(19)
(11) EP 1 033 456 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.09.2000  Patentblatt  2000/36

(21) Anmeldenummer: 00100841.6

(22) Anmeldetag:  17.01.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E05B 13/10, E05B 47/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 04.03.1999 DE 19909589

(71) Anmelder: HEWI HEINRICH WILKE GMBH
34454 Bad Arolsen (DE)

(72) Erfinder:
  • Hankel, Willi
    34513 Waldeck (DE)

(74) Vertreter: Manitz, Finsterwald & Partner 
Postfach 22 16 11
80506 München
80506 München (DE)

   


(54) Schliesssystem


(57) Die Erfindung betrifft ein Schließsystem für Türen mit einem der einen Türseite zugeordneten ersten Drehknopf, einem der anderen Türseite zugeordneten zweiten Drehknopf und einer zwischen dem ersten Drehknopf und dem zweiten Drehknopf angeordneten Hülse, auf der ein Schließelement zur Betätigung eines Riegels drehfest angeordnet ist, wobei der zweite Drehknopf über eine sich durch die Hülse erstreckende Welle mit dem ersten Drehknopf drehfest verbunden ist, der erste Drehknopf in einem Freilaufzustand gegenüber der Hülse frei verdrehbar und in einem Mitnahmezustand drehfest mit der Hülse gekoppelt ist, und zum Umschalten zwischen Freilauf- und Mitnahmezustand der erste Drehknopf eine Kupplungseinheit umfaßt, die zur Kommunikation mit wenigstens einer dem ersten Drehknopf oder dem zweiten Drehknopf zugeordneten Codeeingabe-Einheit ausgelegt ist.


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Schließsystem für Türen mit einem der einen Türseite zugeordneten ersten Drehknopf, einem der anderen Türseite zugeordneten zweiten Drehknopf sowie einem Schließelement zur Betätigung eines Riegels.

[0002] Es sind derartige Schließsysteme bekannt, bei denen die Tür von einer Türseite aus ohne Schlüssel oder eine andere Zugangsberechtigung mittels des dieser Türseite zugeordneten Drehknopfs jederzeit ver- oder entriegelt werden kann.

[0003] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Schließsystem der eingangs genannten Art zu schaffen, das bei wirtschaftlichem Aufbau möglichst vielseitig einsetzbar ist und es insbesondere ermöglicht, ein Öffnen der Tür ohne Zugangsberechtigung von beiden Türseiten aus zu verhindern.

[0004] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruchs 1 und insbesondere dadurch, daß das Schließelement auf einer zwischen dem ersten Drehknopf und dem zweiten Drehknopf angeordneten Hülse drehfest angeordnet ist, der zweite Drehknopf über eine sich durch die Hülse erstreckende Welle mit dem ersten Drehknopf drehfest verbunden ist, der erste Drehknopf in einem Freilaufzustand gegenüber der Hülse frei verdrehbar und in einem Mitnahmezustand drehfest mit der Hülse gekoppelt ist, und zum Umschalten zwischen Freilauf- und Mitnahmezustand der erste Drehknopf eine Kupplungseinheit umfaßt, die zur Kommunikation mit wenigstens einer dem ersten Drehknopf oder dem zweiten Drehknopf zugeordneten Codeeingabe-Einheit ausgelegt ist.

[0005] Im folgenden wird der erste Drehknopf als einer Türinnenseite zugeordneter Innendrehknopf und der zweite Drehknopf als einer Türaußenseite zugeordneter Außendrehknopf bezeichnet. Grundsätzlich gelten erfindungsgemäß alle im folgenden zwischen dem Innendrehknopf und dem Außendrehknopf unterscheidenden Ausführungen auch für die umgekehrte Zuordnung der Drehknöpfe zu den Türseiten.

