Anwendungsgebiet der Erfindung
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anordnung zur Übertragung einer elektrostatischen
Ladung innerhalb eines Tief- und Flexodruckwerkes zur Verbesserung der Druckqualität
durch Polarisierung der Druckfarbtropfen auf dem Druckformzylinder. Im Tiefdruckwerk
wird die elektrostatische Ladung auf den Aussenmantel eines Presseurs aufgebracht,
von welchem sie zum Aussenmantel des Druckformzylinders hinfliesst. Im Flexodruckwerk
bringt man die elektrostatische Ladung auf den Druckformzylinder auf, von welchen
sie sowohl zur Substrat-Übertragungswalze als auch zum Gegendruckzylinder hinfliesst.
Unter dem Einfluss eines angelegten elektrischen Feldes werden die in den Näpfchen
des Druckformzylinders (Tiefdruck) bzw. die auf der Oberfläche des Druckformzylinders
(Flexodruck) sich befindenden Farbmoleküle polarisiert, und die Farbtröpfchen erfähren
insgesamt eine Volumenvergrösserung. Ein fliessender elektrischer Strom wird aufgenommen,
um die für die Polarisationsarbeit nötige Energie zu liefern. Als Folge der Polarisation
werden die Farbtröpfchen vom Bedruckstoff angezogen und überdies wird die Übertragung
der Farbtröpfchen durch deren Volumenvergrösserung auf den vorbei geführten Bedruckstöff
begünstigt.
[0002] Somit wird im Tiefdruck in wesentlich höherem Masse sichergestellt, dass die Näpfchen
des Druckformzylinders einwandfrei entleert werden, d.h. die Druckfarbe auf den Bedruckstoff
aufgebracht wird. Im Flexodruck bewirkt die elektrostatische Aufladung, dass die Druckfarbe
von der Subscrat-Übertragungswalze auf den Druckformzylinder und auf den Bedruckstoff
besser übertragen wird. Solche Anordnungen werden auch als "elektrostatische Druckhilfen"
bezeichnet; sie dienen dazu, in allen Tonstufen eine volle Aufsichtsdichte zu erreichen
und sogenannte "Missing Dots" zu vermeiden. Das Problem der "Missing Dots" tritt insbesondere
bei rauhen Bedruckstoffen, z.B. Papierbahnen, mit entsprechenden Unebenheiten auf.
Stand der Technik
[0003] Elektrostatische Druckhilfen der hier relevanten Gattung sind seit Jahrzehnten bekannt
(siehe z.B. DE-A-27 09 254; EP-A-0 761 458). Die Figuren 1A und 1 D im Zusammenhang
mit Figur 1C zeigen ein Zweirollen-System eines Tiefdruckwerkes mit einem Mehrschicht-Presseur
1 - hier aber erfindungsgemäss bereits dreischichtig -, dem Druckformzylinder
2 und dem zwischen beiden über die Umlenkwalze
3 geführten Bedruckstoff
4. Über dem Presseur
1 ist eine sich über seine gesamte Länge erstreckende stabförmige Spannungselektrode
5 angeordnet. Angedeutet ist der Farbrakel
6 zum Abstreifen überschüssig aufgetragener Farbe vom Druckformzylinder
2. In einer Farbwanne
7 sitzen die Farbwalze und der -rücklauf, welche nicht gezeigt sind. Die Spannungselektrode
5 ist an eine Hochspannungsquelle
8 angeschlossen. Der Mantel des Dreischicht-Presseurs
1 weist äusserlich eine Halbleiterschicht
10 und darunterliegend eine Hochleiterschicht
11 auf. Unterhalb der Hochleiterschicht
11, als elektrische Isolation zum Presseurkern
13, liegt eine Isolatorschicht
12.
[0004] Figur 1B zeigt ein Drei-Rollensystem, welches abweichend vom vorbeschriebenen Zwei-Rollensystem
über der Mehrschicht-Presseurwalze
1 eine zusätzlich angeordnete Stützwalze
9 aufweist, die man vorzugsweise elektrisch isoliert. Die Spannungselektrode
5 ist hier seitlich des Mehrschicht-Presseurs
1 positioniert.
[0005] Figur 1E mit dem elektrischen Schaltbild des Zwei- bzw. Drei-Rollensystems gemäss
den Figuren 1A bis 1D veranschaulicht den Stromfluss innerhalb der elektrostatischen
Anordnungen. Von der Hochspannungsquelle
8 wird der Spannungselektrode
5 eine Gleichspannung U zugeführt und die Spannungselektrode
5 weist den Innenwiderstand
R1 auf. Derzwischen Spannungselektrode
5 und Presseur
1 bestehende Luftspalt
S - üblicherweise in der Grösse von ca. 5mm bis 30mm-stellt den Widerstand
R2 dar. Die obere Halbleiterschicht
10 und die Hochleiterschicht
11 bilden die Widerstände
R3, R4. Die geerdete Isolatorschicht
12 wirkt als übergrosser Widerstand
R5. Aus der Hochleiterschicht
11 fliesst der Strom durch die unten liegende Halbleiterschicht
10, welche hier den Widerstand
R6 bildet, weiter durch den Bedruckstoff
4, der den Widerstand
R7 darstellt. Praktisch den Widerstandswert
R8 = 0 hat der geerdete Druckformzylinder
2.
[0006] Nach dem Kirchhoffschen Stromverteilungsgesetz nimmt der Hauptanteil des elektrischen
Stromes den Weg des geringeren Widerstands über die Hochleiterschicht
11, während ein kleiner Bruchteil direkt über die Halbleiterschicht
10 dem Bedruckstoff
4 zufliesst. Schliesslich liegt zwischen der unteren Halbleiterschicht
10 und der Erde
E ein Spannungsabfall
ΔU an, welche die sogenannte Nip-Spannung darstellt, die für die Polarisierung der Farbtröpfchen
in den Näpfchen des Druckformzylinders
2 massgeblich ist. Der Strom
I fliesst, ausgehend von der Spannungselektrode
5, dem Erdanschluss
E zu.
[0007] Um die Farbtröpfchen aus den Näpfchen möglichst vollständig und gleichmässig auf
die gesamte Breite des Bedruckstoffes aufzubringen - die Bahnbreiten können heute
3m überschreiten -, muss ausreichend Energie zugeführt und der Stromfluss über die
gesamte Presseurbreite gleichförmig verteilt werden. Um dieses Erfordernis zu erfüllen,
richtet sich bisher die Länge der Spannungselektrode nach der maximal nutzbaren Breite
des Druckformzylinders bzw. des Presseurs, so dass auf letzterer eine im Andruckbereich
homogene Ladungsverteilung gewährleistet ist (siehe DE-A-27 09 254, S. 11, Zeilen
21ff.; OLLECH, Bernd: Tiefdruck - Grundlagen und Verfahrensschritte der modernen Tiefdrucktechnik.
