[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abschrecken von Werkstücken mit einem
ein Abschreckmedium enthaltenden Behälter.
[0002] In der US-Patentschrift 4,844,427 wird eine Abschreckvorrichtung beschrieben, in
welcher Öl um ein abzuschreckendes Getrieberad innerhalb eines Gehäuses herumgeführt
wird. Das Gietrieberad wird aus einer Wärmebehandlungseinheit (Ofen) entnommen und
auf einem Tisch abgelegt und dort durch einen Lamellen-Spreizdorn in vorgegebener
Position gehalten. Die Entnahme des Werkstückes aus dem Ofen und seine Ablage und
Einrichtung auf dem Tisch bedeuten eine zeitraubende Arbeit.
[0003] Die deutsche Patentschrift 39 06 425 beschreibt eine Vorrichtung zur verzugsfreien
Wärmebehandlung eines Werkstückes, das nach seinem Erhitzen von kalten Werkzeugen
gehalten wird, an welchen von einer Abschreckflüssigkeit durchströmte Taschen vorgesehen
sind. Dieses indirekte Abschrecken ist im Verhältnis zum direkten Abschrecken. bei
welchem das Werkstück mit dem Abschreckmedium in unmittelbaren Kontakt gelangt, länger
dauernd, weil der Wärmewiderstand der Haltewerkzeuge beim Wärmeübergang vom heißen
Werkstück zum Abschreckmedium überwunden werden muß.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Abschrecken
von aus einer Wärmebehandlungseinheit ausgegebenen Werkstücken zu schaffen, bei der
das Abschrecken schneller erfolgen kann.
[0005] Bei der eingangs genannten Abschreckvorrichtung ist daher erfindungsgemäß vorgesehen,
dass in dem Behälter eine Presswalze horizontal und drehbar befestigt, wenigstens
teilweise in das Abschreckmedium eingetaucht und mit einer Steuereinrichtung für ihre
Drehung gekoppelt ist sowie mehrere in Umfangsrichtung beabstandete Aufnahmestationen
aufweist, wobei in jeder Aufnahmestation während des Abschreckens jeweils ein Werkstück
gehalten und gepreßt ist. Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung läßt sich eine große
Zahl von nacheinander aus einem Ofen ausgegebenen Werkstücken gleichzeitig aufnehmen,
pressen, abschrecken und ausgeben. Derartige Werkstücke können beispielsweise Ringe,
Planen, Stäbe, Kugellagerkappen, Kugellagerlaufwege, Ringdichtungen und dergleichen
sein, die üblicherweise in großen Mengen hergestellt werden. Während des Abschreckens
eines Werkstückes ist die Presswalze nach geeigneter Drehung zur Aufnahme des nächsten
Werkstückes bereit und das bereits abgeschreckte, vorhergehende Werkstück wird gleichzeitig
aus der Preßwalze ausgegeben. Das Beladen einer Aufnahmestation durch ein Werkstück,
dessen Abschrecken und dessen Ausgabe überlappen sich daher zeitlich. Daher erlaubt
die erfindungsgemäße Vorrichtung einen hohen Durchsatz an zu härtenden Werkstücken
nach einer vorhergehenden Wärmebehandlung (Aufkohlung) in einem Ofen.
[0006] Als Abschreckmedium kann erfindungsgemäß ein kaltes Gas oder auch eine Flüßigkeit
in Betracht kommen, wie etwa Wasser, Öl oder selbst eine Salzlösung. Vorzugsweise
ist die Presswalze mit einer Anzahl in Umfangsrichtung gleich beabstandeter Aufnahmestationen
versehen und ihr Antrieb ist so gesteuert, dass die Presswalze schrittweise weitergedreht
wird, so dass nach jedem Schritt jeweils eine Aufnahmestation für die Aufnahme eines
Werkstückes bereit steht. Der Durchsatz an zu härtenden Werkstücken durch die erfindungsgemäße
Vorrichtung wird noch erhöht, wenn in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung die
Presswalze mit mehreren sich axial erstreckenden Schienen ausgerüstet ist, welche
mehrere axial beabstandete Aufnahmestationen besitzen. Daher können eine solche Anzahl
von Werkstücken gleichzeitig abgeschreckt werden, deren Zahl derjenigen der axial
beabstandeten Aufnahmestationen innerhalb einer Schiene entspricht. Zweckmäßig ist
die Anzahl der Schienen gleich der Anzahl der in Umfangsrichtung beabstandeten Aufnahmestationen.