[0006] Mit dem erfindungsgemäßen Schließsystem kann die Tür weder mittels des ersten bzw. Innendrehknopfs noch des zweiten bzw. Außendrehknopfs ver- oder entriegelt werden, wenn sich der Innendrehknopf im Freilaufzustand befindet, da in diesem Zustand beide Drehknöpfe des Schließsystems von der mit dem Schließelement versehenen Hülse entkoppelt sind. Durch Eingabe eines Berechtigungscodes in die Codeeingabe-Einheit, die beispielsweise im Außendrehknopf oder im Innendrehknopf angeordnet sein kann, kann die Kupplungseinheit beaufschlagt und somit eine drehfeste Verbindung zwischen dem Innendrehknopf und der Hülse hergestellt werden. In diesem Mitnahmezustand kann somit sowohl über den Außendrehknopf als auch über den Innendrehknopf der Riegel bzw. das Riegelwerk eines in der Tür montierten Schlosses betätigt werden.

[0007] Bevorzugt ist der Innendrehknopf oder ein z.B. mittels einer Kappe abdeckbares Gehäuse des Innendrehknopfs als Kupplungseinheit ausgebildet, wobei die einzelnen Bestandteile der Kupplungseinheit in eine den Innendrehknopf bzw. dessen Gehäuse bildende Struktur integriert sind.

[0008] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist sowohl im ersten Drehknopf als auch im zweiten Drehknopf jeweils zumindest eine Codeeingabe-Einheit angeordnet.

[0009] Hierdurch kann ein Schließsystem geschaffen werden, bei dem das Öffnen der Tür ohne Eingabe eines entsprechenden Berechtigungscodes weder von der einen Türseite noch von der anderen Türseite aus möglich ist.

[0010] Gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung sind dem ersten Drehknopf und dem zweiten Drehknopf zugeordnete Codeeingabe-Einheiten für unterschiedliche Berechtigungscodes ausgelegt.

[0011] Mit einem derartigen Schließsystem kann beispielsweise zwischen unterschiedliche Berechtigungen aufweisenden Personen unterschieden werden. Einer Person, die z.B. zum Öffnen der Tür von der Innenseite aus berechtigt ist, kann es verwehrt sein, die Tür von der Außenseite aus zu öffnen, wenn diese Person lediglich über einen Berechtigungscode für die dem Innendrehknopf zugeordnete Codeeingabe-Einheit verfügt, welcher mit einem Berechtigungscode für die dem Außendrehknopf zugeordnete Codeeingabe-Einheit nicht übereinstimmt.

[0012] Jede Codeeingabe-Einheit und/oder die Kupplungseinheit kann programmierbar ausgelegt sein, um unterschiedliche Berechtigungscodes einstellen zu können und somit das Schließsystem an die jeweilige Berechtigungsstruktur z.B. innerhalb einer Schließanlage beispielsweise eines Hotels anpassen zu können.

[0013] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die oder jede Codeeingabe-Einheit als Bestandteil einer Transponder-Einheit und insbesondere als bevorzugt in Form einer Antenne vorgesehene Empfängereinheit der Transponder-Einheit ausgebildet.

[0014] Das Schließsystem ist hierdurch ohne herkömmliche Schlüssel betätigbar, wodurch es einem zugangsberechtigten Benutzer ermöglicht wird, durch Übermitteln eines Signals zur Codeeingabe-Einheit über einen mitnehmbaren Sender - z.B. in Form einer Scheckkarte - zur Herstellung einer drehfesten Verbindung zwischen dem ersten Drehknopf und der Hülse die Kupplungseinheit zu beaufschlagen und sich auf diese Weise Zutritt zu verschaffen.

[0015] Weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung sowie der Zeichnung angegeben.

[0016] Die Erfindung wird im folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben, deren einzige Figur einen Axialteilschnitt einer Ausführungsform eines teilweise dargestellten erfindungsgemäßen Schließsystems zeigt, das an einem Türblatt angebracht ist.

