[0001] Die Erfindung betrifft einen Farbtopf für Tampondruckmaschinen gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
[0002] Ein Farbtopf dieser Art und eine Tampondruckmaschine, in welcher ein solcher Farbtopf
verwenbar ist, sind aus der Patentschrift US 4 905 594 (= EP 0 315 769 B1 bekannt).
[0003] Tampondruckmaschinen und Farbtöpfe dafür sind auch aus folgenden Schriften bekannt:
DE 94 17 193 U1, DE 197 17 727 A1, DE 196 44 366 A1, DE 196 29 382 A1, DE 195 02 802
A1, DE 43 16 294 A1, DE 41 29 946 A1, DE 40 15 684 A1, EP 0 736 380 A1, US 56 64 496,
US 54 69 786, US 53 20 037, US 5 662 041 und 4 557 195 (= EP 0 140 165 B1) , Auslegeschrift
DE 19 23 374, Patentschrift DE 22 05 430 C3 (= CH 522 507) ; GB 1 135 819. Ferner
ist es aus den DE 33 02 317 A1 und EP 0 061 093 bekannt, Rakelkanten für Rakel von
Druckmaschinen aus Metall oder Nichtmetall, aus Stahl oder Hartmetall oder keramischen
Materialien herzustellen. Die Rakelkante kann durch das untere Ende des Rakeltopfes
oder durch ein am Rakeltopf befestigtes Rakelelement gebildet sein. Die Mantelwand
des Farbtopfes einschließlich der an dieser Mantelwand selbst gebildeten Rakelkante
kann aus Stahl oder, wie im US-Patent 5 662 041 beschrieben, vollständig aus Kunststoff
bestehen.
[0004] Bei dem Farbtopf nach der Erfindung kann die Rakelkante und der sie bildende Körper
aus jedem beliebigen der bekannten genannten Materialien bestehen.
[0005] Durch die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, eine Möglichkeit zu schaffen,
durch welche die Handhabung des Farbtopfes erleichtert und die axiale Kraftübertragung
zwischen Farbtopf und Klischee optimiert wird.
[0006] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch
1 gelöst.
[0007] Die Erfindung beinhaltet folgende wesentlichen Gedanken:
1. Die Druckqualität kann entscheidend verbessert werden, wenn die Rakelkante nicht
durch die Mantelwand des Farbtopfes gebildet ist, sondern durch einen separaten Rakelring.
2. Der Rakelring ist als Verschleißteil ausgebildet, welcher sich relativ zu dem häufig
sehr kostspieligen Klischee stärker abnutzen darf als das Klischee. Deshalb ist gemäß
der Erfindung eine einfache Wechselmöglichkeit zum Austauschen des Rakelringes ohne
Werkzeug durch den Anwender vorgesehen.
3. Die Verbindung von Rakelring und den die Mantelwand des Topfes bildenden Aufnahmering
erfolgt über einen handelsüblichen O-Ring (Verschleißteil), der durch seine Verformung
die Haltekraft des Rakelringes gegenüber dem Aufnahmering erzeugt. Der Rakelring ist
gemäß der Erfindung in seiner Innenkontur vorzugsweise so ausgebildet, daß er in axialer
Richtung formgenau auf dem O-Ring aufliegt und somit ein definiertes Dämpfungsverhalten
aufweist. Dadurch kann der Rakelring radiale und axiale Bewegungen relativ zum Aufnahmering
ausführen, wobei Klischeeunebenheiten ausgeglichen werden und der O-Ring durch den
Rakelvorgang erzeugte Wechselbelastungen dämpft.