Polygraph Verlag Frankfurt am Main, 2. Aufl. 1993, S. 343, Abb. 15.49; Firmenschriften
der Eltex-Elektrostatik GmbH, Weil am Rhein/DE, "ESA-DIREKT - Eine neue Dimension
der elektrostatischen Druckhilfe", Druck-Nr.: WP-d/e/f-9043-90/7-20, Abb. 17; sowie
"eltex - Handbuch der Elektrostatischen Disziplin", Druck-Nr.: Üp-d-0002-93/12-1 00,S.32,
Druckunterstützung, Abb. rechts oben). Folglich verwendet man Spannungselektroden
von über 3m Länge. Mit solchen Spannungselektroden erzielt man gute Druckqualitäten.
Nachteilig sind jedoch die relativ schnelle Verschmutzung der offenen Spannungselektroden,
was zu deutlichen Einbussen in deren Wirksamkeit und schliesslich zum völligen Ausfall
führt, so dass sich die Druckqualität rapide verschlechtert.
[0008] Um die Funktion derso ausgerüsteten elektrostatischen Anordnungen zu erhalten, muss
eine verschmutzte Spannungselektrode ausgebaut, gereinigt und wieder eingebautwerden.
Dies ist personalintensiv, führt zu verlustreichem Maschinenstillstand und wird deshalb
oftmals hinausgeschoben, um anstehende Auslieferungszeiten für die Druckerzeugnisse
nicht zu gefährden.
[0009] Zur Beseitigung der genannten Nachteile wurden in der Folge elektrostatische Druckhilfen
entwickelt, wo anstelle mittels einer langen, aufgesetzten Stabelektrode der Strom
in die rotierende Welle des Presseurs eingeleitet wurde (siehe z.B. DE-A-28 10 452).
Nun war das Problem einer voluminösen Spannungselektrode zwar behoben und damit der
Service erleichtert, dennoch bleibt das Erfordernis häufiger Reinigung fortbestehen;
hinzu kamen aber erhöhter Aufwand bei der Isolation des Presseurkerns gegenüber der
Druckmaschine.
[0010] In der weiteren Entwicklung entstanden abgekapselte elektrostatische Druckhilfen,
wo der Strom über den Presseurkern eingeleitet wird und die gegen Verschmutzung weitestgehend
geschützt sind, so dass praktisch Wartungsfreiheit gegeben ist (siehe z.B. EP-A-0
115 611; Firmenschrift der Spengler Electronic AG, Biel-Benken/CH: Elektrostatische
Druckhilfe, SR-HELIOFURN 94). Diese bis dato modernsten Druckhilfen verursachen einen
relativ hohen mechanischen Aufwand, der bei neuen Druckmaschinen, die von Anfang an
damit ausgerüstet sind, noch akzeptabel ist. Bei der Nachrüstung in Betrieb befindlicher
älterer Druckmaschinen mit abgekapselten Druckhilfen und Einleitung des Stromes in
den Presseurkern, würde der Nachrüstungsaufwand jedoch enorm steigen, so dass hierfür
weiterhin die früheren Druckhilfen mit langen, stabförmigen Spannungselektroden verwendet,
werden (siehe z.B. jüngst die Firmenschrift der SHTNKO Co., Ltd., Osaka/JP: ESAPRINT
21, ELECTROSTATIC ASSIST SYSTEM; Druck-Nr.: 97043000).
[0011] Ausserdem sind aus der US-A-3 625 146 elektrostatische Druckhilfen bekannt, bei denen
eine Rollenelektrode an einen Dreischicht-Presseur mit einer äusseren Halbleiterschicht,
einer darunterliegenden Leiterschicht und einer darunterliegenden Isolatorschicht,
die an den Presseurkern angrenzt, angesetzt wird. Die Rollenelektrode steht in direktem
elektrischem Kontakt mit einer offenliegenden Ringfläche der Leiterschicht.
[0012] Bei einer aus der EP-A-0 294 042 bekannten elektrostatischen Anordnung steht eine
Spannungselektrode in Form einer Bürste in direktem elektrischem Kontakt mit einer
Halbleiterschicht eines Mehrschicht-Presseurs.
[0013] In der DE-U-9419 540 ist eine elektrostatische Anordnung beschrieben, bei der eine
Spannungselektrode im Abstand zu einer äusseren Halbleiterschicht eines Dreischicht-Presseurs
mit einer unter der Halbleiterschicht liegenden Hochleiterschicht und einer darunterliegenden
Isolatorschicht, die an den Presseurkern angrenzt, angeordnet ist. Die als Metallblechteil,
Gitter oder dergleichen ausgebildete Spannungselektrode und die Halbleiterschicht
und die Hochleiterschicht bilden einen Kondensator, der zur Übertragung von Wechselspannung
geeignet ist. An die Spannungselektrode wird eine gewöhnliche Wechselspannung oder
eine mit einer Diode gleichgerichtete Wechselspannung (= nicht geglättete Gleichspannung)
angelegt, wobei die Wechselspannungskomponente den über den Kondensator übertragbaren
Wechselstrom erzeugt.
[0014] Die elektrostatische Anordnung gemäss dem unabhängigen Patentanspruch 1 ist gegenüber
der in der DE-A-27 09 254 beschriebenen elektrostatischen Anordnung abgegrenzt.
Aufgabe der Erfindung
[0015] Angesichts der fortbestehenden Nachteile der bis dato existenten elektrostatischen
Druckhilfen, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung zu schaffen,
wo sich eine verschmutzte Spannungselektrode von einer Person schnell ausbauen, reinigen
und wieder einbauen lässt. Oder man soll die verschmutzte Spannungselektrode rasch
gegen eine saubere Elektrode austauschen können, um die Reinigung der verschmutzten
Elektrode extern vorzunehmen. Serviceaufwand und Maschinenstillstandszeiten müssen
deutlich gesenkt werden. Die Anordnung soll mit Elektroden möglichst kleiner Dimension
auskommen, insbesondere zur Nachrüstung von Druckmaschinen geeignet sein und die Erstbeschaffungskosten
müssen niedrig gehalten werden. Für die Druckqualität gelten aber unvermindert hohe
Anforderungen.
Wesen der Erfindung
[0016] Diese Aufgabe wird durch die elektrostatischen Anordnungen gelöst, wie sie in den
unabhängigen Patentansprüchen 1 und 2 definiert sind.