[0017] Das in der Figur dargestellte, gemäß der Erfindung ausgebildete Schließsystem entspricht mit Ausnahme der im folgenden beschriebenen erfindungsgemäßen Unterschiede einem Schließsystem, wie es in den beiden am 31. Juli 1998 eingereichten deutschen Patentanmeldungen 198 34 691 und 198 34 692 beschrieben ist, wobei hiermit ausdrücklich auf die somit einen Teil der Offenbarung der vorliegenden Anmeldung bildende Offenbarung dieser beiden Patentanmeldungen Bezug genommen wird.

[0018] Das in der Figur dargestellte erfindungsgemäße Schließsystem umfaßt einen auf der Innenseite eines lediglich angedeuteten Türblatts 80 angeordneten ersten Drehknopf oder Innendrehknopf 10 und einen nicht dargestellten zweiten Drehknopf oder Außendrehknopf. Alternativ kann der in der Figur dargestellte Drehknopf 10 auch der der Türaußenseite zugeordnete Außendrehknopf des Schließsystems sein.

[0019] Die Drehknöpfe 10 umfassen jeweils ein auf ihrer vom Türblatt 80 wegweisenden Seite offenes Gehäuse 11 aus Metall oder Kunststoff, das jeweils von einer aus Kunststoff bestehenden Abdeckkappe 13 umgeben ist. Die Abdeckkappen 13 reichen jeweils bis an eine mit dem Türblatt 80 verbundene Rosette 15 heran.

[0020] Das Gehäuse 11 des Innendrehknopfs 10 ist in dem in der Figur dargestellten Freilaufzustand mit einem axialen zylindrischen Fortsatz 60 innerhalb der Rosette 15 auf einer aus Metall hergestellten Hülse 12 frei drehbar gelagert. Der Fortsatz 60 steht senkrecht von einem Stirnseitenbereich 62 des Gehäuses 11 ab. Die Hülse 12 erstreckt sich durch ein im Türblatt 80 angeordnetes, in der Figur lediglich angedeutetes Schloß 90 hindurch und endet innerhalb des Türblatts 80 auf der vom Innendrehknopf 10 abgewandten Seite des Schlosses 90. Eine drehfest mit dem Außendrehknopf verbundene, ebenfalls aus Metall bestehende hohle Welle 52 erstreckt sich durch die Hülse 12 hindurch bis in das Innere des Gehäuses 11 hinein.

[0021] Die axiale Fixierung der Hülse 12 und der Welle 52 - und damit der beiden Drehknöpfe 10 - erfolgt durch Fixierfedern der Rosetten 15, die in durch ein Werkzeug lösbarer Weise in Fixierausnehmungen eingreifen, die innendrehknopfseitig auf dem Fortsatz 60 des Gehäuses 11 und außendrehknopfseitig auf der Welle 52 ausgebildet sind.

[0022] Auf der Hülse 12 ist eine dreiteilige, aus einem Zylinderadapter 34, einem Schließelement 30 und einer Lagerhülse 36 bestehende Adaptereinheit angeordnet.

[0023] Der aus Metall hergestellte Zylinderadapter 34 besitzt in einer Ebene parallel zum Türblatt 80 eine Querschnittsform, die derjenigen eines herkömmlichen, z.B. als Profil-, Rund- oder Ovalzylinder ausgebildeten Schließzylinders entspricht. Der Zylinderadapter 34 ist in entsprechende Öffnungen des Türblatts 80 und des Schlosses 90 eingeschoben und auf diese Weise drehfest im Schloß 90 angeordnet.

[0024] Das ebenfalls aus Metall bestehende Schließelement 30 umfaßt einen hülsenförmigen Lagerabschnitt 31, an den ein Schließbart 33 zur Betätigung eines nicht dargestellten Riegels oder Riegelwerkes des Schlosses 90 angeformt ist. Der Schließbart 33 schließt bündig mit dem in der Anordnung gemäß der Figur dem Innendrehknopf 10 zugewandten axialen Ende des hülsenförmigen Lagerabschnitts 31 ab. Das Schließelement 30 besitzt folglich einen asymmetrischen Aufbau.