4. Dauermagnetkörper sind nur an einander diagonal gegenüberliegenden Stellen, jedoch
nicht im Bereich einer Diagonalen, die zur Rakelbewegungsrichtung um 90° versetzt
ist, angeordnet. Dadurch wirken sie mit einem langen Hebelarm Kippmomenten des Farbtopfes
entgegen, die bei Rakelumkehrbewegungen während des Rakelvorganges entstehen. Dadurch
kann die Gesamtpresskraft der Rakelkante auf dem Klischee reduziert werden. Dies hat
einen reduzierten Verschleiß dieser Teile zur Folge
5. Im Magnethaltering befestigte Führungsbolzen greifen in Verriegelungsnuten ein,
welche im Aufnahmering gebildet sind, und definieren dadurch die Position des Magnethalterings
relativ zum Aufnahmering, welcher die Mantelwand des Farbtopfes bildet. Vorzugsweise
sind mehrere wahlweise benutzbare Nuten vorgesehen. Der Anwender kann damit dem in
Rakelbewegungsrichtung stärker auftretenden Verschleiß entgegenwirken, indem das Farbtopfsystem
um 90° oder 180° weitergedreht wird. Die Positionen sind vorzugsweise am Umfang des
Aufnahmeringes lesbar markiert.
6. Definierte Abstandsmaße zwischen dem Magnethaltering und dem Klischee der Tampondruckmaschine
durch unterschiedlich eingebrachte Nuten im Aufnahmering ermöglichen einen gezielten
Einsatz, d.h. eine gezielte Verwendung bei unterschiedlichen Klischeematerialien.
7. Zusätzlich zu den Verriegelungsnuten, oder anstatt dieser, können im Außenumfang
des Aufnahmeringes axialparallele Durchgangsnuten gebildet sein, in welche der Magnethaltering
alternativ zu den Verriegelungsnuten einsetzbar ist und in welchen er axial geführt
wird, um mit dem Magnethaltering den Rakelring von dem Aufnahmering abzudrücken. Die
Demontagemöglichkeit des Rakelringes mittels des Magnethalteringes erlaubt einen schnellen
Austausch des Rakelrings. Dadurch wird der Anwender in die Lage versetzt, Rakelringe
mit unterschiedlichen Schneidgeometrien, Werkstoffen und/oder Oberflächenbeschichtungen
optimiert auf den jeweiligen Klischeetyp anzupassen.
8. Vorzugsweise ist auf dem Aufnahmering ein abnehmbarer Verschlußdeckel angeordnet,
damit Farbe in den Farbtopf nachgefüllt werden kann, ohne daß der Farbtopf aus der
Tampondruckmaschine ausgebaut zu werden braucht.
9. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist in den Verschlußdeckel eine Entlüftungsmöglichkeit
zum Entlüften des Farbtopfes integriert. Der Aufnahmering ist hierfür an einer vorbestimmten
Stelle seines Umfanges mit einem Lüftungskanal versehen. Durch Verdrehen des darüberliegenden
Verschlußdeckels wird eine in ihm befindliche Öffnung zur Deckung mit dem Lüftungskanal
gebracht. Dies ermöglicht den bei der Rakelbewegung entstehenden Gasen nach außen
zu entweichen und verhindert somit einen Überdruck im Topfinnenraum, der zum Abheben
des Farbtopfsystems von dem Klischee führend könnte. Bei längerem Betriebsstillstand
oder bei mit Farbe gefülltem Farbtopf als Vorbereitung für ein Druckverfahren wird
der Verschlußdecke so auf dem Aufnahmering angeordnet oder verdreht, daß die im Verschlußdeckel
befindliche Öffnung mit der Kontur des Aufnahmeringes hermetische abdichtet und damit
eine chemische Reaktion der Farbe verhindert oder mindestens verzögert.
10. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist ein Bodenverschlußdeckel
vorgesehen, welcher es ermöglicht, den Farbtopf mit Farbe zu füllen und in gefülltem
Zustand zu lagern und/oder zu verkaufen, und welcher für die Verwendung in einer Tampondruckmaschine
dann leicht vom Farbtopf trennbar ist.