[0017] Die gesamte Fachwelt ging bisher davon aus, wie auch neuestes Schrifttum und Produkte
zeigen, dass bei Stromeinleiturg über den Aussenmantel des Presseurs (Tiefdruck) oder
den Druckformzylinder (Flexodruck) für eine homogene Ladungsverteilung im Andruckbereich
der Einsatz einer sich möglichst über die gesamte Länge des Presseurs bzw. Druckformzylinders
erstreckenden Spannungselektrode unerlässlich ist. Überraschenderweise wurde nun gefunden,
dass bei Verwendung einer Spannungselektrode, die kürzer als 50% der Länge des Presseurs
bzw. des Druckformzylinders ist, sowie gleichzeitigem Einsatz eines Dreischicht-Presseurs
(Tiefdruck) bzw. eines Dreischicht-Druckformzylinders (Flexodruck) ausgezeichnete
Druckqualitäten erzielbar sind, wie bisher nur mit Spannungselektroden zumindest in
nahezu voller Länge. Die Spannungselektrode ist in einem Spaltabstand zum Aussenmantel
des Presseurs bzw. des Druckformzylinders angesetzt und kann je nach angelegter Hochspannung
und den damit verbundenen Sicherheitsfaktoren bis auf ca. 1% der bisherigen vollen
Länge verkürzt werden.
[0018] Als Alternativen zur stabförmigen Spannungselektrode fand man solche, welche den
Aussenmantel des Presseurs bzw. des Druckformzylinders in einem Spaltabstand bogenförmig
umgeben. Die homogene Ladungsverteilung über den gesamten Andruckbereich wird durch
Nutzung der relativ niederohmigen Hochleiterschicht des Presseurs bzw. des Druckformzylinders
in axialer Richtung und der dagegen hochohmigen Halbleiterschicht in radialer Richtung
erreicht.
[0019] Zur Erhöhung der Sicherheit wird eine stirnseitige Isolation des Presseurs bzw. des
Druckformzylinders gegen deren Kerne durch Auftrag einer lsolationsbeschichtung vorgesehen,
die sich zumindest von der Hochleiterschicht in die angrenzenden Bereiche der darüberliegenden
Halbleiterschicht und der darunterliegenden Isolatorschicht erstreckt. Auch kann die
Isolation durch eine stirnseitige Verkürzung der Hochleiterschicht bei Ausfüllen des
durch die Verkürzung entstehenden Freiraumes mit der Halbleiter- oder Isolatorschicht
erzielt werden.
Kurzbeschreibung der beigefügten Zeichnungen
[0020] Es zeigen:
- Figur 1A:
- ein Zwei-Rollensystem eines Tiefdruckwerks mit Druckformzylinder, Presseur und hieran
angeordneter Spannungselektrode als Prinzipdarstellung;
- Figur 1B:
- ein Drei-Rollensystems eines Tiefdruckwerks mit Druckformzylinder, Stützwalze und
Presseur mit daran angeordneter Spannungselektrode;
- Figur 1C:
- ein Zwei-Rollensystem eines Tiefdruckwerks mit stabförmiger Spannungselektrode gemäss
dem Stand der Technik als Perspektivdarstellung;
- Figur 1D:
- das System gemäss Figur 1C im Vertikalschnitt betrachtet;
- Figur 1E:
- das elektrische Schaltbild des Systems gemäss den Figuren 1A bis 1D;
- Figur 2A:
- einen Dreischicht-Presseur in der Perspektivdarstellung mit durchgehenden Schichten
nach dem Stand der Technik;
- Figur 2B:
- den Dreischicht-Presseur gemäss Figur 2A im axialen Vertikalschnitt;
- Figur 2C:
- den Dreischicht-Presseur gemäss Figur 2A mit stirnseitiger Isolationsbeschichtung
nach, dem Stand der Technik;
- Figur 2D:
- den Dreischicht-Presseur gemäss Figur 2A mit stirnseitig hochgezogener Isolationsschicht
nach dem Stand der Technik;
- Figur 2E:
- den Dreischicht-Presseur mit stirnseitig zurückgesetzter Hochleiterschicht nach dem
Stand der Technik;
- Figur 2F:
- einen Dreischicht-Presseur mit seitlich offener Hochleiterschicht als Perspektivansicht;
- Figur 2G:
- den Dreischicht-Presseur gemäss Figur 2F im axialen Vertikalschnitt;
- Figur 3A:
- eine längliche Spannungselektrode als Perspektivdarstellung nach dem Stand der Technik;
- Figur 3B:
- das elektrische Schaltbild der Spannungselektrode gemäss Figur 3A;
- Figur 3C:
- eine längliche Spannungselektrode mit mehreren Reihen von Emissionsnadeln als Perspektivdarstellung;
- Figur 3D:
- eine Spannungselektrode mit einem mehrreihigen, quadratischen Feld von Emissionsnadeln
als Perspektivdarstellung;
- Figur 3E:
- eine zylindrische Spannungselektrode mit mehreren über eine Kreisfläche verteilten
Emissionsnadeln als Perspektivdarstellung;
- Figur 4A:
- eine Ausführungsform der erfindungsgemässen elektrostatischen Anordnung für ein Tiefdruckwerk
mit oben auf dem Presseur angeordneter, länglicher Spannungselektrode als Perspektivdarstellung;
- Figur 4B:
- die Anordnung gemäss Figur 4A im Querschnitt betrachtet;
- Figur 4C:
- die Anordnung gemäss Figur 4A mit variabel positionierbarer Spannungselektrode;
- Figur 5A:
- eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemässen elektrostatischen Anordnung für
ein Tiefdruckwerk mit einem Presseur und daran angesetzter, bogenförmiger Spannungselektrode
als Perspektivdarstellung;
- Figur 5B:
- die halbbogenförmige Spannungselektrode gemäss Figur 5A als Perspektivdarstellung;
- Figur 6A:
- die erfindungsgemässe elektrostatische Anordnung für ein Flexodruckwerk mit oben auf
dem Dreischicht-Druckformzylinder angeordneter, länglicher Spannungselektrode, dem
Gegendruckzylinder und der Substrat-Übertragungswalze als Perspektivdarstellung;
- Figur 6B:
- die Anordnung gemäss Figur 6A mit variabel positionierbarer Spannungselektrode und
einer Schöpfwalze als Prinzipdarstellung;
- Figur 6C:
- die Anordnung gemäss Figur 6A mit variabel positionierbarer Spannungselektrode und
einer Substrat-Übertragungswalze als Prinzipdarstellung; und
- Figur 6D:
- die Anordnung gemäss Figur 6A mit variabel positionierbarer Spannungselektrode und
einer Substrat-Übertragungswalze mit Kammrakel als Prinzipdarstellung.
[0021] Die Figuren 2F, 2G und 3E follen nich unter Patentanspruch 1.
Ausführungsbeispiele
[0022] Mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen erfolgt nachstehend die detaillierte Beschreibung
bevorzugter Ausführungsbeispiele der erfindungsgemässen Anordnung. Abschliessend werden
mögliche Modifikationen erwähnt.