[0025] Auf der aus Kunststoff hergestellten Lagerhülse 36 sind der Zylinderadapter 34 und das Schließelement 30 gegeneinander verdrehbar derart angeordnet, daß sich das Schließelement 30 mit seinem Lagerabschnitt 31 zwischen zwei ringförmigen Lagerabschnitten 35 des Zylinderadapters 34 befindet. Im Zylinderadapter 34 ist eine Ausnehmung 38 für den Schließbart 33 vorgesehen, die ein Verdrehen des Schließelementes 30 relativ zum Zylinderadapter 34 um 360° ermöglicht. Der Zylinderadapter 34 ist folglich ebenfalls asymmetrisch aufgebaut.

[0026] Die Lage der Drehachse des erfindungsgemäßen Schließsystems - um welche die Drehknöpfe 10, die Hülse 12, die Welle 52 und das Schließelement 30 verdreht werden können - ist somit durch den Zylinderadapter 34 und die entsprechenden Öffnungen im Türblatt 80 und im Schloß 90 festgelegt.

[0027] Die Hülse 12 weist einen sich in axialer Richtung erstreckenden Führungsschlitz 19 auf, der als vom freien Ende der Hülse 12 ausgehender Einschnitt der Hülsenwand ausgebildet ist. Der Führungsschlitz 19 wirkt mit einer Führungs- und Betätigungsrippe 32 des Schließelementes 30 zusammen, die auf der dem Schließbart 33 gegenüberliegenden Seite an die Innenwand des hülsenförmigen Lagerabschnitts 31 angeformt ist und sich in axialer Richtung über dessen gesamte Länge erstreckt.

[0028] In der Lagerhülse 36 ist ein Schlitz 37 ausgebildet, der als von dem in der Figur linken axialen Ende der Lagerhülse 36 ausgehender Einschnitt ausgebildet ist. Folglich weist auch die Lagerhülse 36 einen asymmetrischen Aufbau auf. Die Führungs- und Betätigungsrippe 32 des Schließelementes 30 ragt durch den Schlitz 37 der Lagerhülse 36 hindurch so weit in den mit dem Schlitz 37 ausgerichteten Führungsschlitz 19 der Hülse 12 hinein, daß die Führungs- und Betätigungsrippe 32 etwa bündig mit der Innenwand der Hülse 12 abschließt.

[0029] Das Gehäuse 11 ist als mehrere elektronische bzw. elektrische und mechanische Bauteile umfassende Kupplungseinheit ausgebildet, von der in der Figur ein stiftförmiger Mitnehmer 40 dargestellt ist. Der Mitnehmer 40 ist zur Drehachse des Schließsystems parallel versetzt angeordnet und zusammen mit dem Gehäuse 11 drehbar. Es können auch mehrere in Umfangsrichtung verteilt angeordnete Mitnehmer 40 vorgesehen sein.

[0030] Der freie Endbereich der Welle 52 des Außendrehknopfs ist entsprechend einem Abschnitt mit nicht-kreisförmigem Querschnitt eines Führungskanals 42 des Gehäuses 11 ausgebildet, in welchen der freie Endbereich der Welle 52 hineinragt, so daß auf diese Weise die Welle 52 - und damit der Außendrehknopf - drehfest mit dem Gehäuse 11 und somit dem Innendrehknopf 10 verbunden ist.

