[0001] Die Erfindung betrifft ein Rezeptformular bestehend aus Papier oder ähnlichem, das
Flächenbereiche für alphanumerische Informationen enthält.
[0002] Ärzte speichern in ihrem Computer zu den entsprechenden Patientendaten die jeweils
verschriebenen Arzneimittel. Entsprechend dem eingegebenen Datensatz wird auch ein
Rezept ausgedruckt. Hier wird alphanumerisch Information auf ein Papier, oder ein
papierähnliches Blatt aus Kunststoff oder ähnlichem ausgedruckt. Dieses Rezept wird
beim Apotheker eingereicht. Im Normalfall erhält der Patient hierfür ein entsprechendes
Medikament. Die Rezepte werden vom Apotheker gesammelt und an die Abrechnungsstelle
weitergegeben, von wo die entsprechende Abrechnung aus erfolgt.
[0003] Leider ist festzustellen, daß es hier immer wieder dazu kommt, daß trotz Einreichung
eines entsprechenden Rezeptes das Medikament nicht dem Patienten ausgehändigt wird.
Um nun sicherzustellen, daß der Patient tatsächlich das Medikament und nicht irgendeinen
anderen Gegenstand für das Rezept vom Apotheker erhält, sind in Italien und Frankreich
sog. Vignetten eingeführt worden, die an der Arzneimittelschachtel anhängen und bei
Aushändigen an den Patienten vom Apotheker abgerissen werden. Diese Vignetten werden
dann zusammen mit dem Rezept zur Abrechnung eingereicht. Dieses System kann leicht
umgangen werden und ist nicht betrugssicher, da es vorkommt, daß entsprechende Vignetten
eingereicht werden und die Arzneimittel ohne Vignetten ins Ausland verschoben werden,
also nicht dem Patienten ausgehändigt werden.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Rezeptformular an die Hand zu geben, daß Grundlage
für ein überprüfbares Nachweissystem für die Aushändigung verschiedener Arzneimittel
ermöglicht.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe ausgehend von einem herkömmlichen Rezeptformular
der im Oberbegriff des Anspruchs 1 enthaltenen Gattung durch die Kombination mit den
Merkmalen gemäß dem Kennzeichen des Anspruchs 1 ermöglicht. Demnach ist mit dem Rezeptformular
mindestens ein elektronischer Datenträger zur Aufnahme alphanumerischer Informationen
lösbar verbunden.
[0006] Mit dem erfindungsgemäßen Rezeptformular kann gleichzeitig mit dem Ausdruck des Rezeptes
auf Papier die Rezeptur in den zumindest einen elektronischen Datenträger eingelesen
werden. Dies erfolgt über eine entsprechende Druckstation bzw. ein Einlesegerät, das
an den PC des verschreibenden Arztes angeschlossen ist.
[0007] Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den sich an den Hauptanspruch
anschließenden Unteransprüchen.
[0008] Demnach kann der elektronische Datenträger aus einem Chip bestehen. Alternativ kann
der elektronische Datenträger aber auch aus einem Magnetstreifen bestehen.
[0009] Vorteilhaft sind auf dem Rezeptformular aus Papier zwei elektronische Datenträger
mit identischer Information lösbar verbunden.
[0010] Vorteilhaft kann der Datenträger mit einer mehrfach haftenden Klebeschicht versehen
sein, so daß er von dem Papierrezept lösbar und auf eine beliebige Arzneimittelpackung
oder einen anderen Träger ohne weiteres wieder aufklebbar ist.
[0011] Mit dem erfindungsgemäßen Rezeptformular kann gleichzeitig mit dem Ausdruck des Rezeptes
auf dem Papierträger durch den Arzt einer oder mehrere elektronische Datenträger bereitgestellt
werden, der zunächst mit dem Rezept körperlich verbunden, von diesem aber trennbar
ist.
[0012] Bei Abgabe des Medikaments in der Apotheke kann dann das Rezept ausgehändigt werden.
Vom Apotheker bzw. dem Apothekenhelfer kann der entsprechende Datenträger vom Papierrezept
getrennt und auf die Medikamentenschachtel aufgeklebt werden, die entsprechend dem
Rezept dem Patienten ausgehändigt werden soll. Damit wird die Medikamentenschachtel
dem Patienten eindeutig zugeordnet. Durch entsprechende Vorschriften ist der Patient
verpflichtet, die Medikamentenschachtel während der Einnahme des Medikaments in seiner
Wohnung aufzubewahren. Bei einer entsprechenden Kontrolle durch die Krankenkasse könnte
dann durch einfaches Einlesen der entsprechenden Medikamenteninformation auf der Medikamentenschachtel
eindeutig feststellbar sein, ob das verschriebene Medikament beim Patienten auch vorhanden
ist. Zusätzlich könnte ein weiterer gleichlautender Datenträger für die Abrechnungsstelle
und gegebenenfalls darüber hinaus noch ein eigener Datenträger für den Apotheker auf
das Rezept aufgeklebt sein.
[0013] Mit dem erfindungsgemäßen Rezeptformular kann ein zuverlässiges Überprüfungssystem
für die Aushändigung der verschriebenen Arzneimittel an den Patienten etabliert werden.