[0008] Die Erfindung wird im folgenden mit Bezug auf die Zeichnungen anhand einer bevorzugten
Ausführungsform als Beispiel beschrieben. In den Zeichnungen zeigen
- Fig. 1
- eine Explosionsdarstellung der Teile eines Farbtopfsystems nach der Erfindung übereinander
derart angeordnet, wie sie durch axiales Zusammensetzen miteinander verbindbar sind,
- Fig. 2
- einen vertikalen, diagonalen Axialschnitt durch einen Farbtopf nach der Erfindung,
gebildet durch axiales Zusammensetzen der Teile von Fig. 1, ohne einen dort gezeigten
Magnethaltering, bereits mit Farbe gefüllt und vorbereitet zum Einsetzen in eine Tampondruckmaschine,
- Fig.3
- einen vertikalen, diagonalen Axialschnitt durch einen Farbtopf nach der Erfindung,
gebildet durch die axial zusammengefügten Teile von Fig 1, ohne einen dort gezeigten
BodenVerschlußdeckel, jedoch mit einem Magnethaltering, fertig zum Einsetzen in eine
Tampondruckmaschine,
- Fig. 4
- eine Seitenansicht eines eine Mantelwand des Farbtopfes bildenden Aufnahmeringes,
- Fig. 5
- eine andere Seitenansicht des Aufnahmeringes,
- Fig. 6
- eine Unteransicht eines Magnethalteringes des Farbtopfes mit auf vier Umfangsstellen
gleichmäßig verteilten Magnetanordnungen und dazwischenliegenden magnetfreien Umfangsbereichen,
beidseitig symmetrisch zu einer Rakelbewegungslinie angeordnet, die rechtwinklig durch
Farbtopfmittellinie verläuft,
- Fig. 7
- eine Unteransicht einer weiteren Ausführungsform des Magnethalteringes mit zwei Magnetanordnungen
an um 180° diagonal einander gegenüberliegenden Stellen auf einer Diagonalen, die
in Rakelbewegungsrichtung verläuft,
- Fig. 8
- einen schematischen Axialechnitt einer weiteren Ausführungsform in Verriegelungsposition,
- Fig. 9
- die Ausführung von Fig. 8 in Rakel-Abziehposition.
[0009] Wie die Zeichnungen zeigen, bietet die Erfindung nicht nur einen neuen Farbtopf,
sondern ein ganzes Farbtopfsystem.
[0010] Gemäß Fig. 1 ist auf einen Aufnahmering 1 von oben her ein Magnethaltering 2 und
von unten her ein Rakelring 3 aufsteckbar. Auf den oberen Rand des Aufnahmeringes
1 ist ein Oberseite-Verschlußdeckel 6 aufsteckbar. Dieser Oberseite-Verschlußdeckel
6 kann vor oder nach dem Magnethaltering 2 auf den Aufnahmering 1 aufgesteckt werden,
da der Innendurchmesser des Magnethalteringes größer ist als der Außendurchmesser
des OberseiteVerschlußdeckels 6 und der Außendurchmesser des oberen Abschnittes des
Aufnahmeringes 1. Auf den Rakelring 3 ist von unten her ein Boden-Verschlußdeckel
7 aufsteckbar.
[0011] In Fig.1 ist der Magnethaltering 2 nicht diagonal geschnitten dargestellt, im Gegensatz
zu Fig. 3, sondern Fig.1 zeigt links und rechts verschiedene axiale Schnittebenen,
die sich in der Ringmittelachse kreuzen.
[0012] Dadurch kann der Farbtopf, mit oder ohne dem Magnethaltering 2, mit Farbe gefüllt
werden, solange nur einer der beiden Verschlußdeckel 6 oder 7 angebracht ist. Nach
dem Füllen des Farbtopfes wird auch der zweite Verschlußdeckel 6 oder 7 am Farbtopf
befestigt. Dadurch kann der mit Farbe gefüllte Farbtopf entweder beim Farbhersteller
oder beim Lieferanten des Farbtopfes oder beim Anwender, welcher den Farbtopf in eine
Tampondruckmaschine einsetzt, zum Bedrucken gelagert oder versandt werden. Ein weiterer
Vorteil besteht darin, daß der Boden-Verschlußdeckel 7 die Rakelkante des Rakelringes
3 schützt.
[0013] Gemäß einer abgewandelten Ausführungsform kann der BodenVerschlußdeckel 7 auf das
untere Ende des Aufnahmeringes 1 anstatt auf den Rakelring 3 aufgesteckt werden. In
diesem Falle wird der Rakelring 3 erst beim Anwender anstelle des verschlußdeckels
7 auf das untere Ende des Aufnahmeringes 1 aufgesteckt.
