[0001] Die Erfindung betrifft einen Warenbreithalter, insbesondere für Rundstrickmaschinen
oder Rundwirkmaschinen oder für sonstige Maschinen, die eine schlauchförmige Ware
abgeben, die zu einem Band zusammenzulegen ist.
[0002] Rundstrickmaschinen oder Rundwirkmaschinen erzeugen einen Warenschlauch, der vor
der Weiterverarbeitung aufzuwickeln ist. Dies soll verständlicherweise möglichst faltenfrei
und ohne Verzug geschehen. Wird die Ware verzogen, kann dies zu erheblichen Qualitätseinbußen
bei der weiteren Verarbeitung, insbesondere beim Zuschnitt führen.
[0003] Um die schlauchförmige Ware auf einen Wickel aufwickein zu können, muss sie flach
ausgebreitet werden. Sie wird dabei zu einem doppellagigen Band zusammengelegt, das
bspw. durch zwei oder mehrere Abzugswalzern geführt wird. Um sicherzustellen, dass
die Ware falten- und verzugsfrei durch die Abzugswalzen läuft, werden in der Regel
sogenannte Warenbreithalter vorgesehen, die den Warenschlauch von innen her breitziehen
und zu der flachen Bandform führen. Solche Warenbreithalter sind häufig verstellbar,
um eine Anpassung an unterschiedliche Schlauchdurchmesser und Schlauchqualitäten,
Warenspannungen usw. zu ermöglichen.
[0004] Bspw. ist aus der DE-OS 2130660 ein Warenbreithalter bekannt, der in dem Warenschlauch
oberhalb der Abzugswalzen anzuordnen ist. Der Warenbreithalter weist zwei starre Endstücke
auf, die an einer Verstelleinrichtung voneinander weg und aufeinander zu verstellbar
gehalten sind. Die Endstücke werden jeweils durch einen bogenförmigen Querbügel, der
etwa horizontal angeordnet ist und sich einen von dessen Mitte schräg nach unten erstreckenden
Leitbügel gebildet. Die beiden horizontal angeordneten Bügel der Endstücke definieren
eine ovale Warenform, von der ausgehend der Schlauch durch die Leitbügel flach ausgelegt
wird.
[0005] Das von den Bügeln festgelegte Oval ist von vornherein und in jeder Verstellposition
relativ länglich, so dass der Warenschlauch einem relativ großen Verzug unterliegt.
[0006] Darüber hinaus ist aus der EP 0003697 B1 ein Warenbreithalter bekannt, der die Ware
von einer Quadratform ausgehend zu der Doppelbandform überführt. Dieser Warenbreithalter
weist vier teleskopierbar ausgebildete Gleitstäbe auf, die jeweils paarweise miteinander
ein auf der Spitze stehendes Dreieck festlegen. Mit ihren oberen Enden sind die Gleitbügel
an einer Halterung gelagert, die ein horizontal ausgerichtetes Quadrat festlegt. Die
unteren Enden der Gleitbügel sind ebenfalls über eine Halterung gehalten, die die
von den Gleitstäben definierten Dreiecke voneinander weg spreizt.
[0007] Die Halterung bildet einen Versteilmechanismus, der die oberen Enden der Gleitbügel
entlang der Diagonalen des Quadrats verschiebt, so dass das obere Quadrat verkleinert
oder vergrößert wird. Entsprechend werden die unteren Enden der Gleitbügel in der
Höhe verstellt, wobei sich die Länge der Gleitbügel ändert. Entsprechend sich ergebende
Winkeländerungen der Gleitbügel werden durch gelenkige Verbindungen zwischen den Bügelenden
ermöglicht.
[0008] Es ist ein relativ aufwendiger Verstellmechanismus erforderlich.
[0009] Davon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, einen einfachen Warenbreithalter anzugeben,
der einen verzugarmen Warenabzug ermöglicht.
[0010] Diese Aufgabe wird mit einem Warenbreithalter gelöst, der die Merkmale des Patentanspruchs
1 aufweist.