Somit kann dem gezielten Mißbrauch mit verschriebenen aber nicht ausgehändigten Arzneimitteln
Einhalt geboten werden.
[0014] Vorteilhaft bei dem erfindungsgemäßen Rezeptformular ist es, daß der gesetzliche
Kostenträger sowie dann auch die Solidargemeinschaft der Versicherten bei Anwendung
des Rezeptformulars nicht getäuscht und hintergangen werden kann.
[0015] Bisher war es übliche Praxis, daß die gesetzlichen Kostenträger jedes Tausendste
erstattungspflichtige Rezept des Arztes geprüft hat. Hierdurch war es dem Kostenträger
bisher nicht möglich, eine tägliche zeitgenaue Berechnung durchzuführen. Vielmehr
war es so, daß der Kostenträger nur nach Wochen schätzen konnte, obwohl er eine große
Kostenbelastung durch die Arzneimittelverordnung hatte.
[0016] Aufgrund des erfindungsgemäßen Rezeptformulares hat der gesetzliche Kostenträger
nun folgende vorteilhaften Möglichkeiten:
1. Täglich können die entstandenen Kosten für erstattungspflichtige Verordnungen bundesweit
in DM insgesamt und in Rezepteinheiten sowie Packungseinheiten und dergleichen erfaßt
werden.
2. Der Kostenträger kann gleichzeitig auch Mehrfachverordnungen eines Versicherten
anläßlich gleichzeitig stattfindender Arztbesuche feststellen und unter Umständen
von dem Versicherten die Kosten der Mehrfachverordnungen zu Lasten der Solidargemeinschaft
wieder zugunsten der Solidargemeinschaft zurückerstatten lassen.
3. Mit dem erfindungsgemäßen Rezeptformular kann dem Mißbrauch entgegengewirkt werden
und es ist möglich, die erstattungsfähigen Arzneimittelkosten gegenüber der Solidargemeinschaft
innerhalb der Bundesrepublik zu kontrollieren. Insbesondere kann es unmöglich gemacht
werden, eine Versorgung von Personengruppen, welche nicht der Solidargemeinschaft
der Patienten und Kostenträger innerhalb der Bundesrepublik Deutschland angehören,
zu versorgen.
4. Dank elektronischer Datenübertragungssysteme kann sich der gesetzliche Kostenträger
auch vorbehalten, einzelne Rezepte bzw. Verordnungen des Arztes durch entsprechende
Übertragungssysteme freizugeben. Dies kann in aller Regel sekundenschnell durch ein
zu installierendes elektronisches Abrechnungssystem durchgeführt werden. Derartige
elektronische Abrechnungssysteme sind heute bereits auf dem Markt vorhanden. Hierdurch
kann der Kostenträger gegebenenfalls sofort widersprechen, wenn ein Mißbrauch durch
den Versicherten festgestellt wird.
[0017] Anhand der in der beigefügten Figur dargestellten Ausführungsform werden weitere
Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung erläutert.
[0018] In der einzigen Figur ist ein Rezeptblattentwurf in Papier schematisch dargestellt,
auf dem gleichzeitig mit den Ziffern 1, 2 und 3 versehene elektronische Datenträger
in Form von Chips 10 aufgeklebt sind. Diese Chips enthalten dieselbe Information,
die über den Drucker in das Feld 12 des Rezeptes eingedruckt wurden. Sie sind Iösbar
mit dem Rezeptblatt verbunden und die Chips 10 mit den Nummern 1, 2 und 3 enthalten
die identische Information.
[0019] Das Rezept des Arztes auf dem Chip 10 mit der Nummer 1 verbleibt zunächst beim Apotheker
und wird danach dem Kostenträger zugeleitet.
[0020] Der Chip 10 mit der Nummer 2 enthält die Verordnung und wird auf die jeweilige Arzneimittelpackung
durch den Apotheker oder die Apothekenhelferin aufgeklebt.
[0021] Der Chip 10 mit der Nummer 3 kann von einem Patienten, der gleichzeitig Nutzer einer
Arzneimittelbox, wie sie in der am gleichen Tag von der Anmelderin hinterlegten Patentanmeldung
beschrieben ist, ist, auf der Arzneimittelbox an einer entsprechend vorgesehenen Stelle
aufgebracht werden.
[0022] Das hier beschriebene Rezept ist selbstverständlich für gesetzliche Kostenträger
wie auch für private Krankenkassen verwendbar.
1. Rezeptformular bestehend aus Papier oder ähnlichem, das Flächenbereiche für alphanumerische
Informationen enthält,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit dem Rezeptformular mindestens ein elektronischer Datenträger zur Aufnahme
alphanumerischer Informationen lösbar verbunden ist.
2. Rezeptformular nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der elektronische Datenträger
ein Chip ist.
3. Rezeptformular nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der elektronische Datenträger
ein Magnetstreifen ist.
4. Rezeptformular nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es zumindest
zwei elektronische Datenträger, in denen die identische elektronische Information
speicherbar ist, trägt.
5. Rezeptformular nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß es drei elektronische
Datenträger, in denen die identische elektronische Information gespeichert ist, trägt.
6. Rezeptformular nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die aufgebrachten
Datenträger eine mehrfach haftende Klebeschicht aufweisen.