[0007] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist jede Aufnahmestation einen
Käfig und eine gesteuerte Presseinrichtung zum Einspannen und Pressen eines in den
Käfig aufgenommenen Werkstückes auf Die Presseinrichtung kann einen Lamellen-Spreizdorn
umfassen, der mit einem Betätiger gekoppelt ist. Die Lamellenstruktur des Spreizdorns
gestattet ein direktes Abschrecken des Werkstückes, indem wenigstens diejenigen Teile
des Werkstückes, die sich zwischen den Lamellen des Spreizdornes befinden, dem Abschreckmedium
direkt ausgesetzt sind. Erfindungsgemäß wird die Presseinrichtung bevorzugt in der
Weise gesteuert, dass sie ein abgeschrecktes Werkstück freigibt, wenn die Presswalze
sich in einer Drehposition befindet, die ein Herausfallen des freigegebenen Werkstückes
erlaubt. Mit besonderem Vorteil ist ein Förderer mit dem Behälter verbunden und erstreckt
sich unter die Presswalze, so dass die abgeschreckten Werkstücke aus dem Behälter
entfernt werden können. Auf Wunsch kann in dem Behälter eine abwärts geneigte Rutsche
unterhalb der Presswalze und vorzugsweise über dem Förderer angeordnet sein, um das
Entfernen von an unterschiedlichen Drehpositionen der Presswalze ausgegebenen, abgeschreckten
Werkstücken zu erleichtern.
[0008] Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann in eine Werkstückbearbeitungslinie zweckmäßig
in der Weise eingebettet werden, dass dem Behälter Ausgabemittel zugeordnet sind,
welche eine Rampe zur Übergabe der abzuschreckenden Werkstücke an die Aufnahmestationen
umfassen. Andernends können die Ausgabemittel einer Ausgabeöffnung einer Wärmebehandlungseinheit
für die Werkstücke zugeordnet sein. Zweckmäßig weist dazu jede Aufnahmestation einen
Einlaufabschnitt auf, der eine Fortsetzung der Rampe bildet, wenn die Presswalze sich
in einer Aufnahmeposition für ein abzuschreckendes Werkstück befindet. Das Manipulieren
der ankommenden Werkstücke zur richtigen Position vor den Aufnahmestationen wird zweckmäßig
unterstützt durch Führungsteile, die vorteilhafterweise einen Hebel für jede Aufnahmestation
aufweisen, welcher an einem Deckel des Behälters befestigt und mit einem gesteuerten
Antrieb gekoppelt ist, und die gegebenenfalls für jede Aufnahmestation ein Paar Führungsleisten
vorsehen, die über der Rampe befestigt sind und sich zu jeder in einer Aufnahmeposition
befindlichen Aufnahmestation verengen.
[0009] Wenn eine Kaltgas-Abschreckung bevorzugt wird, können in dem Behälter statt der Flüssigkeit
mehrere an eine Kaltgasquelle hohen Drucks angeschlossene und auf die Presswalze gerichtete
Düsen vorgesehen sein, an denen die Presswalze mit eingespannten Werkstücken vorbeigedreht
wird.
[0010] Im übrigen sind bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung in den Unteransprüchen angegeben.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnung nachstehend
näher beschrieben.
[0011] Es zeigen:
- Fig. 1:
- einen schematischen Querschnitt durch eine mit den Merkmalen der Erfindung ausgerüstete
Abschreckvorrichtung:
- Fig. 2:
- eine schematische Draufsicht auf einen Teil der Vorrichtung nach Fig. 1;
- Fig. 3:
- eine perspektivische Ansicht einer vereinfachten Presswalze, die in der Vorrichtung
nach Fig. 1 verwendet werden kann; und
- Fig. 4:
- einen schematischen Axialschnitt durch einen Käfig mit Lamellen-Spreizdorn für die
Presswalze nach Fig. 3.
