(19)
(11) EP 1 033 429 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.09.2000  Patentblatt  2000/36

(21) Anmeldenummer: 00104110.2

(22) Anmeldetag:  29.02.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7D04B 15/88
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 03.03.1999 DE 19909207

(71) Anmelder: Memminger-IRO GmbH
72280 Dornstetten (DE)

(72) Erfinder:
  • Hermann Schmodde
    D-72160 Horb-Dettlingen (DE)
  • Eberhard Leins
    D-72160 Horb (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Rüger, Barthelt & Abel 
Webergasse 3
73728 Esslingen
73728 Esslingen (DE)

   


(54) Verstellbarer Warenbreithalter


(57) Ein verstellbarer Warenbreithalter weist starre Endstücke (2, 3) auf, die in fester Winkelposition zueinander, jedoch linear verstellbar gelagert sind. Dazu dient eine Verstelleinrichtung (24), die die Endstücke (2, 3) entsprechend positioniert. Die Endstücke (2, 3) sind jeweils etwa dreieckförmig ausgebildet und weisen mit ihren Spitzen nach unten. Mit ihren oberen Ecken legen sie ein Viereck fest. Dieses ist nur in der Länge, nicht jedoch in der Breite veränderbar. In Mittelposition ist es ein Quadrat. Bei der Verstellung ändert sich weder die Ausrichtung der Endstücke noch deren Form. Lediglich das von den oberen Enden der Endstücke festgelegte Rechteck wird kürzer oder länger. Die Abweichungen von der nahezu idealen Quadratform sind dabei in allen Verstellpositionen relativ gering, so dass mit einer einfachen Vorrichtung eine gute Warenablage erreicht wird.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Warenbreithalter, insbesondere für Rundstrickmaschinen oder Rundwirkmaschinen oder für sonstige Maschinen, die eine schlauchförmige Ware abgeben, die zu einem Band zusammenzulegen ist.

[0002] Rundstrickmaschinen oder Rundwirkmaschinen erzeugen einen Warenschlauch, der vor der Weiterverarbeitung aufzuwickeln ist. Dies soll verständlicherweise möglichst faltenfrei und ohne Verzug geschehen. Wird die Ware verzogen, kann dies zu erheblichen Qualitätseinbußen bei der weiteren Verarbeitung, insbesondere beim Zuschnitt führen.

[0003] Um die schlauchförmige Ware auf einen Wickel aufwickein zu können, muss sie flach ausgebreitet werden. Sie wird dabei zu einem doppellagigen Band zusammengelegt, das bspw. durch zwei oder mehrere Abzugswalzern geführt wird. Um sicherzustellen, dass die Ware falten- und verzugsfrei durch die Abzugswalzen läuft, werden in der Regel sogenannte Warenbreithalter vorgesehen, die den Warenschlauch von innen her breitziehen und zu der flachen Bandform führen. Solche Warenbreithalter sind häufig verstellbar, um eine Anpassung an unterschiedliche Schlauchdurchmesser und Schlauchqualitäten, Warenspannungen usw. zu ermöglichen.

[0004] Bspw. ist aus der DE-OS 2130660 ein Warenbreithalter bekannt, der in dem Warenschlauch oberhalb der Abzugswalzen anzuordnen ist. Der Warenbreithalter weist zwei starre Endstücke auf, die an einer Verstelleinrichtung voneinander weg und aufeinander zu verstellbar gehalten sind. Die Endstücke werden jeweils durch einen bogenförmigen Querbügel, der etwa horizontal angeordnet ist und sich einen von dessen Mitte schräg nach unten erstreckenden Leitbügel gebildet. Die beiden horizontal angeordneten Bügel der Endstücke definieren eine ovale Warenform, von der ausgehend der Schlauch durch die Leitbügel flach ausgelegt wird.

[0005] Das von den Bügeln festgelegte Oval ist von vornherein und in jeder Verstellposition relativ länglich, so dass der Warenschlauch einem relativ großen Verzug unterliegt.

