[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Bearbeitung und Verdrillung
eines Leiterpaares, das ausgezogen, beidendig eingespannt und von einem Ende des Leiterpaares
her verdrillt wird.
[0002] Ein verdrilltes Leiterpaar besteht aus zwei miteinander verdrehten Leitungen und
eignet sich zur Datenübertragung beispielsweise in Fahrzeugen. Jeder Leiter hat einen
spiralförmigen Verlauf, wobei die beiden Leiter eng aneinander geschlungen sind und
in wechselnder Folge obere und untere Leiterschleifen bilden. Ein Leiterabschnitt
mit je einer oberen und einer unteren Schleife wird als Schlag bezeichnet. Schlaglänge
und Schlagsymmetrie sind Parameter eines vedrillten Leiterpaares, die hinsichtlich
der elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) von Bedeutung sind und innerhalb von
vorgegebenen Toleranzwerten liegen müssen.
[0003] Verdrillte Leiterpaare werden manuell, halbautomatisch oder vollautomatisch hergestellt,
wobei die grundlegenden Arbeitsschritte gleich bleiben. Nach der Ablängung werden
die Einzelleiter einerseits in eine feststehende Klemmvorrichtung und andererseits
in eine verschiebbare Klemmvorrichtung mit Drehkopf eingespannt und dann über die
gesamte Länge gespannt. Danach erfolgt das Verdrillen von einem Ende der Einzelleiter
her mittels der Klemmvorrichtung mit Drehkopf.
[0004] Aus der Offenlegungsschrift DE 196 49 759 ist eine Vorrichtung zur maschinellen Herstellung
von verdrillten Leiterpaaren bekannt geworden. Die beiden Einzelleiter werden je von
einer Spule abgezogen und auf die gewünschte Länge geschnitten. Eine Konfektioniermaschine
bestückt beidendig die Einzelleiter mit Stecker oder Kupplungsstücken. Danach wird
jeder Leiter jeweils mit einem Ende in einer festen Halterung und mit dem anderen
Ende in einer spindelgetriebenen Halterung eingespannt, die die Einzelleiter über
ihre gesamte Länge frei spannt. Die Verdrillung erfolgt dann von der spindelgetriebenen
Halterung her.
[0005] Die bekannten Einrichtungen sind hinsichtlich produzierter Stückzahlen pro Zeiteinheit
genügend leistungsfähig für kleine Chargen. Für grössere Chargen ist die Leistungsfähigkeit
solcher Einrichtungen nicht mehr genügend. Leistungssteigerungen sind kaum möglich,
weil die Bestückung, das Spannen und die Verdrillung der Einzelleiter zeitlich kaum
verkürzt werden können.
[0006] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie in Anspruch 1 gekennzeichnet
ist, löst die Aufgabe, die Nachteile der bekannten Einrichtung zu vermeiden und eine
effiziente Produktionsanlage zur automatischen Herstellung von verdrillten Leitern
zu schaffen. Dies wird durch eine Zusammenfassung von herkömmlich unabhängig voneinander
arbeitenden Maschinen erreicht und durch Vermeidung unproduktiver Transport - oder
Übergabeschritte, wie dies mit hintereinandergeschalteten Einzelmaschinen gar nicht
möglich ist.
[0007] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
dass bis zu drei Leiterpaare gleichzeitig bei Parallelbetrieb bearbeitet werden können,
wodurch eine im Vergleich zu herkömmlichen Verdrillmaschinen wesentliche Leistungssteigerung
bei der Herstellung von verdrillten Leiterpaaren möglich ist. Die Leiter werden im
gesamten Fertigungsprozess nur einmal in ihrer Länge ausgezogen und brauchen weder
gewendet oder zurückgezogen noch transportiert zu werden. Durch die in den Unteransprüchen
aufgeführten Massnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der in
den unabhängigen Ansprüchen angegebenen Erfindung möglich. Weiter vorteilhaft ist,
dass beide Leiterenden während der Konfektionierung und Verdrillung von Greifern gehalten
werden. Dadurch werden unnötige Verlustzeiten bei der Leiterhandhabung vermieden.