[0023] Für die gesamte weitere Beschreibung gilt folgende Festlegung. Sind in einer Figurzum
Zweckzeichnerischer Eindeutigkeit Bezugsziffern enthalten, aber im unmittelbar zugehörigen
Beschreibungstext nicht erläutert, so wird auf deren Erwähnung in vorangehenden Figurenbeschreibungen
Bezug genommen. Im Interesse der Übersichtlichkeit wird auf die wiederholte Bezeichnung
von Bauteilen in nachfolgenden Figuren zumeist verzichtet, sofern zeichnerisch eindeutig
erkennbar ist, dass es sich um "wiederkehrende" Bauteile handelt.
Figuren 2A und 2B
[0024] Der Dreischicht-Presseur
1 hat über dem Presseurkern
13 einen Mantel, der äusserlich aus einer Halbleiterschicht
10, einer darunterliegenden Hochleiterschicht
11 und einer darunterliegenden, an den Presseurkern
13 angrenzenden, Isolatorschicht
12 besteht. Alle drei Schichten
10,11,12 erstrecken sich bis an die Stirnseiten des Presseurs
1, so dass insbesondere bei deren Verschmutzung, z.B. durch Farbrückstände, ein elektrischer
Kurzschluss entstehen kann. Um dies zu verhindern, trifft man verschiedene isolierende
Vorkehrungen. Die Hochleiterschicht
11 ist vorzugsweise grossvolumig und beträgt z.B. mindestens 1/3 der Dicke der Halbleiterschicht
10.
Figur 2C
[0025] Hier sind zu Isolationszwecken die Hochleiter- und die Isolatorschicht
11,12 bis in die angrenzenden Bereiche der äusseren Halbleiterschicht
10 und des inneren Walzenkerns
13 stirnseitig je mit einer Isolationsbeschichtung
14 versehen.
Figur 2D
[0026] Die stirnseitige Isolation wird hier durch eine beidseitig zurückgesetzte Verkürzung
von Hochleiter- und Halbleiterschicht
11,10 und Ausfüllen des durch die Verkürzung entstandenen Raumes mit der quasi bis zur
Aussenfläche der Halbleiterschicht
10 hochgezogenen, überlappenden Isolatorschicht
12, welche die Schnittkanten beider verkürzten Schichten
11,10 umgibt, erreicht.
Figur 2E
[0027] In Abwandlung zur Ausführung gemäss Figur 2D ist hier stirnseitig jeweils nur die
Hochleiterschicht
11 verkürzt und der Freiraum mit der quasi auf die lsolatorschicht
12 heruntergezogenen, die Schnittkanten der Hochleiterschicht
11 überlappend umgebenden Halbleiterschicht
10 ausgefüllt.
Figuren 2F und 2G
[0028] In der gezeigten Modifikation des Dreischicht-Presseurs
1 ist die äusserlich liegende Halbleiterschicht
10 von der linken Stirnseite her verkürzt, so dass eine Ringfläche
110 der unter der Halbleiterschicht
10 liegenden Hochleiterschicht
11 freiliegt. Als Sicherheitsvorkehrung kann man auch an dieser Stirnfläche eine Isolatorbeschichtung
14 vorsehen, welche die Hochleiterschicht
11 sowie die darunterliegende Isolatorschicht
12 überdeckt und sich bis auf den Randbereich des angrenzenden Presseurkerns
13 erstreckt. Die offenliegende Ringfläche
110 erlaubt es, daran eine Spannungselektrode
5a,5b,5c (s. bei den weiteren Figuren) anzusetzen.
Figuren 3A und 3B
[0029] Die stabförmige Spannungselektrode
5, welche man als Induktorelektrode für das kontaktlose Ansetzen an den Presseur
1 vorsieht, ist in ihrem Aufbau an sich bekannt. In einem langgestreckten Isolationskörper
50 sind systematisch in Reihe, z.B. im Abstand von 1cm, Emissionsnadeln
51 angeordnet. Hinter jeder Emissionsnadel
51 ist ein Schutzwiderstand
52 geschaltet. Emissionsnadeln
51 und Schutzwiderstände
52 sind vorteilhaft auf einer Leiterplatte positioniert, welche in den Isolationskörper
50 eingesetzt und beispielsweise mit Kunstharz vergossen ist. Der Anschlusskontakt der
Spannungselektrode
5 ist mit der Hochspannungsquelle
8 verbunden, so dass die Spannung
U anliegt.
Figur 3C
[0030] Diese ebenfalls stabförmige Spannungselektrode
5a unterscheidet sich von der Ausführungsform gemäss Figur 3A nur dadurch, dass jetzt
anstelle einer Reihe von Emissionsnadeln
51 drei sich axial erstrekkende Reihen von Emissionsnadeln
51 vorgesehen sind. Damit lässtsich die Baulänge der Spannungselektrode
5a weiter verkürzen und/oder die benötigte Hochspannung
U absenken.
Figur 3D
[0031] Bei einer entsprechenden Hochspannung U und übrigen adäquaten Maschinenparametern
lässt sich für eine Spannungselektrode
5a die Anzahl der Emissionsnadeln
51 weiter verringern - hier in einem etwa quadratischen Feld angeordnet -, und somit
die Dimension der Spannungselektrode
5a weiter verkleinern.
Figur 3E
[0032] Bei dieser Spannungselektrode
5b sind die Emissionsnadeln
51 innerhalb einer Kreisfläche angeordnet und der Isolationskörper
50 hat Zylinderform.
Figuren 4A bis 4C
[0033] In dieser Ausführungsform als kontaktlose Induktorelektrode ist die in ihrer Baulänge,
z.B. bis auf 1/6 der Länge des Dreischicht-Presseurs
1 verkürzte stabförmige Spannungselektrode
5a in einem Tiefdruckwerk auf einen Presseur
1 mit einem Spaltabstand
S aufgesetzt. Vorzugsweise wählt man für das Aufsetzen der Spannungselektrode
5a ein Ende des Presseurs
1, um somit den seitlichen Zugriff für Servicearbeiten zu erleichtern. Mit Vorteil
kann je nach Aufbau der Tiefdruckmaschine die Spannungselektrode
5a in allen Positionen im Halbkreis um den Presseur
1 über der laufenden Bahn des Bedruckstoffes
4 angeordnet werden.
[0034] Bei speziellen Bedingungen ist auch die Anordnung der Spannungselektrode
5a unterhalb des Bedruckstoffes
4 und auf die Halbleiterschicht
10 des Presseurs
1 gerichtet, denkbar. Der Bedruckstoff
4, z.B. feuchtes Papier, wirkt dann als Stromleiter. Die Spannungselektrode
5a ist mit der Hochspannungsquelle
8 verbunden, so dass ein Stromfluss von der Spannungselektrode
5a durch den Presseur
1 erfolgt und die Polarisation der Farbmoleküle in den Näpfchen des Druckformzylinders
2 entsteht. Beispielsweise beträgt die angelegte Hochspannung bis 30kV Gleichspannung,
und der Luftspalt
S wird mit 5mm bis 30mm, hier vorzugsweise mit 5mm bis 15mm eingestellt.