[0006] Darüber hinaus ist aus der EP 0003697 B1 ein Warenbreithalter bekannt, der die Ware von einer Quadratform ausgehend zu der Doppelbandform überführt. Dieser Warenbreithalter weist vier teleskopierbar ausgebildete Gleitstäbe auf, die jeweils paarweise miteinander ein auf der Spitze stehendes Dreieck festlegen. Mit ihren oberen Enden sind die Gleitbügel an einer Halterung gelagert, die ein horizontal ausgerichtetes Quadrat festlegt. Die unteren Enden der Gleitbügel sind ebenfalls über eine Halterung gehalten, die die von den Gleitstäben definierten Dreiecke voneinander weg spreizt.

[0007] Die Halterung bildet einen Versteilmechanismus, der die oberen Enden der Gleitbügel entlang der Diagonalen des Quadrats verschiebt, so dass das obere Quadrat verkleinert oder vergrößert wird. Entsprechend werden die unteren Enden der Gleitbügel in der Höhe verstellt, wobei sich die Länge der Gleitbügel ändert. Entsprechend sich ergebende Winkeländerungen der Gleitbügel werden durch gelenkige Verbindungen zwischen den Bügelenden ermöglicht.

[0008] Es ist ein relativ aufwendiger Verstellmechanismus erforderlich.

[0009] Davon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, einen einfachen Warenbreithalter anzugeben, der einen verzugarmen Warenabzug ermöglicht.

[0010] Diese Aufgabe wird mit einem Warenbreithalter gelöst, der die Merkmale des Patentanspruchs 1 aufweist.

[0011] Der erfindungsgemäße Warenbreithalter weist zwei starre Endstücke auf, was einen einfachen Aufbau und ein robuste Konstruktion ermöglicht. Beide Endstücke sind mit zwei im spitzen Winkel zueinander angeordneten Bügel versehen, die zwei Teile des Warenschlauchs aufeinander zu führen, bis sie aneinander anliegen. Gelenke oder sonstige Einrichtungen zur schwenkbaren Lagerung der Gleitbügel sind nicht erforderlich. Die Gleitbügel werden bspw. durch Stäbe gebildet, deren obere Enden voneinander in einem festen Bügelendenabstand angeordnet sind, der nicht verstellbar ist. Außerdem ist die Stablänge vorzugsweise unveränderlich, d.h. der jeweilige Gleitbügel ist nicht teleskopierbar.

[0012] Die Verstelleinrichtung ist so ausgebildet, dass die beiden Endstücke in ihrer am weitesten angenäherten Position, gemessen zwischen den Stabenden, einen Abstand voneinander aufweisen, der geringer ist als der Stabendenabstand. In ihrer am weitesten voneinander entfernten Position ist der Abstand der Endstücke voneinander, gemessen zwischen den Stabenden, größer als der Stabendenabstand. Die Verstelleinrichtung gestattet es somit, die Endstücke in eine Nahposition zu überführen, in der die Stabenden ein Rechteck festlegen, dessen kurzen Kanten etwa parallel zu der Verstellrichtung ausgerichtet sind. In einer anderen Versteilposition können die oberen Stabenden ein Quadrat festlegen. In weiteren Verstellpositionen, in denen die Endstücke weiter voneinander entfernt sind, legen die oberen Stabenden ein Rechteck fest, dessen lange Kanten parallel zu der Verstellrichtung orientiert sind.

[0013] Durch diese Festlegung des Verstellbereichs wird letztendlich in allen Versteilpositionen ein verzugarmes Zusammenlegen des Warenschlauchs erreicht. Die Abweichung des von den oberen Gleitbügelenden festgelegten Vierecks von der Quadratform sind nicht zu groß. Somit kann der anfänglich runde Warenschlauch ohne großen Verzug an den Warenbreithalter angelegt werden. Dies gilt insbesondere, wenn der Verstellbereich insgesamt nicht zu groß ist. Vorzugsweise ist der Verstellbereich nicht größer als der Stabendenabstand. Er kann auch auf den halben Stabendenabstand begrenzt sein.