Zudem können die Leiter an den Enden keine Schlaufen bilden oder sich verdrehen. Beim
Ausziehen der Leiter auf die gewünschte Länge werden, wie in den Unteransprüchen aufgeführt,
die Zugkräfte in den Leitern überwacht. Beim Strecken der Leiter und/oder beim Verdrillen
werden die Zugkräfte in den Leitern geregelt. Damit werden Knoten oder Schlaufen erkannt.
Die Regelung der Zugkraft beim Verdrillen, insbesondere bei der sich durch den Verdrillvorgang
ergebenden Verkürzung der gesamten Leiterlänge verbessert die Qualität des verdrillten
Leiterpaares beispielsweise hinsichtlich Schlaglänge und Schlagsymmetrie.
[0008] Im folgenden wird die Erfindung anhand von ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnungen näher erläutert.
[0009] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemässe Verdrilleinrichtung für die Verdrillung von Leiterpaaren,
- Fig. 2
- die Bewegungsrichtungen der einzelnen Einheiten zur Handhabung der Leiterpaare,
- Fig. 3
- Einzelheiten eines Auszugschlittens bei der Übernahme von vorauseilenden Leiterenden,
- Fig. 4
- Einzelheiten eines Übernahmemoduls bei der Übernahme von Leiterenden vom Auszugschlitten,
- Fig. 5
- einen Verdrillkopf bei der Übernahme von Leiterenden vom Übernahmemodul,
- Fig. 6
- eine zweite Schwenkeinheit und ein Transfermodul bei der Handhabung von nacheilenden
Leiterenden,
- Fig. 7
- ein Haltemodul mit einem Leiterpaar vor der Verdrillung,
- Fig. 8
- Einzelheiten einer ersten Schwenkeinheit zur Handhabung der vorauseilenden Leiterenden
und
- Fig. 9
- Einzelheiten der zweiten Schwenkeinheit zur Handhabung der nacheilenden Leiterenden.
[0010] In den Fig. 1 bis 9 ist mit 1 eine Verdrilleinrichtung bezeichnet mittels der Leiter
2 zu einem Leiterpaar 3 verdrillt werden. Die Leiter 2 werden über eine Zuführstation
2.1 von einer nicht gezeigten Kabelrolle der Vorrichtung für die Leiterendenbearbeitung
4-7 zugeführt. Eine erste Schwenkeinheit 4 dient als Zubringer für die Bearbeitung
der vorauseilenden Leiterenden in den einzelnen Bearbeitungsstationen. Die Schwenkeinheit
4 mit Doppelgreifer greift die vorauseilenden Leiterenden der Leiter 2 fest und bringt
sie zu einer Abisoliereinrichtung 5 zur Abisolierung der Leiterisolation, dann gelangen
die Leiterenden mit einer Drehbewegung zu einem Tüllenautomat 6 zur Bestückung einer
Dichtungstülle und mit einer weiteren Drehbewegung zu einem ersten Crimpautomat 7
zur Herstellung einer crimptechnischen Verbindung zwischen einem Kontakt und dem elektrischen
Leiter des Leiters. Der Tüllenautomat 6 kann vor dem ersten Crimpautomat 7 angeordnet
sein oder nicht ausgerüstet sein.
[0011] Nach der Bearbeitung und Bestückung werden die vorauseilenden Leiterenden von einem
entlang einer ersten Schiene 8.1 verfahrbaren Auszugschlitten 8 übernommen und unter
Einhaltung eines vorgegebenen Zuges in den einzelnen Leitern auf die gewünschte Länge
ausgezogen und die vorauseilenden Leiterenden einem entlang einer zweiten Schiene
9.1 verfahrbaren Übernahmemodul 9 abgegeben, der die Leiter 2 klemmt, auf eine tiefere
Position fährt und die Leiter 2 auf einen kleineren Leiterabstand bringt. Danach ist
der Auszugschlitten 8 für die Rückfahrt bereit.
