[0001] Lagergestelle der eingangs genannten Gattung werden benutzt, um möglichst schnell
eine Ablage- oder Aufbewahrungshilfe zu benutzen, ohne dabei erhebliche Montagezeit
zu benötigen. Die bekannten Regalsysteme des Standes der Technik erweisen sich jedoch
teilweise als sehr instabil. Der Zusammenhalt zwischen den Fachböden und den Pfosten
ist in der Regel nicht spielfrei gelöst, so daß sich das Gesamtregal als sehr nachgiebig
darstellt.
[0002] Regale, die dieses Problem gelöst haben, wie z.B. das nach der DE 297 13 392 U 1,
haben den Nachteil, daß sie recht schwierig aufzubauen sind. Ein weiterer Nachteil
sind die erforderlichen Lochungen in den Pfosten, um die unterschiedlichen Höhen der
Fachböden einstellen zu können.
[0003] Schließlich ist durch die DE 66 10 829 U 1 ein Lagergestell bekannt, dessen Fachböden
von Rundpfosten getragen werden und über Vertiefungen in den Rundpfosten im Zusammenwirken
mit konischen Klemmkeilen höhenverstellbar sind. Diese Ausführung erfordert einen
vergleichsweise hohen Fertigungsaufwand und hat den weiteren Nachteil, daß ein Anbau
weiterer Regale mit den Fachböden auf gleichem Niveau nicht möglich ist.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Lagergestell in steckbarer Ausführung zur Montage
ohne jegliche Werkzeuge zu schaffen, das aus wenigen Einzelteilen besteht, niveaugleich
angebaut werden kann und das insbesondere sehr einfach von einer Person montierbar
ist.
[0005] Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Durch die Verwendung der Verbindungsbrücken zwischen zwei Tragpfosten ist eine sehr
einfache Montage möglich. Es werden jeweils zwei Tragpfosten miteinander verbunden
und dann die Fachböden eingelegt. Die Höhenarretierung als solches ist sehr einfach
und besteht lediglich aus einem einzusetzenden Sperrteil pro Tragpfosten. In besonders
einfacher Weise ist in der Ausführung der Tragpfosten als Rundpfosten dieses Sperrteil
als Gummi-O-Ring ausgeführt. Dadurch ist es leicht über den Rundpfosten zu ziehen
und hält sicher in den Vertiefungen. Da die Toleranzen zwischen Rundpfosten und Stufenbohrung
in den Verbindungsbrücken, die Stufe entspricht dem Außendurchmesser des O-Ringes,
sehr gering gewählt werden können, wird eine hohe Haltekraft erreicht. Besonders vorteilhaft
ist die Möglichkeit, die Verbindungsbrücke als Kunststoffteil auszuführen. Dadurch
können ästhetische Forderungen erfüllt werden bei gleichzeitiger Variantenvielfalt
der Anbaumöglichkeiten.
[0007] Ausgestaltungen der Erfindung sind den weiteren Unteransprüchen zu entnehmen.
[0008] So bietet sich die Verbindungsbrücke als Kunststoffformteil, natürlich ist bei Bedarf
auch ein Metallformteil möglich, an, durch einfache Aufnahmebohrungen Regalfächer
auch mit Türen zu verschließen. In die Aufnahmenut können Seitenwände eingeschoben
werden. Rückwände sind ebenfalls über die Aufnahmebohrungen zu befestigen. Die Halteleisten
an den Verbindungbrücken können passungsmäßig so ausgeführt werden, daß die Fachböden
mit ihrem senkrecht abgewinkelten Seitenteil klemmend eingesetzt werden, wodurch in
Verbindung mit den Verbindungsbrücken eine hohe Steifigkeit erreicht wird.
[0009] Schließlich ermöglichen die Formteile (Kunststoff oder Metall) eine leichte Anpassung
der Form der Durchbrüche an unterschiedliche Querschnitte der Tragpfosten. Diese sind
natürlich in einfachster Ausführung als Rundpfosten ausgelegt. Um eine insgesamt höhere
Verdrehsteifigkeit des gesamten Lagergestells zu erreichen, ist es zweckmäßig, die
Tragpfosten mit einem vom Rundrohr abweichenden, eine Verdrehung verhindemden Querschnitt
zu versehen. Dabei bieten sich sowohl ein Ovalrohr als auch ein Mehrkantrohr an. Eine
einfache Verdrehsicherung wird durch die Abflachung bzw. eine gezielte Deformierung
des Endbereiches des Tragpfostens, bevorzugt Rundpfostens, und einem formgleichen
Durchbruch im Formteil erreicht. Somit kann das fertigungstechnisch leicht beherrschbare
und optisch erwünschte Rundrohr bei dennoch ausreichender Verdrehsicherung eingesetzt
werden.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnungen näher
dargestellt. Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Gesamtansicht eines Lagergestells,
- Figur 2
- eine Ansicht gemäß II in Figur 1 auf einen Fachboden,
- Figur 3
- eine Ansicht nach Richtung III in Figur 2,
- Figur 4
- eine Ansicht gemäß Richtung IV in Figur 3,
- Figur 5
- eine Ansicht in Richtung V nach Figur 1 auf eine Verbindungsbrücke,
- Figur 6
- ein Schnitt gemäß der Linie VI - VI nach Figur 5,
- Figur 7
- eine Ansicht gemäß der Richtung VII in Figur 6 und
- Figur 8
- einen Schnitt gemäß der Linie VIII - VIII nach Figur 7.