[0012] Die Abschreckvorrichtung 10 nach Fig. 1 umfaßt einen im Ganzen rechtwinkligen Behälter
12, der auf Grund steht oder von einem größeren Maschinenrahmen, der nicht dargestellt
ist, gehalten und nach oben ist sowie eine Abschreckflüssigkeit 14 wie etwa Wasser
oder Öl oder eine Salzlösung enthält. Eine Presswalze 20 ist an ihren seitlich vorstehenden
und axial aufeinander ausgerichteten Wellenden 41, 43 in zwei gegenüberliegenden (nicht
dargestellten) Lagern drehbar und horizontal befestigt, wobei die Lager in gegenüberliegenden
Seitenplatten des Behälters 12 oder der Rahmenstruktur befestigt sind. Die Presswalze
ist über ein Getriebe oder ähnliche Übertragungsmittel (Ketten oder dergleichen) mit
einem Motor so angetrieben, dass die Presswalze im Gegensinn des Uhrzeigers um ihre
Achse 42 dreht, wenn der Motor aktiviert ist. Die in Fig. 1 wiedergegebenen Schnittdarstellung
ist quer zur Achse 42 genommen. In der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform der
Erfindung ist die Presswalze 20 vollständig in die Flüssigkeit 14 eingetaucht.
[0013] Eine Wärmebehandlungseinheit 17 ist auf stromseitig zu dem Behälter 12 so angeordnet,
dass die Ausgabeöffnung 18 der Einheit sich oberhalb des Spiegels 15 der Flüssigkeit
14 befindet. Übergabemittel 23 hier in der Form einer Gruppe von horizontal befestigten
angetriebenen Rollen 24 erstreckt sich horizontal durch die Ausgabeöffnung 18 und
neigt sich danach abwärts in die Flüssigkeit 14 durch Ausbildung einer Rampe 30 mit
einer Neigung von etwa 15° bis 30°. Die Rampe 30 endet am Drehkreis 25 der Presswalze
20, der in Fig. 1 gestrichelt dargestellt ist.
[0014] Eine Trennwand 40 ist in dem Behälter 12 befestigt und erstreckt sich in der Flüssigkeit
14 von unterhalb der Ausgabemittel 23 um den Drehkreis 25 bis zu einem Endabschnitt,
der die Form einer Rutsche hat und in der Nähe und oberhalb eines Förderers 38 endet.
Der Förderer 38 umfaßt einen um zwei Rollen 6, 7 umlaufenden endlosen Gurt mit Mitnehmern,
von denen eine in dem Behälter 12 unterhalb der Rutsche und die andere oberhalb des
Spiegels 15 befestigt ist, so dass das obere Trum 39 des Gurtes längs eines sich nach
oben erstreckenden Abhangs aus der Flüssigkeit 14 herausläuft.
[0015] Eine im wesentlichen rechtwinklige Überkopfstruktur 35 besitzt eine vertikale Seitenwand
16, die in die Flüssigkeit 14 eintaucht und damit eine luftdichte Dichtung des Raumes
unterhalb des Deckels 35 bildet, wobei der Raum über die Ausgabeöffnung 18 mit dem
Inneren der Wärmebehandlungseinheit 17 kommuniziert. Die Deckelplatte 33 des Deckels
35 trägt eine Anzahl von parallelen Antriebsmitteln Z1, die jeweils einen Kolben-Zylinder
Antrieb umfassen. Das Auge der Kolbenstange ist an einem Arm H1 eines zweiseitigen
Hebels angelenkt, dessen anderer Arm SA1 sich in den Raum unter den Deckel 35 erstreckt.