[0035] In Verwendung mit der erfindungsgemässen Anordnung kommen als Bedruckstoffe
4 alle gängigen Papierarten und -sorten, Kunststoff-Folien, Textilien sowie beschichtete
oder mit isolierendem Lack kaschierte Metallfolien in Betracht. Sämtliche auf Tiefdruckmaschinen
einsetzbaren Farbsysteme, wie Farben auf Tuluol-, Alkohol- oder Ethyl-Acetat-Basis
sowie Wasserfarben sind für den Verpackungs- und Illustrationsdruck verwendbar.
Figuren 5A und 5B
[0036] In dieser Ausführungsform, ebenfalls als kontaktlose Induktorelektrode, hat die Spannungselektrode
5c halbschalenförmige Gestalt und umgibt mit einem Spaltabstand
S den Dreischicht-Presseur
1. Beispielsweise erstreckt sich die Spannungselektrode
5c mit deren Isolaticnskörper
50 im Bogen über 180°, wobei darin eine Reihe von Emissionsnadeln
51 vorgesehen ist. Auch hier wird man zum Zweck eines erleichterten Zugriffs für Servicearbeiten
die Spannungselektrode
5c zumindest nahe einem Ende des Presseurs
1 anordnen. In diesem Beispiel entspricht die Länge der bogenförmigen Spannungselektrode
5c etwa dem halben äusseren Umfang des Presseurs
1, wenn man den nötigen Zuwachs durch den Spaltabstand
S ausser Betracht lässt.
Figuren 6A und 6B
[0037] Das Flexodruckwerk weist den Dreischicht-Druckformzylinder
20, die darunter angeordnete Substrat-Übertragungswalze
30 (auch Einfärbwalze oder Rasterwalze genannt) und den in Höhe des Dreischicht-Druckformzylinders
20 liegenden Gegendruckzylinder
40 (auch Anpresswalze genannt) auf. Zwischen dem Dreischicht-Druckformzylinder
20 und dem Gegendruckzylinder
40 läuft die Bahn des Bedruckstoffes
4 hindurch. Oben auf dem Dreischicht-Druckformzylinder
20 ist mit einem Spaltabstand
S eine verkürzte stabförmige Spannungselektrode 5a aufgesetzt, die als kontaktlose
Induktorelektrode wirkt und z. B. ca. 1/6 der Länge des Dreischicht-Druckformzylinders
20 aufweist. Vorzugsweise sitzt die Spannungselektrode
5a an einem Ende des Dreischicht-Druckformzylinders
20, um somit den seitlichen Zugriff für Servicearbeiten zu erleichtern.
[0038] Der Substrat-Übertragungswalze
30 wird die Druckfarbe von einer Schöpfwalze
60 zugeführt, welche in der Farbwanne
7 eintaucht. Mit Vorteil kann je nach Aufbau der Flexodruckmaschine die Spannungselektrode
5a in allen Positionen im Halbkreis um den Dreischicht-Druckformzylinder
20 in den beiden Freiräumen zwischen Substrat-Übertragungswalze
30 und Gegendruckzylinder
40 variabel angeordnet werden.
[0039] Der Dreischicht-Druckformzylinder
20 besitzt äusserlich das Klischee
24 aus Halbleitermaterial, darunterliegend eine Hochleiterschicht
21 und unter letzterer liegend eine Isolatorschicht
22. Die Isolatorschicht
22 sitzt auf dem inneren Zylinderkern
23. Die Spannungselektrode
5a ist mit der Hochspannungsquelle
8 verbunden; so erfolgt ein Stromfluss vom Dreischicht-Druckformzylinder
20 einerseits zur Substrat-Übertragungswalze
30 und andererseits zum Gegendruckzylinder
40. Die elektrostatische Aufladung bewirkt, dass die Farbpartikel besser von der Substrat-Übertragungswalze
30 auf den Dreischicht-Druckformzylinder
20, d.h. dessen Klischee
24, und letztlich auf den Bedruckstoff
4 übertragen werden.
Figur 6C
[0040] Bei diesem Flexodruckwerk ist keine Schöpfwalze
60 vorhanden, sondern die Substrat-Übertragungswalze
30 selbst sitzt in der Farbwanne
7 und ein Rakel
6 ist für das Abstreifen überschüssiger Druckfarbe vorgesehen.
Figur 6D
[0041] Modernste Flexodruckwerke verzichten ebenfalls auf eine Schöpfwalze
60. Hier wird die Druckfarbe mit einem Kammrakel
6a auf die Substrat-Übertragungswalze
30 aufgespritzt; überschüssige Druckfarbe saugt der Kammrakel
6a ab.
[0042] Dank der Erfindung steht nun eine elektrostatische Anordnung als Druckhilfe für Tief-
und Flexodruckwerke zur Verfügung, die Servicearbeiten, insbesondere das Reinigen,
wesentlich vereinfacht. Besondere Vorteile entstehen in der Zugänglichkeit bei Servicearbeiten
durch die verkleinerten Dimensionen gegenüber den bisher verwendeten Spannungselektroden,
vornehmlich dann, wenn die Spannungselektrode in einem Endbereich des Presseurs bzw.
Druckformzylinders angeordnet ist. Infolge der geringeren Feldausdehnung verringern
sich Ablagerungen auf Maschinenteilen von unerwünscht aufgeladenen Partikeln, nämlich
Farbnebeln und Abrieb vom Bedruckstoff. Die erfindungsgemässe Anordnung bringt durch
die erleichterte Montage und den geringeren Materialaufwand deutliche Kostenvorteile.
Einbussen in der Homogenität der Polarisation über die gesamte Druckbreite treten
nicht auf. Vorrangig günstig ist die Anordnung zum Nachrüsten von bereits in Betrieb
befindlicher Druckmaschinen. Die erfinderische Anordnung befriedigt damit ein im Prinzip
seit langem bestehendes Bedürfnis, wobei die Fachwelt über Jahrzehnte am Dogma der
Notwendigkeit weit erstreckter Spannungselektroden des hiesigen Typs von elektrostatischen
Druckhilfen verhaftete.
[0043] Zu den vorbeschriebenen Ausführungsformen der elektrostatischen Anordnung sind weitere
konstruktive Variationen realisierbar. Hier ausdrücklich erwähnt seien noch:
- Beim Dreischicht-Presseur 1 gemäss den Figuren 2F und 2G könnte alternativ auch die Halbleiterschicht 10 von der rechten Stirnseite her verkürzt sein, oder die Halbleiterschicht 10 ist auf beiden Stirnseiten verkürzt, so dass eine Ringfläche 110 der Hochleiterschicht 11 links und/oder rechts freiliegt. Dies bezieht sich nicht auf elektrostatische Anordnungen
gemäß Patentanspruch 1.
