[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Zudosierung eines fluiden Mediums in einen
Stoffsuspensionsstrom eines Stoffauflaufes, wobei der Stoffsuspensionsstrom im Stoffauflauf
über die Maschinenbreite verteilt, in eine Vielzahl von turbulenzerzeugenden Kanälen
geleitet und zur Stoffauflaufdüse befördert wird. Weiterhin wird im Bereich der turbulenzerzeugenden
Kanäle ein Gesamtdruckverlust ΔP
ges bewirkt, der aus zumindest einem Einlaufdruckverlust ΔP
Einlauf beim Eintritt in die Kanäle und einem Stufendruckverlust ΔP
Stufe durch mindestens eine Querschnittsveränderung innerhalb der Kanäle besteht. Außerdem
erfolgt die Zudosierung des fluiden Mediums im Bereich mindestens eines der Kanäle
zwischen Kanaleintritt und Kanalaustritt.
[0002] Die Erfindung betrifft auch einen Stoffauflauf einer Papier- oder Kartonmaschine
mit mindestens einer maschinenbreiten Stoffsuspensionszuführung, mindestens einem
Turbulenzerzeuger mit einer Vielzahl an suspensionsdurchflossenen Kanälen, einer Vielzahl
von Zudosierstellen für ein fluides Medium im Bereich mindestens eines der Kanäle
und einer anschließenden Stoffauflaufdüse.
[0003] Die oberbegriffbildende Offenlegungsschrift DE 35 14 554 A1 zeigt in der Figur 6
einen Stoffauflauf mit einer maschinenbreiten Suspensionszuführung, einen Turbulenzerzeuger
mit mehreren suspensionsdurchflossenen Kanälen, wobei die Kanäle eine Vielzahl von
Zudosierstellen für ein fluides Medium in einem Teil der Kanäle aufweisen, und eine
sich an den Turbulenzerzeuger anschließende Stoffauflaufdüse.
[0004] Entsprechend der Ausführung des Stoffauflaufes ist für den Fachmann auch ein Verfahren
zur Zudosierung eines fluiden Mediums in einen Stoffsuspensionsstrom eines Stoffauflaufes
offenbart, bei dem der Stoffsuspensionsstrom über die Maschinenbreite verteilt in
eine Vielzahl von turbulenzerzeugenden Kanälen und durch diese zur Stoffauflaufdüse
geleitet wird. Im Bereich der turbulenzerzeugenden Kanäle wird ein Gesamtdruckverlust
erzeugt, der zumindest aus dem Einlaufdruckverlust in die Kanäle und den danach folgenden
Stufendruckverlusten durch Querschnittsveränderung innerhalb der Kanäle entsteht.
Die Zudosierung des fluiden Mediums erfolgt in einem Teil der Kanäle, zwischen Kanaleintritt
und Kanalaustritt.
[0005] Sowohl bei diesem bekannten Stoffauflauf, als auch bei dem bekannten Verfahren entsteht
der Hauptdruckverlust der turbulenzerzeugenden Kanäle im Eintrittbereich des Turbulenzeinsatzes,
das heißt vor den Zudosierstellen für das fluide Medium. Durch diese Ausgestaltung
ergeben sich bei der Zudosierung in die Kanäle Veränderungen im Durchsatz durch die
Kanäle, so daß eine ungünstige Beeinflussung von Flächengewichtsquerprofil und Faserorientierungsquerprofil
entsteht. Die zusätzlich dargestellte Lösung in der Figur 6 der oben genannten Offenlegungsschrift,
bei der ein Fluid in den Querverteiler des Stoffauflaufes in der Nähe der Eintrittsöffnung
eines Turbulenzrohres - also vor dem Ort des Hauptdruckverlustes - eingedüst wird,
ist zwar vorteilhaft für den nur geringen Einfluß der Zudosierung auf den Gesamtdurchsatz
der Turbulenzkanäle, birgt jedoch auf der anderen Seite den Nachteil in sich, daß
keine eindeutige Zuordnung der zudosierten Flüssigkeit zu einem bestimmten Turbulenzkanal
gegeben ist und die Wirkbreite der Zudosierung auch von der zudosierten Menge des
Fluids abhängt.