[0011] Der erfindungsgemäße Warenbreithalter weist zwei starre Endstücke auf, was einen
einfachen Aufbau und ein robuste Konstruktion ermöglicht. Beide Endstücke sind mit
zwei im spitzen Winkel zueinander angeordneten Bügel versehen, die zwei Teile des
Warenschlauchs aufeinander zu führen, bis sie aneinander anliegen. Gelenke oder sonstige
Einrichtungen zur schwenkbaren Lagerung der Gleitbügel sind nicht erforderlich. Die
Gleitbügel werden bspw. durch Stäbe gebildet, deren obere Enden voneinander in einem
festen Bügelendenabstand angeordnet sind, der nicht verstellbar ist. Außerdem ist
die Stablänge vorzugsweise unveränderlich, d.h. der jeweilige Gleitbügel ist nicht
teleskopierbar.
[0012] Die Verstelleinrichtung ist so ausgebildet, dass die beiden Endstücke in ihrer am
weitesten angenäherten Position, gemessen zwischen den Stabenden, einen Abstand voneinander
aufweisen, der geringer ist als der Stabendenabstand. In ihrer am weitesten voneinander
entfernten Position ist der Abstand der Endstücke voneinander, gemessen zwischen den
Stabenden, größer als der Stabendenabstand. Die Verstelleinrichtung gestattet es somit,
die Endstücke in eine Nahposition zu überführen, in der die Stabenden ein Rechteck
festlegen, dessen kurzen Kanten etwa parallel zu der Verstellrichtung ausgerichtet
sind. In einer anderen Versteilposition können die oberen Stabenden ein Quadrat festlegen.
In weiteren Verstellpositionen, in denen die Endstücke weiter voneinander entfernt
sind, legen die oberen Stabenden ein Rechteck fest, dessen lange Kanten parallel zu
der Verstellrichtung orientiert sind.
[0013] Durch diese Festlegung des Verstellbereichs wird letztendlich in allen Versteilpositionen
ein verzugarmes Zusammenlegen des Warenschlauchs erreicht. Die Abweichung des von
den oberen Gleitbügelenden festgelegten Vierecks von der Quadratform sind nicht zu
groß. Somit kann der anfänglich runde Warenschlauch ohne großen Verzug an den Warenbreithalter
angelegt werden. Dies gilt insbesondere, wenn der Verstellbereich insgesamt nicht
zu groß ist. Vorzugsweise ist der Verstellbereich nicht größer als der Stabendenabstand.
Er kann auch auf den halben Stabendenabstand begrenzt sein.
[0014] Die starren Endstücke ermöglichen infolge des Wegfalls von Gelenken oder sonstigen
Unstetigkeitsstellen, wie Teleskopen oder dgl., einen besonders glatten Warenlauf.
Auch dies dient letztendlich der Qualität.
[0015] Die Gleitbügel können an ihrem jeweiligen unteren Ende mit einem V- oder U-förmigen
Verbindungsstück untereinander verbunden sein oder durch ein entsprechend durchgehendes,
in dem Verbindungsbereich gebogenes Rohr gebildet sein. Auch dies dient einem guten
Warenlauf.
[0016] Der Warenbreithalter ist in dem Innenraum des Warenschlauchs angeordnet. Wenn die
Verstelleinrichtung fernbetätigbar ausgebildet ist, kann eine Verstellung bei aufliegendem
Warenschlauch erfolgen, ohne dass dieser aufgeschnitten werden müßte. Die Verstelleinrichtung
kann dazu einen Verstellantrieb aufweisen, der ein Verstellgetriebe enthält. Dieses
dient dazu, eine Aritriebsbewegung in eine synchrone Stellbewegung der beiden Endstücke
umzusetzen. Diese sind vorzugsweise linear bewegbar, so dass lediglich deren Abstand,
nicht aber deren Winkelposition zueinander verändert wird. Als Verstellantrieb kann
ein Stellmotor, ein Druckluftantrieb oder auch ein mechanischer Antrieb dienen, der
bspw. über ein Zugmittel bewirkt wird.
[0017] Einzelheiten vorteilhafter Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus der Zeichnung,
der Beschreibung oder Unteransprüchen.