[0012] Inzwischen sind die Leiter 2 von der ersten Schwenkeinheit 4 und von einer zweiten
Schwenkeinheit 10 ergriffen worden. Dann werden die Leiter 2 mittels der Abisoliereinrichtung
5 getrennt und abisoliert. Die nacheilenden Leiterenden werden mittels der zweiten
Schwenkeinheit 9 festgehalten und von der Abisoliereinrichtung 5 abisoliert. Die nacheilenden
Leiterenden werden von der zweiten Schwenkeinheit 10 zu einem zweiten Crimpautomaten
11 gebracht, der jedes Leiterende mit einem Kontakt crimptechnisch verbindet. Nach
der Bearbeitung und Bestückung werden die nacheilenden Leiterenden einem Transfermodul
12 übergeben. Anschliessend schwenkt die zweite Schwenkeinheit 10 wieder zurück und
kann die nächsten Leiter übernehmen.
[0013] Das Transfermodul 12 bringt die nacheilenden Leiterenden auf einen kleineren, vom
Übernahmemodul 9 an den vorauseilenden Leiterenden bereits eingestellten Leiterabstand.
Gleichzeitig schwenkt das Transfermodul 12 um 90°, bringt die nacheilenden Leiterenden
auf eine obere Position und übergibt die Leiterenden einem Haltemodul 13. Gleichzeitig
mit der Leiterübergabe vom Transfermodul 12 zum Haltemodul 13 werden die vorauseilenden
Leiterenden vom Übergabemodul 9 zu einem an einem entlang einer dritten Schiene 14.1
verfahrbaren Verdrillschlitten 14 angeordneten Verdrillkopf 15 gebracht. Anschliessend
erfolgt eine Streckung der Leiter 2 und dann die Verdrillung des Leiterpaares unter
Einhaltung einer vorgegebenen Zugkraft. Nach der Verdrillung gelangt das Leiterpaar
in eine Ablage 16. Kabelspezifische Parameter wie Zugkraft beim Verdrillen, Schlaglänge,
freie anschlussspezifische Leiterlänge werden vorgegeben. Während der Verdrillung
verkürzt sich die Länge des Leiterpaares, dementsprechend verfährt auch der Verdrillschlitten
unter Einhaltung der vorgegebenen Zugkräfte. Die unverdrillte Kabellänge ist abhängig
vom Kabeldurchmesser und den oben genannten Parametern und wird von einem Programm
berechnet. Der Auszugschlitten 8, das Übernahmemodul 9 und der Verdrillschlitten 14
verfahren auf die berechneten Positionen.
[0014] Während der Bestückung der nacheilenden Leiterenden der Leiter 2 werden die vorauseilenden
Leiterenden des nächsten Leiterpaares bearbeitet, bestückt und ausgezogen. Während
der Verdrillung der Leiter 2 werden die nacheilenden Leiterenden des nächsten Leiterpaares
bearbeitet und bestückt.
[0015] Gleichzeitig werden mit der erfindungsgemässen Einrichtung die vorauseilenden Leiterenden
eines Leiterpaares bearbeitet und bestückt, ein ausgezogenes Leiterpaar bearbeitet,
bestückt und übergeben und ein Leiterpaar verdrillt.
[0016] Fig. 2 zeigt die Bewegungsrichtungen der einzelnen Einheiten zur Handhabung der Leiterpaare.
In Fig. 2 nicht dargestellt ist die erste mit der zweiten Schwenkeinheit 10 vergleichbare
Schwenkeinheit 4. Die Schwenkeinheiten 4,10 können eine erste bzw. eine zweite Drehbewegung
D2 ausführen. Die Schwenkeinheiten 4,10 dienen als Zubringer der Kabelenden zu den
Bearbeitungs- und Übergabeeinheiten und sind je mit einem ersten bzw. zweiten Greiferpaar
17,18 ausgerüstet. Die Greifer 17,18 sind schwenkbar an einem Ausleger 19 gelagert
und werden je mittels eines Schwenkantriebes 20.1,20.2 geschwenkt. Beispielsweise
beim Crimpvorgang muss aus Platzgründen ein Greifer aus dem Arbeitsbereich des Crimpautomaten
7,11 geschwenkt werden, die Leiterenden werden nacheinander bestückt. Ausleger 19
und Schwenkantriebe 20.1,20.2 sind an einer die Drehbewegung D2 ausführende Plattform
21 angeordnet.