In einer der Endpositionen des Kolbens der Antriebsmittel Z1 ist das Ende des Armes
SA1 über die Rampe 30 angehoben und in der anderen Endposition des Kolbens ist der
Arm SA1 auf die Presswalze 20 in der Weise abgesenkt, wie das gestrichelt in Fig.
1 angedeutet ist. Eine der Seitenwand 16 gegenüberliegende und zu ihr im wesentlichen
parallele Seitenwand 31 des Deckels 35 trennt den Raum unter dem Deckel 35 von der
Wärmebehandlungseinheit 17 ab und endet in der Nähe der Ausgabeöffnung 18.
[0016] Die Presswalze 20 ist mit vier parallelen und sich axial erstreckenden Schienen 51,
53, 55, 57 ausgestattet, die gegenseitig in Umfangsrichtung um einen Winkel von 90°
beabstandet sind. Jede Schiene weist eine Reihe von sechs Aufnahmestationen auf. die
für die Schiene 51 als A11, A12, A13, A14, A15, A16 unf für die Schiene 53 als A21,
A22...., A26 bezeichnet sind. Die Presswalze 20 umfaßt ein nichtdargestelltes Leitungsnetz
für ein unter Druck stehendes Medium (z.B. Öl), welches durch nicht dargestellte Verbindungsmittel
in den Wellenenden 41, 43 mit einer Mediumdruckquelle verbunden ist. Alle sechs Aufnahmestationen
einer Schiene sind mit dem Leitungsnetzwerk über jeweils ein steuerbares Ventil verbunden,
so dass es insgesamt vier Ventile für alle vier Schienen gibt, die jeweils unabhängig
voneinander steuerbar sind.
[0017] Die Darstellung der Presswalze 20 in Fig. 3 zeigt lediglich deren allgemeine Struktur.
Einzelheiten wie die Käfige und die zugeordneten Elemente, wie sie nachfolgend beschrieben
werden, sind aus Fig. 3 weggelassen worden.
[0018] Sämtliche Aufnahmestationen sind von identischer Struktur. Daher wird nur die Aufnahmestation
A11 nachstehend im einzelnen beschrieben. Die Aufnahmestation A11 umfaßt einen Betätiger
58, der mit einem Stößel 82 eines Spreizdorns 70 gekoppelt ist. Wenn der Betätiger
durch entsprechende Steuerung des zugeordneten Ventils mit Öl niedrigen Drucks beaufschlagt
ist, läßt er den Stößel 82 in eine angehobene Position übergehen. Wenn andererseits
der Betätiger mit höherem Öldruck beaufschlagt ist, zieht er den Stößel 82 axial einwärts,
um dadurch den Spreizdorn zu veranlassen, ein zu härtendes Werkstück 95 einzuspannen
und zu pressen.
[0019] Der Spreizdorn 70 besitzt einen zylindrischen hohlen Korpus 72, innerhalb welchem
der Betätiger 58 und der zugeordnete Stößel beherbergt sind. Ein zylindrischer Käfig
74 ist auf dem Korpus 72 in Ausrichtung auf die Achse 90 des Korpus 72 befestigt.
Eine Basisplatte 76 des Käfigs 74 besitzt eine zentrale Durchgangsbohrung, durch welche
sich der Stößel 82 axial erstreckt. Mehrere radial sich erstreckende Nuten sind in
die Innenfläche der Basisplatte 76 eingeschnitten. Zwei gegenüberliegende dieser Nuten
sind mit 71 , 73 bezeichnet. In der dargestellten Ausführungsform haben die Nuten
in Umfangsrichtung einen jeweiligen Abstand von 10 Grad, so dass es insgesamt eine
Anzahl von fünfunddreißig Nuten 71, 73 in der Innenfläche der Basisplatte 76 gibt.
Mehrere rechtwinklige Segmente 75, 77, sogenannte Lamellen, sind in gleicher Anzahl
wie die Anzahl der Nuten vorgesehen. Jede der Nuten nimmt eines der Segmente auf,
und zwar in der Weise, dass die aufrechte Seitenfläche 68, 78 jedes Segments 75, 77
sich parallel zur Achse 90 der zugeordneten Nut 61, 73 erstreckt.