[0018] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung veranschaulicht. Es zeigen:
Fig. 1 einen Warenbreithalter in perspektivischer Prinzipdarstellung,
Fig. 2 den Warenbreithalter nach Figur 1, in einer Draufsicht,
Fig. 3 und Fig. 4 den Warenbreithalter nach den Figuren 1 und 2, in Perspektivdarstellung,
Fig. 5 den Warenbreithalter nach den Figuren 1 bis 4, in einer Seitenansicht,
Fig. 6 den Warenbreithalter nach den Figuren 1 bis 5, in einer Ansicht von unten her
gesehen,
Fig. 7a bis Fig. 7c eine schematisierte Draufsicht auf den Warenbreithalter in unterschiedlichen
Verstellpositionen zur Veranschaulichung des Verstellbereichs,
Fig. 8 eine Verstelleinrichtung für den Warenbreithalter nach den Figuren 1 bis 6,
in einer schematisierten Seitenansicht,
Fig. 9 eine abgewandelte Ausführungsform einer Verstelleinrichtung mit Handantrieb,
in einer schematisierten Seitenansicht,
Fig. 10 eine Verstelleinrichtung mit einem Zahnstangengetriebe und einem Steilmotor,
in schematisierter Darstellung,
Fig. 11 eine Verstelleinrichtung mit einem Druckluftantrieb, in schematisierter Prinzipdarstellung,
Fig. 12 und Fig. 13 jeweils eine Verstelleinrichtung mit einem Zugmittelgetriebe,
in schematisierter Darstellung, und
Fig. 14 eine Verstelleinrichtung mit einem Kurvengetriebe, in schematisierter Darstellung.
[0019] In Figur 1 ist ein Warenbreithalter 1 veranschaulicht, der dazu dient, schlauchförmige
Ware, bspw. Strickware oder Wirkware vom Übergang von der Strick- oder Wirknaschine
zu Abzugswalzen geeignet zu führen. Der Warenbreithalter 1 wird dabei innerhalb eines
nicht weiter veranschaulichten Warenschlauchs angeordnet, der in Figur 1 vertikal
von oben nach unten läuft und auf diesem. Wege von dem Warenbreithalter 1 von der
Schlauchform in eine Flachform überführt wird.
[0020] Der Warenbreithalter 1 weist zwei Endstücke 2, 3 auf, die jeweils etwa dreieckförmig
ausgebildet sind. Jedes Endstück 2, 3 weist jeweils zwei Gleitbügel 4, 5; 6, 7 auf,
die an ihrem unteren Ende miteinander verbunden sind und somit im spitzen Winkel zueinander
stehen. Sie können über ein gesondertes V- oder U-förmiges Verbindungsstück 8, 9 oder
einen V- oder U-förmigen Biegebereich miteinander verbunden sein. Ihre oberen Enden
11, 12, 14, 15 sind in die Horizontale abgewinkelt. Dabei weisen die Enden 11, 12,
14, 15 jeweils paarweise aufeinander zu. Sie können, wie Figur 2 veranschaulicht,
durch Verbindungsstäbe 15, 17 miteinander verbunden oder wie Figur 1 andeutet, untereinander
nicht verbunden sein. Die Verbindungsstäbe 16, 17 sind teleskopierbar um einen Verstellung
der Endstücke 2, 3 aufeinander zu und voneinander weg zu ermöglichen. Die Verbindungsstücke
8, 9 sind von den Gleitbügeln 4, 5, 6, 7 getragen und sonst mit keinen weiteren Elementen
verbunden.
[0021] Die oberen Enden 11, 12, 14, 15 der Gleitstäbe 4, 5, 6, 7 können durch entsprechend
gebogene Anschlussstücke gebildet sein, die in die offenen Enden der durch Rohre gebildeten
Gleitbügel 4, 5, 6, 7 eingeschoben oder eingesteckt sind. Gleiches gilt für die entsprechenden
Verbindungsstücke 8, 9. Damit bilden die Gleitbügel 4, 5, 6, 7 und die Verbindungsstücke
16, 17 insgesamt ein Sechseck mit zwei nach unten abgewinkelten Ecken. Diese liegen
auf einer Linie, die mit der Verstellrichtung der beiden Endstücke 2, 3 (Pfeil 18
in Figur 2) übereinstimmt.
[0022] Etwa mittig ist jeder Gleitbügel 4, 5, 6, 7 mit einem Trägerblech 21, 22 verbunden,
das zwei in spitzem Winkel zueinander angeordnete Gleitbügel 4, 5; 6, 7, die an ihrem
unteren Ende miteinander verbunden sind, etwa mittig fasst. Die Trägerbleche 21, 22
sind dabei starr mit den Gleitbügeln 4, 5, 6, 7 verbunden und halten diese, wie Figur
5 veranschaulicht, so, dass die Endstücke 2, 3 voneinander weg gespreizt sind. Die
Endstücke 2, 3 schließen miteinander ungefähr einen rechten Winkel ein, der sich nach
unten öffnet.