[0017] Das Haltemodul 13 mit einem ersten Doppelgreifer 13.1 ist fest an einem Träger 22
angeordnet und wird vom Transfermodul 12 mit Leiterenden bedient. Das Transfermodul
12 wird von der zweiten Schwenkeinheit 10 mit Leiterenden bedient, die von einem dritten
Greiferpaar 23,24 festgehalten werden, welches nach der Übernahme die Leiterenden
mittels einer ersten Horizontalbewegung H1 auf einen kleineren Leiterabstand bringen.
Die Leiterenden werden mittels einer dritten Drehbewegung D3 um 90° und einer ersten
Vertikalbewegung V1 dem Haltemodul 13 zugeführt, wobei das dritte Greiferpaar 23,24
mittels einer drehbaren und vertikal verschiebbaren Konsole 25 bewegbar ist.
[0018] Am mittels ersten Rollen 26 geführten und verfahrbaren Auszugschlitten 8 ist ein
viertes Greiferpaar 27,28 angeordnet, das mittels einer zweiten Horizontalbewegung
H2 die Leiterenden an der Abisoliereinrichtung 5 übernehmen und die Leiter 2 auf die
gewünschte Länge ausziehen, wobei je Greifer 27,28 ein Kraftsensor 29,30 die Zugkraft
im Leiter 2 erfasst. Die ausgezogenen Leiter 2 werden von einem fünften Greiferpaar
31,32 des Übernahmemoduls 8 übernommen. Das fünfte Greiferpaar 31,32 ist an einer
zweiten Konsole 33 angeordnet, die eine zweite Vertikalbewegung V2 und eine dritte
Horizontalbewegung H3 und eine vierte Horizontalbewegung H4 ausführen kann. Nach der
Übernahme werden die Leiterenden mittels einer dritten Horizontalbewegung H3 auf einen
kleineren Abstand gebracht, vertikal nach unten bewegt und horizontal dem Verdrillkopf
15 zugeführt. Das Übernahmemodul ist mittels zweiten Rollen 34 geführt und verfahrbar.
[0019] Der am mittels dritten Rollen 35 geführten und verfahrbaren Verdrillschlitten 14
angeordnete Verdrillkopf 15 hält die Leiterenden mittels zweitem Doppelgreifer 36
fest. Während der Leiterverdrillung führt der an einer dritten Konsole 37 des Verdrillschlittens
14 angeordnete Verdrillkopf 14 eine vierte Drehbewegung D4 aus und der Verdrillschlitten
14 verschiebt sich in Leiterrichtung mittels fünfter Horizontalbewegung H5.
[0020] Fig. 3 zeigt Einzelheiten des Auszugschlittens 8 bei der Übernahme der vorauseilenden
Leiterenden mit nicht dargestellten Kontakten oder mit Kontakten und Tüllen. Das flach
bauende vierte Greiferpaar 27,28 greift durch die Abisoliereinrichtung 5 hindurch
und übernimmt von der ersten Schwenkeinheit 4 die Leiterenden. Beim Ausziehen kann
die Zugkraft je Leiter 2 mittels des ersten Kraftsensors 29 bzw. 30 erfasst werden.
Ein nicht dargestellter Schaltkreis überwacht die Zugkraft im Leiter aufgrund einer
Kraftvorgabe und der gemessenen Kraft. Die Abisoliereinrichtung 4 ist mit mehreren
Doppelmessern 38 ausgerüstet, wobei die auszugschlittenseitigen Messer der Leitertrennung
und die schwenkeinheitseitigen Messer der Abisolierung dienen.
[0021] Fig. 4 zeigt Einzelheiten des Übernahmemoduls 9 bei der Übernahme von Leiterenden
vom Auszugschlitten 8. Das fünfte Greiferpaar 31,32 greift von oben auf die vom vierten
Greiferpaar 27,28 des Auszugschlittens 8 gehaltenen Leiterenden zu und führt anschliessend
die zweite Vertikalbewegung V2 nach unten aus bis auf die Höhe der Mitte des Verdrillkopfes
15. Danach wird die zweite Konsole 33 entlang einer Linearführung 39 bewegt bis die
Leiterenden wie in Fig. 5 gezeigt vom zweiten Doppelgreifer 36 des Verdrillkopfes
15 erfasst werden können.
