[0001] Die Erfindung betrifft ein Schnellverschlusssystem für den Einsatz an vorzugsweise
Taschen mit Klappdeckeln, insbesondere Aktentaschen, Schultaschen und dergleichen,
bei dem die Verbindung zweier ineinandergreifenden Verschlussteile durch eine lösbare
Hakenverbindung erfolgt.
[0002] Ein Verschluss dieser Art soll so gestaltet sein, dass die jeweiligen Systemeinheiten
vorzugsweise aus je einem Stück, ohne Teilbestandteile gefertigt sein können, und
der Umgang und die Handhabung zur Verbindung und Trennung der Systemteile, im Vergleich
mit bestehenden Systemen, wesentlich vereinfacht ist. Die Öffnung des Klappdeckels
und die dazu erforderliche Systemöffnung sollen weiters durch die einfache Bedienbarkeit
des Verschlusses vom durchschnittlichen Anwender nur mehr als eine Bewegung wahrgenommen
werden. Das Schließen des Verschlusses wird durch zwei konische Führungsschienen des
einen Verschlussteiles ebenso wesentlich erleichtert.
[0003] Für eingangs erwähnten Zweck genutzte Verschlusssysteme herkömmlicher Bauart sind
zumeist dadurch charakterisiert, dass die Systemöffnung und das Öffnen des Klappdeckels
bzw. der Systemverschluss und das Schließen des Klappdeckels getrennt erfolgen und
vom Anwender als zwei in Beziehung und Abhängigkeit zu einander stehende Bewegungen
wahr genommen werden. Die Systemöffnung und Klappenöffnung können konstruktionsbedingt
nicht in einem Bewegungsablauf erfolgen und zwingen überdies den Anwender, an einem
bestimmten Punkt der Öffnungswegstrecke umzugreifen bzw. zusätzlich seine zweite Hand
einzusetzen.
[0004] Im Detail sei an dieser Stelle als dazu nächst liegender Stand der Technik das Patent
FR-PS 2, 193.309 (Delka S.A.), Fig. 1 und 2, angeführt, woraus deutlich die unterschiedliche,
kompliziertere bzw. oben beschriebene Funktionsweise hervorgeht. Die Trennung beider
Verschlussteile erfolgt in zwei deutlich von einander getrennten Bewegungsabläufen,
nämlich erstens durch Drücken und Zweitens durch Herausschieben des einen Teils aus
dem anderen, auch liegt der Einsatz der zweiten Hand bzw. zumindest eines Fingers
dieser nahe. Mit der einen Hand wird durch Drücken auf den auf der Klappe befestigten
Verschlussteil dieser aus der Verankerung gelöst, mit der anderen wird derselbe Teil
nach oben weggezogen, was in der Folge zur Öffnung der Tasche führt.
[0005] Oben beschriebene Bewegungsabläufe machen deutlich, warum z.B. vor allem Schulkinder,
deren Schultaschen mit solchen oder ähnlichen Schnappverschlüssen ausgerüstet sind,
Probleme beim Öffnen dieser haben. Oft schnappen diese auch, zumeist paarweise auf
der Tasche angeordnet und gleichzeitig zu betätigen, auch wieder ungewollt in die
Verschlussposition zurück, was besonders für kleinere Kinder (im Vorschulalter) oder
ältere, motorisch benachteiligte Personen oft eine schier unüberwindbare Hürde in
der fließenden Verwendung solcher Verschlusssysteme bzw. Taschen darstellt. Auch werden
herkömmliche Schnappverschlüsse für oben beschrieben Zweck zumeist aus Metall gefertigt,
was einen komplexeren Aufbau der Mechanik, mit mehreren Teilbestandteilen, ein höheres
Gewicht und höhere Produktionskosten der Systeme zur Folge hat.
[0006] Aufgabe des neuen Verschlusssystems ist es, die vorstehend umrissene Aufgabe unter
Vermeidung der Nachteile bestehender Systeme zu erreichen.
[0007] Die Erfindung besteht dabei darin, dass ein vorzugsweise am Klappendeckel befestigter,
mit einer beweglichen Öse versehener Teil, in einen, am Taschenkorpus montierten,
an beiden Seite je eine Schiene sowie einen von der Basisplatte ausragenden aufweisenden
zweiten Teil einrastet.
[0008] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der beiden von der Basisplatte aufragenden,
im spitzen Winkel gegeneinander geneigten Führungsschienen mit hinterschnittenem Querschnittprofil,
sowie der unter gleichem spitzen Winkel wie die Schienen des ersten Verschlussteiles,
gegeneinander geneigten, mit den Schienen in Eingriff bringbare Leisten mit zum unterschnittenen
Querschnittsprofil der Schienen korrespondierenden Querschnittprofil, wird beim Zusammenführen
der beiden Verschlussteile ein zwingendes Maßnehmen zur Verbindung der beiden Verschlussteile
vermieden.