[0023] Das gesamte durch die Gleitbügel 4, 5, 6, 7 und die Verbindungsstücke 16, 17 gebildete
Gestell ist von den Trägerblechen 21, 22 getragen, die wiederum von einer Verstelleinrichtung
24 gehalten bzw. getragen werden. Zu der Verstelleinrichtung 24 gehören insbesondere
aus Figur 3 ersichtliche Linearführungen 25, 26, die bspw. durch die offenen Enden
eines durchgehend ausgebildeten Kastenprofils gebildet sein können. In diesem Kastenprofil
oder einem anderweitigen Rohr stecken teleskopartig ausfahrbare Trägerstücke 27, 28
(Figur 4), die endseitig die Trägerbleche 21, 22 tragen.
[0024] Die Verschiebung der Trägerstücke 27, 28 wird durch ein zu der Verstelleinrichtung
24 gehöriges Verstellgetriebe 31 bewirkt. Zu diesem gehört eine sich schräg zur Vertikalen
seitlich von dem Kastenprofil weg erstreckende Gewindespindel 32, auf der eine Mutter
33 sitzt (Figur 2). Diese ist über Lenker 34, 35 mit seitlichen Fortsätzen 36, 37
verbunden, die von den Trägerstücken 27, 28 ausgehen und die Linearführungen 26, 27
bei entsprechenden seitlichen Schlitzen 38, 39 durchragen. Die drehbar gelagerte Gewindespindel
32 trägt an ihrem freien Ende ein Handrad 41, das der Positionierung der Endstücke
2, 3 dient.
[0025] Zur drehbaren Lagerung des gesamten Warenbreithalters 1 dient ein Drehlager 42, von
dem ausgehend ein Halter 43 zu dem Kastenprofil führt. Ein gegen den Halter 43 drehbar
gelagerter Schaft 44 erstreckt sich ausgehend von dem Drehlager 42 vertikal nach oben
und dient der Aufhängung des gesamten Warenbreithalters 1.
[0026] Der Verstellbereich des insoweit beschriebenen Warenbreithalters 1 geht insbesondere
aus den Figuren 7a bis 7c hervor, wobei der dort stark übertrieben veranschaulicht
ist. In einer Mittelposition legen die oberen Enden 11, 12, 14, 15 ein Quadrat fest,
das in Figur 7b veranschaulicht ist. Ausgehend von dieser in Figur 7b veranschaulichten
Position können die Endstücke 2, 3 durch entsprechendes Drehen des Handrads 41 näher
aneinander herangefahren werden. Es wird dann als Extremlage die in Figur 7a veranschaulichte
Position erreicht. Die oberen Enden 11, 12, 14, 15 legen nun nicht mehr ein Quadrat,
sondern ein Rechteck fest, das quer zu der Verstellrichtung 18 orientiert ist. Durch
Drehen des Handrads in Gegenrichtung kann die in Figur 7c veranschaulichte Position
erreicht werden. In dieser legen die oberen Enden 11, 12, 14, 15 der Gleitbügel 4,
5, 6, 7 wiederum ein Rechteck fest, das jedoch parallel zu der Verstellrichtung 18
orientiert ist.
[0027] Die Verstellung der Endstücke 2, 3 erfolgt somit ausgehend von der Quadratform (Figur
7b) somit unter Beibehaltung des Abstands der Verbindungsstäbe 16, 17 und der Länge
der Gleitbügel 4, 5, 6, 7 sowie deren Ausrichtung zueinander. Es wird lediglich der
Abstand der Endstücke 2, 3 und somit die Länge der Verbindungsstäbe 16, 17 geändert,
die bedarfsweise auch entfallen können. Durch die Festlegung des Verstellbereichs
so, dass ausgehend von dem in Figur 7b veranschaulichten Quadrat zur Anpassung an
engere Schläuche das Quadrat zu einem querstehenden Rechteck und zur Anpassung an
weitere Schläuche das Quadrat zu einem längsorientierten Rechteck verstellt wird,
sind die Abweichungen von dem Quadrat auch in Extremverstellpositionen relativ gering
und es wird ein guter Warenlauf erreicht. Der Verstellbereich ist vorzugsweise so
klein, dass die Flächenänderung des von den Enden 11, 12, 14, 15 beschriebenen Rechtecks
von einer Extremlage zur anderen nur die halbe Quadratfläche beträgt, die in Mittelposition
von den Enden 11, 12, 14, 15 festgelegt wird.