[0014] Bei der bevorzugten Ausführungsform nach den Zeichnungen hat der Aufnahmering 1 einen
unteren Abschnitt 10, welcher innen und außen einen größeren Durchmesser hat als sein
oberer Abschnitt 12. Im unteren Endbereich des unteren Abschnittes 10 ist in eine
ringförmige Außenumfangsnut 14 ein radial überstehender O-Ring aus federelastisch
komprimierbarem Material 16 eingelegt. Der Rakelring 3 ist auf diesen O-Ring 16 auf
steckbar und wird durch die federelastische Spannkraft des O-Ringes 16 auf dem Aufnahmering
1 festgehalten. Im Rakelring 3 kann eine Innenumfangsnut zur Aufnahme des aus der
Außenumfangsnut 14 herausragenden Teils des O-Ringes 16 gebildet sein. Der Rakelring
3 kann auf dem Außenumfang des unteren Abschnittes 10 spielfrei anliegen, so daß er
relativ zum Aufnahmering 1 keine Querbewegungen oder Schwenkbewegungen und nur begrenzte
oder keine Axialbewegungen machen kann. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung ist jedoch zwischen dem Aufnahmering 1 und dem Rakelring 3 soviel Spielraum,
daß sie relativ zueinander allseitig bewegbar sind und nur durch den O-Ring 16 radial
und axial gegeneinander elastisch abgestützt sind.
[0015] Im Rakelring 3 ist eine Innenumfangsnut 18 gebildet, welche der Form des O-Ringes
16 angepaßt ist. Der O-Ring 16 ragt radial in diese Innenumfangsnut 18 hinein. Zur
Reduzierung der Reibung zwischen diesen Teilen hat der Rakelring 3 von der Innenumfangsnut
18 an aufwärts einen größeren Innendurchmesser als abwärts. Dadurch umgreift die Wand
der Innenumfangsnut 18 den O-Ring 16 oben weniger weit als unten.
[0016] Gemäß den Fig.2 und 3 ist eine einfache Entlüftungsmöglichkeit dadurch gegeben, daß
im OberseiteVerschlußdeckel 6 im Bereich der ihr gegenüberliegenden Stirnseite 22
des Aufnahmeringes 1 mindestens eine Entlüftungsöffnung 24 gebildet ist, die durch
Drehen des Oberseite-Verschlußdeckels 6 relativ zum Aufnahmering 1 wahlweise durch
die Stirnseite 22 verschlossen werden kann entsprechend Fig.2 oder mit mindestens
einem Entlüftungskanal 26 zur Deckung gebracht werden kann gemäß Fig.3, welcher in
der Stirnseite 22 gebildet ist und in den Innenraum des Aufnahmeringes 1 führt.
[0017] Gemäß den Fig. 1 bis 4 ist im Außenumfang des unteren Abschnittes 10 des Aufnahmeringes
1 mindestens ein Paar von zwei Positioniernuten 30 an einander diametral gegenüberliegenden
Stellen gebildet, welche einen am oberen Ende offenen vertikalen Nutabschnitt 32 und
einen sich an dessen unterem Ende anschließenden Umfangs-Nutabschnitt 34 aufweisen
zur Bildung einer Steck-Dreh-Verbindung nach Art eines Bajonettverschlusses.
[0018] Der Magnethaltering 2 ist mit mindestens einem Paar von zwei einander diametral gegenüberliegenden,
radial nach innen vorragenden Vorsprüngen, vorzugsweise in Form von eingesetzten Führungsbolzen
36 versehen. Die Führungsbolzen 36 greifen beim Aufstecken des Magnethalteringes 2
auf den Aufnahmering 1 zunächst in die vertikalen Führungsabschnitte 32 und dann durch
Verdrehung des Magnethalterings 2 relativ zum Aufnahmering 1 in die Umfangsnutabschnitte
34, wodurch der Magnethaltering 2 am Aufnahmering 1 in einer definierten Axialposition
und Drehwinkelposition festgehalten wird.
[0019] Gemäß den Fig. 1 und 3 ist der Magnethaltering 2 (und/oder der Aufnahmering 1) an
seinem Außenumfang mit mindestens einer Ausnehmung 38, vorzugsweise mit zwei im Umfangsabschnitt
voneinander angeordneten Ausnehmungen 38 versehen, in welche ein Greifer einer Tampondruckmaschine
eingreifen kann, um den Farbtopf in einer durch die Position der Ausnehmung 38 bestimmten
Drehwinkelposition auf einem Klischee zu halten und quer zur Farbtopfmittelachse 40
auf einem Klischee in Rakelrichtung 39 zu verschieben.