[0031] Im Außendrehknopf ist eine Codeeingabe-Einheit angeordnet, die als Empfängereinheit - beispielsweise in Form einer Antenne - einer Transponder-Einheit ausgebildet ist. Über eine sich durch die hohle Welle 52 erstreckende elektrische Verbindungsleitung 22, die einzelne Signal- und Versorgungsleitungen umfaßt, ist die Code-Eingabeeinheit des Außendrehknopfs mit der Kupplungseinheit des Innendrehknopfs 10 verbunden. Die Kontaktierung erfolgt über den freien Endbereich der in das Gehäuse 11 hineinragenden Welle 52, die beispielsweise zur Herstellung einer Steckverbindung mit einem im Führungskanal 42 axial verschiebbar angeordneten, als Stecker ausgebildeten Anschlußelement ausgelegt sein kann. Die Welle 52 kann hierzu mit einem drehfest und axial unbeweglich angebrachten Buchsenelement versehen sein. Auf diese Weise ist die Kupplungseinheit Bestandteil der Transponder-Einheit.

[0032] Im Außendrehknopf kann eine Batterieeinheit oder eine wiederaufladbare Akkumulatoreinheit zur Spannungsversorgung des Schließsystems vorgesehen sein.

[0033] Eine Steuer- und Betätigungseinheit der Kupplungseinheit umfaßt neben elektronischen Bauteilen einen Antrieb z.B. in Form eines Motors, mit dem der stiftförmige Mitnehmer 40 betätigbar ist, wobei die Spannungsversorgung des Antriebs über die Verbindungsleitung 22 erfolgt.

[0034] Mittels des Antriebs kann der Mitnehmer 40 zwischen einer Mitnahme- und einer in der Figur dargestellten Freilaufstellung in axialer Richtung hin- und herbewegt werden, wobei sich der Mitnehmer in seiner Mitnahmestellung in Eingriff und in seiner Freilaufstellung außer Eingriff mit Aussparungen 14 befindet.

[0035] Die Aussparungen 14 sind jeweils in Form einer Bohrung in einem ringförmigen Flansch 20 vorgesehen, der am innendrehknopfseitigen Ende der Hülse 12 einstückig mit dieser ausgebildet ist. Der Flansch 20 bildet somit einen Kopplungsabschnitt der Hülse 12 in Form einer Mitnahmescheibe. Mehrere derartige Aussparungen 14 sind in Umfangsrichtung verteilt angeordnet.

[0036] Der Flanschabschnitt 20 der Hülse 12 liegt am Stirnseitenbereich 62 an und ist mittels eines Gehäuseabschnitts 11b in axialer Richtung fixiert. Bei entferntem Gehäuseabschnitt 11b kann die Hülse 12 von der offenen - in der Figur rechten - Seite des Gehäuses 11 aus eingeschoben und anschließend mittels des Gehäuseabschnitts 11b fixiert werden.

[0037] Folglich kann mittels des Antriebs die Kupplungseinheit und somit der Innendrehknopf 10 wahlweise in einen Mitnahme- oder in einen Freilaufzustand gebracht werden, wobei sich die Kupplungseinheit bei in eine Aussparung 14 hineinragendem Mitnehmer 40 im Mitnahmezustand befindet. In diesem Mitnahmezustand kann die Hülse 12 und damit der Schließbart 33 sowohl durch Verdrehen des Innendrehknopfs 10 als auch durch Verdrehen des über die Welle 52 drehfest mit dem Innendrehknopf 10 verbundenen Außendrehknopfs gedreht werden.

[0038] Im Gehäuse 11 des Innendrehknopfs 10 ist außerdem eine Codeeingabe-Einheit angeordnet, die Bestandteil der Kupplungseinheit ist, alternativ auch ein mit der Kupplungseinheit kommunizierendes separates Bauteil sein kann. Auch die dem Innendrehknopf 10 zugeordnete Codeeingabe-Einheit ist als beispielsweise in Form einer Antenne vorgesehene Empfängereinheit der Transponder-Einheit ausgebildet.