[0006] Es ist Aufgabe der Erfindung ein Verfahren zur Zudosierung eines fluiden Mediums
in einen Stoffsuspensionsstrom eines Stoffauflaufes im Bereich der turbulenzerzeugenden
Kanäle anzugeben, bei dem die Zudosierung des fluiden Mediums möglichst geringe Einflüsse
auf den Gesamtdurchsatz des jeweiligen Kanals ausübt. Ebenso ist es Aufgabe der Erfindung
einen Stoffauflauf darzustellen, der zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
geeignet ist.
[0007] Die Aufgabe wird durch die Merkmale des ersten Verfahrensanspruches und die Merkmale
des ersten Vorrichtungsanspruches gelöst.
[0008] Die Erfinder haben erkannt, daß durch die bisherigen Ausführungen des Stoffauflaufes
der grundsätzlich notwendige Druckverlust an einem Turbulenzeinsatz mit Turbulenzkanälen
beziehungsweise Turbulenzrohren hauptsächlich durch den Einlaufdruckverlust am Übergang
zwischen dem Querverteiler des Stoffauflaufes zum Turbulenzeinsatz entsteht. Da im
nachgeschalteten Teil des Turbulenzeinsatzes nur noch ein geringer Druckgradient entsteht,
wirken sich Zudosierungen in diesem Bereich intensiv und unerwünscht auf den Gesamtdurchsatz
des jeweiligen Kanales aus. Die Lösung des oben angegebenen Problems besteht also
darin, daß der Einlaufdruckverlust durch eine entsprechende Gestaltung des Turbulenzkanals
im Anfangsbereich deutlich gegenüber dem im weiteren Verlauf des Kanales entstehenden
Druckverlustes reduziert wird. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit die Zudosierung
im Kanal so anzuordnen, daß der hauptsächliche Druckverlust hinter die Vereinigungsstelle
des zudosierten Fluidstromes mit der Hauptsuspensionsströmung innerhalb des Kanales
gelegt wird. Dies führt dazu, daß der Einfluß der zudosierten Menge Fluid zum Hauptstrom
sich nur sehr gering auf den Gesamtdurchsatz auswirkt.
[0009] Demgemäß schlägt der Erfinder vor, das Verfahren zur Dosierung eines fluiden Mediums
in einen Stoffsuspensionsstrom eines Stoffauflaufes zu verbessern, wobei der Stoffsuspensionsstrom
im Stoffauflauf über die Maschinenbreite in eine Vielzahl von turbulenzerzeugenden
Kanälen verteilt wird, die die Stoffsuspension zur Stoffauflaufdüse befördern, wobei
im Bereich der turbulenzerzeugenden Kanäle ein Gesamtdruckverlust ΔP
ges bewirkt wird, der aus zumindest einem Einlaufdruckverlust ΔP
Einlauf beim Eintritt in die Kanäle und einem Stufendruckverlust ΔP
Stufe durch mindestens eine der Querschnittsveränderung innerhalb der Kanäle entsteht,
und wobei die Zudosierung des fluiden Mediums im Bereich mindestens eines der Kanäle
zwischen Kanaleintritt und Kanalaustritt erfolgt. Die erfindungsgemäße Verbesserung
besteht darin, daß mindestens 50% des Gesamtdruckverlustes ΔP
ges stromabwärts der Zudosierung des fluiden Mediums erzeugt wird. Vorzugsweise sollte
der Anteil des Druckverlustes, der stromabwärts der Zudosierung des fluiden Mediums
erzeugt wird, maximal 75% des Gesamtdruckverlustes ΔP
ges betragen.
[0010] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform sieht vor, daß 50% - 60% des Gesamtdruckverlustes
ΔP
ges stromabwärts der Zudosierung des fluiden Mediums erzeugt wird.