[0020] Der Stößel 82 ist fest mit einem mittigen Konus 80 verbunden. Jedes Segment 75, 77
ist mit einer Durchgangsbohrung 86, 88 versehen, so dass sich eine nicht dargestellte
Spiralfeder in Umfangsrichtung durch alle Durchgangsbohrungen aller Segmente erstreckt,
und die Segmente gegen den Konus 80 wie dargestellt zur Anlage drückt.
[0021] Wenn somit der Stößel 82 seine angehobene, in Fig. 4 linker Hand dargestellte Position
einnimmt, wird sich der Konus 80 ebenfalls in eine angehobene Position begeben und
alle Segmente werden sich am nächsten zur Achse 90 befinden. Wenn andererseits der
Betätiger 58 aktiviert ist, wird der Stößel 82 zusammen mit dem Konus 80 axial einwärts
mit der Folge gezogen, dass alle Segmente in den zugehörigen Nuten nach radial außen
geschoben werden (Fig. 4. rechter Hand).
[0022] Wenn eine Reihe 36 von sechs Werkstücken (die Reihe 36 erstreckt sich quer zur Ebene
der Fig. 1) aus der Wärmebehandlungseinheit 17 zur Ausgabeöffnung 18 gelangt, signalisiert
ein Lichtdetektor 34, der an der Wand 31 befestigt ist, einer Steuereinheit 32 die
Ankunft der zu härtenden Werkstücke. Die Steuereinrichtung 32 bestimmt aufgrund des
vom Detektor 34 erhaltenen Signals durch nicht dargestellten Sensoren, ob die Presswalze
20 ihre richtige in Fig. 1 dargestellte Position eingenommen hat, um eine Reihe von
Werkstücken aufzunehmen. Wenn die Position der Presswalze 20 richtig ist, aktiviert
die Steuereinrichtung 32 einen Antriebsmotor 26 für die Ausgabemittel 23. Dadurch
werden Werkstücke zur Rampe 30 gefördert, längs welcher sie abwärts aufgrund ihrer
Schwerkraft zu den zugeordneten Aufnahmestationen A11 bis A16 der Presswalze 20 gleiten.
Führungsleisten 43, 44, die sich kurz oberhalb der Rampe 30 erstrecken, verhindern,
dass eines der Werkstücke von seinem richtigen Weg zur Aufnahmestation A11 bis A16
seitlich ausweichen kann. So führen die Führungsleisten 48 und 49 jeweils ein Werkstück
zur Aufnahmestation A11, Führungsleisten 50 und 51 jeweils ein Werkstück zur Aufnahmestation
A12 und ähnliche Paare von Führungsleisten definieren in seitlicher Richtung den Weg
eines Werkstückes zu der zugehörigen Aufnahmestation. Die Presswalze 20 ist aufstromseitig
zu jeder Aufnahmestation mit einem Einlaufabschnitt 29 ausgerüstet, der durch eine
Gruppe von horizontalen Rollen gebildet ist, die die Rampe 30 fortsetzen, wenn die
Presswalze 20 die in Fig. 1 dargestellte Position angenommen hat.
[0023] Somit gleiten die Werkstücke auf der Rampe 30 und den Einlaufabschnitt 29 abwärts,
bis sie zur Anlage an einen Stopp 63 gelangen, der als erhabener Abschnitt einer Seitenwand
62 des Käfigs 74 ausgebildet ist, der sich gegenüber dem Einlaufabschnitt 29 befindet.
Abgesehen von diesem Stopp überragen die Seitenwand 62 und die Segmente 75, 77 sowie
der Konus 80 den Einlaufabschnitt 29 nicht, so dass die ankommenden Werkstücke kein
Hindernis bis zu ihrer Anlage an dem Stopp 63 finden. Der Betätiger 58 ist nicht aktiviert,
so dass der Stößel 82 unter Wirkung der Umfangs-Spiralfeder eine angehobene Position
einnimmt. Dadurch wird ein Einspannraum 67 zwischen den Seitenflächen 68, 78 aller
Segmente und der Innenfläche 65 der Seitenwand 62 geschaffen. Ein am Stopp 63 anliegendes
Werkstück kann daher in den Einspannraum 67 bis zu einer Auflage hineinfallen, die
in der beschriebenen Ausführungsform durch die freien Endflächen der Nuten 71, 73
gebildet ist.
