Schrauben am Umfang des Metallflansches gleichmäßig verteilt angeordnet. Entsprechend
der Kraft, die für die Öl- und Gasdichtheit benötigt wird, werden natürlich mehrere
am Umfang verteilte Bohrungen bzw. Schrauben vorgesehen.
[0006] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die halbkreisförmige Außennut in der
von ihrer korrespondierenden Stirnseite des Isolierrohres abgewandten Richtung vom
Zenit zum Außenumfang verlaufend, insbesondere schräg verlaufend, ausgeführt. Dadurch
kann der Spannring, auch wenn er einteilig ausgeführt ist, leicht eingesetzt werden.
Außerdem bietet diese Ausführung eine gute Angriffsfläche der Stirnseite der Schraube
am Spannring, da der Winkel relativ spitz gewählt werden kann.
[0007] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung besteht der Spannring aus zwei Teilen, insbesondere
aus zwei miteinander verbindbaren Halbringen. Auch diese Konstruktion trägt zur einfacheren
und damit schnelleren Montage bei. Darüber hinaus können Fertigungstoleranzen leichter
ausgeglichen werden.
[0008] Nach einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung ist die Schraube eine Zylinderschraube
mit einem Innensechskant. Derartige Maschinenelemente haben sich in der Praxis bestens
bewährt und bedingen keine Vergrößerung der Lagerung von Ersatz- oder Montageteilen.
[0009] Die Erfindung wird an Hand von Ausführungsbeispielen, die in der Zeichnung dargestellt
sind, näher erläutert.
[0010] Es zeigen:
Fig. 1 eine Anordnung zur Abdichtung eines Deckelteiles und
Fig. 2 eine Anordnung zur Abdichtung eines Bodenteiles eines zylindrischen Ölgefäßes.
[0011] Einführend sei festgehalten, daß in der beschriebenen Ausführungsform gleiche Teile
bzw. Zustände mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen versehen
werden, wobei die in der gesamten Beschreibung enthaltenen Offenbarungen sinngemäß
auf gleiche Teile bzw. Zustände mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen
übertragen werden können. Auch sind die in der Beschreibung gewählten Lageangaben,
wie z.B. oben, unten, seitlich usw. auf die unmittelbar beschriebene sowie dargestellte
Figur bezogen und sind bei einer Lageänderung sinngemäß auf die neue Lage zu übertragen.
[0012] Weiters können auch Einzelmerkmale oder Merkmalskombinationen aus dem gezeigten Ausführungsbeispielen
für sich eigenständige, erfindungsgemäße Lösungen darstellen. Die diesbezüglichen
erfindungsgemäßen Aufgaben und Lösungen sind den detaillierten Beschreibungen dieser
Figuren zu entnehmen.
[0013] Gemäß der Fig. 1 ist eine Anordnung zur Abdichtung eines zylindrischen Ölgefäßes
eines Lastwählers dargestellt. Natürlich kann diese Anordnung zur Abdichtung auch
bei Lastumschaltem Verwendung finden.
[0014] Bei einem Lastwähler wird über ein unterhalb des Schalterkopfes liegendes Getriebe
die Schaltwelle mit allen beweglichen Kontakten angetrieben. Ein Lastwähler kombiniert
die Funktionen eines Lastumschalters und eines Wählers. Die Vorteile eines Lastwählers
liegen darin, daß universell als Sternpunktschalter, Einzelpolschalter oder als Dreieckschalter
einsetzbar ist. Er weist eine einfache Mechanik auf, wobei alle Schaltkontakte aus
Wolfram-Sinter-Werkstoff hergestellt sein können. Durch diese Werkstoffwahl ist eine
lange Kontaktlebensdauer zu erzielen. Ein Lastwähler kann auch getrennte Dauerstromkontakte
aufweisen. Darüber hinaus ist bzw. sind die Antriebswelle und die Flanschanschlüsse
beliebig verstellbar.
[0015] Der Lastwähler wechselt die Stufen direkt während des Wählvorganges. Sobald der Motorantrieb
startet, beginnt das Getriebe im Schalterkopf den Federspeicher aufzuziehen. Nach
dem kompletten Aufziehen wird die Sperre des Federspeichers aufgehoben und dieser
betätigt das bewegliche Kontaktsystem des Lastwählers in Schnellumschaltung von der
gewählten zur vorgewählten Stufe. Die Umschaltzeit beträgt ca. 40 bis 60 ms.
[0016] Da ein derartiger Lastwähler direkt in den Ölkessel eines Transformators eingebaut
wird, ist es eine der Forderungen, daß das zylinderische Ölgefäß öl- und gasdicht
abgedichtet ist.
[0017] Dieses Ölgefäß besteht aus einem Isolierrohr 1, wobei an dessen Stirnfläche ein Metallflansch
2 eines Deckelteiles angeordnet ist. Die Abdichtung erfolgt über einen Dichtring 3
der zwischen der Stirnfläche des Isolierzylinders 1 und dem Metallflansch 2 vorgesehen
ist. Dieser Dichtring 3 ist beispielsweise in einer speziell für ihn dimensionierten
Ringnut 4 des Metallflansches 2 angeordnet.