[0009] Durch die weitere erfindungsgemäße Ausführung der Verschlussteile wird in der Geschlossenenstellung
der zwischen den Schienen von der Basisplatte angeordneten aufragenden Haken des einen
Teils mit der auf einem beweglichen Steg befindlichen Öse des anderen Teils in Eingriff
gebracht. Beim Lösen dieser Verbindung durch Anhebung des die Öse tragenden beweglichen
Steges und dem in Verbindung stehendem Verschlussteil wird bedingt durch die im spitzen
Winkel gegeneinander geneigten, ein hinterschnittenes Querschnittprofil (Nutungen)
aufweisenden Seitenränder, der die Öse tragende, am Klappdeckel befestigte Verschlussteil
nach kurzem Öffnungsweg freigegeben. Der Anwender kann dabei den Verschlusshebel während
des gesamten Öffnungsvorgangs umschlossen halten - Es entsteht beim Öffnen der Eindruck,
es handle sich um lediglich eine durchgehende Bewegung. Systemöffnung und Klappenöffnung
werden zu einer durchgehenden Bewegung vereint. Beim Schließen kommt es durch die
im spitzen Winkel gegeneinander geneigten Schienen, zu einer automatischen Ausrichtung
und Hinführung des einen Teils auf den anderen, sodass auch Kinder oder motorisch
benachteiligte Menschen diese Bewegung problemlos ausführen können.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in den Zeichnungen veranschaulichten bevorzugten
Ausführungsbeispielen, auf die sie jedoch nicht beschränkt sein soll, noch weiter
erläutert. Es zeigen im Einzelnen:
Fig. 1 eine Vorderansicht eines Steckerteiles einer erfindungsgemäßen Verschlusseinrichtung;
Fig. 2 und 3 je eine Draufsicht auf einen Steckerteil einer erfindungsgemäßen Verschluss-einrichtung,
geschnitten entlang der Linien II-II und III-III in Fig.1;
Fig. 4 eine Seitenansicht des Steckerteils einer erfindungsgemäßen Verschlusseinrichtung,
geschnitten entlang der Linie I-I in Fig. 1;
Fig.5 eine Draufsicht auf einen zum Steckerteil gemäß Fig.1, 2, 3 und 4 passenden
Aufnahmeteil, geschnitten entlang der Linie VI-VI in Fig. 6;
Fig.6 eine Vorderansicht eines zum Steckerteil gemäß Fig. 1, 2, 3 und 4 passenden
Aufnahmeteils, geschnitten gemäß der Linie IV-IV in Fig. 5;
Fig. 7 eine Seitenanicht eines zum Steckerteil gemäß Fig. 1, 2,3 und 4 passenden Aufnahmeteils,
geschnitten entlang der Linie V-V in Fig. 6;
Fig. 8 eine Vorderansicht des Steckerteils gemäß Fig. 1, 2, 3 und 4 und des Aufnahmeteils
gemäß Fig. 5, 6, und 7 in einem teilweise zueinander oder voneinander weggeführten
Zustand;
Fig.9 eine Seitenansicht des Steckerteils gemäß Fig. 1, 2, 3 und 4 und des Aufnahmeteils
gemäß Fig. 5, 6, 7 in einem teilweise zueinander oder voneinander weggeführten Zustand,
geschnitten entlang der Linie VII-VII in Fig. 8;
[0011] In den Zeichnungen ist mit 1 und 2 ein Verschluss für den Einsatz an Klappdeckeln,
Aktentaschen, Schultaschen und dergleichen dargestellt, wobei der auf der Taschenklappe
befestigte Teil mit 1 und der auf dem Taschenkorpus montierte Teil mit 2 bezeichnet
ist - Der Verschlussteil 1 besitzt zwei unter spitzem Winkel gegeneinander geneigte
Leisten 4, deren Querschnittsprofil mit den beiden von der Basisplatte des Teils 2
aufragenden, unter gleichem spitzen Winkel wie die Leisten 4 des ersten Verschlussteiles,
gegeneinander geneigten, ein hinterschnittenes Querschnittsprofil aufweisenden Schienen
3 korrespondieren und in Eingriff gebracht werden, wobei die Hakenverbindung einen
von der Basisplatte des Teils 2 aufragenden, zwischen den beiden Schienen 3 angeordneten
Haken 5 des Verschlussteiles 2 und ein insbesondere als Öse 6 ausgebildetes, mit dem
Haken 5 in Eingriff bringbares Gegenelement (8) des Verschlussteiles 1 aufweist, das
federnd an dem die Leisten 4 aufweisenden Verschlusselement 1 gelagert ist.
1. Verschluss, bestehend aus zwei Verschlussteilen, die durch eine lösbare Hakenverbindung
in der Geschlossenenstellung gehalten sind, dadurch gekennzeichnet, dass einer der
Verschlussteile (2) zwei von einer Basisplatte (7) aufragende, unter spitzen Winkel
gegeneinander geneigte Schienen (3) mit hinterschnittenem Querschnittsprofil (Nutungen)
aufweist und der andere Verschlussteil (1) zwei unter gleichem spitzen Winkel wie
die Schienen (3) des ersten Verschlussteiles (2) gegeneinander geneigte, mit den Schienen
(3) in Eingriff bringbare Leisten (4) mit zum unterschnittenen Querschnittsprofil
der Schienen (3) korrespondierenden Querschnittsprofil aufweist.
2. Verschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Leisten (4) des einen
Verschlussteiles (1) als Seitenränder dieses Verschlussteiles ausgebildet sind.
3. Verschluss nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hakenverbindung
einen von der Basisplatte aufragenden, zwischen den beiden Schienen (3) angeordneten
Haken (5) und ein insbesondere als Öse (6) ausgebildetes, mit dem Haken (5) in Eingriff
bringbares Gegenelement (8) aufweist, das federnd an dem die Leisten (4) aufweisenden
Verschlusselement (1) gelagert ist.
4. Verschluss nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Öse (6) am Ende eines
Steges (8) angeordnet ist, der über ein Filmscharnier (9) mit dem zugeordneten Verschlussteil
(1) verbunden ist oder dass die Öse (6) an einer mit dem Verschlussteil (1) verbundenen
Blattfeder (10) angeordnet ist.
5. Verschluss nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der die Öse (6) tragende
Steg (8) bzw. die, die Öse (6) tragende Blattfeder (10) in einer Aussparung (11) des
Verschlussteiles (1) gelagert ist.
6. Verschluss nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschlussteil
(1) einstückig aus Kunststoff geformt ist.
7. Verschluss nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschlussteil
(2) einstückig aus Kunststoff geformt ist.