[0024] Um sicherzustellen, dass das Werkstück eine richtige Position oberhalb des Einspannraum
67 einnimmt, aktiviert die Steuereinrichtung 32 die Antriebsmittel Z1 synchron mit
dem Abwärtsgleiten der Werktstücke, wodurch der Hebel SA1 im Gegensinne des Uhrzeigers
in eine in Fig. 1 gestrichelt dargestellte Position einschwenkt, um ein Werkstück
gegen den Stopp 63 zu schieben und gegen ihn zur Anlage zu bringen.
[0025] Es sei angenommen. daß die Werkstücke jeweils die Form eines zylindrischen Rings
95 mit einer inneren Ringfläche 96 und einer äußeren Ringfläche besitzen. Wenn der
Betätiger aktiviert wird, so dass der Stößel 82 den Konus einwärtszieht, werden alle
Segmente 75, 77 gegen die innere Ringfläche 96 und der Ring 95 gegen die Seitenfläche
65 der Seitenwand 62 gepresst, wodurch der Ring 95 im Einspannraum 67 eingespannt
und gepresst gehalten ist.
[0026] Der Ring hat daher während des Abschreckens keine Möglichkeit zur Deformation oder
zum Verzug.
[0027] Selbstverständlich können die Formen der Flächen 65 sowie 68, 78 leicht an die Form
des abzuschreckenden Werkstückes angepaßt werden. Wenn das Werkstück konisch ist,
wie das für das erste Werkstück der Reihe 36 in Fig. 1 dargestellt ist, sind sowohl
die Oberfläche 65 wie auch die Flächen 68, 78 aller Segmente entsprechend konisch
bezüglich der Achse 90. Offensichtlich kann die Erfindung auch dahin abgewandelt werden,
dass lediglich ein Hebel SA1 gemeinsam für alle Aufnahmestationen A11 bis A16 vorgesehen
oder als Alternative jeder der Aufnahmestationen jeweils ein Hebel zugeordnet ist,
so dass der Hebel SA1 zur Aufnahmestation A1, ein paralleler Hebel SA2, der ebenfalls
mit dem Antrieb Z1 gekoppelt ist, der Aufnahmestation A12 und in ähnlicher Weise Hebel
SA16 der Aufnahmestation A16 zugeordnet sind.
[0028] Nachdem die Werkstücke einer Reihe in den Einspannräumen der Aufnahmestationen A11
bis A16 eingespannt und gepreßt worden sind, veranlaßt die Zentralsteuerung der Maschine,
die Presswalze 20 im Gegensinn des Uhrzeigers um 90° weiterzudrehen und dann anzuhalten.
Die Aufnahmestationen A21 bis A26 befinden sich jetzt in einer Position, in welcher
Werkstücke einer neuen Reihe aufgenommen, eingespannt und gepresst werden können.
Wenn diese Werkstücke eingespannt und gepresst sind, wird die Presswalze 20 veranlaßt,
ihre Drehung um weitere 90° fortzusetzen, so dass die Aufnahmestationen A31 bis A36
jetzt die Werkstücke der nächsten Reihe aufnehmen und einspannen. Die Aufnahmestationen
A11-A16 befinden sich jetzt oberhalb der Rutsche der Trennwand 40. In diesem Zeitpunkt
kann die Temperatur der in den Aufnahmestationen gehaltenen Werkstücke hinreichend
abgesenkt sein, so dass dann der Betätiger 58 deaktiviert wird und der Stößel 82 freigegeben
wird. Die Werkstücke können danach aus dem Einspannraum aufgrund ihrer Schwerkraft
auf die Rutsche fallen, auf dieser abwärts auf den Förderer 38 rutschen, welcher diese
Werkstücke aus der Maschine abtransportiert.