[0020] Bei einem solchen Verschieben entsteht im Farbtopf ein Kippmoment durch die Reibung
der Rakelkante 42 des Rakelringes 3 auf dem Klischee 44 einerseits und die mit möglichst
wenig Höhenabstand davon am Farbtopf bzw. am Magnethaltering 2 an dessen Ausnehmungen
38 angreifenden Verschiebekraft des Greifers der Tampondruckmaschine. Durch diese,
wenn auch meist nur kleinen, Momente wird die Rakelkante 42 in Rakelbewegungsrichtung
39 vorne und hinten stärker abgenutzt als links und rechts von der Farbtopfmittellinie
40. Durch die Erfindung ist es möglich, anstatt die Rakelkante 42 relativ zum Aufnahmering
1 zu verdrehen, auf einfachere Weise den ganzen Farbtopf um seine Mittelachse zu drehen,
bis der Greif er in andere der Ausnehmungen 38 eingreifen kann. Die Positionen der
Ausnehmungen 38 definieren vorbestimmte Drehwinkelpositionen des Farbtopfes auf dem
Klischee 44.
[0021] Zusätzlich oder stattdessen können gemäß einem weiteren Gedanken der Erfindung im
Außenumfang des Aufnahmeringes 1 mehrere Paare von Positioniernuten 30 winkelversetzt
gebildet sein, so daß der Aufnahmering 1 relativ zum Magnethaltering 2 in verschiedene
Drehwinkelpositionen gedreht und in jeder dieser definierten Drehwinkelpositionen
die Führungsbolzen 36 mit einem anderen Paar der Positioniernuten 30 in Eingriff gebracht
werden können. Vorzugsweise sind solche definierten Drehwinkelpositionen um 90° um
die Farbtopfmittelachse 40 verdreht zueinander angeordnet.
[0022] Gemäß einem anderen, in Fig. 5 gezeigten, Gedanken der Erfindung sind im Außenumfang
des unteren Abschnittes 10 an anderen einander diametral gegenüberliegenden Stellen
als die Positioniernuten oder anstatt dieser Positioniernuten 30, achsparallele Führungsnuten
46 gebildet. Die Führungsnuten 46 sind an beiden Enden an der Nutstirnseite offen
und ihrem unteren Ende liegt das obere Ende des Rakelringes 3 gegenüber. In diese
Führungsnuten 46 kann der Magnethaltering 2 mit seinen Führungsbolzen 36, anstatt
in die Positioniernuten 30, eingesetzt werden, um mit dem Haltering 2 und seinen auf
den Rakelring 3 drückenden Führungsbolzen 36 den Rakelring 3 von dem Aufnahmering
1 abzudrücken, d.h. axial zu entfernen. Der Rakelring 3 läßt sich insbesondere dann
schwer von dem Aufnahmering 1 abziehen, wenn er mit diesem durch Farbe verklebt ist.
Außerdem ist die Verwendung des Magnethalteringes 2 für eine Bedienungsperson sicherer
als das Festhalten des Rakelringes 3 in der Nähe von der häufig scharfen Rakelkante
42.
[0023] Für die vorstehend beschriebenen Ausführungsformen ist es nicht erforderlich, daß
der Haltering 2 ein

Magnethaltering" ist. Bei Verwendung eines Magnethalteringes 2 wird der Farbtopf durch
die Magnetkraft des Magnethalteringes 2 mit der Rakelkante 42 gegen die Oberfläche
des Klischees 44 magnetisch angezogen, sofern das Klischee magnetisierbar ist oder
in der Nähe des Klischees magnetisierbares Material, z.B. Eisen angeordnet ist. Bei
Verwendung eines Halteringes 2, welcher nicht magnetisch ist oder keine Magnete enthält,
muß die Rakelkante 42 entweder durch Dauermagnete, die am Aufnahmering befestigt sind,
oder durch den genannten Greifer der Tampondruckmaschine gegen die Oberfläche des
Klischees 44 gedrückt werden, damit aus dem Farbtopf keine Farbe zwischen der Rakelkante
42 und dem Klischee 44 entweichen kann und die Rakelkante 42 die Farbe auf dem Klischee
44 sauber abrakeln kann.
