[0001] Die Erfindung betrifft eine Überspannungsschutzeinrichtung, mit einer ein erstes
Funkenhorn aufweisenden ersten Elektrode, mit einer ein zweites Funkenhorn aufweisenden
zweiten Elektrode, mit einer zwischen den Funkenhörnern wirksamen Luft-Durchschlag-Funkenstrecke
und mit einem die Elektroden aufnehmenden Gehäuse, wobei die beiden Funkenhörner derart
ausgebildet und zueinander angeordnet sind, daß sie von einem unteren Zündbereich
jeweils zu ihren äußeren Enden divergieren, so daß sich die Luft-Durchschlag-Funkenstrecke
ausgehend vom Zündbereich nach außen erweitert.
[0002] Elektrische, insbesondere aber elektronische Meß-, Steuer-, Regel- und Schaltkreise,
vor allem auch Telekommunikationseinrichtungen und -anlagen sind empfindlich gegen
transiente Überspannungen, wie sie insbesondere durch atmosphärische Entladungen,
aber auch durch Schalthandlungen oder Kurzschlüsse in Energieversorgungsnetzen auftreten
können. Diese Empfindlichkeit hat in dem Maße zugenommen, in dem elektronische Bauelemente,
insbesondere Transistoren und Thyristoren, verwendet werden; vor allem sind zunehmend
eingesetzte integrierte Schaltkreise in starkem Maße durch transiente Überspannungen
gefährdet.
[0003] Um nun elektrische, insbesondere aber elektronische Meß-, Steuer-, Regel- und Schaltkreise,
vor allem auch Telekommunikationseinrichtungen und -anlagen, ganz allgemein: wo auch
immer eingesetzte elektronische Bauelemente, gegen transiente Überspannungen zu schützen,
sind Überspannungsschutzeinrichtungen entwickelt worden und seit mehr als zwanzig
Jahren bekannt.
[0004] Wesentlicher Bestandteil einer Überspannungsschutzeinrichtung ist mindestens eine
Funkenstrecke, die bei einer bestimmten Überspannung, der Ansprechspannung, anspricht
und damit verhindert, daß in dem durch eine solche Überspannungsschutzeinrichtung
geschützten Bereich Überspannungen auftreten, die größer als die Ansprechspannung
der Funkenstrecke sind.
[0005] Eingangs ist ausgeführt worden, daß die erfindungsgemäße Überspannungsschutzeinrichtung
zwei Elektroden und eine zwischen den Elektroden bzw. deren Funkenhörnern wirksame
Luft-Durchschlag-Funkenstrecke aufweist. Neben Überspannungsschutzeinrichtungen mit
einer Luft-Durchschlag-Funkenstrecke gibt es Überspannungsschutzeinrichtungen mit
einer Luft-Überschlag-Funkenstrecke, bei denen beim Ansprechen eine Gleitentladung
auftritt. Überspannungsschutzeinrichtungen mit einer Luft-Durchschlag-Funkenstrecke
haben gegenüber Überspannungsschutzeinrichtungen mit einer Luft-Überschlag-Funkenstrecke
den Vorteil einer höheren Stoßstromtragfähigkeit, jedoch den Nachteil einer höheren
- und auch nicht sonderlich konstanten - Ansprechspannung. Daher sind bereits verschiedene
Überspannungsschutzeinrichtungen mit einer Luft-Durchschlag-Funkenstrecke vorgeschlagen
worden, die in bezug auf die Ansprechspannung verbessert worden sind. Dabei sind im
Bereich der Funkenhörner bzw. der zwischen den Funkenhörnern wirksamen Luft-Durchschlag-Funkenstrecken
in verschiedener Weise Zündhilfen realisiert worden, z. B. dergestalt, daß zwischen
den Funkenhörnern mindestens eine eine Gleitentladung auslösende Zündhilfe vorgesehen
worden ist, die teilweise in die Luft-Durchschlag-Funkenstrecke hineinragt, stegartig
ausgeführt ist und aus Kunststoff besteht.
[0006] Eine Überspannungsschutzeinrichtung, von der die Erfindung ausgeht, ist bereits aus
der DE 44 02 615 C 2 bekannt. Die bekannte Überspannungsschutzeinrichtung weist zwei
schmale Elektroden auf, die jeweils winkelförmig ausgebildet sind und jeweils ein
Funkenhorn und einen davon abgewinkelten Anschlußschenkel aufweisen. Die bekannte
Überspannungsschutzeinrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß sie aufgrund der sich
quasi in einer Ebene erstreckenden Elektroden nur eine geringe Baubreite hat. Des
weiteren hat die bekannte Überspannungsschutzeinrichtung jedenfalls beim erstmaligen
Ansprechen eine hohe Stoßstromtragfähigkeit und ein hohes Netzfolgestromlöschvermögen.
Probleme treten immer dann auf, wenn sich ein Lichtbogen an einer Stelle festfrißt,
was zu einer Beschädigung der Elektroden führen kann.