[0011] Figur 1 zeigt perspektivisch ein Lagergestell mit vier Rundpfosten 1, die an den
Schmalseiten über Verbindungsbrücken 2 verbunden sind und in die Fachböden 3 über
Halteelemente 4 eingehängt sind.
[0012] Die Rundpfosten 1 sind mit zahlreichen Vertiefungen 5, im vorliegenden Ausführungsbeispiel
als Rillen ausgeführt, zur Festlegung der Höhenlage der Fachböden 3 versehen.
[0013] Das Lagergestell ist durch Hinzufügen von jeweils zwei Rundpfosten und einer Verbindungsbrücke
beidseitig erweiterbar.
[0014] Die Verbindungsbrücken 2 haben endseitig jeweils einen Durchbruch bzw. eine Bohrung
6, die geringfügig größer als der Durchmesser eines Rundpfostens 1 bzw. dem Querschnitt
eines Tragpfostens ist (Gleitpassung) und sie ist am unteren Ende mit einer Nut 7
versehen, in die ein O-Ring 8 eingelegt ist. Über diesen O-Ring 8, der in die Vertiefungen
5 der Rundpfosten 1 eingreift, erfolgt die Höhenarretierung der Fachböden 3.
[0015] An der Verbindungsbrücke 2 sind beidseitig Halteleisten 9, die durch einen Durchbruch
10 in der Verbindungsbrücke 2 gebildet werden. Diese Halteleisten 9 sind über Stege
11 mit dem Grundkörper 12 der Verbindungsbrücke verbunden.
[0016] Diese Halteleisten 9 tragen den Fachboden 3. Der Fachboden 3 ist an den Schmalseiten
mit einer rechtwinkligen Abkantung 13 versehen, mittels derer sie nach Einschieben
in den Durchbruch 10 von den Halteleisten 9 gehalten werden. Die Abkantungen 13 sind
mit Aussparungen 14 versehen, die etwa bis zur halben Tiefe der Abkantung laufen und
die die Stege 11, die ebenfalls bis zur halben Höhe der Verbindungsbrücke laufen,
überbrücken.
[0017] Zur Versteifung sind die Fachböden an beiden Längsseiten mit Doppelfalzungen 15 versehen.
[0018] Zur Aufnahme eines Aussteifungskreuzes 16, zur Aufnahme einer nicht dargestellten
Rückwand und zur Aufnahme der ebenfalls nicht dargestellten Türen, sind in der Verbindungsbrücke
an allen vier Ecken Aufnahmebohrungen 17 vorgesehen.
[0019] Zur Aufnahme einer Seitenwand ist in der Verbindungsbrücke mittig eine Aufnahmenut
18 vorgesehen. Diese wird nach Unten von einem Verbindungssteg 19 begrenzt, die, im
Querschnitt gesehen, die beiden U-förmigen Bereiche 20 der Verbindungsbrücke 2 miteinander
verbindet.
[0020] Die Verbindungsbrücke 2 besteht somit aus zwei miteinander verbundenen U-Trägern
20, die beidseitig durch eine rohrähnliche Konstruktion begrenzt sind.
1. Lagergestell mit Tragpfosten (1), dazwischen angeordneten Fachböden (3) und Halteelemente,
die diese mit den Tragpfosten (1) verbinden, wobei die Tragpfosten (1) in Abständen
mit zahlreichen Vertiefungen (5) zur Festlegung der Höhenlage der Fachböden (3) versehen
sind, dadurch gekennzeichnet, daß mit Aufnahmen für die Fachböden versehenen Halteelemente
(4) als Verbindungsbrücken (2) zweier Tragpfosten (1), die endseitig jeweils mit einem
Durchbruch (6) in Gleitpassung zum Tragpfosten (1) versehen sind, ausgeführt sind,
und daß der Durchbruch (6) die Aufnahme für mit den Vertiefungen (5) zusammenwirkenden
Sperrteilen (8) zur Höhenarretierung der Fachböden (3) bildet.
2. Lagergestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsbrücke (2)
mit einer Halteleiste (9) zur Aufnahme der Fachböden (3) versehen ist.
3. Lagergestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsbrücke (2)
beidseitig mit je einer Halteleiste (9) versehen ist.
4. Lagergestell nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsbrücken
(2) zweiteilig ausgeführt sind.
5. Lagergestell nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß auf der
Verbindungsbrücke (2) zumindest eine Aufnahmenut (18) und/oder zumindest eine Aufnahmebohrung
(17) zur wahlweisen Halterung von Seiten-, Rückwänden, Türen und Versteifungen (16)
vorgesehen ist.
6. Lagergestell nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsbrücke (2)
im Querschnitt in etwa rechteckig, gebildet aus zwei U-förmigen Bereichen, die mittig
die Aufnahmenut (18) bilden und über einen Steg (19) verbunden sind, ausgeführt ist
und in den Ecken hinter den Durchbrüchen (6) die Aufnahmebohrungen (17) vorgesehen
sind.
7. Lagergestell nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragpfosten
am oberen Ende im Bereich der Verbindungsbrücke mit zumindest einer Abflachung versehen
ist, und daß der Durchbruch in der Verbindungsbrücke dem Querschnitt des Tragpfostens
im Bereich der Abflachung entspricht.