[0028] Der Verstellantrieb ist in Figur 8 nochmals schematisch veranschaulicht. Außerdem
ist er insoweit abgewandelt, als die Trägerstücke 27, 28 nicht in ein Kastenprofil
greifen, sondern auf einem Führungselement 51 geführt sind. Als Einstellhilfe kann
eine Skala 52 vorgesehen sein, die den Abstand der Gewindespindel 32 und somit der
Mitte des Warenbreithalters 1 von dem Ende eines Trägerstücks, hier dem Ende des Trägerstücks
28 angibt. Die Skala kann als Einstellhilfe dienen und somit, insbesondere wenn der
Zugang zu dem Handrad 41 erschwert ist, mehrfaches Probieren ersparen.
[0029] Fig. 9 veranschaulicht auf schematische Weise eine weiter abgewandelte Ausführungsform
einer Verstelleinrichtung 24. Sie weist ein Verstellgetriebe 31 auf, zu dem eine Doppelgewindespindel
61 gehört. Diese weist einen rechtsgängigen Teil 62 und einen linksgängigen Teil 63
auf. Während der rechtsgängige Teil 62 dem Trägerstück 28 zugeordnet ist, ist der
linksgängige Teil 63 dem nicht weiter veranschaulichten Trägerstück 27 zugeordnet.
Die Gewindespindel 61 wird über ein Kegelradgetriebe 65 von dem Handrad 41 angetrieben.
Alternativ kann ein Kronenradgetriebe oder ein Schneckengetriebe Anwendung finden.
Sowohl für die Ausführungsform nach Figur 8 oder den Figuren 1 bis 6 als auch für
die Ausführungsform nach Figur 9 gilt, dass anstelle des Handrads 41 eine kraftbetätigte
Antriebseinrichtung, bspw. ein Elektromotor, ein Druckluftantrieb oder dgl. vorgesehen
werden kann.
[0030] Figur 10 veranschaulicht eine weitere Ausführungsform der Verstelleinrichtung 24.
Diese weist zwei gegenläufig bewegbare Zahnstangen 71, 72 auf, die das Verstellgetriebe
31 bilden und endseitig jeweils die Trägerbleche 21, 22 tragen. Beide Zahnstangen
71, 72 kämmen an einander diametral gegenüberliegenden Seiten mit einem Ritzel 73,
das bspw. von einem Elektromotor 74 her angetrieben sein kann. Der Elektromotor 74
kann ein Getriebemotor, ein Schrittmotor oder ein sonstiger elektrischer Antrieb sein.
Dies ermöglich auf besonders einfache Weise eine Fernsteuerung und eine Einstellung
der Weite des Warenbreithalters 1, d.h. des Abstands der Endstücke 2, 3 voneinander
ohne direkten Zugang zu dem Warenbreithalter 1.
[0031] Figur 11 veranschaulicht schematisiert eine weitere Einstelleinrichtung 24, die fluidbetätigt
ist. Die Einstelleinrichtung 24 weist einen Druckmittelzylinder 81 auf, der über einen
Anschlussnippel 82 mit Druckluft beaufschlagbar ist. Der Anschlussnippel 82 weist
einen Fluidkanal 83 auf, der über ein Kugelventil 84 in den Innenraum des Fluidzylinders
81 führt. In diesem ist ein Kolben 85 abgedichtet verschiebbar gelagert, der über
eine Kolbenstange 85 das Trägerblech 22 trägt. Ein entsprechender, nicht weiter veranschaulichter,
Kolben trägt über eine entsprechende Kolbenstange das Trägerblech 21. Über eine in
dem Zylinder 81 oder außen an diesem angeordnete Zugfeder 87 sind die Trägerbleche
21, 22 aufeinander zu vorgespannt. Durch Einlassen von Druckmittel über den Anschlussnippel
82 können die Trägerbleche 21, 22 voneinander expandiert werden. Diese Ausführungsform
bietet die Besonderheit, dass nicht nur die starre Positionierung der Endstücke 2,
3, sondern auch deren federnde Lagerung möglich ist. Es kann bspw. eine Kraft eingestellt
werden, wobei sich der konkrete Abstand zwischen den Endstücken 2, 3 dann entsprechend
den Gegebenheiten des Warenschlauchs einstellt. Abweichend von der sonst üblichen
starren Lagerung der Endstücke 2, 3 kann sich so eine automatische Anpassung an das
Gestrick ergeben. Es ist somit nicht nur das Anfahren einer gewünschten Position,
sondern auch die Einstellung einer gewünschten Kraft möglich. Bedarfsweise kann dieser
Effekt aber auch mit einem mechanischen Stellgetriebe und einer zwischen dem Endstück
2, 3 und den Getrieben wirkenden Feder erreicht werden.