[0007] Weiterhin ist aus der DE 196 04 947 C 1 eine Überspannungsschutzeinrichtung bekannt,
die im wesentlichen rotationssymmetrisch aufgebaut ist. Die beiden Elektroden sind
identisch und weisen jeweils kegelstumpfförmige Funkenhörner auf, wobei sich zwischen
den beiden einander zugewandten Stirnseiten der Funkenhörner ein Zündsteg zur Auslösung
einer Gleitentladung befindet. Diese bekannte Überspannungsschutzeinrichtung zeichnet
sich ebenfalls durch eine hohe Stoßstromtragfähigkeit und ein hohes Netzfolgestromlöschvermögen
aus. Nachteilig ist allerdings, daß die bekannte Überspannungsschutzeinrichtung eine
relativ große Bauhöhe hat. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß beim Ansprechen
der Funkenstrecke erhebliche Kräfte auf den äußerst sensiblen Zündsteg wirken, was
zu einer Beschädigung des Zündsteges führen kann.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Überspannungsschutzeinrichtung
der in Rede stehenden Art anzugeben, die sich bei möglichst geringer Bauhöhe durch
eine hohe Stoßstromtragfähigkeit und ein hohes Netzfolgestromlöschvermögen auszeichnet.
[0009] Die erfindungsgemäße Überspannungsschutzeinrichtung, bei der die zuvor hergeleitete
und aufgezeigte Aufgabe gelöst ist, ist nun zunächst und im wesentlichen dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Funkenhorn kegelstumpfförmig ausgebildet und das zweite Funkenhorn konzentrisch
um das erste Funkenhorn herum angeordnet ist. Bei der Erfindung stellt die erste Elektrode
mit dem ersten Funkenhorn eine Mittelelektrode dar, während die zweite Elektrode mit
dem zweiten Funkenhorn eine Außenelektrode darstellt. Durch die konzentrische Anordnung
des zweiten Funkenhorns um das erste Funkenhorn ergibt sich eine um die Mittelachse
der beiden Elektroden - ganz oder teilweise - umlaufende Hörnerfunkenstrecke. Dabei
ergibt sich eine umlaufend geschlossene Funkenstrecke dann, wenn das zweite Funkenhorn
kreisringförmig und die dem ersten Funkenhorn zugewandte Fläche des zweiten Funkenhorns
trichterstumpfförmig ausgebildet ist. Grundsätzlich ist es aber auch möglich, das
zweite Funkenhorn so auszugestalten, daß es eine Mehrzahl von konzentrisch um das
erste Funkenhorn angeordneten, von einander beabstandeten Funkenhornabschnitten aufweist.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Überspannungsschutzeinrichtung
ist dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Funkenhorn kreisringsegmentförmig ausgebildet
und die dem ersten Funkenhorn zugewandte Fläche des zweiten Funkenhorns trichterstumpfartig
ausgebildet ist. Vorzugsweise erstreckt sich das zweite Funkenhorn über einen Winkel
von ca. 210° bis 270°, insbesondere über einen Winkel von ca. 240°. Bei der Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Überspannungsschutzeinrichtung, bei der das zweite Funkenhorn
kreisringsegmentförmig ausgebildet ist, handelt es sich um eine solche, bei der sich
eine um die Mittelachse der beiden Elektroden nur teilweise umlaufende Hörnerfunkenstrecke
ergibt.
[0010] Bei der erfindungsgemäßen Überspannungsschutzeinrichtung zeichnet sich die um die
Mittelachse der Elektroden - ganz oder vorzugsweise teilweise - umlaufende Hörnerfunkenstrecke
durch eine sehr hohe Stoßstromtragfähigkeit und ein ebenfalls hohes Netzfolgestromlöschvermögen
aus. Des weiteren ergibt sich durch die konzentrische Anordnung des zweiten Funkenhorns
um das erste Funkenhorn eine sehr geringe Bauhöhe der erfindungsgemäßen Überspannungsschutzeinrichtung
und ein einfacher Aufbau.
[0011] Eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Überspannungsschutzeinrichtung
ist weiter dadurch gekennzeichnet, daß im Zündbereich zwischen den beiden Funkenhörnern
wenigstens ein Zündsteg aus einem elektrisch isolierenden Material vorgesehen ist.
Über den Zündsteg wird eine Gleitentladung ausgelöst, die, einmal angesprochen, bei
einer relativ konstanten niedrigen Ansprechspannung zu einem Zünden der Luft-Durchschlag-Funkenstrecke
mit relativ hoher Stoßstromtragfähigkeit führt. Da bei der erfindungsgemäßen Überspannungsschutzeinrichtung
die Funkenstrecke im Gegensatz zur aus der DE 196 04 947 C 1 bekannten Überspannungsschutzeinrichtung
nicht in radialer, sondern in axialer Richtung geöffnet ist, führt dies andererseits
dazu, daß bei einem Ansprechen der Funkenstrecke die mechanischen Kräfte auf den äußerst
sensiblen Zündsteg minimiert sind. Damit eine Gleitentladung an jeder Stelle der -
ganz oder teilweise - umlaufenden Hörnerfunkenstrecke möglich ist, ist der Zündsteg
ringförmig ausgebildet; er ist also, wie das zweite Funkenhorn, konzentrisch um das
erste Funkenhorn herum angeordnet. Vorzugsweise besteht der Zündsteg aus einem bei
Erhitzung ein Löschgas abgebenden Kunststoff. Hierdurch wird das Löschverhalten der
Überspannungsschutzeinrichtung nach dem Ansprechen verbessert.
[0012] Die erfindungsgemäße Überspannungsschutzeinrichtung weist in an sich bekannter Weise
einen ersten Anschlußbereich und einen zweiten Anschlußbereich auf. Vorzugsweise ist
in diesem Zusammenhang vorgesehen, daß sich der erste Anschlußbereich und der zweite
Anschlußbereich auf der gleichen Seite der Überspannungsschutzeinrichtung befinden.
Hierdurch ergibt sich der Vorteil, daß im Falle des Ansprechens die auf den Lichtbogen
einwirkenden elektromagnetischen Kräfte seine Fortbewegung aus dem Zündbereich in
den aufgeweiteten Hörnerbereich unterstützen.