[0014] Die starren Endstücke ermöglichen infolge des Wegfalls von Gelenken oder sonstigen Unstetigkeitsstellen, wie Teleskopen oder dgl., einen besonders glatten Warenlauf. Auch dies dient letztendlich der Qualität.

[0015] Die Gleitbügel können an ihrem jeweiligen unteren Ende mit einem V- oder U-förmigen Verbindungsstück untereinander verbunden sein oder durch ein entsprechend durchgehendes, in dem Verbindungsbereich gebogenes Rohr gebildet sein. Auch dies dient einem guten Warenlauf.

[0016] Der Warenbreithalter ist in dem Innenraum des Warenschlauchs angeordnet. Wenn die Verstelleinrichtung fernbetätigbar ausgebildet ist, kann eine Verstellung bei aufliegendem Warenschlauch erfolgen, ohne dass dieser aufgeschnitten werden müßte. Die Verstelleinrichtung kann dazu einen Verstellantrieb aufweisen, der ein Verstellgetriebe enthält. Dieses dient dazu, eine Aritriebsbewegung in eine synchrone Stellbewegung der beiden Endstücke umzusetzen. Diese sind vorzugsweise linear bewegbar, so dass lediglich deren Abstand, nicht aber deren Winkelposition zueinander verändert wird. Als Verstellantrieb kann ein Stellmotor, ein Druckluftantrieb oder auch ein mechanischer Antrieb dienen, der bspw. über ein Zugmittel bewirkt wird.

[0017] Einzelheiten vorteilhafter Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus der Zeichnung, der Beschreibung oder Unteransprüchen.

[0018] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung veranschaulicht. Es zeigen:

Fig. 1 einen Warenbreithalter in perspektivischer Prinzipdarstellung,

Fig. 2 den Warenbreithalter nach Figur 1, in einer Draufsicht,

Fig. 3 und Fig. 4 den Warenbreithalter nach den Figuren 1 und 2, in Perspektivdarstellung,

Fig. 5 den Warenbreithalter nach den Figuren 1 bis 4, in einer Seitenansicht,

Fig. 6 den Warenbreithalter nach den Figuren 1 bis 5, in einer Ansicht von unten her gesehen,

Fig. 7a bis Fig. 7c eine schematisierte Draufsicht auf den Warenbreithalter in unterschiedlichen Verstellpositionen zur Veranschaulichung des Verstellbereichs,

Fig. 8 eine Verstelleinrichtung für den Warenbreithalter nach den Figuren 1 bis 6, in einer schematisierten Seitenansicht,

Fig. 9 eine abgewandelte Ausführungsform einer Verstelleinrichtung mit Handantrieb, in einer schematisierten Seitenansicht,

Fig. 10 eine Verstelleinrichtung mit einem Zahnstangengetriebe und einem Steilmotor, in schematisierter Darstellung,

Fig. 11 eine Verstelleinrichtung mit einem Druckluftantrieb, in schematisierter Prinzipdarstellung,

Fig. 12 und Fig. 13 jeweils eine Verstelleinrichtung mit einem Zugmittelgetriebe, in schematisierter Darstellung, und

Fig. 14 eine Verstelleinrichtung mit einem Kurvengetriebe, in schematisierter Darstellung.



[0019] In Figur 1 ist ein Warenbreithalter 1 veranschaulicht, der dazu dient, schlauchförmige Ware, bspw. Strickware oder Wirkware vom Übergang von der Strick- oder Wirknaschine zu Abzugswalzen geeignet zu führen. Der Warenbreithalter 1 wird dabei innerhalb eines nicht weiter veranschaulichten Warenschlauchs angeordnet, der in Figur 1 vertikal von oben nach unten läuft und auf diesem. Wege von dem Warenbreithalter 1 von der Schlauchform in eine Flachform überführt wird.