[0029] Für den Fall, dass die sich in den Aufnahmestationen A11-A16 befindenden Werkstücke
noch nicht hinreichend abgeschreckt sind, wird die Presswalze 20 sich um einen weiteren
Schritt von 90° weiter drehen. Die Aufnahmestationen A41-A46 befinden sich jetzt in
einer Position, in der sie zur Aufnahme von Werkstücken der nächsten Reihe bereit
stehen. Gleichzeitig wird der Betätiger 58 deaktiviert und die Werkstücke aller Aufnahmestationen
A11-A16 können jetzt auf den Förderer 38 herausfallen. Die nächste Drehung der Presswalze
um weitere 90° überführt sie wieder in die vorstehend erläuterte Anfangsstellung.
[0030] Somit kann die Zeitspanne des Abschreckens je nach dem Material und der Stärke der
Werkstücke gewählt werden. Dünne Werkstücke können nur eine kurze Abschreckperiode
erfordern, so dass sie aus den Aufnahmestationen nach einer Drehung der Presswalze
20 um lediglich 180° aus ihrer Anfangsposition freigegeben werden können. Andere Werkstücke
können eine Drehung der Presswalze un 270° innerhalb der Flüssigkeit 14 erfordern,
ehe sie hinreichend abgeschreckt sind. Ob eine Drehung der Presswalze 20 um 180° ausreicht
oder eine Drehung derselben um 270° erforderlich ist, wird auch von der Anordnung
der Presswalze 20 innerhalb, der Flüssigkeit 14 abhängen. Für eine spezielle Art von
Werkstücken kann es vernünftig sein, die Ladeposition der Aufnahmestationen, an welcher
die Werkstücke zugeführt werden, außerhalb, d.h. oberhalb des Pegels 15 der Flüssigkeit
14 vorzusehen. Die Presswalze 20 ist dann nur teilweise in die Flüssigkeit 14 eingetaucht.
[0031] In der beschriebenen Ausführungsform besitzt die Presswalze 20 vier gleich beabstandete
Schienen 51, 53, 55, 57. Natürlich kann die Erfindung auch so ausgestaltet sein, dass
die Presswalze lediglich zwei oder drei Schienen oder selbst mehr als vier Schienen
aufweist. Weiterhin ist die Anzahl der Aufnahmestationen nicht wichtig. Es können
mehr als sechs oder weniger Aufnahmestationen pro Schiene vorgesehen sein. Somit kann
die jeweilige Struktur der Pressewalze 20 leicht den Eigenschaften der Wärmebehandlungseinheit
17 angepaßt werden, insbesondere, wie viele Werkstücke parallel und wie schnell die
Werkstücke von der Wärmebehandlungseinheit 17 verarbeitet und ausgegeben werden können.
[0032] Schließlich können die Aufnahmestationen mit Einspann- und Pressmitteln versehen
sein, die von dem vorstehend beschriebenen Spreizdorn verschieden sind. Wenn die abzuschreckenden
Werkstücke die Form einer Plane haben, können die Segmente des Spreizdornes durch
eine Spreizplatte ersetzt werden, die gegen das Werkstück gepresst wird, wenn der
Betätiger aktiviert ist. Eine ähnliche Vorrichtung kann das Einspannen und Pressen
stabförmiger Werkstücke zwischen einer Pressplatte und der Oberfläche 65 erlauben.
Der Käfig 74 ist dann natürlich nicht rund. wie oben beschrieben, sondern rechteckig,
etwa entsprechend der rechten Hälfte oder der linken Hälfte des in der Figur 4 dargestellten
Käfigs.
[0033] Weiterhin können Pressmittel an der Seitenwand des Käfigs vorgesehen sein, die einen
Pressbalken aufweisen, der an dem Käfig so angelenkt ist, dass der Pressbalken außerhalb
des Einspannraumes solange verbleibt, bis ein Werkstück in den Einspannraum hineingefallen
ist, und anschließend in den Einspannraum hineingeschwenkt und in diesem abwärts zum
Beaufschlagen des Werkstückes mit einer Presskraft bewegt wird. Somit können die Einspann-
und Pressmittel der Aufnahmestation der jeweiligen Form der abzuschreckenden Werkstücke
angepaßt werden.
