[0001] Die Erfindung betrifft einen Hohlraumresonator aus einem prismatischen Gehäuse aus
längs ihrer Kanten einstückig verbundenen, planen Metallplatten mit Öffnungen mindestens
zum Einkoppeln und Auskoppeln von HF-Energie.
[0002] Derartige Hohlraumresonatoren gehören zu dem diesseits geschaffenen Stand der Technik
und werden beispielsweise als in der Regel mehrkreisige, sendeseitige Bandpaßfilter
für HF-Leistungen von mehreren hundert Watt aufwärts im hohen Megahertzbereich oder
im Gigahertzbereich eingesetzt. Das prismatische Gehäuse besteht dann aus mehreren
Kammern gleicher Abmessungen, die längs ihrer Seitenflächen z.B. in I-, L- oder U-Form
aneinandergereiht sowie mechanisch und elektrisch miteinander verbunden sind. Jede
Kammer bildet einen Filterkreis. Um Verstimmungen des Hohlraumresonators infolge von
Änderungen seiner mechanischen Abmessungen durch mechanische oder thermische Einflüsse
zu vermeiden, sind die Kammern als hohle Gußteile ausgeführt oder bestehen aus vergleichsweise
dicken Metallplatten, alternativ aus dickwandigen Metallhohlprofilen, die längs ihrer
Kanten verlötet und/oder verschweißt und zuvor oder anschließend, vor dem Aufsetzen
der Kammerdeckel, innenseitig galvanisch verkupfert oder versilbert sind. Zur Herstellung
solcher Hohlraumresonatoren ist mithin eine aufwendige Fertigungstechnologie erforderlich.
[0003] Aus der DE 25 32 035 B2 ist ein Hohlraumresonator bekannt, der aus einem Rohr mit
einem Boden und einem Deckel besteht, die jeweils mit dem Rohr verschweißt sind.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Hohlraumresonator der einleitend
angegebenen Gattung zu schaffen, der bei mindestens gleicher mechanischer Stabilität
und elektrischer Qualität erheblich kostengünstiger herstellbar ist.
[0005] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß von jeweils zwei aneinandergrenzenden
Platten die eine Platte mit ihr einstückige, voneinander beabstandete, über den Seitenrand
der Platte vorspringende Laschen und die andere Platte in ihrem auf der ersten Platten
auf liegenden Randbereich von den Laschen durchgriffene Schlitze hat.
[0006] Derartige Platten lassen sich aus entsprechenden Halbzeugtafeln durch Stanzen und/oder
durch Elektronen- oder Laserstrahlschneiden mit sehr kleinen Abmessungstoleranzen
zu Kosten herstellen, die nur unwesentlich über den Kosten für das Zuschneiden der
Platten der bisher bekannten Hohlraumresonatoren liegen. Die angewendete Verbindungstechnik
er-möglicht es, sämtliche Seitenwände, den Boden, den Deckel und ggf. die Innenwände
auch eines mehrere Kammern umfassenden Hohlraumresonators aus einem Stück herzustellen
und die Kammern lediglich durch entsprechende Zwischenwände oder Zwischenwandgefache
zu erzeugen statt wie bisher mehrere, jeweils für sich vollständige Kammern - bei
vielkreisigen Resonatoren längs orthogonaler Achsen - aneinanderreihen und miteinander
verbinden zu müssen. Zur Erzielung einer einstückigen Verbindung von rechtwinklig
aneinandergrenzenden Platten können die Laschen, die über die von ihnen durchgriffenen
Schlitze überstehen, geschränkt, umgeschlagen oder gestaucht werden. Anschließend
werden die Stöße, Schlitze und Laschen zwischen den so bereits miteinander einstückig
verbundenen Platten verlötet. Die Lötnaht muß jedoch keine mechanische Kräfte aufnehmen.
Sie dient nur der elektrischen Kontaktierung. Im übrigen kann das Gehäuse des Hohlraumresonators
in Sonderfällenn auch in gemischter Verbindungstechnik ausgeführt sein, also z.B.
einen Deckel umfassen, der nicht mittels Laschen sondern über Schrauben mit den Seiten-
und Zwischenwänden verbunden ist.
[0007] Vorzugsweise sind die Laschen entsprechend der Dicke der die Schlitze aufweisenden
Platte hinterschnitten. Die Hinterschneidung erleichtert das an das Zusammenstecken
der Platten anschließende Verformen der Laschen.
[0008] Eine vorteilhafte Weiterbildung dieser Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus,
daß die Breite der Hinterschnitte vom seitlichen Laschenrand in Richtung des verbleibenden
Laschensteges von einem Wert, der größer als die Dicke der die Schlitze aufweisenden
Platte ist, auf einen Wert, der höchstens gleich der Dicke der durchgriffenen Platte
ist, abnimmt und daß die Laschen geschränkt sind. Das Schränken der Laschen führt
damit zwangsläufig zu einem lagerichtigen Zusammenspannen der jeweils auf diese Art
miteinander verbundenen Platten. Dadurch wird sichergestellt, daß die so verbundenen
Platten bis auf einen vorgegebenen Lötspalt lagerichtig gefügt werden.