[0020] Der Warenbreithalter 1 weist zwei Endstücke 2, 3 auf, die jeweils etwa dreieckförmig ausgebildet sind. Jedes Endstück 2, 3 weist jeweils zwei Gleitbügel 4, 5; 6, 7 auf, die an ihrem unteren Ende miteinander verbunden sind und somit im spitzen Winkel zueinander stehen. Sie können über ein gesondertes V- oder U-förmiges Verbindungsstück 8, 9 oder einen V- oder U-förmigen Biegebereich miteinander verbunden sein. Ihre oberen Enden 11, 12, 14, 15 sind in die Horizontale abgewinkelt. Dabei weisen die Enden 11, 12, 14, 15 jeweils paarweise aufeinander zu. Sie können, wie Figur 2 veranschaulicht, durch Verbindungsstäbe 15, 17 miteinander verbunden oder wie Figur 1 andeutet, untereinander nicht verbunden sein. Die Verbindungsstäbe 16, 17 sind teleskopierbar um einen Verstellung der Endstücke 2, 3 aufeinander zu und voneinander weg zu ermöglichen. Die Verbindungsstücke 8, 9 sind von den Gleitbügeln 4, 5, 6, 7 getragen und sonst mit keinen weiteren Elementen verbunden.

[0021] Die oberen Enden 11, 12, 14, 15 der Gleitstäbe 4, 5, 6, 7 können durch entsprechend gebogene Anschlussstücke gebildet sein, die in die offenen Enden der durch Rohre gebildeten Gleitbügel 4, 5, 6, 7 eingeschoben oder eingesteckt sind. Gleiches gilt für die entsprechenden Verbindungsstücke 8, 9. Damit bilden die Gleitbügel 4, 5, 6, 7 und die Verbindungsstücke 16, 17 insgesamt ein Sechseck mit zwei nach unten abgewinkelten Ecken. Diese liegen auf einer Linie, die mit der Verstellrichtung der beiden Endstücke 2, 3 (Pfeil 18 in Figur 2) übereinstimmt.

[0022] Etwa mittig ist jeder Gleitbügel 4, 5, 6, 7 mit einem Trägerblech 21, 22 verbunden, das zwei in spitzem Winkel zueinander angeordnete Gleitbügel 4, 5; 6, 7, die an ihrem unteren Ende miteinander verbunden sind, etwa mittig fasst. Die Trägerbleche 21, 22 sind dabei starr mit den Gleitbügeln 4, 5, 6, 7 verbunden und halten diese, wie Figur 5 veranschaulicht, so, dass die Endstücke 2, 3 voneinander weg gespreizt sind. Die Endstücke 2, 3 schließen miteinander ungefähr einen rechten Winkel ein, der sich nach unten öffnet.

[0023] Das gesamte durch die Gleitbügel 4, 5, 6, 7 und die Verbindungsstücke 16, 17 gebildete Gestell ist von den Trägerblechen 21, 22 getragen, die wiederum von einer Verstelleinrichtung 24 gehalten bzw. getragen werden. Zu der Verstelleinrichtung 24 gehören insbesondere aus Figur 3 ersichtliche Linearführungen 25, 26, die bspw. durch die offenen Enden eines durchgehend ausgebildeten Kastenprofils gebildet sein können. In diesem Kastenprofil oder einem anderweitigen Rohr stecken teleskopartig ausfahrbare Trägerstücke 27, 28 (Figur 4), die endseitig die Trägerbleche 21, 22 tragen.