[0013] Die zuletzt beschriebene Ausführungsform der erfindungsgemäßen Überspannungsschutzeinrichtung
ist vorzugsweise weiter dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden in den Anschlußbereichen
Bohrungen und/oder Durchgangsöffnungen aufweisen, in den Anschlußbereichen über die
Anschlußbereiche hinausgehende Anschlußelemente vorgesehen sind, nämlich ein PE-Anschlußelement
und ein Potential-Anschlußelement, und vorzugsweise in einem Anschlußbereich, vorzugsweise
in dem für den Potential-Anschlußelement vorgesehenen Anschlußbereich, zwei Anschlußmöglichkeiten
vorgesehen sind. Bei dieser Ausführungsform müssen also nicht notwendigerweise in
die Überspannungsschutzeinrichtung integrierte und von dieser abstehende Anschlußelemente
vorgesehen sein, so daß die Überspannungsschutzeinrichtung an sich eine gleichsam
scheibenartige bzw. topfartige Form haben kann. Natürlich müssen auch in diesem Fall
die Elektroden mit Anschlußelementen verbunden werden, die im Bereich der Anschlußbereiche
einsetzbar, beispielsweise einschraubbar sind. Im übrigen kann dadurch, daß in den
Elektroden Durchgangsöffnungen realisiert sind, in einfacher Weise eine Ent- bzw.
Belüftung verwirklicht sein.
[0014] Sind bei der erfindungsgemäßen Überspannungsschutzeinrichtung, wie zuletzt beschrieben,
beide Anschlußbereiche und damit beide Anschlußelemente auf der gleichen Seite vorgesehen,
so empfiehlt es sich, außenseitig im Bereich der Anschlußbereiche wenigstens einen
vorzugsweise wellenförmig ausgebildeten Steg zur Vergrößerung der Kriechstrecke zwischen
den Anschlußbereichen vorzusehen. Insbesondere dann, wenn einer der beiden Anschlußbereiche
zwei Anschlußmöglichkeiten aufweist, bietet es sich an, den Steg wellenförmig auszubilden
und zwischen den Anschlußbereichen anzuordnen.
[0015] Weiter oben ist bereits ausgeführt worden, daß eine besonders bevorzugte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Überspannungsschutzeinrichtung dadurch gekennzeichnet ist, daß
das zweite Funkenhorn kreisringsegmentförmig ausgebildet ist. Bei dieser Ausführungsform
empfiehlt es sich, das zweite Funkenhorn auf den zweiten Anschlußbereich und damit
auf das Potential-Anschlußelement auszurichten. Das bedeutet dann, daß die Ausnehmung,
die das zweite Funkenhorn aufweist, auf den ersten Anschlußbereich und damit auf das
PE-Anschlußelement ausgerichtet ist.
[0016] Die zuletzt beschriebene bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Überspannungsschutzeinrichtung
ist vorzugsweise ergänzend dadurch gekennzeichnet, daß das Potential-Anschlußelement
auf der dem PE-Anschlußelement gegenüberliegenden Seite der beiden Elektroden vorgesehen
ist und vorzugsweise weiter dadurch, daß wenigstens die zweite Elektrode und damit
das zweite Funkenhorn, vorzugsweise beide Elektroden und damit beide Funkenhörner
symmetrisch in bezug auf das PE-Anschlußelement ausgeführt und angeordnet ist bzw.
sind.
[0017] Im übrigen kann sich ein weiter verbessertes Netzfolgestromlöschvermögen in der erfindungsgemäßen
Überspannungsschutzeinrichtung dadurch ergeben, daß das Gehäuse druckdicht gekapselt
ist. Die druckdichte Kapselung ermöglicht es auch, den Gehäuseinnenraum mit einem
Löschgas zu füllen, was weiterhin zur Verbesserung des Netzfolgestromlöschvermögens
beitragen kann.
[0018] Bei der erfindungsgemäßen Überspannungsschutzeinrichtung kann das Gehäuse ein Gehäuseunterteil
und einen Gehäusedeckel aufweisen, wobei dann vorzugsweise das Gehäuseunterteil und
der Gehäusedeckel miteinander verschraubt und/oder miteinander verklebt sein können.
Im übrigen ist aus Berührungsschutzgründen vorgesehen, daß das Gehäuseunterteil und
der Gehäusedeckel an keiner Stelle die erste Elektrode oder die zweite Elektrode kontaktieren;
vorzugsweise ist zwischen der ersten Elektrode und der zweiten Elektrode einerseits
sowie dem Gehäuseunterteil und dem Gehäusedeckel andererseits wenigstens ein Isolierteil
und/oder ein Luftspalt vorgesehen. Ist bei der erfindungsgemäßen Überspannungsschutzeinrichtung,
wie weiter oben beschrieben, im Zündbereich zwischen den beiden Funkenhörnern wenigstens
ein Zündsteg zur Auslösung einer Gleitentladung vorgesehen, dann empfiehlt es sich,
den Zündsteg einstückig mit dem Isolierteil auszubilden. Hierdurch läßt sich die Anzahl
der Bauteile der erfindungsgemäßen Überspannungsschutzeinrichtung minimieren.