[0039] Die Codeeingabe-Einheiten im Außendrehknopf und im Innendrehknopf 10 sprechen jeweils auf einen Berechtigungscode beispielsweise in Form eines Funk- oder Induktionssignals an, der an die jeweilige Codeeingabe-Einheit über einen Sender übermittelt wird, welcher grundsätzlich in beliebiger Weise ausgebildet sein kann. Den Sender kann eine zugangsberechtigte Person z.B. in Form einer Scheckkarte mit sich führen.

[0040] Die Codeeingabe-Einheiten können derart ausgelegt sein, daß sie auf unterschiedliche Berechtigungscodes ansprechen. Ein von der im Innendrehknopf 10 oder im Außendrehknopf angeordneten Codeeingabe-Einheit akzeptierter Berechtigungscode stimmt mit dem jeweils anderen Berechtigungscode nicht überein, wird also von der im jeweils anderen Drehknopf angeordneten Codeeingabe-Einheit nicht akzeptiert. Die Transponder-Einheit bzw. die Codeeingabe-Einheiten können programmierbar sein, um den jeweiligen Berechtigungscode ändern zu können.

[0041] Bei Empfang eines passenden Berechtigungscodes an einer der Codeeingabe-Einheiten wird - im Fall der im Außendrehknopf angeordneten Codeeingabe-Einheit über die Verbindungsleitung 22 - der Antrieb der Kupplungseinheit angesteuert, um vom Freilaufzustand in den Mitnahmezustand zu wechseln, d.h. um eine Betätigung des Riegels des Schlosses 90 über die Drehknöpfe entweder zu ermöglichen oder zu verhindern.

[0042] Alternativ oder zusätzlich zu der in Form der Verbindungsleitung 22 vorgesehenen elektrischen Signalstrecke kann auch eine optische Signalstrecke beispielsweise in Form von Lichtleitern vorgesehen sein.

[0043] Anstelle der beschriebenen Transponder-Einheit kann im erfindungsgemäßen Schließsystem grundsätzlich jede beliebige Codeeingabe-Einheit, die zur Umsetzung eines codierten Signals in elektrische oder optische Signale in der Lage ist, zusammen mit einer mittels dieser Signale ansteuerbaren und dadurch zwischen einem Mitnahme- und einem Freilaufzustand umsteuerbaren Kupplungseinheit eingesetzt werden. Die Codeeingabe-Einheiten könnten beispielsweise zur Unterscheidung von Fingerabdrücken oder anderen individualisierenden Körpermerkmalen ausgebildet sein und ein Umsteuern der Kupplungseinheit nur dann veranlassen, wenn von der Codeeingabe-Einheit der Fingerabdruck - oder ein anderes Körpermerkmal - einer zugangsberechtigten Person identifiziert wird.

[0044] Es ist auch möglich, lediglich eine einzige Codeeingabe-Einheit vorzusehen und diese entweder im Außendrehknopf oder im Innendrehknopf 10 anzuordnen. Ein zur Übermittlung des Berechtigungscodes an die Codeeingabe-Einheit ausgebildeter Sender kann dabei derart ausgeführt sein, daß er von beiden Türseiten aus und somit auch durch die verschlossene Tür hindurch verwendbar ist.

Bezugszeichenliste



[0045] 
10
Innendrehknopf
11
Gehäuse
11b
Gehäuseabschnitt
12
Hülse
13
Abdeckkappe
14
Aussparung
15
Rosette
19
Führungsschlitz
20
Kopplungsabschnitt, Flanschabschnitt
22
Verbindungsleitung
30
Schließelement
31
Lagerabschnitt des Schließelementes
32
Führungs- und Betätigungsrippe
33
Schließbart
34
Zylinderadapter
35
Lagerabschnitt des Zylinderadapters
36
Lagerhülse
37
Schlitz der Lagerhülse
38
Ausnehmung des Zylinderadapters
40
Mitnehmer
42
Führungskanal
52
Welle
60
axialer Fortsatz des Gehäuses
62
Stirnseitenbereich
80
Türblatt
90
Schloß