[0011] Durch diese Ausgestaltung des Stoffauflaufes wird einerseits erreicht, daß die Zudosierung
von Fluiden, zum Beispiel von Verdünnungswasser, in den Turbulenzeinsatz eines Stoffauflaufes
nur minimalste Änderungen bezüglich des örtlichen Gesamtdurchsatzes am Turbulenzeinsatz
bewirken und andererseits aber auch eine klar definierte Wirkbreite der Zudosierung
gegeben ist, die im Bereich normaler Regelgrößen nahezu unabhängig von der Menge des
zudosierten Fluides ist.
[0012] Vorteilhaft ist es bei diesem erfindungsgemäßen Verfahren, wenn der Gesamtdruckverlust
ΔP
ges 0,3 x 10
5 Pa bis 8 x 10
5 Pa beträgt, wobei ein Gesamtdruckverlust von 4 x 10
5 Pa bis 8 x 10
5 Pa bevorzugt wird. Durch diesen relativ hohen Gesamtdruckverlust wird eine weitere
Reduktion der Beeinflussung des örtlichen Gesamtvolumenstromes bei unterschiedlicher
Zudosierung erreicht.
[0013] Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn der Einlaufdruckverlust ΔP
Einlauf durch die Verwendung eines Venturiquerschnittes im Kanal niedrig gehalten wird, da
hierbei keine Ablösegebiete zu der Einströmung entstehen.
[0014] Eine weitere Möglichkeit der Beeinflussung der Druckverlustverteilung besteht darin,
daß zur Erzeugung des Druckverlustes hinter die Zudosierung des fluiden Mediums eine
Wellkontur im jeweiligen Kanal verwendet wird. Durch die Vielzahl der Wellen in der
Wellkontur kann auf engstem Raum ein hoher Druckverlust mit einer gewünschten Turbulenzstruktur
- das heißt Turbulenzen mit kleinen Wellenlängen - erzeugt werden.
[0015] Eine andere vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, daß die Zudosierung
des fluiden Mediums in mindestens einem Kanal entgegen der Hauptströmungsrichtung
der Stoffsuspension erfolgt. Hierdurch wird eine optimale Vermischung des eingedüsten
Fluides mit der Hauptströmung der Stoffsuspension erreicht.
[0016] Besonders günstig ist es, wenn die Zudosierung des fluiden Mediums in allen Kanälen
des Turbulenzerzeugers oder zumindest gleichmäßig über die gesamte Bahnbreite verteilt
erfolgt. Durch diese Ausführungsform ist es einfach möglich das Flächengewichtsquerprofil
und/oder das Faserorientierungsquerprofil durch die Zudosierung, beispielsweise von
Siebwasser oder einem sonstigen Fluid, dessen Konzentration sich vom maschinenbreit
verteilten Stoffsuspensionsstrom unterscheidet, einzustellen. Bezüglich der Einflußmöglichkeiten
auf das Faserorientierungsquerprofil, das Flächengewichtsquerprofil und auch das Flächengewichtsprofil
in z-Richtung wird auf die Anmeldungen DE 44 22 907 und DE 196 32 673 A1 hingewiesen
und deren Offenbarungsgehalt vollinhaltlich übernommen wird.
[0017] Der Erfindungsgedanke wird auch durch die Weiterentwicklung eines Stoffauflaufes
einer Papier- oder Kartonmaschine mit mindestens einer maschinenbreiten Stoffsuspensionszuführung,
mindestens einem Turbulenzerzeuger mit einer Vielzahl an suspensionsdurchflossenen
Kanälen, einer Vielzahl von Zudosierstellen für ein fluides Medium im Bereich mindestens
eines der Kanäle und einer anschließenden Stoffauflaufdüse verwirklicht, indem mindestens
eines der Kanäle des Turbulenzerzeugers derart ausgestaltet ist, daß der Anteil des
Strömungswiderstandes stromabwärts der Zudosierstelle mindestens 50% des Gesamtwiderstandes
des Kanals beträgt.