[0022] Fig. 6 zeigt die zweite Schwenkeinheit 10 und das Transfermodul 12 bei der Handhabung
von Leiterenden. Die zweite Schwenkeinheit 10 fährt beispielsweise den zweiten Crimpautomaten
11 an mit einem Leiterpaar zur Bestückung mit Kontakten, wobei im Arbeitsbereich des
Crimpautomaten 11 der eine Greifer 17,18 aus dem Arbeitsbereich des Crimpautomaten
11 geschwenkt wird und der andere Greifer 17,18 den Crimpautomaten mit einem Leiterende
bedient. Das Transfermodul 12 ist mit einem Leiterpaar nach der Übernahme gezeigt.
Der Leiterabstand wird nun mittels der ersten Horizontalbewegung H1 auf das Greiferraster
des Haltemoduls 12 verkleinert. Anschliessend wird das Leiterpaar wie weiter oben
beschrieben dem Haltemodul 12 übergeben.
[0023] Fig. 7 zeigt das Haltemodul 12 mit einem Leiterpaar vor der Verdrillung. Die Leiter
2 werden mittels des ersten Doppelgreifers 13.1 festgehalten. Ein Kraftsensor 40 erfasst
die Zugkraft im Leiterpaar. Eine nicht dargestellte Regelung kann die Zugkraft während
der Verdrillung aufgrund der Kraftvorgabe und der gemessenen Kraft regeln.
[0024] Die in Fig. 8 gezeigte erste Schwenkeinheit 4 dient der Zubringung der vorauseilenden
Leiterenden 2.1, 2.2, im Fachjargon Seite 1 genannt, zu den Bearbeitungsstationen
5,6,7. Die Leiterenden 2.1,2.2 werden mittels des Auszugschlittens 8 durch die Greifer
4.1,4,2 gezogen. Die Greifer 4.1,4.2 weisen bearbeitungsseitig Führungsrohre 4.1.1,4.2.1
auf, welche der Führung der Leiterenden 2.1,2.2 dienen. Der Aufbau der Greifer 4.1,4.2
der Seite 1 ist derart, dass sie die Leiterenden 2.1,2.2 lediglich festhalten können.
Die an einem Ausleger 4.3 angeordneten Greifer 4.1,4.2 sind mittels Schwenkantrieben
4.4,4.5 einzeln schwenkbar, wobei die jeweilige Stellung abhängig ist von der Bearbeitungsstation
5,6,7. Zur freien Drehung der Greifer 4.1,4.2 von einer Bearbeitungsstation zur anderen
Bearbeitungsstation werden die Greifer 4.1,4.2 gegen die Plattform 4.6 hin linear
bewegt. Dazu sind Ausleger 4.3 und Schwenkantriebe 4.4,4.5 linear verschiebbar an
einer drehbaren Plattform 4.6 angeordnet. Nicht dargestellt sind die Antriebe für
die Linearbewegung bzw. für die Drehbewegung.
[0025] Nach der Konfektionierung der Seite 1 kehren die Greifer 4.1,4.2 zur Abisoliereinrichtung
5 zurück. Dann werden die Leiter 2 mittels des Auszugschlitten 8 auf die gewünschte
Länge ausgezogen und die nacheilenden Leiterenden, im Fachjargon Seite 2 genant, von
der zweiten Schwenkeinheit 10 gemäss Fig. 9 übernommen. Die zweite Schwenkeinheit
10 gemäss Fig. 9 ist mit Greifern 17,18 ausgerüstet, die die Leiterenden fassen, festhalten
oder gehenlassen können. Zur Ausführung dieser Funktionen sind Greiferbacken 17.1,18.1
notwendig, die sich öffnen und schliessen können. Fig. 9 zeigt den einen Greifer 17
mit geschlossenen, ineinandergreifenden Greiferbacken 17.1 und den anderen Greifer
18 mit geöffneten Greiferbacken 18.1. Im weiteren sind bei der zweiten Schwenkeinheit
10 gemäss Fig. 9 im Gegensatz zur ersten Schenkeinheit 4 gemäss Fig. 8 die Schwenkantriebe
20.1,20.2 unterhalb und der Antrieb für die Linearbewegung oberhalb der Plattform
21 angeordnet. Mit 21.1 ist ein Flansch bezeichnet, an dem der Antrieb für die Linearbewegung
angeordnet ist. Beispielsweise greift ein nicht dargestelltes Ritzel in eine nicht
dargestellte Zahnstange ein und erzeugt die lineare Verschiebung des Auslegers 19
und der Schwenkantriebe 20.1,20.2.