[0024] Die Verwendung eines magnetischen oder mit Magneten versehenen Halteringes 2 hat
jedoch mehrere Vorteile, z.B. eine einfachere und billigere Konstruktion des Farbtopfes
und die Möglichkeit den Haltering 2 für mehrere austauschbare Farbtöpfe verwenden
zu können.
[0025] Bei der in Fig. 6 gezeigten bevorzugten Ausführungsform sind nicht um den gesamten
Umfang des Magnethalteringes 2 gleich starke Magnetkräfte vorgesehen, sondern die
Magnetkräfte sind auf vier Stellen um den Magnethaltering 2 herum verteilt, konzentriert,
wobei diese vier Stellen einen mittleren Winkelabstand von 90° voneinander haben und
die Diagonalen, auf welchen je zwei dieser vier Stellen liegen, sind zur Rakelbewegungsrichtung
39 in einem Winkel von 45° angeordnet. An jeder dieser vier Stellen befindet sich
mindestens ein Dauermagnet 52 auf einer Eisenunterlage 53, wobei in Fig. 6 an jeder
Stelle drei Dauermagnete 52 gezeigt sind. Zwischen diesen vier Stellen befinden sich
magnetfreie Umfangsbereiche des Magnethalteringes 2. Dies hat die Vorteile, daß die
genannten Kippmomente des Farbtopfes bei seiner Rakelbewegung in Rakelbewegungsrichtung
39 vor oder zurück über einen langen Hebelarm durch die Magnetkräfte aufgefangen werden
können. Dieser Vorteil bleibt auch dann erhalten, wenn der Magnethaltering 2 zusammen
mit dem Aufnahmering 1 und dem Rakelring 3 um 90° oder 180° gedreht wird, um einen
einseitigen Abrieb der Rakelkante 42 auszugleichen, welcher durch die genannten Kippmomente
entsteht. Die Figuren 1 und 3 zeigen seitenansichten der Dauermagnete 53 und der Eisenunterlagen
53.
[0026] Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung, welche in Fig. 7 dargestellt ist,
sind Dauermagnete 52 anstelle an vier Magnetstellen nur an zwei Magnetstellen um 180
Drehwinkelgrade versetzt zueinander auf einer Diagonalen angeordnet, welche sich in
Rakelbewegungsrichtung 39 erstreckt. Hier muß jedoch der Farbtopf mit seiner Rakelkante
42 um 180° gedreht werden, um durch die genannten Kippmomente verursachte ungleichmäßige
Rakelkantenabnutzungen auszugleichen. Der Vorteil sind längere Hebelarme, an welchen
die Magnetkräfte gegen die Kippmomente wirken. Die Dauermagnete 52 können am gleichen
Farbtopf gleichzeitig sowohl nach Fig. 6 als auch nach Fig. 7 angeordnet werden.
[0027] Die Magnetanordnungen der Figuren 6 und 7 sind auch dann verwendbar, wenn die Dauermagnete
52 nicht an einem Haltering 2 befestigt sind, sondern an dem Aufnahmering 1 oder an
einem anderen Hohlkörper, welcher eine Mantelwand des Farbtopfes bildet.
[0028] Bei der Ausführungsform, die in den Figuren 8 and 9 gezeigt ist, kann wieder ein
oberer Verschlußdeckel 6 und ein unterer Verschlußdeckel 7 verwendet werden. Der Unterschied
zu den Figuren 1 bis 5 besteht darin, daß anstelle der an beiden Nutstirnseiten offenen
Führungsnuten 46 von Fig. 5 Führungsnuten 146 am Außenumfang des Aufnahmeringes 1
achsparallel gebildet sind, die nur oben eine offene Nutstirnseite, jedoch unten eine
geschlossene Nutstirnseite haben. Die Führungsnuten 146 reichen um so viel weiter
nach unten als die Positioniernuten 30, daß zum Abdrücken des Rakelringes 3 ein Vorsprung
oder Absatz 136 des Magnethalteringes 2 oder eines anderen, keine Magnete enthaltenden
Ringes gegen die obere Stirnseite des Rakelringes 3 drücken und diesen vom Aufnahmering
1 weg nach unten abschieben kann.