[0019] Im übrigen empfiehlt es sich, bei der erfindungsgemäßen Überspannungsschutzeinrichtung
zur weiteren Verbesserung der Stoßstromtragfähigkeit und des Netzfolgestromlöschvermögens
beabstandet zu den Enden der Funkenhörner eine Prallplatte vorzusehen, gegen die ein
Lichtbogen im Falle des Ansprechens der Überspannungsschutzeinrichtung läuft. Durch
Verwendung einer Prallplatte, die bevorzugt - wie auch die Elektroden - aus einer
Kupfer-Wolfram-Legierung besteht, kann im übrigen auch eine Beschädigung des ggf.
aus Kunststoff bestehenden Gehäuses ausgeschlossen werden. Ferner wird durch die Prallplatte
der Energieumsatz im Gasraum beeinflußt. Der Lichtbogen wird nämlich durch die Prallplatte
dreigeteilt. Es bilden sich zwei Lichtbogenbereiche und ein Strombereich in der Prallplatte
aus. Dadurch entstehen zwei Anoden-Kathodenfälle und zusätzlich ein insgesamt reduzierter
Lichtbogen, da ein Teil des Strompfades in der Prallplatte verläuft und kein Plasma
erzeugt.
[0020] Um im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Überspannungsschutzeinrichtung auch
eine sogenannte "aktive" Zündhilfe zur Verfügung zu haben, ist im Bereich der Luft-Durchschlag-Funkenstrecke
und zusätzlich zu dieser eine Zündfunkenstrecke vorgesehen, die aktiv gezündet werden
kann, nämlich in Abhängigkeit von einer vorgegebenen Zündspannung. Vorzugsweise ist
die Zündfunkenstrecke zwischen einer Zündelektrode und einer der beiden Elektroden
vorgesehen, so daß lediglich eine zusätzliche Elektrode, nämlich die Zündelektrode,
erforderlich ist. Die Zündelektrode läßt sich in einfacher Weise dadurch realisieren,
daß sie vom Gehäuse und/oder von der Prallplatte gebildet wird, wobei es sich dann
versteht, daß das Gehäuse und/oder die Prallplatte jeweils aus elektrisch leitendem
Material bestehen. Im übrigen muß in diesem Zusammenhang sichergestellt sein, daß
weder das Gehäuse noch die Prallplatte in elektrisch leitendem Kontakt mit einer der
Elektroden stehen. Selbstverständlich ist, daß dann, wenn eine "aktive" Zündhilfe
vorgesehen ist, ein entsprechender Zündkreis für die Zündfunkenstrecke zur Verfügung
stehen muß.
[0021] Weiter oben ist ausgeführt worden, daß sich bei der erfindungsgemäßen Überspannungsschutzeinrichtung
ein weiter verbessertes Netzfolgestromlöschvermögen dadurch ergeben kann, daß das
Gehäuse druckdicht gekapselt ist. Insbesondere bei der weiter oben beschriebenen Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Überspannungsschutzeinrichtung, bei der das zweite Funkenhorn
nicht kreisringförmig sondern kreisringsegmentförmig ausgebildet ist, empfiehlt es
sich jedoch, das Gehäuse mit Druckausgleichsöffnungen zu versehen. Besteht bei der
erfindungsgemäßen Überspannungsschutzeinrichtung das Gehäuse aus einem Gehäuseunterteil
und einem Gehäusedeckel, dann empfiehlt es sich, das Gehäuseunterteil oder/und den
Gehäusedeckel, vorzugsweise das Gehäuseunterteil an seinem dem Gehäusedeckel zugewandten
Rand, mit als Druckausgleichsöffnungen wirkenden, vorzugsweise radial verlaufenden
Schlitzen zu versehen.
[0022] Im einzelnen gibt es verschiedene Möglichkeiten, die erfindungsgemäße Überspannungsschutzeinrichtung
auszugestalten und weiterzubilden. Dazu wird verwiesen verwiesen einerseits auf die
dem Patentanspruch 1 nachgeordneten Patentansprüche, andererseits auf die nachfolgende
Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen der erfindungsgemäßen Überspannungsschutzeinrichtung
in Verbindung mit der Zeichnung. Dabei zeigen
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Überspannungsschutzeinrichtung, aufgeschnitten,
- Fig. 2
- eine weitere perspektivische Schnittansicht der Überspannungsschutzeinrichtung nach
Fig. 1,
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch die erfindungsgemäße Überspannungsschutzeinrichtung nach den
Fig. 1 und 2, entlang der Schnittlinie III - III in Fig.5,
- Fig. 4
- eine perspektivische Draufsicht auf die Überspannungsschutzeinrichtung nach den Fig.
1 und 2, in geöffnetem Zustand,
- Fig. 5
- eine perspektivische Unteransicht der Überspannungsschutzeinrichtung nach den Fig.
1 und 2,
- Fig. 6
- eine Draufsicht auf ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Überspannungsschutzeinrichtung,
in geöffnetem Zustand, und
- Fig. 7
- eine Unteransicht der Überspannungsschutzeinrichtung nach Fig. 6.
[0023] In den Fig. 1 bis 5 ist eine Überspannungsschutzeinrichtung 1 dargestellt, die eine
erste Elektrode 2 mit einem ersten Funkenhorn 3 und eine zweite Elektrode 4 mit einem
zweiten Funkenhorn 5 aufweist. Zwischen dem ersten Funkenhorn 3 und dem zweiten Funkenhorn
5 befindet sich eine Luft-Durchschlag-Funkenstrecke 6. Die beiden Elektroden 2, 4
sind also voneinander beabstandet und nicht miteinander verbunden. Des weiteren weist
die Überspannungsschutzeinrichtung 1 ein die beiden Elektroden 2, 4 aufnehmendes Gehäuse
7 auf Wie sich insbesondere aus Fig. 3 ergibt, sind die beiden Funkenhörner 3, 5 derart
ausgebildet und zu einander angeordnet, daß sie von einem unteren Zündbereich 8 der
Luft-Durchschlag-Funkenstrecke 6 jeweils zu ihren äußeren Enden 9, 10 divergieren.