- Die bogenförmige Spannungselektrode 5c lässt sich in einem Bogenmass von ca. 270° bis zu einer nahezu punktartigen Dimension
gestalten. Je nach Breite und Länge des Isolationskörpers 50 kann man die Emissionsnadeln 51 in einer oder mehreren Reihen anordnen sowie quadratähnliche und kreisförmige Bestückungsmuster
vorsehen. Im Prinzip wäre es sogar denkbar, eine Spannungselektrode 5a,5b,5c mit nur einer einzigen Emissionsnadel 51 auszustatten. Entsprechend platz- und materialsparend könnte der Isolationskörper
50 gestaltet werden.
- Auch im Flexodruckwerk sind die verschiedenen Spannungselektroden 5a,5b,5c einsetzbar; man kann offenliegende Ringflächen der Hochleiterschicht 21 vorsehen (vgl. Fig. 2G) und wird analoge Vorkehrungen zur Isolation der Stirnseiten
am Dreischicht-Druckformzylinder 20 (vgl. Fig. 2C bis 2E) treffen.
1. Elektrostatische Anordnung für ein Tiefdruckwerk mit:
a) einem Mehrschicht-Presseur (1), einer daran mit einem Luftspalt (S) im Abstand angesetzten Spannungselektrode (5a,5c) und einem Druckformzylinder (2), wobei
b) die Spannungselektrode (5a,5c) als Induktorelektrode zueinander beabstandete Emissionsnadeln (51) enthält, von deren Spitzen im Betriebszustand, in dem an die Spannungselektrode
(5a,5c) eine Gleichspannung angelegt ist, Strom durch den ionisierten Luftspalt (S) in den Presseur (1) einfliesst,
c) zwischen dem Presseur (1) und dem Druckformzylinder (2) die Durchführung der Bahn eines Bedruckstoffs (4) vorgesehen ist, und
d) die Anordnung zur Polarisation der Farbmoleküle in den Näpfchen des Druckformzylinders
(2) bestimmt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
e) der Mehrschicht-Presseur ein Dreischicht-Presseur (1) mit einer äusseren Halbleiterschicht (10), einer darunterliegenden Hochleiterschicht (11) und einer darunterliegenden Isolatorschicht (12), die an den Presseurkern (13) angrenzt, ist und
f) die Spannungselektrode (5a,5c) mit dem Luftspalt (S) in radialem Abstand zur Halbleiterschicht (10) angesetzt ist; wobei
g) eine sich axial längs des Presseurs (1) erstreckende Spannungselektrode (5a) eine Länge im Bereich von ca. ≤ 50%, vorzugsweise ca. ≤ 10%, der Länge des Presseurs
(1) aufweist; oder
h) eine sich radial um den Presseur (1) erstreckende Spannungselektrode (5c) eine Bogenlänge im Bereich von ca. ≤ 270°, vorzugsweise ca. ≤ 30°, aufweist.
2. Elektrostatische Anordnung für ein Flexodruckwerk mit:
a) einem Mehrschicht-Druckformzylinder (20), einer daran mit einem Luftspalt (S) im Abstand angesetzten Spannungselektrode (5a,5b,5c), einer Substrat-Übertragungswalze (30) und einem Gegendruckzylinder (40), wobei
b) die Spannungselektrode (5a,5b,5c) als Induktorelektrode zueinander beabstandete Emissionsnadeln (51) enthält, von deren Spitzen im Betriebszustand, in dem an die Spannungselektrode
(5a,5b,5c) eine Gleichspannung angelegt ist, Strom durch den ionisierten Luftspalt (S) in den Mehrschicht-Druckformzylinder (20) einfliesst,
c) zwischen dem Mehrschicht-Druckformzylinder (20) und dem Gegendruckzylinder (40) die Durchführung der Bahn eines Bedruckstoffs (4) vorgesehen ist, und
d) die Anordnung zur Polarisation der Farbmoleküle auf der Substrat-Übertragungswalze
(30) und dem Mehrschicht-Druckformzylinder (20) bestimmt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
e) der Mehrschicht-Druckformzylinder ein Dreischicht-Druckformzylinder (20) mit einer äusseren Halbleiterschicht als Klischee (24), einer darunterliegenden Hochleiterschicht (21) und einer darunterliegenden Isolatorschicht (22), die an den Zylinderkern (23) angrenzt, ist und die Spannungselektrode (5a,5b,5c)
f) mit dem Luftspalt (S) im Abstand zum halbleitenden Klischee (24) angesetzt ist; oder
g) mit dem Luftspalt (S) im Abstand zu einer Stirnfläche der Hochleiterschicht (21) angesetzt ist; oder
h) mit dem Luftspalt (S) im Abstand zu einer offenliegenden Ringfläche der Hochleiterschicht (21) angesetzt ist; wobei
i) eine sich axial längs erstreckende Spannungselektrode (5a,5b) eine Länge im Bereich von ca. ≤ 50%, vorzugsweise ca. ≤ 10%, der Länge des Dreischicht-Druckformzylinders
(20) aufweist; oder
j) eine sich radial um den Dreischicht-Druckformzylinder (20) erstreckende Spannungselektrode (5c) eine Bogenlänge im Bereich von ca. ≤ 270°, vorzugsweise ca. ≤ 30°, aufweist.
3. Elektrostatische Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Emissionsnadeln (51) der Spannungselektrode (5a,5b,5c) systematisch zueinander beabstandet sind.
4. Elektrostatische Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass am Presseur (1) bzw. am Dreischicht-Druckformzylinder (20) jeweils stirnseitig eine die Schnittflächen der Hochleiterschicht (11,21) und der Isolatorschicht (12,22) überdeckende und bis in die angrenzenden Bereiche der zuoberst gelegenen halbleitenden
Schicht (10,24) sowie des zuunterst gelegenen Kerns (13,23) sich erstreckende Isolatorbeschichtung (14) vorgesehen ist.
5. Elektrostatische Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass am Presseur (1) bzw. am Dreischicht-Druckformzylinder (20) jeweils stirnseitig die Hochleiterschicht (11,21) verkürzt zurückgesetzt ist und der durch die Verkürzung entstehende Freiraum von
der bis auf die Isolatorschicht (12,22) herunter gezogenen halbleitenden Schicht (10,24) ausgefüllt wird, welche die Schnittkanten der verkürzten Schicht (11,21) umgibt.
6. Elektrostatische Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass am Presseur (1) bzw. am Dreischicht-Druckformzylinder (20) jeweils stirnseitig die halbleitende Schicht (10,24) und die Hochleiterschicht (11,21) verkürzt zurückgesetzt sind und der durch die Verkürzung entstehende Freiraum von
der bis auf die äussere Oberseite der halbleitenden Schicht (10,24) hochgezogenen Isolatorschicht (12,22) ausgefüllt wird, welche die Schnittkanten der verkürzten Schichten (10,11; 24,21) umgibt.