[0018] Vorzugsweise sollte der Anteil des Strömungswiderstandes nach der Zudosierstelle
maximal 75% des Gesamtwiderstandes des Kanals betragen, wobei eine Aufteilung der
Widerstände vor und nach Zudosierstelle bevorzugt wird, bei dem 50% bis 60% des Gesamtwiderstandes
stromabwärts der Zudosierstelle angeordnet sind.
[0019] Eine weitere Ausführung des erfindungsgemäßen Stoffauflaufes sieht vor, daß mindestens
ein Kanal mit einer Zudosierstelle am Eintrittsbereich eine Fase aufweist. Die Fase
hat eine Tiefe t im Bereich von 2 mm bis 10 mm, vorzugsweise im Bereich von 4 mm bis
6 mm, mit einem Fasenwinkel α zwischen 20° und 80 °.
[0020] Andererseits besteht auch die Möglichkeit einen Kanal mit Zudosierstelle im Eintrittsbereich
so auszugestalten, daß er die Kontur einer Venturidüse aufweist. Durch diese Ausgestaltung
wird erreicht, daß der Eintritt der Strömung in den Turbulenzkanal möglichst widerstandsfrei
verläuft, so daß die Hauptwiderstände hinter der Zudosierstelle des Turbulenzkanales
angeordnet werden können.
[0021] Vorteilhaft ist auch ein erfindungsgemäßer Stoffauflauf, bei dem die Ausströmöffnung
der Zudosierstelle entgegen der Hauptstromrichtung der Stoffsuspension im Kanal gerichtet
ist. Hierdurch wird eine optimale Vermischung der zudosierten Flüssigkeit im Stoffsuspensionsstrom
erreicht.
[0022] Vorteilhaft ist es außerdem, wenn alle Kanäle des Turbulenzerzeugers eine Zudosierstelle
aufweisen, beziehungsweise wenn die Zudosierstellen gleichmäßig über die Maschinenbreite
verteilt angeordnet sind. Hierdurch ergibt sich besonders einfach eine Einflußmöglichkeit
auf das Faserorientierungsquerprofil und/oder das Flächengewichtsquerprofil beziehungsweise
auch das jeweilige Profil in z-Richtung der erzeugten Faserstofflage.
[0023] Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale der Erfindung nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch
in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der
Erfindung zu verlassen.
[0024] Zusätzliche Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnungen.
[0025] Die Erfindung soll nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert werden. Es
stellen dar:
- Figur 1:
- Schematische Darstellung eines Ausschnittes aus dem erfindungsgemäßen Stoffauflauf
im Bereich des Turbulenzerzeugers;
- Figur 2:
- Turbulenzkanal mit Wellrohrkontur;
- Figur 3:
- Turbulenzkanal mit Wellrohr und Diffusorbereich;
- Figur 4:
- Turbulenzkanal mit Venturikontur;
- Figur 5:
- Turbulenzkanal mit Ringspalt.
[0026] Die Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung des Querschnittes eines Stoffauflaufes
im Bereich eines Turbulenzkanals 1.
[0027] Der Turbulenzkanal 1 verbindet die maschinenbreite Stoffsuspensionsverteilung (linke
Seite) mit der Stoffauflaufdüse (rechte Seite). Erfindungsgemäß weist der Turbulenzkanal
auf der Eintrittsseite der Stoffsuspension eine starke Fase 4 auf, die den Einlaufdruckverlust
an dieser Stelle vermindern soll. Danach folgt ein zylindrischer Teil des Kanals 1,
in den eine Zudosieröffnung 3 mündet. Die Zudosieröffnung 3 wird über einen Zufuhrkanal
2 für das fluide Medium gespeist. Durch diese Zudosieröffnung 3 kann mehr oder weniger
fluides Medium dem Stoffsuspensionsstrom im Stoffauflauf zugeführt werden. Die Hauptströmungsrichtung
des Stoffsuspensionsstromes ist mit dem Pfeil 10 angegeben. Die Strömungsrichtung
11 des zudosierten Fluides verläuft im Anfangsbereich im wesentlichen senkrecht zur
Hauptströmungsrichtung 10.