Hierdurch ergibt sich eine sich, ausgehend vom Zündbereich 8, kontinuierlich nach
außen erweiternde Form der Luft-Durchschlag-Funkenstrecke 6. Im vorliegenden Fall
ist die Luft-Durchschlag-Funkenstrecke 6 V-förmig, wobei der Öffnungswinkel der Luft-Durchschlag-Funkenstrekke
6 etwa 45 ° beträgt. Allerdings können auch kleinere Öffnungswinkel (bis 10°) oder
auch größere Öffnungswinkel (bis 150°) realisiert werden.
[0024] Wesentlich ist nun, daß das erste Funkenhorn 3 kegelstumpfförmig ausgebildet und
das zweite Funkenhorn 5 konzentrisch um das erste Funkenhorn 3 herum angeordnet ist.
Die Überspannungsschutzeinrichtung 1 hat damit zu der in Fig. 3 angedeuteten Mittelachse
A einen rotationssymmetrischen Aufbau, wobei die Luft-Durchschlag-Funkenstrecke 6
durch die erfindungsgemäße Anordnung der Elektroden 2, 4 konzentrisch um die Mittelachse
A angeordnet und in axialer Richtung geöffnet ist.
[0025] Wie sich insbesondere aus Fig. 4 ergibt, ist das zweite Funkenhorn 5 wie auch die
zweite Elektrode 4 ringförmig ausgebildet. Zur Realisierung der sich V-förmig erweiternden
Luft-Durchschlag-Funkenstrecke 6 ist die dem ersten Funkenhorn 3 zugewandte Fläche
des zweiten Funkenhorns 5 trichterstumpfartig ausgebildet.
[0026] Im Zündbereich 8 der Luft-Durchschlag-Funkenstrecke 6 ist zwischen den beiden Funkenhörnern
3, 5 ein Zündsteg 11 vorgesehen, der zur Auslösung einer Gleitentladung dient. Die
Höhe der Ansprechspannung läßt sich dabei über die Breite des Zündsteges 11 und/oder
die Höhe, d. h. darüber, wie weit der Zündsteg 11 in die Luft-Durchschlag-Funkenstrecke
6 hineinragt, einstellen. Der Zündsteg 11 selbst ist ringförmig ausgebildet, was sich
aus Fig. 4 ergibt, und besteht aus einem gasabgebenden Kunststoff.
[0027] Wie sich insbesondere aus den Fig. 1 und 3 ergibt, weist das Überspannungsschutzelement
1 einen ersten Anschlußbereich 12 und einen zweiten Anschlußbereich 13 auf. Der erste
Anschlußbereich 12 und der zweite Anschlußbereich 13 sind auf der gleichen Seite der
Überspannungsschutzeinrichtung 1 vorgesehen; die Seite der Überspannungsschutzeinrichtung
11, auf der die beiden Anschlußbereiche 12, 13 vorgesehen sind, ist die Anschlußseite
14. Die Elektrode 2 weist in dem ersten Anschlußbereich 12 eine Bohrung 15 mit einem
Innengewinde auf Die Elektrode 4 weist in dem zweiten Anschlußbereich 13 zwei Durchgangsöffnungen
16, 17 auf, die jeweils, wie die Bohrung 15, mit einem Innengewinde versehen sind.
In den Fig. 1 bis 5 nicht dargestellte Anschlußelemente können mit Hilfe der Bohrung
15 und der Durchgangsöffnungen 16, 17 bzw. mit Hilfe der in der Bohrung 15 und in
den Durchgangsöffnungen 16, 17 verwirklichten Innengewinde mit den Elektroden 2 und
4 verbunden werden.
[0028] Wie sich insbesondere aus Fig. 5 ergibt, ist an der Anschlußseite 14 der Überspannungsschutzeinrichtung
1 im Bereich der Anschlußbereiche 12, 13 wenigstens ein abstehender Steg 18 zur Vergrößerung
der Kriechstrecke zwischen den Anschlußbereichen 12, 13 vorgesehen ist. Der Steg 18
hat vorliegend eine Wellenform und trennt die Anschlußbereiche 12, 13 voneinander.
[0029] Obwohl es sich aus den Fig. 1 bis 5 im einzelnen nicht ergibt, ist das Gehäuse 7
druckdicht gekapselt und mit einem Löschgas gefüllt. Das Gehäuse 7 selbst, das sowohl
aus einem elektrisch isolierenden als auch aus einem elektrisch leitenden Material
bestehen kann, weist ein Gehäuseunterteil 19 und ein Gehäusedeckel 20 auf. Beide Bauteile
haben eine Kreisform und sind miteinander verklebt.
[0030] Im übrigen ist vorgesehen, daß das Gehäuseunterteil 19 und der Gehäusedeckel 20 an
keiner Stelle mit der ersten Elektrode 2 oder der zweiten Elektrode 4 kontaktieren.