[0009] In der Zeichnung sind mehrkreisige Filter als Ausführungsbeispiele eines Hohlraumresonators
nach der Erfindung dargestellt. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine längs der Linie A-A in Fig. 2 geschnittenen Seitenansicht eines sechskreisigen
Filters in U-Form,
- Fig. 2
- eine Aufsicht auf das Filter in Fig. 1,
- Fig. 3
- die Einzelheit X in Fig. 2,
- Fig. 4
- eine Seitenansicht der Einzelheit X, jedoch vor dem Zusammenstecken der betreffenden
Platten,
- Fig. 5
- eine längs der Linie B-B in Fig. 6 geschnittene Seitenansicht eines sechskreisigen
Filters in I-Form,
- Fig. 6
- eine Aufsicht auf das Filter in Figur 5.
[0010] Das in den Figuren 1 und 2 dargestellte, sechskreisige Filter besteht aus einem prismatischen
Gehäuse mit durchgehenden Außenwänden 1 bis 6 aus Metallplatten und inneren Trennwänden
7, 8 und 9. Das Filter umfaßt also sechs Kammern, von denen die Kammern 10, 11 und
12 in Fig. 1 im Schnitt zu sehen sind. Die erste und die letzte Kammer haben einen
Einkoppelanschluß 20 bzw. einen Auskoppelanschluß 21. Jede der Kammern ist mit Abstimmschiebern
wie 30, 31 und 32 versehen. Die Kammern sind über Koppelleitungen wie 40 und 41 hier
nicht näher interessierenden Aufbaus miteinander gekoppelt.
[0011] Sämtliche Metallplatten, auch die inneren Trennwände 7, 8 und 9, sind miteinander
verbunden, wie in den Figuren 3 und 4 näher dargestellt ist. Von jeweils zwei aneinandergrenzenden
Platten, z.B. der rechten Seitenplatte 2 und der Deckplatte 6, hat die Seitenplatte
2 eine über ihren Seitenrand 2a (vgl. Fig. 4) vorspringende Lasche 2.1. Diese Laschen
durchgreift gemäß Fig. 3 einen in der Deckplatte 6 ausgebildeten Schlitz 6.1. Die
Lasche 2.1 ist von beiden Seiten her hinterschnitten. Die Breite der symmetrischen
Hinterschnitte H nimmt von den seitlichen Laschenrändern 2.1a und 2.1b in Richtung
auf den verbleibenden Laschensteg 2.1c von einem Wert, der größer als die Dicke d
der Seitenplatte 2 ist, auf einen Wert, der höchstens gleich dieser Dicke d ist, ab.
Durch Schränkung der freien Laschenschenkel in der in Fig. 3 dargestellten Weise werden
somit die Seitenplatte 2 und die Deckplatte 6 zwangsläufig und mit durch die Bemessung
der Hinterschnitte H sowie den Schränkungswinkel vorgegebener Anpresskraft zusammengespannt.
[0012] Die abschließende Verlötung ist nicht dargestellt. Zur Erzeugung eines definierten
Lötspalts können die Seitenränder der die Laschen aufweisenden Platten mit integralen,
zu den Laschen gleichachsigen, nahezu punktförmigen Vorsprüngen mit z.B. eine Höhe
von 0,1 mm versehen sein, die sich insbesondere beim Laserschneiden aus großflächigen
Tafeln ohne Mehrkosten erzeugen lassen.
[0013] Bei Hohlraumresonatoren aus U-förmig angeordneten Filterkreisen, vgl. Fig. 1 und
2, werden im ersten Montageschritt die inneren Trennwände, wie z.B. die Trennwände
7 bis 9 in den Fig. 1 und 2, zu einem sog. Gefache zusammengesteckt, auf das dann
die Außenwände, d.h. die Seitenwände, der Boden und der Deckel, aufgesetzt werden.
[0014] Die Figuren 5 und 6 verdeutlichen, daß die zuvor beschriebene Verbindungstechnik,
vgl. Einzelheit X in Fig. 6, entsprechend den Figuren 3 und 4, unabhängig von der
Geometrie der Anordnung der Kammern relativ zueinander ist.
1. Hohlraumresonator aus einem prismatischen Gehäuse aus längs ihrer Kanten einstückig
verbundenen, planen Metallplatten (1 bis 9) mit Öffnungen mindestens zum Einkoppeln
und Auskoppeln von HF-Energie, dadurch gekennzeichnet, daß von jeweils zwei aneinandergrenzenden Platten (z.B. 2, 6) die eine Platte (2)
mit ihr einstückige, voneinander beabstandete, über den Seitenrand (2a) der Platte
(2) vorspringende Laschen (2.1) und die andere Platte (6) in ihrem auf der ersten
Platte (2) aufliegenden Randbereich von den Laschen (2.1) durchgriffene Schlitze (6.1)
hat.
2. Hohlraumresonator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Laschen (2.1) entsprechend der Dicke (d) der die Schlitze (6.1) aufweisenden
Platte (6) hinterschnitten sind.
3. Hohlraumresonator nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der Hinterschnitte (4) vom seitlichen Laschenrand (2.1a, 2.1b) in
Richtung des verbleibenden Laschensteges (2.1c) von einem Wert, der größer als die
Dicke (d) der die Schlitze (2.1) aufweisenden Platte (2) ist, auf einen Wert, der
höchstens gleich der Dicke (d) der durchgriffenen Platte (6) ist, abnimmt, und daß
die Laschen (2.1) geschränkt sind.