[0032] Figur 12 veranschaulicht eine weitere Ausführungsform einer Verstelleinrichtung 24.
Als Verstellgetriebe 31 dient ein Zugmittelgetriebe mit Zahnriemen oder Kette 91.
Diese läuft über zwei in festem Abstand zueinander gehaltene, drehbar gelagerte, Rollen
92, 93. Wenigstens eine der beiden Rollen 92, 93 ist mit einem Antrieb, bspw. einem
Handrad oder einem Elektromotor verbunden. Über entsprechende Anlenkstücke 94, 95
ist die Kette 91 mit stabartigen Haltern 96, 97 verbunden, die linear verschiebbar
geführt sind und endseitig die Trägerbleche 21, 22 tragen. Eine der beiden Rollen
92, 93 kann federnd gelagert sein, um eine Spannung der Kette 91 zu bewirken. Weiter
ist es, wie Figur 13 veranschaulicht, möglich, die Verstelleinrichtung 24 nach Figur
12 gemäß Figur 13 abzuwandeln. Hier ist die Kette 91 oder ein entsprechendes anderes
Zugmittel wie bspw. ein Riemen, ein Stahldraht oder ein Seil (Stahlseil) von dem eigentlichen
Warenbreithalter weg nach oben geführt. Es dienen dazu zwei drehbar gelagerte, eng
benachbart angeordnete Rollen 98, 99, die frei drehbar gelagert sind und zwischen
denen das Zugmittel vertikal nach oben zu einem Antrieb 101 geführt ist. Dieser kann
durch eine Seiltrommel, ein Kettenrad oder ein sonstiges zum Antrieb des Zugmittels
geeignetes Element 102 gebildet sein, das bspw. auf einer Motorwelle oder der Ausgangswelle
eines Getriebes sitzt. Außerdem ist der Antrieb über ein Handrad direkt oder über
ein Untersetzungsgetriebe möglich. Die beiden Vertikalabschnitte des Zugmittels, die
von dem Element 102 zu den Rollen 98, 99 führen, können jeweils frei oder auch in
einer Hülle, wie z.B. ein Bowdenzug, durch eine entsprechende Maschine geführt werden,
die den Warenschlauch erzeugt. Auf diese Weise kann ein Handrad zur Einstellung des
Warenbreithalters, bspw. oberhalb des Strickbereichs angeordnet werden.
[0033] Schließlich ist in Figur 14 eine weitere Ausführungsform einer Verstelleinrichtung
24 schematisch veranschaulicht. Von einem beliebigen Antrieb ausgehend wird das Getriebe
31 durch eine Kurvenscheibe 111 gebildet. Zwei der Verstellbewegung der Endstücke
2, 3 entsprechend ausgebildete Kurven 112, 114 führen jeweils Gleitstücke 115, 116,
die über entsprechende Stangen 117, 118 mit beweglichen Teilen der Linearführungen
25, 26 verbunden sind.
[0034] Ein verstellbarer Warenbreithalter weist starre Endstücke 2, 3 auf, die in fester
Winkelposition zueinander, jedoch linear verstellbar gelagert sind. Dazu dient eine
Verstelleinrichtung 24, die die Endstücke 2, 3 entsprechend positioniert. Die Endstücke
2, 3 sind jeweils etwa dreieckförmig ausgebildet und weisen mit ihren Spitzen nach
unten. Mit ihren oberen Ecken legen sie ein Viereck fest. Dieses ist nur in der Länge,
nicht jedoch in der Breite veränderbar. In Mittelposition ist es ein Quadrat. Bei
der Verstellung ändert sich weder die Ausrichtung der Endstücke noch deren Form. Lediglich
das von den oberen Enden der Endstücke festgelegte Rechteck wird kürzer oder länger.