[0024] Die Verschiebung der Trägerstücke 27, 28 wird durch ein zu der Verstelleinrichtung 24 gehöriges Verstellgetriebe 31 bewirkt. Zu diesem gehört eine sich schräg zur Vertikalen seitlich von dem Kastenprofil weg erstreckende Gewindespindel 32, auf der eine Mutter 33 sitzt (Figur 2). Diese ist über Lenker 34, 35 mit seitlichen Fortsätzen 36, 37 verbunden, die von den Trägerstücken 27, 28 ausgehen und die Linearführungen 26, 27 bei entsprechenden seitlichen Schlitzen 38, 39 durchragen. Die drehbar gelagerte Gewindespindel 32 trägt an ihrem freien Ende ein Handrad 41, das der Positionierung der Endstücke 2, 3 dient.

[0025] Zur drehbaren Lagerung des gesamten Warenbreithalters 1 dient ein Drehlager 42, von dem ausgehend ein Halter 43 zu dem Kastenprofil führt. Ein gegen den Halter 43 drehbar gelagerter Schaft 44 erstreckt sich ausgehend von dem Drehlager 42 vertikal nach oben und dient der Aufhängung des gesamten Warenbreithalters 1.

[0026] Der Verstellbereich des insoweit beschriebenen Warenbreithalters 1 geht insbesondere aus den Figuren 7a bis 7c hervor, wobei der dort stark übertrieben veranschaulicht ist. In einer Mittelposition legen die oberen Enden 11, 12, 14, 15 ein Quadrat fest, das in Figur 7b veranschaulicht ist. Ausgehend von dieser in Figur 7b veranschaulichten Position können die Endstücke 2, 3 durch entsprechendes Drehen des Handrads 41 näher aneinander herangefahren werden. Es wird dann als Extremlage die in Figur 7a veranschaulichte Position erreicht. Die oberen Enden 11, 12, 14, 15 legen nun nicht mehr ein Quadrat, sondern ein Rechteck fest, das quer zu der Verstellrichtung 18 orientiert ist. Durch Drehen des Handrads in Gegenrichtung kann die in Figur 7c veranschaulichte Position erreicht werden. In dieser legen die oberen Enden 11, 12, 14, 15 der Gleitbügel 4, 5, 6, 7 wiederum ein Rechteck fest, das jedoch parallel zu der Verstellrichtung 18 orientiert ist.

[0027] Die Verstellung der Endstücke 2, 3 erfolgt somit ausgehend von der Quadratform (Figur 7b) somit unter Beibehaltung des Abstands der Verbindungsstäbe 16, 17 und der Länge der Gleitbügel 4, 5, 6, 7 sowie deren Ausrichtung zueinander. Es wird lediglich der Abstand der Endstücke 2, 3 und somit die Länge der Verbindungsstäbe 16, 17 geändert, die bedarfsweise auch entfallen können. Durch die Festlegung des Verstellbereichs so, dass ausgehend von dem in Figur 7b veranschaulichten Quadrat zur Anpassung an engere Schläuche das Quadrat zu einem querstehenden Rechteck und zur Anpassung an weitere Schläuche das Quadrat zu einem längsorientierten Rechteck verstellt wird, sind die Abweichungen von dem Quadrat auch in Extremverstellpositionen relativ gering und es wird ein guter Warenlauf erreicht. Der Verstellbereich ist vorzugsweise so klein, dass die Flächenänderung des von den Enden 11, 12, 14, 15 beschriebenen Rechtecks von einer Extremlage zur anderen nur die halbe Quadratfläche beträgt, die in Mittelposition von den Enden 11, 12, 14, 15 festgelegt wird.

[0028] Der Verstellantrieb ist in Figur 8 nochmals schematisch veranschaulicht. Außerdem ist er insoweit abgewandelt, als die Trägerstücke 27, 28 nicht in ein Kastenprofil greifen, sondern auf einem Führungselement 51 geführt sind. Als Einstellhilfe kann eine Skala 52 vorgesehen sein, die den Abstand der Gewindespindel 32 und somit der Mitte des Warenbreithalters 1 von dem Ende eines Trägerstücks, hier dem Ende des Trägerstücks 28 angibt. Die Skala kann als Einstellhilfe dienen und somit, insbesondere wenn der Zugang zu dem Handrad 41 erschwert ist, mehrfaches Probieren ersparen.