Zu diesem Zweck sind ein erstes Isolierteil 21 und ein zweites Isolierteil 22 sowie
entsprechende Luftspalte vorgesehen. Das erste Isolierteil 21 weist einen umlaufenden
Wandungsabschnitt 23 auf, der die zweite Elektrode 4 von dem Gehäuseunterteil 19 in
Umfangsrichtung trennt. Der Wandungsabschnitt 23 steht von einem plattenförmigen Abschnitt
24 ab, auf dem die zweite Elektrode 4 aufliegt. Außerdem liegt auch ein Teil der ersten
Elektrode 2 auf dem plattenförmigen Abschnitt 24 auf Im übrigen wird auch der Zündsteg
11 von dem ersten Isolierteil 21 gebildet. Der Zündsteg 11 ist also einstückig mit
dem ersten Isolierteil 21 ausgebildet. Das zweite Isolierteil 22 ist zwischen einem
Zapfen 25 der ersten Elektrode 2 und dem Gehäuseunterteil 19 angeordnet. Außerdem
bildet die Außenseite des zweiten Isolierteils 22 auch die Anschlußseite 14 der Überspannungsschutzeinrichtung
1. Im einzelnen weist das zweite Isolierteil 22 einen umlaufenden Wandungsabschnitt
26 auf, der an dem mittigen Zapfen 25 der ersten Elektrode 2 anliegt und der von einem
plattenförmigen Abschnitt 27 abgewinkelt ist, dessen Außenseite die Anschlußseite
14 bildet.
[0031] Im übrigen versteht es sich, daß sowohl im Gehäuseunterteil 19 als auch in den beiden
Isolierteilen 21, 22 zu den Durchgangsöffnungen 16, 17 in der zweiten Elektrode 4
korrespondierende Öffnungen 28, 29 vorgesehen sind, über die die nicht dargestellten
Anschlußelemente in die Durchgangsöffnungen 16, 17 eingeschraubt werden können.
[0032] Wie sich weiter aus den Fig. 1 bis 3 ergibt, weist die Überspannungsschutzeinrichtung
1 eine Prallplatte 30 auf, die beabstandet zu den Enden 9, 10 der beiden Elektroden
2, 4 angeordnet ist. Die Prallplatte 30 befindet sich also gegenüberliegend der umlaufenden
Luft-Durchschlag-Funkenstrecke 6. Nicht dargestellt ist, daß über die Prallplatte
30 und eine der Elektroden 2, 4 eine Zündfunkenstrecke verwirklicht werden kann. Dabei
bildet die Prallplatte 30 die eine Zündelektrode, während die andere Zündelektrode
von einer der beiden Elektroden 2, 4 gebildet wird. Der Anschluß der Prallplatte 30
an einen Zündkreis kann über eine Verbindung des Zündkreises mit dem Gehäuseunterteil
19 oder dem Gehäusedeckel 20 erfolgen, wenn diese aus elektrisch leitendem Material
bestehen, da die Prallplatte 30 sowohl an dem Gehäuseunterteil 19 als auch an dem
Gehäusedeckel 20 anliegt.
[0033] Schließlich ergibt sich aus Fig. 3, daß die dargestellte Überspannungsschutzeinrichtung
1 aus einer sehr geringen Anzahl von Bauteilen besteht. Der Zusammenbau der Überspannungsschutzeinrichtung
1 kann daher schnell und in einfacher Weise realisiert werden. Zunächst wird auf den
Zapfen 25 der ersten Elektrode 2 das erste Isolierteil 21 aufgesetzt. Anschließend
werden das Gehäuseunterteil 19 und das zweite Isolierteil 22 auf den Zapfen 25 aufgesetzt.
Das Gehäuseunterteil 19 kann dabei bereits auf das zweite Isolierteil 22 aufgesetzt
sein. Zur Vereinfachung des Aufsetzens nicht nur des Gehäuseunterteils 19 sondern
auch des ersten Isolierteils 21 auf das zweite Isolierteil 22 weist letzteres im Bereich
der Öffnungen 28, 29 hülsenartige Vorsprünge 31, 32 auf, auf die das Gehäuseunterteil
19 und das erste Isolierteil 21 aufsetzbar sind und die mit den Durchgangsöffnungen
16, 17 ausgefluchtet sind. Eine aus den vorgenannten Bauteilen 21, 19, 22 zusammengesetzte
Baugruppe kann nach entsprechender Verbindung der einzelnen Bauteile miteinander auf
den Zapfen 25 der ersten Elektrode 2 aufgesetzt werden. Anschließend wird die zweite
Elektrode 4 eingesetzt. Schließlich wird der Gehäusedeckel 20 mit der darin befindlichen
Prallplatte 30 aufgesetzt und mit den Gehäuseunterteil 19 verbunden.
[0034] Während in dem Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Überspannungsschutzeinrichtung
1, das in den Fig. 1 bis 5 dargestellt ist, das zweite Funkenhorn 5 kreisringförmig
ausgebildet ist, gilt für das in den Fig. 6 und 7 dargestellte Ausführungsbeispiel,
daß das zweite Funkenhorn 5 kreisringsegmentförmig ausgebildet ist; im dargestellten
Ausführungsbeispiel erstreckt sich das zweite Funkenhorn 5 über einen Winkel von ca.
240°. Dadurch, daß in dem in den Fig. 6 und 7 dargestellten Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Überspannungsschutzeinrichtung 1 das zweite Funkenhorn 5 nicht kreisringförmig,
sondern - nur - kreisringsegmentförmig ausgebildet ist, ergibt sich in dem zweiten
Funkenhorn 5, in Umfangsrichtung betrachtet, eine Unterbrechung. Anders ausgedrückt:
Im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 5 ergibt sich durch die konzentrische Anordnung
des zweiten Funkenhorns 5 um das erste Funkenhorn 3 eine um die Mittelachse A der
beiden Elektroden 2, 4 umlaufende, und zwar kreisförmig bzw. kreisringförmig umlaufende
Hörnerfunkenstrecke. Demgegenüber gilt für das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 6
und 7, daß das zweite Funkenhorn 5 und das erste Funkenhorn 3 eine um die Mittelachse
der beiden Elektroden 2, 4 umlaufende, jedoch nur teilweise umlaufende Hörnerfunkenstrecke
bilden. (Ergänzend sei darauf hingewiesen, daß im Ausführungsbeispiel nach den Fig.