1. Vorrichtung zum Abschrecken von Werkstücken mit einem ein Abschreckmedium (14) enthaltenden
Behälter (12), in welchem eine Presswalze (20) horizontal und drehbar befestigt, wenigstens
teilweise in das Abschreckmedium eingetaucht und mit einer Steuereinrichtung für ihre
Drehung gekoppelt ist sowie mehrere in Umfangsrichtung beabstandete Aufnahmestationen
(A11, A21, A31, A41) aufweist, wobei in jeder Aufnahmestation während des Abschreckens
jeweils ein Werkstück (36, 95) gehalten und gepreßt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Abschreckmedium eine
Flüssigkeit wie beispielsweise Öl ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet. dass die Aufnahmestationen
in Umfangsrichtung gleich beabstandet sind und die Presswalze schrittweise derart
gedreht ist, dass nach jedem Schritt eine der Aufnahmestationen sich in einer Aufnahmeposition
zur Aufnahme eines Werkstückes befindet.
4. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die
Presswalze mit mehreren sich axial erstreckenden Schienen (51, 53, 55, 57) versehen
ist, wobei jede Schiene axial beabstandete Aufnahmestationen (A11, A12, A13...A16;
A21...A26) aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der Schienen
gleich der Anzahl der in Umfangsrichtung beabstandeten Aufnahmestationen ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jede
Aufnahmestation einen Käfig (74) sowie eine gesteuerte Presseinrichtung (58, 75, 77,
80) zum Einspannen und Pressen eines in den Käfig aufgenommenen Werkstückes (95) aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Presseinrichtung einen
mit einem Betätiger (58) gekoppelten Lamellen-Spreizdorn aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Presseinrichtung
derart gesteuert ist, dass sie ein abgeschrecktes Werkstück freigibt, wenn die Presswalze
sich in einer Drehposition befindet, die ein Herausfallen des freigegebenen Werkstückes
erlaubt.
9. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in
dem Behälter (12) eine Fördereinrichtung (38, 39) angeordnet ist, die sich unter die
Presswalze erstreckt.
10. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in
dem Behälter (12) eine nach unten geneigte Rutsche (40) vorgesehen ist, die sich unter
die Presswalze erstreckt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Rutsche über die
Fördereinrichtung erstreckt und über ihr endet.
12. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem
Behälter (12) Ausgabemittel (23) zugeordnet sind, die eine Rampe (30) zur Übergabe
von abzuschreckenden Werkstücken an jeweils eine Aufnahmestation aufweisen.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß jede Aufnahmestation einen
Einlaufabschnitt (29) aufweist, der bei in Aufnahmeposition befindlicher Presswalze
eine Fortsetzung der Rampe bildet.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgabemittel
einer Ausgabeöffnung einer Wärmebehandlungseinheit (17) für die Werkstücke zugeordnet
sind.
15. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Führungsteile
(48, 49; 50, 51; SA1) für jeweils ein Werkstück für jede Aufnahmestation vorgesehen
sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsteile einen
Hebel (SA1) für jede Aufnahmestation aufweisen, welcher an einem Deckel (35) des Behälters
(12) befestigt und mit einem gesteuerten Antrieb (Z1) gekoppelt ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsteile
für jede Aufnahmestation ein Paar Führungsleisten (48, 49; 50, 51) umfassen, die über
der Rampe (30) befestigt sind und sich zu jeder in einer Aufnahmeposition befindlichen
Aufnahmestation verengen.
18. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche. dadurch gekennzeichnet, dass in
dem Behälter mehrere auf die Presswalze gerichtete Gasdüsen angeordnet sind, die an
eine Kaltgasquelle hohen Druckes angeschlossen sind und an denen die mit eingespannten
Werkstücken besetzte Presswalze vorbeigedreht wird.