[0018] Um nun die nötige Kraft für das Zusammendrücken des Dichtringes 3 aufzubringen, weist
das Isolierrohr 1 eine Außennut 5 auf, in der ein Spannring 6 angeordnet wird. Ferner
ist im Metallflansch 2 im spitzen Winkel zur Stirnseite des Isolierrohres 1 eine Gewindebohrung
7 mit einer Schraube 8 vorgesehen. Die Stirnfläche der Schraube 8 wirkt auf den Spannring
6.
[0019] Zur Abdichtung des Ölgefäßes werden mehrere Gewindebohrungen 7 bzw. Schrauben 8 am
Umfang des Metallflansches 2, vorzugsweise gleichmäßig verteilt, angeordnet.
[0020] Der Spannring 6 kann aus zwei Teilen, insbesondere aus zwei miteinander verbindbaren
Halbringen bestehen. Ebenso kann die Schraube 8 eine Zylinderschraube mit einem Innensechskant
sein.
[0021] Um eine optimale Kraftübertragung der Stirnfläche der Schraube 8 auf den Spannring
6 zu erzielen, ist die Außennut 5 in der von ihrer korrespondierenden Stirnseite abgewandten
Richtung schräg verlaufend ausgeführt. Diese Schräge 9 dient auch der leichteren Montage
des Spannringes 6.
[0022] Gemäß der Fig. 2 ist die Abdichtung des Metallflansches 2, der als Bodenteil Verwendung
findet, dargestellt. Der Metallflansch 2 weist wieder die Ringnut 4 für den Dichtring
3 auf, der an der Stirnseite des Isolierrohres 1 angeordnet ist. Ferner weist der
Metallflansch 2 eine im spitzen Winkel zur Stirnseite des Isolierrohres 1 verlaufende
Gewindebohrung 7 mit einer Schraube 8 auf. In der Außennut 5 ist der Spannring 6 vorgesehen,
auf den die Stirnfläche der Schraube 8 wirkt.
[0023] Zur einfacheren Entleerung des Ölgefäßes kann der Bodenteil senkrechte Bohrungen
10 aufweisen.
[0024] Weiters ist auch beispielhaft die Anordnung eines Kontaktes 11 des Lastwählers aufgezeigt.
[0025] Die Stirnflächen des Isolierrohres 1 werden durch die Kraft der Schrauben 8, die
auf den Spannring 6 wirken, unter Zwischenschaltung des Dichtringes 3, gegen den Metallflansch
2 gepreßt. Damit wird der Dichtring 3 zwischen Isolierrohr 1 und Metallflansch 2 genau
auf das für ihn richtige Maß zusammengedrückt, um die erforderliche Öl- und Gasdichtheit
zu erreichen. Veränderungen des Isolierrohres 1 in radialer Richtung, sei es während
des Betriebes oder während des Trocknungsprozesses des Transformators, haben durch
die Anbringung an den Stirnflächen überhaupt keinen Einfluß auf die Dichtungsgüte.
Bekanntlich sind Veränderungen des Isolierrohres 1 in Längsrichtung, also Längenänderungen,
wesentlich geringer und werden, für die kurze Distanz von Außennut 5 zu Stirnfläche,
durch den Dichtring 3 selbst aufgenommen.
[0026] Abschließend sei der Ordnung halber darauf hingewiesen, daß in der Zeichnung einzelne
Bauteile und Baugruppen zum besseren Verständnis der Erfindung unpropotional und maßstäblich
verzerrt dargestellt sind.
1. Anordnung zur Abdichtung eines zylindrischen Ölgefäßes eines Schalters, vorzugsweise
eines Lastwählers, Lastumschalters für Stufenschalter o.dgl., der im Kessel, insbesondere
im Ölkessel, eines Transformators vorgesehen ist und das Ölgefäß aus einem Isolierrohr
besteht, dessen beiden Stirnflächen je ein Metallflansch eines Deckel- bzw. Bodenteiles
mit einer Abdichtung zugeordnet sind, wobei der Metallflansch über lösbare Spannelemente,
die in eine Außennut des Isolierrohres eingreifen, mit dem Isolierrohr verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Außennut (5) des Isolierrohres (1) im Querschnitt
halbkreisförmig ausgebildet ist, daß in dieser halbkreisförmigen Außennut (5) ein
im Querschnitt runder Spannring (6) angeordnet ist und daß im Metallflansch (2) mindestens
eine im spitzen Winkel zur Stirnseite des Isolierrohres (1) verlaufende Gewindebohrung
(7) mit einer Schraube (8) vorgesehen ist, wobei die Stirnfläche der Schraube (8)
auf den Spannring (6) wirkt.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindebohrungen (7) bzw.
Schrauben (8) am Umfang des Metallflansches (2) gleichmäßig verteilt angeordnet sind.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die halbkreisförmige
Außennut (5) in der von ihrer korrespondierenden Stirnseite des Isolierrohres (1)
abgewandten Richtung vom Zenit zum Außenumfang verlaufend, insbesondere schräg verlaufend,
ausgeführt ist.
4. Anordnung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Spannring (6) aus zwei Teilen, insbesondere aus zwei miteinander verbindbaren
Halbringen, besteht.
5. Anordnung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schraube (8) eine Zylinderschraube mit einem Innensechskant ist.