6 und 7 das erste Funkenhorn 3 in gleicher Weise kegelstumpfförmig ausgebildet ist
wie dies für das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 5 gilt.)
[0035] Während im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 5 die zu der erfindungsgemäßen
Überspannungsschutzeinrichtung 1 gehörenden Anschlußelemente nicht dargestellt sind,
sind die Anschlußelemente bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 6 und 7 dargestellt;
dargestellt sind nämlich ein PE-Anschlußelement 31 und ein Potential-Anschlußelement
32. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel sind, wie bei dem Ausführungsbeispiel nach
den Fig. 1 bis 5, die beiden Anschlußbereiche 12, 13 und damit das PE-Anschlußelement
31 und das Potential-Anschlußelement 32 auf der gleichen Seite der Überspannungsschutzeinrichtung
1 vorgesehen, nämlich auf der Anschlußseite 14.
[0036] Da in dem in den Fig. 6 und 7 dargestellten Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Überspannungsschutzeinrichtung 1 die beiden Anschlußelemente dargestellt sind, also
das PE-Anschlußelement 31 und das Potential-Anschlußelement 32, kann den Fig. 6 und
7 auch entnommen werden, daß das zweite Funkenhorn 6 auf den zweiten Anschlußbereich
13 und damit auf das Potential-Anschlußelemente 32 ausgerichtet ist. Damit ist auch
zum Ausdruck gebracht, daß der Bereich des zweiten Funkenhorns 5, der "gleichsam nicht
vorhanden ist", also die Ausnehmung bzw. die Unterbrechung auf den ersten Anschlußbereich
12 und damit auf das PE-Anschlußelement 31 ausgerichtet ist.
[0037] Wie die Fig. 6 und 7 zeigen, gilt für das in diesen Figuren dargestellte Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Überspannungsschutzeinrichtung 1, daß das Potential-Anschlußelement
32 auf der dem PE-Anschlußelement 31 gegenüberliegenden Seite der beiden Elektroden
2, 4 vorgesehen ist. Im übrigen zeigen die Fig. 6 und 7, daß für das dargestellte
Ausführungsbeispiel gilt, daß beide Funkenhörner 3, 5 symmetrisch in bezug auf das
PE-Anschlußelement 31 ausgeführt und angeordnet sind; das gilt auch in bezug auf die
Ausführung und Anordnung in bezug auf das Potential-Anschlußelement 32.
[0038] In Verbindung mit der Erläuterung des Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Überspannungsschutzeinrichtung 1, die in den Fig. 1 bis 5 dargestellt ist, ist darauf
hingewiesen worden, daß das Gehäuse druckdicht gekapselt und mit einem Löschgas gefüllt
ist. Das gilt nicht für das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 6 und 7. Für dieses
Ausführungsbeispiel gilt vielmehr, daß das Gehäuse 7 mit Druckausgleichsöffnungen
versehen ist. Im einzelnen ist dazu das Gehäuseunterteil 19 an seinem dem Gehäusedeckel
20 zugewandten Rand 33 mit als Druckausgleichsöffnungen wirksamen, radial verlaufenden
Schlitzen 34 versehen. Zusätzlich können auch nicht dargestellte, axial verlaufende
Schlitze vorgesehen sein.
[0039] Dadurch, daß bei dem Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Überspannungsschutzeinrichtung
1, das in den Fig. 6 und 7 dargestellt ist, das zweite Funkenhorn 5 nicht kreisringförmig,
sondern - nur - kreisringsegmentförmig ausgebildet ist, ergibt sich ein in Fig. 6
erkennbarer Freiraum 35. In dem Freiraum 35 kann sich beim Ansprechen der Überspannungsschutzeinrichtung
1 das durch den entstehenden Lichtbogen generierte Plasma abkühlen. Der Freiraum 35
ist so dimensioniert, daß in Verbindung mit dem gesamten Querschnitt aller Schlitze
34 der "langsame" Druckaufbau in dem Freiraum 35 dem Plasma Zeit läßt, sich abzukühlen.
1. Überspannungsschutzeinrichtung (1), mit einer ein erstes Funkenhorn (3) aufweisenden
ersten Elektrode (2), mit einer ein zweites Funkenhorn (5) aufweisenden zweiten Elektrode
(4), mit einer zwischen den Funkenhörnern (3, 5) wirksamen Luft-Durchschlag-Funkenstrecke
(6) und mit einem die Elektroden (2, 4) aufnehmenden Gehäuse (7), wobei die beiden
Funkenhörner (3, 5) derart ausgebildet und zu einander angeordnet sind, daß sie von
einem unteren Zündbereich (8) jeweils zu ihren äußeren Enden (9, 10) divergieren,
so daß sich die Luft-Durchschlag-Funkenstrekke (6) ausgehend vom Zündbereich (8) nach
außen erweitert, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Funkenhorn (3) kegelstumpfförmig ausgebildet und das zweite Funkenhorn
(5) konzentrisch um das erste Funkenhorn (3) herum angeordnet ist.
2. Überspannungsschutzeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite
Funkenhorn (5) kreisringförmig ausgebildet und die dem ersten Funkenhorn (3) zugewandte
Fläche des zweiten Funkenhorns (5) trichterstumpfartig ausgebildet ist.
3. Überspannungsschutzeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite
Funkenhorn (5) kreisringsegmentförmig ausgebildet und die dem ersten Funkenhorn (3)
zugewandte Fläche des zweiten Funkenhorns (5) trichterstumpfartig ausgebildet ist.
4. Überspannungsschutzeinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich das
zweite Funkenhorn (5) über einen Winkel von ca. 210° bis 270° erstreckt, vorzugsweise
über einen Winkel von ca. 240°.
5. Überspannungsschutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß im Zündbereich (8) zwischen den beiden Funkenhörnern (3, 5) wenigstens ein Zündsteg
(11) zur Auslösung einer Gleitentladung vorgesehen ist und vorzugsweise der Zündsteg
(8) ringförmig ausgebildet ist und/oder aus einem gasabgebenden Kunststoff besteht.
6. Überspannungsschutzeinrichtung einem der Ansprüche 1 bis 5, mit einem ersten Anschlußbereich
und mit einem zweiten Anschlußbereich, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Anschlußbereich
(12) und der zweite Anschlußbereich (13) auf der gleichen Seite der Überspannungsschutzeinrichtung
(1) vorgesehen sind.
7. Überspannungsschutzeinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden
(2, 4) in den Anschlußbereichen (12, 13) Bohrungen (15) und/oder Durchgangsöffnungen
(16, 17) aufweisen, in den Anschlußbereichen (12, 13) über die Anschlußbereiche (12,
13) hinausragende Anschlußelemente vorgesehen sind, nämlich ein PE-Anschlußelement
(31) und ein Potential-Anschlußelement (32), und vorzugsweise in einem Anschlußbereich
(13), vorzugsweise in dem für das Potential-Anschlußelement (32) vorgesehenen Anschlußbereich
(13), zwei Anschlußmöglichkeiten vorgesehen sind.
8. Überspannungsschutzeinrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß
außenseitig im Bereich der Anschlußbereiche (12, 13) wenigstens ein abstehender, vorzugsweise
wellenförmig ausgebildeter Steg (18) zur Vergrößerung der Kriechstrecke zwischen den
Anschlußbereichen (12, 13) vorgesehen ist.
9. Überspannungsschutzeinrichtung nach Anspruch 3 und einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das zweite Funkenhorn (5) auf den zweiten Anschlußbereich (13)
und damit auf das Potential-Anschlußelement (32) ausgerichtet ist.
10. Überspannungsschutzeinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Potential-Anschlußelement
(32) auf der dem PE-Anschlußelement (31) gegenüberliegenden Seite der beiden Elektroden
(2, 4) vorgesehen ist.
11. Überspannungsschutzeinrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
die zweite Elektrode und damit das zweite Funkenhorn, vorzugsweise beide Elektroden
(2, 4) und damit beide Funkenhörner (5, 3) symmetrisch in bezug auf das PE-Anschlußelement
(31) ausgeführt und angeordnet ist bzw. sind.
12. Überspannungsschutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (7) druckdicht gekapselt und vorzugsweise mit einem Löschgas gefüllt
ist.
13. Überspannungsschutzeinrichtung einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (7) ein Gehäuseunterteil (19) und einen Gehäusedeckel (20) aufweist
und vorzugsweise das Gehäuseunterteil (19) und der Gehäusedeckel (20) miteinander
verschraubt und/oder miteinander verklebt sind.
14. Überspannungsschutzeinrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuseunterteil
(19) und der Gehäusedeckel (20) an keiner Stelle die erste Elektrode (2) oder die
zweite Elektrode (4) kontaktieren und vorzugsweise zwischen der ersten Elektrode (2)
und der zweiten Elektrode (4) einerseits sowie dem Gehäuseunterteil (19) und dem Gehäusedeckel
(20) andererseits wenigstens ein Isolierteil (21, 22) und/oder ein Luftspalt vorgesehen
ist.
15. Überspannungsschutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 13 und nach Anspruch
14, dadurch gekennzeichnet, daß der Zündsteg (11) einstückig mit dem Isolierteil (21)
ausgebildet ist.
16. Überspannungsschutzeinrichtung einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß beabstandet zu den Enden (9, 10) der Funkenhörner (3, 5) eine Prallplatte (30)
vorgesehen ist, die vorzugsweise im Gehäusedeckel (20) angeordnet ist.
17. Überspannungsschutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich der Luft-Durchschlag-Funkenstrecke (6) und zusätzlich zu dieser eine
Zündfunkenstrecke vorgesehen ist und vorzugsweise die Zündfunkenstrecke zwischen einer
Zündelektrode und einer der beiden Elektroden (2, 4) vorgesehen ist.
18. Überspannungsschutzeinrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse
(7) oder/und die Prallplatte (30) aus elektrisch leitendem Material oder/und von der
Prallplatte (30) gebildet ist.
19. Überspannungsschutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11 oder nach einem der
Ansprüche 13 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (7) mit Druckausgleichsöffnungen
versehen ist.
20. Überspannungsschutzeinrichtung nach Anspruch 13, ggf. nach einem der Ansprüche 14
bis 18 und nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuseunterteil oder/und
der Gehäusedeckel, vorzugsweise das Gehäuseunterteil (19) an seinem dem Gehäusedeckel
(20) zugewandten Rand (23), mit als Druckausgleichsöffnungen wirkenden, vorzugsweise
radial verlaufenden Schlitzen (34) versehen ist.