[0028] Anschließend an diese Zudosierstelle erfolgt eine konische Verengung 5 des Kanales,
die in einen Bereich der stärksten Verengung 6 innerhalb der Kanales 1 übergeht. Im
weiteren Strömungsverlauf erweitert sich der Kanal 1 konisch auf einen ersten Durchmesser,
gefolgt von einem ersten Absatz 8 und einem zweiten Absatz 9, die jeweils den Querschnitt
des Kanales 1 stufenförmig erweitern.
[0029] Durch diese Ausgestaltung des Kanales 1 und die Positionierung der Zudosieröffnung
3 wird erreicht, daß der hauptsächliche Druckverlust im Bereich der stärksten Verengung
6 stattfindet, der in Strömungsrichtung gesehen hinter der Zudosierstelle angeordnet
ist. Dies bewirkt, daß der Einfluß der Zudosierung auf den gesamten Strömungsdurchsatz
im Kanal 1 sehr gering ist, insbesondere daß nur geringste Schwankungen im Gesamtdurchsatz
auftreten, wenn unterschiedliche Mengen fluiden Mediums zusätzlich in den Kanal 1
eingespeist werden.
[0030] Eine weitere Möglichkeit den Hauptdruckverlust hinter die Zudosierstelle in einem
Kanal eines Turbulenzerzeugers zu verlegen ist in der Figur 2 dargestellt. Die Figur
2 zeigt ebenfalls einen Ausschnitt aus dem Turbulenzerzeuger eines Stoffauflaufes
mit dem stoffsuspensionsführenden Kanal 1 und einer Zudosieröffnung 3 für ein fluides
Medium in den Kanal 1. Im Eintrittsbereich ist der Kanal mit einer druckverlustmindernden
Fase 4 ausgestattet, gefolgt von einem geraden Verlauf des Kanales 1, in den die Zudosieröffnung
3 mündet. Stromabwärts der Zudosieröffnung 3 geht der gerade Verlauf des Kanals 1
in eine Wellkontur über, durch die der hauptsächliche Druckverlust innerhalb des Kanales
1 entsteht. Anschließend an die Wellkontur findet ein erster Stufensprung 8 statt,
dem ein im wesentlichen ungestörter, zylinderförmiger Verlauf des Kanals 1 folgt.
[0031] Auch durch diese Ausführungsform ist dafür gesorgt, daß der hauptsächliche Anteil
des Gesamtdruckverlustes beziehungsweise Gesamtwiderstandes stromabwärts der Zudosierstelle
für das fluide Medium stattfindet.
[0032] Die Figur 3 stellt eine Variante eines Kanales 1 dar, bei der die Zudosieröffnung
3 für das fluide Medium im Verlauf der stärksten Verengung 6 in den Kanal 1 mündet.
Anschließend an diesen engsten Bereich des Kanales 1 folgt eine diffusorartige, konische
Erweiterung 7 des Kanales 1 hin zu einer Wellkontur 12, die ohne Absatz in einen glattzylindrischen
Abschnitt des Kanales 1 übergeht.
[0033] Die Figur 4 zeigt eine weitere Variante des erfindungsgemäß ausgestalteten Kanals
1 eines Stoffauflaufes. Der Eingangsbereich ist zur Widerstandsminderung mit einer
Venturikontur 13 ausgestattet, die einen parabellähnlichen Verlauf aufweist und in
einen glattzylindrischen Abschnitt übergeht, dessen Querschnitt größer als der Eingangsquerschnitt
in die Venturiöffnung ist. In diesen glattzylindrischen Abschnitt 16 mündet die Zudosierungöffnung
3. Anschließend folgt eine konische Verengung 5, die in einen engsten zylindrischen
Bereich 6 übergeht, gefolgt von einer konischen Erweiterung 7, der sich wiederum ein
glattzylindrischer Bereich 16 mit relativ großem Querschnitt anschließt.
[0034] Auch durch diese Ausführungsform wird der Hauptwiderstand beziehungsweise Hauptdruckverlust
hinter die Zudosierstelle für das fluide Medium verschoben.