Die Abweichungen von der nahezu idealen Quadratform sind dabei in allen Verstellpositionen
relativ gering, so dass mit einer einfachen Vorrichtung eine gute Warenablage erreicht
wird.
1. Warenbreithalter (1), insbesondere für Rundstrickmaschinen für Rundwirkmaschinen,
mit einem ersten starren Endstück (2), das wenigstens zwei im spitzen Winkel zueinander
angeordnete Gleitbügel (4, 5) aufweist, deren obere Enden (11, 12) in einem festen
Bügelendenabstand voneinander entfernt angeordnet sind,
mit einem zweiten starren Endstück (3), das wenigstens zwei im spitzen Winkel zueinander
angeordnete Gleitbügel (6, 7) aufweist, deren obere Enden (14, 15) in einem festen
Bügelendenabstand voneinander entfernt angeordnet sind,
mit einer Verstelleinrichtung (24), die die Endstücke (2, 3) in einer eingestellten
Position ortsfest im Abstand zueinander hält und mittels derer die Endstücke (2, 3)
aufeinander zu und voneinander weg so verstellbar sind,
dass die Endstücke (2, 3) in einer ersten Position einen Abstand (11-14; 12-15) voneinander
aufweisen, der geringer ist als der Bügelendenabstand (11-12; 14-15), und
dass die Endstücke (2, 3) in einer zweiten Position einen Abstand (11-14; 12-15) voneinander
aufweisen, der größer ist als der Bügelendenabstand (11-12; 14-15).
2. Warenbreithalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bügelendenabstände
(11-12; 14-15) der beiden Endstücke (2, 3) miteinander übereinstimmen.
3. Warenbreithalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bügelenden (11,
12, 14, 15) die Eckpunkte eines Rechtecks festlegen.
4. Warenbreithalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung
(24) die Endstücken (2, 3) aufeinander zu und voneinander weg verstellbar hält.
5. Warenbreithalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung
(24) die Endstücke (2, 3) unverschwenkbar in festgelegter Winkelausrichtung zueinander
hält.
6. Warenbreithalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitbügel (4,
5, 6, 7) eine feste Länge aufweisen.
7. Warenbreithalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitbügel (4,
5, 6,7) jedes Endstücks (2,3) unverschwenkbar miteinander verbunden simd.
8. Warenbreithalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitbügel (4,
5, 6, 7) mit ihrem unteren Ende untereinander durch ein U- oder V-förmiges Verbindungsstück
(8,9) verbunden sind.
9. Warenbreithalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitbügel (4,
5, 6,7) jeweils ungefähr mittig mit einem Trägerelement (21, 22) verbunden sind, über
das das jeweilige Endstück (2, 3) mit der Verstelleinrichtung (24) verbunden ist.
10. Warenbreithalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung
(24) fernsteuerbar oder fernbetätigbar ist.
11. Warenbreithaiter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung
(24) einen Verstellantrieb (41, 74, 81, 85) aufweist.
12. Warenbreithalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung
(24) ein Verstellgetriebe (31) aufweist.
13. Warenbreithalter nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstellgetriebe
(31) aus einer Antriebsbewegung einander entgegen gerichtete Linearbewegungen der
beiden Endstücke (2, 3) erzeugt.
14. Warenbreithalter nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstellgetriebe
(31) ein Spindelgetriebe, ein Zahnradgetriebe, ein Kurvengetriebe oder ein Zugmittelgetriebe
ist.
15. Warenbreithalter nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Versteileinrichtung
(24) einen Fluidantrieb (81, 85) aufweist.
16. Warenbreithalter nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Verstellantrieb
(41) ein Handantrieb ist.
17. Warenbreithalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Verstellantrieb
(74) ein elektrischer Antrieb ist.
18. Warenbreithalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung
(24) eine federnd nachgiebige Lagerung der Endstücke (2, 3) erbringt.