1. Farbtopf für Tampondruckmaschinen, enthaltend einen Aufnahmering (1), welcher eine
Farbtopf-Mantelwand bildet, eine ringförmige Rakelkante (42) am unteren Topfende,
und einen Magnethaltering (2) mit mindestens einem Magnetkörper (52) zur Erzeugung
einer die Rakelkante gegen ein Klischee der Tampondruckmaschine drängenden Magnetkraft,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Aufnahmering (1) und dem Magnethaltering (2) eine Steck-Dreh-Verbindung
dieser beiden Teile miteinander gebildet ist, durch welche sie axial zusammensteckbar
und dann durch eine relative Drehbewegung von weniger als 360° miteinander verriegelbar
sind.
2. Farbtopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steck-Dreh-Verbindung durch mindestens ein Paar von zwei Nuten (30) in der
Außenumfangsfläche des Aufnahmeringes (1) und darin eingreifende, am Magnethaltering
vorgesehene Vorsprünge (36) gebildet ist, wobei die beiden Nuten mit Umfangsabstand
voneinander angeordnet sind und je einen Längsabschnitt zum Zusammenstecken und einen
Umfangsabschnitt zum gegenseitigen Verriegeln der beiden Teile aufweisen.
3. Farbtopf nach einem der vorhergegenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein die Rakelkante (42) bildender Teil (3) mit dem Aufnahmering (1) durch eine
axiale Steckverbindung (16) lösbar verbunden ist, daß der Aufnahmering in seiner Außenumtangsfläche
in Umfangsrichtung versetzt zu der Steck-Dreh-Verbindung mindestens zwei an beiden
Enden offene, achsparallele Führungsnuten (46; 146) aufweist, daß der Magnethaltering
(2) auf dem Aufnahmering (1) alternativ mit der Steck-DrehVerbindung oder, in Umfangsrichtung
relativ dazu verdreht, mit den Führungsnuten (46; 146) in Eingriff bringbar ist und
in den Führungsnuten bis über die axiale Verriegelungsposition hinaus gegen das die
Rakelkante bildende Teil (3) drückbar ist, um dieses vom Àufnahmering (1) axial abzudrücken.
4. Farbtopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Magnetkörper (52) vorhanden sind und daß diese Magnetkörper an dem Magnethaltering
(2) je mit Umfangsabstand von einer Diagonallinie angeordnet sind, die um 90° versetzt
zur Rakelbewegungsrichtung relativ zu einem Klischee verläuft, und daß über diese
Diagonallinie Umfangsabschnitte ohne Magnete sich erstrecken.
5. Farbtopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein die Rakelkante (42) bildender Rakelring (3) auf den unteren Endabschnitt
des Aufnahmeringes (1) aufgesteckt ist und daß radial zwischen dem Aufnahmering (1)
und dem Rakelring (3) ein aus federelastisch komprimierbarem Material bestehender
O-Ring (16) radial eingespannt ist.
6. Farbtopf nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Aufnahmering (1) und dem Rakelring (3) Spielraum für radiale, axiale
und Kippbewegungen relativ zueinander vorhanden ist.
7. Farbtopf nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß am Innenumfang des Rakelringes (3) zwischen einem unteren Axialabschnitt und
einem relativ dazu im Durchmesser größeren oberen Axialabschnitt ein nach oben, in
entgegengesetzter Richtung als die Rakelkante (42) zeigender ringförmiger Absatz (14)
gebildet ist, auf welchem der O-Ring axial aufliegt und den Rakelring axial abstützt.
8. Farbtopf nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß im unteren Endbereich des Aufnahmeringes (1) eine Außenumfangsnut (14) gebildet
ist, in welche der O-Ring (16) radial eingreift.
9. Farbtopf nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß im Innenumfang des Rakelringes (3) eine Innenumfangsnut (18) gebildet ist, in
welche der O-Ring (16) radial eingreift.