[0035] Figur 5 zeigt eine weitere Variante der Ausführung der Zudosierstelle in dem erfindungsgemäßen
Kanal 1 des Turbulenzerzeugers eines Stoffauflaufes. Bei dieser Ausführungsform wird
ein relativ enger, zylindrischer Bereich 6 nochmals durch einen Ringspalt 14 verengt,
der mit der Zudosieröffnung 3 für die Zudosierung eines fluiden Mediums in Verbindung
steht. Die kanalseitige Öffnung des Ringspaltes 14 ist der Hauptströmungsrichtung
10 der durch den Kanal 1 durchgeleiteten Stoffsuspension entgegen gerichtet. Der Ringspalt
14 selbst bildet die engste Stelle im gesamten Kanal 1, so daß auch hier der größte
Teil des Strömungswiderstandes und damit des Druckverlustes hinter der Zudosierstelle
für das fluide Medium angeordnet ist.
[0036] Im weiteren Strömungsverlauf dieser Ausführungsform befinden sich ausschließlich
stufenförmige Absätze, die zusätzliche Druckverluste erzeugen.
[0037] Es wird insbesondere darauf hingewiesen, daß die in der Figur 5 dargestellt Form
der Eindüsung des fluiden Mediums in den Kanal des Turbulenzerzeugers auch bei allen
anderen gezeigten Darstellung verwendet werden kann.
[0038] Insgesamt wird durch die erfindungsgemäße Ausführung des Stoffauflaufes, beziehungsweise
durch die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in den gezeigten Stoffauflauf
erreicht, daß der Gesamtdurchsatz durch einen Kanal des Turbulenzeinsatzes weitestgehend
unabhängig von der zudosierten Menge des fluiden Mediums bleibt und damit kaum einen
Einfluß auf das Faserorientierungsquerprofil oder das Flächengewichtsquerprofil ausübt.
Bezugszeichenliste
[0039]
- 1
- Kanal
- 2
- Zufuhrkanal für fluides Medium
- 3
- Zudosieröffnung
- 4
- Fase
- 5
- konische Verengung
- 6
- zylindrischer Bereich
- 7
- konische Erweiterung
- 8
- 1. Absatz
- 9
- 2. Absatz
- 10
- Hauptströmungsrichtung
- 11
- Strömungsrichtung des zudosierten Fluids
- 12
- Wellkontur
- 13
- Venturikontur
- 14
- Ringspalt
- 15
- 3. Absatz
- 16
- glattzylindrische Abschnitt
- t
- Fasentiefe
- α
- Fasenwinkel
1. Verfahren zur Zudosierung eines fluiden Mediums in einen Stoffsuspensionsstrom eines
Stoffauflaufes mit den folgenden Merkmalen:
1.1 der Stoffsuspensionsstrom wird im Stoffauflauf über die Maschinenbreite verteilt,
in eine Vielzahl von turbulenzerzeugenden Kanälen (1) geleitet und zur Stoffauflaufdüse
befördert, wobei
1.2 im Bereich der turbulenzerzeugenden Kanäle (1) ein Gesamtdruckverlust ΔPges bewirkt wird, der aus zumindest einem Einlaufdruckverlust ΔPEinlauf beim Eintritt in die Kanäle und einem Stufendruckverlust ΔPStufe durch mindestens eine Querschnittsveränderung (5, 7, 8, 9) innerhalb der Kanäle besteht,
und
1.3 die Zudosierung des fluiden Mediums im Bereich mindestens eines der Kanäle (1)
zwischen Kanaleintritt und Kanalaustritt erfolgt,
dadurch gekennzeichnet, daß
1.4 mindestens 50% des Gesamtdruckverlustes ΔP
ges stromabwärts der Zudosierung des fluiden Mediums erzeugt wird.
2. Verfahren gemäß dem vorstehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß maximal 75% des Gesamtdruckverlustes ΔPges stromabwärts der Zudosierung des fluiden Mediums erzeugt wird.