[0029] Fig. 9 veranschaulicht auf schematische Weise eine weiter abgewandelte Ausführungsform einer Verstelleinrichtung 24. Sie weist ein Verstellgetriebe 31 auf, zu dem eine Doppelgewindespindel 61 gehört. Diese weist einen rechtsgängigen Teil 62 und einen linksgängigen Teil 63 auf. Während der rechtsgängige Teil 62 dem Trägerstück 28 zugeordnet ist, ist der linksgängige Teil 63 dem nicht weiter veranschaulichten Trägerstück 27 zugeordnet. Die Gewindespindel 61 wird über ein Kegelradgetriebe 65 von dem Handrad 41 angetrieben. Alternativ kann ein Kronenradgetriebe oder ein Schneckengetriebe Anwendung finden. Sowohl für die Ausführungsform nach Figur 8 oder den Figuren 1 bis 6 als auch für die Ausführungsform nach Figur 9 gilt, dass anstelle des Handrads 41 eine kraftbetätigte Antriebseinrichtung, bspw. ein Elektromotor, ein Druckluftantrieb oder dgl. vorgesehen werden kann.

[0030] Figur 10 veranschaulicht eine weitere Ausführungsform der Verstelleinrichtung 24. Diese weist zwei gegenläufig bewegbare Zahnstangen 71, 72 auf, die das Verstellgetriebe 31 bilden und endseitig jeweils die Trägerbleche 21, 22 tragen. Beide Zahnstangen 71, 72 kämmen an einander diametral gegenüberliegenden Seiten mit einem Ritzel 73, das bspw. von einem Elektromotor 74 her angetrieben sein kann. Der Elektromotor 74 kann ein Getriebemotor, ein Schrittmotor oder ein sonstiger elektrischer Antrieb sein. Dies ermöglich auf besonders einfache Weise eine Fernsteuerung und eine Einstellung der Weite des Warenbreithalters 1, d.h. des Abstands der Endstücke 2, 3 voneinander ohne direkten Zugang zu dem Warenbreithalter 1.

[0031] Figur 11 veranschaulicht schematisiert eine weitere Einstelleinrichtung 24, die fluidbetätigt ist. Die Einstelleinrichtung 24 weist einen Druckmittelzylinder 81 auf, der über einen Anschlussnippel 82 mit Druckluft beaufschlagbar ist. Der Anschlussnippel 82 weist einen Fluidkanal 83 auf, der über ein Kugelventil 84 in den Innenraum des Fluidzylinders 81 führt. In diesem ist ein Kolben 85 abgedichtet verschiebbar gelagert, der über eine Kolbenstange 85 das Trägerblech 22 trägt. Ein entsprechender, nicht weiter veranschaulichter, Kolben trägt über eine entsprechende Kolbenstange das Trägerblech 21. Über eine in dem Zylinder 81 oder außen an diesem angeordnete Zugfeder 87 sind die Trägerbleche 21, 22 aufeinander zu vorgespannt. Durch Einlassen von Druckmittel über den Anschlussnippel 82 können die Trägerbleche 21, 22 voneinander expandiert werden. Diese Ausführungsform bietet die Besonderheit, dass nicht nur die starre Positionierung der Endstücke 2, 3, sondern auch deren federnde Lagerung möglich ist. Es kann bspw. eine Kraft eingestellt werden, wobei sich der konkrete Abstand zwischen den Endstücken 2, 3 dann entsprechend den Gegebenheiten des Warenschlauchs einstellt. Abweichend von der sonst üblichen starren Lagerung der Endstücke 2, 3 kann sich so eine automatische Anpassung an das Gestrick ergeben. Es ist somit nicht nur das Anfahren einer gewünschten Position, sondern auch die Einstellung einer gewünschten Kraft möglich. Bedarfsweise kann dieser Effekt aber auch mit einem mechanischen Stellgetriebe und einer zwischen dem Endstück 2, 3 und den Getrieben wirkenden Feder erreicht werden.