1. Verfahren zur Bearbeitung und Verdrillung eines Leiterpaares, das ausgezogen, beidendig
eingespannt und von einem Ende des Leiterpaares her verdrillt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere Leiterpaare gleichzeitig bearbeitbar sind, wobei zwei oder mehr der Arbeitsschritte
"Leiterendenbearbeitung vorauseilendes Ende", "Leiterendenbearbeitung nacheilendes
Ende" und "Verdrillen" gleichzeitig durchführbar sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Leiterpaare nach ihrem ersten Aufspannen während des gesamten Fertigungsprozesses
nicht mehr wesentlich in ihrer Lage verändert werden
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Ausziehen oder das Verdrillen des Leiterpaares unter Einhaltung einer vorgegebenen
Zugkraft erfolgt.
4. Einrichtung zur Bearbeitung und Verdrillung eines Leiterpaares, bestehend aus einer
Vorrichtung zur Bearbeitung und Bestückung der voraus- und nacheilenden Leiterenden
und aus einer Vorrichtung zur anschliessenden Verdrillung des Leiterpaares,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bearbeitungs- und Bestückungseinheiten (11) für das nacheilende Leiterende
unmittelbar neben der Verdrilleinrichtung (14,15) angeordnet sind.
5. Einrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass nach den Bearbeitungs- und Bestückungseinheiten (5,6,7) für die vorauseilenden
Leiterenden des Leiterpaares ein Auszugschlitten (8) vorgesehen ist, der das Leiterpaar
an den vorauseilenden Leiterenden angreifend auszieht,
dass ein Transfermodul (12) vorgesehen ist, das die bearbeiteten nacheilenden Leiterenden
übernimmt und an die Verdrilleinrichtung (14,15) überführt und
dass ein Übernahmemodul (9) vorgesehen ist, das die vorauseilenden Leiterenden vom
Auszugschlitten (8) übernimmt und an die Verdrilleinrichtung (14,15) überführt.
6. Einrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass Schwenkeinheiten (4,10) zur Handhabung der Leiterenden schwenkbare Greifer (4.1,4.2,17,18)
aufweisen, die je nach Bearbeitungs- und Bestückungseinheit (5,6,7) in oder aus dem
Arbeitsbereich schwenkbar sind.
7. Einrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Auszugschlitten (8) ein Greiferpaar (27,28) mit Kraftsensoren (29,30) aufweist,
die zur Messung der Zugkraft in den Leitern (2) des Leiterpaares während des Auszuges
vorgesehen sind.
8. Einrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Übernahmemodul (9) ein Greiferpaar (31,32) aufweist, das den Leiterabstand
des Auszugschlittens (8) an das Greiferraster der Verdrilleinrichtung (14,15) anpasst
und
dass das Greiferpaar (31,32) an einer Konsole (33) angeordnet ist, die eine Vertikalbewegung
(V2) und eine Horizontalbewegung (H4) zur Überführung des Leiterpaares an die Verdrilleinrichtung
(14,15) ausführt.
9. Einrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Transfermodul (12) ein Greiferpaar (23,24) aufweist, das den Leiterabstand
der zweiten Schwenkeinheit (10) an das Greiferraster des Haltemoduls (13) anpasst
und
dass das Greiferpaar (23,24) an einer Konsole (25) angeordnet ist, die eine Vertikalbewegung
(V1) und eine Drehbewegung (D3) zur Überführung des Leiterpaares an das Haltemodul
(13) ausführt.
10. Einrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Haltemodul (13) einen Doppelgreifer (13.1) mit einem Kraftsensor (40) aufweist,
der zur Messung der Zugkraft im Leiterpaar (3) während des Verdrillens vorgesehen
ist.