3. Verfahren gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß 50% - 60% des Gesamtdruckverlustes ΔPges stromabwärts der Zudosierung des fluiden Mediums erzeugt wird.
4. Verfahren gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gesamtdruckverlust ΔPges von 0,3 x 105 Pa bis 8 x 105 Pa, vorzugsweise 4 x 105 Pa bis 8 x 105 Pa erzeugt wird.
5. Verfahren gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Einlaufdruckverlust ΔPEinlauf durch die Verwendung eines Venturiquerschnittes (13) im Kanal niedrig gehalten wird.
6. Verfahren gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung des Druckverlustes hinter die Zudosierung des fluiden Mediums eine
Wellkontur (12) verwendet wird.
7. Verfahren gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zudosierung des fluiden Mediums in mindestens einem Kanal (1) entgegen der
Hauptströmungsrichtung (10) der Stoffsuspension erfolgt.
8. Verfahren gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zudosierung des fluiden Mediums in allen Kanälen (1) oder zumindest gleichmäßig
über die gesamte Bahnbreite verteilt erfolgt.
9. Verfahren gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Zudosierung des fluiden Mediums das Flächengewichtsquerprofil und/oder
das Faserorientierungsquerprofil der hergestellten Bahn eingestellt wird.
10. Stoffauflauf einer Papier- oder Kartonmaschine mit:
10.1 mindestens einer maschinenbreiten Stoffsuspensionszuführung,
10.2 mindestens einem Turbulenzerzeuger mit einer Vielzahl an suspensionsdurchflossenen
Kanälen,
10.3 einer Vielzahl von Zudosierstellen für ein fluides Medium im Bereich mindestens
eines der Kanäle (1) und
10.4 einer anschließenden Stoffauflaufdüse,
dadurch gekennzeichnet, daß
10.5 der Anteil des Strömungswiderstandes mindestens eines der Kanäle mit Zudosierstelle
nach der Zudosierstelle mindestens 50% des Gesamtwiderstandes des Kanals beträgt.
11. Stoffauflauf gemäß dem vorstehenden Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil des Strömungswiderstandes des mindestens einen Kanales (1) mit Zudosierstelle
nach der Zudosierstelle maximal 75% des Gesamtwiderstandes des Kanals (1) beträgt.
12. Stoffauflauf gemäß einem der vorstehenden Ansprüche 10-11, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil des Strömungswiderstandes des mindestens einen Kanales (1) mit Zudosierstelle
nach der Zudosierstelle 50% bis 60% des Gesamtwiderstandes des Kanals beträgt.
13. Stoffauflauf gemäß einem der vorstehenden Ansprüche 10-12, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens eine Kanal mit Zudosierstelle am Eintrittsbereich eine Fase von
mindestens aufweist. Die Fase hat eine Tiefe t im Bereich von 2 mm bis 10 mm, vorzugsweise
im Bereich von 4 mm bis 6 mm, mit einem Fasenwinkel α zwischen 20° und 80 °.
14. Stoffauflauf gemäß einem der vorstehenden Ansprüche 10-13, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens eine Kanal mit Zudosierstelle am Eintrittsbereich die Kontur (13)
einer Venturidüse aufweist.
15. Stoffauflauf gemäß einem der vorstehenden Ansprüche 10-14, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens eine Kanal mit Zudosierstelle stromabwärts der Zudosierstelle
eine Wellkontur (12) aufweist.
16. Stoffauflauf gemäß einem der vorstehenden Ansprüche 10-15, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausströmöffnung (3) der Zudosierstelle entgegen der Hauptstromrichtung der
Stoffsuspension im Kanal gerichtet ist.
17. Stoffauflauf gemäß einem der vorstehenden Ansprüche 10-16, dadurch gekennzeichnet, daß alle Kanäle eine Zudosierstelle aufweisen.
18. Stoffauflauf gemäß einem der vorstehenden Ansprüche 10-17, dadurch gekennzeichnet, daß die Zudosierstellen gleichmäßig über die Maschinenbreite verteilt angeordnet
sind.