7. Elektrostatische Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die an die Spannungselektrode (5a,5b,5c) angelegte Hochspannung (U) bis 30kV beträgt.
8. Elektrostatische Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannungselektrode (5a,5b,5c) in einem wirksamen Spaltabstand (S) zwischen 5mm und 30mm am Presseur (1) bzw. am Dreischicht-Druckformzylinder (20) angeordnet ist.
9. Elektrostatische Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannungselektrode (5a,5b,5c) an einem Endbereich des Presseurs (1) bzw. des Dreischicht-Druckformzylinders (20) angeordnet ist.
10. Elektrostatische Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke der Hochleiterschicht (11,21) mindestens 1/3 der Dicke der halbleitenden Schicht (10,24) beträgt.
1. An electrostatic arrangement for a gravure printing unit having:
a) a multi-layer impression roller (1), a voltage electrode (5a, 5c) fitted to the
latter at a distance with an air gap (S), and a printing plate cylinder (2),
b) the voltage electrode (5a, 5c) containing, as inductor electrode, emission needles
(51) which are spaced apart from one another and from whose tips, in the operating
state, in which a DC voltage is applied to the voltage electrode (5a, 5c), current
flows through the ionized air gap (S) into the impression roller (1),
c) it being provided to lead the web of a printing material (4) through between the
impression roller (1) and the printing plate cylinder (2) and
d) the arrangement being intended to polarize the ink molecules in the dimples in
the printing plate cylinder (2),
characterized in that
e) the multi-layer impression roller is a three-layer impression roller (1) with an
outer semiconductor layer (10), a highly conductive layer (11) located underneath
and an insulating layer (12) arranged underneath the latter and adjacent to the impression
roller core (13), and
f) the voltage electrode (5a, 5c) is fitted with the air gap (S) at a radial distance
from the semiconductor layer (10);
g) a voltage electrode (5a) extending axially along the impression roller (1) having
a length in the region of about ≤ 50%, preferably about ≤ 10%, of the length of the
impression roller (1); or
h) a voltage electrode (5c) extending radially around the impression roller (1) having
an arc length in the region of about ≤ 270°, preferably about ≤ 30°.
2. An electrostatic arrangement for a flexographic printing unit having:
a) a multi-layer printing plate cylinder (20), a voltage electrode (5a, 5b, 5c) fitted
to the latter at a distance with an air gap (S), a substrate transfer roll (30) and
a back-pressure cylinder (40),
b) the voltage electrode (5a, 5b, 5c) containing, as inductor electrode, emission
needles (51) which are spaced apart from one another and from whose tips, in the operating
state, in which a DC voltage is applied to the voltage electrode (5a, 5b, 5c), current
flows through the ionized air gap (S) into the multi-layer printing plate cylinder
(20),
c) it being provided to lead the web of a printing material (4) through between the
multi-layer printing plate cylinder (20) and the back-pressure cylinder (40), and
d) the arrangement being intended to polarize the ink molecules on the substrate transfer
roll (30) and the multi-layer printing plate cylinder (20),
characterized in that
e) the multi-layer printing plate cylinder is a three-layer printing plate cylinder
(20) with an outer semiconductor layer as a stereotype plate (24), a highly conductive
layer (21) located underneath and an insulating layer (22) located underneath the
latter and adjacent to the cylinder core (23), and the voltage electrode (5a, 5b,
5c)
f) is fitted with the air gap (S) at a distance from the semiconductive stereotype
plate (24); or
g) is fitted with the air gap (S) at a distance from an end face of the highly conductive
layer (21); or
h) is fitted with the air gap (S) at a distance from an exposed annular face of the
highly conductive layer (21);
i) a voltage electrode (5a, 5b) extending longitudinally and axially having a length
in the region of about ≤ 50%, preferably about ≤ 10%, of the length of the three-layer
printing plate cylinder (2); or
j) a voltage electrode (5c) extending radially around the three-layer printing plate
cylinder (20) having an arc length in the region of about ≤ 270°, preferably about
≤ 30°.
3. The electrostatic arrangement as claimed in claim 1 or 2, characterized in that the emission needles (51) of the voltage electrode (5a, 5b, 5c) are spaced apart
systematically from one another.
4. The electrostatic arrangement as claimed in one of claims 1 to 3, characterized in that on the impression roller (1) or on the three-layer printing plate cylinder (20),
in each case at the end, there is provided an insulating coating (14) which covers
the cut faces of the highly conductive layer (11, 21) and the insulating layer (12,
22) and extends as far as the adjacent region of the uppermost semiconductive layer
(10, 24) and of the core (13, 23) at the bottom.
5. The electrostatic arrangement as claimed in one of claims 1 to 3, characterized in that on the impression roller (1) or on the three-layer printing plate cylinder (20),
in each case at the end, the highly conductive layer (11, 21) is set back in a shortened
fashion, and the clearance produced by the shortening is filled by the semiconductive
layer (10, 24), which is drawn down as far as the insulating layer (12, 22) and which
surrounds the cut edges of the shortened layer (11, 21).
6. The electrostatic arrangement as claimed in one of claims 1 to 3, characterized in that on the impression roller (1) or on the three-layer printing plate cylinder (20),
in each case at the end, the semiconductive layer (10, 24) and the highly conductive
layer (11, 21) are set back in a shortened fashion, and the clearance produced by
the shortening is filled by the insulating layer (12, 22), which is drawn up as far
as the outer upper side of the semiconductive layer (10, 24) and which surrounds the
cut edges of the shortened layers (10, 11; 24, 21).
7. The electrostatic arrangement as claimed in one of claims 1 to 6, characterized in that the high voltage (U) applied to the voltage electrode (5a, 5b, 5c) is up to 30 kV.
8. The electrostatic arrangement as claimed in one of claims 1 to 7, characterized in that the voltage electrode (5a, 5b 5c) is arranged on the impression roller (1) or the
three-layer printing plate cylinder (20) with an effective gap distance (S) of between
5 mm and 30 mm.
9. The electrostatic arrangement as claimed in one of claims 1 to 8, characterized in that the voltage electrode (5a, 5b, 5c) is arranged in a region at the end of the impression
roller (1) or the three-layer plate cylinder (20).
10. The electrostatic arrangement as claimed in one of claims 1 to 9, characterized in that the thickness of the highly conductive layer (11, 21) is at least 1/3 of the thickness
of the semiconductive layer (10, 24).