[0032] Figur 12 veranschaulicht eine weitere Ausführungsform einer Verstelleinrichtung 24. Als Verstellgetriebe 31 dient ein Zugmittelgetriebe mit Zahnriemen oder Kette 91. Diese läuft über zwei in festem Abstand zueinander gehaltene, drehbar gelagerte, Rollen 92, 93. Wenigstens eine der beiden Rollen 92, 93 ist mit einem Antrieb, bspw. einem Handrad oder einem Elektromotor verbunden. Über entsprechende Anlenkstücke 94, 95 ist die Kette 91 mit stabartigen Haltern 96, 97 verbunden, die linear verschiebbar geführt sind und endseitig die Trägerbleche 21, 22 tragen. Eine der beiden Rollen 92, 93 kann federnd gelagert sein, um eine Spannung der Kette 91 zu bewirken. Weiter ist es, wie Figur 13 veranschaulicht, möglich, die Verstelleinrichtung 24 nach Figur 12 gemäß Figur 13 abzuwandeln. Hier ist die Kette 91 oder ein entsprechendes anderes Zugmittel wie bspw. ein Riemen, ein Stahldraht oder ein Seil (Stahlseil) von dem eigentlichen Warenbreithalter weg nach oben geführt. Es dienen dazu zwei drehbar gelagerte, eng benachbart angeordnete Rollen 98, 99, die frei drehbar gelagert sind und zwischen denen das Zugmittel vertikal nach oben zu einem Antrieb 101 geführt ist. Dieser kann durch eine Seiltrommel, ein Kettenrad oder ein sonstiges zum Antrieb des Zugmittels geeignetes Element 102 gebildet sein, das bspw. auf einer Motorwelle oder der Ausgangswelle eines Getriebes sitzt. Außerdem ist der Antrieb über ein Handrad direkt oder über ein Untersetzungsgetriebe möglich. Die beiden Vertikalabschnitte des Zugmittels, die von dem Element 102 zu den Rollen 98, 99 führen, können jeweils frei oder auch in einer Hülle, wie z.B. ein Bowdenzug, durch eine entsprechende Maschine geführt werden, die den Warenschlauch erzeugt. Auf diese Weise kann ein Handrad zur Einstellung des Warenbreithalters, bspw. oberhalb des Strickbereichs angeordnet werden.

[0033] Schließlich ist in Figur 14 eine weitere Ausführungsform einer Verstelleinrichtung 24 schematisch veranschaulicht. Von einem beliebigen Antrieb ausgehend wird das Getriebe 31 durch eine Kurvenscheibe 111 gebildet. Zwei der Verstellbewegung der Endstücke 2, 3 entsprechend ausgebildete Kurven 112, 114 führen jeweils Gleitstücke 115, 116, die über entsprechende Stangen 117, 118 mit beweglichen Teilen der Linearführungen 25, 26 verbunden sind.

[0034] Ein verstellbarer Warenbreithalter weist starre Endstücke 2, 3 auf, die in fester Winkelposition zueinander, jedoch linear verstellbar gelagert sind. Dazu dient eine Verstelleinrichtung 24, die die Endstücke 2, 3 entsprechend positioniert. Die Endstücke 2, 3 sind jeweils etwa dreieckförmig ausgebildet und weisen mit ihren Spitzen nach unten. Mit ihren oberen Ecken legen sie ein Viereck fest. Dieses ist nur in der Länge, nicht jedoch in der Breite veränderbar. In Mittelposition ist es ein Quadrat. Bei der Verstellung ändert sich weder die Ausrichtung der Endstücke noch deren Form. Lediglich das von den oberen Enden der Endstücke festgelegte Rechteck wird kürzer oder länger. Die Abweichungen von der nahezu idealen Quadratform sind dabei in allen Verstellpositionen relativ gering, so dass mit einer einfachen Vorrichtung eine gute Warenablage erreicht wird.