Ansprüche

1. Schließsystem für Türen mit einem der einen Türseite zugeordneten ersten Drehknopf (10), einem der anderen Türseite zugeordneten zweiten Drehknopf und einer zwischen dem ersten Drehknopf (10) und dem zweiten Drehknopf angeordneten Hülse (12), auf der ein Schließelement (30) zur Betätigung eines Riegels drehfest angeordnet ist, wobei

der zweite Drehknopf über eine sich durch die Hülse (12) erstreckende Welle (52) mit dem ersten Drehknopf (10) drehfest verbunden ist,

der erste Drehknopf (10) in einem Freilaufzustand gegenüber der Hülse (12) frei verdrehbar und in einem Mitnahmezustand drehfest mit der Hülse (12) gekoppelt ist, und

zum Umschalten zwischen Freilauf- und Mitnahmezustand der erste Drehknopf (10) eine Kupplungseinheit umfaßt, die zur Kommunikation mit wenigstens einer dem ersten Drehknopf (10) oder dem zweiten Drehknopf zugeordneten Codeeingabe-Einheit ausgelegt ist.


 
2. Schließsystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der erste Drehknopf (10), insbesondere ein Gehäuse (11) des ersten Drehknopfs (10), als Kupplungseinheit ausgebildet ist, wobei bevorzugt die Welle (52) des zweiten Drehknopfs drehfest mit dem Gehäuse (11) verbunden ist.
 
3. Schließsystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Codeeingabe-Einheit innerhalb des jeweiligen Drehknopfs angeordnet ist.
 
4. Schließsystem nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß sowohl im ersten Drehknopf (10) als auch im zweiten Drehknopf jeweils zumindest eine Codeeingabe-Einheit angeordnet ist.
 
5. Schließsystem nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß dem ersten Drehknopf (10) und dem zweiten Drehknopf zugeordnete Codeeingabe-Einheiten für unterschiedliche Berechtigungscodes ausgelegt sind.
 
6. Schließsystem nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die oder jede Codeeingabe-Einheit und/oder die Kupplungseinheit programmierbar ist.
 
7. Schließsystem nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die oder jede Codeeingabe-Einheit als Bestandteil einer Transponder-Einheit und insbesondere als bevorzugt in Form einer Antenne vorgesehene Empfängereinheit der Transpondereinheit ausgebildet ist.
 
8. Schließsystem nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß eine im zweiten Drehknopf angeordnete Codeeingabe-Einheit mit der Kupplungseinheit über eine sich durch die Welle (52) erstreckende elektrische und/oder optische Signalstrecke (22) verbunden ist.
 
9. Schließsystem nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der erste Drehknopf (10) auf der Hülse (12) drehbar gelagert ist.
 
10. Schließsystem nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungseinheit wenigstens einen bevorzugt stiftartig ausgebildeten Mitnehmer (40) umfaßt, der insbesondere mittels eines durch eine Codeeingabe-Einheit ansteuerbaren Antriebs der Kupplungseinheit zwischen einer Freilaufstellung und einer Mitnahmestellung axial bewegbar ist, wobei der Mitnehmer (40) in der Mitnahmestellung in eine in einem Kopplungsabschnitt (20) der Hülse (12) ausgebildete Aussparung (14) eingreift.
 
11. Schließsystem nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kopplungsabschnitt (20) der Hülse (12) einen der Türseite zugewandten Stirnseitenbereich (62) des ersten Drehknopfs (10) hintergreift.
 
12. Schließsystem nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kopplungsabschnitt in Form eines am Ende der Hülse (12) ausgebildeten Flanschabschnitts (20) vorgesehen ist.
 
13. Schließsystem nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß der Flanschabschnitt (20) ringförmig ist und mehrere in Umfangsrichtung verteilt angeordnete Aussparungen (14) für den Mitnehmer (40) der Kupplungseinheit aufweist.
 




Zeichnung