1. Dispositif électrostatique pour une unité d'héliogravure, comprenant :
a) un rouleau presseur à plusieurs couches (1), une électrode de tension (5a, 5c)
disposée à distance de ce dernier avec un interstice d'air (S) et un cylindre à forme
d'impression (2),
b) l'électrode de tension (5a, 5c) contenant comme électrode inductrice des aiguilles
d'émission (51) disposées à distance l'une de l'autre, à partir des pointes desquelles,
en situation de fonctionnement dans laquelle une tension continue est appliquée à
l'électrode de tension (5a, 5c), un courant pénètre dans le rouleau presseur (1) par
l'interstice d'air (S) ionisé,
c) le passage d'une bande d'un matériau à imprimer (4) étant prévu entre le rouleau
presseur (1) et le cylindre à forme d'impression (2), et
d) le dispositif étant destiné à polariser les molécules d'encre présentes dans les
cuvettes du cylindre à forme d'impression (2),
caractérisé en ce que
e) le rouleau presseur à plusieurs couches est un rouleau presseur à trois couches
(1) avec une couche extérieure semi-conductrice (10), une couche sous-jacente hautement
conductrice (11) et une couche d'isolant (12) située par-dessous et adjacente au noyau
(13) du rouleau presseur, et
f) l'électrode de tension (5a, 5c) est disposée avec un interstice d'air (S) à distance
radiale de la couche semi-conductrice (10);
g) une électrode de tension (5a) s'étendant axialement le long du rouleau presseur
(1) présentant une longueur comprise dans la plage d'environ ≤ 50 %, de préférence
d'environ ≤ 10 % de la longueur du rouleau presseur (1), ou
h) une électrode de tension (5c) s'étendant radialement autour du rouleau presseur
(1) présentant un arc de cercle compris dans la plage d'environ ≤ 270°, de préférence
d'environ ≤ 30°.
2. Dispositif électrostatique pour une unité de flexographie, comprenant :
a) un cylindre à forme d'impression (20) à plusieurs couches, une électrode de tension
(5a, 5b, 5c) disposée à distance de ce dernier avec un interstice d'air (S), un cylindre
(30) de transfert de substrat et un cylindre de contre - pression (40),
b) l'électrode de tension (5a, 5b, 5c) contenant comme électrode inductrice des aiguilles
d'émission (51) situées à distance l'une de l'autre, à partir des pointes desquelles,
en situation de fonctionnement dans laquelle une tension continue est appliquée sur
l'électrode de tension (5a, 5b, 5c), du courant pénètre dans le cylindre à forme d'impression
(20) à plusieurs couches à travers l'interstice d'air (S) ionisé,
c) le passage de la bande d'un matériau à imprimer (4) étant prévu entre le cylindre
à forme d'impression (20) à plusieurs couches et le cylindre de contre - pression
(40), et
d) le dispositif étant destiné à la polarisation des molécules d'encre sur le cylindre
(30) de transfert de substrat et sur le cylindre à forme d'impression (20) à plusieurs
couches,
caractérisé en ce que
e) le cylindre à forme d'impression à plusieurs couches est un cylindre à forme d'impression
(20) à trois couches, avec une couche extérieure semi-conductrice servant de cliché
(24), une couche hautement conductrice (21) sous-jacente et une couche d'isolant (22)
située par-dessous la précédente et adjacente au noyau (23) du cylindre, et l'électrode
de tension (5a, 5b, 5c)
f) est disposée avec un interstice d'air (S) à distance du cliché semi-conducteur
(24) ; ou
g) est disposée avec l'interstice d'air (S) à distance d'une surface frontale de la
couche hautement conductrice (21) ; ou
h) est disposée avec l'interstice d'air (S) à distance d'une surface annulaire ouverte
de la couche hautement conductrice (21) ;
i) une électrode de tension (5a, 5b) qui s'étend dans la direction axiale présentant
une longueur comprise dans la plage d'environ ≤ 50 %, de préférence d'environ ≤ 10
% de la longueur du cylindre à forme d'impression à trois couches (20), ou
j) une électrode de tension (5c) qui s'étend radialement autour du cylindre à forme
d'impression à trois couches (20) présentant un arc de cercle compris dans la plage
d'environ ≤ 270°, de préférence d'environ ≤ 30°.
3. Dispositif électrostatique selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que les aiguilles d'émission (51) de l'électrode de tension (5a, 5b, 5c) sont systématiquement
écartées l'une de l'autre.
4. Dispositif électrostatique selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que sur le rouleau presseur (1) ou selon le cas sur le cylindre à forme d'impression
(20) à trois couches est prévu, chaque fois du côté frontal, un revêtement isolant
(14) qui recouvre les surfaces de coupe de la couche hautement conductrice (11, 21)
et de la couche d'isolant (12, 22) et qui s'étend jusque dans les zones adjacentes
de la couche semi-conductrice (10, 24) disposée par-dessus ainsi que jusque dans celles
du noyau (13, 23) disposé par-dessous.
5. Dispositif électrostatique selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que sur le rouleau presseur (1) ou selon le cas sur le cylindre à forme d'impression
(20) à trois couches, la couche fortement conductrice (11, 21) est chaque fois reculée
par raccourcissement du côté frontal, et l'espace libre résultant du raccourcissement
est rempli jusqu'à la couche d'isolant (12, 22) par la couche semi-conductrice (10,
24) qui s'étend qui vers le bas et qui entoure les bords de coupe de la couche (11,
21) raccourcie.
6. Dispositif électrostatique selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que sur le rouleau presseur (1) ou selon le cas sur le cylindre à forme d'impression
(20) à trois couches, la couche semi-conductrice (10, 24) et la couche fortement conductrice
(11, 21) sont chaque fois reculées par raccourcissement du côté frontal, et l'espace
libre résultant du raccourcissement est rempli par la couche d'isolant (12, 22) qui
s'étend vers le haut jusqu'au côté supérieur extérieur de la couche semi-conductrice
(10, 24) et qui entoure les bords de coupe des couches (10, 11; 24, 21) raccourcies.
7. Dispositif électrostatique selon l'une des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que la haute tension (U) appliquée sur les électrodes de tension (5a, 5b, 5c) peut monter
jusqu'à 30 kV.
8. Dispositif électrostatique selon l'une des revendications 1 à 7, caractérisé en ce que l'électrode de tension (5a, 5b, 5c) est disposée à une distance d'interstice efficace
(8) comprise entre 5 mm et 30 mm sur le rouleau presseur (1) ou selon le cas sur le
cylindre à forme d'impression à trois couches (20).
9. Dispositif électrostatique selon l'une des revendications 1 à 8, caractérisé en ce que l'électrode de tension (5a, 5b, 5c) est disposée dans une zone d'extrémité du rouleau
presseur (1) ou selon le cas du cylindre à forme d'impression à trois couches (20).
10. Dispositif électrostatique selon l'une des revendications 1 à 9, caractérisé en ce que l'épaisseur de la couche hautement conductrice (11, 21) s'élève à au moins 1/3 de
l'épaisseur de la couche semi-conductrice (10, 24).