Ansprüche

1. Warenbreithalter (1), insbesondere für Rundstrickmaschinen für Rundwirkmaschinen,

mit einem ersten starren Endstück (2), das wenigstens zwei im spitzen Winkel zueinander angeordnete Gleitbügel (4, 5) aufweist, deren obere Enden (11, 12) in einem festen Bügelendenabstand voneinander entfernt angeordnet sind,

mit einem zweiten starren Endstück (3), das wenigstens zwei im spitzen Winkel zueinander angeordnete Gleitbügel (6, 7) aufweist, deren obere Enden (14, 15) in einem festen Bügelendenabstand voneinander entfernt angeordnet sind,

mit einer Verstelleinrichtung (24), die die Endstücke (2, 3) in einer eingestellten Position ortsfest im Abstand zueinander hält und mittels derer die Endstücke (2, 3) aufeinander zu und voneinander weg so verstellbar sind,

dass die Endstücke (2, 3) in einer ersten Position einen Abstand (11-14; 12-15) voneinander aufweisen, der geringer ist als der Bügelendenabstand (11-12; 14-15), und

dass die Endstücke (2, 3) in einer zweiten Position einen Abstand (11-14; 12-15) voneinander aufweisen, der größer ist als der Bügelendenabstand (11-12; 14-15).


 
2. Warenbreithalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bügelendenabstände (11-12; 14-15) der beiden Endstücke (2, 3) miteinander übereinstimmen.
 
3. Warenbreithalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bügelenden (11, 12, 14, 15) die Eckpunkte eines Rechtecks festlegen.
 
4. Warenbreithalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung (24) die Endstücken (2, 3) aufeinander zu und voneinander weg verstellbar hält.
 
5. Warenbreithalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung (24) die Endstücke (2, 3) unverschwenkbar in festgelegter Winkelausrichtung zueinander hält.
 
6. Warenbreithalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitbügel (4, 5, 6, 7) eine feste Länge aufweisen.
 
7. Warenbreithalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitbügel (4, 5, 6,7) jedes Endstücks (2,3) unverschwenkbar miteinander verbunden simd.
 
8. Warenbreithalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitbügel (4, 5, 6, 7) mit ihrem unteren Ende untereinander durch ein U- oder V-förmiges Verbindungsstück (8,9) verbunden sind.
 
9. Warenbreithalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitbügel (4, 5, 6,7) jeweils ungefähr mittig mit einem Trägerelement (21, 22) verbunden sind, über das das jeweilige Endstück (2, 3) mit der Verstelleinrichtung (24) verbunden ist.
 
10. Warenbreithalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung (24) fernsteuerbar oder fernbetätigbar ist.
 
11. Warenbreithaiter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung (24) einen Verstellantrieb (41, 74, 81, 85) aufweist.
 
12. Warenbreithalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung (24) ein Verstellgetriebe (31) aufweist.
 
13. Warenbreithalter nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstellgetriebe (31) aus einer Antriebsbewegung einander entgegen gerichtete Linearbewegungen der beiden Endstücke (2, 3) erzeugt.
 
14. Warenbreithalter nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstellgetriebe (31) ein Spindelgetriebe, ein Zahnradgetriebe, ein Kurvengetriebe oder ein Zugmittelgetriebe ist.
 
15. Warenbreithalter nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Versteileinrichtung (24) einen Fluidantrieb (81, 85) aufweist.
 
16. Warenbreithalter nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Verstellantrieb (41) ein Handantrieb ist.
 
17. Warenbreithalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Verstellantrieb (74) ein elektrischer Antrieb ist.
 
18. Warenbreithalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung (24) eine federnd nachgiebige Lagerung der Endstücke (2, 3) erbringt.
 




Zeichnung